^ »4. Samstag am 18. Jänner «85» 'D-e ^a-ba^ 8c-t>u,g" ersch.nt, m-t ^..ah... dor fon.,-^ .^age täglich uno ^ct ia.mt dm ^'^en >u. .om pto. gan,jäh^ .1^ sl.^al^ Kreuzband »u (^.N'k'.r ^uN'hr.g 12 fl ha b ahr.g « ^"gtt r - I» scrat ion sgcl'üh r sue m.c 3palt,nzeile °^r den N.ch^0 kr. sür cine ^smal,e l.nschatt.n^<.^r^m^ Vlemtlicher Theil ^Ve. Majestät haben mit a. t). Entschließung vom 10. d. zum Polizeidirector und Stadthaxpt^ manne in Brunn mit dem N.inge eines Statthat-tereirathes zweiter blasse den Gubcrm'alrath Ernst Born allergnädigst zu ernennen geruht. Veränderungen in der k. k. Armee. Beförderungen: Zu Majoren die Hauptleute: Carl Freiherr v. Sterneck, des I"f. Neg. Erzh. Wilhelm Nr. ,2, im Inf. Reg. Freiherr v. Sivkovich Nr. 41 ; Franz Freiherr Adele, dcs Inf. Neg. Erzh. Stephan Nr. 58, im Inf. Neg. Erzh. Wilhelm Nr. l2; Georg v. Nukawina, vom Inf. Ncg. Erzh. Ernst Nr. 48, 2, m, Neglmente; endlich (Zh^stoph Iosch, a'!>u.j» i)r/.o!a« folgenden Auszug aus dem a. u. Rapporte dcs Hrn. Ministers für das Jahr 1849. Im Laufe des Jahres (nach russischer Zeitrechnung) wurden 1,055882 Kindern die Pocken geimpft. Die Zahl der angestellten Impf-ü'rzte belies sich auf 8450. Bis !. Jänner belief sich die Zahl der Aerzte im ganzen Reiche auf 7954, Thierärzte 552, Oculisten und Dentisten und andere 132. In öffentlichen, auf Staatskosten untcrhal. ttnen Krankenhäusern wurden im Laufe des Jahres 737.442 Kranke "verpflegt', davon sind 609.564 genesen, 9l.545 gestorben. Bis l. Jänner 1850 gab es im ganzen Reiche 714 Apotheken, hievon kommen auf die Hauptstädte 77, auf die Gouvernements« städte 150, auf das Land 487, Die Fechsung betrug Pariser Cubikzoll.) Zur Unterstützung kleinerer Wirthschaften wurden 577.951 Silberrubel verwendet. An Vorräthcn zur Sicherung der Volksernahrung befanden sich in Getrcioe-Vorrathsmagazinen 15,848.739 Tschclwert Getreide; an Capital 8,949.742 Rubel 73^ Kopeken. Ueberdieß betrugen die Vorräthe in besonderen Magazinen, die in einigen Gegenden zur Unterstützung der Armen und zum Entgegenwirken einer etwaigen Preiserhöhung der Lebensmittel angelegt wurden, an Geld 988 05l Rubel 89^ Kop.; an Gelreioe 109.714 Tschctwert. Im Laufe des Jahres 1849 wurden 134 neue Jahrmärkte bewilligt, davon entfallen 25 auf die Städte, die übrigen 109 auf Dörfer und 68 Wochcnmärkte. Schiffbrüche auf Mccrcn sind 22 vorgekommen, auf Flüssen und C^i-nälm 77. Zur Unterstützung der durch Feuersdrü:.ste, Überschwemmungen und andere Unglücksfälle Verunglückten wurden aus dem Staatsschatze 464.058 Rubel 20-^ Kop. verausgabt. Die Capitalien der öffentlichen Wohlthätigkeitsmstitute bcliefcn sich auf 75,412,457 Rubel 3.".^ Kop. Irrenhäuser bestan-den in 41 Gubermen, darin im Laufe d.s Jahres 3095 Personen in Behandlung waren. Zwangs-arbcitshäuscr gab cs in 30 Gubernien, worin im Laufe des Jahres 3723 Personen angehalten wurden. Ucberdieß gab es in l8 Gubernien an 46 Wohlthä tigkeilsanstaltcn, die aus Gemeindckosten unterhalten wurden. Für besondere Thaten von menschenfreundlicher Sclbstverläuanung zu Gunsten des Nächsten wurdcil 49 Personen a. H. belohnt. Räubereien sind im Laufe dcs Jahres, mit Ausschluß der Kaukasusländer, 140 vorgekommen; Brandlegungen 30, Kirchenraub 9l Fälle. Es wurden 47 Pferdediebe von Profession und 635 andere Diebe eingezogen. Todtschläge 1216, Selbstmorde 1622. Kindcsweglegungen (mit Ausschluß der Hauptstädte) 2267 von lebenden und 207 von todten Kindern. Die Zahl der aufgegriffenen Flüchtlinge und Landstreicher belief sich auf 24.967 Per-scmcn; 1110 Hehler und Untcrschleifgeber wurden den Gerichten überliefert. Die in St. Petersburg im Jahre 1848 eingeführte besondere Commission zur Verfolgung der Diebe und Gauner, der Verfälscher der Reisepässe, dann der Hehler und Unterschleifgeder arrctirte im Jahre 1849, 725 verdächtige Individuen, von denen 8 der meistgravitten auf Befehl des Kaisers zum abschreckenden Beispiele in Gegenwart der übrigen Arretirten einer strengen Züchtigung unterzogen wurden. Es wurden im Laufe des Jahres 4 neue Buch-druckereien, 12 Lithographien und 1 Metallographie errichtet, und die Bewilligung zur Gründung von 5 wohlthätigen Gesellschaften zu Odessa, Chcrsan, Wiatka, Tewer, und Szuja, dann einer Liedertafel zu Neval ertheilt. Es wurden 354 Reisepässe in's Ausland gegeben; die Zahl aller Arrestanten in Gefängnissen belief sich auf 173.868 Individuen. Das städtische Einkommen in 624 Städten belief sich auf 9,095.535 Rubel 58^ Kop., die Auslagen auf ^ 8,076.922 N. 38'/^ K., somit ergab sich ein Ueber-schuß von 1,018.613N. 20^ K. Zur Verschönerung der Städte mit neuen Gebäuden und zur Unterneh- mung verschiedener allgemein nützlicher Arbeiten wurde für die Hauptstädte und für Odessa die Summe von 1,000 000 Sübermbel angewiesen. Der Werth an Vorspannsleistungen, wenn man für den Vorspann 48 Kopeken pr- Tag, und für I Arbeitstag 26 Kopeken annimmt, beläuft sich auf 1,498.368 Rubel 16 Kopeken für den Vorspann, und auf 991.875 Rubel 65 Kop. für die Leute. Das Vorspannrelu-tum im Gouvernement Estland betrug 167.230 Nu-bel 32 Kop., im Gouvernement Nowgorod 62.318 Rubel 37-^ Kop. Von den 46.9-»'« in Nußland lebenden Fremden sind 638 in die russische Untcrthanschaft getreten. Die Zahl der römisch-katholischen Geistlichkeit betrug 3 326. Der Kirchen und Kapellen 2512. Die in der evangelisch-protestantischen Kirche in Süd-rußland zum Vorschein gekommene Secte der Separatisten und »Springer« ist nach dem Berichte des protestantischen General-Cl'nsistoriums verschwunden. Die Zahl, der zu anderen Confessions, Gehörenden, belief sich im ganzen Reiche auf 8,872.778. Hiervon sind 2,847.004 römisch-katholische, 367,075 gre. gorianische Armenier, I8,46l armenische Katholiken, 1,729,386 Protestanten, 37.012 Reformist?, l,l89.80« Juden, 2.320.810 Mohamedaner, 190.092 Lamai-ten und 163 130 sonstige Göhenanbeter. Im Laufe des Jahres sind zur rechtgläubigen Kirche überge' treten: 1473 römische Katholiken, 11 gregor. A» Mlnicr, 2.703 Protestanten. Von nicht christlichen Colifessio!,en smd zum Christenthum übergetreten: 1882 Juden (hievon 1787 zur rechtgläubigen Kirche, 66 zur römisch,katholischen, 29 zur protestantischen). Mohamedancr 847 (zur rechtgläubigen Kirche 828, zur römisch-katholischen l, zur gregorianisch-armenischen 18), Heiden 1150 sämmtlich zur rechtgläubigen Kirche. Vom Protestantismus sind zum röm. Kaih. 3, vom röm. Kath. zum Protestantsmus 47 Personen übergetreten. An Antiquitäten wurden im Laufe des Jahres: u) in Saraja 2.636 Münzen, dann viele werthvollc Gegenstände gefunden, l») im Gouveinement Pskorko 150 böhm. Münzen des Königs Bolcslaw, in Kowno 1700 prcuß. Münzen Friedrich ll. c) Aus Woronez wurde der daselbst vorhandene Säbel des bekannten Mazeppa dem Kaiser vorgelegt. Laibach, l7. Jänner. —Dr. !(..— Gestern war lleuerdings Sitzung unseres Gemeinderathes, bei der sich, da cs bekannt war, daß die Fleisch frage vorkömmt, ein zahlreicheres Auditorium einsand. Bevor ich zu den Verhandlungen übergehe, halte ich mich verpflichtet, über einige Bemerkungen des Schriftführers Herrn Am drosch, da dieselben meinen Aufsatz in Nr. 8 diese» Blattes über die Gcmetnderathssitzung am 9. d. betreffen, meine Ansicht aufzusprechen. Die Gemeinderathssihungen sind öffentlich, folglich hat Jedermann das Necht, denselben bei-zuwohnen, und auch das Necht, über dieselben seine Ansicht in einer Sprache, die der chm,w,rthen Versammlung würdig ist, auszusprechen. Dte Journale haben in allen Ländern der civilisirten Welt es als eine ihrer Hauptaufgaben angesehen, die Verhandlungen der Vertreter einer Stadt oder eines Landes zu besprechen, ohne daß «s noch Je-mandm eingefallen wäre, diese st'Mten Bespre- 54 chungen von öffentlichen Verhandlungen mit Schau-spiel-Necensionen zu vergleichen. Beide sind zwar Beurtheilungen, aber wie himmelhoch sind Unterschiede darin, was und wie man es bespricht, nach welchen Principien man dabei zu Werke geht, welchen Maßstab man dabei anlegt, und welchen Zweck man im Auge hat! Ich nahm diesen Vergleich des Hrn Schriftführers auch nicht als mehr, denn als einen Witz an, der jedoch mißlang. Die im besagten Artikel gemachten Bemerkungen sind meine individuellen Ansichten (deßhalb steht auch meine Chiffre vor dem Aufsätze) und ich will sicherlich nicht so unbescheiden seyn, dem Urtheile des Publikums über die Verhandlungen vorgreifen zu wollen. Da jedoch bei der besagten Verhandlung außer mir gar kein Auditorium war, und ich das der ganzen ge-ehrien Bevölkerung Laibachs zustehende Recht, sich über die Verhandlungen in anstandiger Weise äußern zu dürfen, auch für mich in Anspruch nehme, so sehe ich keinen Grund für das Gegentheil ein. Sicherlich ist auch der Herr Schriftführer bei seinen bekannten umfassenden, parlamentarischen und sonstigen Kenntnissen davon überzeugt, und ich glaubte es nur der Ehre der Presse schuldig zu seyn, einem derartigen Ausfalle, wie der besagte des Hrn. Schriftführers war, die Spitze zu brechen. Was die Bemerkung des Hrn. Schriftführers hinsichtlich der NichtVeröffentlichung der Sitzungspro-tocolle betrifft, daß der Verleger dieses Blattes den l) albe n Insertiunsbcttag, was auch dei einigen andern Journalen der Fall ist, beansprucht, und die gegenwärtigen ö'conomischcn Rücksichten diese Verausgabung nicht gestatten, will ich einstweilen dieselbe unberührt lassen, und werde seiner Zeit, falls sich das Gerücht wegen Gründung eines eigenen Ge-meindeblattes erwahren sollte, darüber sprechen. Für die Aeußerung hingegen, daß „der Redaction der Laibacher Zeitung die Einsicht in die Protocolle stels gestattet wird," wird ihm der verantwortliche Herausgeber dieses Blattes sicherlich dankbar, und er wird zweifelsohne jetzt, so wie sür die Folge von diesem freundlichen Anerbieten Gebrauch machen. An der Tagesordnung der Sitzung am 16. d. waren mehrere Gesuche um Gewerbsverleihungen, die theils abweislich, theils bewilligend erlediget wurden. Aus allen dießfälligen Debatten konnte man ersehen, daß Herr Lambert Luckmann, der neuerwädlte Präsi-dcnt der Handels- und Gewerbekammer, principiell sür möglichste Erweiterung und Freiheit m Handel und Gewerbe ist; er beweiset sich als Gegner des beengenden Monopols, und cs dürfte die Ansicht, daß, je größer die Concurreiiz, desto vortheilhaftcr für die Konsumenten, sicherlich die ganze Intelligenz für sich haben. Als hierauf wieder die Besorgnisse wegen einer Vermehrung des Proletariates gemacht wurden, führte er an, daß, nachdem das Armen-fondscapilal von 90.000 auf 200.000 fl. ange wachsen ist, es denn doch mit dem Verausgaben für Arme nicht gar so besorgnißerregend stehe-, auch meinte der Hr. Sprecher, er habe dießfalls noch kein Budget gesehen. Wer würde nach diesen factischen Beweisen nicht der Ansicht des Hrn. L. beipflichten? Wir hatten in den letzten Jahren Krankhei' ten und stets wachsende Theurung. und dennoch hat der Armensond Ersparnisse auszuweisen! Im Uebrigen waren die mehrseitigen dießfälligen Debate ten minder anziehend. In der Fleisch fr age zeichnete sich dcr Referent des bezüglichen Comite's, Hr. »,-. Ahaöi«, vor Allen aus. Die bereits getroffenen Maßregeln (siehe magistr. Kundm. v. »4. d.), so wie die für die Folge zu ergreifenden, beweisen viel Umsicht und Energie, und werdm sich ohne Zweifel des Beifalls der Bevölkerung erfreuen. Die vom Hrn. I),. Kau. tfchi tsch vorgebrachten Bedenken, daß vielleicht auf die gegenwärtige Theurung des Fleisches der Mangel der Zufuhr aus Ungarn, der Mangel an Mast. und das hohe Silberagio einwirken, wurden vom Hrn. Dr. Bleiweiß, der nebst Hrn. Xerpinz in dieser Angelegenheit der competmteste Richter seyn dürfte, auf klare und überzeugende Weise aufgeklärt und widerlegt, und die geringen Flcischpreise in Kla. gensurt (9 kr) und des ganzen Kronlandes Krain (nirgends über 8 kr.) sind überzeugende Beweise, daß der Tarif von lO kr. für Laibach sicherlich die Herren Fleischer nicht zu sehr beeinträchtigt. Hr. l)r. Rudolf sprach sich für die freie Concurrenz in wohlbegründeter Weise aus, während Hr. K o-schier den Antrag stellte, daß die ganze Fleisch, ausschrottung einer Gesellschaft übergeben werden sollte, was jedoch nicht durchging. Wir glauben, daß für einen solchen Fall die Errichtung einer Fleifchcasse eine unerläßliche Bedingung wäre. Hr. Dr. Zhuber stellte den Antrag, dem bezügli^ chen Comit« sür sein bisheriges Wirken von Seite des Gemeinderathes den Dank auszusprcchen und dessen Vorschläge der Maßregeln, die er jetzt zu ergreisen gesonnen sey, zu bewilligen. Nach vielseitigen lebhaften Debatten, die sich auch hie und da mehr oder minder von dem Fragepuncte entfernten, wurden die Vorschläge mit geringen Mobisicationen genehmigt, uud das Comit« zur Realisirung derselben ermächtigt. Oesterreich. Wien, lö. Jänner. Se. Majestät der Kaiser hat angeordnet, daß bis zur bevorstehenden Negu-lirung der Militärgtdühren im Allgemeinen, die Ga-gen der Premier - Rittmeister bei der k. k. Arcieren-Leibgarde, mit denen der in Frildens - Anstellungen befindlichen Hauptleute I. Classe, gleich zu stellen sind. — Die Nachricht von der bevorstehenden Zusammenkunft dcr Monarchen Oesterreichs, Preußens und Rußlands in Dresden ist unrichtig; eben so grundlos ist die Erwartung von der Wiederherstellung dis Bundestages. — Ein unverbürgtes Gerücht spricht von dem Austritt des Hrn. Iustizministrrs von Schmerling aus dem Ministerium. — Zwischen den Ministerien des Handels und des Cultus wäre beinahe ein Competcnzconflict ent« standen. Bekanntlich erließ das erstgenannte eine Verordnung, die Erhaltung der Baudenkmaler be, treffend. Dieser Gegenstand schlagt wohl auch in das Departement des CultuKministeriums, welches eine Commission niedergesetzt hat, um in Erwägung zu ziehen, in wie fern sich dasselbe bei der Ausführung der bezeichneten Verordnung betheiligen wird. — Dieser Tage wird sich cine Deputation, Hrn. v. Koller an der Spitze, nach Warschau begeben, um den, Marschall Paskiewitsch das Diplom seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Pcsth zu überreichen. — Eine neue Apothckerordnung soll durch eine bevorstehende Verordnung für das ganz Reich eilige» führt werden. — Nach der „Weser Zeitung" ist dcr Plan des Herrn v. Brück, die Zolleinigung mit ganz Deutschland anzubahnen, folgender: Durch Vertrag solleu die drei deutschen Handelsgebicte zu einem Handels, verein zusammentreten, der das zu Kassel berathene Tarifsystem für seinen ganzen Umfang annimmt. Gleichzeitig soll der Verkehr mit Nohproduclen freigegeben werden. Dagegen verlangt Oesterreich die Einführung, des Tavakmonopcls von Seite» all^r deutschen Regierungen. Der Vertrag soll vorläufig aus sechs Jahre geschlossen werden, und die Nordseestaaten hofft Oesterreich für diesen Plan durch den größern Markt, den ihnen der Wegfall der Transi-tozölle in Deutschland verschafft, zu gewinnen. — Aus Karlstadt wird der „Agramcr Zeitung« geschrieben, daß der in Svarca vorgefallene Exceß ^ nicht zwischen Ottochanern, sondern den Sluinern l und der Mannschaft des Infanterieregiments Heß Statt fand. Die Veranlassung dazu gab der Um- stand, daß in einem Wirthshause, wo sechs Slui» ner und drei Hcß-Infanteristen beisammen saßen, ' ein Slumer Feldwebel einem Korporal von Heß ^ ein Glas Wein antrug, welches der Letztere aus- .schlug. — — Der Centralausschuß der steiermärkischm Landwirthschaft-Gesellschaft hat den Herrn Dr. Hlu. bck, Secretär der Gesellschaft, zum Abgeordneten für die Zollconserenzen ernannt. Wien, 16. Jänner. Die erste ununterbrochene Fahit auf der Eisenbahn von Dresden nach Prag und resp. Wien wurde am l3. d. von Sr. Durch, laucht dem Ministerpräsidenten Fürsten v. Schwär, zenberg aus der Rückreise von Dresden nach Wien gemacht. Se. Durchlaucht benutzte von Dresden aus die böhmisch-sächsische Staats - Eisenbahn bis zur sächsischen Glänzstation ^Knippen, wo eine österreichische Locomotive sammt einem Wagen zur weiteren Fahrt in Bereitschaft stand. Auf der noch nicht im Betrieb stehenden Strecke von der sächsischen Gränze bis Außig führte der Scc. tionsrath und General'Baudirector Hr. Carl G h eg a auf der Locomotive den Zug. Die Abreise erfolgte in Dresden um 7 Uhr Früh, die Ankunft in Außig um 10'^ Uhr, die Ankunft in Prag um 1^ Uhr Nachmittag, so daß ohngeachtet mehrerer Auienthalte in Knippen wegen des Wcch-selns dcr Wagen, dann in Außig wegen des von Prag kommenden Zuges, die Fahrt von Dresden bis Prag in 6^ Stunden zurückgelegt wurde. Von Prag aus bediente sich Se. Durchlaucht-des gewöhnlichen Abendzuges, und es wäre sonach bei regelmäßigem Eintreffen desselben in Wien die Reise von Dresden nach Wien, nach Abschlag des Aufenthaltes in Prag, in 18 Stunden zurückgelegt worden; durch den ^ Meilen von Pardubitz erfolg» ten Bruch einer Achse der vordern Locomotivräder entstand aber ein Aufenthalt von 2'/2 Stunden, der unvermeidlich weitere Hemmnisse zur Folge hatte und die ganze Fahrzeit auf 23 Stunden ver-längei'te. Prag, >3. Jänner. Ein Theater-Verbot, wie Prag noch kein ähnliches bis jetzt kannte, macht heute viel von sich sprechen. Zum Benefice des czechischen Schauspielers und Dichters Kolar sollte nämlich heute Schiller's Trauerspiel -. „Kabale und Liebe,« von Kollar in's Ezechische übertragen, gegeben werden. Die Vorstellung wurde seit Wochen vorbereitet, ohne daß von irgend einer der in Kenntniß gesetzten Behörden dagegen eine Einwendung erhoben wurde. Erst während der General-Probe am Vorabend der Aufführung wurde der Direction das Verbot zugestellt. Da dieses Trauerspiel selbst im Wiener Hof. burgtheater noch zu Sedlnitzky's Zeiten gegeben wurde und das Verbot nur auf die Darstellung in czechi-scher Sprache Bezug hat, so vermuthet man eine ! ganz besondere Veranlassung dieses Verbotes. — Die Pilscner Handelskammer hat in ihrer letzten Sitzung eine Eingabe beschlossen, welche dem Handclsminister die Dringlichkeit der Anlage einer Staats-Eisenl'ahtt von Prag directe über Pilsen nach Hof, mit Zweigbahnen von Pilsen nach Budweis, und wenn Baiern dazu einwilligt, auch von Pilsen nach Nürnberg aus' einander setzen soll. (Ll.) Iamuitz (Mähren), Anfangs Jänner. Die kleineren Gemeinden der hiesigen Gegend besitzen be. reits eine musterhaste Ordnung in ihrem Schulwe. sen. Die Anzahl der Schüler ist so groß, daß dic Lehrer ihren Dienst nicht entsprechend genug zu leisten vermögen und ein Mangel an Gehilfen sich herausstellt. Geschichtsbücher in der Nationalsprache werden häufig bemerkt, welche aus ciner Hand in die andere durch die Gemeinde kreisen. Die hiesige Schule allein zahlt 500 Schüler, und ein Lehrer mit bloß einem Gehilfen kann den Unterricht in zwei engen Zimmern nicht erfolgreich genug üben. Deutschland. Kiel, i2. Jänner. Der Ausschuß hatte sich zu einem gemeinsamen Antrage nicht vereinigen können, und während die Minorität, bestehend aus Thevd. Olshausen, Dr. Gü'lich und Fock, die Ansichten der Regierung nicht billigte und ein Eingehen auf die Vorschläge der Commissare zur Zeit noch ablehnte, schloß sich die Majorität, bestehend aus dem Herzog 33 von Augustenbmg, Balemann, Harbou, Vers mann, M. T. Schmidt und Semper, unbedingt der von dem Statthalter Graten von Reventlow und den sämmtlichen Ministen vertretenen Ansicht an, daß ein unbedingtes Nachgeben und Fügen in die Forderungen dcr Großmächte den Interessen des Landes an, meisten entsprechend, und deßhalb nicht nur wünschenswert!), sondern auch nothwendig sey, und sie empfahl ein solches denn auch der Versammlung. Da diese nach erfolgter Abstimmung die Ver. össentlichung der gefaßten Beschlüsse beschloß, und solche, nachdem sie dem Protocol! einverleibt waren, diesen Morgen auch schon in öffentl. Sitzung verlesen worden sind, so verfehle ich nicht, Ihnen den Majoritätsantrag in Nachstehendem mitzutheilen: »Die Landesversammlung wolle beschließen: über die in dcr geheimen Sitzung v. 9. d, M. re« ginungsseitig gemachten Mittheilungen, betreffend die Eröffnungen der österr.>preuß. Commissärc, sich gegen die Staatsregierung dahin auszusprechen, 1) daß die öandesversammlung mit der vom Gesammt-Ministerium ausgesprochenen Ansicht übereinstimme, 2) daß die Landesuersammlung den Wunsch und die Erwartung hege, die Statthalterschaft werde nach bestem und freiem Ermessen dazu beitragen, daß bei der Ausführung der von den österreichisch--preußischen Kommissären in Austrag und auch im Namen des deutschen Bundes hinsichtlich eines interimistischen Zustandes zu treffenden Anordnungen und bei den bevorstehenden Verhandlungen zwischen dem deutschen Bunde und dcm Landcshcrrn die Rechte und Interessen der Herz ogthümcr Geltung und möglichste Förderung finden. 3) Daß die Landesversammlung ihrerseits die Landesrechte im Ganzen und Einzelnen bei einer de-sinitiuen Ordnung der Verhältnisse ausdrücklich ge gen jedwede Verletzung verwahre, 4) Daß ' sie das Präsidium ermächtige, diese Verwahrung nebst Vorbehalt aus geeignete Weise zur öffeütlichen Kunde zu bringen." Der Abstimmung über diesen Antrag ging die allgemeine Frage: „Ob die Landesversammlung sich mit der, in dem Schreiben des Gesammt.Ministeriums v. 9. d. ausgesprochenen Politik einverstanden erkläre« voran, und während dieß in namentlicher Abstimmung mit 47 gegen 28 Stimmen bejaht wurde, ward obengedachter Majoritäts-Antrag mit 42 gegen 30 Stimmen angenommen. Durch die Annahme dieses Antrags fallen die Anträge der Minorität weg. Der langen, baugen und schweren Nachtsitzung folgte heute Mittag l2Uhrcine öffentliche Sitzung. Nachdem die vorstehend in der Frühmorgen-stunde gefaßten Beschlüsse verlesen waren, theilte das Präsidium ein voi, dem Statthalter Beseler eingegangenes Schreiben niit, in welchem derselbe der Lai.desversammlung anzeigt, daß die von ihr gefaßten Beschlusse es ihm unthunlich machten, an der Regierung des Landes ferner noch Theil zu nehmen, und daß er deßhalb sich veranlaßt gesehen habe, das 'hm von der Centralgewalt gewordene Mandat zurückzugeben und daß der Gr.f von Neventlow einst.ve.len allem d.e ilügel der Regierung führen werde. Schweigend nahm die Versammlung diese Mittheilung auf; daß bei der vorwaltenden gedrückten und trüben Stimmung in der Versammlung die Behandlung der, auf der Tagesordnung stehenden Gegenstände einen lahmen und theilnahmlosen Fort-gang hatte, wird leicht zu erklären seyn. Wie lange die Landcsversammlung noch fortbc. stehen werde, erfährt man nichts doch dürfte ihr Ende nicht gar ferne seyn, da, wie es, und wohl mit ziemlicher Bestimmtheit heißt, der Bund diese Versammlung, und zwar, weil sie aus Schleswigern und Holsteineru besteht, als eine gesetzliche nicht ansieht, und deßhalb von den Kommissären ihre Auflösung begehrt seyn soll. F r a u k r e i ch. Paris. ll. I.inncr. Heule stellt es sich heraus, daß die vermeintlichen Feinde der Elyf^e. dir man gestern in der außtrordentlichen, von 3ü-musat vorgeschlagenen Commission zu finden glaubte, mo-mentan wenigstens den Präsidenten unterstützen werden. Die republicanischen Mitglieder der Commis-sioii: Birw, Lamartine, Flandin, Cavaignac, und selbst Morellet, sehen in den von Orleanisten und Legilimisten gegen den Präsidenten gerichteten Angriffen ein weit bedeutenderes Moment, als ebenfalls der Sturz des Ministeriums oder Napoleon's selbst es wäre; sie sehen darin eine Gefahr für dieNepu blik überhaupt, wenn auch die Herren Piscatory, Thiers und Andere in ihrem Bürcau betheuerten, dc,ß sie nichts verlangen, als die gegenwärtige Form der Regierung beizubehalten. Die genannten republikanischen Mitglieder der Commission sind, wie gesagt, aus Sorgsalt für die Republik nun eher geneigt, den Präsidenten zu un-terstützen, als sich wider ihn mit den zwei monarchischen Parteien zu vcrbünder. Das ist die Bedeutung dcr W.chl mehrerer Republikaner zu Mitgliedern der Commission. Wenn wir indeß die von den Journalen mitgetheilte Liste der über Nü-nmjat's Vorschlag abgegebenen Stimmen beurtheilen, so sehen wir, daß die Mitglieder der Linken und des Berges hiebci sehr uneinig waren. Im Ganzen ha^ ben sich dcr reine Berg und die äußerste Linke des Stimmens enthalten, indem sie weder den Präsiden ten noch den General Changarnier unterstützen wollen. Diejenigen Mitglieder des Berges und der Linken, welche mitstimmten, haben fast sämmtlich zu Gunsten Nömusat's volirt. Ungefähr zwölf andere Mitglieder der Linken haben geradezu gegen den Antrag gestimmt. In der ersten Berathung der außerordentlichen Commission, welche zu ihrem Präsidenten B,o-glie und zum Schriftführer Lanjunais gewählt, wurde beschlossen, die National.-Versammlung aufzufordern, daß sie die Protocolle der Permanenz-Commission veröffentliche. Der Vorschlag ist angenommen worden, und selbst Baroche war dafür. Beide Parteien, die des Elyfte und die parlamen-tarische, hoffen, daß diese Veröffentlichung ihnen günstig seyn werde. — Carlier's Demission ist nicht angenommen worden. Donaufürstenthümer. Dem »Lloyd« wiro aus I assy geschrieben: Unter den europäischen Provinzen des osmanischcn Reiches sind es unstreitig die Moldau und Walachei, wo dic organische Entwickelung der Civilisation die erforderlichsten Fortschritte macht; unverkennbar ist der Einfluß, den die unmittelbare Nahe des österr. Kaiserstaates darauf genommen. Die meisten in dcr Bukowina ansässigen und begüterten Familien sind moldauischen Ursprungs und durch Freundschafts-und Verwandtschaftöbande mit jenen in der Moldau in unausgesetzten Beziehungen und gegenseitigem Verkehre, die moldauische Jugend, selbst die Kinder des regierenden Hauses, benutzten die galizischen Lehranstalten, und auf diesen und andern Wegen gelangten so manche heilsame Institutionen iu die Fürsten, thümcr, wo sie Boden faßten und sich verwurzelten. Von d!esen will ich nur jene, welche die große Masse des Volkes betreffen, berühren. Vielleicht unter allen ohne Ausnahme auf dem europäischen Conti nente ist der walachische Bauer der ärmste. Ein Bild der Genügsamkeit und Entbehrung, kennt er nur die unentbehrlichsten Bedürfnisse dcs Lebens, und ohne Sporn, darüber hinauszugehen, bleibt der gesegnetste Boden von ihm nur theilwcise und sehr mangelhaft oder gar nicht benützt. Welche Ursachen auch auf einen solchen Zustand eingewirkt haben mögen, dieser gedankenlose Stumpfsinn mußte gebrochen werden. Die hiesige Regierung hat demnach, um ihn vorerst wenigstens vor Eventualitäten zu sichern, Gemeinde-Speicher und Communal-Cassen, wie solche in Ga, lizien üblich sind, errichten lassen und Inspektoren ernannt, welche ausschließlich das Wohl des Land-manncs überwachen und ihn vor Mißbrauchen und Bedrückung schützen sollten Da diese Maßregel jedoch , wie dieß vorauszusehen war, wohl auf dem Papiere bestand, in der Wirklichkeit aber nur ein Scheinleben hatte, so hat die Regierung nunmehr allen Ernstes beschlossen, sie durchzuführen, und zu dem Ende in den Districten Centralpuncte zu errichten und sie zum permanenten Sitze ihrer Beamten zu machen, deren Function hauptsächlich die Ueber-wachung lmd Leitung der bäuerlichen Verhältnisse und Zustände seyn wird. In jedem dieser Orte wird eine Elementarschule für d'as Landvolk eingerichtet, u»d ein von der Regierung besoldeter Arzt angestellt. Für die Hebung der Landwirlhschaft ist durch cin gut organisirtes landwirthschaftliches Lehr Institut gesorgt, und die Negierung hat, ungeachtet ihrer sinan° ziellen Verlegenheiten, weder den Boden und seine Production höher besteuert, noch die ihr von der hohen Pforte ertheilte Befugniß der ZoUerhöhung auf die Ausfuhr dcr Cerealien ausgedehnt. Von großer Beachtung ist aber der Aufschwung, den die Regierungen beider Fürstenthümer dem Seidenbau zu geben beabsichtigen. )n der Walachei sind dießfalls umfassende Beschlüsse gefaßt worden, welche mit dem nächsten Frühjahre zur Ausführung kommen sollen. Man will aus der Lombardie einige, vor« züglich in der Cultur dcs Maulbeerbaumcs gut unterrichtete Pflanzer kommen lassen, um Pfianzschulen anzulegen; in Bukarest wird zuerst line Central, Baumschule eingerichtet, um daraus in der Folge sechzehn, und zwar in jedem District? eine anlegen zu können. Bei der Central-Pflanzung werden 82 Zöglinge und zwar in je zwei von jedem Districte in der Behandlung dcs Maulbeerbaumes und in der Zucht dcr Seidcnwüimer practischen Unterricht bekommen, so daß sie nach Verlauf von drei Jahren in ihrem resp. Districte diese Muster-Filiale zu orga-nisiren im Stande scyn wcrden. In diesen Distncts-Pfianzungen wcrdcn dann wieder Zöglinge aus der Umgegend in einen zweijährigen Unterrichts ° Cours genommen, deren Aufgabe seyn wird, die Landleute, von denen jeder zwölf Sti'ick Maulbeerbaum-Spröß-linge erhält, über die Art und Wette ihrer Pflanzung und Cultur, sowie in der Zucht der Würmer zu be, lehren. Die Vorstände der Central-Baumschule von Bukarest wcrden ihre Filiale in den Districten überwachen, die Vorstände dieser letzteren aber werden die Landlente ohne Unterlaß im Auge behalten. Um aber die sogenannte Seide im Lande auch verspinnen zlt können, wird man aus Italien Kunstverständige und die nöthigen Maschinen kommen lassen, die dann in der Vukarcster Central Schule auch hierin Unterricht ertheilen werden. Die zur Erhaltung dieser Anstalt nöthigen Kosten werden den von jeder Familie auf die Dorfschulen jährlich zu zahlenden zwei Piastern entnommen. Neues und Neuestes. Karlsruhe, 9. Jänner. Dieser Hage ist in Karlsruhe eine Verhaftung vorgenommen worden, welche allgemein großes Aussehen erregt. Es wurde nämlich der konigl. preuß. Kammergerichts - Assessor Lindau aus Berlin, welcher sich im Besitze wichtiger Papiere befindet, in dem Augenblicke verhaftet, wo er dicse Papiere an clne fremde Macht für eine be. deutende Geldsumme verkaufen wollte. Ein junger Ma.m aus Freiburg i. B., welcdcr der Sache auf die ^pur gekommen war, hat bei dcr Behörde die nöthige Anzeige gemacht, und so konnte man noch rechtzeitig des Lindau habhast werden. Derselbe stand mit dem democralischen Central.Comile in London in Verbindung, und man hofft durch diese wichtige Verhaftung auch einer gefährlichen Verbindung auf die Spur zu kommen. Lindau ist vorerst nach Frankfurt transportirt. und in Untersuchung genommen worden, wird aber ohne Zweifel nach Preußen ausgeliefert werden. Ift Geographisches Ursprung des weißen Nils. «Vurch die Reise des General- Vicars von Afrika, Dr. Ignaz Knoblecher, auf dem weinen Flusse ist eben über den Ursprung dieses Nilarmes Genaueres bekannt gewobn. Die bisherigen ?lngaben in Büchern lind Karte» ließen sett der Vorzeit her ein bedeutendes, zusammenhängendes» Gebirge, unter dein Namen Mondgebirge, uitter dem 6." nördl, Breite von Westen nach Osten sich ausdehnen, wo:nach die Quellen des weißen Flusses nördlich von diesem Gebirge unter den, 7." oder 8." ober dem Aerator zu suchen waren. Erst in den neuesten Karten des nach Streit oder Stein genannten Atlas (Leipzig, Hinrich 1850) erscheint das Mondgebirge durchbrochen, und der ver. muchliche Lauf des weißen Nils vom 4." bis zum 8." n. lÜr. pll«ctirt, wahrend vom 4." südlicher gegen den Aequator ein Flusi bestimmt gezeichnet erscheint. Diese Angaben stimmen ganz mit den Beobachtung.,, und Erkundigungen des Herrn Dr. Knoblecher übereil,. Seine Fahrt ging nämlich umlnteibi'ochen bis zu 4" 10^ weiler; a„ der Stelle des seynsollenden Mondge-gebirges strömt der Nil in weiter, zum Theil sumpfiger Ebene, und sind Wohnsitze verschiedener Negerstäm me, namentlich der Barn Neger, bei denen der Missionar mit Vorliebe verweilt. Den Flusi selbst haben wir auf einer Karte von Afrika eben i» der oben angegebenen Richtung durch die eigene Hand des Herr,' General-Vicars gezeichnet gesehen. Von einem zusammenhängenden Gebirge ist an der betreffenden Slelle keine Rede; »ur einzelne Beige, als Niercany an der Westseite, Rego und R i a, i zu beiden Seiten des Flusses, und eine Gruppe von Ber,.en »m Osten , worunter der Belegnan, werden genannt. Neber die eigentlichen Quellen des weißen Nils werden die Aussagen der Eiiigcbornen augeführt, wornach sich dieses ben in der Richtung nach West oder Subwest vo» jenem Puncte befinden, wo die R.'ise des Herrn Dr. Knoblecher ihr Ende hatte; sie kommen darnach zwi-schen den 2." und 3.° ober dem Aequator, gegen den 40." ostl. Länge. Wie gesagt, komme«, gleiche Anga-ben im Streit- oder Siel »schen Atlas der ganzen Erde vor; in andern ebenfalls neuen Kalten habe» wir s,e, eigens darnach suchend, nicht gefunden. Hitziug er. Fürst Petrovich Riegnsch II. V3ien, Z. December Der Vladika oon Montenegro, Fürst Petrovich Nie-gusch ll., hatte die 'Absicht, aus Rücksichten, die ihm seine Gesundheiiszmiäüde geboten, in einer der Städte Italiens, namentlich in Venedig, die ra»he Jahreszeit Hinduich seinen Aufenthalt zu nehmen; seit ein Paar Tagen ist er ein Gast der Residenz. Dcr Fürst nimmt als Reformator einen denkwmdiaen Platz in der Geschichte seines Landes ein. Er ist der Liste, der diesem äußerst interessanten Volke, dessen Sitten und gesellschaftliche Zustande beinahe noch ganz im ursprünglichen Naturzustände sich befinde!,, und das durch seine eigenthümliche,, Schicksale und Kampfe sich absondert, d e Civilisation emzuimpfen versuchte, was ihm auch gewissermaßen gelang. Die Montenegriner bilden in dei südlichen Slavenkctte das letzte Glied dieser großen Völkerfamilie, und blicken stolz und frei aus ihrer unzugänglichen Felsenciradelle des dalmatinischen Küsten-gebirges auf das adriat.sche Meer hinab. Nach dem Tode seines Vorgängers, des Fülsten Peter, ist dessen Testament in emer Plenarversammluna, des Volkes verlesen worden; die Parteien wurden da li,, zur gegenseitigen Aussöhnung, die ganze Nation zum Frieden und zur ewigen Dankbarkeit und Ergebenheit gegen Rußland aufgefordert. Ueber dem kaum erkalteten Leichname ihres Fürsten schwuren alle mit einem helligen Eide, diesen seine» letzten Willen zu Feuilleton. ehren und seinem Neffen, dem jetzigen Fürsten, zu gehorchen. Die Theokratie der Montenegriner datirt vom Anfange deS XVI. Jahrhunderts, als Fürst Georg Czernojewich eine Venetianerin aus der Familie der Mocem'go heirachete und das Land für immer verließ, nachdem er früher die Gewalt dein Bischöfe Geimann übertragen hatte. Seit dem Ende des XVII, Jahrhunderts ist diese Würde, welche nunmehr die geistliche und weltliche Macht in einer Person vereinigte, m dem Stamme der Niegusch erblich geworden. Der jetzige Vladika ist von dem serbischen Poeten Milotinovich, der seine Jugend duich fünf Jahre leitete, erzogen worden; er g>ng später nach Rußland, wo er zum Bischöfe consecrirt wurde und wo jetzt sein Neffe, der ihm nachzufolgen bestimmt ist, seinen Studien obliegt. Schon seit dem XVlII. Jahrhunderte machte sich der Einfluß Rußland's in Montenegro geltend, wel-che Macht die hiesige, ihr befreundete griechische Kirche unterstützte, sie i» ihren Schutz nahm uud dadurch zum Protectorate über das Land gekommen ist. Der felsigce Boden dieser Gebirge ist oft unvermögend , die unverhältnißmäßig große Anzahl seiner Bewohner, die auf 60 Quadratmeilen über l 10,000 Seelen beträgt, zu ernähren, welche Zahl sich noch jährlich durch die Uskoken, d. i. Flüchtlinge aus Ser-bi>', Bosn'en und der Herzegowina vcimehrt. Thcils durch d«e Noth, öfteis du,ch den Hang zu den aben.-theuerlichsten Unternehmungen verleitet, ist dieses Volk ein Schrecken seiner Nachbarn geworden; es hat seine Iluabhangigkeit der Türkei gegenüber mehr oder weni ger zu behaupten gewußt, erkannte keine geschobenen Gesetze, keinen Unterschied der >3 tände, seine Stämme oft durch Blutrache entzweit, leblen in beständige» Fehden miteinander. Ueber 20,000 Krieger können von ihm ins F.ld gestellt werden, und es wäre flücht-bar, wenn es zu erobiln verstünde. Jede Nachis wild von einem Häuptling (Ser-das), jeder Stamm von einem Knees (l(ll«s8 a „fange der Regierung des jetzigen Sultans faßte der Ulema den Entschluß, ih» wo möglich von Durchführung der Reformen abzuhalten, welche, »veil verstoßend gegen den religiösen Smn lind den angeborenen Stol; der Türken, diesen stets zuwider gewesen waren u»d allerdings mich m Folge neuerer Erreignisse nicht die vom Sultan Mahmud erwarteten guten Resultate geliefert hatten. Deil Zweck zu erreichen, wählten die Muftis das Mittel, a»f den religiösen Aberglauben des jungen Fürsten ei»zuwirken. Als er nun eines Tages seiner Gewohuheit gemäß am Grabe jeines VaterS be< tete, vernahm er eine Stimme, die aus der Tiefe dumpf die Worte widerholte: „Ich brenne!" Bei seinem nächsten Gebrte geschah dasselbe. „Ich brenne!" rief es immerfort und nichts weiter. Darauf fragte der Sultan den Obersten des Imams, was dieses Wunder ;u bedeuten habe, und erhielt zur Antwort: daß sein Vater zwar ein großer Mann, doch unglücklicherweise ein ebenso großer Reformator gewesen, und daher wohl zu fürchten sey, daß er in der andern Welt eine schwere Strafe zu leiden habe. Der Sultan gebot erst seinem Schwager, dann mehreren seines Hofes, an derselben Stelle zu bete», und jedesmal erklangen die nämlichen unheilküudeliden Worte, Nun erklärte der Sultan, daß er a» eilmn bestimmten Tage sich in feierlichem Zuge zu seines Vaters Grabe begeben wolle, und erhob sich dahin mit glänzendem Gefolge, worunter die augesehensten Lehrer des mohamebam'schen Geseyes. Kaum daß er seine Andacht begonnen, erschallten die Worte: ,,Ich brenne", und Alle zitterten, nur der Sultan nicht. Von seinem Bet-Teppiche aufstehend, rief er seme Wachen u»d befahl ihnen, das Pflaster fortzuräumen und das Grab zu öffnen. Vergebens widersetzten sich die Muftis, nannten es vergebens cine große Entweihung und warnten vor de» fürchterlichen Folgen. Der Sultan beharrte. Das Pflaster wurde entfernt, der Grund aufgegraben, und in einer geschickt angelegte,, Höhle fand sich zwar kVin brennender Sultan, aber ein Derwisch. Der jnoge Monarch sah ihn cine Zeitlang fest und schweigend an, und sagte dann ohne weitere Bemerkung oder den geringsten Ausdruck vox Zorn: „Du brennst? So müssen wir dich im Bosporus abkühlen!" Binnen wenigen Minuten stack der Derwisch m einem Sacke und lag der Sack im Bosporus; der Sultan aber ritt in seinen Palast zu« rück, gefolgt von seinen, Hosstaat und seinen Ministern, die immerwährend riefen: „MashaNa! Allah ist groß; es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohamed ist sein Prophet!" Vtlleger. Ig«. V. Kleinmayr und Fedor Bamberg. Berantwonlicher Herausgeber. Ign. Alois v. Kleinmayr. Telegrnphiscker EuurS - Bericht der Staatspapiere vom 17. Jänner 185l. EtaatSschuldverschlcibuncien zu 5 pEt. (in (5M.) 94 7/8 dctto . ^l/l ., „ 82 7/8 dctto „ 4 „ ., 7^ Staatsschuldvcrsch. v. Jahre 1850 nüt Rückzahlung ., ^ „ , 873/4 bctto ., 2 1/2 ., „ 491/2 Darlehen mit Verlosung v. I. 1839 für 250 fl. 288 j/« Wien. Stadt-Banco-Obl. zu 21/2 M. (in CM.) 55 betto „ 4 „ „ 431/2 Bank-Actitn, vr. Stück 1139 in V. M. Actien der Kaiser Ferdinands - Nordbahn zu 1000 fl. C. M....... 1180st, am Zehrfieber.______ Z. 28 «. (I) Nr. 221. Kundmachung. Von der k. k. südlichen Staats - Eisenbahnbetriebs - Ober - Ingenieurs - Abtheilung wird ylemlt zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß am 27. Jänner l. I. Vormittags IU Uhr, das ^ü'->/^ /^" Staats. Eisenbahn. Station ? ^r ^7'l"'" Holzviaducte gewonnene, auf dieser Ctatlon lagernde '"/-„ «/- " . e/-.^/ aus verschiedenen Längen b)tr 296, l,'rstekend aus verschiedenen Eisen» und Messnigwaren, Küchen- und Wirthschastsgllalhschas' ,en und delc,l., dcr 24. und 25. Jänner l. I., je-deSm.U Vormictags van 9 bis 12, und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr bestimmt worden. Wozu die Kauflustigen hiei-mil eingeladen werden. ilaibach am 12. Jänner I85l. Z 57. ' Nr^2Ü5 Kundmachung. Nachdem die Drucklegung und Veroreitung deö Entwurfes dcr neuen Statuten der allgemeinen Versorgungsanstalt und des Berichtes über die" Grundsätze, von welchen bei der Abfassung dieser Statuten ausgegangen wurde, wegen den eingetretenen Feiertagen eine Verzögerung erlitten haben, so macht die gefertigte Aoministration hiermit be« kannt, daß der in der Kundmachung vom 19. December l85l> zur Uederreichung von etwaigen Vcr-besserungsvorschlägen oder sonstigen Antragen bis Ende Jänner 1851 bestimmte Termin bls zu Ende Februar 1851 verlängert werde, damit die von dem Vcrcine der ersten Oesterreichischen Spar» casse mit dieser Verfügung verbundene Absicht voll-kommen erfüllt und zur endgiltigen Lesung der Statuten mit aller Beruhigung geschritten werden könne. Wien, den 9. Jänner 1851. Die Administration der mit dcr ersten Oesterr. Sparcasse vereinigten allgemeinen Versorgungs- Anstalt. Z. 45. (2) ' Im Gasthause „zum goldenen Hirschen" (vuigoron^a) wird jeden Dinstag, wahrend der Faschingsdauer, Ball abgehalten, wozu der Unterzeichnete seine ergebenste Einladung macht. _______IosRuckensteiner. Z. 41. (3) Nachricht. In der Zuckerbäckereides Johann Mar 0 lani sel. Witwe sind durch den ganzen Fasching, alle Sonn- und Feiertage von 11 Uhr Vormittag bis 2 Uhr Nachmittag, frisch gebackene Krapfen zu haben. Z."6?.^(I) " Bei ^SCDl'K I^l'VkV«' in Laibach ist so eben cingelrossen -. Das wohlgetroffene Porträt des lgnaz KiioMecher, Gtneralvikar u. Missionar, gez. von Kr i e h u b e r. Preis auf chin. Papier , fi. 20 kr., auf weißem Papier , fl ^ . D«l Ertrag >st zum Besteu deiMiffion b«i"mmt. Es wird ein gutes, überspieltes Pianoforte auf einige Monate zu leihen gesucht. Dießfällige Anträge wollen,m Leitungs-Comptoir abgegeben werden.