'KB« Dia!«ia v sofovM Preis Din 1*50 71. Jahrgang Erseheint wöchentlich elebehmal. SchrTftlättifflg (Tel. fnferurb. Nr. 2670) aewre Verwaltung u. Buchdruckerel (Tel. Interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul.4. Briefl. Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert ,\xV\»^-rrAx\\\x\\xv. S ' .. «L» - SS Nr. 49 Freitag, den 20. Februar 1931 Inseraten- u;Abonnements:Anriahme in Maribor: Jurciceva ul. 4 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din. durch Post monatl. 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. Mariborer fteitun llt. Liccjska knjiiuic Ljubljana Bulgarische Revisionö-neigungen In Athen ist kürzlich sehr viel von einer Politischen und wirtschaftlichen Kooperation der Balkanvölker gesprochen worden. Es wurden Entschließungen verfaßt, deren Schicksal naturgemäß darin bestehen muß, Faszikel zu füllen, anstatt verwirklicht zu werden. Für den Kenner, der politischen Verhältnisse auf der Balkan-Halbinsel (mit besonderer Berücksichtigung machtpolitischer Aspirationen einiger Großmächte) war es von vorncherein klar, daß über theoretische Voraussetzungen einer späteren Zusammenarbeit balkanischer Staatskanzleien wohl dis kutiert werden konnte, doch hielt man es angesichts der innenpolitischen Sachlage in den Hauptländern nicht wichtig genug, sich damit ernstlich zu befassen. Das Schlagwort «Der Balkan den Balkanvölkern!" muß eben Schlagwort bleiben, insolange es in Bulgarien keine Regierung wagen darf, die Revision des Friedensvertrages von Neuilly definitiv von der Tagesordnung bulgarischer Außenpolitik zu streichen. Waren schon die kürzlichen Erklärungen des namhaften Sofioter Universitätsprofessors G e n o w über die Stellungnahme des bulgarischen Volkes zur Balkan-Union in ihrer ablehnenden Tönung geeignet, Bedenken auszu-kvsen, so ist es umso mehr angezeigt, sich wit den Ausführungen zu befassen, die der bulgarische Emigrant und ehemalige bevollmächtigte Minister Kosta Todorowin der „Politik a" vom 18. d. M. veröffentlicht und die sich mit der augenblicklichen innenpolitischen Frontbildung im Sin-des Vertragsrevisionismus beschäftigen. Todorow, ein unentwegter Agrarier der telncn Stambulijski-Richtung, erblickt — das Auß vorweg gesagt werden — in Vantsche p t ch a i I o to, dem allmächtigen und geachteten Führer der Inneren Mazedonien Revolutionären Organisation, jenen Geist, der das bulgarische Volk wis-?üd in ein Revisionsabenteuer treibt. Es ei jetzt in Bulgarien Mode geworden, „N a-’ o n a I e Lager" zu einer Front zusam-^nzuschweißen, über deren Endziel d. i. die e u i ff y-Revision, nicht zu zweifeln sei. . "chailow habe in Erfüllung besagter Mis-|°n ein Monopol auf den „neuen Patrio-bn6US" erworben, ganz abgesehen davon, ? er, wie der Fall des Obersten Marino» P. 8eigte, auch, die faktische Staatsge-Äu in seinen Händen habe. Um sein Ziel lu*tr^chen, habe Michailow sich an sämt-Zftt, Parteien herangemacht und mit der ag ^ eit, die der durchschnittliche Bulgare beniQ* ^a9 legt, seit einem Jahr die Mür-Sfatotu119 ber Geister betrieben. Denn IHtona wünscht die Bildung einer Koa-Banr Gierung so lange auf die lange «trat)n. ^oben zu sehen, bis Michailow den RUn ,I!nren Block" formiert haben werde. StbnenrL63. Geheimnis, daß die siebzig woftaWA tlftar,e Regierungsgruppe „De-fttjew Äl sg°v°r", die faktisch von Wa-Ptote'rt i nnolD und Kemilew unter dem wird Generals Wlkow geleitet stützt' ,• *d9Qt[°to§ Bestrebungen unbedingt L1 Miw letzten 0naIIi6emIen' die bei den haften iSHm S°fwter Kreise nam- mochten bu registrieren ver- kto unh RUchailow die von Smi- Unb St°tew gefürchtete Sobranjefrak- Die Antwort Neuerliche blutige Zusammenstöße in den Straßen Madrids Spanien am Dorabend neuer Stürme Madrid, 19. Feber. Man darf nicht glauben, daß durch die Bildung einer monarchistischen Konzentrationsregierung durch den Großkapitän der Marine Aznar die bisher unvermindert kritische Lage in Spanien irgendwie eine Beruhigung erfahren werde. Im Gegenteil, die Zustände haben sich durch diese überraschende Lösung der Madrider Regierungskrise noch mehr verschärft. Man hat Anlaß zur Befürchtung, daß Spanien trotz der beruhigenden Erklärungen, die das neue Kabinett sofort nach seiner Bildung abzugeben sich veranlaßt sah, vor neuen, noch kritischeren Ereignissen stehe. (Siehe zunächst Seite 2.) Obwohl der neudesignierte Regierungschef bereits die Erklärung abgegeben hat, das neue Kabinett betrachte es für seine wichtigste Aufgabe, das Königreich sobald als möglich in vollkommen normale Bahnen zu lenken, hot es die Opposition nicht unterlassen ,b«m neuen Kurse den schärfsten Kampf anzusagen. Daß man es damit tatsächlich ernst meint, bewiesen bereits die gestrigen stürmischen Demonstrationen der Republikaner und Sozialisten sowie die blutige« Zusammenstöße der Demonstranten mit der Polizei und den zu Hilfe gerufenen Militärabtejlungrn. Die Zusammenstöße waren gestern abends von besonderer Heftigkeit. Erst, als das Militär in das Geplänkel eingegriffen hat te, konnte die erbitterte Menge auseinandergejagt werden. Zahlreiche Teilnehmer wurden mehr oder minder schwer verletzt. Auch der Sohn des verstorbenen Diktators Primo de Rivera wurde schwer verletzt und liegt im Krankenhause. Allseits ist man der Meinung, daß die gestrigen Unruhen, die als Antwort auf die unerwartete Lösung der Krise gedacht waren, erst der Austakt waren zu jenen großen Ereignissen, die Spanien in den nächsten Tagen auf die Probe stellen werden. Hinter Schloß und Riegel Der Mord an dem Pfarrer Kusar aufgeklärt Nach langwierigen Recherchen der Polizei- und Gendarmeriebehörden ist es nun doch gelungen, den furchtbaren Raub mord an dem Pfarrer K u 8 a r in Menge» vollkommen aufzuklären. Der Täter wurde bereits verhaftet und dem Gerichte in Ljubljana überstellt. Er hat auch schon ein umfassendes Geständnis abgelegt. Im kleinen Dorfe Radna bei Kr8ko, wo hin die Fäden der Untersuchung führte», wurde gestern abends der 19jährige Ivan L a h n e r von Gendarmen festgenommen. Zunächst stellte der Bursche jegliche Schuld in Abrede, doch als man ihn in Ljubljana, wohin er sofort überstellt worden war, die ganze Nacht über einem strengen Verhör unterzog, brach er in lich zusammen und gestand, den Pfarrer Ku-8ar ermordet zu haben. Er war in das Pfarrhaus gekommen, um Geld in seine Hände zu bekommen, und erst, als der Ljubljana, 19. Feber. Pfarrer seiner ansichtig wurde und aus ihn zu schreien begann, habe er nach dem Messer gegriffen und den Pfarrer ermordet. Einen Teil des Geldes habe er beim sogenannten „öeoljarski most" in Ljubljana in einer Flasche vergraben, den Rest der Beute habe er mit sich genommen. Beim Täter wurde noch der Betrag von 12.000 Dinar vorgefunden. Im Laufe des heutigen Tages zeigte Lohnet die Stel le, wo er die Flasche mit dem Geld vergraben hatte, und man fand tatsächlich an der angegebenen Stelle den namhaften Betrag von 20.000 Dinar. Die Nachricht von der Festnahme des Raubmörders hat in allen hiesigen Kreisen das größte Aufsehen erregt und begreiflicherweise auch allseitige Genugtuung gefunden, zumal diese Mordaffär« die gan ze Öffentlichkeit im Banne gehalten hatte. Die Lage in Palästina nach wie vor kritisch I e r us a l e m, 19. Feber. Der Vorsitzende des arabischen Vollzugsausschusses sandte dem Oberkommissär für Palästina einen Brief, worin er gegen das vom Premierminister Macdonald an W e i z mann adressierte Schreiben in scharfer Weise protestiert. Das Schreiben Macdonalds enthalte die Richtlinien einer neuen Regierungspolitik, welche mit der im Weißbuch definierten Politik unvereinbar sei. Die Grundsätze des Schreibens Macdonalds zielen auf eine Stärkung der nationalen Heimstätte in Palästina ab. Diese Frage könne zur Folge haben, daß zwischen den Arabern und der Regierung eine tiefe Kluft entsteht. Das Schreiben Macdonalds vernichte die Hoffnung auf eine Zusammenarbeit und ein Abkommen zwischen den Arabern und Juden und zwinge den Vorsitzenden des arabischen Vollzugsausschusses, diesem Ausschüsse den Vorschlag zu machen, alles Jüdische in allen Fragen zu boykottieren. Noch eine Hinrichtung. S t a m b u l, 18. Feber. Im Prozeß gegen die aufrührerischen Der wische von Mononon wurde auch Scheit Hussein zum Tode verurteilt. Es gelang ihm jedoch zu entkommen. Gestern kam er nach vierzehntägigem Umherirren zu einem Bekannten und ersuchte ihn um Unterkunft. Dieser verriet jedoch der Gendarmerie den Meinl Tee Wir laden alle unsere Kunden sowie ihre Freunde und Bekannten zum Tee-ProbeMen höflichst ein, welches in unserer Filiale, Maribor, Gosposka ul. 7 am Freitag, den 20. Februar nachm, und Samstag, den 21. Februar den ganzen Tag über stattfinden wird Hochachtungsvoll JULIO MEINL D. D. Neuer Ernte Flüchtling, der darufhin ergriffen und dem Gericht ausgeliefert wurde. Schelk Hussein dürfte noch heute hingerichtet werden. Mehrbelastung des Budgets der U. S. A, um fast eine Milliarde. N e w y o r k, 19. Feber. Das Repräsentantenhaus hat mit 363 ge« gen 39 Stimmen das Bonusgesetz angenommen, das den Veteranen eine 50 prozentige Belehnung ihrer Zertifikate gestattet. Die Mehrheit, mit der das Gesetz angenommen wurde, zeigt, daß ein etwaiges Veto des Präsidenten überstimmt würde, so daß die einzige Hoffnung, das 'Gesetz abzuwenden, in der Verschleppung im Senat besteht. Die Vorlage bedeutet eine Mehrbelastung des Budgets um 946 Millionen Dollar. tion. Bezeichnend ist ferner die Tatsache, daß der Sozialist Pastuchow in besten Beziehungen zur JMRO stehe. Bei den Ma-linow-Demokraten arbeite Paskow für die von Michailow propagierte Revisionsfront, Malinow selbst schwankt unschlüssig, während die von Muschanow und Simeonow geführte Gruppe dagegen Stellung beziehe. Bezüglich der Agrarier behauptet Todorow, sie seien die einzige große Partei, die dem Mazedonierführer die größten Hindernisse bereite. Daher die Taktik, einzelne Füh rer sür seine Idee zu gewinnen, um auf diese Weise die ganze Partei in den nationalen Block hineinzulotsen. Tomow habe die Erwartungen, die an seine Person geknüpft worden waren, enttäuscht. Man versuchte es dann mit Omartschewskij, Radolow, Za-chariew, in letzter Zeit mit Zanow, der in Durchführung seiner Aktion nicht nur die Unterstützung Michailows, sondern auch der Regierungspresse genieße. Todorow stellt in diesem Zusammenhangs fest, daß die genannte Aktion der weiteren Differenzierung dienlich sei und gewisse außenpolitische Tendenzen einiger Gruppen in weitere Klarheit rücken müsse. Börsenbericht Z ü r i ch, 19. Feber. Devisen: Beograd 9.1275, Paris 20.21 fünf Achtel. London 25.1775, Newyork 518.36, Mailand 27.125, Prag 15.34, Wien 72.78, Budapest 90.725, Berlin 123.17. Die bulgarische Presse, vor allem die Blätter „Makedonija", „Slowo", „StraL", „Kambana" und „Zora" ergehen sich in einer leidenschaftlichen Hetzkampagne gegen Jugoslawien. Es ist die psychologische Vorbereitung zur Revanche, wie dies Todorow festgestellt haben will. Die „nationale" Front in Bulgarien bedeute nichts weniger als ein geistiges Bündnis mit dem „Erwachenden Ungarn", Hitler, den Heimwehren und Schwarzhemden. Todorow sieht als Emigrant Wunschbilder. Er glaubt nicht an das Gelingen der „nationalen Front". Man muß ihm den Glauben lassen. 3£. T Aznar hat mehr GM Eine monarchistische Konzentrationsregierung — Die Arbeiterverbünbe vroNamieren den Generalstreik? Wie aus M a d r i d vom 18. d. berichtet wird, hat Admiral Aznar das neue Kabinett gebildet. Der neue Regierungschef erklärte beim Verlassen des Königs-schlosfes, daß der König ihm die Bildung einer monarchistischen Konzentrationsregierung übertragen habe. Er begebe sich jetzt zu General Berenguer und werde hierauf mit ver schiedenen Persönlichkeiten Rücksprache neh men. Er glaube auf keine Schwierigkeiten zu stoßen. Am Nachmittag werde er sich mit den neuen Ministern zur Leistung des Eides in das Schloß begeben. Das Kabinett wird wahrscheinlich folgende Zusammensetzung haben: Ministerpräsident Admiral Aznar, Auswärtiges Graf Romanones, Inneres Marquis Hoyas (Senator und Bürgermeister von Madrid). Justiz Marquis A l-h u c e m a s. öffentliche Arbeiten L a C i e r v a, Krieg General Berenguer. Marine Admiral R i v e r a. Arbeit Herzog von M a u r a, Unterricht Ascon Marin. Finanzen B e n t o s o, Wirtschaft Graf B u g a l l a l. Madrid, 18. Feber. Das Programm der Regierung Aznar wird sich stark jenem der Konstitutionalisten nähern. Wie es heißt, werden darnach die Gemeinde- und die Generalratsmahlen für den Mai und die allgemeinen Wahlen für den Juni angesetzt. Dem konstituierenden Cortes soll die Befugnis eingeräumt werden, die ganze Verfassung zu reformieren. Die hauptsächlichsten Verordnungen und Gesetze der Diktatur sollen aufgehoben werden. P a r t s, 18. Feber. Nach der Meldung eines Mittagblattes aus Hendaye sotten die spanischen Arbeiterorganisationen in der vergangenen Nacht beschlossen haben, den sofortigen Generalstreik auszurnsen, wenn eine monarchistische Regierung gebildet werden würde. Entsprechende Weisungen seien an alle Verbände ergangen, die nur noch auf das Signal warten, um die Arbeit einzustellen. Madrid. nisterprösident, 18. Feber. Der neue Mi-Admiral Aznar, ist 60 Jahre alt und bekleidete bisher den höchsten Posten in der spanischen Kriegsmarine, den eines Generalkapitäns der Flotte. Er ist Monarchist liberaler Einstellung. In dem Kabinett, das 1823 durch den Staatsstreich Primo de Riveras gestürzt wurde, war Aznar Marineminister. Er hat dieses Portefeuille auch jetzt vorläufig übernommen, bis ein anderer Inhaber dazu gefunden fein wird. Voraussichtlich wird Admiral Rivera, der auch von Tauch ez Guerra dafür vorgeschlagen war, das Marineministerium übernehmen. Das Mi nisterium für öffentliche Arbeiten war einem Parteifreund Sanchez Guerras, Pt-nies, Angeboten, von diesem jedoch abgelehnt worden. Seitdem verlautet, daß Garzony Marin dafür in Aussicht genommen sei. Die Stellung der Konstitutionalisten und der Linksparteien zu dem netten Kabinett ist noch nicht bekannt. Melquia-des Alvarez erklärte, daß er die Veröffentlichung des Regierungsprogrammes abmarte und dann seine Freunde zu einer Versammlung einberufen werde, um zur Regierung Stellung zu nehmen. gggJia^^;gUPIgLWWaUI*i^JlMBIHIMI»ll«W«l*nnTfFMIBIBIMI lllll laroMHMMB Gehelnm'SvoNe Mordtaten ln Der mit anderen Gefängniswärtern herbeieilende Gefängniskommandant glaubte, es handle sich um eine Meuterei der Gefangenen und befahl, Salven auf die Gefangenen abzugeben. Schließlich lagen drei Tote in ihrem Blut, fünf Gefangene waren lebensgefährlich verletzt. Nun erst erkannte der Gefängniskomniandanit, daß der Wächter, der zuerst geschossen hatte, nicht mehr bei Sinnen war und ließ ihn entwaffnen. Ein Vazifift wird Norwegens Ememlifrmns 1 '■'--■vi Bukare st, 19. Feber. In zwei verschie 1 denen Straßen der Hauptstadt wurden Dienstag zwei Mordtaten entdeckt, deren Grund und Täter bisher von der Polizei nicht festgestellt werden konnten. In der Straße Tei wurde in den Nachtstunden eine über und über mit Stichwunden bedeckte Leiche eines Unbekannten vergefunden. Kurz | darauf wurde in der Rakovei Straße eine j zweite Mannesleiche gefunden, die ebenfalls I zahlreiche Messerstichs aufwies. Das Messer steckte in einer der tödlichen Wunden. Die Untersuchung stellte fest, daß auch der erste Mord mit demselben Messer durchgeführt wurde und daß also der Mörder eine und dieselbe Person sein muß. Da es sich bei den Ermordeten sichtlich um Angehörige niedri ger K affen handelt, scheint ein Raubmord „ ausgeschlossen. Es könnte sich um einen Ra- T* cheakt handeln. Die polizeilichen Erhebun gen werden forgesetzt. Zum Oberkommandierenden der nortrtff gischen Armee wurde Oberst Laake ernannt — ein Anhänger der jetzigen Linksregierung und überzeugter Pazifist, der wiederholt für Einschränkung der Rüstunge^ u. Verminderung des Heeres eingetreten ist. Seine Beförderung, durch die er 15 Generale übersprungen hat, wird von der Rechten scharf angegriffen, da sie als Belohnung ausgelegt wird für politische Dienste, die er als militärischer Sachverständiger der Regierung geleistet hat. {gm feStfomer KrrmpMendanl p Bei seinem jetzigen Aufenthalte an der Riviera wurde König C h r i st i a n von I Dänemark von der rcnbürger ernannt. Al Eapone • • • niert werden. Al Eapone schloß mit der Aufforderung, einen Waffenstillstand zu schlie-; ßen. Alle Anwesenden gaben ein feierliches 1 Versprechen ab, untereinander Frieden zu halten, Ei,t großes „nasses" Fest wurde daraufhin gegeben. „Gangsterkongreß" in New-Aork In Newyork wurde ein „G a n g st e r-k o n g r e ß" abgehalten, an dem die bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Unterwelt teilnähmen. Alle großen Banditenorganisationen schickten ihre Delegierten zum Kongreß. Die Kongreßteilnehmer versammelten sich in einem der besten Newyor-ker Hotels, wo ihnen die Festraume zur Ver fügung gestellt wurden. Nicht nur die Mäntel sondern auch die Revolver wurden vorsichtshalber in der Garderobe zurückgelassen. Der Kongreß dauerte nicht lange. Er wurde vom Gangsterkönig Al Eapone eröffnet. Er führte aus, daß die blutigen Zusammenstöße zwischen den konkurrierenden Gang stertruppen in letzter Zeit bedeutend zugenommen hätten. Die meisten Ueberfälle und Attentate erfolgen in den Nachtklubs New-Yorks und versetzen das Publikum, das sich ^ort zum Zwecke des Alkoholgenusses versammelt, in Angst und Schrecken. Wenn die sich bekämpfenden Gangsterorganisationen auch weiterhin die Klubs und Nachtlokale zu Schlachtfeldern verwandeln werden, wird das Publikum in Scharen davonlaufen. Damit würde das ganze Gangstergewerbe rui- tadt Cannes zum Eh-i aumlia :-ie ©dWIem m einem kiW chm Ge ämni* Warschau, 18. Feber. Aus Minsk, der Hauptstadt von Sowjetweißrußland, berichten Reisende über einen furchtbaren Vorgang im dortigen Gefängnis. Während des Morgen''- -ie-wauaes der: Gefangenen wurde einer der angestellten Beamten plötzlich wahnsinnig und begann auf die im Kreis umhergehenden Häftlinge zu schießen. Einer von ihnen wurde sofort getötet, zwei andere schwer verletzt. Tie übrigen liefen in panischem Schrecken nach den Ausgängen und versuchten zu flüchten. Empfangen to> ein Ozeanfl'eoe? Unterstützet die flntituberkulosenliqa! r7^ ■ - - —- o n d o n, 18. Feber. Einer der populärsten Monarchen Europas, der englische König, Georg V. und fei« ne ganze Dynastie sind von einer schweren Gefahr bedroht, wenn die. . . Irrenärzte 's | nicht bald eiugreifen. Ein gewisser Anton Hall erhebt uäm» mit großem Energieaufwand Ansprüche auf das britische Weltreich und droht mit dem Aeußersten. Wenn König Georg sich nicht baldigst entschließen sollte, auf den Thron zu verzichten und den Platz zu raumen. Anton Hall erklärt, daß er direkt von jenem Walliser Edelmann, Owen ap Mer-gent, dem Begründer der Tudor-Dynastie abstamme Er allein sei also rassereiner Eng Iander und legaler Prätendet auf den englischen Thron. Nur zu Unrecht regiere setzt die Dynastie Widsor, die mit dem Englän-dertum nur wenig zu tun habe, da sie erst im Jahre 1917 den Namen Sachsen-Coburg abgelegt habe. Anton Hall ist unermüdlich am Werk, um endlich den englischen Thron zu besteigen. Zu diesem Zwecke bombardiert er täglich all« Redaktionen mit Briefen und Manifesten und läßt es' sich nicht nehmen, auch mit dem englischen König direkt zu korrespondieren. Mit jeder Post flattert seit einiger Zeit ein Brief in den Bukingham - Palast mit der dringenden Aufforderung, endlich doch den Thron sreizugeben und den Buckingham-Palast zu verlassen . . . Erstaunlicherweise hat dieser Narr publizistischen Widerhall gefunden, was man sich bei der bekannten Anhänglichkeit der Engländer an das regierende Königshaus nur dadurch erklären kann, daß auch die Engländer bei den schlechten Zeiten wenig Stoff zum j Lachen haben. 1 Anton Hall allerdings nimmt die Sache verteufelt ernst. Ich einem letzten Schreiben ! hat er an den König ein mit acht Tagen be-j fristetes Ultimatum gestellt, widrigenfalls er : diese Sache seinem Rechtsanwalt übergeben I und mit der Räumungsklage Vorgehen wür- : de.- | Wie gesagt: wenn die Irrenärzte nicht ein greifen ... so hielt der P r i n z von Wales seinen Einzug in Kingston, die Hauptstadt von Jamaika, die er auf seiner Südamerikareise besuchte. „Hatte der Goldmacher Tausend den für ihn geeignetsten Beruf ergriffen, stünde er jetzt nicht vor Gericht." — „Welchen Beruf hätte er denn wählen sollen?" — „Er hätte Vogelsteller werden sollen, weil er so gut Gimpel sangen kann." Wohin mit den Arbeitslosen? Enquete Über die Arbeitslofensrage in Beograd Dienstag fand in Beograd eine Enquete in der Frage der Arüeitslosenpla-kiemng in Jugoslawien statt. In erster Linie war die Feststellung der Gesamtzahl jugoslawischer Arbeitslosen erforderlich, wobei die derzeit im Auslande lebenden Gelegenheitsarbeiter und Saisonarbeiter mitinbegrisfen sind. Diese Saisonarbeiter kommen in absehbarer Zeit in verschiedenen Transporten nach der Heimat zurück und Machen Matznahmen zu ihrer Beschäftigung erforderlich. Man rechnet, dätz sich seit dem Jahre 1918 bei 150.000 jugoslawische Arbeiter in Amerika und den Übrigen Uebersee-ländern angesiedelt haben. In Frankreich befinden sich bei 70.000, in Belgien bei 20.000 und in Holland bei 10.000 jugoslawische Arbeiter. Alle diese in europäischen Ländern tätigen jugoslawischen Arbeiter dürften in absehbarer Zeit in die Heimat zurückkehren. Ausschließlich die in Deutschland angesiedelten Arbeiter dürsten dort verbleiben, da sie dort angenehme Umstnn de vorgesunden und sich in die Arbeitsart vollkommen ei-gesunden haben. Unter den Matznahmen, die zur Linderung der bei Heimkehr aller Arbeiter zu erwartenden Arbeitslosigkeit in Betracht kommen, steht die Kolonisierung an erster Stelle. Für diese Zwecke sind Gebiete ans-ersehen, die eine Kolonisierung ermöglichen. In Jugoslawien sind heute bei 25.000 ausländische Arbeiter beschäftigt. Wenn es sich hier zumeist auch um qualisizlerte Arbeiter handelt, so kan doch ein Teil der Stellen mit den hcimkehrenden Arbeitslosen besetzt werden. Racheakt einer Eifersüchtigen Die ganze Hochzeitsgesellschaft vergiftet L i s s a b 0 n, 19. Feber. In dem kleinen Portugiesischen Städtchen Redondas ereignete sich ein grausamer Racheakt einer Eifersüchtigen. Nach einem in sehr gehobener Stimmung verlaufenen tzochzeitsfest, an dem 72 Personen teilnah men, erkrankten sämtliche Teilnehmer der Hochzeitsfeier an schweren Vergiftungserscheinungen. Die Polizei verhaftete eine Frau, die mit dem Bräutigam frü- her in Beziehungen stand und die sich a» dem Manne rachen wollte, weil er sie verlassen und eine andere geheiratet hatte. Die Verhaftete gestand nach langem Leugnen, den Brunnen, aus dem für die Gäste Wasser geholt worden war, mit einer großen Dosis Zyankali vergiftet zu haben. Der Zustand einer großen Anzahl der Vergifteten ist ernst, aber nicht lebensgefährlich. Hungertod eines Millionärs Aus dem Leben eines Sonderlings In Südfrankreich verstarb kürzlich, insol-66 chronischer Unterernährung, der franzo-f'lche Millionär C r e st e, der umfangreiche Güter in den südfranzösischen Departements besaß und als seltener Sonderling allgemein galt. Der schwerreiche Mann hatte nie ein Bankkonto gehabt, unterschrieb nie Wechsel oder Schecks, ließ sich in keine Finanzsvetu-lationen ein, spielte nie an der Börse und hielt keine Aktien oder Wertpapiere bei sich. Merkwürdig waren die Lebensgewohnheiten dieses Millionärs. Jahrelang bestand seine Kost aus Erdbeeren, Bohnen und Feigen. Das Gut, auf welchem Herr Creste wohnte, befand sich in bester Ordnung. Er bewirtschaftete es selbst und führte alle Haus- und Hofarbeiten persönlich aus. Kein Knecht und kein Hausmädchen wollten im Hause wohnen, in dem es nichts zu essen gab. Interessant war dabei, daß Creste, der seine eigenen Ansprüche auf das Mindestmaß be- schränkte, kein Geizhals im eigentlichen Sinne des Wortes war. Bauern, die von ihm Landparzellen pachteten, zahlten ihm die niedrigsten Pachtgelder. Der Sonderling stellte ihnen die Bedingung, daß sie das Pachtgeld ain ersten Tage des Quartals bei Sonnenaufgang und in klingenden Münzen zahlten. Papiergeld erkannte der alte Creste nicht an. Einmal bekam er von seinem Bruder, der im Sterben lag, Wertpapiere im Betrage von einigen Millionen Dinar. Der Sonderling fand für diese Wert Papiere keine bessere Verwendung, als damit den Ofen zu heizen. Bor einigen Tagen wurde der Millionär in seiner Schlafkammer tot aufgefunden Die Aerzte stellten den Hungertod fest. In den Kellerräumen des Hauses wurden zwei große Fässer gefunden, die mit goldenen, silbernen und kupfernen Münzen gefüllt waren. Ein feltlamerSolltmitanfall Ein besonders eigenartiger Fall von Toll- ^uterkrankung hat sich In Neapel ereignet. Mit allen Symptomen dieser Krankheit tourde dort der fast 70jährige Kaufmann Päsquale O l i v t e r i In das städtische Krankenhaus eingeliefert. Er selbst gab an, von keinem Hunde gebissen worden zu sein. ”uch seine Angehörigen bestätigten seine Angaben. Da er infolge eines Stars schlecht Chen konnte, ging er nie allein aus und auch seine Begleiter wußten von keinem Hundebiß. Olivieri erinnerte sich schlietzkch, ,°6 er im Jahre 1906 auf der Flucht vor einem Ausbruch des Vesuvs in seinem da- vsuligen Wohnort, dem Dorfe Bellarita, von r>nem großen Schäferhund gebissen worden v^r. Weder legte er der durch diesen Bist !orf>/^nen Ringer der rechten Hand verur- * ^lunde irgendwelche Bedeutung bei, sich **atte 66 es damals für nötig gehalten, datomt-H Tollwut impfen oder den Hund JftbrJ beobachten zu lassen. Jetzt, 25 *0rrm ,v|Qch diesem Biß, erkrankte er unter fü,£r,,„CI^ichen Erscheinungen. Seine Heber Ifrfi ’n§ Krankenhaus wurde erfordern vollen vJt einett Tag später unter anal-vollen Leiden verschied Die treulose Krau Venus ,®0r bem Pariser Gericht wurde ein Pro« mL Verhandelt, in dem eine junge Dame cyJ!?J ,e^6t Untreue angeklagt war. Das anoeklaate' k* *btclem Prozeß war, daß die men Mnm .^vvrecherin den seltenen Na- thre S-buli, 25?®* Sran Benus erkannte Wr M ;? ' Verteidiger führte in sei- ILK, fel” «"!■»« «’ d°k man au! bin kymdoMchm ginnten (ü. tter Mandatin Rücksicht nehmen müsse. Die schöne Frau hatte zweifellos unter dem Ein fluß ihres Namens gestanden. „Eine Frau, die den Namen der Liebesgöttin trägt", sagte der Advokat, „kann kaum ihrem Ehegatten die Treue bewahren." Der Vorsu-zende des Gerichts machte sich diese ritterliche Auffassung des Verteidigers zu eigen. In seinem Schlußwort sagte er scherzhaft, daß man an eine Göttin nicht dieselben Ansprüche stellen dürfe, wie an eine gewöhnliche irdische Frau. Der verlassene Ehegatte verlangte eine exemplarische Bestrafung der Ungetreuen und tausend Francs Schadenersatz. Das Gericht verurteilte Frau Venus zu hundert Francs Busse. Hundert Francs, en. 200 Dinar in unserer Währung, sind tatsächlich kein allzuhoher Preis für einen göttlichen Seitenspriing. Die ungltitfbrinaenöm Juwelen Maria Alnloniettes Vor einiger Zeit wurden in Warschau im Palais Czartorysski Juwelen gehlen, die aus dem Besitz der Königin. Marie Antoinette von Frankreich stammten. Es waren fast ausschließlich Brillanten, bte einen Wert von zirka 2 Millionen Dinar repräsentierten. Juwelen haben häufig ihre Schicksale wie Menschen. Diese Schmucksachen, die der Königin von Ludwig dem Vierzehnten, ihrem Mann geschenkt worden sind, haben alle ihren Besitzern nur Unglück gebracht. Marie Antoinette, die selbst auf dem Schaffst starb, hakte ihr Geschmeide der Familie des Königs Stanislaus August Poniatowski von Polen geschenkt, der es dem Prinzen Czar-toryjfki, einem Verwandten der Bourbonen weiter gab. Poniatowski war der letzte König von Polen und mußte Zusehen, wie sein Land in Stücke gerissen wurde. Prinz Czar-toryski ist eines unnatürlichen Todes gestorben, und die letzte Prinzessin Czartorysski kam bei einem Automobilunfall in Warschau um's Leben. Die amerikanische Gchvndeits-expertin in Europa Barbara G 0 u l d, die berühmte amerikanische Bahnbrecherin auf dem Gebiete der weiblichen Schönheitspflege, ist in Europa angelangt. Ihre Methoden für Schönheitskultur und Körperpflege verschafften ihr in Amerika einer großen Popularität. In Paris wurde Barbara Gould von der bekannten Schauspielerin Cecile Sorel und vom anerkannten Preisrichter der Eleganz, Hern Anbree Fouguiere feierlich empfangen. Die begeisterten Willkommensworte Cecile Sorels wurde per Radio nach Amerika geleitet und von allen amerikanischen Radio-Empfangsstationen übernommen. Madame Sorel gab ihrer Begeisterung für die große amerikanische Künstlerin Ausdruck. Sie itann te Hollywood das heutige Zentrum der Ae-stetik und bezeichnete Mrs. Barbara Gould als Führerin auf dem Gebiete der modernen Schönheitspflege. Nach einem kurzen Pariser Aufenthalt reist Barbara Gould nach Wien, um dort Vorträge zu halten Da sie der deutschen Sprache nicht mächtig ist, wird sie sich eines. Dolmetschers bedienen müssen. Ltngiaublicher Rekord einer Stenotypistin Die englische Admiralität veranstaltete vor kurzem einen Wettbewerb ihrer Stenotypistinnen. Miß Eleonore M i t ch e ll schlug dabei den Weltrekord im Maschinenschreiben. Von den Tasten ihrer Schreibmaschine wurden die Buchstaben entfernt. Miß Mitchell schrieb auf einer blinden Tastatur und erreichte die Schnelligkeit von 900 Buchstaben in einer Minute. Um die großen Schreibmaschienenfähigkeiten der jungen Dame zu erproben, wurde ein ungewöhnliches Experiment versucht. Miß Mitchell erhielt zum abschreiben ein englisches Manuskript und mußte sich während ihrer Arbeit mit einem Beamten der Admiralität zwanglos in französischer Sprache unterhalten. Das Gespräch entwickelte sich sehr flott. Die Stenotypistin schwieg keine Sekunde und begleitet die rege Unterhaltung mit den Schlägen auf der Schreibmaschine. Mit dieser Leistung war das Experiment noch nicht vollendet. Die Augen wurden 'hr mit einem schwarzen Tuch verbunden. Man setzte sie vor die Schreibmaschine und diktierte ein Gedicht Byrons. Sie schrieb es mit einer Schnelligkeit von 90 Worten in der Minute und Machte dabei keinen einzigen Fehler. Chaplin im Gefängnis „Sing-Sing." Vor seiner Abreise nach Europa äußerte Charlie Chaplin den Wunsch, der Vorführung seines letzten erfolgreichen Filmes „Weltstadtrichter" im Sing-Sing-Ge-sängnis in Newyork beizuwohnen. Abgesehen von den 14 zum Tode verurteilten Verbrechern, waren alle Insassen des Gefängnisses über 2500 Persöne,, im großen Saal versammelt. Als Chaplin den Saül betrat, wurde ihm, seitens der Sträflinge, ein solcher begeisterter und jubelnder Empfang bereitet, wie er dem berühmten Schauspieler noch nie zuteil wurde. Der Donnerapplaus wollte nicht enden. Der Erfolg des Films war ungeheuer groß. Nach der Vorstellung bereiteten ihm die Sträflinge eine neue Ova tion. Chaplin bestieg die Bühne und richtete Brasilianer entgiften lire Nahrung. Niemand würde es wagen, Malliok. eines der wichtigsten tropischen Nahrungsmittel, zu verwenden, wenn sein giftiger Bestandteil nicht entfernt Wäre. Auch die Caiü . Marone, eine beliebte brasilianische Frucht, enthält ein Gift, das sich aber durch die Röstung vertreiben hißt. Wie ist’s nun beim Bohnenkaffee? Das Koffein, von dem ein Kilo Kaffee rund 12 Gramm enthält, kann durch den Röst-itrozeß nicht aus der Kaffeebohne entfernt Werden. Viele Menschen vertragen das Koffein nicht, sie haben Schlafstörungen, es wirkt bei ihnen auf Herz, Nerven und Nieren nachteilig. Diesen Kaffeeliebhabern schenkt der vollkommen unschädliche koffeinfreie Kaffee Hag die Freuden des Kaffeetrinkens Wieder. Kaffee Hag ist feinster. echter Bohnenkaffee, nur eben befreit von den vielfach lästigen Reizwirkungen des Koffeins, an Geschmack und Aroma aber nicht zu tibertreffen. Auch türkisch zubereitet mundet Kaffee Hag vorzüglich. Ein Versuch wird Sie überzeugen! Jedes gute Koloniaiwarengeschäft führt Kaffee Hag; auch im Hotel und Kaifeehaus wird er serviert. an sein eigenartiges Publikum folgende Worte: „Ich bin glücklich, Ihnen einige Minuten der Befriedigung und Freude bereitet zu haben. Ich werde, jeden Film von mir bei Ihnen vorführen lassen." Tauwettrr Vorsicht vör Erkaltungskrankheftenl Die Kältewelle, die über Mitteleuropa hinweggezogen ist und an manchen Orten zu schweren. Temperatureinbrüchen geführt hat, hat schon Nachgelassen. Der Winter hat mit ihr gleichsam seine Visitkarte abgegeben. Wenn wir in den Sommermonaten an den Winter 1930=81 zurückdenken werden, dann werden wir sagen können: „Ja, es: war wirk lich kalt, aber ein strenger Winter war es nicht". Allerdings wollen wir Nicht zu früh frohlocken. Oft ist es Noch im März M einer schweren und langen Külteperiode gekommen, die nur durch die zunehmende Kraft dex Sonne während der Tagesstunden gemil dert worden ist. Der Winter ist kein launischer Geselle wie der April, aber nach dem Kalender richtet et sich auch nicht. Das Tauwetter hat in kurzer Zeit die schönen Schneegebilde vernichtet. Wieder fin den wir auf der Straße jenen scheußlichen Matsch, der uns nicht allein wegen des Schmutzes unangenehm ist, sondern mit dessen Auftreten auch die Gefahr ' von Erkältungskrankheiten wächst. Die Gesundheitsämter hatten gerade gemeldet, daß die Grippe-Epidemie stark im Abflauen begriffen ist. Mit dem Eintritt des Tauwetters muß man sich jedoch auf ein Wieoeransteigen der Epidemie gefaßt machen. Leider achtet der Einzelne noch immer viel zu wenig auf seine Gesundheit. Man ist zu pflegmatisch, und ent sprechend dem Witterungsumschlag seine Garderobe zu wechseln. Diese Nachlässigkeit rächt sich oft bitter. Es muß jedem einleuchten, daß es im höchsten Grade ungesund ist, bet 5 bis 1*6 Grad Wärme ebenso angezogen zu sein, wie bei 10 Grad Kälte. Die Kleidung, die bei scharfem Frostwetter richtig ist, bildet an wärmeren Tagen geradezu einen Kränkheits Herd. Man fängt an zu transpirieren, ein Zeichen für die Ueberwärmung des Körpers. Gleichzeitig setzt Man sich scharfer Zugluft aus, und schon kommt es wieder zu neuen Erkältungserkrankungen. Ein wirklich wirksamer Schuh besteht allein in einer vernunftgemäßen Bekleidung, die ebenso rasch den starken Witterungsschwankungen angepaßt werden muß, sobald diese auftreten. Genau so wichtig ist es, dafür zu sorgen daß sofort die Heizung der Zimmer eingeschränkt wird. Ter Aufenthalt in überwarmen Zimmern ermüdet nicht nur, er ist auch stark gesundheitsgefährlich. Wenn es den Klagen über die leider oft recht mangelhafte Zentralheizung gelungen ist, endlich die richtige Zimmerwärme von 16 bis 18 Grad zu erreichen. so muß man selbst schleunigst für WM! Jetzt ist es besonders wichtig, stets ÄSPIRiN-TableSten im Hause zu haben, Nur echt mit (ba^erJ dem Bayer-Kreuz. einen Temperaturausgleich sorgen, wenn die Außentemperatur inzwischen erheblich gestie gen ist. Vorläufig hat das Tauwetter noch keine bedenklichen Folgen gezeitigt. Die Schnee-sälle, die während der letzten Kältewelle herniedergingen, waren zwar überaus reichlich, in den Städten hat jedoch die Straßenreinigung dafür gesorgt, wenigstens aus den Hauptstraßen die Schneemassen so ziemlich zu entfernen oder zumindest stark zu verringern und in Gebirgsgegenden ist der Ein fluß des Tauwetters wohl nicht so groß, daß von einer ausgesprochenen Schneeschmelze gesprochen werden kann. Ein unfangreiches Abschmelzen wird auch durch die noch immer auftretenden Nachtfröste verhindert. In ihnen liegt jedoch, auch für den Verkehr in den Städten, ein erhebliches Gefahrenmo-mcnt, da sich in nächster Zeit sehr häufig Glatteis bilden kann. Der Hauswirt wird dafür Sorge tragen müssen, daß in allen solchen Fällen durch Schütten von Sand und Asche der Kampf gegen die Glätte der Bürgersteige ausgenommen wird. äugte herüber: „Ah, lieber Nachbar, hast du gesehen, wie man mich behandelt?" Sie winselte kläglich, abschon sie nicht den geringsten Schmerz fühlte. Das war zuviel für Rolfs liebeglühendes Gemüt. Er stemmte sich mit aller Kraft gegen den hämmernden Zaun. Da — ein Splittern, ein Krachen — morsche Latten stürzten, frei war der Weg. Rolf, der Bernhardiner tat einen mächtigen Satz und — stürzte aufheulend hin. Ein langer, spitzer Nagel hatte sich in seinen Leib gebohrt. Furchtsam kam Missie näher. Wie sie aber ihren Freund so ohnmächtig daliegeu sah, schwand ihre Angst und mit spitzem Zünglein leckte sie das Blut, das seiner Wunde entquoll. SPORT Feuilleton Romantische Liebe Von H a n s i R u b i n. Schon in der ersten Morgenfrühe lag Rolf auf der Lauer im Garten, knapp neben dem hohen Bretterzaun, der die beiden Villen voneinander abschloß. Der Zaun war hoch und gestattete keine Sicht. Aber ganz unten war durch Fäulnis ein handgroßes Loch in der Latte entstanden, das Rolf allmählich verbreiterte und durch das er nun bequem seinen mächtigen Kopf stellen konnte. Eigentlich bequem war die Lage ja nicht, denn er mußte sich hiebei glatt auf die Erde legen. Und doch hielt Rolf oft stundenlang aus. Denn Missie beliebte spät zu erscheinen. Vor Zehn eigentlich nie. Sie führte ein untätiges Leben, dessen einzige Pflicht darin bestand, da zu sein. Rolf aber hatte einen Verantwortungsvollen Posten inne, der ihm viel von seiner Nachtruhe raubte. Da hätte er eigentlich am Tage schlafen sollen. Aber seit Missie in der Nachbarvilla weilte, war das unmöglich. Schon gleich nach ihrer Ankunft, bevor Rolf sie noch richtig gesehen hatte, wußte er von ihr und ihrer edlen Rassigkeit. Er hatte eine feine Witterung dafür. Ach, wie brannte in ihm die Sehnsucht, nur einmal - diesen flaumweichen, zarten Nacken zwischen seinen breiten Zähnen zu liebkosen. Blinzelnd starrte Rolf zur Villa hinüber. Kam sie denn heut nicht? Er war sehr müde, so richtig hundemüde. Zwei Jndiwiduen, die knapp vor dem Tor der Villa in längerem Gespräch verweilten, hatten ihm heute Nacht viel zu schaffen gegeben. Rolf hatte die zwei erst für Einbrecher gehalten, aber es waren harmlose Nachtbummler gewesen, die über sein Gebell wiedlich schimpften. Schließlich hatte Rolf doch nur seine Pflicht getan, wozu stellten sie sich vor ein fremdes Haus? Man hatte seine liebe Plage mit den Menschen. Wie wenig sie einem verstanden! Kam Missie denn garnicht? Rolf wurde unruhig. Missie, die hübsche Pekinescrhün-din führte im Salon der Nachbarvilla einen netten Tanz auf. Zerriß einen Seidenschlafrock, brachte Verschiedenes in Unordnung und gab zuletzt Anlaß zu einer ehelichen streitszene. Dann flog sie, unsanft gestoßen, zur Tüt hinaus. Rolf sah den weichen Seidenball im Gras landen. Er zitterte heitia vor Aufregung und Empörung und weil es ihm nicht gelang, Misiie p Hilfe p eilen. Sein Kopf zwängte sich in wildem Drange durch die Öffnung, die für seinen Körper viel zu klein war. Dieser elende Bretterzaun! Er war auf Befehl seiner Herrin aufgerichtet worden, damit „die drüben einem nicht in den Magen hineinsehen!" Das war' schon was gewesen bei der Rohkost: Tomaten und Grünkohl! Ihn fütterte sie mit Grütze. Davon wurde er so oick und konnte hier nicht durch. Rolf stöhnte und schnaufte vor Anstrengung. Missie Gonömug nach Bohinj! Für die in den Tagen vom 20. bis 24. Fe ber in B oh inj stattfindenden Internationalen Winterspiele hat der Verband die großzügigsten Vorbereitungen getroffen. Um den Zustrom der Gäste glatt vor sich gehen zu lassen, hat der Wintersportverband auf den wichtigsten Linien mehrere Sonderzüge eingestellt. Auch von Maribor, deni zweitgrößten Wintersportzentrum im Staate, wird ein Sonderzug abgefertigt werden. Derselbe geht am Samstag, den 21. b. um 21.50 Uhr vom Hauptbahnhof ab und kehrt am Sonntag, den 22. d. uni 20 Uhr von Bo, hinj zurück. Für alle Besucher der Spiele wurde eine 50%ige Fahrtermäßigung gewährt. Der Fahrpreis stellt sich somit für hin und zurück auf 90 Dinar. Für billige Unterkunft in Bohinj wurde auch vorgesorgt. Unseren Wintersportlern bietet sich die günstigste Gelegenheit, um billiges Geld, in den Mittelpunkt der bisher größten Wintersportkämpfe im Staate versetzt zu werden. : Die Bachern-Skimeisterschaft verschoben. Der Jugoslawische Wintersportverband hat nun neuerlich ein Rundschreiben herausgegeben, welchem zufolge in den Tagen der Internationalen Winterspiele in Bohinj alle sonstigen Veranstaltungen untersagt sind. Der SSK. Maribor sah sich daher gezwungen, das Rennen auf den zweitnächsten Sonntag zu verschieben. : Rodelrennen am Loibl-Paß. Der SKT. TrLiö führt am 1. März auf der steilen Paßstraße zwischen Sv. Ana und TrLiö ein Rodelrennen in drei Kategorien aus. Startberechtigt sind verifizierte Wettbewerber. : Ein jugoslawischer Sieg am Arlberg. Ani Arlberg, der Heimat des weltberühmten Meisters Hannes Schneiders, fand am vergangenen Sonntag ein internationaler Slalomlauf statt. Am Rennen be teiligten sich 80 Wettbewerber. In der ersten Gruppe siegte Prinz Heinrich von Preu ßen, während in der zweiten Kategorie Bankdirektor Dr. Aca P a v l i n aus Ljubljana trotz schärfster Konkurrenz den Sieg davontrug. An vierter Stelle placierte sich der Bruder des Vizebannus Ing. Mil-ko P i r k m a j e r. Der schöne Erfolg der beiden verdienstvollen Wintcrsportpropaga-toren, die auch ständige Besucher unseres Bachern sind, wird von unserer Wintersport-gemeinde gewiß mit besonderer Genugtuung ausgenommen werden. : „Silomette tonte" im Skilauf. Am Montag wurde in St. Moritz das traditionelle „Kilometre Lance" ausgetragen. Als Sieger ging der einheimische Cesare C h i o-g n a hervor mit einer Leistung von 104.625 Stundenkilometer. Auf einer Teilstrecke brachte er es sogar auf 131.760 Stundenkilometer. Die Ergebnisse: Touren-s k i: 1. A. Stoll-Salzburg 101.664 Stunden kilometer. — 2. A. Slatter-St. Moritz 100.994 Stundenkilometer. — 3. O. Nani-St. Moritz 100.728 Stundenkilometer. — 4. Egg-St. Moritz 99.648 Stundenkilometer. Renski: 1. Cesare Chiogna-St. Moritz 104.652 Kilometer. — 2. David Zogg-Aro-frt 104.220 Kilometer. — 3. A. Stoll-Salzburg 103.824 Kilometer. — 4. A. Slatter-St. Moritz und Albrecht-St. Moritz je 101.700 Kilometer. : Finnische Ski-Meisterschaften. Bei den finnischen Skimeisterschaften in Jyväskylä siegte im 50-km-Lauf S a a >r i n e n in der hervorragenden Zeit von 3:26:29. Im 10-km-Lauf belegte der bekannte Olympioniker L a p p a l a i n e n mit 41:42 den ersten Platz. : Die neue amerikanische Tennisrangliste. Die „United States Lawii Tennis Association", der Amerikanische Lawntennisver band, veröffentlicht die amerikanische Rangliste für 1931, die nicht so sehr durch die Hainen, die sie enthält, wie vielmehr durch die Namen, die in ihr fehlen, bemerkenswert Ot. Es fehlen vor allem die Namen Hildens und H u n t e r s. die beide ins Professionallager übergegangen sind, al lerdings geraume Zeit nach dem Abschluß der Saison 1930, in der sie noch als Amateure gespielt hatten. An der Spitze steht nunmehr John D o e g, Nr. 2 ist Frank $. Shields, Nr. 3 Wilmer Allison und Nr. 4 der 19jährige Sidney B. Wood. Fünfter ist Clifford Sutter, dem ein Sieg über Tilden gelang, Sechster Gegory Mangin, Siebenter George Lott, Achter Ellsworth Bines, Neunter John van Ryn und Zehnter Bryan M. Grant. In der Liste der Doppelspieler steht das Paar Doeg-Lott obenan, von Ban Ryn-Allison gefolgt. : Schmeling Stribbling am 19. Juni in Chicago. Der Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht zwischen S ch m e-l i n g und Stribbling ist auf den 19. Juni angesetzt worden. Der Kampf soll im Stadion von Solderbields bei Chicago, das 145.000 Personen saßt, ausgetragen werden. : Die japanische Tennisrangliste: 1. Jiro Sato, 2. R. Nunoi, 3. M. Doshihara, 4. O. Akimoto, 5. M. Kawaji, 6. T. Kuwahara, 7. T. Fujikava, 8. H. Shimura, 9. K. Pa-mada, 10. E. Jtoh. Die in Europa tätig gewesenen Spieler, darunter die gesamte Da-vis-Pokal-Mannschaft Harada, Otha, Abc., H. Sato, sind nicht eingereiht. Bekanntlich spielen die Japaner in der ersten Davis-Cup-Runde in Zagreb gegen Jugoslawien. KwbnachilcMn : SK. Rapid (Leichtathletiksektion). Das regelmäßige Saaltraining wird heute, Donnerstag, wieder ausgenommen. Alle Herren werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. Zfteoter und Kunst NaLionaltheatei- in Maribor Reserlorre Donnerstag, 19. Feber, 20 Uhr: „Karl und Anna". Premiere. Ab. A. Freitag, 20. Feber: Geschlossen. Samstag, 21. Feber, 20 Uhr: „Karl und Anna". Ab. B. Kupone. Sonntag, 22. Feber, 15 Uhr: „Die vertagte Nacht". Kupone. — 20 Uhr: „Zigeunerliebe". Kupone. + Zu den Salzburger Festspielen Grenzübertritt ohne Visum. Aus Wien wird gemeldet: Anläßlich der diesjährigen Salzburger Festspiele hat das Bundeskanzleramt verfügt, daß der Grenzübertritt nach Oester reich auch ohne österreichischen Sichtvermerk für den Besuch der Salzburger Festspiele ermöglicht wird. + Max Reinhardt hält Aufnahmsprüfun gen an seinem Wiener Hochschulseminar. Wie aus Wien berichtet wird, haben dieser Tage an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst die Sommer-Inskriptionen für das Schauspiel- und Regie-Seminar Max Reinhards begonnen. Im Lehrplan des Seminars finden sich außer dem Hauptfach Rollenstudium, dessen Leitung Max Reinhardt persönlich, unterstützt vom Regisseur des Burgtheaters, Dr. Iwan Schmith, dem Direktor des Theaters in der Josefstadt, Dr. Emil Geyer, und dem Regisseur des Theaters in der Josefstadt, Paul Kalbeck, innehat, sämtliche Nebenfächer der theatralischen Ausbildung. Auch einige Namen von Weltruf, wie der des Bühnengestalters Professor Alfred Roller und Professor Dr. Oskar Strnads, die über „Kostüm und Maske" und „Dekoration und Bühne" vortragen, erscheinen als Mitarbeiter Reinhardts in dem Vorlesungsverzeichnis, Die Hörer des Hochschulfeminars, zu denen neben den künftigen Schauspielern und Regisseuren auch. Studierende zählen können, die sich auf den Beruf eines Dramaturgen, Kritikers, Theaterschriftstellers oder Bühnenbildners vorbereiten, haben sich einer Auf- nahmsprüfung zu unterziehen, die im März persönlich von Max Reinhardt abgehalten wird. An alle Interessenten erteilt die eigens zur Vermittlung mit der internationalen Hörerschaft gegründete „Gesellschaft der Freunde einer Wiener Theaterhochschule" Wien 1., Walfischgasse 13, bereitwilligst jede gewünschte Auskunft. Aus M P. Zur großen Messerstecherei in MajZperk bei Ptujska gora erfahren wir noch, daß der Messerheld Jakob G a I u n ein Fabriksarbeiter ist und schon mehrmals vorbestraft erscheint. Die Schwerverletzten und zwar der Besitzer Josef K o r 2 e und die Besitzerssöhne Franz P u r g und Anton K o r 2 e wurden ins Krankenhaus überführt, während die übrigen zahlreichen Verletzten in häuslicher Pflege belassen werden konnten. Aus (Seift c. Volksuniversität. Am Montag, den 23. d. M. um 20 Uhr wird Herr Dr. Ivo Hro-vat, Universitätsprofessor in Zagreb, im Zeichensaal der hiesigen Bürgerschule einen skioptischen Vortrag über das kroatische Gebirge von Slowenien bis Bosnien halten. Die Volksuniversität hat sich einen neuen Projektionsapparat angeschafft. c. Ein Vortrag über Dr. Karel Kramak. Im Rahmen der jugoslawisch-tschechoslowakischen Liga in Celje, wird am Donnerstag, den 26. d. M. um 20 Uhr Minister in Ruhe und Rechtsanwalt Herr Dr. Bekoslav K u-k o v e c aus Maribor im kleinen Saale des Narodni dom in Celje über das 70jährige Jubiläum des tschechoslowakischen Staatsmannes Dr. Karl Kranial- und über die Ent Wicklung des Slawentums vortragen. c. Todesfall. In Zavodna bei Celje ist am 17. d. M. die 60jührige Eisenbahnersgattin Rosa Koren gestorben. R. i. P.! c. lieber den Entwurf des Sozialversicherungsgesetzes wird Herr P e t e j a n aus Maribor am Samstag, den 21. d. M. um 20 Uhr an der Mitgliederversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Verbandes der Privatangestellten vortragen. Zum Bortrag sind auch andere Interessenten geladen. Aus Elovmfamdec sl. Neuerlicher Einbruch. Nach dem frechen Einbruch in das hiesige Pfarrhaus, wo es bis heute noch nicht gelang, der Täter habhaft zu werden, ist ein neuerlicher Einbruch zu verzeichnen, der in das Haus des Herrn T r e t j. a k in der MeZkova ulica verübt wurde. Der Einbrecher benützte die Abwesenheit sämtlicher Hausbewohner, die beim Kindermaskenfeste weilten, und drang durch die Hoftür in die Wohnung ein. Dort entwendete er mehrere Kleidungsstücks und ein Paar Schuhe und verschwand spurlos. Die Gendarmerie, die sich sofort auf die Suche nach dem unbekannten Täter begab, fand in Pameöe bei einem Bauern die gestohlenen Schuhe, wo sie der Unbekannte um ein Bagatell verkauft hatte. Da damit eine Spur des Täters entdeckt wurde und bereits seine Personalbeschreibung bekannt tst, dürfte der Dieb der Strafe nicht entgehen. sl. Achtung auf die Dachlawinen! Da nach dem letzten großen Schneefalle Tauwetter eingetreten ist, so find sämtliche Fußsteige an den Häusern herabstürzenden Dachlawi-nen ausgesetzt. Da sich zwischen den stürzenden Schneemassen auch Dachziegel.Befinden, so wird den Passanten die größte Vorsicht anempfohlen. Aus Dravoarad g. Todesfall. Dieser Tage ist in Stark grad bei Dravograd die Private Frau Helene V e r hob n i k im Alter von 69 Jahren gestorben. Friede ihrer Asche! g. Trauungen. In Sv. Peter bei Dravograd wurde Herr Maximilian Simon Kolaita mit' Frl. Marie Zavodnik getraut. — Am Samstag fand in Marenberg die Trauung des dortigen Hausbesitzers Herrn Max H ö l b l i n g und der Besitzer', tochter Frl. Anna P a a r auS Gortina bei Dravograd statt. Lokale Chronik Toni OLlag-Menb des Männergeiangvereines Der hiesige Männergesangverein veranstal tet Leseelt vom Motto „Treue um Treue", 'SamStag, den 14. März im großen Union-Saale einen Toni-Oslag -Abend zu Ehren und zugunsten seines im vorigen Sommer so furchtbar verunglückten, sich nun gottlob auf dem Wege allmählicher Besserung befindlichen hochverdienten Mitgliedes. Es ist selbstverständlich, daß diese Veranstaltung gemäß der in ihrer kernigen Urwüchsigkeit weithin bekannten und anerkannten Begabung Herrn Dslags, der übrigens zugleich auch das Jubiläum seiner zehnjährigen Mitgliedschaft begeht, im Zeichen des Humors, der Fröhlichkeit und des Lachens stehen und ängesichts der durch diese Begabung begründeten außerordentlichen Popularität des Künstler-Amateurs den entsprechenden Widerhall in allen Kreisen des hiesigen Publikums finden wird. In diesem Zusammenhang scheint also wohl auch oer naheliegende Appell an die Ehrenpflicht jedes Menschen/für einen unschuldig Verunglückten, der sich in verhältnismäßig späten Jahren und unter erschwerenden Umständen eine neue Existenz schassen muß, sein Scherflein beizutragen, überflüssig zu sein. Aahm rez über den Abend folgt in einer unserer nächsten Nummern. Ein geMMaftiiches (Smantö Vierundzwanzig Stunden mußten vergehen', damit man eine genauere Ueberiicht über die Redoute des SSK. „Maribor" erhalten konnte. Und man sieht, es war ein Ereignis. Wie man. erfährt, soll der Erfolg ein ganz besonderer sein nild dies ist in erster Linie den. Umstand zu verdanken daß sich Damen und Herren der besten Gesellschaftskreise opferwilligst zur Verfügung gestellt hatten und diese Mitarbeit allein schon für den Erfolg ausschlaggebend war. So waren, außer den im ersten eilig ausgefertigen Berichte ange-lührten Damen noch andere emsige Damen bis in die Morgenstunden hinein in aufopferungsvollster Weise tätig und ihre Erscheinung allein genügte schon, den Erfolg zu sichern. Im Blumenzelt wirkten die Damen Frau Tr. Ster und Frau D a n e s mit seltenen, Eifer und Geschäftstalent. Ter Ersolg toQr hier deshalb auch überragend. Die Blumen fanden reißenden Absatz, wodurch den, Verein eine namhafte Einnahme verschafft b>urde. In verschiedenen JuxpavillonS waren die ‘Same,, Frau Rogli 8 und Frau F e l-d i n (gestern irrtümlich im Blumenzclt angeführt), ferner Fran GajZek und Frau 8 e s k o v a r sowie Frl. Bibi Herze-I e und Frl. Olga B u g a die ganze Nacht damit beschäftigt, die Besucher mit allen möglichen Juxgegenständen zu versehen. In der Tennisbar wirkte neben den bereits Genannten Frau L i n i n g e r als ^ast des Klubs sowie Frau S ch o n s k y Donnerstag, den 19. Februar und Herr R o s n e r in liebenswürdigster Weise und versorgten die zahllosen Gäste unermüdlich mit Getränken. Im Galeriezelt hatten sich nebst den schon gestern genannten Herren und Damen auch Frau und Frl. K o t n i k, sowie Frau G o-l u b 0 v i « zur Verfügung gestellt, um die große Arbeit zu bewältigen. Das Kafseezelt wurde von den beiden Damen B r a 2 t 2 organisiert und verwaltet und trug ebenso viel zum Erfolg der Veranstaltung bei. Aus der großen Anzahl der Masken seien noch einige Gruppen und Einzelmaskeu hervorgehoben, die durch ihre Originalität oder schöne Ausführung ausgefallen sind. Da waren zwei Spielkartenkostüme (Frau Doktor Kraus und Frau Dr. T h a l m a it n). ferner eine Gruppe von Seepiraten in Schwarz mit Gold. Eine Rokokodame in Himmelblau (Frl. 8 o 4 t a x i c), das entzückende Phantasiekostüm der Frau A u-t o n c i c, eine Phantasie in Silber (Frau Gnus) und eine reizende Zigeunerin (Frl. Olga Pie m e l j) sowie eine originelle „Micky Maus" (Frau Neuman n). Unter den Herrenmasken war entschieden die originellste die Maske des .Herrn Tr. H ? j-i, i k. Tritt ntc zwischen Fahrzeug und Rampe! m. Zur Volkszählung. Der Stadtmagi strat macht die Bevölkerung aufmerksam sich angesichts der bevorstehenden Volkszäh lung am 1. April l. I. mit den notigen Do. kumenten d. s. Tauf-, Heimats-, Trauungsschein usw. zu versorgen, damit die Zählunc einen ungehinderten Verlauf nimmt. m. Volksuniversität. Im weiteren Verlauf des eugenethischen Vortragszyklus spricht im F r e i t a g, den 20. d. der be kannte Za grober Psycholog Herr Professor Dr. B u l a s über die richtige Wahl der Ehegatten vom psychologischen Standpunkt aus. Der Vortragende wird hiebei hochin teressante Aufschlüsse über die Psychologie des Verliebtseins und der Liebe sowie über den Unterschied der Psyche und Sexualität bei Mann und Fran geben. m. Die Bilanz der „Spodnjrötajerska ljndska posojilnica" weist einen Geldverkehr von 302,463.488 Dinar aus. Die Einlagen erreichen eine Höhe von nahezu 63 Millionen, während an Darlehen gegen 51 Millionen gewährt wurden. Die Leitung der Anstalt, der 3242 Mitglieder angehoren, hat nach dem Tode des Tompropstes Dr. Matek Msgr. Dr. I e r o v 8 e k übernommen. m. Auch auf den übrigen Autobusstrecken der Verkehr lahmgelegt. Auf der Autobuslinie Maribor — S>v. Kungota — Sveöina wurde heute der Verkehr, der gestern notdürftig ausgenommen würde, neuerdings eingestellt. Desgleichen wurde der Verkehr auf der Linie Maribor — Sv. Lenart eingeschränkt. Den Verkehr wird auf dieser Linie einstweilen nur ein Kraftwagen aufrechterhalten, der um 7 Uhr von Sv. Lenart abgehen und um 12 Uhr von Maribor zurückkehren wird. m. Aushebung einer schmutzigen Gesellschaft. Schon längere Zeit munkelte man herum, daß sich irgendwo an der nördlichen Etadtperipherie eine mehrgliedrige Gesellschaft in aufpeitichendster Weise mit unmoralischen Machenschaften abgibt. Die Polizei nahm nun gestern eine Untersuchung in der Angelegenheit vor, die grauenhafte Tatsa- en an das Tageslicht brachte, sodaß sie sich '(nötigt sah, zwei Frauenzimmer — Marie '.. und Mathilde K. — in Haft zu nehmen. Die schmutzige Geschichte wird in Bälde ein erichtliches Nachspiel haben. m. Wieder Blut am Drauselde. Am Fa- ichingdienstag wurde der angesehene Grundbesitzer Johann V e r d o n i k in Prvvla wr seinem Hause von einem vorübergehenden, stark angeheiterten Mann, grundlos attackiert, wobei er eine schwere Verletzung an der rechten Brustseite erlitt. m. Bibelsreunde! Die Vorträge des Bibel forschervereines „Svetionik" (Wachtturm), welche bisher im Hotel Halbwidl abgehalten wurden, finden von nun an jeden Freitag Punkt 20 Uhr in der Krekova ulica 18 statt. in. Cercle sran^ais. Die ordentliche Jahresversammlung des Vereines findet Dienstag, den 24. d. um 18 Uhr im Staatsgymnasium. Erdgeschoß links, statt Sollte zu dieser Stunde nicht die nötige Zahl Mitglie- der versammelt sein, so ist eine halbe Stunde später die Jahresversammlung obne Rück sicht auf die Zahl der Anwesenden beschlußfähig. Die Tagesordnung umfaßt die Berichte des Ausschusses, die Wahl der Hälfte des Ausschusses und 9t((fälliges. m. Große Störungen im lokalen Telephon verkehr wurden in den letzten Tagen durch die zahlreichen Dachlawiuen verursacht, so daß heute viele Abonnenten ohne Verbindung blieben. Vielfach wurde auch über die schlechte Aufnahme geklagt, die durch die Berührung der einzelnen Drähte entstand. nt. Die Genossenschaft der Rollfuhrunternehmer macht auf diesem Wege alle Autobusunternehmer auf die gesetzliche Verordnung vom 2. Dezember 1930 aufmerksam, welcher zufolge sie verpflichtet sind, die Fahrpläne der Banalverwaltung zur Genehmigung zu unterbreiten. Die Fahrpläne und Tarife sind in vier Exemplaren bis zum 25. Feber vorzulegen. m. Ter Arbeitsmarkt. Im Laufe der vergangenen Woche haben bei der Arbeitsbörse insgesamt 58 Männer und 54 Frauen Arbeit gesucht, während 72 freie Dienstplätze vorhanden waren. Arbeit erhielten 29 Männer und 43 Frauen, sodaß insgesamt 1053 Personen in Evidenz verbleiben. m. Auf der Straße zusammengebrochen. Am Hauptplatze brach gestern abends der 62jährige Gartenarbeiter Alois L o r b c k zusammen. Der Mann, der schon fast bewußtlos war, wurde von der Rettungsgesellschaft ins Krankenhaus überführt. m. Diebstahl. Dem Kaufmanne Gustav L i p o v 8 e k kam gestern aus einem Fensterkasten in der Vetrinjska ulica ein Behälter mit 20 Kilo feinsten Schweinefettes abhanden. Ter Täter, der den Kasten gewaltsam geöffnet hatte, konnte unbemerkt entkommen. Der Schaden beläuft sich auf 400 Dinar. m. Blutige Abrechnung unter Brüdern. Am Faschingdienstag kam es Jareninski dol zu einer blutigen Abrechnung. Gegen Mitternacht, als der Alkohol schon allen gehörig in den Kopf gestiegen war, kam es zwischen den Brüdern Franz und Rudolf P u r-g a j zu einem lauten Wortwechsel, in dessen Verlauf letzterer seinem Bruder ein langes Messer in die Brust stieß. Franz Pur-daj brach sofort blutüberströmt zusammen. Sein Zustand gibt zu Besorgnissen Anlaß. nt. Tie Arbeitsbürse in Maribor benötigt dringend: 2 Säger, 1 Heizer, 1 Schmied, 1 Schlosser, 1 Schuhmacher, 1 Sattler zur Erzeugung von Luxuswaren, Taschen usw., mehrere Lehrlinge (Photographen, Schmiede, Fleischhauer, Bäcker) und für Skoplje in Serbien 5 Arbeiter und 1 jungen Gärtner; ferner mehrere Köchinnen, Stuben-, Dienst-und Kindermädchen und 1 Unterläuferin. m. Wetterbericht vom 19. Feber 8 Uhr: Feuchtigkeitsmesser + 5, Barometerstand 740, Temperatur -f- 2.5, Windrichtung NW, Bewölkung ganz, Niederschlag 0, Umgebung Nebel. m. Danksagung. Ter SSK. „Maribor" spricht allen Damen und Herren, sowie allen Besuchern, die zum guten Gelingen der Faschiugdienstag - Gala-Redoute beigetrag'" haben, auf diesem Wege seinen besten Dank aus. m. Spenden. Für den armen Invaliden und die mittellose Frau mit vier i(einen Kindern spendete Ungenannt je 10 und 100 Dinar für die arme Mutter. .Herzlichsten Tank! Radio Freitag, 20. Feber. Liiii, jatta, 17.30: Nachmittagskonzert. •- 19: Französisch. — 20: Orchesterkonzert. — 22: Zeit zeichen und Mitteilungen. — Beograd, 2030: Szenen aus der Oper „Die verkaufte Braut". — 21.30: Konzert des Cellisten Mokanjac. — 22.50: Abendkonzert. — Wien, 19.30: Kulturgeschichte des Tanzes. — 20: Operettcnaufführung „Polen Blut". — Mähr. Ostrau, 19.20: Uebertragung aus Prag. — 22.20: Unterhaltungsmusik. — London, 23.30: Tanzmusik. — Mühlacker, 2fl.1T»: Heitere Plauderei von Karl Struve. — 21.15: Konzert des Philbarmoulschen Orchesters. — Toulouse« 21:.,Orlow". — 22: Konzert. — Bu- Epidemien (Grippe, Infiuenza) beängstigen nur allzu oit die Menschen, besonders die für ihre Kinder zitternden Eltern. Die Behörden empfehlen zur Verhinderung der Verbreitung von ansteckenden Krankheiten die größte Vorsicht und Reinlichkeit Vorbeugen i ist immer leichter, als die bereits eingetretene Infection zu I bekämpfen. Nach Erfahrung dringen die Bakterien meistens durch 'die Atrmmrrcorganc in den Körner ein. Spülen Sie Ihren Mund u. Ihren Rachen jeden Morgen u. 1 auch tagsüber wiederholt mit in laues Wasser getröpfeltem DIANA- Franzbranntwein dessen wohltätige Wirkung seit Jahrzehnten bekannt und anerkannt ist und Sie haben auch Ihrerseits mit Erfolg an der Verhinderung der Verschleppung von Ansteckungen mitgewirkt. —. Ueberall er-Hd.Eich! tatest, 20: „Tosca" auf Schallplatteii. — Motto» miß, 20.15: Symphoniekonzert aus Warschau. — 23: Briefkasten in französischer Sprache. — Bcr lin, 20.30: Der letzte Akt. — Rom, 21.35: Sy in phoniekonzert. — Prag, 19.40: Weeckend-Lieder. — Mailand, 19.30: Buntes Konzert. — 20.45: Wissenschaftliche Nachrichten. — Budapest, 19.30: Uebertragung aus den: Opernhaufe. — Warschau, 20: Musikalische Plauderei. — 20.15: Symphoniekonzert der Warschauer Philharmoniker. — Paris, 19.30: Literarische Wege. — 20.20: Symphoniekonzert. Kino Burg-Tonkino: Nur noch mehrere Tage „Kohlhiesels Töchter", 100% iger deutscher Sprech- und Gesangsfilm mit Henny P o r» t e n und Fritz K a m p e r s. Union-Tonkino: Noch bis einschließlich Freitag „Die singende Stadt", 100%iger deutscher Gesangs- und Sprechfilm mit dem weltberühmten Tenor Jan K i e P u r a und Brigitte H e l m. Apollo-Kino: Samstag und Sonntag „D r e i M u s k e t i e r e" mit Douglas Fairbanks. Diana-Kino in Studenci: Samstag und Sonntag der Lustspielschlager „Achtung! Explosion!" mit P a t und P a t a ch o n. Humor des Auslandes Tie Frau des Leuchtturmwärters: „Vergiß nicht, mir die letzte Nummer von „Garten und Hof" mitzubringen!" AUSTRÄGli- werden für PtuJ gesucht flnzufrs^en bei der Inseraten-flgulsition Q. Pichler in Pfui. Wirtschaftliche Rundschau OWtoffmärltt mtWIMchaftSWe Die Rohstoffmärkre sind Ausgangspunkt, Spiegel und Barometer des gesamten Wirtschaftslebens und als solches interessieren sie alle Faktors des Wirtschaftslebens. Wenn irgendwie möglich, ist aber das Interesse jener Staaten, die hauptsächlich als Rohstoffproduzenten für den Weltmarkt in Betracht kommen und dazu gehört natürlich auch Jugoslawien, noch intensiver. Schon vor zehn Jahren hat ein A b-bröckeln der P r e i s e auf den Weltrohstoffmärkten eingesetzt und vor etwa fünf oder sechs Jahren hat sich das Tempo dieser Rückgänge gesteigert. Einen Rückgang der Preise für Rohstoffe, können wir in der Wirtschaftsgeschichte als Folgeerscheinung eines jeden Krieges feststellen, niemals aber hat dieser Borgang auch nur annähernd so gewaltige Äusmasse erreicht, wie diesmal. Die Gründe für diese Überdimensionierung der Rohstoffverbilligung sind mannigfache, die F o r t s ch r i t t e der Technik, alle die E r f i n d u n g e n, die eine intensivere Verwertung der Rohstoffe ermöglichen, ersparen Rohmaterial, die nationalen Neugründungs- und Aufzuchtversuche in den einzelnen Staaten haben es zu einer Überproduktion kommen lassen und vor allem, der Konsum hat nachgelassen, ja ausgesetzt. Die Brücke zwischen industrieller Produktionskrise und Konsum st ockung wird durch die Störung des landwirtschaftlichen Produktionsganges hergestellt, denn die Ägrar-gcbiete verlieren zusehendft an Konsumkraft, sie können die Jndustrieerzeugnisse nicht aufnehmen. Bedenkt map, daß die Arbeitslosigkeit auf dem Weltmarkt auf mehr als das doppelte gestiegen ist und daß gleichzeitig die Vorräte der Welt an Rohstoffen um etwa 60 Prozent zugenommen haben, steht eine fast auf die Hälfte reduzierte Aufnahmsfähigkeit einer mehr als um die Hälfte gesteigerten Produktion gegenüber und da konnte die Entwicklung keinen ändern Weg nehmen, als es leider der Fall ist. Aus nationalen und finanzpolitischen Gründen hat man Neugründungen von Industrien vorgenommen und man hat sich nicht um die Tatsache gekümmert, daß der Konsum nicht nachwächst. Jetzt klafft ein tiefer Abgrund zwischen diesen beiden Elementen unseres wirtschaftspolitischen Lebens. Dabei handelt es sich bei den Roh-stoffpreis-Senkungen nicht etwa um einen allmählichen Verbilligungsprozeß, sondern um Preisstürze, um Reduktionsvorgänge, die manchmal katastrophale Form annehmen. Die Folge dieses Umstandes ist eine Nervosität des Konsums, da jegliche verläßliche Kalkulationsmöglichkeit dem Handel abhanden gekommen ist. Man verzichtet darauf, Käufe auf Zeit zu tätigen und lebt von der Hand in den Mund, wie dies bei den Mühlen, dem Handel mit Agrarprodukten, den Baumwolleeinkauf der Textilindustrien und dergleichen geschieht. Die verschiedentlich«! künstlichen Eingriffe, Preisdiktat, außerordentliche Verfügung, die besonders gefährlichen Experimente staatlicher monopolähnlicher Bewirtschaftung, sie alle können nur verzögern, verschleiern und aufschieben. Bei mannigfachen Produkten (z. B. bei Futtermitteln und auch in der Textilindustrie) konnte man dagegen die Feststellung machen, daß der Konsum sich dann um E r s a tz ft o f f e umsieht, die von derlei Experimenten nicht „bedroht" sind und daher einen klaren Blick in die nähere Zukunft offen lassen, also Kalkulationsmöglichkeit bieten. Er will sich nicht mehr als notwendig bevormunden lassen. Diese Heranziehung von Ersatzstoffen verschärft die Lage am Rohstoffmarkt noch weiter. In Europa würde gesagt, daß die Diskrepanz zwischen Produktion und Konsum aus der Welt geschaffen werden muß, wenigstens aber gemildert und da man den Konsum nicht steigern kann (die zahlreichen Versuche zeitigten nämlich nur sehr magere Resultate) muß man die Produktion drosseln und davon hat man im weitesten Rahmen Gebrauch gemacht. Die Lage in Mitteleuropa hat sich aber verschlechtert, die Konsumkraft hat auch weiter abgenommen und heute ist trotz aller Drosselungen, vielleicht auch ein wenig w e g e n der erhöhten Arbeitslosigkeit, die Spannung zwischen Produktion und Konsum größer als vor einem halben Jahre. Für den Laien liegt es am nächsten bei diesen Erwägungen an das Getreide zu denken, es wäre aber falsch, wollte man annehmen, daß sich dieser Krisenvorgang auf die landwirtschaftlichen Artikel beschränkt. Die Rationalisierung hat die Produktionsmenge gesteigert und dabei das Heer der Arbeitslosen vergrößert, also die Konsumkraft geschwächt. Allein die Kautschukproduktion ist jetzt zehnmal so groß, wie im letzten Jahre vor dem Kriege. Das Gleiche ist auch bei anderen Produkten der Fall, wie bei Kupfer, Zinn, Zink, Erdöl, Baumwolle, Zucker, Kaffee etc. In allen diesen Produktionszweigen hat es Kartelle, Schützorganisationen, Produktionsdrosselungen, Künsumfinanzierungs-experimente gegeben und alles hat versagt oder einen Scheinerfolg herbeigeführt, der von einer umso schneller fortschreitenden Verschlechterung abgelöst wurde. Wir können nicht zurück, aber wir sollen es auch nicht. Der Preisabbau der Weltrohstoffmärkte muß eine Vorhut sein für einen allgemeinen Regenerationsprozeß der Weltwirtschaftslage, die Preise müssen hinuntergeschraubt werden, nicht hinaufgetrieben. Der Bauer will gar nicht mehr bekommen für sein Getreide, er will sich nur für das Geld, das er erhält, wieder das kaufen können, was er an industriellen Erzeugnissen benötigt. Die Zeit der hohen Preise ist vorbei, hoffentlich vorbei, denn die Weltwirtschaft schreit nach einer allgemeinen Preisermäßigung aller Produkte und Leistungen; der Konsum muß großgezogen werden bis er wieder in den Rahmen der Produktion paßt. Wie lange es dauern wird, bis wir dahin gelangen, ist maßgebend für die Zeitdauer und Heftigkeit der Krise, die uns noch bevorsteht. Dr. H. K. X Genosfenschaftsbewegung im Drauba-nat. Im vergangenen Jahre wurden in das Genossenschaftsregister des Draubanats 81 neue Genossenschaften eingetragen. Seit dem Jahre 1918 wurden 777 neue Genossenschaften eingetragen und 333 gestrichen, so daß ein absoluter Zuwachs von 474 Genossenschaften festzustellen ist. Staatliche Verbindlichkeiten Der Finanzminister hat die Begleichung der staatlichen ÄerbindÜchkeiren aus dem Jahre 1929=30, die bisher noch unbeglichen sind, vorgeschrieben. Die Gesamthöhe dieser Verbindlichkeiten beträgt imtd 82 Millio-neu Dinar. Zahlungen Btf zu 50.000 Dinar müssen sofort erfolgen, für Summen über 60.000 ist die Zustimmung des Finanzmini-sters erforderlich. Die Auszahlung kann nur auf Grund ordentlich liquidierter Dokumente erfolgen. X Internationale Finanzkonferenz üb« europäische Fragen. L o n d o n, 19. Feber. Der Newhorker Korrespondent des „Daily Telegraph" berichtet, daß sich die amerikanische Regierung mit der Einberufung einer internationalen Konferenz zur Erörterung der wirtschaftlichen und finanziellen Probleme Europas (Tributfrage?) zum Frühsommer d. I. mehr oder weniger einverstanden erklärt habe. Die amerikanische Regierung beabsichtigte jedoch, sich nur streng „Inoffiziell" zu beteiligen. Nach amerikanischer Auffassung würde eine solche Konferenz eine dauerhafte Lösung des Reparationsproblems durch Herabsetzung der Zölle und andere Maßnahmen erzielen können, die es den Schuldnerländern leichter machen würde, ihre Verpflichtungen durch Steigerung der Ausfuhr zu erfüllen. X Weinverkauf an das Heer. In Bela-crkva ist Wein für die Armee gekauft worden, insgesamt 9 Waggons. Für diese alten Weißweine, die bereits übernommen werden, sind Preise gezahlt worden, die über die Marktpreise beträchtlich hinausgehen. Frau Henkewitz trifft den kleinen Eduard und fragt ihn: »Na, Eduardchen, man sieht ja deinen Papa gar nicht mehr. Wo steckt denn der eigentlich?« »Der ist zum Wintersport, Frau Henke* wltz.« »Dein Vater ist doch aber schon im November weg!« »Ja, und er bleibt alles in allem sechs Mo. nate, wenn er sich aber gut führt, kommt ei schon eher wieder zurück.« Der Äebesdetektiv H o nt — von ihnen, von allen, die, [Ulgereizte Einbildungskraft erraffen und bersten kann, im engen Umkreis ihrer Tage, j Schwestern, verheiratete und unverheiratete brauen. Herrin wie Dienstbote, alles was Weiserrock trägst und wäre es des lieben Gottes Nock! Nur die Mutter wird im Sinne eines !till,chwe:genden Waffenstillstandes — aber auch wcht :mmer verschont. Taucht nun gar eine brau, d:e memandem verbunden ist. die kein Mcnsch beschirmt (d. h. besitzt — etwas für et-Gatte oder Sohn oder Bruder — kurz ftne Fremde, dann ist sie Freiwild. Dann kennt ?er Geist keine Schranke oder gar das Mund-roerT! Ja, aber das Freiwild ist diesmal Annette, sin harter Bissen. Wer fängt an? Und von welcher Seite her? m5*Itfames Weibchen! . . . Indes sie hinter a6(S,[ Pfoten grinsen und sie mit den Angen stn ' tn’ f'e ilinen einen bestimmten, har- Sbnl ■ spöttischen Blick zu, daß ihnen der dutzt 1’ bcr ^hle stecken bleibt- sie sind versagst f'e m't höllischem Augenblick etwas t-!oÜe^. ^'fch' öir den Mund ab, Pillois, das nicht gut!" »Was den?" »Was du eben ge^gt hast." r Be,e»€rt. nichts gesagt zu haben er habe können 9e^t”lt,en' öaß sie es nicht hätte hören burU^I Non außen gelesen . . . Eure Noj- üb '^richtet draußen! Wenn ich schon nichts euer sn)t1L. anfcn vermag, so soll wenigstens ^nnd rein bleiben." n' ?^nagelt sind sie.- Für den Moment. Wo-dioie Anti ? Wef(lt verwegene Ton und Blick, fen? nftt, °qr bic ivie Ohrfeigen nicdersan-sicheren csl s gleichsam ' mit derselben streich: w" ' Ue "öer die blonden Brauen £ In,,5,ns ne"em «t sich um sie der Mit t dom Ohr zur Ferse ste sich ausgekundschaftel; sie bietet -ihnen die Stirn und durch unerwartete Fragen, die jetzt rechts, jetzt links einsallen, hält das Denken der Junge in Atem. Sie weiß zu wohl, was unter den müßigen Schädelchen summt wie ein Mückenschwarm, der in: Frühling aus der Glyzinienwand bricht. Sie weiß es. Weiß sie cs nicht, so werden sie ihr's schon beibringen. Der dicke Changnois, eines Pferdehändlers Sohn, fünfzehn Jahre, mit dem Aussehen eines Siebzehnjährigen, vierschröttig, massig, die Lederhaut des Gesichts von Sommersprossen üöer-siebt, eckiger Schädel, weißblondes, kurzgeschorenes Schweinshaar, ungeheure Hände mit bis zu den Wurzeln glattweg abgekauten Nägeln, roh und verschmitzt, ein Spaßvogel und Streithahn — wenn er flüstert, brummt es hohl wie Fleisch fliegen im Topf; er beguckt Annette, würdigt ihre Formen und Reize, schnalzt kennerisch mit der Zunge, ist eine Wette eingegangen, „ja, mein Lieber!" er würde sich ihr erklären. Spricht sie mit ihm, rollt er wahre Karpfenauge::. Sie gibt ihn dem Gelächter der ändern preis. Da hat er geschworen, die seine Dame werde er sich einmal ausborgen! Absichtlich läßt, er sich von ihr beim Zeichnen obszöner Dinge ertappen, lind jetzt wartet er die Wirkung ab. Aeußerlich teilnahmslos, aber seine Weste bebt, er lacht mit dem Bauch. Und die anderen Händlern, die ein geweiht sind, werden auch gleich zuschnappe::, starren das Opfer an, Annettes Stirn, ihre schlanken Finger, die das Blatt Papier halten. Sie hatte sich, nicht geregt. Sie faltete das Papier zusammen. Sie beendet das begonnene Diktat; und Changnois grinst beim Mikschreiben. Wie es fertig ist, sagt sie: „Changnois, Sie gehen ein paar Wochen auf den Maierhof Ihres Vaters zurück. Hier werden Sie noch kränk. Ihr Platz ist auf den Feldern, bei Ihren Pferden." Changnois.ist das Lachen vergangen. Sein Hinterer hat keine Lust, die Bekanntschaft mit Vaters Fußtritt zu erneuern. Er protestiert, erhebt Einwände. Aber sie bleibt unbeugsam: „Packen Sie sich nur, mein Junge! Ihre Box hier ist zu eng. Tort drüben können Sie sich aus toben und man wird sie striegeln. Da ist Ihr Schein für den Herrn Erziehungsleiter!" Sie schreibt auf das Blatt: „Ist nach Hause zu schicken. Enthoben." Zur Klasse, die mit offenen Mäulchen dasitzt, sagt sie: „Liebe Jungen, plagt euch nicht umsonst. Ihr wollt mich einschüchtern, weil ich eine Frau bin. Ta kommt ihr ein paar Jahrhunderte zu spät. Heutzutage haben die Frauen ihr Teil am Werk der Männer. Sie können sie vertreten. Das Leben der Männer ist ihr Leben. Sie schlagen davor nicht die Augen nieder . . . Ihr wollt euch als Männer aulsvielen? Rur Geduld! Das bringt der Dümmste fertig. Aber es dreht sich nur darum, ob ihr anständige Männer Werder, die auch in ihren Berufen tüchtig sind. Wir stehen da, um euch dabei zu helfen. Aber wenn ihr's nicht wollt, zwingen werden wir euch nicht. Offenes Spiel! Eure Sache! T>- ode net-. . wo! ihr? . . . Also dann vorwärts!" Nach ein paar Versuchen überzeugen sie sich; daß nicht sie die Stärkeren sind. Von da an ist unausgesprochen der Vertrag unterzeichnet. Natürlich müssen die Grenzen bewacht werden. Sonst wäre der Vertrag ein Fetzen Papier. Das geschieht. Darüber hin ergeben sich normale Beziehungen. Die aufgerichtete Macht wird von ihnen nicht mehr in Frage gestellt. Jede Frau ist ein Marund Von Fjodor A. S s o l o m i n. Autorisierte Uebertragung von B i k t o r P o lze r. „Väterchen", sage ich zu dem Juwelier, „morgen- komme ich zu Euch in den Laden. Nastaßja Jwanowna hat Namenstag und soll eine besondere Freude haben. Ihr seid ja der beste Freudenspender für Frauen." „Meint Ihr wirklich? Nicht immer, nicht immer. Bei Ljubotschka war ichs gewiß nicht." „Sicherlich war die Gabe zu gering. Ihr Mann ist ein Spießer." „Das ist er. Aber zu gering? Eine dreifache Perlenschnur um Ljubas rundes Hälschen, mit einem Anhänger bis auf den Busen herab? Was denkt Ihr, zu gering war die Gabe nicht. Auch hatte Ljubotschka die Schnur gewünscht. Aber troßdem bekam Pjotr Michajlowitsch, als er sie brachte, eine Schüssel heißer Pirogen an den Kopf." „Das schmerzt! Und Ihr wißt wirklich nicht, aus welchem Grund?" „Freilich weiß ich ihn. Aber ich bin ein Grab! Also hört und schweiget. — Pjotr Michajlowitsch war einmal auch ein glühender -Bräutigam. Ljuba fchien etwas spröde. Später war sie zugänglicher. Also, Pjotr bestellte bei mir das Feinste, was es gibt, und so bekam sein Weibchen die dreifache Perlenschnur mit Anhänger. Schneeweiß waren die Perlen, sage ich Euch- mit rosigem Glanz, eine genau wie die andere. Und das Mittelstück im Anhänger erbsengroß, tvas sage ich, haselnußgroß, wahrhaftig! Drei Jährchen gingen inS Land — es sind die kritischen für eine junge Ehe, wißt Ihr — da wankt Pjotr eines Morgens in meinen Laden. „Väterchen", stößt er hervor, „Ljubas Perlen sind weg!" — Wie das? frage ich teilnahmsvoll. — „Gestern komme ich nach drei Monaten aus dem Kursier Gouvernement zurück tnid will abends mein Weibchen ausführen. Ljubotschka, schmeichle ich, nimm heute deine Perlein um dein süßes Hälschen. Ljuba ziert sich: Ihr Hälschen ist auch so schön genug, für den Mann braucht man sich nicht zu schmücket!, die Perlen sind beim Putzen — kurz tausend Ausreden. Ich lasse nicht locker und schließlich, unter Tränen, kommts heraus: die Perlen sind weg, verloren. Zwei Monate schon, bei dem furchtbaren Wolkenbruch. Ljuba war auf der Straße, hatte die Perlen um — plötzlich brach der Hagel los. Ljubotschka, tiefnaß, das atme Täubchen, drängt sich in die- Trambahn, steht eingepreßt zwischen Gaunern und Taschendieben, kommt nach Hause — die Perlen sind weg. Keine Zeitung, kein Finderlohn, keine Polizei nützt. Weg!" — Und was solls, Pjotr? frage ich. — „Väterchen, ich habe in Kursk schön verdient, liebe sie wie als Bräutigam, könnt Ihr noch einmal da-s gleiche Wunderwerk schaffen: dreifach, mit Anhänger bis auf den Busen, wißt Ihr?" Für wann braucht Ihr es, frage ich. — „In acht Tagen ist unser Hochzeitstag, verstehet: drei Jahre, drei Reihen. Wenn es sein könnte . . ." stottert er. — Es kann sein, sage ich, und wirklich, Pjotr bekam sein Wunderwerk. Tadellos war es, schneeweiße Perlen, mit rosigem Glanz, eine genau wie die andere — tadellos, bis auf einen winzigen Kratzer hinten an dem Anhänger. Und dieser winzige Kratzer war der Grund, daß Pjetja eine Schüssel heißer Pirogen an den Kopf bekam." „Ich bitte Euch, Väterchen, wegen eines Kratzers?" „Jawohl, mein Lieber, denn an diesem Kratzer erkannte Lsuba, das Täubchen, daß eS ihre eigene Perlenschnur war, die sie vor zwei Monaten dem Rittmeister Aljuchin für-treue Dienste geliehen hatte. Er brauchte gerade ein Pfand, der Aermste. Und bevor er dann endgiltig nach Amerika ging, brachte er mir die Perlen und nahm darauf 4000 Rubel. Was glaubt Ihr, habe ich schon verdient an dem ganzen Handel? Um 4500 habe ich Pjotr Michajlowitsch die Perlechen überlassen. — Rein geschenkt, sage ich Euch!" „Und die Pirogen? Woher wißt Ihr davon?" „Nun, Pjotr kam -an seinem Hochzeitstag schluchzend herein und zeigte nur das Brand mal auf der linken Backe. Ljuba war wütend gewesen über seine Verschwendung. Sie ist immer so häuslich, das Täubchen!" Hilm-Ecke Marokko in Hollywood Von Marlene Dietrich. Um der Wahrheit die Ehre zu geben — so direkt in Hollywood lag unser „Marokko" ja nicht. Wir mußten um die Außenaufnahmen zu machen, nach Mexiko reisen. Aber das hört sich schlimmer an, als cs in Wirklichkeit war, denn die marokkanische Stadt war in einem Tal — Imperial Valley — aufgebaut, das mit dem Auto in etwas mehr als einer Stunde von Hollywood aus zu erreichen ist, sodaß wir also am Abend nach Beendigung der Arbeit wie i der nach Hause fahren konnten. Dicht an i der Grenze liegt der Besitz von Josse L. Las.$ y, dem Vizepräsidenten der. Para-mouttst dessen Gäste wir während der Dauer der Ausnahmen waren. - Die Filmarbeit war sehr anstrengend, der großen Hitze wegen, aber insofern Wieda sehr angenehm, da meine Partner Gary C o o p e r und.Adolphe M e U.j v u unglaublich nett und liebenswürdig waren. Ter Kontakt zwischen ihnen und mir war sehr schnell da, und die Wichtigkeit der Per sönlichen Sympathie ist bei einer künstlerischen Zusammenarbeit nicht noch genug einzuschätzen. M e n j o u spricht übrigens sehr nett deutsch und ist immer bemüht, sich in der fremden Sprache zu vervollkommnen. So mußte ich ihm alle Dialogstellen unseres Films ins Deutsche übersetzen, und er lernte sich gleich auswendig. In - unserer marokkanischen Stadt war übrigens alles echt oder zumindest echt kopiert. Die Eingeborenen waren richtige Araber und Araberinnen, sämtliche Fremdenlegionäre hatten militärische Erfahrung, und das Regiment setzte sich aus den Angehörigen aller möglichen Länder zusammen. Daß bei der Herstellung der Dekorationen, Kostüme und der notwendigen Requisiten kein Stilfehler unterlief, dafür sorgten eine Reihe von Sachverständigen, die wochenlang fieberhaft arbeiten, bis die Echtheit jedes kleinsten Details gewährleistet war. Die Wüstenszenen drehten wir an anderer Stelle. In der Nähe der kalifornischen Küste, ebenfalls eine Stunde von Hollywood entfernt, befindet. sich. eine richtige kleine Sahara, deren weiße, trockene Sandwellen schon in vielen Filmen die nordafrikanische Wüste ersetzen mußten. Wir fanden hier noch die stehengebliebenen Zeltgerüste aus dem Film „Der weiße Harem" vor, in dem Gary Eooper ebenfalls einen Fremdenlegio när, allerdings einen -Offizier, gespielt hatte. Merkwürdigerweise ist cs in der Wüste sehr kalt, die Ursache sind wohl die kalten Winde, die vom Meere kommen und den Sand aufwirbeln. Während der kurzen Auf nahmepausen mußte ich mich in dicke Tücher entwickeln,, um nicht zu frieren. Zum Schluß möchte ich Ihnen noch eine kleine interessante Sache erzählen, die allerdings nichts mit den Aufnahmen zu tun hat. Ich singe in den: Film einen Schlager uäd verkaufe dann Aepfel an die Kabarett-besuchet. Seit der Film „Marokko" in New-york angelaufen ist, hat dort eine neue Mode Platz gegriffen: Man verkauft jetzt, angeregt durch unseren Film, Aepfel in den Lokalen des Broadway. Maurire Chevalier und Ernst Lnbitsch. Maurice Chevalier, der nach seinem mehr ntonatigen Europa-Urlaub wieder nach Amerika zurückgekehrt isst beginnt demnächst mit der Arbeit an einem neuen Tonfilm, dessen Regie wieder Ernst Lubitfch führen wird. Philatelie Neuerscheinungen L u xe m b u r g ersetzte die niederen Werte der kursierenden Serie durch eine ein fächere Ausführung in Buchdruck. Wir melden: 5 C. violettbraun und 10 C. olivgrün. — Zur Feier der 25. Wiederkehr der russischen Revolution'-von 1905 brachte R u ß-l a n d eine Reihe ziemlich primitiv ausgeführten Erinnerungsmarken heraus. Der schlechte Truck überrascht bei Rußland besonders, denn man ist gewohnt, diese Propagandaerzeugnisse stets in guter Ausführung herausgegeben zu sehen. Wir nrlden: 3 Kopeken rot, 5 Kopeken blau und ;0 Kopeken dunkelgrün und rot. Die 3=$dpefen» Marke zeigt den berühmten Panzerkreuzer „Potemkin". die anderen Szenen aus oei Revolution. — Die 20-Centimes-Marke d. Ä a a r g e b i c t e s hat den Aufdruck „D i e n st m a r k e" erhalten. — U u- g a r n gab die 50-Filler-Marke in der Zeichnung der kursierenden 32 und 40 Filler heraus, und zmar auf dem neuen Wasserzeichenpapier, hiebei wurde die -Farbe ebenfalls geändert: 50 Filler gelbbraun. Anläßlich der Portoerhöhung wurden Provisorien geschaffen, und zwar wurde die 25-Filler-Marke mit dem alten und die 3. -8 und 16 Filler mit dem neuenWasserzeichen hiezu verwendet. Mir melden: 2 Filler aui 3 Filler, orange, 6 Filler auf 8 Filler, lila-rosa, 10 Filler auf 16 Filler violett sotoit 20 Filler auf 25 Filler braun. — Demnächst gibt Belgien eine neue Fli-g-po-stmarkenreihe aus. — Bulgariens hohe Werte zu 6, 10 und 20 Lewa fff nie zu 6 Gtot. sind noch nicht erschienen, sollen aber demnächst erscheinen. — Für den Südamerikaflug des italienischen Geschwaders soll eine eigene 7.70 Lire-Marke bereits er schienen sein. -— Luxemburg bereitet einen Höchstwert zu 20 Fr. und vier Fl rg-postmarken vor. — Monaco will die überflüssige 50 C.-Marke durch Aufdruck in eine I.10-Fr.-Mar7e umwandeln. — P o r-t ii g a l soll in der Lissaboner Schnitterin- Zeichnung noch die 1.50 und 4.50-Esk.-Marke ausgeben, dann soll eine neue Serie erscheinen. «►4-*.----- Bücherschau o. Der große literarische Wegweiser »Minerva 1931«. Wir haben in den Händen das erste Jahrbuch der Verlagsbuchhandlung Minerva d. d. in Zagreb, welches vier literarische Gebiete umfaßt und zwar: das jugoslawische, deutsche, französische und das englische. Alle bedeutenderen Werke dieser vier Literaturgebiete nach der alphabetischen Reihe der Autoren sowie mit dem kurzen Inhalt eines Jeden Werkes nebst Originalpreis des betreffenden Verlages enthält dieser literarische Informator. Er umfaßt 630 Seiten und unzählige Klischees zu den Werken beleben den Text. Es geschieht zum ersten Male, daß bei uns eine Buchhandlung so etwas unternimmt, und es ist wirklich schwer auch im Ausland ein ähnliches Beispiel zu finden. Der Preis nur Din 25.— bei franco Lieferung durch: Minerva, Verlagsbuchhandlung A. G. in Zagreb, Samostanska ul. 2. b. »Jadranska straza«. Monatsschrift des gleichnamigen Vereines. Split. Februar 1931. Jährlich 120 Din. b. Was denken Sie vom doppelten Beruf der bürgerlichen Frau von heute? Dieses Thema wird in Heft 9 und den folgenden Hef ten der Zeitschrift »Frau und Gegenwart (Neue Frauenkleidung und Frauenkultur« dis kotiert. Beteiligen Sie sich an der Aussprache und verlangen Sie, wenn Sie die Zeitschrift noch nicht kennen unter Berufung auf diese Notiz ein kostenloses Probeheft vom Verlag G. Braun, Karlsruhe l./B. b. Die »Bergstadt« (Verlag Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1. Monatl. 1.50 RM.) Es würde zu weit führen, alle Beiträge des Februar Heftes zu charakterisieren, aber die wichtigsten von ihnen seien doch wenigstens genannt: »Das schlesische Gesicht zur Biedermeierzeit«; »Meisterwerke der Schmiedekunst«; »Wunder des Brückenbaues«; »Künstlerfahrt nach Spanien«; »Mallorca« (sämtlich reich illustriert); »Diamantenmarsch«; »Das Grab Karls des Großen«; »Maria Sy-billa Merian. Ein Frauenleben aus dem 17. Jahrhundert. b. Napoleon von Emil Ludwig. Mit 21 seltenen Napoleon Bildnissen. Ungekürzte Sonderausgabe mit sämtlichen Bildern, Leinenbd statt M 16.— nur M 3.75. Verlag Ernst Rowohlt, Berlin W 50. — Auf dem festen Grunde des gesamten Dokumentenmaterials läßt Ludwig statt nur Schlachten Zu schildern, den Mann der eisigen Tatkraft und des glühenden Herzens in all seinem Lieben und Hassen, seinem Siegen und Erliegen erstehen. Berliner Lokalanzeiger schreibt: In starkem, hinreißendem Gefälle zieht die aufrührerische Handlung eines unerhörten Menschendaseins durch das Buch. Bewundernswert die schlagfertige Beherrschung des Ungeheuern Materials, bewundernswert die Gestaltungskraft, die diese Massen in feste Formen schlägt. b. Vielseitig und abwechslungsreich ist das Februarheft von Westermanns Monatsheften. Paul Schmidt würdigt das Werk des 60jäh-rigen Emil Orlik. »Der äußerste Vorort von Berlin«; »Stil im Heim und in der Geselligkeit«; »Vom Pelztier zum Pelz«; »Die Karikaturen in der antiken Kleinkunst« heißen die weiteren Beiträge. Außerdem beginnt in diesem Heft der neue große Roman von Irmgard Spangenberg »Alles um Jorindental«. Interessenten erhalten ein Heft umsonst von dem Verlag Georg Westermann, Braunschweig. b. »Talijani na Primorju kraljevlne Jugo-slavije« von Dr. Ivo Rubiö. Auf Grund gewissenhafter Untersuchungen und genauer statistischer Daten, zeigt der dalmatinische Geograph und Historiker Dr. Rubiö in diesem Buche, daß es in unserem Küstenlande insgesamt 5600 Italiener gibt. b. Roland Tenschert: Mozart. (Musiker-Biographien 1. Band.) Reclams Universal-Bibliothek. Geh. 80 Pf., geb. Mk. 1.20. Ein Mozartbuch, das mit warmer Begeisterung und wissenschaftlichem Verantwortungsgefühl geschrieben ist. ©eitert Ecke Die Gattin eines Tonfilmkomponisten rühmte sich neulich: »Ein merkwürdiger Zufall! Mein Mann ist an dem gleichen Tage geboren, an dem Verdi gestorben ist!« Einer horchte interessiert auf und meinte: »Tja, ein Unglück, sagt das Sprichwort. kommt eben selten allein«. * Tante Amalie hatte eine Grammophonplatte: Echter-Nachtigallengesang. Tante Amalie nahm die Platte neulich mit in ihren Garten, wo sie sie in der Laube spie len ließ. Das tut sie nie wieder. Denn zehn Minuten später saß der ganze Garten voller miauender Katzen .. * * Landor kauft eine Karte für die »Lohen-grin«-Aufführung. Irrt sich aber im Datum. Gerät in eine Aufführung der »Zauberflöte«. Nach dem zweiten Akt wendet er sich an seinen Nachbar: »Ach, Verzeihung, wann kommt denn eigentlich die Gans?« »Was für eine Gans?« »Na, die den Lohengrin auf die Bühne zerrt!« »Aber lieber Mann, das ist doch nicht die .Lohengrin’-Aufführung. Heute abend wird doch die .Zauberflöte’ gespielt!« »So? Die ,Zauberflöte’? Na, dann kann Ich ja nach Hause gehen. Von der .Zauberflöte’ kenne ich nämlich jeden Takt.« JCteinec Aazeigec ■Realitäten Haus mit Gasthaus in Maribor, auf verkehrsreichem Posten, zu »erlaufen oder in Pacht su geben ab 1. März. Abreise Verb. 2055 Zn vermieten rifT?MVTT9w^tVT?1 Möbl. stimmet, separ., sofort zu vermieten. 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