5m. V. H Wöchentlicher Auszug von Zeitungen. Zaybach den 29^ Jan er 1783. Daß schmeichelhafte Mein und Dein, Muß aUcs Uebels Ursprung seyn. Laybäch den 26ten Ienner. H^eute um 11 Uhr Abends, lang-^c^ ten Se. Durchlaucht der Prinz Ferdinand von Würtemderg allhicr an' und stiegen im Gasthofe zum wilde., Manne ab. Den 27ten nahmen Se. Durchlaucht das Mitta.qmah! bey Titl. Hrn. Grafen von Fugger, Obrisier des grafi.von thurnischen Infanterieregiments, ein. Abends verfügten sich Se. Durchlaucht m das allhie-sige Schauspielhause, allroo von der ! KMisthcn Gesellschaft aufgeführet N MlM^Die roankelmüthige, sder !s der weibliche Betrüger. Um io Uhr ward maskirte Rcdoute im Saale des ständischen Gel äudes am Alten-markt. Niber den Frieden. Noch ist nichts von der Lage der Fricdensuntcrhandlungen zu sagen, wenn man nicht die tausend und eins von politischen Stümpergrüblereyen oder von AktienhaMcrswmdbeute-lcyen, welche jezt alle Stunden abwechseln, nacherzählen will. Nach 5 den erbitterten Kriegszurüstungen zu schließen,sollte mancher Krieg als Friede erwarten; allein vor dem 2Oten oder 2ssten dieses, an welchem Tag das englische Parlament wider seine Sitzungen eröffnet/ ist wohl nichts? entscheidendes zu höre!?; an diesem letztern Termin aber muß es doch wohl entschieden seyn, weit außerdem d'Estamg mit seiner fürchterlichen gallohispaniscben Flotte, bestehend au5 45 Lillienschlffcn und wenigstens 20 Fregatten und Kuttern, bemannt mit 15002 Mann kandtruppen, und vcr-proviantirt auf 6 Monate, seine Abfahrt antretten wird, zu welcher er schon am izten Dec. in Kadix ein-! getroffen ist, und seitdem mit vcrdop-l peltem Flciß an der Ausrüstun.g der Flotte, auf welche er sich sogleich ein Zeschifft hat, arbeiten laßt. Nnd nun doch: Türkeil heraus! Hm! heute werden wir MnKriegs-und Türkeukalender wohl nur wenige Beytrage liefern können. In Konstantinopel haußt derIanitscharund das durch denBrand verarmte Volk, das sich zum Theil aus Noth solchen Rotten anfängt, gar übel, mitten auf denStrassen der Stadt ist der Frein de nicht sicher, daß nicht entweder ein Hause sich an ihm wegen seines Bratldschadens erhöhten, oder an ihm seine Kriegslust auslassen will, und in den umliegenden Orten wird vollends beym hellen Tage geplündert und gemordet. Die Geplünderte:', und Beschädigten rächen sich dann auf die nämliche Weise wieder an a:^ dern, und dadurch wird der Ausbruch eines allgemeinen Sturms immer näher und fruchtbarer herangewälzt. — Wenn dieses plündern auch so wahr ist, als lettlich der sonst wahrhafte S^ erzchlte, er hatte den M^ beym Laden hinausMvorfen, wcil er seine gerechte Schuld foderte, so wäre das ecstere gewiß eine L ^, als wie das Zweyte. — Anekbote von dem 80/ahrigcllBurger^ mcister Tonunk, so iHt im Haag sich aufhält. Seit dein Anfange des Kriege zwischen Großbrittanim und den Ge-ncralstaaten, pflegt dcr Schottlandi-sche Prediger im Haag, allzeit nack seiner Predigt, noch für den König Georg Hl. und die ganze kön. Groß-brittanische Familie zu betten. Vie^ le von der Versammlung wurden dadurch beleidiget, und mißbilligten sein Betragen ; allein er fuhr fort, bis er dieserwegen vor die Obrigkeit vorge-fordert ward. Dem Bürgermeister Tomink, der ihn wegen seincsBetra-gens ebenfalls zur Rede stellte, gab er zur Antwort: Er habe dem Befehl unsers Heilandes nacbgelebct, der uns befohlen für unsre Feinde zu beten.—^Ile^ V0U3 eil, sagte Herr Tomink, und bettet auch für mich, denn ich bin auch Ihr Feind. — Noch eins Hr. Prediger! betten Sie auch für den Laybacherischen Zeitungsschreiber, N)icn dcn iten Icnner. < Laut Berichten aus Ungarn, soll man in Komorrm eine Erderschütte-rung verspühret haben, welches aber noch ganz gnädig abgelaufen ist. Man ist noch immer mit Regulierung der Stellen und Einthcilung der 'Geschäften besorgt, und cs wird noch man- mancher im Ruhestand verseht wer-! om, dagegen haben die nochDienst-sahlgen und in manchen Kanzleyen blos uberflüßige Subjckta Hofnung, dcy der ersten Apertur wiederum hm oder dorten einzurücken. Das Reformationsgeschäft geht odnunterbrochcn fort, und man hält tagllch Ltcitatloucn von Kirchengü-tern. In Modern, ohnweit Oeden-vurg m Ungarn vergeht keine Woche, wo mcht junge cvangel. Geistliche or-dtlmt werden, noch eine gewisse christliche Dame macht sich eine Pflicht, ?'V^ HaMung ein freundschaft-uhes Mahl aus ihren Beutel zu be-k'N wo alles recht eh^ h "^^" Men pfiegt, und desVa-ken?H ^ Gejundheit laute getrun- «,.^'/ Wienerzeitung vom 4. Jen. meldet ails Konstantinopel, daß den n c sten^rebelllschen Tartarn, welche ^^rollctung der rußischen Fahne 0tc,flucht Zenolnmen, ihre Wohnsitze nt den aftattschen Gegenden übertra-gm worden jeyen, weil man sie von ^'« dcr Pforte, zur Vermeidung fiterer Unruhen, von dem Eintritt ^ .^ Hauptstadt des türkischen ^cttt)s geftleßentltch abgehalten la-^-55^^ jey nichts mehr aus der HNlm.n dcrannt geworden: ein ein-U^'^G^Htlollz^sch^dm '^u!1m und emem tartarischenFürsten l^5 ^"',^ause Gherai' vor efallen hyn, well dle,er anfänalich s cl wi-^''^/ d:e rußischen Krie soöt^^^^ w^u'e Gegei^dcn einzulassen; die Glera?^".?"^' und Arslais w e?ae en"!/'k "'" Echachin wie- " erg^en, ui^d wcrdm von lczterm ^'nit aller Gelil^digkeit behandelt Uedrigens ist zu Koitstantinopel abermals nicht weit von der Moschee ' Fulran Achmet Feuer ausgckomnicn, .vobey wieder vicle Hauscr der türkischen Minister in die Asche gelegt, wordm. Die Kurdischen Unruhen auf der asiatischen Scitc sind noch nicht benaclegt, ohngeacht schon med--rerc Paschen voi'. der Pforte den Auftrag erhalten, mit ihrer Mannschaft sich dahin zu verwenden. Aus Briefen von Rom enchlte eine Hollandische Zeitung, daß, als ohnlangst Se. Heiligkeit mit einiacn Kardinalen über die Wiedereinführung der Ehe unter dem Priestcrstand sich besprochen, bätten die angeführten Beweggründe den heiligen Vater nicht überzeugen können, daher Er idiese Unterredung damn geschlossen/ ^daßEr sprach; „Wer kein Soloat bleiben will werse das Gewehr weg. !— Worauf aber einer der Kardinale geantwortet: „ Ew. Heiligkeit erlauben, in unsererKirche hat ein geistlicher Soldat kcincn Urlaub, um solches zu thun. Eil? gemeiner Soldat kann von seinem Posten abgelößt werden, aber kcin Priester, und dieß macht dcn wichtigen Unterscheid zwischen ihnen beydcn. „ « 5 « Beym Schlüsse dieß will verlauten, daß des HcrzogsGcorg zuSachsen- Meinungen Durchl. mit Tode abgegangen seyen, und spricht man schon von Bewegungen der benachbarten Höchstverwandtcn Häuser. S"3 Haag den 29tcn ^hrisimonat. Die Staaten der Provinz Utrecht haben cine Belohnung von !OQ gold-nen Reuters oder 1402 holländische Gulden auf die Entdeckung des Verfassers von dem Pasquil gesezt, wo-rüder der königl. preußische Gesandte Beschwerde geführt. Nachdem der Prinz Erbstattbalter endlich eingewilligt, daß die Sache des unglücklichen Fähnrichs de Witte von dem Kriegsrath an den Iu-stitzhof von Holland übergeben wer-! den sollte/ so wurde letzterer am 26tem Abends um 9 Uhr unter einer starken Estorte Infanterie und Kavallerie nach dem Kriminalgefängniß der Stadt gebracht. ! Diejenigen / welche die erste dem, Prinzen Statthalter zu überreichen-! de Addresse von Haus zu Haus, zur Unterzeichnung getragen, Geld/ um einen Aufstand zu machen, cmpfan-Zen/ und durch cine eilfertige Flucht ihre Absichten vcrrMen haben, sind die Buchhändler Vermculen, Vater und Sohn, nebst dem SchwedenUnd-helm. Wegen ihrer im Clevischen verweigerten Auslieferung sollen die Staaten sich bey des Königs von Preußen Majestät zu beschweren gedenken. Todtenverzeichmß. Nro. 241. in der Spitalqasse, den i9ten Ienner, Christina Schubin, alt 75 Jahr. Nro. 25. in der Kröngasse, Maria Peyrin, Hebamme/ alt 51 Jahr. Nro. 185. amPlatz, den 22. Jener, Hr. Johann Georg Molly, büroerl. Handelsmann all'^r, alt ^6 Iadr. Nro. 74. in der Gradifche, den 22. Icnner, dem Andreas Strauß, sein Kind Todgebohren. Nro. 226. hinter der Domkirche,° den 22. Ienner, Frau Maria Karps-tin, bürgen. Schnürmacherswittib, alt 6o Jahr. Nro. 36. auf der Polana, den 23. Ienner, Lucia Lampitschin/ TaZlöh-nerswittib, alt 6o Jahr. Nro. 145. nächst St. Florian, den 24. Ienner, dem Lukas Sterger, sein Tochter, alt 7 Jahr. Nro. s. beym Karlstätterthor/ den 25. Icnncr, dem Georg Gratt, Tag -löhner, sein Töchterl, alt 4 Jahr. Nro. 25. auf der Polana/ den 27. Ienner, Gertr. Kunstin, alt 92 Jahr. Brodgcwichf. Laut der mit iZten Dec. i782.besche^ heuen Ausrechnung, solle künftighin pr. 1 kr. ^.w. "Wagen. ,Pf<9. D. Die Mundsemmel - — 5 2 Die 0i'ä. Semmel -,— 72 Schorschiyentüig. , Das Label pr. 2 Batzen 2 22 2 Das Label pr. 1 Batzen in 1 Ablaß-oder Machu«I«ltaig 1 Labcl pr. io Sold - 293 1 Label pr. s Sold - 142 Gedruckt in de? Kleinmayrischen Buchdruckerey, loge in der St. Petersvorstadt Nro. 91.