?5, ^^^ M^M ^3^_ ^^^^H^^^^^i^ZH^H'i^^^^^ <8. ^^^^^^^^^^'^N^H^^^^^^z^^ Vaterländisches. Die Hcrbersteine. (Fortsetzung.) 3v^it dem Regierungsantritte Herzog Ernst des Eisernen ^l406) lernte man wieder den Gesetzen das Knie beugen. Lobming vorgefordert, söhnte sich mit den Gemißhandelten aus, in der Hoffnung Gnade vor dem Fürsten zu finden; allein der eiserne Herzog ließ es bei Günthers großmüthiger Verzeihung nicht bewenden, seine Fürbitte nichr gelten. Der Raubritter mußte seine Herrschaft Neuhausel in Krain als Schadenersatz geben, Eppenstein nahm der Landesherr für sich; der alte Thurm, der den Frevel beherbergt, wurde der Erde gleich gemacht, die Graben der Stammburg Lobming wurden verschüttet, das Geschlecht hörte a>lf, edel zu seyn. Der ritterliche Herzog hob nun Günthern von Herbcrstcin von Ehre zu Ehre. Er vertraute ihm die Feste Mitterburg in Istrien, spater selbst das Gratzer Schloß, ernannte ihn zum Feldhauptmann von Steyer-mark und der Sceküsten von Istrien, und setzte in sein Wavpen das goldene Pfcrdekummet seiner mütterlichen Großältern, der Herren von Haag. Vielleicht der glänzendste Tag in Günthers reichem Leben war die Schlacht von Nadkersburg. Die Osmanen waren plündernd und brennend an der Mur heraufgcstreift, der Herzog eilte ihnen entgegen, Günther mit unter ihm befehligend. Eckhard von Hcrberstein, Günthers Oheim, einer der ersten in der Schlacht, stürmte, schwang hoch dns Banner, während der Freiherr von Rauber, Dietrich von Tannhausen und Wilhelm Khevenhüller todt ne-ben ihm hinsanken, und brach endlich der Feinde Reihen. Zwanzigtausend Muselmänner, und ihr Vezier waren gefallen, das Lager strotzte von köstlicher Beute; ganz Inner'österreich war gerettet. Bald darauf in fortgesetzten Kämpfen siel Held Eckhard; Günther blühete fort. Der größte Theil der reichen Geschenke, die er von seiner freigebigen Gemahlinn erhalten hatte, kam, da er nur zwei Töchter hinterließ, an seine Vettern Georg und Andreas, die Söhne Otto's des Demüthigen, von denen jener die ältere, dieser die jüngere Haupt-linie stiftete. Andreas, der Ahnherr der jüngeren Hallpllinie, hin? terließ nur zwei Söhne, Georg und Le,nhard. Georg starb (l49i) unglücklicher Weise am Irrsinn. Leon-hard, der beste Reiter seiner Zeit, verlor bei der Belagerung Triest's (l463), durch einen Pfeil zwei Zähne; wurde vom Kaiser Friedrich lV. auf der Tibcr-brücke zum Ritter geschlagen (l469); später Hauptmann zu Adelsbcra. und am Karst, erhielt er das Amt Wippach, endlich die Herrschaft Gutenhag in Steyer als erbliches Lehen, und vom Kaiser Marimilian die Hauptmannschaft Portenau in Pacht. Seine Tochter Ursula gebar den tragisch - endenden Helden Johann Kaz-zianer, einen der heroischen Vertheidiger Wiens wider den großen Suleimann, unter dem alten Niclas Salm; — seine vier Söhne, Georg (lll.), Johann Siegmund und Wilhelm, erhöhten des Hauses Ruhm, aber keiner so sehr als Siegmund. Es möge darüber die dankbare Erinnerung an die Großthaten eines unermüdbarcn Helden zu Wasser und zu Land, im Feld und im Cabinete, nicht gemißdeutet werden, der in den Wundertagen einer neugeborncn und Neues gebärenden Zeit, froh und kräftig mehr zu Stande brachte, als ein ganzes Geschlecht hinwelkender Pygmäen. Geboren auf dem Schlosse Wippach am Karste (l486) war er so schwächlich, daß seine Aeltern ihn zum heiligen Hause in Loretto verlobten. Sein Bruder Johann unternahm mit dem zarten Knäblcin die Reise, das gesundete und erstarkte. Als Knabe lcrnte er mit der deutschen Sprache die windische, als Jüngling auf der Wiener Hochschule mit allem Fleiße die lateinische. Ueber das Windische und Lateinische vielfach gehöhnt und bespöttelt vom Unverstände, ist er durch beides groß i5k - geworden. Iln I. (l 502) sagt er: bin ich U:u^»Imirlm» l. 37N>! getreue Meister und Unterweisen .ch da gehabt! Gott geb' denen allen die ewige Freud und Lohn , Amen." Als une, schrockener und umsichtiger Ritter vertheidigte er gegen die Venediger im Kriege die heiligen Liga, Mährenfels und Mitterburg, so glanzend, das; ihn des Kaisers geliebter Freund, Erich von Braun-schweig, ehrte und liebte, und vor Marano, welche Festung Marimilian nicht lassen konnte, und ob ein Land zu versetzen wäre, verjagte er, die große Streitfahne lustig schwenkend, mit seinem Bruder Georg, die Ve-nediger, fing ihren Anführer, und speisete die geang-stigte Stadt (!5l4). Der Kaiser schlug ihn dafür am Siegesfeste zu Innsbruck zum Ritter, begehrte ihn zum Diener und setzte ihn in seinen Rath. Seine erste ,grosie Gesandtschaft war nach Dänemark zum König Christian dem Grausamen, dem Urheber des Stockholmer Blutbades, der, ungewiß ob mehr unverstrickr durch der Dyveke Reize, oder durch den verführerischen Verstand ihrer Mutter Siegbritte, einer Gastwirthinn, Land und Leute nach ihrem Willen regierte, und seine Gemahlinn Isabella, Schwester des nachmaligen Carls V. und Enkelinn Kaiser Maximilians, schnöde behandelte. In der stillen Zelle eines Barsüßerklosters sprach Siegmund das erste Mal den starken, unbeugsamen König, und hielt ihm ruhig und fest vor, «wie er ungeschickt, unredlich, unehrlich handle, dem Kaiser und seiner Freundschaft unleidlich." Der König antwortete höflich, ausweichend, und blieb ungeändert. Gehaßt und vom Throne gestoßen, nach Dyveke's Vergiftung und Sieg-brittens dunkelm Verschwinden, mochte ihm Isabellens treue Liebe rührend das Herz beschleichen, noch rührender und sehnsüchtiger nach ihrem Tode in neunzehnjähriger harter Gefangenschaft. Noch in demselben Jahre (l5ltt) wurde Sieg-tnund von Herberstein nach Rußland geschickt: »weil die orientalischen Königreiche Ungarn, Böhmen, Croa-tien und Dalmacien Friede hätten, im Westen des KaiserS Enkel Carl sechs und zwanzig Königreiche friedlich regiere, Portugal und England friedlich gesinnt seyen, im Norden Christian über Dänemark, Schwe-den und Norwegen unangefochten herrsche, ja der rastlose Feind Frankreich und die leicht beweglichen Staaten Italiens in Ruhe mit dem Reiche lebten; möge der große Czar Waßilij Iwaxowirsch Gott und der heiligen Jungfrau zu Lj.eb und dem deutschen Kaiser zu Ehren die wilden Kriege mit den Iagelloniden in Polen, die dem ErzHause seine Rechte an Ungarn nicht länger zu verkümmern versprochen hatten, gleich beilegen , damit die ganze Christenheit des holden Friedens sich erfreue." — Obwohl die Gesandtschaft ihren Zweck nicht erreichte, weil die Polen die feindseligen Neckereien nichr endigten, so genoß Siegmund von Herberstein doch alle Auszeichnungen, nahm Theil an den Stadt- und Landfreuden des Hofes, an den feiert«_ chen Tafeln (»Siegmund, < spricht der Fürst, »du wirst mein Brod mit mir essen«), erwarb sich durch seine Wohlredenheit und anmuthige Wurde so die Liebe des Czars, daß er ihm immer freundlich die'Hand zu drük>-ken psiegte, und bei seiner Abreise ihm reiche Geldgeschenke und eine Begleitung von 200 Pferden mitgab. Der Cardinal v«n Salzburg, Matthäus Lang (ein hochberühmter, erfahrener nnd geliebter Herr), hatte Sieginunden den Auftrag gegeben, über Nußland, so viel er könnte, zu erforschen; er bat nun um Erlaubniß gegenwärtig zu seyn, wenn der alcernde, fantasic-reiche Kaiser Marimilian des Abends über die gewöhnliche Zeit, bis der Schlaf mit Gewalt kam, von den Wundern des schauerlichen Nordens, wo man bloß EiS, Nacht und Gransamkeit vermuthete, fich erzählen ließ. Die letzte Reise, welche Siegmund für diesen Kaiser unternahm, war nach Ungarn, durch höchst dornenvolle Unterhandlungen des ErzHauses Rechte zu wahren gegen die Ränke Zapolyas; denn schon am !6. Jänner !5l9 half er mit bekümmertem Herzen den Leichnam des frommen Kaisers, der auch ihm ein Vater gewesen, auf seinen Achseln in die Kirche tra-qen. Gegen die Regentschaft, welche der sterbende Ma» ximilian in seinen Ländern bis zur Ankunft seiner Enkel niedergesetzt hatte, wogte viel Ungehorsam und Empörung auf, und vornehmlich der treue Siegmund von Herberstein war ein Gräuel in den Augen der Neue-r>?r. Der Zwiespalt zeigte sich selbst in der Gesandt^ schaft, welche mit den Beschlüssen und Bitten des Landtags m Brück an der Mur (auf ihrer Reise vielfach geehrt von dem venedischen Dogen Leonard Lore-dano, vom Papst Leo dem X. und andern Fürsten Italiens, viel versucht durch Seeräuber, Feuer und die wilden Aequinoctial - Stürme des Mittelmeeres, auf wüste Felsen geschleudert, und hochbedroht von den habsüchtigen Einwohnern Irizäs) nach Spanien eilte, von dem jungen Könige Carl, der ebcn die feierliche Nachricht von der Wahl zum Kaiserthrone erhielt, nicht zum günstigsten aufgenommen, wegen des herrschsüch-tigen Unverstandes des I)s«. Siebenbürger, bis Siegmund den mächtigen Monarchen durch seine freundliche Klugheit versöhnte. Als Redner für die Landschaft Steyermark sprach er mild besänftigend zu dem Erzherzog Ferdmand, und erwarb ihr von Carln in Brüssel die Bestätigung mehrerer Freiheiten. Hier war es auch, wo der gnädige Kaiser sein Wappen besserte, jenes von Castilien und Oesterreich dem leinigen einzureihen, und die Bildnisse des römischen Kaisers, des 157 Königs von Soanlen und des Czavs unter die Helmverzierungen zu sehen erlaubte: „Alles, wie der edle Mann sagt, zur Anreizung seiner Nachkommen, sich in Dienste zu ergeben, woher Adel und Erhöhung der Geschlechter komme, l'.nd nicht zu Hause den Wollüsten obzuliegen." Sonst wurde er noch vernxndet zu Sendungen nach Worms, da Luther vor die Schranken des hohen Reichstages trat, nach dem, durch den Bauernkrieg, durch den wilden Herzog Ulrich von Wür-temberg und durch dessen Achtung erschütterten Schwaben , nach den Niederlanden, Böhmen und Ungarn; er vermahlte sich mit Helenen von Saurau, und vertauschte das Mahrenfels seiner Familie dem Landesfürsten gegen Neyperg, Samerka und Partin. Im Jahre 1526 machte Siegmund seine zweite denkwürdige Reise nach Polen und Rußland, begleitet von feinen Neffen Ruprecht und Günther, den Söhnen sei-'nes Bruders Georg, von denen dieser 1529 bei der Belagerung Wiens sich auszeichnete, jener in den ungarischen Feldzügen unter dem Oheim Katzianer wak-ker focht. Der Zweck war wieder Frieden zu stiften zwischen Polen und Russen, allein der Polenkönig war so mißtrauisch, das; selbst Herberstein's beredte Offenheit ihm nicht alle Zweifel benehmen konnte, doch kam es dahin, dasi der Ezar, das goldene Crucifix küssend, einen fünfjährigen Anstand beschwor. Der Beschreibung seiner Handlungen, namentlich dieser beiden Reisen, verdanktes unser theuerer Held, das;Russen, Polen, Ungarn ihn, jede unter die Quellcnschrifcstellcr ihrer Nation zahlen. — D>e verachtete windische Sprache war das Mittel, Wiederentdecker Rußlands für den Westen Europa's zu werden, indem Siegmund Nachrichten aus russischen Chroniken und dem Munde der Gleichzeitigen über des Landes Geschichte und Alterthümer, seine Erzeugnisse und Religion, Verfassung und Regierungsform, Kriegswesen und Handel, des Volkes hausliches Leben und Vergnügen sammelte und in der lateinischen Sprache classisch darstellte. Auf der Rückreise erfuhr er die Niederlage und den Tod König Ludwig's in dem Moha-czer Verderben. Ohne Auftrag, aber rasch entschlossen, und nicht achtend seine im strengen Winter eben erfrorenen Glieder, eilte er nach Krakau zum Polenkönig, das Wohl Ferdinand's, des neuen Königs von Ungarn und Böhmen zu wahren, und den polnischen Hof abzuziehen von den Begünstigungen, die er dein Hause Zapolya gerne zuwandte. Es glückte und freudig kehrte er zurück zum König Ferdinand nach Prag, zeigte und erklärte einer czarischen Gesandtschaft dieser Stadt Grösie und altergraue Herrlichkeit, dasi sie erstaunt ausrief: »dies; ist nicht ein Schloß, dieß ist nicht eine Stadt; das ist ein Königreich, und es ist etwas Großes, ein solches Königreich ohne Blutvergießen zu erhalten.« Es wird für das Erzählen schon ermüdend, die Menge arbeitvoller und oft vergeblicher Botschaften herzuzählen, welche durch die Eindrangung Johann's von Zapolya in die Reihe ungarischer Könige, nach Ungarn und dem ihm verwandten Polen (welches ihn begünstigte), «weil man die Reiche selten mit Gerechtigkeit überkäme, aber gemeiniglich mit dem Schwerte" von 1327 bis l54l) nothwendig wurden, und die Siegmund unermüdet, zuweilen selbst an seinem Leben hinterlistig bedroht, verrichtete. Im Jahre 1537 wurden er und seine Verwandten zur gerechten Anerkennung ihrer Verdienste mit der Freiherrnwürde begnadigt. Au den Vcr-Handlungen des Kadaner Vergleich), wodurch der Herzog Ulrich sein verwirktes Herzogthum Würtemberg von Oesterreich zurück erhielt, nahm unser Siegmund auch lebhaften Antheil. Die großen Türkengefahren lenkten seine Talente auf einen andern Schauplatz. Der unglückliche Donauübergang bei Ofen (1541) gauz gleich einer verlo» reuen Schlacht, wornach Suleiman Nieder Ungarn sich zueignete, und die Kirchen Ofens auf 146 Jahre in Moscheen verwandelte, forderte eine Gesandtschaft zu diesem Weltbe» zwinger, welches dornevolle Geschäft Siegmund klug ausführte. Und neben jenem allgemeinen Unglücke drückte sein Herz noch ein besonderes. Sein Freund und Vetter Wilhelm von Roggendorf hatte bei seinem hohen Alter seine Ungeschicklichkeit zum Oberbefehle eingesehen, und war Siegmunden zu Füsien gefallen, damit er den König bewege, ihm das hohe Amt abzunehmen, er wolle gern auf eigene Kosten als Untergeordneter dienen. Die schwarzen Stunden waren gekommen; Ofen zu überraschen mißlang, Roggendorf hatte den Tod gesucht und ihn gefunden; zwei Herbcrsteine waren auch gefallen, und Siegmund vertheidigte den Alten, sonst siegreichen Feldherrn, seinen unglücklichen und verkannten Freund in einer eigenen Druckschrift Annntthig war der Auftrag, den er hatte: Elisabeth, die Tochter seines königlichen Herrn (1343) und deren Schwester Katharina (1553) als Bräute dem König von Polen Siegmund II. und August zuzuführen. Außer all diesen Reisen war er vielfach beschäftigt in fast allen Zweigen der innern Verwaltung, und erwarb letztlich seinem Hause (1556) die Würde eines ErbkämmerelH und Erbtruch-sesies von Kärnten. Seine geschwundenen Kräfte machten ihm mehr Muße nöthig, die der geschäftige Greis verwendete, seine zahlreichen Schriften abzufassen. —Achtzigjährig endete er (1566) kinderlos sein Leben, und stieg ruhmvoll und geehrt ins Grab; denn der Erzherzog Carl von Steyermarß widmete ihm in der Michaelikirche zu Wicn eine Ehrentafel, die das edle Gedächtniß Siegmund's (unstreitig eines der größten Oesterreicher aller Zeiten) unserer Zeit überliefert. (Fortsetzung folgt.) 158 Schloß Lassay. Zu den reizendsten Ausflügen, welche die Badegäste von Trouville aus, das mit Dieppe jetzt wetteifert, machen, gehört die Ruine des Schlosses Lassay. Zwar steht von der alten Pracht un5 Herrlichkeit nur noch ein Mauerstumpf und einige Treppentrümmer, aber desto großartiger ist die Aussicht vom Schlosihügel herab. Es war kein festes Maubnest aus der Ritterzeit, aber dennoch klingt die Art seiner Entstehung wie ein blaues Mährchcn. In drei Monaten mit ungeheuerm Kraft- und Kostenaufwand«: erbaut, wurde es während der Revolutionsstürme in drei Stunden verwüstet; seine Mauern und Thürme waren freillich nicht von Jahrhunderten festgekittet. Die Geschichte vom Schlosse Lassay ist so komisch, wie rührend, je nachdem man sie betrachten will. Der Erbauer des Schlosses kam zu der Sache, er wußte nicht wie; wollte Gott, alle Höflinge würden für ihre Süsiclcien und Großthuereien bestraft, wie der Marquis von Lassay! Der gute Marquis galt für einen der geistreichsten und kecksten Schönherren seiner »großen Zeit.« Dem Hause Orleans aus Neigung und Interesse attachirt und ein begeisterter, unverwüstlicher Höfling der berühmten Mlle. de Montpensier. »der großen Mademoiselle," fand der Marquis des Rühmens vom dem unvergleichlichen Schlosse Lassay kein Ende, das er in der Nor-mandie unweit des Seegestades besitze, Bci jeder Gelegenheit kam er auf dieß Schloß zurück, dessen reizende Lage und schöne Einrichtung, die Altes und Neues aufs Geschmackvollste vereinige, er in den Himmel erhob. „Welche Ehre für mich, welche Wonne, Madame« pflegte er seine Rhapsodie zu beschließen, »wenn Ihre Hoheit geruhten, einmal einen Theil der schönen Iahrs-zeit in meinem allerliebsten Schlosse Lassay zuzubringen!" — ..Nun gut!« antwortete einst die Mantpensicr, als der Marquis wieder das alte Lied anstimmte, «Herr Marquis, ich gehe auf Ihre Einladung ein, ich nehme die Gastfreundschaft, die Sie mir so artig anbieten, an. Die Aerzte verordneten mir Seebader, die Gelegenheit ist günstig. Zu Ende Juli ziehe ich also auf ihr Schloß und bleibe sechs Wochen dort." — Der Marquis strahlte vor Wonne und strömte in Danksagungen über; aber als er den Zirkel der Prinzessinn, wo die hohe Gnade viele Neider erweckt, im Rücken hatte, da war Spiel und Tanz vorbei, und sein lachendes Gesicht wurde sehr lang. Die Angst, die für einen Höfling jener Tage wirklich vernichtende Höllenqual, die gräßliche Verlegenheit des guten Marquis kann nur ermessen, wer seine Lage kennt. Ach, das vielgerühmte Schloß Lassay war nur ein — Luftschloß, eine bloße Schöpfung cdelmannischer Eitelkeit, höfischer Großprahlerei! Es existirte nicht und hatte nie cxistirt; die Einladung war nie ernstlich gemeint gewesen; der Marquis, so eitel er war, hatte sich in seinen stolzesten Träumen selbst nie einfallen lassen, daß die ssrnn