PRIRODOSLOVNE RAZPRAVE, 3 (6), p. 155-159 Ljubljana, 28. XII. 1937 jpllg ?'■& *h' t | PRIRODOSLOVNE RAZPRAVE KNJIGA 3 (6. ZV.), STR. 155—159 E. BAUER NEUE ODER WENIG BEKANNTE ICHNEUMONIDEN JUGOSLAWIENS CENA DIN 4 — LJUB L JA NA 1937 IZDAJA IN ZALAGA PRIRODOSLOVNO DRUŠTVO V LJUBLJANI UREDIL: DR. PAVEL GROŠELJ PRIRODOSLOVNE RAZPRAVE, 3 (6) p. 155-159. Ljubljana, 28. XII. 1937. Neue oder wenig bekannte Ichneumoniden Jugoslawiens. Von E. Bauer, Goslar (Harz), lleutschland. Mit 1 Textabbildung. Hoplocrgptus elementi Haberm. Q 1 g »Stol, Kara\vanken, 1600 m, 28. VII. 1933« (Dr. Jaeger). Ich sandte das Stiick an den Autor der Art, den vorziiglichen Hy-menopterologen Prof. D r. H a b e r m e h 1 in VVorms, der dieses zweifelsfrei als seine H. elementi bestatigte. — Bishernur in der Type — Unikum — von O b 1 a d i s in Tirol bekannt. Nach den Fundorten der beiden einzigen bisher bekannten Stiicke wohl als alpine Art aufzufassen. Hoplocryptus mallorcanus Kriechb. C Die Type stammte von Mallorca. Ein g, das ich fiir diese Art hielt, fing Herr Dr. M a e r t e n s — Naumburg a. S. am 5. IX. in Paračin (Serbien). Schon durch die weiBen Tegulae von H. fuyi-tivus Gr. verschieden. Herr Dr. Roman Stockholm, dem ich das Stiick sandte, erklarte dieses ebenfalls fiir mallorcanus Kriechh. Hoplocryptus femoralis Gr. g Eine siidliche Art. Gekennzeichnet durch die groBen reimveiBen Tegulae und das weiBe Schildchen. Ein g von Herrn D r. R. M e y e r, bezettelt »Opčina, Trieste, VII, 34«. Hoplocryptus mediterraneus Tschek. g Gleichfalls siidliche Art. Hinterleib mit Ausnahme der schwar-zen Basis des ersten Segmentes und der \veiBen Flecke an der Spitze ganz kastanienrot. Ein g erhielt ich von Dr. Jaeger, Podčetrtek, von der Insel Krk (Baška) vom 8.—17. VI. 1934. Mesostenus grammicus Gr. C S c h m i e d e k n e c h t kannte nur das g, indessen ist das O” bereits von Woldstedt in »Horae soc. entoin. Ross.«, XVI, 1881, p. 61, beschrieben. Ich besitze 2 Q cf in meiner Sammlung vom Mittelmeer, das erste von M e n t o n e, 6. IV. 1906, das andere von Dubrovnik, IV, 1935, leg. Dr. R. Meyer. Schon Gr a ven-horst erwahnt (1829 !) 4 q s von Oesterreich und noch mehr siidlich gelegenen Fundorten. Odinophora dorsalis Gr. o' — Allotype. Eine Beschriebung des c? ist mir bisher nicht bekannt ge\vor-den. Das o' weicht in folgenden Punkten vom q ab. Clypeus rot. Fiihler schwarz — bei der Gravenhorst’schen Type fehlten die Fiihler. Mesonotum oben und unten ganz schwarz, ebenso das Sehildchen. Heine rot, alle Hiiften schwarz mit roten Makeln. Hinterschienen nicht in ihrer ganzen Ausdehnung rot, sondern distal sch\varzlich, ebenso sind die Tarsen schvvarzlich mit Ausnahme des 5. Gliedes, \velches blutrot ist. Das erste Hinter-leibssegment ist nur wenig langer als am Ende breit, mit zwei scharfen Kielen, die sich von der Basis ab auf der Lange des ersten Segmentes erstrecken und nur das vor dem Ende liegende Viertel freilassen. Nur dieses End-Viertel des ersten Segmentes ist rot, im iibrigen ist letzteres schwarz. Die queren Segmente 2—5 sind rot, auch das 6. Segment ist seitlich rot. Im iibrigen ist der Hinterleib sclrvvarz einschlieBlich der Genitalklappen, die sehr groB sind, etwa so lang, wie die Halfte des Metatarsus und etwa so breit, wie die Hinterschenkel seitlich am Ende. Lange 11 mm. Ein cf von Dubrovnik, Juni 1926, leg. Dr. Meyer. Allotype in meiner Sammlung. Odinophora occidentalis Tosqu. Q Von dieser bisher nur aus Spanien bekannten Art erhielt ich 2 q q durch Dr. Jaeger — Podčetrtek, die dieser vom 1.—7. VI. 1936 auf der Insel Korčula (Velaluka) erbeutet hatte. Ein faunistisch sehr bemerkensvverter Fund. Bisher sind iiber die Ver-breitung der Arten der Gattung Odinophora Forst. so wenige An-gaben vorhanden, daB jeder neue Fundort beachtenswert ist. Schmiedeknecht halt die 3 bisher aus der Gattung Odinophora Forst. beschriebenen Arten dorsalis Gr., mediterranea Schmdkn. und occidentalis Tosqu. vielleicht fiir »Farbenvarietaten« einer einzigen Art. Ich mochte dies bezweifeln. Wenn Schmiedeknecht aber dieser Ansicht war, hatte er seine — unter Gna-thophija — bereits im Jahre 1900 beschriebene mediterranea in seinen »Opuscula Ichneumonologica« nicht als gute Art auffiihren diirfen. Syzeuctus tenuifasciatus Schmdn. L Diese Art ist von Schmiedeknecht mit Recht von Syz. maculatorius F. abgetrennt und als neue Art beschrieben vvorden. Der Beschreibung Schmiedeknechts ist noch hinzuzufiigen, daB die Spitzen von Vorder- und Hinterfliigel viel dunkler sind als bei maculatorius F. Auch ist die mir vorliegende Art im ganzen viel robuster als maculatorius F. — Der von Thomson in Opuse. Entomol., p. 2128, aufgestellte Sijz. punctiventris ist vermutlich mit der Schmiedeknechfschen Art identisch. Da jedoch Thomson niehts liber die Farbung von Kopf und Thorax erwahnt, ist seine punctiventris mangels geniigender Beschreibung unklar. Ein q von Starigrad (Insel Hvar), 1,—7. VI. 1935, leg. Dr. Jaeger, Podčetrtek. Poemenia notata Holmgr. 2 Eine Art, die sowohl mit schvvarzer als auch mit dunkelroter Oberseite des Mesonotum vorkommt. Ein Stiick — l — mit dunkelroter Mesonotum-Oberseite erhielt ich von Dr. Jaeger, Podčetrtek, das dieser am 1.—7. VI. 1935 auf der Insel Hvar (bei Starigrad) gefangen hatte. Schmiedeknecht gibt nur das nordliche und mittlere Europa als Heimat dieser Art an. Chorischizus nigripennis Gr. cf Von dieser Art sind bisher nur wenige Fundorte bekannt ge-worden. Schmiedeknecht in Op. Ichn. gibt pag. 1391 als Fundort allgemein Sudeuropa an; er selbst fing das Tier in Siid-spanien und bezeichnet es allgemein als selten. Dem Autor der Art, Gravenhorst, lag nur »par lusitanieum« vor. (Grav. Ichneumoniden Europ., III, pag. 815.) Ich konnte ein mir von Dr. Jaeger iiber-sandtes Mannchen mit der Beschreibung »Skoplje, Juni 1934, leg. Kormilev« untersuchen. Barglgpa humeralis Brauns. d Eine siidliche Art. Das vorliegende Stiick ist weniger gelb ge-zeichnet als in Schmdkn. Suppl. pag. 114/115 angegeben, indem der Thorax ganz schwarz und das Schildchen nicht ganz gelb, sondern in der Mitte schvvarz ist. Ein von Dr. Jaeger — Podčetrtek, am 1.—-7. VI. 1935 auf der Insel Hvar (Starigrad) gefunden. Atrometus insignis Forst. cf Unschvver zu erkennen durch den fast ganz interstitialen ner-vus parallelus und die keulenformigen Hinterschenkel. Hinter-tarsen sehr breit, schwarzbraun. Das Schildchen ist ganz sch\varz. Bekannt bisher aus Frankreich und Ungarn, nach M o r 1 e y auch aus England. Ich erhielt ein cf von Dr. Jaeger — Podčetrtek, das dieser am 1.—7. VI. 1935 auf der Insel Hvar (Starigrad) gefangen hatte. Cremastus dalmatinus Strobl. Ich besitze 5 Stiick — 1 cf» 4 r c — die Dr. J a e g e r Podčetrtek, am 1.—7. VI. 1935 und 1.—7. VI. 1936 auf der Inscl Hvar (Starigrad), bezw. auf Korčula (V e 1 a 1 u k a) er-beutet hatte. Die Beschreibung S t r o b 1 s in »Ichneumoniden Steiermarks« IV, pag. 92 ff, trifft auf die in beiden Geschlechtern recht erhebliche Farbdifferenzen aufweisende Art durchaus zu bis auf die Bohrerlange, die Strobl mit 5 mm angibt, wahrend bei meinen Tieren der freie Teil des Bohrers nur 3 mm milit. Aller-dings hat Strobl die Bohrerlange nach einem Stiick gemessen, das den Bohrer unter den Leib nach v o r n geschlagen hatte. Er envahnt namlich, dali der Bohrer »nach vorn geschlagen« bis iiber die Mittelhuften reiche. Gewdhnlich wird bei Ichneumoniden nur die freie Lange des Bohrers bei der Langenmessung angegeben. Strobl hat aber bei seinem Exemplar, das ja den Bohrer nach vorn gerichtet hatte, auch denjenigen Teil des Bohrers seiner Lange hinzugezahlt, der bei normaler Lage — also nach hinten gerichtet — sich in der Bauchspalte befindet und nicht sichtbar ist. Auch bei einem meiner £ q ist der Bohrer — in seiner ganzen Lange nach vorn gerichtet - - aulierhalb der Bauchspalte sichtbar und milit so genau 5 mm. Bisher von Split, Šibenik und von Hvar bekannt. Psilosage jaegeri nov. spec. Eine sehr ausgezeichnete Art. Durch die verdunkelten Fliigel von den bisher bekannten Arten der Psilosage oraniensis Sehmdkn. am nachsten. Kopf breit, nach hinten nicht verschmalert. Clypeus \venig punktiert, glatt. Scheitcl und Hinterkopf glanzend, fast ganz glatt, auch Metathorax und Schildchen sehr glanzend. Radius am Ende ge-rade, nicht umgebogen. Nervulus interstitial, schrag. Stigma breiter als bei Psil. ephippium Holmgr., dunkelbernsteinfarbig, am Vorder-rande und von dort bis zum Radius breit dunkel gesauint. Radialzelle kiirzer und breiter als bei Psil. ephippium Holmgr. Nervellus deut-lich im oberen Drittel gebrochen. Hinterleib 1'ein behaart, glatt und glanzend. Das erste Segment mit Basalgrube, doppelt so lang \vie hinten breit, fast ohne Leisten, zweites Psilosage jaegeri Bauer n. sp. Segment et\vas liingcr als breit, drittes Segment quadratisch, vom vierten ab die Segmente breiter als lang. — Schwarz. Clypeus, Mandibeln mit Ausnahme der Zahne und die Palpen rotbraunlich. Die — zur Halfte abgebrochenen — Fiihler oberseits schvvarzlich, unterseits rotbraunlich. Gesicht kurz aber dicht rotbraunlich behaart, auch die Vorderfliigel am Vorderrand dicht dunkel behaart. Die Behaarung des Metathorax nichl grau-lich, \vie bei ephippium Holmgr., sondern rotbraunlich. Tegulae und Fliigehvurzel braunrot. Flugel stark getriibt, rauchfarben, abnlich \vie bei Boethus thoracicus Gr. Vorderfliigel an der Spitze heller. Kleine helldurchscheinende Flecken befinden sich auf den Vorderfliigeln an der Areola, auf der Discocubitalader und auf dem nervus recurrens sowie neben der Stelle, wo der nervus pa-rallelus den Innenrand beriihrt. Auf den Hinterfliigeln verlauft ein feiner heller Streifen mitten durch den nervus recurrens und setzt sich von dort sehr fein oberhalb der Cubitalader und fast parallel zu ihr fort. Beine einschlieBlich der Trochanteren und Tarsen rotlichgelb, nur die Klauenglieder schsvarzlich. Hiiften sch\varz, distal schmal scherbengelb. Hinterleib rotlichgelb, nur das erste Segment am auBersten Grunde schwarz, an den Seiten fein und schmal dunkel gerandet. Lange IOV2 mm. Von Psilosaye discedens Schmdkn. durch die viel hellere Far-bung der Beine und des Hinterleibes so\vie die dunkle Farbung der Flugel leicht zu unterscheiden. Beschrieben nach einem, mir von H. Dr. Jaeger ubersandten Mannchen aus Skoplje (Juni 1934, leg. Kormilev). Ich benenne die Art zu Ehren des riihrigen Entomologen Herrn Dr. Jaeger in Podčetrtek, dessen unermudlichem Eifer die Hy-menopterologie schon die Auffindung so vieler wertvoller Tiere verdankt. 'I'ype in meiner Sammlung. Ijisllfl mSBfM NATISNILA UČITELJSKA TISKARNA V LJUBLJANI (PREDSTAVNIK FRANCfi ŠTRUKELJ)