AMTSBLATT DER BEHÖRDEN, ÄMTER UND GERICHTE DES LANDES KÄRNTEN Redaktion und Administration : Klagenfurt, Arnulfplafzl, Telephon36-01, Klappe 451, Postsparkassen- Anzeigen werden entgegengenommen in der Administration in Klagenlurt und in allen Annoncenkonto 189.606. Kärntner Landeshypothekenanstalt, Konto Nr. 11 349 expedifionen. Preise laut Anzeigenfarif.Bezugsgebühren: jährl.S72.—, halbjährl.S36.—> monafl. S 6.— 8. Jahrgang / Nummer 50 Freitag, den 12. Dezember 1958 Einzelpreis S 1.50 Kärntens besondere Arbeitsmarktlage Saisonsarbeitslosigkeit und Dauerarbeitsplätze — ein spezifisches Kärntner Problem Der in Kärnten besonders starke Niveauunterschied zwischen sommerlichem Höchststand und winterlichem Tiefstand des Beschäftigungsgrades, mit anderen Worten das Gefälle von der praktisch erreichten Vollbeschäftigung zur Winterarbeitslosigkeit ist ein ständig auftauchendes Problem der Kärntner Wirtschaft. Es liegt daher nahe, sich an Hand statistischer Daten damit zu befassen. SitzungderLandesregierung | In der Sitzung der Kärntner Landesregierung vom 9. Dezember wurde auf Antrag von Landeshauptmann W e d e n i g eine Verordnung zur Durchführung des Gemeindebedienstetengesetzes beschlossen, die u. a. die Aufstellung der Diennt-postenpläne, ferner Anstellungserfordernisse, Amtstitel und Prüfungsvorschriften regelt und Beförderungsrichtlinien enthält. Ferner wurden in Durchführung des Pflichtschulerhaltungsgesetzes 1958 die Vertreter für die Bezirkshauptleute in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Schulgemeindeverbände bestellt, und zwar ORR Dr. Karl Vaugoin für den Schulgemeindeverband Hermagor, ORR Dr. Arnold Hinterberger für den Schulgemeindeverband Klagenfurt, RR Dr. Valentin Ferk für den Schulgemeindeverband St. Veit a. d. Glan, RR Dr. Richard Kulmitzer für den Schulgemeindeverband Spittal a. d. Drau, RR Robert Kühnei für den Schulgemeindeverband Villach, RR Dr. Wolfgang Mayrhofer für den Schulgemeindeverband Völkermarkt und ORR Dr. Felix Unterkreuter für den Schulgemeindeverband Wolfsberg. Lhstv. K r a ß n i g berichtete über die Gebarung des Opferfürsorgefonds im Rechnungsjahr 1957 — d. i. vom 1. Februar 1957 bis 31. Jänner 1958 —, die vom Lan-deskontrollamt überprüft und in Ordnung befunden wurde. Künftig wird das Rechnungsjahr auf das Kalenderjahr abgestellt werden. Zusammen mit den noch zu erwartenden Einnahmen wird sich mit Ende des Jahres 1958 ein Geldbestand von rund 700.000 Schilling ergeben. Es wurde beschlossen, aus diesen Mitteln dem Kärntner Kriegsopferverband zur vollständigen Berichtigung des Anteiles an den Fondseinnahmen des Jahres 1958, aus denen bereits 500.000 Schilling vorausbezahlt wurden, noch 220.000 Schilling, der Arbeitsvereinigung der Fürsorgeverbände Kärnten als Beitrag für 1959 150.000 Schilling, dem Unterstützungsfonds der Arbeitsvereinigung der Fürsorgeverbände als Beitrag für 1959 50.000 Schilling und zur Einnahmenverstärkung der Voranschlagspost „Beihilfe für Zivilblinde“ für 1958 100.000 Schilling zu überweisen. Lhstv. Ferlitsch berichtete über die vorbereitete Novellierung des Landwirtschaftskammergesetzes; ein entsprechender Gesetzesentwurf wird dem Kärntner Landtag als Regierungsvorlage zugeleitet. Auf Antrag desselben Referenten wurde an Stelle von Forstrat Dipl.-Ing. Heinz Mosser Landesforstkommissär Dipl.-Ing. Peter Mußnig zum Mitglied der Grundverkehrskommission Feldkirchen bestellt. Bundesbeiträge für Entwässerungsanlagen Wie der zuständige Referent der Kärntner Landesregierung für Meliorationswesen, Landesrat Ing. Truppe, mitteilt, hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft für folgende Entwässerungsanlagen und Dränungen weitere Bundesraten zur Verfügung gestellt: Entwässerungsanlage Winklern (Gemeinde Maria-Saal) 10.000 Schilling; Feistritz i. G. (Bauteil II) 30.000; Glanfurt- und Feuerbachregulierung 60.000; Glanfurtregulie-rung, Viktringer Bach und Dränungsarbeiten 30.000; Bleistätter Moor (Bauteil IV) 40.000; Möderndorf 40.000; Grünburg M.000; St. Marein (Bauteil II) 3000; Bundesdränversuchsfeld Möderndorf 16.000 Schilling. Amtliche Personalnachrichten Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 20. November dem Wirklichen Amtsrat Josef K ö n i g im Personalstand der Post- und Telegraphendirektion für Kärnten anläßlich des Übertrittes in den dauernden Ruhestand den Berufstitel Begierungsrat verliehen. Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 21. November dem Volksschuldirektor Alexander Krebitz in Klagenfurt-Krastowitz den Titel Oberschulrat verliehen. In Kärnten ist die Vollbeschäftigung praktisch erreicht, wie die Zahlen der Arbeitsmarktbeobachtung zeigen. Es gab zum Beispiel im August 1956 2007 Empfänger der Arbeitslosenunterstützung, 2401 Arbeitsuchende und 1582 offene, also nichtbesetzbare Arbeitsplätze. Im gleichen Monat des darauffolgenden Jahres, also 1957, gab es 2163 unterstützte Arbeitslose, 2529 Arbeitsuchende und 1447 offene Stellen. Wie die Erfahrung lehrt, sind im Jahresdurchschnitt ungefähr 1500 Arbeit- I Unter dem Vorsitz des Lhstv. ÖR Ferlitsch und des Landesforstdirektors Hofrat Dipl.-Ing. Fichtner fand am 1. Dezember eine Konferenz sämtlicher Forstakademiker des forstpolitischen Dienstes in Kärnten statt, an der auch Landesalminspektor Agraroberbaurat Dr. Kälterer, ferner der Leiter der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Oberforstmeister Dipl.-Ing. S a m i d e und der Leiter der Bundesforstgartenverwaltung Kärnten, Dipl.-Ing. Fercher, teilnah-men. Als Vertreter des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft war Forstrat Dipl.-Ing. Mosser anwesend. Aus den Tätigkeitsberichten der Leiter der Bezirksforstinspektionen ging hervor, daß der Holzeinschlag des Jahres 1958 voraussichtlich eine etwas fallende Tendenz aufweisen wird. Die genaue Höhe des Holzeinschlages wird allerdings erst zum Ende des Jahres bekannt sein. — Der Anfall an Katastrophenhölzern war heuer besonders groß. So fielen allein rund 82.000 Festmeter Schneebruchhölzer und 133.000 Festmeter Windwürfe an. Außerdem wurden rund 7500 Festmeter durch Käfer- und Pilzbefall, durch Rauchschäden, Schälschäden des Wildes und durch Waldbrände entwertet oder vernichtet, so daß der gesamte Anfall an Katastrophenholz im Jahre 1958 rund 222.500 Festmeter beträgt. Die Aufarbeitung dieser Schadhölzer wurde überall energisch vorangetrieben, um künftigen Insektenkalamitäten möglichst vorzubeugen. Besondere Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung waren nur dort zu verzeichnen, wo es sich um Kie-fern-Schwachholzsortimente handelte, da diese im Auslande so gut wie nicht abgesetzt werden können. Die Aufforstungstätigkeit im laufenden Jahr war sehr rege. Insgesamt wurden rund 16,5 Millionen Waldpflanzen versetzt, mit denen rund 3830 Hektar aufgeforstet wurden. 7,4 Millionen Stück stammen aus den im Land befindlichen Bundesforstgärten, während der Rest aus den Forstgärten der Großbetriebe aufgebracht und aus verschiedenen Handelsforstgärten bezogen werden mußte. Der Leiter der Bundesforstgartenverwaltung in Kärnten, Dipl.-Ing. Fercher, erklärte, daß einzelne Forstgärten in der Pflanzenproduktion ausgelassen haben, was nicht zuletzt auf die geringen Budgetmittel der Bundesforstgartenverwaltung zurückzuführen ist. Im Jahre 1959 würden insgesamt etwa 9 Millionen Waldpflanzen für die Aufforstungstätigkeit zur Verfügung stehen. Die normale Ausstoßkapazität der Bundesforstgärten in Kärnten beträgt jedoch rund elf Millionen Waldpflanzen. Da das Budget für die Bundesforstgärten unverständlicherweise immer mehr gekürzt wird, dürfte es schon im kommenden Jahr notwendig sein, Gründüngungsflächen gesteigerten Ausmaßes in den Bundesforstgärten anzulegen, damit mit suchende aus subjektiven Gründen nicht oder nur beschränkt vermittlungsfähig. Ferner sind nicht alle Arbeitsuchenden ohne Arbeitsplatz, sondern wollen diesen nur verändern. Werden von der Zahl der Arbeitsuchenden jedoch nur die Nichtvermittlungsfähigen abgezogen, so ergibt sich für diese Jahre, daß es in Kärnten mehr unbesetzte Arbeitsplätze gab als Arbeitskräfte zur Verfügung standen, was eben als Vollbeschäftigung bezeichnet wird. Dieser Umstand muß beim Bestreben, in den vorhandenen Geldmitteln der normale Forstgartenbetrieb aufrechterhalten werden kann. Seitens der Forstbehörde Kärntens wird diese Entwicklung in den Bundesforstgärten mit Befremden und Besorgnis verfolgt, da es unvereinbar erscheint, wenn das Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft einerseits bemüht ist, die Aufforstungstätigkeit im Sinne des „Long-Term“-Programmes immer mehr zu steigern und dieses Bemühen durch weitgehende Subventionierungen unterstützt, auf der anderen Seite aber durch Verminderung der Budgetmittel die Pflanzenerzeugung zwangsläufig drosselt. Der anwesende Vertreter des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Forstrat Dipl.-Ing. Mosser, wurde ersucht, in Wien bei den kompetenten Stellen die Bedenken und Sorgen der Leiter der Bezirksforstinspektionen Kärntens bezüglich der Pflanzenerzeugung und der damit verbundenen Probleme der Forstwirtschaft vorzutragen und durch persönliche Vorsprachen die Bemühungen der Forstbehörde in dieser Hinsicht zu unterstützen. Landesalminspektor Dr. Kulterer gab einen Rechenschaftsbericht über die Almkommissionierungen dieses Jahres und betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Alminspektorat und Forstbehörden für die Intensivierung der Almwirtschaft sei. Im Jahre 1958 wurden erstmalig Almaufforstungen in hohen Lagen, die fast zur Gänze als Wohlfahrtsaufforstungen zu bezeichnen sind, mit Hilfe eines großzügigen Wehrmachtseinsatzes durchgeführt. Insgesamt gelangten fast 100 Hektar nahezu unproduktiver Almböden zur Aufforstung. Da auf Grund des derzeit herrschenden Arbeitermangels in der Land- und Forstwirtschaft die Aufforstung so hoch gelegener Flächen normalerweise nicht hätte durchgeführt werden können, die Aufforstung dieser Flächen aber im Allgemeininteresse liegt — in diesem Zusammenhang sei auf die verheerenden Folgen von Lawinenabgängen und Wildbachkatastrophen verwiesen —, muß dem Bundesministerium für Landesverteidigung besonderer Dank ausgesprochen werden. Auch im kommenden Jahr werden Soldaten des österreichischen Bundesheeres in Form eines Katastropheneinsatzes Aufforstungen im Rahmen der Trennung von Wald und Weide in höchstgelegenen Almgebieten durchführen. Der Leiter der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer für Kärnten, Oberforstmeister Dipl.-Ing. S a m i d e, gab einen kurzen Überblick über die projektierten Forstaufschließungswegb auten des kommenden Jahres. Bei dieser Gelegenheit wurde seitens der Konferenzteilnehmer der Wunsch nach einer engeren Fühlungnahme zwischen den lokalen Wegbauleitern der Landwirtschaftskammer und den Bezirksforstinspektionen geäußert. Kärnten mehr Dauerarbeitsplätze zu schaffen, weitgehend berücksichtigt werden, und zwar aus folgenden Gründen: Die beiden zu Vergleichszwecken herangezogenen extremen Monate Februar mit sehr niedrigem und August mit sehr hohem Beschäftigungsgrad zeigten in den Jahren 1956 und 1957 einen Unterschied von 16.149 und 17.741 unterstützten Arbeitslosen, das heißt, daß im Winter 1956 die Zahl der Arbeitslosen um 16.149, im Winter 1957 um 17.741 höher war als im Sommer. Diese sogenannte Saisonarbeits-losigkeit drückt sich natürlich in den wetterbeeinflußten Wirtschaftszweigen am stärksten aus, also im Baugewerbe mit seinen Nebenzweigen, im Fremdenverkehr i und in der Land- und Forstwirtschaft. Bei diesen drei Berufsgruppen allein betrug nun der Saisonunterschied in der Beschäftigung im Jahre 1956 17.867, im Jahre 1957 17.770 Personen. Das heißt mit ande-; ren Worten, das gesamte in Kärnten so ausgeprägte Arbeitsgefälle wird praktisch durch diese drei Wirtschaftszweige verursacht Denn, wenn auch vielleicht etwa im Fremdenverkehr ein gewisser Prozentsatz der Saisonbeschäftigten in der Winterarbeitslosigkeit nicht aufscheint, so wird dies durch andere, gleichfalls saisonempfindliche Berufe wieder reichlich aufgewogen. Werden nun zusätzliche Dauerarbeitsplätze geschaffen, so können diese an den absoluten Zahlen des winterlichen Arbeitslosenzuwachses kaum etwas ändern, denn man braucht ja eben im Sommer auf jeden Fall wieder die nötige Zahl von Arbeitskräften für die Bau-, Land- und Forstwirtschaft und für die Fremdenverkehrsbetriebe. Diese aber können dann nicht mehr von ihren neuen Dauerarbeitsplätzen weggeholt werden, und der Sog dieses Bedarfes wird sich neuerlich auf die Berufe mit der geringsten Rückhaltekraft auswirken. Da speziell in Kärnten die häuslichen Dienste, also die Arbeitskräfte im Haushalt ohnehin zahlenmäßig gering sind — im Jahre 1957 waren in ganz Kärnten nur 1584 Personen im Haushalt angestellt —, so würde neuerlich die Landwirtschaft als Arbeitskraftreserve benützt werden. Hier scheinen aber nach den Veröffentlichungen über die Arbeitsmarktlage kaum mehr Reserven vorhanden zu sein. Die Höchstzahl der unselbständig Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft betrug im Jahre 1954 noch 19.848, 1955 18.890, 1956 18.171 und 1957 gar nur noch 16.864. Dieses ständige und starke Absinken ist an sich bedenklich und muß naturgemäß einmal praktisch zu einem nicht mehr unterschreitbaren Tiefstand führen. Der natürliche Zuwachs durch den Nachwuchs ändert nichts an dem Bild, denn er ist eine ständige Komponente des Arbeitsmarktes und hat auch bisher dieses Problem nicht weiter als normal beeinflußt. Freilich ist die Vermehrung von Dauerarbeitsplätzen wirtschaftlich wünschenswert, aber sie wird das Augenmerk vor allem auf die Möglichkeit richten müssen, die aus verschiedenen Gründen derzeit nicht oder schwer Vermittelbaren in den Arbeitsprozeß einzubauen. Weiter wäre sie sehr begrüßenswert für Gegenden, in denen landwirtschaftlich mithelfende Familienmitglieder zwar in der eigenen Wirtschaft unentbehrlich, aber doch nicht voll ausgelastet sind, so daß ein zusätzliches Einkommen für landwirtschaftliche Kleinbetriebe ermöglicht wird. Das Saisongefälle der Arbeitslosigkeit selbst aber kann in Kärnten wohl nur durch Saisonerstreckungen in die Wintermonate behoben werden, wozu in erster Linie die Fremdenverkehrswirtschaft und in gewissem Grade auch die Bauwirtschaft berufen wäre. Regierungsrat Konrad Brandstätter Probleme des Kärntner Waldes 222.500 Festmeter Katastrophenholz im Jahre 1958 — 16,5 Millionen Waldpflanzen versetzt — Unverständliche Kürzung der Budgetmittel für die Bundesforstgärten Im Dienste der Volksgesundheit Große Leistungen der Kärntner Gebietskrankenkasse — Aus ihrem Rechenschaftsbericht 1957 Der Rechenschaftsbericht der Kärntner Gebietskrankenkasse für Arbeiter und Angestellte für das Verwaltungsjahr 1957, der soeben der Öffentlichkeit vorgelegt wurde, ist im Hinblick auf den Gebarungserfolg für die Versicherten keineswegs erfreulich. Die allgemeine Notlage der Krankenversicherungsträger ist auch in diesem Bericht zu erkennen. Der relativ geringfügige Gebarungsüberschuß von S 822.473.61 würde nicht aufscheinen, wenn die Nachzahlungen für verschiedene Forderungen seitens der Vertragspartner im Berichtsjahre, vor allem an die Vertragsärzte, in der Bilanz ihre Berücksichtigung gefunden hätten. Neben den hohen Leistungen, die das ASVG den Krankenkassen auf erlegt hat, mußte die Kärntner Gebietskrankenkasse noch sonderliche Belastungen auf sich nehmen. Der Medikamentenverbrauch hat nahezu einen katastrophalen Charakter angenommen. Obwohl sich die Ärzteschaft in diesem Jahr dankenswert bemüht hat, die Last der Kasse auf diesem Sektor zu verringern, betrug dennoch der Mehraufwand gegenüber dem Vorjahre S 1,036.623.—, das sind 6 Prozent gemessen am Aufwand des Jahres 1956. Der Mitgliederstand hingegen hat sich nur um 1,8 Prozent erhöht. Die Forderung der Zahnbehandler, der nach einem vertragslosen Zustand im hohen Ausmaß entsprochen wurde, hat der Kasse gewaltige Mehrkosten verursacht. Zuletzt wurde Kärnten noch von einer Grippewelle heimgesucht, die der Kasse einen beachtlichen Mehraufwand in den Sparten des Krankengeldes, der Verpflegs-kosten für die Anstaltsaufenthalte und der Ärztehonorare verursacht hat. Die Hoffnung der Krankenversicherungsträger auf eine Hilfe seitens der Bundesregierung und des Parlamentes wurde nicht erfüllt. Die Kärntner Gebietskrankenkasse war daher genötigt, neben der überaus sparsamen Verwaltung im allgemeinen alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um nicht einen Gebarungsabgang ausweisen zu müssen. So waren es u. a. die Abteilung der Betriebskontrolle und die Regreßabteilung, die dem Institut namhafte Beträge erbracht haben. Die eigenen Einrichtungen der Gebietskrankenkasse gestalteten sich in diesem Berichtsjahr zum besonderen Vorteil der Kasse. Die Zahnambulatorien haben der Kasse ein Ersparnis von S 565.000.— gebracht. Der Versichertenstand hat sich im Jahre 1957 neuerlich erhöht. Während im Jahre 1956 durchschnittlich 129.606 Personen versichert waren, ist im abgelaufenen Jahr diese Zahl auf 131.990 gestiegen. Wie aus den graphischen Darstellungen über die Bewegung des Versichertenstandes hervorgeht, ist in der Sparte der krankenversicherten Erwerbstätigen (Arbeiter und Angestellte) die größte Zunahme an Versicherten zu verzeichnen. Auch die Zahl der krankenversicherten Rentner steigt noch immer an, sie erhöhte sich seit 1951 um 6859 Personen oder um 37,1 Prozent. Die Zahl der krankenversicherten Kriegshinterbliebenen ist zeitbedingt im Abnehmen. Die Zahl der versicherten Arbeitslosen hatte im Jahre 1953 den Höchststand erreicht (9943), ist dann durch zwei Jahre hindurch auf 6840 gesunken und seit 1956 trotz steigender Zahl der krankenversicherten Erwerbstätigen wieder leicht angestiegen. Die Ersatzleistungen der Kasse Die Ersatzleistungsstelle, die neben der Überwachung der Ersatzforderungen auch die Abrechnungen mit den Zahnbehandlern über prothetische Leistungen sowie die Abrechnungen mit Optikern, Bandagisten und Orthopäden vornimmt, weist im abgelaufenen Jahr folgende Abrechnungsziffern aus: Zahnbehandler über 2595 Prothesen mit 26.900 Zähnen, 7892 Kronen, Stiftzähne usw. Optiker über 13.206 Stück optische Behelfe. Orthopäden über 12.475 Stück orthopädische Behelfe aller Art. Apotheken über 1110 Stück Heilbehelfe. Masseure über 1035 Massagen. Badeanstalten über 13.751 ambulante Bäder. Diese Leistungen stellen einen Gesamtwert von S 2,398.137.12 dar. Die größte Erhöhung erfuhren die Ausgaben für die ärztliche Hilfe. Vom Mehraufwand entfiel die höchste Summe auf die Honorare der Vertragsärzte. Es ist bemerkenswert, daß die Behandlungsfälle von 579.492 im Jahre 1956 auf 609.323 im Jahre 1957, also um 29.831 oder 5,15 Prozent angestiegen sind, während sich die Honorare der Ärzte im gleichen Zeitraum um 18,45 Prozent erhöht haben. Die echte Erhöhung des ärztlichen Honorares ist auf die ab 1. Jänner 1957 von S 21,750.000.— auf S 25,300.000.— erhöhte Globalsumme für sämtliche der gemeinsamen Verrechnungsstelle angeschlossenen Krankenversiche-nmgsträger Kärntens zurückzuführen. Die Frequenz in den Röntgenambulatorien in Klagenfurt und Villach war auch im abgelaufenen Jahr zufriedenstellend. Insgesamt 9896 Untersuchungen entfallen auf das Röntgenambulatorium in Klagenfurt und 4226 Untersuchungen in Villach. In der Herzdiagnostikstation in Klagenfurt wurden insgesamt 3269 Untersuchungen vorgenommen, und zwar 2169 EKG, 379 Wilson EKG, 354 Grundumsatzbestimmungen sowie 1566 Laboruntersuchungen. Ende 1957 wurde die Arbeit mit einer neuen Apparatur, dem Rheo-(cardio-)graphen, begonnen. Durch den chef- und kontrollärztlichen Dienst wurden im abgelaufenen Jahr 70.136 Begutachtungen durchgeführt. In dieser Zahl sind sämtliche Begutachtungen für die Kärntner Gebietskrankenkasse, die Landwirtschaftskrankenkasse, die Betriebskrankenkasse der Austria-Tabakwerke und die Versicherungsanstalt des österreichischen Bergbaues enthalten. Die folgenden Zahlen beziehen sich im einzelnen auf die wichtigste Aufgabe des kontrollärztlichen Dienstes, nämlich auf die Begutachtung der arbeitsunfähigen Kranken. Im abgelaufenen Jahr übernahm die Kasse für 28.900 Versicherte und deren Familienangehörige die Kosten der Spitalspflege. Gegenüber dem Jahr 1956 war eine Zunahme von 506 Spitalsver-pfiegsfällen festzustellen, während die Zahl der Verpflegstage von 488.820 im Jahre 1956 auf 474.769 im Jahre 1957 gesunken ist. Die Ausgaben beliefen sich auf S 23,567.729.37, das sind um S 1,197.716.32 mehr als im Vorjahr. Diese Mehrausgaben sind auf die im Jahre 1957 eingetretenen Verpflegskostenerhöhungen in den einzelnen Krankenanstalten zurückzuführen. Der durchschnittliche tägliche Verpflegskosten-satz stieg vom Jahre 1956 von S 45.76 auf S 49.64 im Jahre 1957. Die Erhöhung der Ausgäben der Krän- kenunterstützung von S 24,466.895.55 im Jahre 1956 auf S 26,787.148.05 im Jahre 1957, das sind um S 2,320.252.50 oder 9,48 Prozent, ist, wie aus den statistischen Unterlagen hervorgeht, hauptsächlich auf den durch die Grippewelle bedingten erhöhten Krankenstand zurückzuführen. Im Jahre 1957 haben sich die Entbindungsfälle gegenüber dem Vorjahr von 5249 auf 5235, also um 14 Fälle, vermindert; ebenso ist die Zahl der geborenen Kinder von 5352 auf 5311, das ist um 41, gesunken. Die Kasse hat an die Wöchnerinnen für Wochengeld, Stillgeld und Entbindungsbeitrag S 7,116.277.26 bar ausgezahlt und ferner die Kosten für den Hebammenbeistand, Anstalspflege und für sonstige Sachleistungen im Betrage von 1,923.188.83 Schilling zur Zahlung übernommen. Vom Gesamtaufwand für Mutterschaftsleistungen in Höhe von S 9,039.466.09 entfielen auf Versicherte S 5,885.772.05 und auf Familienangehörige S 3,153.694.04. Im Durchschnitt belief sich ein Entbindungsfall für Versicherte auf S 3195.— und ein Entbindungsfall für Familienangehörige auf S 935.—. Die Medikamentenstelle hat im abgelaufenen Jahr die Medikamentenabrechnungen von 40 Apotheken und siebzig Hausapotheken mit einer Abrechnungssumme von rund 18,6 Millionen Schilling überprüft. Insgesamt lagen der Abrechnung 1,291.985 Rezepte zu Grunde. Durch die Überprüfungen wurden Rechenfehler seitens der Apotheker und Hausapotheker von S 115.096.34 festgestellt. Allgemeiner Verwaltungsaufwand Im abgelaufenen Jahr haben sich die Verwaltungsarbeiten nicht vermindert, doch wurden auf Grund der Erfahrungen des Jahres 1956 organisatorische Verbesserungen durchgeführt. Die effektive Erhöhung des Verwaltungsaufwandes von S 6,095.882.62 im Jahre 1956 auf S 7,109.782.26 im abgelaufenen Jahr ist hauptsächlich auf die mit 1. Jänner 1957 in Kraft getretene dritte Entnivellie-rungsetappe (Angleichung an die Bundesbediensteten) zurückzuführen. Trotz dieser Erhöhung kann festgestellt werden, daß der Verwaltungsaufwand nur 5,4 Prozent der Gesamteinnahmen betrug (Bundesdurchschnitt 6 Prozent). Der Ausbau der Bundesstraßen Ministerielle Bereisung der Baustellen — Weitere Maßnahmen in Vorbereitung In der Zeit vom 26. bis einschließlich 29. November fand die diesjährige ministerielle Bereisung der Bundesstraßen in Kärnten statt. Seitens des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau nahmen daran der Chef der Bundesstraßenverwaltung, Sektionschef Dozent Dipl.-Ing. Seidl, der Leiter der Abteilung Straßen- Auf der Fahrt über Ruden und Völkermarkt nach St. Veit an der Glan wurde das Baulos „Dürnwirt—Rüden“ der Unter-drauburger Bundesstraße und die Baumaßnahmen „Umfahrung Völkermarkt“ der Packer Bundesstraße, die ebenfalls vor der Vergabe stehen, eingehend erörtert sowie die Baulose „Gurker Brücke und bau, Sektionsrat Dipl.-Ing. Bruckner Brückl mit Umfahrung“ der Görtschitztal-und Dipl.-Ing. Fuchs teil. Das Land ! Bundesstraße und „Plimitscher Gurk-Kärnten war durch den Straßenbaurefe- j brücke“ der St. Veit—Völkermarkter Bun-renten der Landesregierung, Landesrat Ing. j desstraße besichtigt. Die Weiterreise galt Truppe, Landesbaudirektor Hofrat Dipl.- 1 der Besichtigung und Erörterung der Bau-Ing. Pichler sowie durch die zuständi- ! lose „St. Veit—Feldkirchen“ sowie der gen Beamten der Straßenbauabteilung ver- j weiteren Bauvorhaben der Ossiacher Bun-treten. | desstraße im Abschnitt Feldkirchen—Vil- Am 26. November wurden die Ministe- rialvertreter in Wolfsberg offziell begrüßt, wobei Landesrat Ing. Truppe seiner Freude Ausdruck verlieh, daß die Belange der Kärntner Bundesstraßen stets die wohlwollende Unterstützung des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau, insbesondere durch Sektionschef Dipl.-Ing. Seidl gefunden haben. Nach Besprechung der Baumaßnahmen „Nordeinfahrt Wolfsberg“, die vor der Vergabe stehen, begann am folgenden Tag die eigentliche Bereisung mit der Fahrt nach Lavamünd. Hier sprach eine Vertretung unter Führung von Altbürgermeister Mettinger bei der Kommission vor und ersuchte, auf das Untere Lavanttal nicht zu vergessen. Sektionschef Seidl sowie Landesrat Ing. Truppe versprachen der Abordnung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten vollste Unterstützung hinsichtlich der St.-Pauler Bundesstraße sowie der Bundesstraße Lavamünd—Völkermarkt. Auf Grund des im Jahre 1957 ausgearbeiteten Fünf jahresplanes ist es möglich geworden, die Wünsche der Lavanttaler Bevölkerung zu realisieren. Die Ausschreibung des Bauloses „Unterrainz-Altacher-wirt“ ist bereits erfolgt; mit der Vergabe der Arbeiten ist innerhalb der nächsten 14 Tage zu rechnen. Ferner werden die Arbeiten für den Ausbau der Unterdrau-burger Bundesstraße im Abschnitt Lavamünd—Ruden in den Wintermonaten ausgeschrieben werden, so daß im Frühjahr 1959 — nach Beendigung der Frost- und Tauperiode — mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. lach und der Bundesstraßenprojekte im Raume Villach. Es wurde festgelegt, daß die schon ausgeschriebene Baumaßnahme „Sattendorf—Ännenheim“, soweit es sich um Mauerungsarbeiten handelt, noch in den Wintermonaten unter Heranziehung der produktiven Arbeitslosenfürsorge begonnen werden soll. Ferner sollen die Projektierungsarbeiten für die neue Nordeinfahrt der Ossiacher Bundesstraße in Villach-Lind so vorangetrieben werden, daß mit der Realisierung des Großprojektes der Bahnunterführung Hauptbahnhof Villach —Stadtteil Lind spätestens im Herbst 1959 begonnen werden kann. Auch die Projektierungsarbeiten für die Straßenstrecken Villach-Lind—Ännenheim und Bodensdorf —Feldkirchen sollen so weit gebracht werden, daß diese beiden großen Baulose gleichzeitig im Frühjahr des Jahres 1960 zum Ausbau gelangen können. Der gesamte Ausbau Feldkirchen—Villach soll dann möglichst schon bis Ende 1961 abgeschlossen sein, damit die Ossiacher Bundesstraße von St. Veit bis Villach für den Wirtschaftsverkehr voll zur Geltung kommen kann. Am 28. November ging die Fahrt von Villach über Arnoldstein zur Staatsgrenze bei Thörl-Maglern und durch das Gailtal nach Kötschach und auf den Plöckenpaß. Dabei wurden die Baulose „Arnoldstein—Staatsgrenze“ der Triester Bundestraße, „Umfahrung Förolach“ und „Dragantschach“ der Gailtal-Bundesstraße und „Magniseng-Plöckenhaus“, „Magniseng“ und „Valentinbachbrücke-Heldenfriedhof“ der Plöcken-paß-Bundesstraße besichtigt. Die letzt- ERP-Mittel iür Kärntner Fremdenverkehrsbetriebe Unter dem Vorsitz von Landesrat Ingenieur Truppe fand kürzlich eine Sitzung des Landesarbeitsausschusses für Fremdenverkehr statt, an der als Vertreterin des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau Frau Ministerialrat Doktor Oda Negbauer teilnahm. Es wurden wiederum eine Reihe von ERP-Kredit-ansuchen behandelt und Antragsbeschlüsse in der Gesamthöhe von 4,160.000 Schilling gefaßt. Seitens des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau wurden in der Zeit vom 1. Jänner 1958 bis 12. November 1958 für das Bundesland Kärnten Auszahlungsermächtigungen für an Fremdenverkehrsbetriebe gewährte ERP-Kredite in der Höhe von 7,580.000 Schilling erteilt. In der gleichen Zeitspanne wurden für den Bereich des Bundeslandes Kärnten seitens des Bundesministeriums für Handel und Wiederaufbau ERP-Kreditbeschlüsse in in der Höhe von 3,150.000 Schilling gefaßt. — Durch die Auszahlung bzw. Genehmigung dieser ERP-Mittel wurde ein weiterer wichtiger Beitrag zum Ausbau der Kärntner Fremdenverkehrswirtschaft geleistet. 57 Jugoslawienflüchtlinge im November Wie die Sicherheitsdirektion mitteilt, war die Anzahl der im Laufe des Monats November in Kärnten eingetroffenen Jugoslawien-Flüchtlinge um mehr als die Hälfte geringer als im Vormonat. Insgesamt haben im November 57 Personen illegal die jugoslawisch-österreichische Grenze überschritten und bei den Sicherheitsbehörden in Kärnten um Asylgewährung ersucht. Im November 1957 wurden demgegenüber 381 Jugoslawien-Flüchtlinge gezählt. Einschließlich der noch unerledigten Fälle aus dem Vormonat wurden im vergangenen Monat 48 Flüchtlinge in das Lager Siezenheim überstellt, 15 wurden zu Verwandten entlassen bzw. der Arbeitsvermittlung zugeführt. 81 Personen sind freiwillig nach Jugoslawien zurückgekehrt bzw. wurden über die Grenze zurückgestellt. Subvention iür Gehwegherstellung in Millstatt Der Straßenbaureferent der Kärntner Landesregierung, Landesrat Ingenieur Truppe, hat kürzlich an das Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau das Ersuchen gerichtet, in Anbetracht der schweren Belastung der Marktgemeinde Millstatt durch die Hochwasserschäden ausnahmsweise die vorgesehene Gehwegherstellung entlang der nunmehr im Ausbau begriffenen Bundesstraße im Baulos „Ortsdurchfahrt Millstatt-West“ zu subventionieren. Das Ministerium hat nunmehr die Genehmigung erteilt, die vorgesehene Gehwegherstellung samt Errichtung einer ausreichenden Entwässerung und Befestigung des in die Bundesstraße einmündenden Mirnockweges mit einem Gesamtsubventionsbetrag von 300.000 Schilling zu Lasten des Bauloses „Millstatt-West“ im Rahmen des bestehenden Bauvertrages auszuführen. Dadurch ist die Gemeinde Millstatt in die Lage versetzt, alle übrigen Arbeiten vorerst zumindest so weit zur Durchführung zu bringen, daß neuerliche Grabarbeiten im Bereiche des fertiggestellten Straßenabschnittes nicht mehr erforderlich werden. genannte Baumaßnahme wurde vor wenigen Wochen begonnen. Bei der Besichtigung des Bauloses „Dragantschach“ wurde die Kommission von einer Abordnung der Gailtaler Bürgermeister unter Führung von Bezirkshauptmann Doktor Schwarz begrüßt. In Ansprachen gaben der Bezirkshauptmann und der Bürgermeister von St. Stefan i. G. der Genugtuung Ausdruck, daß es dank der Unterstützung der verantwortlichen Stellen möglich wurde, das Gailtal für den Fremdenverkehr durch den Ausbau einer Bundesstraße weitgehend zu erschließen. Im Verlauf der Fahrt über den Gailberg nach Oberdrauburg und über Greifenburg nach Spittal/Drau wurden u. a. der Neubau der Draubrücke im Zuge der „Kreuzberg-Landesstraße“ und das Baulos „Spittal-Möllbrücke“ der Drautal-Bundesstraße besichtigt. Diese Baumaßnahme wird so forciert, daß bereits im Juli 1959 die Beton-Fahrbahn fertiggestellt sein wird. Das Programm des letzten Tages galt der Besichtigung der Baulose „Ortsdurchfahrt Seeboden“, „Ortsdurchfahrt Millstatt“, „Umfahrung Radenthein“ und „Afritzer-see—-Gassen“ der Millstätter Bundesstraße. Dabei wurde festgelegt, daß im kommenden Frühjahr auch mit der Baumaßnahme „Seebach—Seeboden“, und zwar von der Abzweigung der Katschberg-Bundesstraße bis zum westlichen Ortsende von Seeboden begonnen werden soll. Die Projektierungsarbeiten hiefür sind im Gange. Jubiläumskonzert des Madrigalchors Goldenes Ehrenzeichen des österreichischen Sängerbundes für Mittergradnegger Das zehnjährige Bestehen des Klagenfurter Madrigalchors gab Veranlassung, das Jubiläum durch ein besonderes Konzert im großen Konzerthaussaal zu feiern. Der Chor, der im In- und Ausland bedeutende Erfolge errungen hat, zeigte sich auch in Klagenfurt wieder höchster Anerkennung würdig. Wenn man weiß, mit welchen Schwierigkeiten die wöchentlichen Proben vor sich gehen — die Mitglieder wohnen in allen Gegenden Kärntens —, kann man dem Idealismus jedes einzelnen Sängers nur freudig zustimmen. Nur dadurch sind Leistungen möglich, wie sie auch bei diesem jüngsten Anlaß wieder geboten wurden. Günther Mittergradnegger, der Dirigent, scheut sich nicht, auch die schwierigsten der modernsten Chöre in sein Programm aufzunehmen. Da ist etwa die „Cantata (1952) für Sopran, Tenor, Frauenchor, zwei Flöten, Oboe, Englischhorn und Cello auf anonyme englische Dichtungen des 15. und 16. Jahrhunderts“ von Igor Strawinskij. Das Kompositionsprinzip Strawinskijs bringt die Stufen unseres Tonsystems in einen neuen konstruktiven Zusammenhang, der von den Physikalisch-psychologischen Grundlagen der überlieferten Tonalität vollkommen absieht. Hier erhebt sich die Frage, wie weit der Hörer dieser Abstraktion zu folgen vermag (oder zu folgen geneigt ist), um Strawinskijs Kompositionsstil in seiner konstruktiven Intensität wirklich zu erfassen. An dieser Frage scheiden sich heute in der Tat die Geister, und solange sie noch nicht eindeutig beantwortet ist, wird Atonalität, in Reinkultur angewendet, umstritten bleiben. Ein weiteres exponiertes modernes Werk ist Paul Hindemiths »Frau Musica“ für Chor und Instrumente nach einem Text von Martin Luther. Diese Musik führt mit der unromantischen Herbheit ihres Klanges, mit ihrer zeitnahen Rhythmik und dem polyphonen Reichtum durchaus ein Eigenleben. Bei Strawinskij konnten sich die beiden mitwirkenden Solisten Anne R o t h g e b und Kammersänger Kurt E q u i 1 u z aus Wien weniger behaupten, während den beiden Künstlern bei Hinde-mith ein großer Erfolg beschießen war. Eingeleitet wurde das Konzert mit dem Vorspruch von Hugo Distier und zwei schön gesungenen Motetten von Anton Heiler, „Schönster Herr Jesus“ und „Dem König aller Zeiten“, ferner „Deux Chansons“ von Maurice Ravel, denen alte Musik des größten englischen Tonsetzers des Barock, Henry Purcell, sowie von Guil-laume Costeley und Josquin des Pres in Originalsprache folgten. Größten Eindruck erzielte „Jesus, meine Freude“ aus der Motette von Johann Sebastian Bach. Mit klarer Ausarbeitung des polyphonen Stimmsatzes drang die Erhabenheit des religiösen Tonwerkes mit den Chorälen in die Herzen der Zuhörer. Mit Orlando di Lassos „Echo“ als Zugabe schloß das interessante Konzert. Vor dem Konzert fand im Blauen Saal eine würdige Feierstunde statt, zu der zahlreiche prominente Persönlichkeiten des kulturellen Lebens, darunter Landesamtsdirektor-Stellvertreter Dr. Rudan, erschienen waren. Dem Chor und seinem Dirigenten wurden als äußeres Zeichen des großen Könnens Ehrengaben bzw. Auszeichnungen überreicht. Die höchste zur Verleihung gelangende Auszeichnung des Österreichischen Sängerbundes, das goldene Ehrenzeichen, war für Günther Mittergradnegger bestimmt. M. „Die Zirkusprinzessin“ Erfolgreiche Premiere der Operette von Emmerich Kalman Eine ausgezeichnete Stimmung herrschte am Freitag im Stadttheater anläßlich der Premiere der „Zirkusprinzessin“. Karl Horst ''fichmann betreute mit dem nötigen Elan die Kälmänsche Musik, wobei auch die Romantik nicht zu kurz kam. Nur dürfen ihm die Sänger nicht über den Kopf wachsen. In Bleicher Weise sorgte Fred Schulze-Holz für Lebendigkeit auf der Bühne. Hervorragend bewährte sich Gina Klitsch, die öperettendiva, als Fürstin Fedora Palinska. Dem schön singenden Tenor Richard Zimmermann möchte man etwas mehr Temperament wünschen. Beide bildeten, besonders mi Duettgesang, ein überaus sympathisches Faar. Das Buffopaar Irmgard Gutmann (Miss Mabel Gibson) und Wilfried Steiner (Toni, der Hoteliersohn) ließ dem sprudelnden Temperament freien Lauf und bewährte sich v°r allem tänzerisch; besonders Wilfried Steiner tat sich mit russischen Tänzen hervor und erntete dafür donnernden Applaus. Derbgemütlich bewegte sich Karlheinz Schmidt als Prinz Sergius Wladimir, von seinen Militärs Graf Saskusin (Willi Pokorny) und Baron Peter Brusowsky (Herbert Stefan) unterstützt, die ihm zuverlässige Adjutanten waren. Amüsante Typen stellten Hedi Haas mit der Hotelbesitzerin Schlumberger und Theo Knapp mit dem in vierzigjährigem Dienst ergrauten Oberkellner auf die Bühne. Kleinere Rollen waren Wilhelm D e g n e r, Bruno Krebs, Hilde Zöllner und Anni A u m a n n anvertraut. Mit dem Ballett (Choreographie Boris Tonin) scheint es erfreulicherweise aufwärts zu gehen, man kann wieder von guten Leistungen sprechen. Die Kostüme Anny Arnolds wirkten stilecht. Es gab viel Beifall. Blumen und Geschenkpakete für die Künstler. M. Klassische Kammermusik Schüler des Landeskonservatoriums musizierten Der Versuch, durch wiederkehrende Kam-Termusikabende einen Kreis von Hörerinnen URd Hörern klassische Musik näherzubringen, lst wärmstens zu begrüßen; der erste Abend ®rgab einen schönen Erfolg. Es spielten Schü-er des Flötisten Florey, des Geigers Mayer, des Pianisten Dr. Opitz, des Cellisten Riedl ^hd Annemarie Groysbecks. Das Programm hthielt nur Werke alter Kammermusik; es psgann mit dem Londoner Trio I für zwei flöten und Violoncello, wobei Herta V*c h m i d t als Flötistin beachtliches Können eigte. Besonders fiel der saubere Ansatz auf. j Uch Barbara G r a d e r als zweite Flötistin und Wilhelm Jenny als Cellist konnten ihr Tonnen unter Beweis stellen. In einer Geigen-°nate von Händel führte Friederike Prat-® k e r ihren Part technisch sehr sauber und ^Ibstbewußt durch. Christine Kratoch-11 blies auf einer Altblockflöte eine Sonate on Vivaldi, wobei ihre Finger eine gute Häufigkeit aufwiesen, nur muß sie mit drem Atem haushälterischer umgehen, da die letzten Töne einer Phrase fast tonlos waren. Es folgte noch ein Trio von Händel, in dem Artur G r e y e r seine Violine gut zum Klingen brachte. Die Begleitung der Trios und Sonaten wurde von der begabten Nora Krall sauber und rhythmisch durchgeführt. Ein Konzert von Telemann für vier Geigen wurde von Artur G r e y e r. Walter Neumerk 1, Rudolf Podesser und Friederike Pratneker exakt wiedergegeben. An der Dynamik muß allerdings bei allen Schülern weitergearbeitet werden. Der Abend fand dankbare Anerkennung. M. Vortrag des Naturwissenschaftlichen Vereins Freitag, 12. Dezember, spricht um 20 Uhr im Vortragssaal des Landesmuseums Prof. Fritz Turnowsky, Klagenfurt, über „Blüten, Blumen und ihre Besucher“. Mit Farblichtbildern. Eintritt frei. Gäste willkommen. Friesach im zehnten Jahr seiner Burghof spiele G. Hauptmanns „Florian Geyer“ und W. Sha kespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ im Programm der Friesacher Burghofspiele 1959 Zum zehnten Male jährt sich die Zeit, da die Friesacher Burghofspiele mit neuen Wünschen und Plänen besorgt sein dürfen für eine erfolgreiche Gestaltung des kommenden Spieljahres. Die Vollversammlung der Friesacher Burghofspiele beschloß auf Vorschlag ihres Leiters, Architekt Hannes Sandler, in der zehnten Spielzeit 1959 Ger-hart Hauptmanns Tragödie „Florian Geyer“ und W. Shakespeares Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ aufzuführen. Die 1956 erstmals durchgeführte Spielplangestaltung mit einer Tragödie und einer Komödie, also zwei Werke der klassisch dramatischen Literatur, in einer Spielzeit hat sich so positiv ausgewirkt, daß dieser Versuch zur ständigen Einrichtung festgelegt wurde. Die vergangenen neun Jahre standen im Zeichen des Aufbaues einer kulturellen Veranstaltung, die nach keinem Modellfall oder Vorbild ausgerichtet werden konnte und in ihrer Entwicklung, begonnen unter primitivsten und schwierigsten Verhältnissen mit Versuchen und Experimenten, zu einem großartigen, allseits anerkannten Werk einer kleinen Gemeinschaft wuchs. 218 Mitwirkende sind im Verlaufe der ver- gangenen Zeit geschult, eingewiesen und auf die Gesamtwirkung dieser Veranstaltung ausgerichtet worden. Rund 120.000 Besucher haben in den vergangenen neun Jahren die Aufführungen am Petersberg besucht, das sind 40mal mehr Menschen als Friesach Einwohner hat. Markante Werke der klassischen Weltliteratur gingen über die Bretter der Burghofbühne, und seit Jahren steht diese Veranstaltung in der Beobachtung verschiedener theaterwissenschaftlicher Forschungsstätten. Alles wurde möglich im Glauben an an den guten Geist und im Vertrauen auf eine verantwortungsbewußte Zusammenarbeit. Der Burghof am Petersberg ist dazu noch zu einem Symbol des Aufbauwillens alter Kulturstätten und des Wirkens für die unzerstörbaren Werke eines Volkstheaters geworden. So ist auch zu hoffen, daß im kommenden zehnten Jahr der Erfolg in Friesach nicht ausbleibt und Gerhart Hauptmanns Tragödie des Bauernkrieges „Florian Geyer“ (in der Bearbeitung des Düsseldorfer Schauspielhauses) und William Shakespeares erfolgreiche Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“, den Besuchern der Friesacher Burghofspiele Erlebnis und Freude bringen werden. Kärnten erhält ein Sportstadion Lhstv. Kraßnig und Bürgermeister Außerwinkler leiten durch Spatenstiche den Bau der größten Sportanlage Kärntens ein Da die städtische Sportanlage an der Rosentaler Straße von der Kärntner Messe zum Bau der neuen Messe- und Stadthalle beansprucht wurde, ergab sich die Notwendigkeit, eine neue Sportanlage zu errichten, die an der Siebenhügelstraße in Waidmannsdorf erstehen soll. Lhstv. Kraßnig und Bürgermeister Außerwinkler führten den ersten Spatenstich am 5. Dezember im Rahmen einer kurzen Feier durch, an der auch LAbg. Ing. Medün, die Vizebürgermeister Seidling und Scheu-cher, Stadtrat Novak, der Präsident der Finanzlandesdirektion Dr. Sweeeny, Gemeinderäte von Klagenfurt und Vertreter der Kärntner Sportverbände teilnahmen. Nach der Begrüßung durch Stadtrat Asenbauer wies Bürgermeister Außer winkler in einer Ansprache darauf hin, daß in einer Zeit, in der immer wieder Zivilisationsschäden am Volke vermerkt werden müssen, die Sportförderung eine soziale Aufgabe der Stadtverwaltung geworden sei. Die Stadtgemeinde Klagenfurt habe daher in den letzten zehn Jahren ! große Summen für die Sportförderung j ausgegeben. Lhstv. Kraßnig übermit- j telte die Glückwünsche der Kärntner Lan- j desregierung. Daß es nicht früher zur | Realisierung dieses Baues gekommen ist, I sei, wie er erklärte, darauf zurückzufüh- | ren, daß sowohl das Land wie auch die ! Stadtgemeinde anderen Aufgaben, wie | j dem Wohnungsbau, der Beseitigung von ! j Kriegsschäden und der Verbesserung der Straßen den Vorrang geben mußte. Hierauf erfolgten die symbolischen ersten i Spatenstiche. Das Sportgelände hat einen Umfang von ! etwa 51.000 Quadratmeter. Sein wichtigster Teil ist das Sportstadion, dessen Sportplatz die Maße 70X105 Meter aufweisen wird. Außer dem Ballspielplatz sind eine 110-Meter-Hürdenlaufbahn, eine ßspurige 400-Meter-Laufbahn mit einer Gesamtbreite von 7,5 Meter (6X1,25 Meter), ferner Anlagen für Weit- und Stab- j hochsprung, Hochsprung und Kugelstoßen j vorgesehen. An der Westseite der Anlage soll sich eine Tribüne für etwa 1000 Sitzplätze erheben. Es handelt sich um eine Eisen- betonkonstruktion mit Sitzflächen aus Lärchenholz. In der Tribüne sind untergebracht: WC-Anlagen für Frauen und Männer, ein Verkaufsraum sowie Räume für Polizei, Rundfunk und eventuelle andere Zwecke, ferner Reporterkabinen aus Glas und Metall. Gegenüber der Sitztribüne, auf der Ostseite des Platzes, wird eine Stehtribüne für 5000 Personen errichtet; wie bei der Sitztribüne sind gewisse Einzelheiten der Bauausführung derzeit noch nicht entschieden. Im Norden wird ein Klubhaus errichtet, das aus einem erdgeschossigen und einem zweigeschossigen Trakt bestehen soll. Der erstere enthält Umkleide-, Dusch-, Klosett-und Geräteräume sowie Schiedsrichterzimmer. Im Erdgeschoß des anderen Traktes werden untergebracht: Klubraum, Sitzungszimmer, Kantine, Küche und WC-Aniagen. Das erste Obergeschoß enthält eine Wohnung für den Platzmeister, drei Gästezimmer und einen Sanitätsraum; die Ölfeuerungsanlage ist im Keller untergebracht. Den Westteil der Anlage nimmt ein Übungsplatz im Ausmaß von 60X90 Meter ein. Ferner werden hier noch eine drei-spurige 100-Meter-LauIbahn (Gesamtbreite 3,75 Meter) sowie Anlagen für Weit-und Stabhochsprung, Hochsprung und Kugelstoßen geschaffen. Vor dem Klubhaus wird es Parkplätze für 40 Autos geben. Dem Publikum stehen Rasenparkplätze östlich des derzeitigen Barackenlagers C zur Verfügung; zur späteren Errichtung eines ausgebauten Parkplatzes ist eine entsprechende Reservefläche vorgesehen. Der Platz vor der Tribüne sowie sämtliche Wege und Zufahrtswege werden mit festem Belag versehen, mehrere Kläranlagen dienen ausschließlich den Zwecken der Sportanlage, für Wasser- und Stromversorgung ist vorgesorgt. Die Bepflanzung der ganzen Anlage wird der Stadtgärtnerei übertragen. Die Gesamtbaukosten einschließlich der Straßen- und Wegebauten, aber ohne die Einrichtung des Klubhauses sind mit 6,7 Millionen Schilling angesetzt. Mit der Fertigstellung der Anlage ist bis zum kommenden Herbst zu rechnen. ‘•Annes Pettauer: Georges Bernanos 5. Juli 1948 starb in Paris Georges ernarws. Als Romancier zählte Bernanos zu größten Dichtern Frankreichs, als Publi-7p. ist er ein unbestechlicher Kritiker seiner j *t gewesen. Seine Romane, insbesondere o.s »Tagebuch eines Landpfarrers“ und „Die gg^e^Satans“ haben weitgehende Beachtung pj?ernan°s wurde am 20. Februar 1888 in Una S get)oren. Er studierte Jus und Philologie Jah War .zeitweilig journalistisch tätig. Sieben ritore hindurch arbeitete er als Versiche-eSsagcm, schrieb jedoch gleichzeitig seinen tan :«n t>ecteutenden Roman „Die Sonne Salti a-" Der Erf°lg seines Erstlings setzte ihn Iti k *“age’ freier Schriftsteller zu werden. Igyp'-t'HGller Folge erschienen in den Jahren y bis 1938 die Romane „Die Freude“, „Ein tf. . rechen“, „Der Betrug“, „Die tote Ge-lnde“ und das „Tagebuch eines Land-dererS“, das ihm den großen Romanpreis Hnt Pranzösischen Akademie einbrachte. l^iter dem Eindruck des spanischen Bürger-r, ,eges entstand 1937 seine aufsehenerregende Ur).ernische Schrift „Die großen Friedhöfe Ifr>-r dem Mond“, in der er schonungslos lllk an den Vorgängen in Spanien übte. Nach dem Münchner Abkommen ging Bernanos nach Brasilien, von wo er zahlreiche Kampfschriften an das christliche Europa richtete. Nach seiner Rückkehr 1945 entfaltete er wiederum eine rege jounalistische Tätigkeit. Abermals verließ er jedoch Frankreich und lebte zwei Jahre in Tunis. Hoffnungslos an Lungenkrebs erkrankt, wurde er nach Paris zurückgebracht, wo er dann verstarb. In allen seinen Werken hat Bernanos stets das Böse wirklich und wirksam offenbar zu machen versucht, so daß man sagen kann: seit Dante gibt es eine Hölle, seit Bernanos einen Teufel. Das Erlebnis des Bösen war für ihn in einem solchen Grade real, daß es sich in der „Sonne Satans“ sogar in der Personifizierung des Teufels selbst konkretisierte. Bernanos war seinem Wesen nach ein politischer, das heißt öffentlicher Mensch; seine Bücher sind Kundgebungen zu öffentlichen Vorgängen oder Zuständen. Dadurch ist er jedenfalls einer der eigenwilligsten, aber auch meistgehörten Kritiker Frankreichs und der katholischen Kirche geworden. Die „Französisch-Österreichische Gesellschaft“ veranstaltet am kommenden Dienstag, den 16. Dezember, um 20 Uhr im Saal des Landesmuseums einen „Bernanos-Abend“, bei dem Wilhelm Wüst (in französischer Sprache) und Johannes Pettauer (in deutscher Sprache) aus den Werken des Dichters lesen. Der Vortrag ist allgemein zugänglich. NjE^EUBjUlCiHjEiR Herbert Strutz: Die Seen Kärntens In rascher Folge erschienen in der letzten Zeit im Verlag Carinthia Klagenfurt mehrere von Herbert Strutz in vertrautem Ton verfaßte Bücher. Zum Kernstück seines letzten Bändchens in handlichem, quadratischem Kleinformat und reich illustriert, darunter ausgezeichnete Farbbilder, wählte der Dichter die unwandelbare, sonnige Seelandschaft Kärntens. In schöner Geschlossenheit und im rhythmischen Wechsel der Seemotive gelingt es dem Autor, die vielgestaltige Pracht unseres seenreidien Reiselandes literarisch zu beleben. Denn er hat die Gabe, das Naturerleben an jedem der zwanzig Seen lebendig und bildhaft zu schildern. „Die Seen Kärntens“ ist nicht allein ein wertvoller Führer zu den schillernden Kleinodien unserer Heimat, es ist audi ein willkommenes Präsent für Gäste und Freunde, die unser Land besuchen. Im Banne des Abenteuers Hermann Schreiber: Einbruch ins Paradies Das Paradies, in das der sündige Generaldirektor Joch- ; bein mit sechzig Pferdestärken einbricht, ist die früh- I sommerliche Riviera, an der die Menschheit heute nur noch ausnahmsweise in Hotelpalästen wohnt- Der exklusive Küstenstrich ist ein einziges riesiges Zeltlager geworden, so daß Jochbein nichts Eiligeres zu tun hat, als sieh audi ein Zelt zu kaufen. Aber ist der alte Adam damit schon abgestreift? In einem Vorspiel und acht Kapiteln verfolgt Hermann Schreiber Wandel und Wandlungen des gewichtigen Herrn Oswald Jochbein, und der Leser erlebt in der farbensatten und kräftig zupackenden Schilderung alle Grade der Heiterkeit vom verständnisvollen Schmunzeln bis zum herzhaften Lachen. Jochbeins Abenteuer mit den Versuchungen dieses Paradieses, in dem es zwar viele Evastöchter, aber keine Erzengel gibt, macht das blendend erzählte Buch zur vergnüglichen Lektüre. John Steinbeck: Autobus aut Seitenwegen BOdiergllde Gutenbern, Wien Spannend sind die einzelnen Schicksale der Menschen in Steinbedcs „Autobusse auf Seitenwegen“, einer Gruppe-von Reisenden, die im „Greyhound“ quer durch Kalifornien an die mexikanische Grenze fahren. Unter außergewöhnlichen Umständen geht diese Fahrt vor sich, und wir lernen in den vierundzwanzig Stunden, die wir mit Mr. und Mrs. Pritchard, mit Miidred, ihrer Tochter, mit Camille, dem Nachtklub-Star, und Norma, dem Landmädchen, mit Pimples, dem Garagenjungen, und dem schölten Chauffeur Juan sowie allen anderen im Autobus verbringen, die eigenartigen Lebensumstände, Sehnsüchte und Ziele kennen, die diese bunt zusammengewürfelte Gesellschaft bewegt. Humor und Ironie, Verständnis für alle Situationen des Menschen zeichnen diesen in Amerika zu einem großen Bucherfolg gewordenen Roman aus. Kärnfnerische Landes-Brandschaden-Versicherungs-Anstalt gegründet 1899 vom Kärntner Landtag Telegramme: Kälabrand K I 3 g 6 H f II f t , Alter P i 3 t Z Nf. 30 Telephon : 58-46, 58-4 7 Amtlicher Anzeiger Amt der Kärntner Landesregierung Landesbaudirektion Abteilung: Straßenbau Öffentliche Ausschreibung Die Straßenbauabteilung des Amtes der Kärntner Landesregierung schreibt die Lieferungen und Arbeiten für das Baulos „Miklauz-hof—Rechberg I und II“ im Zuge der Eisen-kappler Bundesstraße von km 17,064 bis km 19,075 mit einer Länge von 2011 Meter öffentlich aus. Die Arbeiten umfassen im wesentlichen die Herstellung von Wand- und Stützmauern im Ausmaß von 16.000 m3 Mauerwerk, die Herstellung von 130 m Hangbrücken, den Einbau einer Kiestragschicht und die Herstellung einer oberen Tragschicht als einfach getränkte Schotterdecke. Die Anbotunterlagen können ab 15. Dezember 1958 in der Landesbaudirektion in Kla-genfurt, Sterneckstraße 15, Zimmer Nr. 21, gegen Erlag von S 50.— behoben werden. Die Eröffnung der Anbote findet am Freitag, den 9. Jänner 1959. um 11 Uhr im Zimmer Nr. 21 der Landesbaudirektion statt. Später einlangende Anbote können nicht berücksichtigt werden. Landesforstinspektion Gewinnung, Transport und Handel mit Christbäumen Die herannahende Weihnachtszeit läßt es angebracht erscheinen, auf die Kundmachung des Landeshauptmannes in Kärnten vom 3. Dezember 1947, LGB1. Nr. 19/1947, besonders hinzuweisen. Nach dieser Kundmachung hat sich jede, den Verkauf oder auch nur den Transport von Christbäumen besorgende Person über den rechtmäßigen Erwerb der Christbäume durch einen, nach den bei den Gemeinden aufliegenden Muster verfaßten, vom Waldbesitzer bzw. vom verwaltenden Forstbeamten ausgestellten und vom Bürgermeister des Bezugsortes bestätigten Ursprungscheines auszuweisen. Von dieser Verpflichtung sind nur jene Personen befreit, welche innerhalb der Gemeinde-gebietes den Transport der Christbäume von der Verkaufsstelle in die Wohnung des Käufers besorgen. Die zur Ausweisleistung mit einem Ursprungschein verpflichtete Person hat denselben beim Verkauf oder Transport von Christbäumen stets bei sich zu führen und über Verlangen den für den Forstschutz- oder öffentlichen Sicherheitsdienst sowie für die Marktpolizei bestellten Organen jederzeit vorzuweisen. Übertretungen werden nach dem Straf- oder Forstgesetz bzw. auf Grund des Artikels VII des Einführungsgesetzes zum Verwaltungsstrafverfahren (EGVG) vom 21. Juli 1925, BGBl. Nr. 273, von der politischen Bezirksbehörde bei gleichzeitiger Beschlagnahme der Christbäume bestraft. Klagenfurt, den 9. Dezember 1958. Der Leiter der Landesforstinspektion: Fichtner e. h. Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt Kundmachung Infolge des Umbaues der Vellachbrücke vor Möchling wird gemäß § 31 der Straßenpolizeiordnung vom 27. März 1957 ab sofort die Tragfähigkeit von 2 Tonnen auf 12 Tonnen hinaufgesetzt. Die bisherige Gewichtsbeschränkung entfällt hiedurch. Die erforderlichen Verkehrszeichen sind unverzüglich von der Landes-straßenverwaltung Wolfsberg anzubringen. Völkermarkt, am 3. Dezember 1958. — Zahl: 6 V-22/1958. Der Bezirkshauptmann: Dr. Wagner e. h. Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt Kundmachung Infolge Neuerrichtung der Rohrbrücke Freibach Nr. 1268, km 58,3, und der Rohrbrücke Abtei Nr. 1269, km 61,7, auf der Rosental- Bundesstraße wird gemäß § 31 der Straßenpolizeiordnung vom 27. März 1947 ab sofort die zulässige Tragfähigkeit beider Brücken auf 60 Tonnen hinaufgesetzt. Völkermarkt, am 4. Dezember 1958. — 6 B-8/1958. Der Bezirkshauptmann: Dr. Wagner e. h. Gemeinde Kliening/Lav. Öffentliche Ausschreibung Die Gemeinde Kliening schreibt für den Neubau des Gemeindeamtshauses in Kliening ; die Baumeister-, Zimmermanns-, Dachdecker-, Bauspengler-, Glaser-, Schlosser-, Tischler-, Maler- und Anstreicherarbeiten sowie die Sanitäre Installation öffentlich aus. Anbotsunterlagen sind gegen Spesenbeitrag erhältlich ab Dienstag, den 16. Dezember 1958, bei der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg, Dienststelle für Gemeindehochbauten. Die ausgefüllten Anbotsformulare sind im verschlossenen Umschlag mit der Kennzeichnung „Anbot für Gemeideamtshaus Kliening“ bis 30. Dezember 1958 bei der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg wieder abzugeben, woselbst am gleichen Tage um 15 Uhr die öffentliche Anbotsöffnung stattfindet. Der Bürgermeister Rechtsanwaltskammer für Kärntei; Kundmachung Herr Dr. Wilfried P i e s c h wurde auf Grund des Ausschußbeschlusses vom 27. November 1958 und nach Ablegung des im § 7 RAO vorgeschriebenen Gelöbnisses am 5. Dezember 1958 in die Liste der Rechtsanwälte der Rechtsanwaltskammer für Kärnten mit dem Sitz in Villach, Moritschstraße 2 a (Parkhotel), eingetragen. Der Präsident der Rechtsanwaltskammer für Kärnten: Dr. Leo Oberlaner e. h. Gerichtliche Verlautbarungen Pensionsfonds der Gemeinden, Klagenfurt, Arnulfplatz 1 Landes- als Handelsgericht Klagenfurt GENOSSKNSCHAFTSREGISTER Verlautbarung des Rechnungsabschlusses des Pensionsfonds der Gemeinden für das Haushaltsjahr 1957. Im Sinne der Bestimmungen des § 66 Abs. 3 des Gemeindebedienstetengesetzes 1958 wird der in der Sitzung des Kuratoriums des Pensionsfonds der Gemeinden genehmigte Rechnungsabschluß für das Haushaltsjahr 1957 verlautbart wie folgt: Einnahmen Verwaltungsjahr 1957 Haushaltsstelle Voranschlag Rechnung Minder- Mehl Einnahmen 08-75 Einmalige Beiträge 85.000.— 6.800.— 78.200,— 08-76 Jahresumlage 40.000,— 40.000,— 08-78 Pensionsbeiträge gemäß § 39 (1) GBG 230.000.— 255.040.14 25.040.14 08-81 Überweisungen aus der Renten- Versicherung 90.000,— 81.969.30 8.030.70 08-821 Zinsen aus dem Kontokorrentverkehr 3.400.— 1.640.93 1.759.07 08-822 Rücklagenzinsen 21.020,— 57.097.17 36.077.17 08-98 Überschuß der Rechnung 1956 .... 152.000.— 162.604.82 10.604.82 Summen 621.420,— 605.152.36 87.989.77 71.722.13 Saldo 16.267.64 16.267.64 Ausgaben Verwaltungsjahr 1957 Voranschlag Rechnung Minder- Mehr- Ausgaben 08-111 Aufwandsentschädigungen der Kuratoriumsmitglieder 1.800.— 600.— 1.200.— 08-112 Mehrdienstleistungsentschädigungen . 18.000.— 18.000 — 08-12 Reisekosten 600,— 112.80 487.20 08-20 Allgemeine Amtserfordernisse ... 4.000.— 2.491.90 1.508.10 08-61 Ruhe- und Versorgungsgenüsse . 300.000,— 128.607.16 171.392.84 08-62 Todfallsbeiträge nach verstorbenen Bediensteten des Ruhestandes . . . 12.000,— 12.000,— 08-82 Zuführung von Rücklagenzinsen zur Ausgleichsrücklage 21.020.— 57.097.17 36.077.17 08-87 Zuführung zur Ausgleichsrücklage 179.000,— 179.000.— 08-88 Zuführung zur Betriebsmittelrücklage 85.000,— 85.000,— Summen 621.420,— 470.909.03 186.588.14 36.077.17 Saldo 150.510.97 150.510.97 Überschuß der Rechnnng 134.243.33 Klagenfurt, 5. Dezember 1958. Änderung: Spar- und Darlehenskassenvercin für Metnitz und Umgebung, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung, Metnitz. Mit Beschluß der Generalversammlung vom 14. September 1958 wurden die Statuten neu gefaßt. Die Firma lautet nunmehr: Raiffeisenkasse Metnitz und Umgebung registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung. Gegenstand des Unternehmens ist nunmehr: a) mit Beschränkung auf die Mitglieder: die Gewährung von Darlehen und Krediten aller Art zu ihren Wirtschafts- und Geschäftsbetrieben, jedoch nur nach Maßgabe der Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit und des tatsächlichen Erfordernisses; b) ohne Beschränkung auf die Mitglieder: die Annahme von Spareinlagen und sonstigen Einlagen; die Förderung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs; die Durchführung von Zahlungen und Inkassi im In-und Ausland; die Besorgung aller bankmäßigen Vennittlungsgeschäfte, insbesondere An-und Verkauf von Wertpapieren, deren Verkauf und Verwaltung sowie den Handel mit Valuten (ausländische Noten und Münzen aus unedlen Metallen) sowie mit auf ausländische Währung lautenden Reiseschecks (Devisen). Die Bekanntmachungen erfolgen nunmehr durch Anschlag an der Kundmachungstafel der Genossenschaft bzw. durch schriftliche Verständigung der Mitglieder. Der Vorstand besteht nunmehr aus dem Obmann, dem Obmannstellvertreter und mindestens drei weiteren Vorstandsmitgliedern. Vertretungsbefugt sind nunmehr zwei Vorstandsmitglieder gemeinsam, darunter der Obmann oder der Obmannstellvertreter. Ein Geschäftsanteil beträgt nunmehr 50 Schilling. Aus dem Vorstand ausgeschieden: Joachim Fugger, Anton Engl und Anselm Auer. Neugewählt: Peter Auer, Landwirt, Metnitz, als Obmannstellvertreter, Roman Engl-Wurzer, Landwirt, Teichl, und Johann Sabitzer, Besitzer, Oberhof, als Vorstandsmitglieder. — 14. November 1958. — Gen. 2-108/73. in Völkermarkt, Hauptplatz 63. Konkurskommissär OLGR Dr. Reinhold Puntigam des Landesgerichtes Klagenfurt. Masseverwalter Dr. Roland Arko, Rechtsanwalt in Völkermarkt. Erste Gläubigerversammlung bei dem genannten Gerichte, Zimmer Nr. 112/11, am 30. Dezember 1958, nachmittags 14 Uhr. Anmeldungsfrist bis 1. Jänner 1959. Prüfungstagsatzung bei obigem Gerichte am 8. Jänner 1959 nachmittags 14 Uhr, Zimmer 131/11. —' Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 2. Dezember 1958. — S 34/58. ,, Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Edmund Unterweger, Sand- und Schotterlieferant in Klagenfurt' Tessendorf, Steinbruchgasse. Der mit Beschluß vom 19. November 1957, S 38/57, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröff' nete Konkurs wird nach Verteilung de? Massevermögens gemäß § 139 KO aufgehoben — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 25. November 1958. — S 38/57-42. Aufhebung des Konkurses Gemeinschuldner: Amalia PI ach, Eisenhandlung und Glaserei in Wolfsberg, Bahnhofstraße 103. Der mit Beschluß vom 29. August 1957, S 39/57-1, über das Vermögen des Gemeinschuldners eröffnete Konkurs wird nach Verteilung des Massevermögens gemäß § 139 KO aufgehoben. — Landesgericht Klagenfurt, Abt. 5, am 14. November 1958. -" S 29/57-75. Aufhebung des Ausgleichsverfahrens Das Ausgleichsverfahren des Schuldners prot. Firma Hans Pichler, Herrenmoden i*1 Villach, Alleininhaber Hans Pichler in Vil' lach, Bahnhofstraße 9, ist aufgehoben. Landes- als Handelsgericht Klagenfurt, Abt. am 24. November 1958. — Sa 11/58-20. Bestätigung des Zwangsausgleiches Pensionsfonds der Gemeinden: Der Vorsitzende des Kuratoriums: gez.: Wedenig e. h. Für den Pensionsfonds der Gemeinden: Der Vorsitzende des Kuratoriums: Dr. D o u j a k e. h. Edikte und Konkurse Konkursedikt Konkurseröffnung über das Vermögen des Ferdinand S a m m e r jun., Installations-Unternehmen, Bau- und Karosseriespenglerei Der zwischen dem Schuldner prot. Firm9 Kärntner Autosalon, Inhaber Alex P o 1 g a r-Klagenfurt, Herrengasse 10, dzt. Wien 1#' Rennweg 41, und dessen Gläubigern bei der Tagsatzung am 28. November 1958 abgeschloS' sene Zwangsausgleich wird bestätigt. — Lan' des- als Handelsgericht, Klagenfurt, am 1. De' zember 1958. — S 14/56-72. Treibacher Chemische Werke AKTIENGESELLSCHAFT GEGRÜNDET 1898 VON DR. CARL FREIH. AUER VON WELSBACH TREIBACH Herausgeber und Eigentümer: Das Land Kärnten. Verantwortlich: Chefredakteur R. B. Blatnik, Klagenfurt, Arnulfplatz 1. — Druck: Kärntner Druckerei in Klagenfurt, Viktringer Ring 28