Nr. 2 Z Samstag dm 19. März 1892. XXXI. gayraang. Marburaer IMG Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl.. h^alb-^ jAhrig 3fl., vierteljährig I fl. b0fr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ^ wA HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl., ^ halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 fl. 7b kr. !. Die Einzelnummer kostet 7 kr. ^ !> Erscheint jede« Souutag ««d Donnerstag früh. ^ Einschaltungen werden von der Berlagshandlung deS Blattes und ^ ----------------------! allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegcngenomn en. Schluss ^ Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech- ^ für Einschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. — Offene stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12^hr.'j-Reclamationcn sind portofrei. Manuscripte werden nicht zuriick-^ vormittags. gesendet. Der Ausstand in Gngtand. Wenn ein kiinftiger Geschichtsschreiber, der mit un.ie-tliibtem Blick und unbefangenem Sinn alle die Ereignisse beurthcilt, die heute vor unseren Ailgen geschehen, über die letzten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts seine ruhi.^e Meinuug aussprechen wird, dann werden zweifellos auch die Arbeiter-AuSstände unter die charakteristischen Zeichen unserer Zeit ausgenommen werden. Zu welchem Ende diese Ausstände, die vor lvenigen Jahren erst in gri)ßerem Umfange in Sceue gesetzt wurden, in der Zukunft führen werden — wer ki)nnte das heute mit Bestimmtheit vorhersagen? Gewiß ist nur, dass dle Strike eine Kriegserklärung der arbeitenden Classen an das Großkapital bedeuten und dass bei allen bisherigen Ausständen die Absicht der Strikendeu darauf gerichtet war, von den Arbeitgebern günstigere Arbeitsbedingungen zu erlangen. Anders verhält es sich bei dem gegemvärtigen riesigen Ausstande, den die englischen Kohlenarbeiter veranstaltet haben. Ein hervorragelldes deutsches Blatt schreibt darüber: Was in diesem Augenblick in den riesigen englischen Kohlenbergwerken vorgeht, verdient nicht nur wegen der großen Anzahl der Streikenden, die ans 400,lXX) geschätzt werden, und wegen der außerordentlichen Mtd einzigen Bedeutung der Steinkohle für die weltumfassende Stellung Englands, sondern noch weit mehr wegen der grundsätzlichen Bedeutung der dabei zum ersten Mal hervortretenden eigenartigen Erscheinungen die ernsteste Beachtung auf dem Festlande. Die Wellenschläge der in England auftauchenden Bewegung machen sich weithin auch außerhalb Großbritanniens fühlbar; dabei ist es nur ein nebensächlicher Umstand, dass die Noth des AngenblickeS viele englische Unternchmungen zwingt, die fehlenden Kohlenvorräthe anderweitig, z. B. aus Deutschland zu beschaffen und infolgedessen auch hier die Kohlenpreise zu steigern; das ist nicht angenehm, wird aber überwunden werden. Ganz anders aber steht es mit den Gründen und den letzten Zielen des Streiks, deren wirklich bedrohliche und für das Allgemeinwohl höchst gefährliche Bedeutung nicht früh und nicht nachdrücklich genug betont werden kann. Das Charakteristische an der ganzen Ausstandsbewegung liegt in zwei Dingen, die sich in wenigen Worten wiedergeben lassen. Der Streik ist nicht die Folge einer angeordneten oder auch nur von den Minenbesitzern angedrohten Lobnherabsetzung, sondern nur der allerdings mit der Lage des Kohlenmarktes begründeten Befürchtung, dass es zu einer Lohnminderung kommen könnte. Die Arbeiter wenden sich aber zweitens nicht gegen die Arbeitgeber, sondern gegen die Consumenren, weil diese angeblich Preise zahlen, die eine Aufrechthaltung der bisherigen Löhne unmöglich zu machen drohen. Ein Hauptführer der Bewegung äußerte sich dem Berichterstatter der ..Daily News" gegenüber wörtlich wie folgt : „Wenn ein Kaufmann oder Fabrikant Maaren zu verkaufen hat, so speichert er sie auf, bis er seinen Preis dafür erlangt. Warum sollte der Arbeiter es mit seiner Waare nicht ebenso machen und init seiner Arbeitskraft so lange zurückhalten, bis er den gehi'chrenden Lohn dafür erhält?" Das wäre nur die alte Beantlvortung der Frage der Strcikberechtigung, aber weiterhin sagt derselbe Führer: „Wir stellen ein Experiment an, ein sehr ernstliches und aus einen gewaltigen Maßstab zugeschnittenes, ein Experiment von ganz neuer Art. Der Versuch ist Werth gemacht zu werden, der Erfolg mag sein, wie er wolle. Es ist möglich, dass ein einwöchentlicher Ausstand den Markt räumt; thut er es nicht, so versuchen wir es länger — wie lange überhaupt, werden wir vielleicht in 14 Tagen sagen können. Wenn wir geschlagen werden, so ist's nicht Utlsere Schuld; aber unsere Schuld wäre es, wenn wir stillhalten und uns allmälig zu Tode schröpfen lassen wollten. Wir sind schon zu lange geschröpft worden. Sonst haben wir geduldig abgewartet, was die Arbeitgeber aus Grmld dessen, was sie die Marktlage nannten, beschließen würden. Die Zeit ist vorüber. Zum ersten Male versuchen wir es jetzt, die Regelllng des Angebots in die Hand zn nehmen." Die mächtige Arbeitervereinignng, welche in dieser selbstbelvussten Weise auftritt, ist die britische Föderation der Bergleltte, die mit berechtigtem Stolze auf ihre kaum vierjährige Geschichte zurückblicken dc^rf. Mit etwa Mitgliedern ins Leben getreten, umfaßt sie jetzt einen Verband von 300,()(X) Bergleuten. Das Gesammtvermögen der verschiedenen Grasschaftsvereine, die zusammen die Föderation bilden, beläuft sich auf 10 Millionen Mark. Die Föderation tritt um so selbstbewußter in den Kampf ein, als sie sich das Verdienst zuschreiben kann, seit 1888 in fortgesetztem Kampfe und in Brocken von 5—Prozent eine Aufbesftrung der Bergarbeiterlöhne im Gesalnmtbetrage von 40 Prozent errungen zu haben. Mit dieser neuen Phase der Versuche, durch Streiks eine Besserung der Lage der'Arbeiter zu erzwingen, ist das Bild der unberechenbaren Schädigung, d''e durch Missbrallch der Bewegung dem allgemeinen Volt, ^ovblstände zugefügt wird, eigentlich erst vollständig geworden. Wir haben es in Nordalnerika, namentlich in Pennsylvanien erlebt, dass Fabrikanten und Minenbesitzer die Löhne herabsetzteit, nicht infolge schlechter Konjunktllren, sondern lediglich um einen Streik herbeizuführen und die hiedurch erzielte Produktionseinschränkung zu einer Erhöhung der Preise zu missbrauchen. Wir sind in Deutschland vor nicht langer Zeit auch Zeuge gewesen, wie die Besitzer von Kohlenzechen einen ausgedehnteren Ausstand benutzten, ulu die Preise über das Niveau, das durch den Streik würde gerechtfertigt gewesen sein, hinauf zuschrauben und dort zäh bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit festzuhalten. Jetzt aber reichen sich zum ersten Male Arbeiter und Arbeitgeber die Hand, um einen Kohlen ring zu bilden und alle übrigen nicht zur Kohlenindustrie gehörigen Staatsbürger unter ihr Joch und zwar bezüglich eines Gegenstandes erster Nothwendigkeit zu zlvingen. Welche bedenklichen Perspektiven sich hier eröffnen, weim in Englaitd die Kodlenindustrie einen Sieg davontrüge über die ihr gegenüberstehenden und die vitalsten Interessen des ^^andeS vertretenden Äsenbahnen, die Gasindnstrie, die Eisenindustrie, die Rhedereien, von der Schädigung der übrigen Fabrikationszweige und der ginzen Kohlen gebrauchenden Bevölkerung abgesehen — darüber viel Worte zu machen, ist überflüssig. Nur auf die selbstverständliche Folge niag Hingelviesen werden, dass der erste Schritt auf diesem Wege ganz darnach angethan ist, den Pessimisten, denen ilnsere ganze Wirtschaft'Zordnlllig als überlebt gilt, und jenen sozialen Parteien, die aus diesem Axioin die praktischen Folgen zu jiehen beabsichtigen. Recht zu geben. Es wird damit an alle Elemente, die weder zu jenen noch zu diesen gehören, die ernste Frage herantreten, was notbwendigerwcise geschehen muss, um dein dadurch so erheblich verstärkten f.egnerischen Anstürme die Spitze bieten zu können. Einstweilen hat das Publikum in England sich von der Panik, die aus übertriebener Besorgnis vor den Folgen des Streiks entstanden war, etwas erholt. Die volkswirtschaftlichen Preßorgane hegen keinerlei ernstere Besorgnisse. So schreibt der „Economist": „Das Aeußerste, was die Bergleute zu erreichen hoffen köuneu, ist, dass der angeblich zu großen Kohlenproduktion ein kurzer Riegel vorgeschoben wird. Je umfangreicher aber der Streik wird, von desto kürzerer Dauer inuss er naturgemäß sein, da sich Hunderttausende von unbeschäfti.^ten Arbeitern nicht lange durchfüttern lassen. Das Scblimmste, was lnan also befiirchten kann, ist eine fehr zeitweilige Beschränkung des eingestandenermaßen starken Angebots. Der Handel wird unvermeidlich ziemlich zerstört »vcri?en, und die ärmeren Klassen werden viel leiden müssen, indem diese den Kohlenhändlern jeden beliebigen Preis zahlen müssen. Aber von dem nationalen Unglück, womit die Alarmisten unS bange machen wollen, wird nicht eine Spur eintreten. Die Nation ist wahrlich nicht dem Bnnde der Bergleute auf Gnade und Uugnade verfallen, um sich von ihm schröpfen zu lassen. In Wirklichkeit holen die Bergleute nur die Kastanien für Andere aus dem Feuer, und sie bringen Geld-opfer, damit Andere den Nutzen haben. Damit sie in Zukunft nicht gezwungen werden, sich einer Lohnherabsetzung zu fügen, opfern sie sofort ihren Lohn für vierzehn Tage, rvodurch sich sicherlich ihve Lage nach Ablauf von zwei Wochen nur verschlimmert, nicht verbessert. Welln die Kohlennachsrage jetzt schon nicht genügt, nm die Vorräthe auszuzehren, so wird sie jedenfalls durch die kolossale Preissteigerung noch geringer werden. Von den Preissteigerungen kommt den Berglenten nichts zu Gute. Das Geld wird in die Taschen der Grubenbesitzer, der Kohlenhälldler und der Mittelspersonen fließen, aber nicht einen Penlly werden die Bergleute davon bekommen." (Nachdruck verboten.) Heüchtet. Roman von Ferdinand Hermann. (22. Fortsetzung.) Aus dem Zuschauerrallm aber hatte sich mit todtbleichem ?lntlitz und mit blitzenden Augen ein jnitger Mann erhoben, der dem ganzen Lauf der Verhandlung mit regungsloser Spannung gefolgt war. Er hatte Alles, was ihm inl Wege stand, mit übermenschlicher Kraft znrückgedrängt, nnd sich mit einem Satz über die Barriere geschwungen, welche das Arl-ditorinm von dent Gerichtssaal trellnte. Noch ehe Jemand im Stande gewesen wäre, ihn daran zu I?indcrn, war er dicht vor die Zeugen Miincheberg und Nehlsen hingetreten, und hatte, auf die Anklagebank deutend, mit weithin dnrch den Saal tönender Stimme gernfen: „Auf jener Bank dort sehe ich Ench wieder, meineidige Schurken!" Der Zwischenfall hatte selbstverständlich gewattige Sensation erregt. Die Gerichtsdiener hatten sich herzugedrängt, um den venvegeuen jungen Ätann zu verhasten; aber dieser stieß sie rücksichtslos zuri'lck und drängte sich zn dem Verurtheilten, der ihn mit dem jammervollen Ansrnf: „Mein Sohn! Äiein anner Sohn!" in seine Arine schloss. Da hatte es freilich Nietnand mehr gewagt, Hand an den Jüngling zu legelt, und man hatte ihn altf einen Wink des Präsidenten uubehelligt aus dem Saal und ans dem Gerichtsgebäude gehen lassen. Seit jenem Tage galten Hermann und Vkarianne für die Kinder eines Verbrechers, und alle Welt hatte sich mit Verachtung van ihnen abgewendet. Herniann hatte seine sast vollendeten Studien unterbrochen nnd war als gewöhnlicher Maschinenbauer ill die Lienhardt'sche Fabrik eingetreten, in der man ihn indessen bald znin Werkführer genuicht hatte. Mariallne war anfänglich noch in ihrer Stellung geblieben, da man ihren Eontraet nicht anflösen wollte, nach Ablanf desselben aber war sie in die Vaterstadt zurückgekehrt und zu ihrem Brnder gezogell, mit den» sie nnn in dem freundlichen alten Häuscheu ein stilles, einsalnes Leben führte. Lange zwar hatte sich .^ermann gegen ibre Heimkunst gesträubt; aber mit feinem wetblicheu (Gefühl hatte sie erkannt, wie sehr er ihrer bedurfte. Seine felsenfeste Ueberzengnng von der Unschuld des Vaters ltnd von der Erbärnrlichkeit der 'Lkenschen, welche ihn absichtlich ins Verderben gebracht, hatte ihn Ntit einer Bitterkeit uild Groll gegeu die ganze Welt erfüllt, die vielleicht früher oder später einen verhängnisvollen Ansdrnek ge-snltden haben würden, rvenn iricht der särrftigerrde Einfluß eines ntilden Franengemüths seiire rvilde, zornige Verzweiflung allntählich in einen stillen Schmerz verwandelt l)ätte. An Ver-sllchen, die Schnldlosigkeit seiiles arnren Vaters ans Licht zn dringen, hatte er es nicht felilen lassen; aber sie waren sanmtt und souders vergeblich geblieben, mld er l)atte kaum uoch den V!ltth, die Hoffuuug zu theilen, welche er heute dem arnlcn Gefangenen einznflößen gesucht batte. Mit Lissr) Nehlseu hatte er bis zn denl Sorrntag, da er ihr auf Henriettenstein so plötzlich als Netter in der Notl) erschiell, kein Wort wieder gewechselt. War sie doch die Tochter des A!attnes, den er niehr baßte, als irgend einen Menschen ans der Welt, nnd batte sie doch überdies seiner Ueberzengnng nach an dern Unglück seines Vaters nnbervnsst und irrsofern einen besonderen Antheil, dass Ludwig Nehlseri's Vorgel)eu gegeu seiueu ehenraligen Freuud und Helfer nnr drrrch den Wnnsch bestimntt sein konnte, jedein Verkehr zwischen stiner Tochter ltnd dem Sohn dieses Ätannes ein für alle Äkal ein Ende zn machen. Auch währeird seitrer Erzählung war er jedes Mal dilrch die blosse Neuuuug ihres Namens in eirre ganz besondere Erregung geratben, und Gerhard begriff angesichts all dieser Auzeicheii eiues urwerkeuubareu Hasies iluuter weuiger, wie Hermann am verflossenen Sonntag dazu gekommen war, das Halstrlch zu kiisseN, mit welchenr sie seine Wunde verbunden batte. JederrfaUs aber nlusste der Gedanke an sie jetzt in den Hintergrund treten vor einer ganzen Reibe anderer Envägnngen, die sich deni jllngen Eoinnris schon U'ährend der traurigen Geschichte seines Freundes aufgedrängt hatten. Dass kein anderer, als Miinchcberg der wahrhaft Schuldige sei, staud bei ilurr sofort uiit nnuinstönlicher Gewißheit fest, und er brachte diese Ueberzeugung mit einer Lebbaftigkeit nnd Zuversicht zum Ausdruct, ivelche Hermann fast in Erftaurren versetzte, uud rvelche dem jungen '.Vt'anile einen leuchtenden Dankesbliek Mariannen's eintrug. Mit flie>u'nderHast crzäblte Gerbard nnn Alles, was ilm: bi.^ber an seinem Srnbengenofsen anfsällig mrd verdächtig erschieneir war. Seine gehässigen Reden t)inter dem Rücken des Prinzipals, sein benchlerisclies, nnrvahr-bastes Wesen, seine gebeinien nächtlichen Spaziergänge und sein anscheinend ver-tranlicher Verkehr mit jenem zweifelhaften Jndividinni, das ibn anr verflossenen Sonntag auf der Straße angel)alten babe — alle diese scheiubar belanglosen Umstärrde gervannen jetzt ein völlig verändertes Ansehen tlnd komrten möglicherweise eine Handbabe firr weitere Nachsorschuugen darbieteu. .Hennann bi?rte ihin rrrit gesteigerter Anfmerksainkeit zn, und ließ sich namentlich eilte genaue Beschreibltng jenes Bekannten Älüncheberg's geben, soweit Gerhard aus C^rrlnd jeiter einzigen flüchtigen Bewegilng dazn im Stande war. Seirre schon gesnrrkene Hofsnltng belebte sich noch einrnal, nnd jener finstere Ernst, der ihn sonst lmr sür wenige flüchtige Augenblicke zu verlasseu pflegte, verschwand jetzt vollständig^ aus seinen A!ienen, als er in Gemeitischast mit der Schwester deutsch liberale Parteitag in Tirol. Aus Innsbruck wird unterin 14. d. gcschricben : Der deutschliberalc P.ntcitciq, der qestern hier unter dem Vorsitze ^eZ hiesigen Biirgermeisters Dr. Fzlk stattfand, genehmigte IN t geringfügigen Adändernngen den Organisationsmtwurf, n elcher die Aufstellung eines tandeSwahlcomitss in Innsbruck, dann von ^^ccalcomites in den Gemeinden und Bezirkswahl-comitss für jeden Landtags- nnd Rcichsrathsbezirk vorsieht. Ein Anirag des Bürgermeisters von Meran, Dr. Weinberger, die Gemeindelvahlen nicht in die Action der Partei einM-leziehen, wurde einstimmig abgelehnt. Der Bertrauensmaun Dr. v. Grabmcver (Meran) betonte unter Schilderung der Verhältnisse bei den leisten Gemeindewahlen zu Meran, dass eine Mittelpartci zwischen Liberalen nnd Clericalen in Tirol undenkbar sei, und dass wer dics glaubt, auch für LandtagS-nnd Reichsrathswahlen kcin verläßlicher Gesinnungsgenosse sein werde. Bei der geselligen Zusammenkunft am Vorabende der Hauptversammlung besprach Bürgermeister Falk die Schul-frc'ge und deckte einen neuen Versuch der Clericalen auf, die Scl^nle in ihre Hände zu bekommen. Der männliche Unter-lehrcr soll abgeschafft, und durch die Lehrerin erse^;t werden, diese Lehrerin aber wäre natürlich die Klosterfrau und bald wäre im ganzen Lande die Klosterschnle fertig. Abg. Dr. v. Wildauer erklärte, dass die Fortschrittspartei im Landtage bis zum Acnßersten für die freie Schule kämpfen werde. Vaschaty gegen Kaizl. Die jnngtschcchischcn Abgeordneten sind sich wieder einmal in die Haare ge'athen, wobei Dr. Vaschaty Gelegenheit fand, fcincr Liebhaberei für Rnßland beredten Ausdruck zu geben. Am 14. d. wiederholte Abg. Dr. Kaizl vox den Karolinen-thaler Wählern seine Smichowcr Rede, wobei Abg. Baschaly in der V^'N'ammlung anftauchte nnd über Kai^^l wegen dessen Angriffe auf VaschatvS russische Politik herfiel. Vaschaty c>klärte, dass seine russische Politik auf Kolar und P^lacky basiere, dass das Slaventhum sich auf die russische Großmacht zu stützen habe und Deutschland Elsaß-Lothringen herausgeben müsse. Der anwesende Negiernngs Commissär ließ ihm durch den Vorsi^enden, den Stadtrath Lokaj, Schweigen gebieten. Vaschaty schimpfte jedoch weiter, fuchtelte mit der Faust uud eiklärte, dass das Organ KaizlS, der „Czas", „ärger als eine Judenbandc" sei. Oesterreich müsse mit Rußland gehen. Wenn ^aizl bebaupte, dass Rußland selbst dazu keine Lust empfinde, so habe derselbe davon keinen blauen Dunst, denn Kaiü sei kein Diplomat. Der Vorsitzende Lokaj drückte seinen tiefsten Schmerz darüber ans, dasS Vaschaty hergekommen sei, um die Zerklüftung im Junc^tschechenclub bloSMegen und den eigenen Clubgenossen Prügel zwischen die Füße zu werfen. Die Versammlung schloss in großer Aufregung. Der Dynamitschrecken in Paris. In der letzten Zeit sind in der Hauptstadt Frankreichs wiederholt Dvnamitattentate, das letzte am 15) d. auf die Kaserne Lobau, vorgekommen. AuS Paris wird darüber uuterm u;. d. tericbttt: Letzte Nacht um 1 Uhr 25 Minuten versetzte ein furchtbarer Knall daS rechtsufrige Paris vom Stadthause bis zur Place de la Concorde westlich und zur Place de la Natiou i.'sllich in Schrecken und Aufregung. WaS war wieder <'.eschchcn? Welche neue Mifsethat hatten die Anarchisten verübt, so fragten Tansende, die auS dem Schlafe aufg>'iagt worden waren, während ringS nm daS Stadthaus die Fensterscheiben klirrten. In der Morgenfrühe erfuhr man alla-dings, dass das Unheil mcht sehr groß sei. denn eS stellte sich heraus, dass die Dyuamitpatrone, deren sich die Urheber des Ltttentats bei ibrem verbrecherischen Vorhaben bedienten, von außen ans ein Fenstersims der Kaserne Lobau, hinter dem Hotel de Vitte qelegt worden war. Infolge dieses Umstandes wurde kein Menschenleben gefährdet, die Explosion hatte nur die Zertrümmerung der Tische und Bänke, sowie deS Frühstücks-gcschirrs in der Wachlstnbe zur Folge. Eine Eisenstange deS FenstergitterS flog durch den ganzen Saal, zerriss die Mauer und fuhr in eiuen inneren Hof hinaus. und dcnr Freunde allerlei Pläne entivarf, wie man den Verdächtiget beobachten und seinen .Heimlichleiten auf die Spur konnn'en könne. Freilich lvaren es noch niehr luftige Pläne, deren AnSfülirbarkeit nichr als zweifelhaft erschien, und wenn auch Gerl'ard in denl Eifer, den lieben Menschen zu nützen, auf das Freudigste allen Vorschlägen deS WerkfiihrerS zu-stimntte, unterbrach Ntariaune doch niehr als einmal nut ernsteni Kopfschütteln ihre Entwürfe und machte sie auf die Unmi-^glichkeit derseldeil aufincrksam. Oline dass sie zu einem bestiminten Entschuss getommen waren, verbrachten sie doch den ganzen Nachnrittag uud Abend in, eifrigsten l^espräch über diesen einzigen Gegenstand, nnd ('»'erhard erschract, als ihn der >inlukSrttf der Sch^varzwälderUlir darau nralmte, dasS die '^eit seiner.veinitehr gekommen sei. Er verabschiedete sich auf "das .Herzlici'ste von Hermann und versprach, scholl ill frülier Morgenstunde de^^ilachsten Sonntags ivieder zu koilnnen. Älarianne aber gab ihin bis zur Tluir des .Häuschens daS «'Geleit, llnd als'sie draußen auf der steineruen Schwelle standen, reichte sie ilnn olnie Scheu llnd Ziererei die .Hand. „Ich hatte nüch auf Ihr'^iolll^nen selir gesreut, Herr ASmnS", sagte sie, „weil ich nach der Erzählung nleineS sonst so mißtranischen Bruders erlvarten durste, einen gnteli warmherzigen Menschen in Ihnen zll sinden! — Aieiue Freude ist uicht uinsoust gen'eseu, und dafiir sage ich Ihnen von ganzem Herzen ureinen Dank!" Er war überrascht nnd beschämt, so dasS er nicht gleich eine Antwort fand, aber er behielt ihre .Hand mit warmem Drnck in der seinigen, nnd sie rnachte keinen Versuch sie zurückzuziehen. „ES hätte mir sehr w'eh gethan , fuhr sie nach elner kleinen Weile in ihrer ruhig erusten Weise fort, „wenn Sie sich von nns abgewendet hätten, weil ein sel)r schwerer Atakel auf unserem Namen rnht; aber ich habe es auch uicht eiumal Die Dynamitattcntate, welche den Anarchisten zugeschrieben werden, haben eine riesige Angst in Paris erzeugt. Viele Fremde verließen die Stadt. In der Kammer richtete der Abg. Camille DreyfuS an die Regierung die Frage, was sie zu thun gedächte, um neuenDynamitattentaten zuvorzukommen. Der Abg. Marius Martin stellte an den Minister des Innern, Loubet, eiue Interpellation, wobei er die Bestürzung, die in Paris herrscht und nnter den Fremden schon in eine Panik allSartet, schilderte. Lonbet erwiderte, dasS alle Maßnahmen getroffen seien, um einer Wiederholung der Attentate vorzubeugen, eine Antwort, die den Interpellanten befriedigte.— Paris hat von Zeit zu Zeit seineu argen Schrecken, das rothe Gespenst geht dort zuweilen am helllichten Tage leibhaftig um. TagesneuigKeiien. (V o nl Vater Radetzk y.) In Wien steht die feierliche Enthüllung des vom Bildhauer Zumbusch geschaffenen großen Reiterstandbildes des Marschalls Radetzky binnen kurzem bevor und es ist natürlich, dass die Persönlichkeit des Mannes, dem Grillparzer einst daS Wort zugerufen : „In Deinem Lager ist Oesterreich", jetzt zum Mittelpunkt vielfacher Erörterungen geworden ist. Im Wiener Ingenieur und Archi-tectenverein hielt das österreichische Herrenhausinitglied Freiherr von Helfert dieser Tage einen glänzenden Vortrag über den volksthümlichen .Heerführer, und neben der Würdigung der militärischen Verdienste des H''lden war eS die des Menschen Radetzky, was die Zuhörer fesselte. So erzählte Helfert: „Im Felde das freie Lagerleben, im Frieden sich in vollen Zügen dem Genüsse hingeben, war seine Art. Den Werth des Geldes hat er nie geschätzt. Er hiclt viel ans einen guten Tisch und noch mehr auf einen geselligen. Sc ine Tafel war stets frei für seine Ossiciere, er wollte nur frohe Gesichter um sich sehen. Er war menschenfreundlich, freigebig, nnd zwar mit lachendem Munde. Bei Allen, mit denen er je verkehrte, war er beliebt. Im Feldznge gegen Napoleon l. ritt auf aus^ drücklichen Befehl des Zaren Alexailder ein großer Kosak auf eiuem kleiueu Pferde an seiner Seite, die Feldflasche des Zaren in der Hand haltend, und so oft R^^detzky ermüdet und durstig war, reichte ihln der Kosak die Flasche mit den Worten: „Der gute Zar schickt Euch ein SchnäpSchen!" Freiherr von Helfert schilderte hierauf ausführlich die militärische Laufbahu des Heldeu, der endlich in Olmütz als FestungScommandant sein Tusculum zu siudeu glaubte. Hier lebte der Greis, frisch an Geist unv Körper, nicht nnempsindlich nnd nnverwuudbar für die Pfeile der Liebe, daher seine Börse wie gewöhulich dem Fasse der Danaiden glich. Da wurde er plötzlich an das .hoflager berufen. „Mein lieber Radetzky", sagte der Kaiser in der Audienz. „Sie müss?n mir einen Gefallen eriveisen." — „Ich stehe zu Befetil", antwortete Radetzky. — „Nein, nein, es ist wirklich ein Gefallen, Sie sollen den Oberliefehl in Italien übernehmen." — „Ich bin kein Jüngling mehr, Majestät, und — dann Hab' ich auch kein Geld, aber Schulden, die Mich von Olmütz nicht weglassen." — „Nun, die Schnlden übernehme ich", sagte der Kaiser lächelnd — und, schloß der Redner, die Heldenthaten des^Greises in Italien gehören der Geschichte an." (Ein Heilmittel des Typhus) will der deutsche Arzt Dr. Paul Werurr in Petersburg gesunden haben. Werner hatte als vireetor des Krankmhauses der Börsenkaufmannschaft seit November mehrere hnndert schwere TyphuSsälle zu behandeln, welche inSgesammt auf einer Newa-Jnsel ausgebrochen waren, die fast uur von Kaufleuteu bewohnt wird. Da die bisher als erfolgreich geltende Kaltioasserbehandlung des Typhus immer uoch 7 pCt'. Todesfälle nicht verhindern kann, so wird man die freudige t^eweguug des Dr. W'rner verstchen, als er diejenigen 130 Typduskranken, bei welchen er sein Mittel anwandte, ausnahmslos genesen sah. Selbst solche Krankheilsfälle, die von Anfang an einen sehr bedenklichen Charakter zeigten, sollen sich auffallend rasch gebessert nnd einen milden Verlauf genominen haben. Da^ Mittel besteht aus einer bestimmten Losung von Eklorosorm, über deren Zubereit! ng und Darreichung die Münchener „Aerztliche Rundschau" ausführlich berichtet. Das Heilmittel wird löffel- inl Ernst gefürchtet. Sic werden meinen Brndcr ein trclier Freulld sein, nnd an Ihnell wird er lernen, die Nienschen wieder zu acl)ten." „Und Sie, Fräulein Marianne?" kam ^ jel^t mit inniger Bitte itber seine Lippen. „Werden auch Sie mir gestatteil, mich Ihren Freund, Ihren trcnen ailfrichtigen Freilnd zn nennen?" Sie entzog ihm leise it)rc Hand; aber cin sanftes, hcrz-gcwinliendes Lächeln trat ans ihr Gesicht. „AceineS BruderS Freunde sind ailch die mcinigen", sagte sie, „und wir werden nnS jederzeit anr besten verstehen, lvenn Sie recht ivellig an mich und recht viel an meinen Brllder deliken. Es würde mich betrüben, wenn ich eiilNlal glauben müsSt', dass Sie dieses.HallS nicht seiiletw^'gen, sondern unl nicinetwilleil besuchen." Er verstand sie nicht sogleich, aber als er den Sinn itner Worte zn begreifen glaubte, überkam ihn eine seltene Traurigkeit. „Warunl u>cisen Sie meinen gnten Willen znriick, Fräulein Äiarianne? Wollen Sie mir die srelidige Zlwersicht nehmeil, anch von Ihnen gern wittkommen geheißen zu werden, auch für Sie nnd für Ihr Glück tk)ätig seiil zn dürsen? — Warunl soll ich Sie weniger lieben dürseli als il)ren Bruder?" „Das habe ich Jhueu nicht geboten, nlein Frennd", sagte sie mit demselben Lächeln, aber ohne jede Koketterie. „Sehen Sie nnch iinmerhin als einen guten Kanleraden an, »oie ihll; aber denken Sie daran, dass eine Frenndschast zwischen Dreien nllr von Daner sein kann, wenn Keinem vor den: Anden! der Vorzng gegeben wird!" Ohile ihn erst zn einer Einwendnng kommen zu lassen, driickte sie ihm noch einmal die Hand nnd gieng mit einem weise innerlich eingenommen und soll keinerlei üble Nebenwirkung besitzen. Bemerkenswert erscheint noch, dasS Dr. Werner durch die bakteriologischen Untersuchungen von Dr. Behring auf seine glückliche Idee gebracht wurde. (Eine geschlach tete Statistin.) AuS Wiesbaden wird geschrieben: DaS Tagesgespräch bildete hier ein grausiger Borgang -. ein Bauer hat eine Statistin des hiesigen k. Theaters regelgerecht geschlachtet und dann — aufgefreffen! Die Theaterbesucher wundetten sich schon längst darüber, dass die mit nicht geringer Mühe neu einstudierte Meyerbeer'sche Oper „Dinorah" vom Repertoire wieder abgesetzt worden ist. Dies ist gegen den Wunsch und Willen der Intendanz geschehen, eine .koreo ma^ourv' bildete das Hindernis. Bekanntlich wirkt in der Oper eine Ziege mit. Diese nnentbehrliche „Dinorah"-Statistin befand sich im Besitze eines Landlnannes der Umgegend und bezog ihr regelmäßiges Spielgeld. Als nun vor einiger Zeit eine Wiederholung der Oper beabsichtigt war und die vierbeinige, für ihre Rolle mühsam abgerichtete Künstlerin abgeholt werden sollte — war sie nicht mehr vorhanden; dem Boten wurde folgende Autwort: „Was? Ich soll Euch noch de Gaas füttern ? Ihr gebt jo de „Dinorah" kaum alle Jahr aulnol. Ei, ich hunn sie geschlacht' un gefrefse!" (Prosit Mahlzeit!) Recl)t „anregend" wirkt die Schilderung, welche der „Eosmos", eine wissenschaftliche Zeitschrift, von der Zusammensetzung eines Pariser Mittagessens entivirft. Die Einleitung zu diesem bildet ein Mermuth, dessen Wohlgeschmack durch Züsatz einer tüchtigen Menge Schwefel-sänre erhöht wird; dann koinmt die Tapiocasuppe, bereitet aus Kartoffelmehl mit etwas Kllpferzusatz; die Butter des Nebengerichts ist aus Kalbsfett, mit Blei gefärbt, hergestellt. Deln sehr inittelmäßigen Braten ist dnrch Salpeter ein pikanter Geschmack verliehen, während der Salat mit Vitriolesstg gewürzt ist. Die etwas zu grünen Erbsen riechen nach dem Kupfer, mit dem sie so schon grün gefärbt sind. Nachtisch: eine Creme von Chocolade bestehend ciuS Holzzucker, rothem Quccksilberozi)d und Ockererde. Als Kaffee wird eine Mischung serviert, die neben anderen guten Dingeu Sägemehl von Mahagonieholz und Gerstenzucker enthält; den Beschluss macht ein Gläschen „Kirsch" mit Blausäure. Nach einem solchen herrlichen Mahl bekommt der Pariser einen Riesendurst, zu dessen Stillung er einheimisches Bier trillkt. Dieses französische Bier ist cin l^ebräu von Mohnköpfen, .Hollunder, Belladonna, Stechapfel, Gerberloh und Pikriufänre! (Das Grubenunglück in AnderluS.) U?ber die schreckliche Explosion in den belgischen Kohlengruben bei Anderlus wird unterln 14. d. berichtet: Gestern fand in Anderlus die Beerdigung von dreisng bei der Grllbenkatastrophe umgekomlnenen Bergleuten statt. Etwa LV.AX) Personen, darunter die Mitglieder mehrerer höherer Behörden, nahmen an der Trauerfeier theil. Ueber das Ungllick eutuchmeu wir der „M. Z." folgende Einzelheiten: 11. März. Der Anblick der Unglücksstätte ist furchtbar, ^^u Tausenden umstcht eine trostlose Menge, Leute aus dem Orte ulld der Umgebung, den Schacht. Jeder hat eineu Brllder, einen Sohn, den Vater, einen Verwclndtm da unten, wo der Tod so grauenhaft gewüthet hat. Mehrere uer Aerzte koinlnen an. Es ist Zeit; ^die ganze Nacht hat i»ran gearbeitet, um die Opfer heran?-zuholen. Mehrere Verwulldete werden hcranSgcbracht, einige sind fllrchtbar zugerichtet. Ein Mann ist fast unverletzt. Er gcht schwankend in die nächste Kneipe, mit Thränen wird er umarmt. Ein junger Mensch wird nun herausgebi^acht. Mit einem Male beginnt er zu rennen und läust wie toll ins beschneite nächtliche Feld hinaus. Mehrere Aerzte lausen hinter ihm drein; Blut l'ezeichnet seine Spur, denn er ist schwer verwundet. Mit Mühe wird er eingeholt, zurückgebracht und verbunden. Der Schacht ist derselbe, in welchem vor 11 Iahren aln 1. April 1880 eine Katastrophe erfolgte, der 50 Bergleute zum Opfer sielen. Diesmal ist die Zahl der Getödteten eine entsetzlich große! Im Augenblicke der Explosion befanden sich in dem untersten Stocklverke des Schachtes in 5)00 m (153'^ Fuß Tiefe) Arlieiter, Männer nnd Frauen. Sie sind zweifellos alle sofort geti)dtet worden. In der Tiefe von 420 m arbeiteten 80 b'S 100 Mann. Einige davon haben sich gerettet, alle Andern sind todt. Bon 370 m Tiefe frenlldlichcn: „Allf Wiedersehen also ain nächsten Soilntag!" in das Haus zurück. Gerhard schritt langsam durch dell Gartcu ilud über die Straße. In dem dichten Schatten des gegenüberliegendeil Hauses blieb er stehen und schaute wohl süuf Niiuuteu lang zurück auf das kleine, erleuchtete Feufter, lnnter lvelchelu sich lloch eiuige Ä!alc die Schatteu zweier nlcnschlichen Gestalten bewegtell. Erst als ihil ein vorübergehender Arbeiter recht llnsanft zlir Seite stieß, u'urde er daran erinnert, dasS weder Ort noch Stllllde für solche Betrachtungen augeiuessen seien, und mit einer gewissen Uebenviildung risi cr sich von dem klein n, traulichen Häuschen los. Wie er aber ihin den Nucken kehrte, so besiel eS il)n nrit cinenl Ätal N'ie eine schwere, bange Ahnilng, dass er es fiir eine lange, trailrige Zeit nicht wiedersehen sollte. Nichts wäre (!^crhard envünschter gelvesen, als N'elNl ihm für dell heutigen Abelld der Anblick seilleS Stnbengcnossen, gegen dcll er jetzt anS seljr begreiflichen Grütlden einen an Abscheu grenzenden Widerwillen cmpsand, erspart geblieben wäre. Al'er seine Hoffnung verwirklichte sich nicht. In ihren: geineinsanrell ^^inlnler brannte ein Licht, lnld Nküncheberg lag bei l^erlMd's Eintritt lesend ans seinem Bett. Da der jnnge Äiann nllt den Freunden verabredet hatte, dasS Jener, nnr nicht vorzeitig gewarnt zll werden, vor der Halld noch nichts von seinenl Verdacht ersabren sollte, so zwang er sich zn eineni knrzen Grllße nnd schickte sich dann schweigend an, ebenfalls zur Rut)e zu gehen. Mimcheberg hatte ihm nur luit eineni nachlässigen Kopsnicken geantlvortet nnd schiel! anfänglich gar nicht weiter Notiz von' ihnr zrl nehlnen, n'enngleich er in Wirklichkeit über das ZeituugSblatt hilttveg jede seiucr Beweglmgeil mit scharfen, lancrndcn Blicken verfolgte. (Fortsetzung folgt.) befanden sich ebenfalls eine Mmge Leute. Viele von diesen find nur verwundet worden. Aus 300 m Tiefe haben sich LS Leute gerettet. Die beiden unteren Schächte scheinen zum großen Theile eingestilrzt zu sein. Aus dem Ventilator steigt dicker, schwarzer Rauch auf, und fortwährend entsteigen starke, betäubende Schwefeldämpft dem Schachte, die, wenn sie sich auf den Boden legen, die dichtgedrängte Menge zurückweichen machen. Als man mit den RrttungSarbeit n weiter fortschreiten will, bemerkt man die Kadaver 'von etwa 40 Pferden, die den Weg versperren; man muss sie fortschaffen. Als die Kadaver oben anlangen, wird die Menge wüthend: „Man holt die Biester herauf nnd lässt unsere Kinder umkommen", schreit rasend eine alte Frau. Die Menge stürzt sich vorwärts und beinahe hätte sie dem Znrufe eines ManneS gefolgt, das Aas wieder hinunterzuwerfen. Mit Noth gelingt es den Ingenieuren, den armen Leuten die Sachlage darzustellen. Anfangs, als man mehrere verwundete nach einander berauf-schaffen sieht, belebt sich die Hoffnung der in Todesangst Harrenven wieder. Es wird so furchtbar nicht sein, man wird viele gesund wieder heraufkommen sehen. Als aber die lange Reihe der Todten herauskommt, verbrannt, zerfetzt, unkenntlich, da beginnt das Wimmern und Wehklagen aufs Neue. Das allgemeine Weinen geht Einem durch das Herz; die Thränen schießen Einem in das Auge. Die Todten werden in den Bureaux auf Strohsäcken niedergelegt. Der kleine Saal, in dem die meisten liegen, ist schlecht erleuchtet, eine erstickende Luft erfirllt ihn. Die )?eichname sind ganz schwarz. Mehrere Bergleute beginnen ihren auf dcm Schlachtfelde der Arbeit gefallenen Kameraden traurige Liebesdienste zu erweisen. Sie legen die Todten, die oft schmerzoerkümmert sind, gerade auf das Lager und mit großen Schwämmen waschen sie ihnen das von einem dicken schwarzen Staube überzogene, aufgeschwollene Gesicht. Da liegt ein junges Mädchen, etwa 20 Jahre alt, neben ihr ein Knabe von 16 Jahren. Der arme Junge liegt da wie im Schlafe. Neben ihm ruht ein großer starker Mann. Die Meisten scheinen sofort getödtet worden zu sein. Vor der Todterhalle schreit und brüllt die Menge. Die Lcnte wollen herein, die Todten sehen, sie erkennen. „Das war mein Junge", schreit eine arme Diutter, „lasst mich zu meinem Jungen!" Die Gendarmen halben die größte Biühe, gegen diese stets wachsende Mevschenstnth anzlikämpfeu. 12. März, Morgeiis: Es ist entschieden — außer den todt oder verwundet Emporgrholten sind alle verloren! Um 1 Uhr Nachts wurden große Wasier» Massen in den Schacht gegossen, um den Brand zu hindern. Es war Alles vergebens. Unr 3 llhr Morgens ertönt aus tausend Kehlen ein granenhafter Schrei: Der Schacht brennt! Eine riesenhohe Flamme fährt zischend aus dem Schachte empor; weiße Wolken von Wasserdampf folgen. Alle Hilft ist umsonst. Das in den Schacht gegossene Wasser wird von der Mnth sofort in Dampf aufgelöst, der brausend herausfährt. Es ist keine Rettung luehr möglich. Die Mascbinen-gcbäute werkten im Nu von den Flammen ersasst; bald ist die ganze Umgebung des Schachtes ein Gluthmeer. Um 7 Uhr Morgens sind die Zecheng>.t)äude ein Trümnierhausen. Die großen Maschinentheile, noch rothglühend, recken sich unheimlich aus dem Rauche hervor. Der Schachteingang, aus dem noch immerfort Flammen fahren, ist eingestürzt, vie Baulichkeiten über teni Fi)rderschachte sind in den Schacht mit Krachen hiual'gestürzt. Ucberall herrscht Verwiistung. Ucberall namenloser, herzzerreißender Jammer! Was dort unten nocb am Leben war, ist verloren. Man hört an dem zeitweiligen lauten Krachen, irie inwendig Stollen anf Stollen nnter Explosionen krachend zusammenstürzt. A!an vernimmt das Rasen des Feuers im Grunde, das bald alles zerstört haben wird. Die Anzahl der Opfer belauft sich anf 215! Ein so furchtbares Grubenunglück hat das Land noch niemals betroffen. (Unerwünschter Erfolg.) Ans Konstantinopel schreibt man der „Straßb. Post": Nicht übel! Vor einigen Jahren sandte die Londoner „Gesellschaft zur Ansdreitung des Christenthums" einen Missionär Namens Frederick P. Johnson nach Konstantinopel, auf dass er die biederen Mohanudaner zum Christentl)um bekehre. Wie nun die „Nowoje Wremja" meldet, ist der Reverend Johnson dieser Tage zum Islam Die beiden Hanse. (Eine lehrreiche Fabel von Aesop dem Jüngsten ) Ein Klcingrundbesi<^er hatte zwei Gänse, eine slovenische und eine deutsche. — Wir lassen, wie der Leser sieht, die „bindische" G 'Ns vorausgehen, rveil sie slovcnisch gebildet und erzogen war, und weil heutzu'age die Slovcnen überall oven-aus und überall obenan sind. Der Klein^^rundbesitzer wohnte in einem gemischten Bezirk, war ein fanatischer Anhänger der Gleichberechtigung, folglich hielt er sich auch zwei Gänft, denn eine Gans zu halten wäre eine Hiiltanse^^ung der andern Nationalität gewesen. Im März begatinen die Ganse Eier zu legen, der Mann sammelte die Eier und bezeichnete sie. Die deutsche Gans legte zwölf, d'e slovenische nur acht Eier. Der Kleingrundbesi^^er ärgerte sich; wozu ist die Gleichberechtigung eingefiihrt, wenn eine Gans mehr Eier legt, als die andere? „Wartet", dachte er, „ich werde euch schon d'rankriegcn!" und als die Zeit kam, die Gänft auf die Eier zu setzen, gab er jeder Gans nur acht Stücke und zwar unterlegte er der deutschen Gans die Eier der stoveuischen und dieser die der dentschen. Es lebe die Gleichberechtigung! „ölivo^'o", dann ^Hoch!" — Aller was geschah? Während die deutsche GanS ruhig sitzen blieb, wollte die flovenlsche keine deutschen Eier ausbrüten, sie wollte um keinen Preis si^en bleiben. Der Mann aber war erfinderisch, nnd was thut ein Pfiffikus nicht, wenn es gilt, die Gleichberechtigung praktisch durchzuführen! Er theilte die deutschen und die slovenischen Eier und unterlegte jeder lSans vier deutsche und vier slovenische. übergetreten; ein Fall, der unter der christlichen und der europäischen Bevölkerung der Siebenhügelstadt am Bosporus ziemliches Aufsehen erregt hat! Omer Effendi — so heiizt der „englische Türke" jetzt — hat eine Anstellung als Lehrer erhalten. (Die Behandlung der Herren Eheinänner) ist eine Frage, die neuerdings den New-^orker Damen besonders Kopfzerbrechen verursacht. Vor Kurzem farid sogar in der 5. Avermc eine Dameuversammlung statt, in welcher das „Training" der Ehemänner den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete. Es wurde lange hin- und hergestritten, ehe man zu dem Ergebnisse gelangte, dass die Behandlung eines Ehemannes eigentlich eine ganz leichte Aufgabe sei. Die Frau braucht sich nur der Fragen„Wo warst Dn?' und „Wo gehst Du hin?" zu euthalten. Ein Ehemann — er müsse denn ganz außerordentlich lasterhaft sein — kann immer durch Güte, gepaart mit Festigkeit, ..oressirt" werden. Mau erkannte, dass es hierzu unbedingt nothwendig ist, ihn gut zu ernähren. Auch nttlss sich der also „Trainirte" regelmäßig Bewegung machen, und vor allem darf sein Schlaf nicht gestört werden, was freilich die ('Gardinenpredigten in ihrem Dasein aus das Ernstlichste gefährdet. Sobald diese Bestimmrmgeu in: Allgemeinen genau eingehalten werden, ist es leicht, einen Ehemann nicht nur harmlos, sondern in den meisten Fällen sogar auch nützlich zn niachen! Eine in der New-Aorker l^esellschast sehr bekannte Dame hat ihren Gatten sogar soweit gezogen, dass er ihr tägllch die Haare kämmt und frisirt, was er, wie die Dame versichert, äußerst geschickt nnd nrit fr.'udiger Hingebung besorgt. Higen-Merichte. hann, Krainbcrger Martin, Schweiker Johann, Rolla Anton, Divjak Johann, Raisp Alois. Schiltern bei St. ^^eondard in W.-V., 17. März. (G e m e i n d e a n s s ch n s s w a h l.) Nachbcnannte Herren wurden in den Gemeinc^e-^usschuss gewählr: Petschosnik Ferdinand, Jereb Jakob, Toplak Franz, Stoff Karl, V^urschetz Mathias. Pichler Johann, Stipper Karl, NeiSp Franz, Knrnig Bincenz, Damisch Zlkathias, Damisch Paul, Senckovitsch Johann. Wien, 17. März. (Der DienstbotenWürger am Galgen.) Die e'nste Stnnde der Sühne für den Mörder vertranenSseliger Dienstmädchen hat geschlagen. Gestern wurde vvtu Vieepräsic^enten des LandesgcrichteS, Dr. Holzinger, dem Franz Schneider mitgethe'lt, dass der Kaiser von seinem Begnadigungsrechte keinen Gebrauch gemacht l?al?c nn^ dass das Todesurtheil beute früh würde vollzogen werden. Schneider, dieses Schensal in Menschengestalt, scl)cint beziiglich seiner Begnadigung selbst ni^t)t große Hoffnungen gehegt zn haben, denn er vernahnr die Verkündigung mit glcichmüthiger Rul)e und erwiderte auf die Frage, ob er verstanden habe, was il)m gesagt wnrde, mit einem „Ich danke, ja." Er weigerte sich jedoch, das Protokoll zu unterschreiden. Ohne sichtl'are Er-regnng ließ er sich aber anch aus seiner Zelle iu die Armen-sünderzellc führen. Dort setzte er sich aus einen Stuhl und verharrte so länger als eine Stnnde in dnmpfem Brüten, bis sein Bruder, der Hauskuecht Heinrich Sänreik'er, kam, nnr von ihm Abschied zu nehmen. Dieser Abschied verrieth nicht, dass eine besondere l)erzllche Neigung zwischen beiden Briidern bestand, denn sie sprachen wenig mit einander. Als Heinrich Schneider seinen Bruder wieder verließ, gab er ihm einen Jetzt blieb auch die bindische Gans sitzen. ,8Iuva ^ivo^'o!" und hinterher der Gleichberechtigung zu Liebe auch ein deutsches „Hoch!" Woche um Woche vergien^, die Gänse briitcten, endlich nach Ablauf der vierten Woche kam der bestimmte Tag, der Kleingrundbesit^er sah nach nnd fand — was? Die deutsche GanS hatte alle acht Eier ausgebrütet, während die ..bindische" Gans nur ihre eignlen, d. h. die stovenischen Eier ausl)rülete nnd die dcntschen als „Plutzer" nämlich als unfruchttiare Eier liegen ließ. Der Kleingrundbesitz r bekanl von 20 Eiern nur ^2 junge Gänschen! Von den 12 jnngen Gänschen waren acht slovenisch und nur vier deutsch, obgleich die deutsche Gans nm vier Eier m^hr gelegt hatte, als die slovenische!! Die dnmnie dentsche Gans brütete Alles ans, was man ihr untellegte, während die slovenische nnr slovenische Gänse ausl^rütete!! Das waren di? Ergebnisse der angestrengten G l e i ch b e r e ch t i g u ll g! (Ein Schlaukopf.) Professor: „Sagen Sie, Herr Candidat, können Sie mir eine Pflanze nennen, die viel Eiweißgehalt besitzt?" — Candidat: (nach längerem Nachdenken plötzlich): „Spinat mit Ei, Herr Professor!" (Bedenklicher Vorzng.) Heiratsvermittler: „Was haben Sie an der jnngen Dame auszusetzen? Ist sie nicht ein süßes Geschöpf? Ich sage Ihnen — der reine Zucker!" — Junger Mann: „Jawohl, mir aber zu raffiniert!" (Verständig.) GutSherrin: „Wie viele Küchlein hat die Henne anSgebrütet?" Magd: „Sechzehn, gnädige Frau." — Gutsherrin: „Dann lasse schleunigst Milch warm machen." — Magd: „Wozu denn, gnädige Frau?" — Gutsherrin: „Nun, alle die Küchlein kann die Henne doch unmöglich allein säugen." Kuss und empfing Franz Schneiders Grüße an die Verwandten. Der drohende Tod schien den Appetit des Ver-urtheilten nicht gestört zu haben, denn er verlangte, als er wegen etwaiger Wünsche befragt wurde, zwei Portionen Schweinebraten, zwei Brote und einen halben ^'iter Rothwein; auch bat er um sechs Virginier-Zigarren. Schneider nahm die Speisen, die ihm gebracht wurden, mit einem wahren Heißhunger zu sich und paffte sodann in Seelenrnhe die Zigarren. Seinem Vertheidiger., Dr.Fried,gegenüber äußerte sich Schneider über sein Los ganz gelassen. Er sagte nämlich: ..Wenn die (seine Frau Rosalia) nicht g'wesen wär', wär's nicht so weit lnit mir gekommen. Aber jetzt ist do alles aus; an meir^' Schicksal kann nichts g'ändert werd'n, das weiß ich. Aber ich werde gefasSt sein und ruhig hinausgehen, denn es is ja doch nicht zum ändern, obwohl ich mirs gar nicht denken kann, dass 's mit inir zu End' geht. Schlafen werd' ich nicht, da überwältigen mich z'viel die Gedanken." Der Seelsorger des Laudesgerichtes, Pfarrer Bohrmann, besuchte Schneider während des TageS zu öfteren Malen, da jedoch der V^rurtheilte viel zu c'ufgeregt war, konnte er ihm die Beichte nicht abnehmen. Schneider sprach den Wunsch aus, seine Frau zu sthen, um von ihr Abschied zu nehmen, allein Rosalia Schneider weigerte sich zweimal entschieden, mit ihrem SNanne znsammen zu kommen, einmal sott sie es sogar mit den Worten „der Teufel soll ihn holen!" gethan haben. Endlich aber gab die Frau nach nnd die beiden Mordgenossen sahen sich znnr letzten Male. Schneider niachte seiner Frau Borwürfe, sie blieb ihm die Antwort nicht schuldig. — Schließlich wollte Schneider seine Frau küssen, sie wandte sich voll Abscheu al'. — Eine widerliche Scene! — Heute morgens um 7 Uhr büßte Franz Schneider, der Mädchcnmörder, seine Thaten mit dem Tode. Er legte vor 6 Uhr den: Pfarrer Bohrmann die Beichte ab und fragte, in die Arnrensündcrzette zurückgebracht, seinen Vertheidiger, der ihn besuchte, ob kein Pardon zu erhoffen sei. Als der Vertheidiger die Fra^ie verneinte, ergab sich der Vcr-nrtheilte mit den Worten: „Na, in Gott's Nam'!" in sein Schicksal. Den Kaffee, der ihn: gebracht wnrde, trank er nnd zündete sich auch eine Cigarre an. Wenige Minitten vor 7 Uhr erschienen der Scharfrichter Senftied und zwei HcnlerSt'nechte in der Zelle, banden dem Delinquenten die Heinde und geleiteten ibu zrrr Richtstätte iin kleinen Hofe des Landesgerichtes, wo sich die Commission bereits eingefunden hatte. Etwa hundert Zuschauer, darunter viele Ofsiciere, wohnten der Hinrichtung bei. Schneider gieng ziev'lich festen Schrittes auf den Richipfahl zu, seiu Antlitz war kreideweiß, ftin Haar verwirrt. Ohne besondere Förmlichkeiten iil'crgab Landesgerichlsrath R. v. Föoransperg den Delingnenlen mit einer Handbewegnng dem Nacbrichter. Die HeilkerSknechte fesselten Schneiders Arme, er flüsterte ihuen einige Worte zu, die Knecbte aber hoben ihn in die Höhe nnd in dem Augenblicke, als der Scharfrichter die Schlinge um seinen Hals legte, stieß er hastig hervor: „Na, in Gott's Nam', aber reden möcht' i!" ^ Vier Minuten später meldete Sevfried der Eommission, dass Schneider zu lebeu aufgehört habe. Der Gerechtigkeit war Genüge geschehen. Würz, Bez. St. ^v^eonhard, 1/. Äkärz. (Ge meind c-anSs ch u sswa h l.) Zu GcmeiudeanSscbüssen wurden folgende Herren gewählt: Krajnc Jol?ann, Schnen Franz, L.ipuch Martin, Liristl Alois, Demiter Fran^, Äiarknsch Jol)ann, Bela Anton, Krajnc Joscf, Be^^-jak Jgnaz, Tscholnik Josef, Schisko Fran^, Pscheid Johann. Waröurger Hemeinderath. (Siiznng vom März.) G..R. Dr. Vorder referierte über die Vesiimmnng eines Revisionscomit«^'s znr Prüfung der Gemeinderechining für uud brachte die Herreu Leeb, Grrlbirsch, (Äöt^ und Girstmayr in Vorschlag. Dieser Vorschlag wurte angenonnncn. G.-R. Dr. Lorber erstattete den Bericht über die Entscheidung des RecurseS des Hau^^ihesit^ers Herrn Dr. Johann Orosel gegeu deu Stadtratl)sdescblnss Z. rvoniit dem Hanstiesitzer Herrn H. Ogriseg die Errichtnng eimr Senkgrude bewilligt wnrde. Der Referent tluilte mit, dass die Angelegenheit gegenstandslos geworden sei, da Dr. Orosel den ReeurS zurückgezogen hal'e. G.-R. Dr. Lort? er l)erichtcte über die Wahl eines Sparcassa AnSschussmitglied.S an Stelle deS die Wiederwahl al.'lel)nendcn Herrn Josef Kokoschineg.^. D'r Vcnchtcrstatter beantragte namenS der Section dre Wahl deS Herrn Karl Schmidl. Dieser Antrag wnrde angenommen. G.'R. Dr. Lort'er referierte über Ue Miltbeilnng der (Äcnieindespareasie über die erfolgte Nenwabl der ^irectionS-mitglieter. Die i!)00 (dulden. Der Berichterstatter beantragte namens der Section, dem Ansuchen zu willfahren. Angenommen. G.-R. Ol?eringcnicur Kalus erstattete den Bericht über den Antrag wegen Beseitigrlng der Borgärten in der Kärntner-vorstadt. Oer Referent theilte mit, dass cS sich um die Vorgärten der Häuser Nr. 48, 50, 52 urrd 54 haudle. Die Besitzer dieser Häuser verstehen sich zur Abtretung des Terrains, wo heute die Gärten sind, an die Gemeinde; auch zeichneten sie freiwillig zur Herstelluug der Canaloerbindung insgesammt den Betrag von 110 Gnlden. Sie besannen sich später allerdings eines anderen und stellten an den Gemeinderath die Bilte, ihnen die Zahlung der gezcicbneten'Beiträge zu erlassen. Die Gemeinde wäre somit, wenn die Gärten beseitigt würden, bemüssiqt, aus eigenen Mitteln die Abtragung des Terrains, die Herstellung des Außiveges und die Einschlauchung der Dachrinnen und Hau^canale besorgen zu,lassen. Die Ge-sainmtkosten dieser Herrichtung betrü«ien nach dem Voranschlage 7b() Gulden. Der Gerichterstatter s^tellte namens der Section den Antrag, der Gemeinderath möge die Beseitigung der Borgärten nur für den Fall beschließen, wenn die Besitzer der oben erwähnten Häuser zur Zahlung der gezeichneten Beträge sich verstünden. Dieser Antrag rits eine Debatte hervor, an der sich die Herren Schmidl, Dr.Rak, Dr. Lorber, Bancalari, Hartmann und Dr. Miklautz betheiligten. Die Herren Dr. torber und Dr. Rak traten entschieden dafür ein, dass den Besitzern der Borgärten die Zahlung der gezeichneten Beiträge erlassen würde, da sie der Gemeinde durch die Abtretung des Terrains ein Geschenk machten und schon einmal Beiträge zur Canalisierung geleistet hätten. Der Bürgeiineister machte diesen Ausführungen gegenüber darauf aufmerksam, dass nicht die Gemeinde die Beseitigung der in Rede stehenden Vorgärten wünschte, sondern dass die Besitzer der Gärten mit dem Anerbieten bezüglich der Abtretung der letzteren an die Gemeinde herangetreten seien. G.'R. Dr. Rak stellte ungeachtet dessen den Antrag, von der Zahlung der Beiträge abzusehen. Dieser Antrag wmoe abgelehnt und hierauf der Antrag der Section angenommen. G -R. Ingenieur Nödl berichtete über den Antrag wegen Adaptierung des von der Stadtgemeinde angekauften ehemaligen Wiesinger'schen Hauses. Der Referent beantragte, der Gemeinderath wolle die nothwendigen Herstellungen, die einen Kostenaufwand von 4000 fl. erforderten, geuehmigen, da es nothwendig sei, die Sicherheitswache und die Feuerwehr in den, genannten Gebäude unterzubringen. Angenommen. G.-R. Hart mann referierte über die Sckluss-abrcchnung, betreffend den Neubau deS städtischen Bersorgungs-hauses und theilte mit, dasS sich die Kosten dieses Baues auf 31.634 fl. 13 kr. belaufen. Es seien also von der in Voranschlag gebrachten und bewilligten Summe 55(>5 fl. 37 kr. erspart worden, trotzdem Mehrarbeiten nöthig waren, deren Kosten 1422 fl. betragen. Das Gcsammtersparnis beläuft sich auf 6988 fl. 28 kr., von der Bauleitung wurden 3174 fl. 41 kr. erspart. Der Referent stellte nam^nS der Section den Antrag, die Schlussabrechnung zur Kenntnis zu nehmen und dem Ersuchen des Stadtingenieurs bezüglich des Ankaufes eines neuen Nivellierinstrumentes, da das alte fast unbrauchbar ist, zu willfahren. Dieser Antrag wurde angenommen, desgleichen der Antrag des Herrn Bancalari, der Bauleitung den Ausdruck der Befriedigung auszusprechen. G.-R. Prof. Dr. v. Britto berichtete über das Protokoll mit Herrn Josef und Frau Maria Purkhard, betreffend die Abtretung des Gartengrundes beim Hause Nr. 26 in der Blumengasse zur Verbreiterung der Nagystraße. Der Berichterstatter machte die Mittheilung, dass die Erwerbung des Gartengrundes mehr als 10(X) fl. kosten würde, früher oder später müsse sie jedoch stattfinden. Die dritte uud vierte Section stellten gemeinschaftlich den Antrag, den Bürgermeister zu ermächtigen, mit den Besitzern des Gartengrundes behufs Herabminderung des Verkaufspreises in Verhandlung zu treten. Angenommen. G.-R. Swaty referierte über die Vergebung der Föcalienräumung bei den städtischen Objekten nnd Reinigung der i?ffmtlichen Straken und Plätze. Der Referent gab bekannt, dass das einzige Offert, welches eingereicht wurde, von Herrn Nendl sei. In diesem Anerbieten verlamtt Herr Nendl IOO fl. mehr für die Mcalienräumung und 20 fl. mehr für die Strakenreinigung. Der Sectionsantrag gieng dahin, die Mäumungs- und Reinigungs-Arbeiten Herrn Nendl (vom 1. April l. I. an) auf weitere drei Jahre zu übertragen, da er seine Obliegenheiten jederzeit zur Zufriedenheit erfüllt habe. Angenommen. G.-R. Jng. Nödl erstattete den Bericht über das Offert des Weinhändlers Herrn Franz Koöevar, womit derselbe der Stadtgemeinde einen Grundtheil auf dem Wielandplatze zum Kaufe anbietet. Der Referent thnlte mit, dass Herr Koöevar in seinem Anerbieten 7 fl. ül) kr. für die Quadrat-klafter verlangte, so dass das ganze Grundstück 250 fl. kostete. Die Section ersuchte den Bürgermeister destialb, mit dem Offerenten weg^n Herabmind,rung des Kaufschilliiigs zu verbandeln. Das sei gesch'hen und Herr Koöevar habe sich bereit erklärt, den Grulidkbeil um 200 fl. hintanzugeben. Der Referent stellte namens der Section den Antrag, den Ankauf zu beschließen, da das Grundstück zur Verschönerung des Wieland-platzes nöthig sei. Der Antrag wurde angenommen. G.-R. St'ebler referierte iiber das Ansuchen der Branntireinerzeuger um Rückvergütung des Gemeindezuschlages bei der Ausfuhr von 20 Litern Branntwein aufwärts. Der Referent führte aus, dass es sich um die Rückvergü'ung auch bei süßem BraluMvein handle, der cinen Gradgehalt bis zu dreißig Proc»nt der hunderttheiligen Scala habe. Das Ansuchen der Branntwcincrzeuger sei vollauf begründet, weshalb die Section den Antrag stelle,dasselbe zu genehmigen. Angenommen. G -R. Stiebler berichtete über den Antrag wegen Abfindung der Bierumlage auf drei Jahre um ein Jahres-pauschale von 8400 fl. Dieses Ansuchen wurde von der nicht gewerbemästigcn Approvisionierungs-Genossenschait gestellt, die sich erbot, das Pauschale in monatlichen Ralei' nachhinein durch den Repräsentanten der Genossenschast, Herrn Anton Götz zu be.^ableu. Der Referent sagte, dass die tÄemüther wegen der Bierauflage uoch eriegt s'ien; auch sei es wegen der Kosten nicht möglich, die Einbebung der Auflage unbedingt zuverlässig durchzuführen; die S^ciion stelle daher den Antrag, dem Ansuchen der Genossenschast zu willfahren, jedoch nicht auf die Dauer von drei, sondern nur von 1^/^ Jahren. Angenommen. G.-R. Stiebler erstattete den Bericht über das Offert des Hausbesitzers Herrn Franz Swaty u U^berlassung eine« Grundtheiles im Äusmasie von ^0 Quadrcitmrtern von der Parzelle 118/l Domgaffe um dm Preis von 6 fl. für den Quadratmeter. Da es sich bei diesem Grundstücke noch um eine Wassergerechtsame handelt, stellte die Section den Antrag, das Offert des Herrn Swaty bis zur nächsten Sitzung zu vertagen und den Bürgermeister zu ermächtigen, mit den Parteien wegen des Wasserbezngsrechtes zu verhandeln. Angenommen. G.-R. Karl Schmidl referierte über daS Ansuchen um Genehmigung der Auszahlung der Functionsgebür in der Hi!he von 2400 fl. an den Obmann und die Tagescommissäre der Gemeindtsparcasse für das Jahr 1891. Der Sectionsantrag, der angenommen wurde, lautete dahin, die Genehmigung zu ertheilen. G.-R. Flucher berichtete über den Antrag wegen Aus-mittlung geeigneter Jsolierplätze für die beiden Marktplätze. Für den einen Marktplatz (kleine Exercierplatz) wurde das ehemalige Holzmagaziu, für den anderen (Triesterstraße) ein von Herrn Frijz Adolf unentgeltlich zur Verfügung gestellter Schuppen in Vorschlag gebracht und die Vorschläge genehmigt. G.-R. Fluch er brachte den Antrag des Herrn Dr. Miklautz auf Einsetzung eines Comitas behufs Studiums der Schlachthausfrage zur Sprache. Der Antrag, dem die Dringlichkeit nicht zuerkannt wurde, wurde auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gesetzt. Mtarburger Uachrichtm. (Berichterstattung über wichtigere Vor-sa llenheit en.) Das k. k. Ministerium des Innern als oberste Polizeibehörde wünscht über alle bemerkenswerten polizeilichen Vorsallenheiten möglichst schnell einerseits zur eigenen zweckdienlichen Wissenschaft, andererseits aber auch zu dem Zwecke unterrichtet zu werden, um diese Vorsallenheiten der Vorschrift gemäß zur Allerhöchsten Kenntnis zu bringen. Demzufolge wurden die Gemeindevorstände und die k. k. Gendarmerie angewiesen, bedeutendere, zu ihrer Kenntnis gelangte, den unterstehenden Amtsbezirk betreffende Vorfälle (öffentliche Demonstrationen, Strikes, größere Verbrechen, Morde, Diebstähle, Unfälle :c.) unverweilt, nach Umständen auch telegraphisch in ganz kurzer Fassung der k. k. Bezirkshauptmannschaft anzuzeigen. (Marburger Escomptebank.) Die diesjährige ordentliche General-Versammlung der Actionäre der Marburger Escomptebank findet Freitag, den 25. d., vormittags um 10 Uhr statt. (Der Marburger Lehrerverein) hält Samstag, den 20. d. um 5 Uhr nachmittags im Lehrzimmer der V. Claffe der Knabenschule II eine Festversammlung, anlässlich der 300jährigen Wiederkehr des Geburtstages deS großen Pädagogen Amos ComeninS, ab. — Geboren am 28. März 1592. — Die Festrede wird der Obmannstellvertreter des Vereines, Herr Anton Stiebler, halten. Gäste sind höchst willkommen. Anschließend an diese Festversammlung slndet im Casinospeisesaale, l. Stock, um 8 Uhr abends ein geselliger Abend des Leljrervereines statt, der gleich seinem Vorgänger im vorigen Monat ein genussreicher zu werden verspricht. (Alpenverein.) Am vergangenen Mittwoch fand im Casino die Monatsvcrsammlung der Section Marburg des deutschen und österreichischen Alpenvereines statt, welche sich eines sehr guten Besuches erfreute. Der Obmann der Section, Herr Dr. Schmiderer brachte einige Einläuse zur Verlesung, darunter ein Schreiben der Hauptleitung aus Berlin, in dem aus eine Anfrage die Mittheilung gemacht wird, dass die Südbahn-Gesellsckaft seit einiger Zeit schon den Mitgliedern des Alpenvereines keine Fahrpreisermäßigungen zugesteht. — Sodann hielt Herr Dr. Ednard Glantschnigg einen Vortrag über die Sannthaler Alpen. Nachdem der Redner eine Schilderung der Sannthaler Alpen in topographischer nnd geologischer Hinsicht entworfen hatte, erstattete er über zwei Besteigungen dieser Alpenkette, die in den Jahren 18^2 uud 1889 von ihm ausgeführt wurden, einen ebenso eingehenden als feffelnden Bericht. Herr Dr. Glantschnigg erstieg zweimal die Oistritza, deren Besuch er warm empfahl, und erlebte bei der zweiten Besteigung am 14. Juli 18»^9 ein furchtbares Gewitter. Den Mittheilungen des Vortragenden zufolge, der lebhaften Beifall erntete, ist die Besteigung der Sannthaler Alpen (Oistritza) äußerst lohnend und heute gefahrlos. Es ist bedauerlich, dass dieser Theil des großen Alpenzuges von den Touristen vernachlässigt wird. -- Herr Dr. Schmiderer sprach Herrn Dr. Glanischnigg den Dank für den gelungenen Vortrag aus. — Herr Kokoschinegg stellte den beifällig begrüßten Antrag, während der Ostern die Rudolfsgrotte bei St. Canzian (Jstrien) zu besuchen. (18. General-Versammlung desHandels-Gremiums in Marburg.) Mittwoch, den 23. d., abends Uhr findet im Casino-Speisesaalc (1 Stock) die 18. Generalversammlung des hiesigen Handels-Gremiums mit nachstehender Tagesordnung statt: 1. Nerlesnng des Protokolles der letzten Be»sammlung vom 26. Juni 1891. 2. Thätigkeits Bericht d^'s Vorstandes pro 1891. 3. Bericht über die Cassa-Gebahrung pro 1891. 4. Bmcht der Eassa-Reviloren Herren Alois Mavr und Karl Flucher über die Cassa Rechnungen pro 1891. Beschluss übrr den Kosten-Voranschlag pro 1892. 6. Beschluss über Zahlung der Höhe der Mitglieder^Beiträge pro 1892. 7. Beschlnss laut K 23 unserer Statuten, dem Unterstützuugssonde 40''/g aus dem Gremialcaffe Neservefonde mit 31. Dccember 1891 zu überlassen. 8. Mittheilung des Vorstandes, dass Herr Dr. Mally seine L''rtrauens-Arzten'Stelle bei unftren Krankencassen mit 31. März 1892 zuriickgelegt hat. 9. Wahl von 1 Mitglied und I Ersatzmann in den Krankencasse-Ausschuss. 10. Wahl von 1 Mitglied und 1 Ersatzmann in den Krankencasse-Ueberwachungs-Ansschuss. 11. Wahl von 1 Mitglied und 1 Ersatzmann ir.s Schiedsgericht. 12. Wahl von L Rechnungs-Nevisoren. 13. Wahl von 2 Delegierten in die Hilksarbeit^er-Versammlung. 14. Freie Anträge der Gremiums-Mitglieder. (Vom Theater.) Die gestern hier zur ersten Aufführung gelangte Operette „Das Sonntagskind" wird auch hente und morgen gegeben. Dieses Werk 'Drillöcker's findet in Wien und Graz großen Beifall und wird der Operette auch hier eiu guter Erfolg zutheil werden. (Danksagung.) Anlässlich des AbsterbenS Seiner Hochwohlgeboren des Herrn Ferdinand Baron Rast stiftete dessen Tochter, Freifrau Emma von Miksich, Gutsbesitzerin in Croatien, in hochherziger Weise für die Insassen des städtischen Versorgungshanses eine alljährliche Mittagsbewirtung derselben am Sterbetage. Diese Abspeisung, bei welcher auch Wein verabreicht wird, findet nun am 21. d. an 42 Pfleglingen der Anstalt statt, wofür hiemit im Namm der Armen der tiefergebenfte Dank ausgesprochen wird. F. Leidl, Bersorgungshans-Verwalter. (Verdächtige Gegenstände.) Wegen Bedenklichkeit wurden verschiedenen Personen folgende Gegenstände abgenommen und können dieselben von ihren Eigenthümern beim Stadtamte behoben werden: ein Bettleinentuch, eine eiserne zweizackige Karstkrampe, ein dem Anscheine nach ungebrauchtes eisernes Most- und ein auf 56 6 Liter im Jahre 1883 ge-aichtes noch völlig neues Weinfass, welches an dem Frosche die Bezeichnung „G. T. 15588" ins Holz eingedrückt trägt. (Der dicke Gast.) Vom 10. auf den 11. d. übernachtete in einem hiesigen Gasthofe ein ländlich gekleideter Mann, der sich als „Michael Kramperger. Keufchler aus St. Leonhard", gemeldet hatte. Als am Morgen das Stubm-mädchen das Zimmer des VasteS betrat, fehlten am Bette d»e beiden Leine»tücher; der Passagier präsentierte sich aber mit einem höchst unnatürlichen Leibesumfänge. Mau holte einen Wachmann, allein obwohl man den Ausgang überwachte, konnte der Gerufene den dick gewordenen Passagier nicht mehr auffinden, dieser hatte sich, nichts gutes fitr seine „Dickleibigkeit" ahnend, über den Gang des ersten Stockes durch einen Sprung in den Hinteren Garten davongemacht. Man war nicht wenig überrascht, als man die vom Bett verschwundenen Leinentücher in einem rothen Sacktuch des Entflohenen eingebunden, im Zimmer vorfand, noch mehr aber, als man nun den Abgang eines Bettkotzens wahrnahm. Diesen Kotzen hatte der Mann sich, der auf eine schlanke Taille verzichtete, um die Lenden gebunden und denselben sowohl beim Sprunge, als auch dadurch, dass er ihn wahrscheinlich verkaufte, ausgenützt. Der Entflohene soll nicht Kramperger heißen, sondern mit einem gewissen Johann Wessiak aus Oberwelitschen identisch sein. Er ist an die 30 Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, blond und dürfte gleichfärbigen Schnurrbart tragen; er ist mit braunem Rock, dunkler Hose, schwarzem weichem Hute und Stiefeln bekleidet. (Jugendliche Einbrecher.) Am 17. d., früh, wurde bei der Sicherheitswache seitens eines hiesigen Fruchthändlers die Anzeige erstattet, dass in sein Magazin, dessen Thüre in den Haushof mündet, ein Einbruch versucht wurde. Das Vorhängeschloss war bereits geöffnet und war der Einbrecher auch zur Sprengung deS Einlassschlosses geschritten, aus unbekannter Ursache aber, ohne ganz zu öffnen, wieder weggegangen, was auf eine stattgehabte Störung schließen läsSt. Da es nicht anzunehmen war, dasS der Einbrecher Getreide stehlen wollte, sondern seine Absicht auf etwaiges Geld muss gerichtet gewesen i-in Ultd sich im Magazin thatsächlich stets ein größerer Betrag befand, so richtete die Sicherheitswache ihren Verdacht auf jene Personen, die allenfalls in der Lage waren, von diesem Gelde Kenntnis zu besitzen. Infolge der richtig eingeschlagenen Nachforschung gelang es auch bereits, bis Mittag die Einbrecher hinter Schloss und Riegel zu bringen. Di»: Verhafteten sind die bereits wegen Einbruchs-diebftahles abgestraften jugendlichen Stadtvaganten Johann Martinelle, Franz Temeth und Franz Gotschnik; deren vierter Genosse, Otto Frieml, konnte sich bei diesem Einbrüche nicht betheiligen, weil er gegenwärtig eine Strafe absitzt. Gotschnit steht noch im 17 Lebensjahre. Temeth und Gotschnik sind geständig, bereits wiederHoll versucht zu haben, in jenes Magazin einzubrechen, weil ihnen Martinelle mitgetheit hatte, dass dort Geld zu holen sei; letzterer, der sich auch einmal über Nacht, um einzubrechen, in den Haushof einschließen ließ, leugnet nach gewohnter Art entschieden jede Theilnahme an dem Verbrechen. Temeth und Gotschnik waren auch im Besitze von Sperrwerkzeugen, die bei der Haussuchung gefunden wurden. (Rohe Gesellen.) Am 14. d. abends zechten fünf Burschen Namens Blasius Nemvirth, Johann Bruß, Viktor Woglar, Franz Doplak und Andreas Korath in einem Gast-Hause der Magdalena-Borstadt. Wegen eines zwischen den zwei Erstgenannten und Viktor Woglar entstandenen Streites bezüglich der Zahlung eines Liters Bier mussteu die Burschen das Gasthaus verlassen. Auf der Triesterstraße, unweit der EisenbahniLbersetzung, artete der Streit in Thätlichkeiten aus, wobei Woglar den Neuwirth und den Bruß mit Messerstichen verletzte. Die Verletzten ergriffen die Flucht zur SicherheitS-wachstube und wurden von dort zur Stadt geführt, wo ihnen ärztliche Hilfe zutheil wurde. Ncuwirth erhielt einen Messerstich ins linke Auge, eine schwere Verletzung mit bleibendem Verlust dieses Auges, Brust erhielt einen Stich in die linke Schläse; er erlitt eine leichte Verletzung. Ersterer wurde nach Anlegung eines Verbandes durch die Wache ins Krankenhaus gebracht. Die Heldeu dieses Raufhandels, welche das Messer in so gefährlicher Weise gebrauchen, wurden dem Gerichte angezeigt. (Ein entwichener Häftling.) Am 14. d. ist der wegen Verbrechens des Diebstahles beim k. k. Bezirksgericht Wind.-Feistritz in Untersuchungshast gewesene Caspar Eritscher entwichen. Derselbe ist 30 Jahre alt, aus Hafendorf in Kärnten, spricht kärntnerischen Dialekt und etwas slovenisch. Er ist mittelgrosz, kräftig gebaut, hat braunes Kopfhaar, ein gleichfarbiges Schnnrrbärtchen und ein breites Kinn mit Grübchen.'Bekleidet ist der Flüchtling mit Jägerhemd, braunem Rock, duukelgrauer Hose und spitzen Stiefletten; er hat keine Cravatte und trägt Arrestanten-Unterwäsche. (Sch on zei t des Wi ldes und der Wasserthiere.) Im Monate April befinden sich mit Ausnahme der Auer-und Birkhähne alle iibrigen in Steiermark in freier Wild bahn vorkommenden Wildgattungen, ^ ferner von den Wasser-thieren die Aeschen, Barsche, Huchen, Störle und die FlusS-krebse in der gesetzlichen Schonzeit. Nr. 19. März 1892 Marvurge? Zeitung ^ette 5 Aur Gründung einer kommunal-Handelsschnle in Marburg. Wer die Heranbildung dcs jungen Kaufmannes nur vom Gesichtspunkte dcs „Servirdienstes" betrachtet, und sich unter dem Kaufmanne nach Art der Dorfkinder nur den kleinen Specereilvaarenhändler vorstellt, dessen Hauptthätigkeit das Ladenj'tehen ausmacht und für den dieses Serviren nebft dem richtigen charmanten Benehmen gegenüber den holden Kundinnen die Hauptsache seines Berufes bildet, für den existiert die Frage der Errichtung einer Handelsschule nicht, da es zur Beibringung derartiger Keuntnisse keiner Schule bedarf und die altbekannten Gesetze der Ladengalanterie vollständig iienügen. Glücklicherweise ist die allgemeine Ansicht über den Kaufmannstand nicht die oben bezeichnete und von Unkenntnis der Sachlage zeugende, sondern jene, welche dahinaus geht, dass der sich dem Kanfmannstande widmende junge !V!ann ganz besonders sachlich gebildet sein muss, um später ein tüchtiger Kaufmann und l)rauchbarcr Staatsbürger werdcu zu können. Diese Ansicbt ist es eben, welche in jiingster Zeit Handelsschulen in verschiedenen Städten, so in Wels, Bozen und Gablouz ius Leben gerufen hat und die anch in unserer Stadt den Wunsch nach einer derartigen Schule wiederholt Äußern lässt. Es soll hier nicht unsere Ansicht über die Wichtigkeit der Errichtung einer Handelsschule zum Ausdrucke kommen, sondern einige Worte eines Fachmanes sollen zeigen, welch' üroße Bedeutung der Kaufmaunstaud einer Handelsschule veimisst, wenn er trotz der größten Opfer doch eine Handels-Mle errichtet. Der Präsident des Wiener kaufmännischen Vereines, Ulfred Ritter von Lindheim, sagte in der letzten General-Versammlung dieses Pereines : „Gerade in dem Kanfmannstande hat jeder Angestellte, wie dcr Soldat, den Marschall-ftab in seinem Tornister, und das wäre ein schleckter Kaufmannstand, wo uicht jeder Einzelne das Bewnsssein hätte, dass er eS einmal auch zuWürden und Vermögen bringen kann, wie sein Chef. Wir haben seit Jabreu die Erfahrung gemacht, dass der Kanfinannstand in Wien Alles durch seine eigene Kraft hat erringen nlüssen. Vor Li) Jahren, als in Leipzig und in anderen Städten längst für die höhere Ausbildung der Jugend Handelsakademien geschaffen wurden, da war Wien wohl die einzige Stadt, in der es noch keine Handels-Äademie gab. Zur damaligen Zeit geschah sehr viel für Mittelschulen. Es wurden eine Reihe von Gymnasien und Neal- und Gewerbeschuleu errichtet, aber fiir Handelsschulen pb es kein Geld. Damals habeu sich wackere Mäuuer zu-ammengethan, und es gelang ihueu, in drei bis vier Wochen :ine Summe von 400.000 fl. zusammeuzubriugkn und )ie heutige Handelsakademie zu gründen. Heute ist diese Schule nicht nur eine der bcsten, sondern auch eine der fre-^uentesten Handelsschulen Oesterreichs und Deutschlands. Wir, lämlich der Kaufmannstand, haben dies ans eigenen Mitteln, zus eigenem Z^leiße und eigener Strebsamkeit zusammeu-gebracht." Wenn wir berücksichtigen, dass unsere Stadt unter den zegenwärtigen Verhältnissen, in welchen die Negierung jedes derartige Project nach Kraflen unterstützt, ohne sonderliche Mühe eine HandllSschnle eri^ffnen könnte, so mvss eS außerordentlich befremden, dasS in uuserer commerciell bedeutendeu Htadt noch von keiner Seite jener Eiufluss geltend gemacht Vörden ist, der die Errichtung einer Handelsschule ermöglichte. Mögen diese Zeilen zum Nutzen unserer Kaufmannschaft und im Interesse nnserer Stadt geschrieben sein! Dolkswirthslkastliches. (Kalbefieber der Kühe.) Eine eMe, auf der ^nntnis der Natur und Entstehungsweise der Krankheit lasierende Vorbeuge gegen das Kaldesieber lässt sich znr Zut lvch nicht geben, weil eben das Wesen und die Ursache dieses ZeideuS noch nicht zuverlässig erkannt sind. Dagegen giebt Erfahrung Anhaltspunkte an die H^and, bei deren strenger Beachtung man ziemlich sicher im Stande ist, den Entritt leS UebelS zu verhüten. Das Schwergewicht ist, wie die ,Landw. Thierzucht" ausführt, bei diesem Schutzverfahren »arauf zu legen, dass die Kühe in der letzten Zeit vor dem lalben und in d?n ersten vier Tagen nach dem lkalben ganz nopp gefüttert werden. Am besten ist es, ihnen in dieser Äit nichts als gutes Wiesenheu, und auch dieses noch nicht mmal in besonders großer Menge, und reines Trinkwasser N dem richtigen Temperaturgrade zu reichen. Um dieses Urchzuführeu, ist es aber unerläßlich, die betreffende Kuh on ihrem bisherigen Standplätze aus der Reihe der übrigen tühe zu entfernen und an einen besonderen Platz, womöglich I, einen besonderen Stall zn stellen. Ist die Knh nicht gar U üppig während der Trächtigkeit ernährt worden und befindet ie sich nicht in einem besonders mastigen Zustande, so genügt t, diese knappe Fütterung etwa zehn Tage vor dem Kalven a beginnen; andernfalls muss schon drei Wochen vor dem vebären damit der Anfang gemacht werden. Hieraus ergiebt ich schon von selbst, dass vier Pfd. Oelkuchen kmz vor dem ilben ein viel zu reichliches, ja bei ihrem Nährstoffgehalt geradezu gefährliches Futter sind. Die Cocosknchen an jl) tragen die Schuld aber nicht, Erdnusskuchen und andere itsprechend intensiv nährende Kraftfuttermaterialien können '^s ebensowohl veranlassen. Es ist eine Thatsache, dass archweg gut genährte und hervorragend milchreiche Kühe ktit Vorliebe von dem Kalbsleber betroffen werden, nud gerade i^se Beodachtnng hat zu dem bezeichneten diätetischen Regime .Äührt. Die Wirkung desselben verstärkt man, mindestens bei Vstig genährten Kühen, zweckmäßig noch dadurcl), dass man in dieser letzten Zeit der Trächtigkeit, falls die Witterung gestattet, täglich eine halbe Stunde im Freien herumsühreu M. Und endlich ist Gewicht darauf zu legen, dass die Kuh ^ dem Kalben unmittelbar nach demselben tl)unlichst vor Wltung bewahrt wird. Namentlich muss betont werden, dass sie nicht auf eineui Standplatze kalben darf, auf dem sie von Zuglust getroffen werden kann, und dringend ist zu empfehlen, sie unmittelbar nach dem Gebären mit einer wollenen Decke zn belegen. So einfach diese Borbeugemittel zu sein scheinen, kann doch nur mit Nachdruck angerathen werden, ihnen vollste Beachtung zu schenken. Wer sie mit Sorgsalt und Strenge durchführt, wird den Erfolg haben, dass er vor schmerzlichen Verlusten bewahrt bleibt. („Deutsch. Landw.") Buntes. (Durch die Blum e.) Ein Fräulein (sich von einem Gast im Elternhause verabschiedend): „Es thut mir leid, Herr Professor, dass sie sich nur vorübergehend in unserer Stadt aufgehalten haben, und nicht anhaltend." (Die richtige Adresse.) A.: „Denken Sie sich, der Schneivberger ist gestern Nachmittag hoch zn ^toss hier vorbeigesaust!" — B.: „So, — und haben Sie seinen Gaul nicht gefragt, wohin er reitet?" (Im Heiratsbnre a u.) HeiratSverinittler: „Da habe ich zwei Beamte, einen mit ^^000, einen mit l^'000 Mark Einkommen —" — Dame : „Nun, natlirlich will ich den mit (»000." — Heiratsvermittler: „Ja, aber dcr mit W00 wiirde Sie eventuell aus Liebe heiraten." (Unerwartete Antwort.) Lehrer: „Also Cohn, wenn Dn bei dem Kaufmann statt 10 Pfennige ein Fünfzigpfennigstück heraus bekommst, was machst Dn da?" — Cohn: „ä gutes Geschäft!" Kunst und Schristthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke nndZeitschriften sind durch Th. Kaltenbrunner'S Buchhandlung zu beziehen. ,»I.e Uvpütitkur" und Iivpo».tvur" nennen sich diefranzösisch-dentschenu. englisch-deutschen Unterhaltuns^sblätter, welche im Verlage vvn Rosenbaum und Hart in Berlin 14tägig erscheinen. In der That eine bessere RePetition des in der Tchnle oder in Pri-vatstnndeu gelernten Französisch uud Euglisch als die Lekti'ire dieser Zeitschriften ist nicht leicht zu finde«. Die uns vorlietienden Nummern lassen die Einrichtung deutlich erkennen Unter jedein srauziisischen resp. euglischeu Wort ist daS entsprechende deutsche gesetzt, so daß deui Leser daS Uubekannte sofort in Erinnerung gebracht wird. Fiir weiter Fortgeschritteue bringt jedes der Blätter allmonatlich eine Beilage mit ausschließlich frauzösischem resp. euglischeu» Text, der aui Fuße eluer jede» Seite zum besseren Berstündnis die ni^tl^igen Anmerkuugeu euthält. Dabei ist der Inhalt beider Blätter äußerst iuteressaut uud sehr unterhaltend, sodaß der Leser spielend der fremden Sprachen nach und uach mächtig wird. Bielen, welche die trockene Grammatik aus der Hand gelegt haben und sich in deu beiden fiir jeden Beruf sehr wichtigen Sprachen weiter fortbilden wollen, werden diese Zeitschriften die pro Quartal uur je Mk. 1,0<> kosten, vorzilgliche Dienste leisten. Abounenieuts ailf „I^^rcr 21>irkung, ol)ne Eutzi'tndnng zu verursachen sofort schmerzstillend wirkt, tmd sel^'st veraltete Hühneraugen, Warzen Ulid h.nte Haut an der Sohle oder Ferse, in 3—li Tagen verschwinden ntacht. — Pre^s per Karton 00 kr. Doppelkartou 1 st. per Post l.'i kr. ntelir. Zu haben in Apotheken. Falls irgendwo nicht vorräthig, so wende man sich an das Hanpt-Oepot A. W. ^dönig, Apotheker in Marburg, Tegelthoffilraße. Malburgcr Marktbericht. Vom b. bis lL. März Gattu ng P per! rel) e von I bis fl kr^I sl.kr. Gattu ng per Mittheilung aus dem Publicum. „Ein Kleinod fiir die deutscht Familie" nennt Robert Mohr's Buchhandlung in Wien, l., Dom^asse 4, di GtsammclltN Werke Lnduiig .^n^engrulitr's, welche soeben in vollständiger Ausgabe, elegaut gebuliden, in feiner ^^ein-wand-Cassette von genannter Firma zu außerordentlich giin-stigen Bezugsbcdingnngen dem ^>?esepnblicun, angeboten werden Wir verweisen auf deu unserer heutigen Numiner beiliegenden Prospekt, welcher gratis und portofrei an alle, die sich dafiir interessiren, versende! wird. Wir machen auf die im Jnseratenthcile bcsindliche Annonce dcr Spanischen Weingroßhandlnng ,.V inad o i Wien, Am Hof 5 anfnierksani. Die direct importierten Ausländer' Weiue und ftanzi.>sischcn Coguacs dieser Firma geuieszcn ob ihrer Echll^eit uud ^orziiglichkeit einen gerecht-fertigten Weltruf. Milchwirtslljaft. Jeder Landwirt l)at die (5rf.ilirung gemacht, dass im Winter infolge der Stc,llfi'lttcrung bei Kithen sowohl die Güte der Milch als anch die Milchergiel)ig-keit vermindert wird. Wir können daher nicht nn?erlosscn die Herren Oekonomen anf das seit -^0 Jahren nnt dein besten Erfolge angewendete KwizdaS Korneubnrger Biehnährpnlver von Franz Ioh. Kwizda, k. u. k. österr. Uttd konig. runian. Hoflieferaut fiir Veterinär-Präparate, j^orncul.mrg bei Wien — aufmerksant zu machen, lvelches als Fntterznsal'^ bei eonstanter Verabsolgnng bei Kiiheu sowohl die ('»^i'lte dcr Al'ilch verbessert, als anch die Milchergiebigkcit verinehrt. Fleischwareil. Rindfleisch .^lilo .l^ialbfleiscl, Schafsleisch Schweinfleisch „ geräuchert " Fisch Schinkeu frisch Schuller Bictualien. .^kaiseraus^^ugmehl Muudmelil ! „ Semmelmehl I „ . Weißpohlmelil ! „ Schwarzpolilmehl! „ Tiirkentnebl ! „ .Haidenmelü ! „ .Haideitlireiu L.'iter .Hirscdreiu ^ .. Gerstlirein Weizen^p'ies i^iilo Ti'lrkeugries Gerste qerolUe Reis Erbsen Linsen , „ Fisolen „ ^ Erdäpfel j „ Zwiel'el ^ .. Kiwl)lanch „ Eier Sltl. .''läse steirischer .^lilo Vntter Milch frische ^'iler „ abqeralinit „ Ral)ttt süßer ' „ „ sauerer ! .. Salz >tilo Riudschmal^^ ! „ Schweiuschinal^'i ^ ,, Speck qel)askt frisch „ geränchert .^iernfeNe Zwetschken Zucker Zt i'uu Niel i^i» .".t 70 <>'.> 47 4» 20 Ki 14 12 10 l^ t4 11 12 i:-i 24 2»» 24 N» 10 2töpfe . ^ ^ ^ (^ietreide. 48 Weizen Hkll. 42 .'iloru ^ (i^erste 22 Haser 20 .^tukurnh 18 .virse 1t» .Haiden 14 Fisolen 1 l! (^icsiugtl. 2>> Indian ^Slck> 1..''0 1<' 0jänse „ - — 12 Enteil Paar — — l.'i Backin'lsiu^'r „ — 20 BralliiUiner „ 14 .'.taptiuue -',0 :^0 clist. Zl'. Apfel 7 14 2>> Birnen ,, — -Ui Nüsse 5tck. - 12 4 7.!^5) 7.ti.'i '4.^t) sv- 4.80 4.80 5.70 4.'^0 7^10 diverse. yart lies^luv. M'el^ 2^i''0 28 „ „ nnt^escknv. N „ weich nil^^esch. ,, l>', nngeschw. „ .'I^vl^solsle liart — 10 .. weich — 8 ^i''i'.llol)le 21 :^2 .^eise .^tilo 28 erzen Unschlitt ,, 12 „ Stearin ,, i>0 1 — 5niria l'u» .v>eu I0<^.'^Ulo l'»4 t'.8 Slroli Lager „ „ 4t'. .'>>» Futter „ ^ 70 „ 'streit „ „ i'>2 i''4 Pier „ :-;2 Wein 40 42 Vrantwein Liter 28 I 2.— 2.10 2.^0 >) 7l' 7', tii'' t'>«> 20 4'. 1.80 l U0 1 5,0 70 i't'. :;2 üü ')t> 40 2.— i)_ 1.l»0 I.U> 1t! 20 28! (.4 Z2! 64 k'rükiakr- u. Lommsr-Lsison! So«dv» vo» »oxaleowuis». kseMen in vWi!ii-kv^.f«!l!tM »1»: Llexanto V»p .iv8 mit .^tiekei'ei unll KSilijtbf Pf. 8lijlK 12—14 ü., Lloxante ^»olcon mit Sviäsntuttvr 10, 12, 14 A. Aloüerne Rvxvnmäntvl m llllon j<«i!ien unä jn ßi'08»6r 414 lIvcliaLlitungKvoll ^08 es 8lo 16. kisupt-blisäsrls^s vvn :i«i ?vr!moosvr?ortIallÄ»Vomollt Ivo Kilo l!. ».SN lvll Ko. tl. l.öll Losts k^toin-vktelipappv) LÄrdolinsurNünm l^ol^anstt'iek oisonfi'ei 100 Ivo. i!. 24. s.Z.^S!Lkj.SSN>1dÄZz^z^'Zs!d.Lsz»s«. 10l) liilv il. <».—, döi Ilomav ?Aodli6r & 80li!i6, NardurK. Keme Hühneraugen mehr! ^ Wmldcr der Neuzeit! Wer binnen Knrzem Hühneraugen ohne Schneiden nnd jeden Schmerz verlieren will, kaufe sich vertrauensvoll das von William Enders-son erfnndene Mkrikiiiii! (^in Fläschchen kostet kr. Versendungs-^'epot A. Sil»lik, Wien, >» , Salestanergasse l4. Depot in Marburg bei Herrn W. König, Apotheker. 2^:^ MlllickrlaA äer LtMaMIlj" NardurA, Hauptplatz^ 13. Lo6lu'6 inieli ^ur Kvs. brinAOn, cla»» ioli k»in i^auptplat^ö 13 (Hr. 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April 1891 erhielten. Es liegt in der Absicht des Reichs» Kriegsminifteriums, auch diesen Witwen eine staatliche Versorgung zu erwirken, um jedoch positive Daten zur Bemessung des Mehraufwandes zu erlangen, muss dem Reichs-Kriegs' Ministerium die Auzahl solcher Witwen bekannt gegeben werden. diejenigen Witwen, welche auf Grund des Gesetzes vom 27. April 1887 und !!. April 1891 auf eine staatliche Versorgung Anspruch erheben, wollen sich bebnfs einstweiliger Verzeichnung binnen längstens 14 Tagen Hieramts anmelden. Stadt rath Marbnrg, am 14. März 1^92. Der B iirg ermeist er: Nagy. krösste 'MO I^wp5e!tlö mein 333 in allen Lorten VrÜI»»«r unä ItttMINAttNI»« in fsmstöl^ vlUSlitÄt IKvIlt SNKNsvIlV Ullä Vir»!«!« unlj Vi'ZvQt» in allen fa^bsn. Llluitor »ut V«r1»»xe» k^»»oo. /UFvZic. Kts.rkvK, l'oZtxssZe fi'lilijalil'- unc! Lommsf-Lsison! Erlaube mir die höfliche Anzeige zu machen, dass alle ^ Mdkiw in aus der k. u. k. «oi ttutlabi-ik Vill». «ien Lieferant des k. u. k. Allerhöchsteu Hofes, sowie Otis, englische Mt v. ck. cFirmn Johnson ä Co.. Kondo« angelangt siud. Alleinige Wederlage in Marburg Auf vielseitiges verlangen nochmalige Worfiihrung a«r S0QQta.x ÜVQ 2O. vorw. von IV—12 Vdr., Qaokw. von Ä—IV Hdr. AIoQta.x Sen 21., 0ivQst»x ävQ 22. UQÜ Aittvook üvn 2S. nur i»aölKluitts.xs vo» 3—10 vdr. I'l'viso elvi' Sitzplatz «r., Stehplatz so »r., MilitSr vom Feldwebel abwärts und Kinder zahlen d e Hälfte. 392 405 bei ViU»«!»» I-v^vr, L^inlaclunK zu der am l9. März 2 Uhr nachmittags in der Oambrinnshalle stattfindenden 3!X) s.ussvror6eQtUokvQ GI^oi»vrs.I V des Spar- und Vorschnssoereints der Arbeiter in Mgrbnrg ^r. G. m. b. H.) Tagesordnung: 1. Vorlesung des letzten Generalversammlungs-ProtokolleS. 2. Bericht über die vorgekommene Veruntreuung durch den gen'csenen Obmann. 3. Wahl der Vereinsleitung. 4. Freie Anträge und Berichte der Mitglieder. vcr Vorfthtnde des I^ussichtsralljts. Der Zutritt ist uur gegen Vorweisung des MitgliedbuchcS gestattet. Die ^^euestv, Liexantestv in Damen-, üllSllolien- ^ Kinller-l^iiten ln Zpitien unll Ztrok üvr letzten VivQer uuÄ karisvr Vloüv in grögZtsr ^usvalll unä z:u allen l^reiLeu vmpkelilt ?rtm» stsiriseliS l^ug.r^s1zi (vtsrkk.»«) eigener lkrzen-ftUNg, offerirt und liefert jedes Ouantunl 300 1o8vf Zeliminsk St. Leonhard b. Marbnrs;. Keinstes farisöi' Hsmsnpulvsr weiß, rosa und gelb, ii77 giebt dem Teint augenblicklich Weisze, Glätte und Zartheit. Klettenwurzet-Kffenz zur Stärkung des Haarbodens und gegen das Ausfallen der Haare. Mtes Kl«til!M»lrjtl-Otl zur Verschönerung des Haarwuchses. Lottes Xussöl um graue oder rothe Haare in kürzester Zeit dauerhaft u. schön dunkel zu färben. Dr. Heider'S Zahnpulver Schachtel 30 kr. Il^almdürstodon in größter Auswahl. Snilttttnstistn n«>l Kirstmmt» in großer Auswahl zu beziehen in der Arognerit des Ed. Ranschtr Burggasse Der 404 Warburgor Trab Wenn Worein hält Donnerstag den 24. März l. I. k Uhr abends im Gasthofe „zur Traube" seine diesjährige Gcneml-Versammlung ab, wozu sämmtliche Vereiusmitglieder höflichst eingeladen werden.' Der Obmann. Sollte die Beisammlung um 6 Uhr nicht bcschlussfähig sein, so findet um 8 Uhr eine zweite Versammlung statt, bei welcher jede Mit^^lieder-anzcihl als bescblussfähig angcsel?^. wird. Obiger. Schorers DamiLienblatt (gegründet 18«0) beginnt am 1. April mit der Veröffentlichung eines neuen großen Romans von F. Kartenstein der Verfasserin deS mit allgemeinstem Beifall aufgenommenen Romans „Die goldene Karla" Des Ferneren kommt zum Abdruck: Unzlticht Natnren. A. Rmi«. In jeder Nummer zahlreiche unterhaltende und anregende kleinere Beiträge. Gin «eues Preisausschreiben für Amate«r-Zkh«togr«»ye« mit greife« im Hefammtvetrage von 7SV Mark darf a«f regste Mety-itigung rechnen, zumal de« ^yeltnehmer« der ganze Sommer für ihre Arveite» gewährt wird. Glän)kude Zllultratioutn. SeiHsrers ?Nc»rnilie?,!?laii erscheint in Wochennummern (je 20 Seiten stark) zum Preise von 2 Mark für das Vierteljahr. Auch in 18 Heften jährlich zum Preise von je 30 kr. Abonnements nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten jederzeit an. ProbenllMMtrn auf Verlangen gratis und franco von der Verlagshandlung i Vvi'lin, 8^. 46, Vrjsanerliraltt 4. I. H. Schorer A.-G. ^ LerrvQ5s.sse, edöllso ttlte moÄerni»n Huttormen un6 ^vkput^artikel, vi^: Z^'vllern, ?liitnta8ießet1vel»ts etv. »us den renowmirtesten 2U stuunenc! billigen Dreisen. — Der k^elirtsn Damenwelt liiens üur Kenntnis. l1tt8g 6is tviuSQ Äoüvil-Niitv vivdt »K»»xo»tsUt werden Alois Koinig" Spengtergeschäft vlardurx, Vurxxassv Ikr. S empfiehlt (989 unci Kolilsrlstänclsr, Spülwaffereimer zc. sowie alle HauS» und Küchengeräthe. Im Vorlage von Cd. Janfchitz Nfgr. (L. 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