^ IIS Nitwoch den 24. September 1879. XVIll. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr. i für Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Poftversendung: ganzjährig 8 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. ZnseUionsgebühr 3 kr. per Zeile. Ordtnllichcr vad außerordenUichtr Abgang im Slaatshaiishalt. Marburg, 23. September. Die halbamtlichen Blätter versuchen, un« mit der Nachricht zu beschwichtigen, der Voranschlag für 1880 werde bezüglich der ordent» lichen StaatüauSgaben keinen Aliqang enthalten. Sind aber nicht schon die ordentlichen Aus» gaben groß genug — sind dieselben nicht viel zu hoch, weil sie zu unserer LeisiungSsähigkeit nicht in einem gerechten Verhältnisse stehen und well die Gegenleistung die begründetsten Ansprüche der Staatsbürger nicht befriedigt. Wie vermag der Hinweis auf den Voranschlag der ordentlichen Ausgaben zu trösten, wenn zu Nutz und Frommen der Regierungen die auberordentlichen Abgänge erfunden worden? Und sind diese Abgänge nicht manchmal zum Verzweifeln groß, wie beispielshalber der sür 1879, welcher siebenundfünszig Millionen beträgt? Dieser außerordentliche Abgang wird auch im Jahre des Heil» und der Großmachl-Polltik 1880 nicht fehlen; wie bedeutend derselbe jedoch sein wird, ist noch nicht bekannt und halten wir kS sür kein gutes Zeichen, dab die Halbamtlichen uns darüber noch im Dunklen lassen — uns noch nicht die Versicherung geben, derselbe werde gering seit». Die Unterscheidung der Regierungsblätter kann um so weniger die beabsichtigte günslige Wirkung haben, je mehr der außerordentliche Abgang durch seine stete Wiederkehr schon zu einem ordentlichen geworden — je länger die Zifserreihen sind, die uns den überzeugenden Beweis liefern, dah in der StaatSwirthschast so Vieles noch außer der Ordnung ist. Die beliebte Unterscheidung kann um so weniger uns beruhigen, je mehr die ordentlichen Er fordernisse durch höhere und neue Steuern ge deckt werden müssen und je weniger die gepumpten Millionen sür dringettde Bedürsnifse des Staates verbraucht werden. Die halbamtliche Darstellung des nächsten Voranschlages täuscht uns über die Hoffnungslosigkeit unserer Zustände nicht und dürfen wir auch unter dem neuen Ministerium die Ver-Minderung der Ausgaben, die Erleichterung unserer schweren Bürde nicht erwarten. Franz Wiesthaler. Zur .geschichte des Tages. Die Eröfsnung des Reichsrathes ist wieder verschoben worden und soll nicht vor dem 7. Oktober statthaben. Diese Unsicherheit in Betress des Beginns der parlamentarischen Thätigkeit wird so lange sortdauern, bis wir durch die Verfassung den Tag festgesetzt, an welchem alljährlich der Reichsrath zur ordentlichen Sitzung sich versammeln muß. Die Erri chtun g einer österreichisch-ungari'schen Kanzlerschast wird trotz aller Gegenbehauptungen doch „in gewisien Kreisen" geplant, welche „die Reichseinheit und die Reichsidee sowohl dem Auslände gegenüber, als auch nach innen gleichmäßig versinnlichen" wollen. Die erneuerte Freundschaft mit Deutsch land kann diesen Plan nur sörvern. Wird dann Graf Andrassy zum Kanzler ernannt und wird auch die Zuständigkeit der Delegationen, wie sie eben sind, erweitert, dann ist auch die Macht dieser Kreise und die Herrschaft der Magyaren einstweilen gleichmäßig beseitigt. Die Anwesenheit Bismarcks in Wien sührt nach der Leibzeitung desselben zu einer F^iedensaufsiellung Deutschlands und iOesterreich-Ungarns gegen Osten und gegen Westen. Unsere Großmacht-Partei kann bezüglich des Orientes jetzt von ihren kühnsten Plä nen träumen. Möge sie nnr beitn Erwachen nicht finden, daß die geschriebene oder unge-schriebetle Allianz vom September 1879 ihren obersten Grundsatz au» dem bekannten Löwenvertrag entnommen. Vermischte Nachrichten. (Semmering-Ho tel.) Der glückliche Erfolg, welchen die Westbahn mit ihrem Hotel in Zell am See und die Südbahn mit jenem in Toblach erzielte, scheint die letztere zu er-muthigen, auf dem betretenen Wege weiter zu gehen und es bei der Errichtung des genannten Hotels nicht bewenden zu lassen. Wie verlautet, soll nämlich die Direktion der Südbahn beabsichtigen, noch an einigen anderen Punkten jener herrlichen Alpengebiete, welche ihre Schienen durchschneiden, Hotels zu erbauen. Es soll zu-nächl't mit der Errichtung eines groben, mit allem Komfort ausgestatteten Hoteis auf deln Semmering der Anfang gemacht werden. Während in der Schweiz fast auf jedem Hügel ein elegantes Hotel den Reisenden anlockt, hat sich bei uns der Privat-UnternehmungSgeist zutn Schaden dcS Lande» leider erst aus einzelnen Punkten der Pflege diese« Industriezweiges gewidmet. Das Unternehmen der Süddahn-Direk-lion darf umsomehr auf die vollste Sympathie der Wiener Bevölkerung zählen, als die Anzahl der Vergnügungszügler, welche es clljährlich im Sommer mit unwiderstehlicher Gewalt auf den Semmering zieht, nach Hunderttaujcnoen zählt. Gewiß würden Viele auch längeren Aufenthalt daselbst nehinen, wenn sie aus Unterkunst und Labung rechnen könntcn, während jetzt die Theilnehmer der Vergnügungszüge sich mit allerlei prilnitiven Gasthäusern dehelfen und fcoh sein müssen, wenn ihnen nicht ein srülierer, iu Wien abgelassener Personenzug jede Hoffnung auf Proviant und Obdach geraubt. (Kunstwein.) F. Slrohmer, Assistent der „Wieiler Versuchsstation de« Zentralverems sllr Rübenzucker^Jitdustrie" hat i»» der „Deutscheii Zeitung" „über die menschlichen Nahuings-und Genttßmittel und ihre Verjälschun^en" Feuilleton. /orflhaus in drn Vogrsr«. Von A. Grün. ltzortsehung.) „Bitte, setzt Euch beide I" sagte der Gast, sich edensalls niederlassend, »wir haben Einige» zu ordnen." Die Alten thaten schweigend, wie ihnen geheißen war. Setne ruhige Sicherheit ließ kein unbehagliches Gestthl in ihnen auskommen. ,Das Lenel hat Eltern und Geschwister", fuhr er fort; „haben sie, was sie brauchen?" „Sie sind nicht arm", erwiderte die Försterin; „sie besitzen ein hübsches Gütchen". „Ist das Gut schuldensrei?" fragte Berger. „Nicht ganz", entgegnete der Förster: „es stehen, glaub ich, tausend Franken Hypothek darauf." „Gut", entschied der künftige Schwiegersohn, „die lassen wir streichen. Wenn eins der Kinder Heiraihet und unser bedarf, sind wir ja da." „Aber t . . ." wollten die Alten einwenden. „Abgemacht!" wies der Andere den Einspruch zurück. „Nun weiter l" „Wie alt seid Ihrwandte er sich an den Förster. „Fünfundzwanzig — fünfundvierzig — fast sechzig Jahre!" rechnete der Gefragte heraus. „Volle Sechzig!" verbesserte seine Frau, deren Finger sich in der Zwischenzeit mit auffallender Behendigkeit bewegt hatten. „Da könnt Ihr", sagte Berger, „den Dienst hier oben nicht mehr lange versehn." „Doch noch fünf, fechsJähret" meinte der Alte; „ich bekomin» dann wehr Pension." Berger schüttelte den Kopf. „Nehmt die bis jetzt verdiente", schlug er vor, „und fordert für nächsten Monat Euren Abschied!" „Das geht nicht", rief die Frau aus; „damit können wir nicht bestehn." „Ich selbst habe einen Förster auf meinem Gute — ließ er sich nicht stören — den ich für meine Tabakspflanzungen gebrauchen möchte. Er hat seine eigene Wohnung, der Dienst in der Ebene ist eine Kleinigkeit und bei mir vollends leicht, da ich in den ersten zehn Jahren weder Holz sällen, noch anpflanzen lasse. Ihr übernehmt die Stelle mit demselben Einkommen, das Ihr hier oben hattet, habt Eure Pension dazu und braucht — meinetwegen die Pseife im Mund und die Zeitung in der Hand — nur den Wald zu hüten und uns, wenn ich selbst verhindert bill, einen Rehbock oder Fasanen in die Küche zu schießen." „Sapristi, Alte!" sprang der Förster auf, dem es bei der ganzen Sache, nainentlich aber bei den Rehdöcken und Fasanen vor den Augen fliinmerte, als sprängen und slögen sie schon zu Dutzetlden um ihn herum. „Was sagst Du dazu?" „Da blieben tvir ja bei'm Lenel!" sah ihn diese »nit sonnigeln Blicke an. „Freilich, unterdrückte Berger seine Rührung ; „meint Ihr denn, ich sähe nicht, dab ^hr das Mädchen so wenig, wie es Euch, entbehren könnt? Was Gott zusammengefügt, das soll der Mensch nicht scheiden." Den Alten war es, als hörten sie den priesterltchen Segen übcr sich sprechen: weder er noch sie vermochten ein Wort zu sagen. „Weiter im Text!" sprach Berger in freundlich kecketn Tone. „Wir brauchen drei Wochen sür das gesetzliche Ausgebot, das ich gleich bei Eurem und unserm Maire bestelle; am Tage nachher kann die Trauung sein, dann adieu, Forsthaus!" „Aber der alte Klaus!" fiel dem Förster heiß ein. „Macht Euch über den keine Sorgen!" beruhigte der Disponent; „ist sonst ,»ichts zu erinnern Z" eine Reihe von Artikeln veröffentlicht und darin auch die Weingouner mitgenommen. — Die „Deutsche Zeitung" voni 20. September enthält nun folgendes Eingesandt: „Kunstwein. Herr Redakteur! Einige Wiener Journale brachten in ihrer gestrigen Nummer eine Erklärung des Direktors der Oenologischen Lehranstalt in Klosterneul)urg, Herrn Aaron Bado, in welcher dieser gegen alle jene Veröffentlichungen, welche sich die Bekämpfung der Kunstwein-Erzeugung zur Aufgabe gemacht haben, Protest erhebt, da selbe seiner Meinung nach durch die Verfolgung einer „der Wein-Konsumtion schädigenden Ten» denz" an „dem Ruin der weinbautreibenden Bevölkerung arbeiten." Da ich nun Gelegenheit hatte, in Ihrem sehr geschätzten Blatte im Verlause meiner Artikel über NahrungS' und Genußmittel-Fälschun-gen ebenfalls der Kunstwein-Erzeugung entgegenzutreten, so muß ich die erwähnte Erklärung auch als gegen mich gerichtet betrachten, mich aber gleichzeitig gegen den Ausspruch, den Weinbau schädigende Tendenzen zu verfolgen, auf das entschiedenste verwahren. Jeder unbe» fangene Leser wird zugeben müssen, daß ich mich bei Absasiung derselben lediglich von dem Interesse des konsumirenden Publikums und vom Interesse des unter drückenden Verhältnissen arbeitenden Winzers leiten ließ. Das Interesse jener Kategorie von Weinhündlern, welche der Meinung sind, daß ein blllhender Weinhandel der Täuschul'g bedarf, zu vertreten, lag mir freilich ferne. Herr Baron Babo hat in seiner Erklärung gewiß nicht den Kampf gegen den Kunstwein im cngern Sinne, d. h. jene Weine, welche ohne Grundlage von Traubenmost gewonnen werden, im Auge, denn gegen dieselben würde gewiß auch er als Direktor einer Weinbauschule seine Stimme erheben, abgesehen davon, daß eine solche Fabrikation wenigstens in Oesterreich kaum rxistirt; seine Ausführungen oürften daher hauptsächlich die Agitation gegen die gaUisirten, sogenannten verbesserten Weine betreffen. In Bezug auf diese ist die Forderung der Konsumenten keine ungerechte; sie wollen kein Verbot solcher Erzeugung, sie wollen nur, daß, so lange man unter Wein reinen, vergohrenen Traubensaft versteht, andere, weinähnliche Getränke als das was sie sind, d. h. unter einer Bezeichnnng, welche ihre Herstellungsweife unzweifelhaft angibt, in den Handel geblacht werden. Wir stehen mit dieser Anschauung nicht allein da und können uns hier auf das Zeugniß einer der bedeutendsten Autoritäten berufen, nämlich aus den im Jahre 1874 zu Trier abgel)altenen Deutschen Oenologen-Kongreß, welcher erklärte: „Fabrikate oder Kunstweine sind solche, welche ^PW»»»IMWI»WWWWW II II.I Die Försterin lächelte verlegen. „Großmama", ermuthigte er, „Ihr habt etwas aus dcm Herzen. Heraus damit „Könnte", stammelte sie, „die Trauung nicht . . . drunten in der Kirche sein, wo . . . wir daheim sind?" „Warrmr nicht gar?" wars der Förster ein, der in seiner lirben Oberflächlichkeit nicht merkte, daß die wackere Frau dort, wo sie einst der Mißachtung verfallen war, gern wieder zu Ehren gebracht worden wäre. „Ich wollte gern, Großmama" — wandte sich Berger zu dieser — ^aber jetzt Hab' ich eine Bitte an Euch. Die kirchliche Trauung ist für mich, und nachdem, ich meine Denkweise darüber offen und ehrlich dargelegt, auch sür's Lenel eine leere Form. Das Gesetz hat längst von ihr abaesehn — erlabt sie uns!" Dem Förster t,efiel die Kühnheit, die Försterin glaubte etwas Unerhörtes zu vernehmen. „Aber", meinte sie schüchtern, „der Segen muß doch dabei sein.- „Was der bedeutet", dachte der Förster, „haben wir erfahren." „Wer in gutem Glauben zum Altare tritt", erwiderte Berger der Alten, „für den ist die kirchliche Einsegnung eine heilige Handlung, ohne die seine Ehe in der That der Weihe ent- aus dem unvergohrenen Traubensaste oder Tre« stern mittelst Zusätzen von Wasser, Zuckerarten, Sprit, Glyzerin, Weinsteinsäure u. f. w. bereitet werden." Durch ein Verlangen nach Dekouv-rirung der Natur der in den Handel kommenden weinartigen Getränke kann, wenn solche besser sind als reine Weine, unmöglich die Weinproduktion geschädigt werden, denn das Publikum kaust immer das, was ihm schmeckt. Die Weinbau treibende Bevölkerung wird aber gerade durch die gegenwärtige heimlich betriebene Industrie, welcher es wohl öster um eine steuerfreie Vermehrung als eine Verlitsserung des Weines zu tlzun ist, stark geschädigt, und dieses Interesse ist es, welches die Winzer nach Schutz rufen läßt. Es wäre doch höchst sonder-bar, wenn dieselben gegen ihr eigenes Fleisch wüthen möchten, was ja nach den Ausführungen des Herrn Baron Babo der Fall wäre. Ich glaube also, der Spieß läßt sich sehr leicht umkehren. Hoffentlich entscheidet der in den nächsten Tagen in Wien stattfindende österreichische Weinbau-Kongreß diese Streitfrage zum Besten der Wein-Produzenten wie der Konsumenten. Wien, am 19. September 1879. Hochachtungsvoll F. Strohmer." (Weinbau. Zur Bekämpsung der Reblaus.) Der Weinbau-Kongreß in Wien hat erklärt, daß das Gesetz zur Bekämpfung der Neblaus nicht geändert werden foll. ZNarburtzer Zierichle. Bersamvilung der Gkwerbsleute. Die Versammlung der Gewerbsleute, vom AussichtSrathe der gewerblichen Fortbildungsschule auf Samstag den 20. September Abends halb 8 Uhr in die Götz'sche Bierhalle einberufen, wird durch den Obmann desselben, Herrn Julius Pfrimer eröffnet. Zum Obmann der Versammlung wird Herr Iofef Leeb gewählt, zum Stellvertreter Herr Leopold Schnurer, zum Schriftführer Herr Alois Sedlatfchek. Herr Julius Pfrimer wirft einen Rückblick auf die Ergebnisse der früheren Versammlung. Dieses Efgebnlß ist sür die kurze Zeit sehr erfreulich, denn die Schülerzahl hat sich vvn sechzig auf neunzig erhöht. Die Prüsung am Schlüsse des Schuljahres war von einem solchen Erfolg begleitet, daß man vollkommen zufrieden sein kann. Dieses Ergebniß ist nicht vorüber-geherrd, sondern von Dauer, für das ganze Leben. Das tägliche Leben zeigt, daß viele Familien, welche sich in den besten Verhältnissen befunden, nun verschuldet sind. Wäre nicht das Wiffen und die Arbeit des Vaters, wie bitter würde es mancher Familie ergehen. Von frühester Jugend an muß das Wissen gepflegt. behren würde. Wollte ich hintreten, so wäre das ein frevles Spiel mit dem, was Andere tief verehren — eine Komödie, durch die Kirche und Altar nur entweiht werden könnten. Laßt uns beide das gemeinsame Letzen nicht rnit einer schnöden Lü^e beginnen; wo sollten wir die Achtung vor uns selbst wiederfinden?" ^Christen sind wir doch einmal alle!" erlaubte sich bie Försterin noch zu bemerken. „Gewiß", stimmte er bei, „der Kern des Christenthums ist uns allen in Last und Blut, tief in's Gewissen übergangen; gerade darum aber kann man die Schale wegwerfen. Wie gleichgültig die äußerlichen Formen sind, wer hat es öfter und eindringlicher ausgesprochen, als Christus selbst?" Wieviel die Alte von seiner ruhig gehaltenen Erklärung verstand, konnte nur sie selbst wissen. Das alier hörte sie sichtlich heraus, daß sie es hier nicht mit Znabenhastem Leichtsinn, sondern mit einer Ueberzeugung zu lhun hatte, die umzustoßen ihr nicht weniger als Alles fehlte. Freilich hätte sie ihr die eigene als gleichberechtigt entgegenstellen können, aber die schwamm unfaßbar in fernem Nebel, und wornit hatte es Berger verdient, daß man ihm blindlings trotzte ? „Nun, ich meinte nur so!" zog sie ohne müssen die Knaben zur Arbeit angehalten werden und ist dann immer ein ehrliches Fortkommen gestchert. Nicht das Geld, sondern Wissen unv Schaffen ist Macht. Die Gewerbeschule ist nothrvendig, denn die Gewerbetreibenden wissen es ja aus eigener Erfahrung, welche Leute sie in die Lehre bekommen. Die unbedingte Grundlage der Existenz ist die Schulbildung. Wer nach dem vierzehnten Jahre nichts mehr lernt, wird auch das vergessen, was er in der Volksschule gelernt hat. Die gewerbliche Schule ist nicht eine Wiederholungsschule, sondern eine Fortbildungsschule, die mehr bietet, als die Volksschule. Ihre Pflicht und Schuldigkeit, meine Herren, ist es, die Knaben diese Schule besuchen zu lassen und dafür zu sorgen, daß der Besuch regelmäßig ist, denn nur in diesem Falle können wir einen Ersolg verlangen und erwarten. Ihnen ist das Wohl und Wehe, die Zuknnst der Lchrlinge anvertraut. Es ist Ihre Pflicht, den Knaben Gelegenheit zu geben, daß sie lernen können, was geboten wird. Die Schule steht sür jeden gewerblichen Lehrling offen. Sind die Mittel nicht vorhanden, so möge man sich an den Leiter der Schule oder an den Aussichtsrath wenden. Die Lehrherren mögen, was sür den Gewerbestand würdiger ist, aus eigenem Antriebe sich entschließen, ihre Knaben in die Fortbildrmgsschule zu senden. Diese Schule ist es, durch welche das Ge-werbe wieder zu Ehren ko»nmt. — Herr Direktor Hönig theilt der Versamm-luug mit, daß die Schule am 1. Oktober wieder eröffnet wird. Im Austrage des Auffichts-rathes habe er an die Schulbehörde das Ansuchen gestellt, daß die Herren Gewerbetreibenden nicht blos durch die Zeitung, sondern auch durch Einladung von Hans zu Haus ersucht werden, ihre Lehrlinge in die Schule zu schicken. Die Organisation dieser Anstalt bleibe dieselbe, wie im vorigen Jahre und bestehe die Schule aus dem Vorbereitungskurs, aus dem Unter-und Oberkurs. Die Lehrherren sollen die Ausreden der Knaben nicht gellen lassen, welche oft den nichtigsten Vorwand benützen, um nur die Schule nicht besuchen zu müffen. Ein grober Uebelstand, welcher die Lehrer in der Thätig-keit hindert, sei der unregelmäßige Schulbesuch und müsse deshalb die Kontrole strenge sein. Im nächsten Schuljahre werden jenen Herren, deren Lehrlinge die Schule besuchen, ein Ver-zeichniß der Absenzen mitgetheilt, um daraus zu ersehen, daß die Schule nachlässig besucht wird. Im Interesse der Schule und d^r Lehrlinge sei dafür zu sorgen, daß der Besuch ein regelmäßiger wird, und wenn ein Lehrling in dringenden Fällen zu Hause bleil)en muß, so möge der Lchrer durch einen Zettel hievon in Kenntniß gesetzt werden, damit die Knaben sich ilberzeugen, daß sie nicht blos von der Schnle, eine Spur von Verletzheit zurück; „Sie werden ja wissen, was Sie thnn." „Meinen Dank sür das Vertrauen!" drückte ihr Berger die Hand. „Und nun Hab ich mit dem Lenel im Garten zu sprechen; bis später!" Schon war er unter der Thür, als er noch einmal nmkehrte. „Apropos !" griff er in die Tasche und zog ein Päckchen herans, das er der Großmutter hinhielt; „eine Brartt braucht mancherlei, was nicht vom Bräutigam kommen darf. Ihr thut, als kauftet Jhr's vom Eurigen." Der Alten geschah, was sonst nur an junge Leute kommt: sie wurde roth. Die Hand auszustrecken, brachte sie nicht über's Herz. „Macht keine Umstände", bat Berger und legte ihr das Paketchen in den Schooß; „ich schäme mich so schon, mehr zu haben, als Ihr." Damit war er draußen und überließ die Beiden ihrer schwindelnden Ergriffenheit. Sie hatten den Kopf so gänzlich verloren, daß sie sich selbst nicht mehr kannten, und wußten auf Gottes Welt nichts anzufangen, als sich weinend um den Hals zu fallen. Die alten Kinder! — Unterveß hatte das Lenel einen Stich nach dem andern fchief gemacht, da es mehr auf die HauSthür, als auf seine Arbeit sah. Was zum Kuckuk konnte er so lange da drinnen machen, sintemalen er doch wußte, daß es mutterseelen- sondern auch von den Lehrherren konlrolkt werden. Mögen auch die anwesenden Lehrherren im Verkehr mit ihren Kollegen auf diese einwirken und sie einladen, ihre Knaben zum Besuch der Schule anzuhalten. Die Schule selbst werde gewissenhaft sich bemühen, um wo möglich einen noch desieren Erfolg zu erzielen. Die Lehrlinge können auch dadurch angeeifert werden, daß sie bei guter Aufführung Prämien erhalten und zwar noch zahlreicher als lm Vor» jähre. Der Nedner schließt niit ver Bitte, die Schule zu unterstitKen. — Herr Johann Ulrich prüft die Gründe, aus welchen manche Lehrmeister ihre Knaben vom Besuche der Fortbildungsschule abhalten. Diese Zurückhaltung sei ein moralisches Verbrechen, ein Attentat aus die Wohlfahrt dcS Gewerbestande», ein Angriff, ein Diebstahl an uns selbst. Mit bedeutenden Kesten habe man die Schule ins Leben gerufen, welche zum groben Theile vom Gewerbestande selbst beschafft werden müssen. Durch die Zurückhaltung der Lehrlinge seien diese der Möglichkeit l?e-raubt, ihr Wissen zu erweitern. Die Gründe sür die Zurückhaltung von der Schule seien: 1. Unwissenheit, 2. Aberglaube, 3. kleinlicher Eigennutz. Unwissenheit wäre noch zu entschuldigen, weil um Ende doch noch eine Belehrung nützen könne und Manche vom Vorhandensein der Schule nicht genügend unterrichtet sein mögen. Gefährlicher sei aber der Aberglaube — die falsche Furcht vor einem gebildeten Arbeiter« und Handwerkerstande. Dieser Wahnglaube müffs beseitigt werden. Durch eine zwanzigjährige Praxis habe der Nedner Erfahrungen genug gesammelt, daß man mit einem gebildeten Arbeiter besser sährt. als mit solchen, die über den gewöhnlichen Werkstätten nicht hinausgekomlnen sind. Der driue Grund ist die Sucht, den Lehrjungen so viel als möglich sür sich auszunützen — ein Egoismus, welcher sich schon bUter gerächt hat und auch in Zukunft rächen wird. Betrachten wir die Stellung der Gewerbetreibenden im Staate, an welcher der Mangel an Bildung schuld sei. Die Vertretung des Gewerbestandes im gesetzgebenden Körper ist nahezu gar kl-iue. Während der Wahliiewe-gung sei Alles versprochen worden; es werde aber nur so lange Wort gehalten, als die In» teressen des eigeiren SlandeS nicht kollidiren Mlt jenen der Gewerbe. Die Interessen seines SlandeS werden vom Vertreter nicht hintan-gcsi'tzt, wenn er auch seine persönlichen Interessen opsern will. Wie können wir erwarten, daß andere Slä«ide den Geiveibestand vertreten? Das Gewerbe müsse aus eigenen Fiissen stehen; dies könne aber nicht der Fall scin, so lange der Gewerbestand nicht aus feiner eigenen Mitle die Vertreter wählt und Nicht strebt, im eigenen Kreise die Vertreter durch Bildung groß zu ziehen. allein im Garten war? Da rnußte etwas ganz Besonderes im Werke sein; wer nur gewußt hätte, was l Zwar mar nicht schwer zu erralhen, daß es sich um seine werthe Person handeln müsse, aber dabei wäre seine Gegenwart doch nicht so total überflüssig gewesen! Was konnte man ihm nur so verheimlichen ? Das arme Wesen wurde so unruhig, daß es mit beiden Füßen trippelte und sich beinahe einbildete, es könne« wenn das noch lange währe, in allem Ernste böse werden. Das Lenel böse! llnd über den „Herrn von der Weide!" Endlich kam der garstige Mensch zurück, sah aber so unwiderstehlich heiter drein, daß kein Bär sortzubrummen im Staude gewesen wäre, geschweige denn unser Fräulein! Er trat heran, streckte ihm beide Hände entgegen und sah ihm, als es freudig eingeschlagen, tref und sesj in's Auge. „Also mein?" sagte er. »Das versteht sich!" lautete die kräftige Antwort. „Für mein Leben?" suhr er sort. „Für mein Leben!" überbot s^e ihn. „So laß sehen", betrat er das praktische Gebiet, „wann wirst Du «Frau von der Weide"?" „Wir waren ja noch nie versprochen!" meinte die Schelmin mit meisterhast gespieltem Erstaunen. Herr Ulrich beantragt folgende Rksolutiou: „Wir heute versammelten Gewerbetreibenden erachten die Fortbildungsschule sür Lehrlinge als das sicherste Mittel zur Hebung und Verbreitung der geistigen Bildung im Gcwerbe-stande und anerkennen dieselbe als die solideste Grundlage des gewerblichen Wohlstandes. Wir verpflichten uns, diese wohlthätigen Bildungs-Anstalten nach Krästen zu fördern und deren Erweiterung nach Möglichkeit anzustreben.^ Dieser Nesolution wird einhellig beigestimmt. — Herr Franz Bindlechner verweist auf das Beispiel, welches der Marburger Handelsstand den Gewerbsleuten gibt. Diejer Stand habe mit großen Kosten eine Schule gegründet und trage noch grobe Kosten, um dieselbe zu er« halten. Der Handelsstand wolle sür die Zuknnst sorgen, für sein Gedeihen bessere Kräfte heranbilden und spare darum keine Auslagen. Den Gelverbetreibenden koste aber die gewerbliche Fortbildungsschltle nichts; da» Ministerium habe einen Betrag angewiesen, daß diese Schule fortbestehen kann und wir sollten unsere Lehrlinge nicht in dieselbe schicken, sollten undankbar sein? Der Ausstchtsrath werde eisrig mitwirken, daß die Aufgabe diejer Schule erfüllt werde silr die Zukunft der jungen Leute, sür unsere Zukunft. Herr Julius Pfrimer weudet sich qegen Lehrmeister, welche da sagen: „Sonntags stellen wir unsere Knaben zur Verfiigung, unter der Woche haben wir aber keine Zeit." Die Vorredner haben doch eindringliche Worte gesprochen für die Nolhlvendigkeit der gewerblichen Schule. Der Sonntag allein sei zu wenig und fei es Pflicht und Schnlvigkeit, für die Heranbildung der Jugend zu sorgen, wenn aus derselben tüchtige Geschäftsinättuer und Staatsbürger hervorgehe» sollen. Und darum sei nicht zu viel verlaiigt, wenn auch unter der Woche einige Stunden geopfert werden sollen. Wenn die Gewerbelreil?enden es nicht freiwillig thun, so können sie genöthigt werden, denn es gibt einen Gese^eSparagraphen, daß dort, wo eine gelverbliche Foribildungsschule besteht, diese besucht werden muß. SLic suchen aber freiwillig zu erzielen, was das Gesetz erzwingen kann. Die Einschreidung finde am nächsten Sonntag statt. Thun wir unser Möglichstes — wir werden es gewiß nicht bereuen. Herr <5imon Wols ersucht die Anwesenden, bei Allen, die heute nicht erschienen sind, ein gutes Wort einzulegen, damit sie ihre Knaben am Unterricht theilnehmen lassen. Wenn der Zweck der Schule gehörig dargestellt werde, so werde dies Erfolg haben. Und die Lehrlinge werden uns dafür dankbar sein; diese Ueberzeugnng habe er nach dcr Erfahrung, die er bei all' seinen Lehrlingen noch gemacht. „So sind wir's von heute an!" erwiderte Berger. „Wann ist die Hochzeit?" Ein trauriger Zug glitt über das rosige Antlitz des Mädchens. „Müssen wir dann gleich sort?" fragte sie. .Flirchte Dich nicht, mein Kind!" klopfte er ihr die Wange; ..wir gehen alle znfammen." „Was?" jauchzte sie auf; „der Großptipa und die Großmaina uird der alte Klaus?- „Und Cartouche obendrein!" bekräftigte er. „O Du HerzenSlnann !" schlug sie ihm den Arm um den Hals, blickte aber, erschrocken über das „Du", im nächsten Augenblick wie eine arme Stinderin zur Erde. Er that, als merkte er nichts von dem Seelenprozefse, der in ihr vorging. „Nun", wiederholte er. „wann ist die Hochzeit ?" „Kein lärmende» Fest, nicht wahr?" sagte sie bittend. ».Gewiß nicht", stimmte er bei; „wann aber?" „Sobald Sie wollen I" erwiderte sie fröhlich „Die Liebe", rügte Berger, „sagt „Du"!" Das Mädchen wollte sich zu Tode lachen. „Nein, im Ernst l" sagte Berger, der allerdings znnächst mitlachen mußte. „Unsere Namen müsien ja auf der Mairie angegeben werden, damit man uns ausschreiben kann." Der Obmann bringt zur Kenntniß, daß ein Bogen zur Einschreibung aufgelegt worden und daß der Unterricht an Sonntagen Nachmittag von 2 bis 4 Uhr, Montags und Mittwochs von 7 bis 9 Uhr Abend» stattfinde. Herr Simon Wolf beantragt eine Aende-rnng der Lehrstunden; es soll nämlich der Unterricht vom Mittwoch aus den Donnerstag verlegt werden. Herr Karl Sketh (Lehrer) unterstützt diesen Antrag, der zum Beschluß er-lioben wird. Der Obmann Herr Josef Leeb dankt den Mitgliedern de» Aussichtsratlze» und den Lehrern sür ihre Bemühungen im Interesse der Schule und des Gewerbestande» und erklärt (10 Uhr Abends) die Versammlung sür geschlossen. (Begnadigung.) Der Bauernsohn Jakob Ulaga von Petschonik, welchen da» Cillier Gericht in der vorletzten Sitzung wegen Ermor-dung seine» Stiesvaters zum Tode verurtheilt, ist vom Kaiser begnadigt worden und hat nun seil! Verbrechen mit zwanzigjährigem schweren Kerker zu büßen. (Amt »v erun tr e u UN g.) Am 3. Juni l. I. hatte der Handelsmann Gustav Candolini in Pöltschach der dortigen Post einen Geldbrief mit 1107 fl. 27 kr. an Dampiere in Triesi übergeben. Dieser Brief wurde vom Postexpe-ditor Josef Groß veruntreut, welcher 800 fl zur Deckung einer unterschlagenen Sendung verwendet und den übrigen Betrag sür sich behielt. Wegen Amtsveriliitrenung sür schnldig erklärt, wurde der Angeklagte zu schwerem Kerker aus die Dauer eines Jahres vernrtheilt. (Pe nsionirung.) Herr Dr. Anton Elschnig, Direktor der hiesigen Lehrer-Bildungs-Anstalt ist nun in den Ruhestand verfetzt worden. (Postamt Schleinitz.) Am 30. September wird da» Postamt Schleinitz ausgelöst und soll in diesem Bestellungsbezirk der Dienst durch einen Briefträger besorgt werden. (Schaubühne.) Nachdem das von Herrn Direktor BoUmann engagirtePersonal volls^än« dig eingetroffen ist, haben gestern bereits die Thealerproben begonnen. Es ist als ein erfreuliches Zeichen reger Theilnahme der hiesigen Theaterfreuiide anzusehen, daß die Betheiliqung an dem Sperrsitzabonnement Heuer bisher schon bedeutend gewachsen ist, und werden in Fi^lge dessen auch nur bis inklusive Donnerstag, 25 d. M., Abonnementsvormerkilngen ange-nommeir. (Verein zur Unterstützung armer Volksschulkinder.) In der ain 22. d. M. abgehaltenen Ausschußsi^ung wurde der Beschluß gefaßt, am ü. Oktober als NamenSfestfeier unseres erlauchten Kaisers, in den Götz'schen Lokalitäten ein Weinlesefeli zu veranstalten. Wie wir vernehinen, soll die Lese der Trauben, wobei „Ich will aber nicht ausgeschrieben sein", wehrte sie sich; ..wozu?" „Damit Alle sich melden können", erklärte er, „die Dich oder mich ebenfalls wollen." „Da wird die hilbc Welt kommen", prophezeite sie. .»Das fürcht' ich auch", nickte er; „zum Gliick kennen Dich die Wenigsten. Alfs — den Familiennamen weiß ich." „Woher denn?" fragte sie. „Weil ich des Notars wegen nicht zu Deinen Eltern konnte", erwiderte er, „Hab' ich doch schriftlich um ihre Einwilligung bitten müssen." „Nun?" fah sie ihn gespannt an. „Ich habe sie schön", antwortete er; „sie haben nichts gegen inich." „Das glaub' ich", sagte sie mit schmerzlichem Ausdrucke. „Gehn wir hin?" „Später!" wich Berger aus, dem die von eitel Selbstsucht durchschimmerte Antwort der Leute durchaus nicht gefallen hatte. „Aber jetzt Deine Vornamen! Helene . . .?" (Kortse^ung folgt.) reizende Winzerinnen thütig sein werden, nur den Kern des Feste» bilden, und sich um da«-selbe ein Kranz von weiteren Lustbarkeiten, wie Konzert, Tombola u. s. w. anreihen. — Der umsichtigen Leitung de« Arrangements ist einerseits des edlen Zweckes wegen ein volles Gelingen zu wünschen, anderseits kann man davon auch ersprieSlich Schönes und Gelungenes erwarten. Nachdem schon viele 3ahre vergangen sind, dab in Marburg ein solch' allgemeines Weinlesefest gefeiert wurde, dürfte schon deswegen eine zahlreiche Betheiligung zu erwarten sein. Wir werden jedenfalls durch Programme Näheres erfahren. Iksnoss kau80kvf xsd. UvboloiSL sibt I?^avkrio!it von ävm bo6ausrv»vüräixvll llivsvdviäsQ idrss armsu (-»ttsu, Ilerru ktlllili'll k«U8eIlvi', Ltaätratks-lZeamtsn uaä kealitädsvdssiteers, vslvder im 45. I«vdevs^»drs an» 19. 6. 5 Ildr iu Lilli soin I^sbsQ ds» sodlosZ. Dm stilles Loilsiä bitten: so ^7'au6?'nc^ I^ardurx am 22. Lsptemdsr 1379. (1064 Letzte?>ost. Die Brünner Handelskammer empfiehlt, den Strasgesed-Paragraphen gegen den Bitrug auch auf den Wucher anzuwenden. In Lemberg ist Smolta zum Reichsraths-Abgeordneten gewählt worden. Die Ernennung des Barons Haymerle zum Minister des Aeußern soll bereits formell voll» zogen worden fein. Die Pforte beabsichtigt Ost'Rumelien zu besetzen. Dem Uebereinkommen gcimäb werden türkische und österreichisch-ungarische Truppen Pre-polje besetzt halten. Nr. 8537. (1053 Kundmachung. DaS Verzeichn'ß aller jener Personen, welche nach dem Geseke vom 23. Mai 1873 R. G. B. Nr. 1Z1 zu Geschwornen berufen werden können, filr daS Jahr 1880 ist bereits verfaßt und liegt in meiner AmtSkanzlei am Nathhaufe Hauptplatz Nr. 96 durch acht Tage, d. i. bis zum 3. Ottober 1879 zu Jeder» manns Einsicht auf. Den Betheiligteu steht es frei, lvährend dicscr Frist wegen Uebergehung gesetzlich zulässiger oder wegen Eintragung unzulässiger Personen schriftlich oder mündlich Einspruch zu erheben oder in gleicher Weise seine BefreiungS-gründe geltend zu machen. Stadtralh Marburg, 23. September 1879. Der Bürgermeister; Dr. M. Reiser. Kundmachuug. Die ?. ?. Affent-Kommiffion von Graz wird bei Gelegenheit der landwirth-schaftlichen Regional-AuSstellung in Lcibnitz und zwar zur Zeit der Pferde-anSsteUung, das ist am 27. September, von 8 Uhr Früh angefangen, den Ankauf von Artillerie-Zugpferden vornehmen. Hicher gehören in erster Linie die Größe von 160—168 fehlerfreies Fundamen», kräftiger Rücken und Güngigkeit. Preise für sehr gutes Materiale bis 300, Stangenpferde bis 350 fl. per Stück. Die 5tatsgorie der verkäuflichen Pferde, welche sich nicht an der Autstellung betheiligen, bedarf keiner besonderen Anmeldung und lvird Sorge getragen tverden, daß zur Ausstellung dieser Pferde ein geeigneter Platz zur Verfügung gestellt wird. Jm Jntereffe der Besitzer solcher verkäuflicher Pferde erfolgt die Verlautbarung dieser Maßnahme. (1059 Marburg im September 1879. Karl Albert Pachoer, Pistriktsvorsteser des Vereines zur Kevung der «Landespferdezucht. er»oren.::ÄP?.sK (Anhängsel einer Uhrkette) mit den Initialen II. II. Der Finder »vird gebeten, eS Burggasse Nr. 4 in der Kanzlei — eventuell gegen Belohnung — abzugeben. (1062 Gefacht ein Inflruktor der slov. Sprache für einen Schüler des Unter-gt)mnasiums. (1055 Adrefse im Comptoir d. Bl. erbeten. MIlnuvzs- unä Kiln/Iei» Vkl'ÄklIvl'UIIß. ^oknung, Kaniloi ävr ttanäolZ-Agentur unä ttauptagvntsekast äer k. Ic. xriv. kluniono /^änatiea äi Sieui-ia in l'r'lvst de-üuäet sied nun tw Üor krkZR ?ra.üt^tsok, LorrvQxa.sso IS, Vodorxk»»« I. (1060 IS li^IoiäspmaxsIM. M^ertlKv HvrrenIilSlÄvr sovie 2ur ^nkerliziinz von kerreil- uni! Il>i»I»enItIei