Laibacher SCHILZEITm. Anzeigen werden billigst berechnet. Bestellungen, Ankündigungen und Beilagen sind ausschließlich nur an die Verwaltung : Oberlehrer Adolf Wein-lich, Laibach, Oberrealschulgebäude, zu richten. Monatsschrift des Krainischen Lelirervereines. Leiter: Florian Hintner, Pogačarplatz i. XXVIII. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren und alle Zahlungen für das Blatt sind an den Zahlmeister d. Vereines, Übungslehrer Franz Gerkmann in Laibach, einzusenden. Erscheint am 15. jedes Monats ; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreis: jährlich 4 K; halbjährlich 2 K, einzelne Stücke 40 h. Aufsätze und Mittheilungen über Schul- und Lehrerangelegenheiten, sowie Bücher und Lehrmittel zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. Handschriften und eingesandte Werke werden nicht zurückgestellt. Deutsches Sonett. Es glänzt in Habsburgs Krone von Demanten ein Strahlenmeer; Doch einer leuchtet vor allen in wunderbarer Pracht Und kündet in allen Landen des Kaisers Weisheit und Macht: Die freie Schule ist es, der Demant licht und hehr. Es schmückt die Kaiserkrone gar manchen Rubines Glut, Doch keiner in gleichem Masse ihr solche Ehren schafft, Von keinem strömt so mächtig des Reiches erhaltende Kraft, Als von rechter Lehrerbildung, dem Karfunkel hell und gut. Es ziert die Habsburgskrone von Smaragden manch kostbar Stück, Doch einer vor allen leuchtet in wundermildem Glanz: Es ist im ganzen Reiche das echte Schülerglück. Und wenn ich am Reicheskleinod des Schmucks der Perlen mich freu’, Entzückt mich eine vor allen im Kronjuwelen-Kranz: Es ist die echteste Perle, die Perle der LehrertreuI f. m. wendt. Über Zeichenunterricht. Von Adolf Weinlich. Fast jedes theoretische Lehrfach besitzt eine Sphäre der Anwendung, innerhalb deren der Schüler das erworbene Wissen in der Form der Übung selbstthätig verwerten soll. Die Anwendung theoretischen Wissens wird zur Fertigkeit, wenn die praktische Ausübung zur Hauptsache gemacht wird. Dabei wird die Mitwirkung des Körpers zur geistigen Thätigkeit herangezogen. Dies gilt namentlich vom Zeichnen. Das Zeichnen bildet die Hand auf Grundlage der Anschauung und ist für die formale und materiale Bildung von der größten Bedeutung. Es setzt eine anhaltende Übung voraus und wird daher schon in der Volksschule in gesonderten Lehrstunden betrieben. Der Zeichenunterricht hat aber nicht nur die Aufgabe, eine gewisse Fertigkeit in der Handhabung des Stiftes und der Feder zu vermitteln, sondern auch die Schüler zum richtigen und bewussten Sehen, zum sichern Autfassen der Formen zu befähigen. Der Zeichenunterricht ist nur dann geistbildend und verdient ein Gemeingut aller zu werden, wenn er sich die Entwickelung des Vorstellungsvermögens, die Schärfung der Urtheilskraft, die Anregung und Belebung der Phantasie, die Weckung und Pflege des Schönheitssinnes sowie die Gewöhnung der Schüler an Ordnung, Sauberkeit und Genauigkeit angelegen sein lässt. Als Mittel zur Darstellung der Schönheitsformen ist das Zeichnen eine Schule des ästhetischen Geschmacks, darum verdient es schon seitens der Volksschule die sorgfältigste Pflege. Die Methode des Zeichenunterrichtes wird wie die eines jeden anderen bestimmt durch den Ausgangspunkt und den Zielpunkt. Der Ausgangspunkt ist immer der Erfahrungskreis des Schülers, so klein derselbe auch sein mag. Was der Lehrer in diesem Erfahrungskreise vorfindet, ist entweder ein Ganzes, welches in seine Theile zerlegt werden kann, oder es ist eine Mehrheit von Theilen, die zu einem Ganzen verbunden werden sollen. Der Lehrgang beim Zeichenunterrichte kann demnach die Form einer Zergliederung (Analysis) oder die einer Aneinanderreihung (Synthesis) annehmen. Im ersteren Falle ist das Lehrverfahren analytisch, im letzteren synthetisch. Die fertig vorgeführte Zeichnung ist ein Anschauungsganzes und kann in ihre Bestandstücke zerlegt werden wie ein anderes Anschauungsobject. Das synthetische Verfahren stellt aus den Bestandtbeilen (geraden und krummen Linien) das Ganze her, wie aus einzelnen Lauten die Silben, aus diesen Wörter gebildet werden. Es fragt sich nun, welchem Verfahren beim Zeichenunterrichte der Vorzug einzuräumen ist. Wir werden gleich sehen, dass die ausschließliche Anwendung weder des einen, noch des anderen Verfahrens zum Ziele führt, sondern dass sich Analysis und Synthesis auch beim Zeichenunterrichte wie bei jedem anderen gegenseitig stützen und ergänzen müssen. Die geometrischen Elementarformen: die Gerade, der rechte, spitze und stumpfe Winkel, Drei- und Vierecke etc. finden ihre Behandlung am besten in der Weise, dass sie an Stäbchen, Gegenständen der Umgebung, Papier- oder Pappstückchen veranschaulicht und besprochen, dann aber vom Lehrer an die Schultafel vorgezeichnet, nochmals kurz erläutert und von den Schülern schließlich nachgezeichnet werden. Handelt es sich um Verzierungsformen und Flachornamente, so ist es besser, wenn die Analysis der Synthesis vorangeht. Die Figur wird als fertige Vorzeichnung vor die Augen der Schüler gebracht, besprochen, vom Lehrer entwerfend an eine zweite Schultafel, vom Schüler aber nachzeichnend auf seiner Zeichenfläche nach und nach entstehen gelassen. Gewöhnlich haben unsere Schüler zu Beginn der Zeichenstunde keine Ahnung von der Zeichnung, die sie in Angriff nehmen. Der Lehrer zeichnet Strich für Strich vor, die Schüler zeichnen möglichst genau aber gedankenlos nach. Wohl kann man bei diesem Verfahren recht saubere Zeichnungen erzielen und die Besprechung der Figuren in Bezug auf Gi’undform, Verzierungselemente, Symmetrie, Proportion und Rhythmus auch gegen Ende der Stunde nach Fertigstellung der Zeichnung vornehmen, eine selbständige Auffindung des einzuschlagenden Weges zur Ausführung der Zeichnung von Seite der Schüler ist aber hiebei ausgeschlossen. Und doch soll der Zeichenunterricht der Volksschule nicht nur freie Linienführung und genaue Theilung bei der Ausführung von Flächenmustern, sondern auch Übung in der Auffindung der für die Darstellung nothwendigen, in der Figur begründeten, aus den Entstehungsbedingungen ableitbaren Hilfslinien, Hilfspunkte und Netze erzielen. Dieses Ziel muss schon im vierten Schuljahr angestrebt werden, wenn die Schule das leisten will, was sie soll. Werden derlei Übungen vernachlässigt, so macht man die Erfahrung, dass die Schüler, welche, wenigstens in den Städten, zumeist an eine Mittelschule übertreten, nicht imstande sind, eine ihnen zugewiesene Arbeit nach einer Vorlage selbständig auszuführen. Es fehlt ihnen die klare Vorstellung der Theile, aus denen jedes Ornament besteht, und sie fangen die Arbeit infolgedessen meist verkehrt an. Wir sehen also, dass die geistige Auffassung der Zeichnung nur durch das analytische Verfahren erreicht werden kann, ohne dass die Aneignung einer gewissen technischen Fertigkeit darunter leidet, denn die Hand ist bei dem einen wie bei dem anderen Verfahren thätig. (Schluss folgt.) Aus dem Lesebuchgestrüpp. Es muss im großen und ganzen zugestanden werden, dass der k. k. Schulbücherverlag eine wohlthätige Einrichtung ist, schon mit Rücksicht auf die Billigkeit der Volksschulbüeher und auf die namhaften Überschüsse, die den einzelnen Kronländern zu Schulzwecken überwiesen werden. Leider aber lassen manche der in diesem Verlage erschienenen Bücher an Sorgfalt der Ausführung vieles zu wünschen übrig. Im folgenden soll auf einige Mängel der an den k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten eingeführten deutschen Lesebücher aufmerksam gemacht werden. Diese Lesebücher sind nur eine oberflächliche Umarbeitung der früheren von Niedergesäß und Dr. Kreß, haben die Mängel derselben kritiklos übernommen und in der Auswahl der Leseproben keine Besserung gebracht. Namentlich im dritten Theile sind Lesestücke ohne weitere Überlegung wieder aufgenommen worden, die zur Charakteristik der betreffenden Dichter wenig beitragen. Sinnstörende Fehler, die übrigens nicht immer als Druckfehler bezeichnet werden können, finden sich in Menge und sind aus den früheren Lesebüchern harmlos herübergenommen worden. Das folgende Verzeichnis macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da der Verfasser nicht immer Gelegenheit batte, das Original zu vergleichen, und ohne diese Vergleichung nichts behaupten will, obwohl die vollzogene Vergleichung seiner Vermuthung in den meisten Fällen recht gegeben bat. Es soll denn nur auf die sinnstörendsten Verstöße aufmerksam gemacht werden, damit deren Beseitigung bei einer neuen Auflage bewirkt werde, die umsomehr uöthig ist, als der Schüler doch meist, weil er mit dem Mechanismus der Bücherfabrication nicht vertraut ist, dem gedruckten Buchstaben mehr glaubt als dem lebendigen Worte des Lehrers oder andernfalls die Achtung vor dem Lehrbuche verlieren muss. Im ersten Theile ist mir wenig Bemerkenswertes aufgefallen, nur dass in den rasch aufeinander folgenden Auflagen ohne zwingenden Grund Änderungen in der Auswahl der Lesestücke vorgenommen wurden, wodurch die früheren Auflagen unbrauchbar geworden sind, was bei der Armut unserer Schüler und mit Rücksicht auf die vorhandenen Armenbücher zu bedauern ist. Auch stimmen die Seitenzahlen infolgedessen nicht. Warum wurde z. B. Baumbachs: «Bruder Kl am und die treuen Thiere» durch «Trudchen im Walde» ersetzt? Im zweiten Theile heißt es in Hauffs «Märchen als Almanach» S. 48, Z. 48: «Wenn nur einer kommt» statt nun. Im «Kampfe mit dem Drachen» liest man sinnstörend: «Und wo des Bauches weißes Vlies den scharfen Bissen Blöße ließ» statt des richtigen «weiches». Im «Schatzgräber» S. 277, Str. 3, Z. 1, steht «Und ich sah ein Licht von weiten» statt weitem, was wegen der Grammatik besonders an gemischtsprachigen Anstalten nicht unwesentlich ist. Am schlimmsten aber steht es mit dem dritten Theile. Nicht nur sind manche bedeutungslose Proben, z. B. von Opitz, Spee, Fleming, Gerhardt aufgenommen, wogegen viel bedeutendere Erscheinungen wie Wieland, Lessing, Goethe, Schiller und die meisten moderneren Dichter viel zu kurz gekommen sind. Bedenkt man, dass an Lehrer-Bildungsanstalten die Zeit zu laufender und häuslicher Lectüre außerordentlich knapp bemessen ist, so ist dieser Mangel sehr zu beklagen. Die Proben aus Wieland z B. haben die Herausgeber ganz mechanisch aus dem Niedergesäß’schen Lesebuche herübergenommen, ohne Rücksicht darauf, ob sie besonders Charakteristisches enthalten, was von der Probe aus dem «Oberon» gewiss nicht behauptet werden kann. Und noch dazu wurden sie mit ihren auffallenden Fehlern — auf die wir weiter unten verweisen — übernommen. Das Hildebrands- und das Waltharilied fehlen bedauerlicherweise gänzlich. Die Überse tzung-probe aus dem Nibelungenliede ist möglichst farblos. Warum denn nicht die prächtige Schilderunsg von Siegfrieds Tod? Die Proben von Walther von der Vogelweide sind dürftig und wenig bezeichnend. Von Hans Sachs wäre ein Schwank wenigstens, etwa St. Peter mit der Geiß, erwünscht. Sebastian Frank, Burkhard Waldis u. a. wären entbehrlich. Für Paul Fleming wäre das innige Gedicht: «Germania an ihre Söhne, die deutschen Fürsten» am bezeichnendsten. Auch die Proben aus Abraham a Sancta Clara enthalten wenig Beleuchtendes. Das Stück aus dem Tractate: «Auf, auf ihr Christen», welches Egger in seinem Lesebuche für Gymnasien abdruckt, wäre um so passender, als es das Vorbild für die Kapuzinerpredigt in Schillers «Wallensteins Lager» abgab. In Hallers «Alpen» sind die ohnedies schwer verständlichen Schlussverse der vierten Strophe (S. 66, Str. 4, V. 8) durch einen Druckfehler noch unverständlicher gemacht. Bei Haller heißt es: «trinkt ein beständig^ Thau». Thau ist also sächlich gebraucht und Object. Die Verständlichkeit und Eichtigkeit der folgenden Verszeilen wurden von vielen Personen an-gezweifelt, und Haller sucht sie, wie mir scheint, vergeblich, zu vertheidigen. Es wäre also die Auswahl einer anderen Stelle am Platze. In dem Bruchstücke aus Lessings «Hamburgischer Dramaturgie» S. 98, Z. 29, differieren die Ausgaben zwischen welche sie und welche sich (sie ist richtig) In dem bereits erwähnten Bruchstücke aus Wielands «Oberon» heißt es: — — — Des Schicksals Zwang ist bitter; Doch seiner Oberherrlichkeit Sich zu entzieh’n, wo ist die Macht auf Erden ? Was er zu thun, zu leiden uns gebeut, Das muss gethan, das muss gelitten werden. Es ist also er auf Zwang bezogen, während es richtig es, auf Schicksal bezogen, heißen muss. Der sinnwidrigste Fehler aber in dem ganzen Buche findet sich in dem Bruchstücke aus der «Geschichte der Abderiten» S. 101, Z. 1. Dort heißt es wörtlich: Ein abderitischer Einfall, ein Abderitenstückchen war bei den Abderiten, was bei uns ein Schildbürgerstreich ist. Die Abderiten hielten sich darnach selbst für Narren, während sie sich bekanntlich für höchst weise halten. Die Stelle, die bei Wieland lautet: «Sie wurden endlich zum Sprichwort unter den Griechen. Ein Abderitischer Einfall, ein Abderitenstückchen war bei diesen ungefähr, was bei uns ein Schildbürger- oder bei den Helvetiern ein Laienburgerstreich ist» wurde von den Herausgebern ohne Überlegung wörtlich von Niedergesäß übernommen (sowie die aus dem «Oberon»). Niedergesäß aber scheint Wieland in Rücksicht auf grammatische Übereinstimmung verbessern haben wollen, indem er gelernt hatte, dass dieser und es sich immer auf das Letztgenannte beziehen müsse, woran sich aber die Schriftsteller nicht immer halten. In Goethes «Adler und Taube» S. 131, V. 4, steht Sehnkraft statt Seunkraft. In Schillers «Klage der Ceres» S. 160, Str. 10, Z. 3, steht «sie sind wie theure Boten vom Kokyt» statt mir. Im «Lied von der Glocke» findet sich S. 166, Z. 6, nach Schweiße in einigen Ausgaben ein sinnstörender Punkt statt des Beistriches. In Goethes Gedicht «Gut verloren — etwas verloren» (S. 189, Str. 12, Z. 2) fehlt das Wörtchen rasch (musst rasch dich besinnen). Bürgers «Lied vom braven Manne» ist gekürzt. Nun, ich schwärme auch nicht für das «Hoch klingt das Lied vom braven Mann», aber als Probe sollte das Gedicht doch vollständig wiedergegeben werden. Ein besonders auffallender und geradezu sinnstörender Fehler findet sich in dem Bruchstücke aus Jean Pauls «Levana» S. 206, Z. 7. Dort fehlt das Wort etwas, wodurch der Satz einfach sinnlos wird. ln Grillparzers Gedicht «Abschied von Wien» S. 311, Str. 1, Z. 2, steht «Zwar nicht auf immer denk’ ich» statt lange. Nur nebenbei erwähne ich, dass in einer Ausgabe in dem Stücke «Schule und Haus» von Auerbach S. 388, Z. 86, sinnstörend statt seine klare Einsicht keine . . . steht, also das gerade Gegentheil. Hiemit glaube ich auf einige der auffallendsten Mängel unserer Lesebücher hingewiesen zu haben. Hallada. Etwas vom Religionsunterrichte für die evangelischen Schüler der Laibacher Volks- und Mittelschulen und eine einschlägige Entscheidung des krainischen Landesschulrathes. Seit nahezu 50 Jahren wird den evangelischen Schülern in Krain, zumal denen, welche die Volks- und Mittelschulen in Laibach besuchen, regelmäßiger Religionsunterricht außerhalb des engeren Kreises des Schulorgauismus ertheilt. Die in dieser Beziehung geltenden gesetzlichen Ordnungen sind wenig bekannt und doch ergeben sich daraus wichtige Folgerungen für das Aufsteigen der Schüler und ihre Gesammtschulergebnisse. Erst kürzlich hat der k. k. Landesschulrath für Krain mit Nachdruck diese Folgerungen gezogen. Wir halten uns des Dankes vieler Eltern und auch manches Collegen für versichert, wenn wir die für den evangelischen Religionsunterricht in Krain bestehenden Bestimmungen hier einmal im Zusammenhänge zur Darstellung bringen. Die als Reichsgesetz kundgemachte «Verfassung der evangelischen Kirche» vom Jahre 1891 bestimmt in § 148: «Die evangelischen Gemeinden und kirchlichen Organe haben dafür zu sorgen, dass den evangelischen Schülern an den öffentlichen Unterrichtsanstalten Religionsunterricht ertheilt wird. Zur Erreichung dieses Zweckes ist es dem Senior gestattet, nach eingeholter Genehmigung der staatlichen Schulbehörden, durch Zusammenziehung mehrerer Schülerabtheilungen oder auf andere Weise besondere Einrichtungen zu treffen. A 1s Religionslehrer dürfen nur diejenigen angestellt werden, welche die confessionelle Oberbehörde als hiezu befähigt erklärt hat. Zur Ertheilung des evangelischen Religionsunterrichtes an Lehrer-Bildungsanstalten oder Mittelschulen befähigt das vom Oberkirchenrathe ausgestellte Can-didatenzeugnis im allgemeinen oder ein speeiell ausgestelltes Befähigungszeugnis, hinsichtlich der allgemeinen Volks- und der Bürgerschulen das Zeugnis der staatlichen Prüfungscommission. In Ermangelung eines in solcher Weise befähigten weltlichen Lehrers kann der Religionsunterricht nur Personen vorübergehend übertragen werden, welche sich durch eine Prüfung aus der Religionslehre vor dem Superintendenten über ihre Befähigung für diesen Unterricht ausgewiesen haben. Die unmittelbare kirchliche Aufsicht über den evangelischen Religionsunterricht an öffentlichen Volksschulen wird von dem zuständigen Pfarrer, an öffentlichen Mittelschulen und Lehrer-Bildungsanstalten von dem zuständigen Senior und die kirchliche Oberaufsicht in dem ganzen Sprengel jeder Superintendenz von dem Superintendenten, und zwar in der Weise geübt, dass das höhere Aufsichtsorgan auch das ihm unterstellte delegieren kann.» Die evangelische Gemeinde in Laibach, welche Bekenner aus ganz Krain umfasst, hat ihrer Pflicht, für den evangelischen Religionsunterricht zu sorgen, in der Weise entsprochen, dass sie dem amtierenden Pfarrer im Bestallungswege diesen Unterricht übertrug mit der ausdrücklichen Zusatzbestimmung: «Die Ertheilung des Religionsunterrichtes an die Jugend vom Beginne der Schulpflicht an, in vollem und ausreichendem Umfange obliegt Ihnen allein» (Berufungsurkunde, bestätigt vom k k. Oberkirchenrathe de dto. Wien, 23. December 1892). Daraus ergibt sich zunächst die Pflicht der Anmeldung aller evangelischen Schüler zum Religionsunterrichte bei dem evangelischen Pfarrer in Laibach. Eltern, welche ihre evangelischen Kinder in eine mit Öffentlichkeitsrecht versehene Schule senden, haben nicht das Recht, ihre Kinder dem von der Kirchengemeinde dieses Bekenntnisses angeordneten Religionsunterrichte zu entziehen. Bei besonderen Verhältnissen können die Eltern bei dem evangelischen Pfarramte um die Bewilligung nachsuchen, dass sie ihre Kinder privat unterrichten lassen dürfen; aber stets hat solcher Unterricht unter Leitung und Verantwortung des Pfarrers zu erfolgen, der allein berechtigt ist, Zeugnisse auszustellen. Das Zeugnis eines zur Ertheilung des Religionsunterrichtes nicht Berechtigten hat — auch für Privatschulen — gar keinen Wert und darf nicht berücksichtigt werden. Es ist selbstverständlich, dass ein Jahresschulzeugnis und damit das Aufrücken in eine höhere Classe bei dem Mangel eines mit gesetzlicher Kraft versehenen Religionszeugnisses ausgeschlossen erscheint. Schließlich ist es durch den Landesschulrath mit dankenswerter Deutlichkeit festgestellt, dass den Schulaufsichtsbehörden die strenge Überwachung der Lehranstalten auch hinsichtlich der Beobachtung der oben erwähnten Bestimmungen über den evangelischen Religionsunterricht zur Pflicht gemacht ist. Der betreffende Erlass des k. k Landesschulrathes für Krain vom 13. Jänner 1900, Z. 3742 ex 1899, der aus Anlass eines bestimmten Falles an einer hiesigen Privat-Mädchenlehranstalt erflossen ist und dessen Wortlaut uns vorliegt, schreibt u. a. kurz und bündig vor: «Da im Lehr- plane der gedachten Anstalt nur katholischer, nicht aber evangelischer Religionsunterricht enthalten ist, haben evangelische Schülerinnen, wie dies auch an gleichartigen öffentlichen Anstalten gefordert wird, am Jahresschlüsse ein seitens eines ordnungsmäßig bestellten Organes, also seitens des evangelischen Pfarrers in Laibach, ausgestelltes Zeugnis über genossenen Religionsunterricht beizubringen und ist das Aufsteigen der betreffenden Schülerinnen in höhere Classen sowie auch ih re E n 11 as s u n g aus der Schulpflicht von der Beibringung eines solchen entsprechenden Zeugnisses umsomehr abhängig, als die mehrerwähnte Lehranstalt das Recht zur Ausstellung staatsgiltiger Zeugnisse genießt und daher an derselben der gleiche Vorgang zu beobachten ist, wie an öffentlichen Anstalten. Für die Beobachtung dessen ist die Vorstellung, welche diesfalls durch die Schulbehörden zu überwachen ist, verantwortlich . . . Die Überwachung der Anstalt hat durch den k. k. Bezirksschulinspector auch in dieser Richtung gelegentlich der Inspectionen zu erfolgen » Mit diesem Erlasse wäre denn wieder einmal ein kleines Manco zwischen Geist und Durchführung einer guten und gerechten Bestimmung der österreichischen Schulgesetzgebung ausgeglichen. Dass erst angeklopft werden musste, ehe einem altverbrieften Rechte die Thür aufgeschlossen wurde, ist freilich etwas sonderbar. Aus Stadt und Land. Neuer Unterrichtsminister. Nach einer Amtsdauer von drei Wochen ist das Cabinet Wittek. nachdem es seinen Zweck, die dringendste Vorsorge für den Fortgang der Staatsmaschine zu treffen, so gut es eben gieng, erfüllt hatte, wieder enthoben und die Regierung einem Ministerium v. Körber übertragen worden. Als wirklicher Minister für Cultus und Unterricht ist Herr Dr. Ritter v. Hartei auf den Platz zurückgekehrt, den er unter Clary als eine Art Nothverweser dieses Ressorts innegehabt hatte. Die neue Besetzung des Unterrichtsministeriums befriedigt die österreichische Lehrerschaft insoferne, als Minister Ritter v. Hartei aus seiner ersten Amtsperiode den guten Ruf mitbringt, dass er den Lehrern wohlwollend gesinnt ist und sich mit der ernsten Absicht trägt, der Besserung ihrer Lage durch Förderung aus Staatsmitteln um einen kräftigen Schritt zuzusteuern. Wenn die Zeitungen der Rückschrittsparteien recht haben, die Herrn v. Hartei weidlich zerzausen und als einen Altliberalen bezeichnen, dann können wir Lehrer des Reiches nur herzlich froh sein, dass wir nach den Gautsch, Latour, Bylandt u. a., die alle im römischjunkerlichen Kielwasser segelten, eine frischere Brise für das österreichische Schulwesen gewärtigen dürfen. Für uns deutsche Lehrer Grund genug, ihn als ersten Ratligeber der Krone in allen Angelegenheiten der Schule freudig willkommen zu heißen. Veränderungen im krainischen Lehrstande. Ernannt wurden: der provisorische Lehrer und Leiter der einclassigen Volksschule in Grible, Herr Alois Potoönik, der provisorische Lehrer und Leiter der einclassigen Volksschule in Gora, Herr Anton Kerze, und die provisorische Lehrerin an der Volksschule in Semitsch, Fräulein Albine Golob, zu definitiven Lehrkräften auf ihren gegenwärtigen Dienstposten. Der definitive Lehrer an der Volksschule in Trebelno, Herr Franz Mlakar, wurde der Volksschule in St. Ruprecht zur Dienstleistung zugewiesen. —-Der provisorische Lehrer am Kaiser Franz Josef-Landesgymnasium in Pettau, Hei'r Josef W e s t e r, wurde zum wirklichen Lehrer am Staatsgymnasium in Rudolfswert ernannt. Aus dem k. k. Landesschulrathe. Für die Zöglinge der k. k. Lehrer-Bildungsanstalten in Laibach wurden neue Diseiplinarvorschriften kürzlich vom k. k. Landesschulrathe genehmigt. Neue Schulen. Der k. k. Landesschulrath hat die Errichtung einer einclassigen directiv-mäßigen Volksschule in Neuthal für die Ortschaften, beziehungsweise Weiler und Einschichten Neuthal, Kerschdorf, Jastroblje, Nadlestnik, Strmec, Zabava, Dolina, St. Nikolaus in der Bela. Klein-Rann, Neu-Reber, Pod Lipovžem, Kozji Hrbet, Okrog und Wodlan gegen Auflassung der bisher in Neuthal bestandenen Nothschule verfügt. — Eine neue directivmäßige Volksschule soll ferner in Inner-Goritz für die Ortschaften Inner-Goritz und Plešivica (Bezirk Laibach-Umgebung) en-ichtet werden. Die commissioneile Verhandlung in dieser Angelegenheit fand am 25. v. M. statt. —- Auch in St. Martin a. d. Save ist die Errichtung einer neuen Volksschule im Zuge. Aus dem k. k. Stadtschulrathe. Als nunmehriger Referent für das städtische Volksschulwesen wurde der Conceptapraktikant M. Zarnik vom Vorsitzenden vorgestellt. Der Schriftführer berichtete über die laufenden Geschäfte und ihre Erledigung; der Bericht wurde einstimmig zur Kenntnis genommen. Die städtischen Lehrer Herren Leopold Armiö und Josef Cepuder wurden decretmäßig als Lehrer an den Schulwerkstätten angestellt; ferner wurde beschlossen, die für diesen Unterricht, vorgeschlageiie Vergütung zu erwirken Das Gesuch des «Laibacher Lehrervereines» um Abänderung der Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes wurde befürwortend dem Landesschulrathe vorgelegt. Ferner wurde die Bewilligung von Gastbesuchen im städtischen Schulbezirke und das zur Durchführung solcher Hospitierungen Erforderliche beschlossen. Das Gesuch des Religionslehrers der Schule auf dem Karolinengrunde um Remuneration wurde als gesetzlich unbegründet nicht befürwortet ; dagegen wurde bei dem Landesschulrathe eine Erhöhung des Weggeldes für diese Lehrkraft beantragt. Hinsichtlich des Gesuches des «Laibacher Lehrervereines» um Errichtung einer Knaben-und einer Mädchen-Bürgerschule in Laibach wurde nach kurzer, die Schullasten berührender Erörterung über Vorschlag des k. k Bezirksschulinspectors Prof. Fr. Levee beschlossen, beim k. k. Landesschulrathe um Abänderung der Bestimmungen über die Gründung von Bürgerschulen anzusuchen, und zwar in dem Sinne, dass der Normalschulfond die Auszahlung der ActivitätS-bezüge und des Wohnungsgeldes der Bürgerschullehrerschaft von Laibach übernähme. Für einen Lehrer wurde die Erwirkung einer Geldunterstützung und für einen zweiten die Erwirkung einer Erhöhung des Ruhegehaltes und der Gnadengabe einhellig beschlossen. Schließlich wurden Gesuche von drei Schülerinnen um Aufnahme in die städtischen Schulen erledigt. Sterbefall. Am 26. v. M. ist in Oberloitsch der dortige Oberlehrer Herr Johann Kerne im 54. Lebensjahre verschieden. Der Verewigte, der nahezu ein ganzes Menschenalter lang der Schule — davon 18 Jahre in Loitsch -— gewidmet hat, oblag seinem Berufe mit vollster Hingabe und erwarb sich unter anderem auch um die Hebung des Obstbaues und der Bienenzucht in Krain erhebliche Verdienste. In den Kreisen seiner Wahl wird ihm nachgerühmt, dass er allen Standesfragen ein lebhaftes Interesse entgegenbrachte. Auch als langjähriger Obmann des Loitscher Bezirkslehrervereines erfreute er sich der herzlichen Zuneigung seiner Berufsgeuossen. Die Erde sei ihm leicht und Friede sein Lohn! — Am 13. d. M. starb in Laibach der gewesene Landesschulinspector und inful. Propst Dr. Anton Jarc im 87. Lebensjahre R. i. p. Aus dem Unterrichtsministerium. Der Ministerialrath Herr Friedrich Stadler v. Wolfers-grün wurde zum Sectionschef im Ministerium für Cultus und Unterricht ernannt und dem Mini-sterialrathe Herrn Dr. August Ritter v. Kleemann der Titel und Charakter eines Sectionschefs verliehen. Schulneubauten. Das neue Schulgebäude in Auersperg steht, wie der «Laibacher Zeitung» berichtet wird, bereits seit Herbst 1899 im Rohbau fertig da und wird im laufenden Jahre seinem Zwecke übergeben werden. An der Spitze der Bauleitung stand Herr Forstmeister Josef Schauta in Hammerstiel — In Laibach wird der Bau einer neuen städtischen Mädchen-Volksschule am St. Jakobsplatze im heurigen Frühjahre in Angriff genommen werden. Zum Bürgermeister von Gurkfeld wurde neuerdings der Fachlehrer an der dortigen Bürgerschule, Herr Dr. Thomas Romih, gewählt. Aus Kärntner Lehrerkreisen.* Der Oberlehrer und k. k. Bezirksschulinspector in Wolfsberg, Herr Franz Gönitzer, wurde unter Anerkennung seiner mehr als 40jährigen, besonders ersprießlichen Dienstleistung in den dauernden Ruhestand versetzt. Desgleichen trat der Schulleiter Herr Matthias Steiner in St Nicolai ob Pernegg nach einer vielbewegteu Amtswirksamkeit in die wohlverdiente Ruhe über. — Die provisorische Lehrerin Fräulein Marie Lechlei tner in Malta wurde zur definitiven Lehrerin an derselben Schule ernannt. — Der Landesschulrath hat die Wiedereinführung des Handarbeitsunterrichtes an den Schulen in Altenmarkt, St. Philippen und Zweinitz genehmigt. Volksbildungsfreundliches ans unserer Stadt. Einen warm zu begrüßenden Gedanken hat die rührige Section «Krain» des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines in die That umgesetzt. Es ist dies die Erläuterung und Belebung alpenkundlicher und landschaftlich-touristischer Vorträge durch Skioptikonbilder, wie solche bereits an ein paar Vortragsabenden des genannten Vereines zur Verwendung kamen. Dem diesjährigen Jahresberichte der Section entnehmen wir hierüber Folgendes: «Schattenbilder in großem Maßstabe sind heutzutage in wissenschaftlichen und Bildungsvereinen bereits ein unentbehrliches Hilfsmittel geworden, um Vorträge anschaulich zu gestalten und Gegenstände, die dem einzelnen unzugänglich bleiben müssten, einer größeren * Wir glauben es unseren Abnehmern in Kärnten, von denen gerade in den letzten Wochen ein ansehnliches Fähnlein zugewachsen ist, schuldig zu sein, dass wir diese Rubrik in Hinkunft zu einer stehenden machen und Veränderungen im Lehrstande sowie Mittheilungen über das Schulwesen der Nachbarmark jenseits der Karawanken, soweit sie uns erreichbar sind, gleichfalls in unserem Blatte zu verzeichnen suchen. Unseres warmen Dankes können alle kärntischen Berufsgenossen sicher sein, die uns gelegentlich ein beschriebenes Blatt mit einer kurzen Nachricht aus dem Schul- und Lehrerleben ihres Amtsbezirkes zuflattern lassen. Zuhörerschaft in einer Weise zu Sinne zu führen, die der Unmittelbarkeit des Selbsterlebten und Selbstgeschauten wohl am nächsten kommt. Die Einführung dieses neuen und bis jetzt unübertroffenen Anschauungsmittels bei den letzten zwei Vorträgen der Section hat den Strom des Interesses der Vereinsmitglieder in ein neues Bett gelenkt. Das Skioptikou bedeutet eine große und durchgreifende Neuerung in der Art der Vortragsausschmückung, die dadurch ermöglicht wurde, dass die löbliche Krainische Sparcasse die Mittel zur Anschaffung eines neuen, allen Anforderungen entsprechenden Projectionsapparates zur Verfügung gestellt hat. Im frohen Besitze des neuen Anschauungsmittels, ist die Section unverzüglich der im Schoße des Alpenvereines errichteten, durch die Firma Beyer & Sohn in Leipzig besorgten Bildersammelstelle beigetreten und hat als ersten Beitrag eine stattliche Reihe von Bildern aus dem Triglavgebiete beigesteuert. Eine gedeihliche und zweckmäßige Ausgestaltung der Schattenbildervorführungen und die Beschaffung schöner und tadellos ausgeführter Glasbilderbeiträge aus den krainischen Alpen für die Centralstelle wird eine Hauptsorge des Ausschusses in der nächsten Zeit zu bilden haben.» Wir freuen uns dankbar über diese neue Einrichtung der Section, welche die landschaftlichen Schönheiten unseres Landes urbi et orbi zu künden und den Bildungseifer weiterer Kreise zu entzünden geeignet ist. Aus unserem Vereine. Der Krainische Lehrerverein hielt am 24. v. M. den ersten Vortragsabend im laufenden Vereinsjahre ab. Den Vorsitz führte in Verhinderung der beiden Obmänner das Ausschussmitglied Prof. F. Hintner. Derselbe entbot den erschienenen Gästen und Mitgliedern des Vereines höflichen und herzlichen Gruß und sprach namens des Ausschusses den Wunsch aus, die Arbeitslust im Krainischen Lehrervereine möge im neuen Jahre recht frische Wellen schlagen. Im zahlreichen Besuche der Versammlung dürfe man ein Vorzeichen erblicken, das die Stimmung hebt und Zuversicht gibt für kommende Tage. Sodann ergriff Herr Dr. Julius v. Koblitz das Wort zu seinem Vortrage: «Über G ed ä ch t n i s k u n s t». Der Vortragende ist ein Mann, der sich wacker umgesehen hat in Geschichte und System der mnemonischen Wissenschaft und seine Zuhörer in recht anziehender und gewandter Weise in dieser etwas abseits gelegenen Welt heimisch zu machen weiß. Seine Darbietungen wirken erquicklich durch schöne, klare Anordnung und fließende Darstellung der Gedanken, wie durch eine Fülle des Erlebten, Erlesenen und Durchdachten. Als einsichtiger und unbestochener Wägemeister steht Herr Dr. v. Koblitz seiner eigenartigen Wissenschaft gegenüber, belauscht das schwankende Zünglein der Ausnutzungsfähigkeit und zieht kurz und treffend die Summe. Da ein Auszug aus dem Vortrage, wie ich höre, demnächst in den Spalten der «Laibacher Schulzeitung» zum Abdrucke kommt, begnüge ich mich, festzustellen, dass ein so willkommener Geber, wie es Dr. v. Koblitz ist, an diesem Abende auch seine dankbaren Nehmer fand, die mit Zustimmung und Beifall nicht geizten. Nach dem Vortrage entwickelte sich eine sehr anregende Unterhaltung, in die Herr Dr. v. Koblitz noch einmal, und zwar durch ein von ihm selbst verfasstes, stimmungsvolles und von Begeisterung durchglühtes «Burenlied» in liebenswürdiger Weise eingriff. Die Theilnehmer der Versammlung gierigen auseinander mit manch nützlichem Erkenntuiskeim im Herzen und dankbar anerkennend, dass ein solcher Abend jedem geistig Strebenden eine würdige Erholung nach des Tages Last bieten kann. Möge sein Folger nicht lange auf sich warten lassen! A. Die nächste Vereinsversammlung findet Mittwoch den 21. d. M. statt. In derselben wird Herr Bezirksarzt Dr. Alfred Mahr über «Erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen auf dem Lande» (mit besonderer Berücksichtigung der dem Volksschullehrer zugedachten Aufgabe) sprechen. Dem Vortrage wird von Seite vieler Vereinsmitglieder mit Spannung entgegengesehen. Ort: Casino, Inselzimmer; Beginn 8 Va Uhr. Rundschau. Kärnten Die diesjährige Hauptversammlung des Kärntischen Lehrerbundes wird am Osterdienstag d. J. in Völkermarkt abgehalten werden. Von Berathungsgegenständen werden uns genannt: Stellungnahme zur Gehaltsfrage, Überprüfung des Landes-Schulgesetzes, das Disciplinargesetz. Auch die Schaffung einer Beilage für Kärnten zur «Deutsch-österr. Lehrerzeitung» soll bei dieser Gelegenheit zur Sprache kommen. Ein solches Blättchen als Bindemittel und Sprachrohr der Kärntner Lehrerschaft ist ein zwingendes Bedürfnis und das Bundesorgan gewiss das geeignetste und würdigste Blatt, an das eine solche Zugabe sich anhakeu kann. Wie aber, wenn finanzielle Schwierigkeiten und Bedenken der Schaffung eines solchen Beiblattes im Wege stehen? Sollten sich die Kärntner, ehe sie, auf Gott und eigne Kraft gestellt, den Wurf ins Ungewisse wagen oder jeder Geistesarbeit überdrüssig die Federn rosten lassen, nicht doch noch ihrer alten Liebe, der «Laibacher Schulzeitung», erinnern, die vor 20 Jahren Hunderte von Lesern im Kärntnerlande hatte und deren Grüße auch jüngst wieder an einigen Kärntner Schulen über Hoffen und Erwarten warm aufgenommen wurden? Vielleicht wagt es einer, in Völkermarkt an uns zu erinnern. So gefährlich sind wir ja nicht, wie anderes, was von diesseits der Karawanken kommt, und unsere Stimme reicht zur Noth auch für etwas größere Rufweite. Steiermark. Ein lang und warm gehegter Wunsch der Lehrerschaft Steiermarks, die Errichtung eines Heimes für Lehrerkinder in Graz, reift seiner Erfüllung entgegen. Die Hauptversammlung des «Verbandes deutscher Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark» sowie jene des «Steiermärkischen Lehrerbundes» haben übereinstimmend die Sorge für die Schaffung einer solchen Heimstätte der Ortsgruppe Graz des Wiener Lehrerhaus-Vereines übertragen. Da ein kleiner Grundstock an Vermögen zu diesem Zwecke bereits vorhanden und zu hoffen ist, dass das Standesbewusstsein im Eifer, diesen Grundstock zu vermehren, recht kräftig entbrenne, will man die genannte Heimstätte — vorerst in bescheidenem Rahmen — bereits im laufenden Jahre ins Leben rufen. Der Ausschuss der Ortsgruppe Graz des Lehrerhaus-Vereines hält den Zeitpunkt, da die Auszahlung der infolge der Gehaltserhöhung der Lehrerschaft zukommenden Mehrbezüge stattfindet, zu einem Opfer am geeignetsten und schlägt vor, es möge jede Lehrkraft ein Zehntel dieser Mehrbezüge diesem schönen, der Gemeinsamkeit dienenden Zwecke zuwenden. — Auch unsere grüne Nachbarmark soll, wie es heißt, demnächst mit einem schwarzen Lehrerbund (richtiger: Messnerverein!) beglückt werden. Für einen solchen wird unter dem Schilde des bedrohten Christenthums und mit Zuhilfenahme der altbekannten Verdächtigungen und Verunglimpfungen der freisinnigen Lehrerschaft besonders in Mittel- und Untersteier lebhaft gearbeitet. Tirol. Was den dermalen Zungendreschern und Moraltrompetern Treue und Redlichkeit wert ist, wenn es gilt, ihre dunklen Absichten zu fördern, beleuchtet blitzartig der nachstehende Fall. In Welschtirol hat der Heerbann der Dunkelmänner einen sogenannten «katholischen» Lehrerverein gegründet und ist eifrigst bemüht, für denselben Mitglieder einzufangen. Um dieser Agitation entgegenzutreten, gaben sich viele fortschrittliche Lehrer das Versprechen, dem neuen Betbrudervereine fernzubleiben. Und nun geschah das Unglaubliche. In dem Blatte «La scuola popolare cattolica» erschien ein von Monsignore Valentinelli, Erzpriester von Trient und Mitglied des tirolischen Landesschulrathes, gezeichneter Aufsatz, in welchem die Lehrer aufgefordert wurden, dem Vereine dennoch beizutreten. Ein im entgegengesetzten Sinne gegebenes Versprechen — und wäre es auch schriftlich abgelegt und mit einem Eide bekräftigt worden — sei ohne Wert und enthalte durchaus keine moralische Verpflichtung zur Einhaltung, ja es zeigt derjenige sogar Charakterstärke und unabhängigen Sinn, der das eventuell schriftlich abgegebene Versprechen vor den Augen dessen zerreißt, der ihm dasselbe abgenommen hat. Wenn es angesichts solcher Pflichtenlehre unseren tirolischen Collegen nicht wie Schuppen von den Augen fällt , dann — verdienen sie die Kümmeltürkei, die man ihnen in den Tiroler Bergen zu bereiten sucht. Schlesien. Einer Anregung des Deutsch-pädagogischen Vereines in Troppau folgend, hat der dortige Stadtschulrath die Abschaffung der geheimen Qualificatiou beschlossen. Es wird sonach jeder Lehrperson freistehen, in ihre Eignungstabelle jederzeit Einsicht zu nehmen Die Zahl der Bezirksschulräthe, die sich entschließen, mit der mittelalterlichen Geheimniskrämerei zu brechen, nimmt in erfreulicher Weise zu. Freilich, manche Länder berührt solcher Luftzug nicht. Bukowina. Eine unverschämte, den ganzen Lehrerstand beschimpfende Sprache führt ein Standesgenosse in den «Bukowiner pädag. Blättern» über die Lehrersfrauen des Bucheuländchens. Er sagt u. a.: «Es erfreut (!) auch das Herz des Unbetheiligten, wenn er sieht, wie das arme Lehrerweibchen jede ihrem Manne zugefügte Bitterkeit so ganz mitempfindet, wie sie vollends in alle Aussichten und Bestrebungen der Berufsgenossen ihres Gatten eingeweiht ist, wie sie jede Gelegenheit erhascht, ein gut Wörtlein bei einem Vorgesetzten einzulegen, und wer weiß, ob sie in ihrer Naivetät und aufopfernden Liebe nicht zu einem größeren Opfer bereit wäre. . . .» Also, soweit ist es gekommen, dass ein Lehrer sich getraut, ungestraft solche Worte über seinen Stand in das einzige Lehrerblatt des Landes zu schreiben! Ein herzhaftes Pfui — und dies dreimal und viermal — scheint uns der Mann verdient zu haben. Preußen. Als crasses Beispiel bureaukratischer Schreibewut und Rubriciersueht kann der jüngste Erlass des preußischen Cultusministers Dr. Studt inbetreff der körperlichen Züchtigung in der Volksschule dienen. Nach demselben soll jede in der Schule vollzogene Züchtigung sofort nach der Unterrichtsstunde in ein anzulegendes Strafverzeichnis eingetragen werden. Was mit einer solchen Strafenliste gewonnen ist, vermögen wir nicht einzusehen. Hat sich ein Lehrer wirklich einmal vergessen und die Tracht der verabreichten Prügel zu reichlich bemessen, so ändert die Thatsache daran nichts mehr, dass sie hinterdrein fein säuberlich schwarz auf weiß verzeichnet sind ! Dieses Strafverzeichnis ist ein Misstrauenszeugnis für den Lehrer, das deshalb nicht erträglicher für ihn wird, weil ein hoher Erlass ihn zwingt, es sich selbst auszustellen. Hamburg. Die Gehaltserhöhung der Hamburger Lehrerschaft nach den von uns mitgetheilteu Gehaltssätzen ist bereits vollendete Thatsache. In der ersten Amtsclasse, die ein Lehrer nach neunjähriger Dienstzeit in Hamburg erreicht, steigen die Sätze von 2900 bis 4400 Mark; die Hauptlehrer erhalten 4100 bis 6000, die Lehrerinnen 1400 bis 2600 Mark. Niederlande. In den Niederlanden rüstet man zu einem großen Adressensturm gegen die allgemeine Schulpflicht. An der Spitze der Rückschrittler steht, wie überall, die Geistlichkeit. Die Protestlisten liegen in den Sacristeien auf. «Luctor et emergo!» Italien. In San Remo wurde von der dortigen deutschen Colouie jüngst eine deutsche Schule für Knaben und Mädchen eröffnet. Russland. In den Ostseeprovinzen sind vor kurzem neuerdings dreißig deutsche Volksschullehrer auf die Gasse gestellt worden. An ihre Stelle sollen Russen kommen. ILv/fa.n.nig-faltig-es. Reform der Lehrer-Rildungsanstalten. Wie verlautet, ist der Hirn’sche Antrag für die Umgestaltung der Lehrer-Bildungsanstalten vom Ministerium nicht angenommen, sondern Universitätsprofessor Dr. Willmann in Prag (elerical) mit der Ausarbeitung eines neuen Antrages betraut worden. «Ein anderer als ein Clericaler», sagt die «Fr. Schulztg.» dazu, «taugt ja zu dieser ,Reform‘-Arbeit nicht>. Das Volk der Schulen sind und bleiben die Deutschen. Die «Stat-Corr.» stellt fest, dass im Deutschen Reiche gegenwärtig Millionen, also über 171/2 °/0 seiner Bevölkerung, in Schulen aller Art unterrichtet werden und dass mindestens eine halbe Milliarde Mark jährlich auf das Unterrichts- und Bildungswesen verwendet wird. Das neunzehnte Jahrhundert — so schließt der Artikel — hat das Unterrichts- und Bildungswesen des Deutschen Reiches auf eine sehr hohe Stufe gehoben. Von den Schulen niedersten Grades bis hinauf zu den Hochschulen hat emsige Arbeit die erfreulichsten Erfolge gezeitigt. Gewichtige Stimmen des Auslandes haben wiederholt den Deutschen denselben Vorrang in der Welt des geistigen Schaffens und Könnens zuerkannt, wie ihn England im Handel und auf dem Meere hat Möge uns dieser stolze Ruhm auch im neuen Jahrhundert verbleiben! Deutsche Lehrerversamnilung in Köln. Der engere Ausschuss der deutschen Lehrer Versammlung gibt bekannt, dass diese Versammlung am 5., 6. und 7. Juni 1. J. in Köln stattfindet. Die Hauptverhandlungen werden auf die ersten zwei Versammlungstage (Dienstag und Mittwoch nach Pfingsten) beschränkt, der dritte Tag bleibt der Vertreterversammluug des deutschen Lehrervereines überlassen. Würdig befunden sind jetzt auch die Abiturienten der inländischen Lehrer-Bildungsanstalten zum Eintritt in den österreichischen Zollamtsdienst. Das k. k. Finanzministerium hat vor kurzem anlässlich einer gestellten Anfrage eröffnet, dass hinsichtlich der Befähigung zur Aufnahme unter die Praktikanten der genannten Berufskategorie die Absolventen der Lehrer-Bildungsanstalten den Abiturienten eines Obergymnasiums oder einer Oberrealschule gleichzuhalten sind. Flucht aus dem Lehrstande. Wie die «Pädagog. Zeitschrift» berichtet, befanden sich im Telegraphencurs der Südbahn in Marburg zur Zeit der letzten Ausbildung (Ende 1899) unter 16 Theilnehmern wieder 10 Lehrer. Und das nach der Gehaltsregelung! — Eine aus Anlass des 25jährigen Bestandes der Czernowitzer Lehrer-Bildungsanstalt veröffentlichte Festschrift liefert einem Mitarbeiter der «Deutsch-österr. Lehrerztg.» zu nachstehender Statistik die Daten. Im Jahrfünft 1890 bis 1895 wurden an der genannten Anstalt 184 männliche Caudidaten mit Reifezeugnis entlassen. Davon waren im Jahre 1897: einer beim Steueramt, 2 bei der Finanzbranche, 2 Privatbeamte, 4 bei der Post, 6 beim Militär und 7 bei ungenannten anderen Berufszweigen. Wie viel davon noch seitdem dem Lehrfache den Rücken gekehrt haben, hat der Berichterstatter nicht ermittelt. Nach seiner Schätzung machen sich von den etwas mehr als 800 Lehrern der Bukowina alljährlich 10 bis 15 aus dem Schulstaube. Die Lehrerorganisation im Deutschen Reiche. Nacli dem kürzlich erschienenen Jahrbuche des Deutschen Lehrervereines für 1900 zählt dieser große Reichs-Lehrerbund in 2465 Einzelverbänden 80 251 Mitglieder. Bismarck über das Prüfungsunwesen. «Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck» veröffentlicht ein Amerikaner, Namens John Booth. Derselbe erzählt u. a.: Eines Tages kam Bismarck beim Diner auf den in Deutschland üblichen Bildungsgang zu sprechen und sagte': «Wir gehen an den Examina zugrunde; die meisten, welche sie bestehen, sind dann so abgewirtschaftet, dass sie irgendeiner Initiative unfähig sind, sich gegen alles, was an sie herankommt, möglichst ablehnend verhalten, und, was das Schlimmste ist, eine große Meinung von ihren Fähigkeiten haben, weil sie siegreich aus allen diesen Examina herausgekommen sind.» Gilt auch bei uns zulande. Im Haufen der «Geprüften» übersieht man nur zu gern die Arbeitenden. Eine eingeborene Lehrerdynastie sah die Gemeinde Straning bei Eggenburg (Niederösterreich) durch 141 Jahre an ihrer Schule wirken. Die mit dem kürzlich verschiedenen Oberlehrer i. R. Tobias Peyfuß ausgestorbene Lehrerfamilie war in Straning seit 1741 sesshaft. Der erste Spross dieses Geschlechtes, der als Lehrer in der Gemeinde wirkte, war Matthias Peyfuß. Er versah sein Schulamt daselbst durch 22 Jahre und starb, 80 Jahre alt, 1792. Sein Sohn Georg diente 33 Jahre als Schulleiter in Straning und starb im Alter von 57 Jahren 1796. Auf diesen folgte sein gleichnamiger Sohn, der 40 Jahre an der Schule thätig war und im Jahre 1836 das Schulscepter seinem Sohne Tobias übergab. Dieser diente bis zum Jahre 1882. Die Gemeinde ehrte das Andenken an das eingeborene Lehrergeschlecht bei seinem Aussterben durch allgemeine Theilnahme am Leichenbegängnisse des letzten Sprossen. Eine Schule im Viehstalle besitzt die Gemeinde Bersezio in der Provinz Cuneo. Der Lehrer ist, weil die Gemeinde für keine anderen Räumlichkeiten sorgt, gezwungen, in einem Stalle Unterricht zu ertheilen. Während 30 Stück Vieh, darunter ein Ochse und ein Esel, eine ebenso laute wie interessante Unterhaltung führen, bringt der Maestro den jungen Bersezesen das A-B-C bei. Diese sitzen auf improvisierten Bänken, deren Pfähle der Lehrer selbst in den Boden getrieben hat. Der von der Gemeinde als Schule bestimmte Stall hat eine Länge von 10 m, eine Breite von 4 m und eine Höhe von 2 m. Der davon dem Lehrer gütigst überlassene «Schulraum» ist 3 m lang und 2 m breit. Hier lauschen über 30 Schüler den Worten des Lehrers. Die braven Stadtväter zahlen dem pflichttreuen Manne 120 Lire im Jahre und gestatten ihm, sich des Nachts auf den von ihm selbst gezimmerten Bänken im Stalle auszuruhen, ohne dass sie eine besondere Miete dafür einheben Welch edle Fürsorge für die Sache der Volksbildung! Und dies von Seite derselben Regierung, die für 21 theure Universitäten aufzukommen weiß! Titelsucht. Die preußischen Mittelschullehrer suchten unlängst beim Unterrichtsministerium um Umwandlung des Oberlehrertitels in den Professortitel an, da ja auch die Volksschullehrer denselben führen (schrecklich!). Das Ministerium bedeutete aber den Herren, sie mögen dem Oberlehrertitel nur recht viel Ehre machen, dann brauchten sie sich seiner nicht zu schämen. — Wir meinen auch, dass es ein löblicherer Ehrgeiz ist, Lehrer zu sein als Professor zu heißen. «Edle Naturen zahlen mit dem, was sie sind», sagt der Dichter. jWHttlieilviiig-eML. Preisermäßigung für Lehrer. Frau Fanny Götz, Besitzerin der Dr. Leopold Winternitz’schen Wasserheilanstalt «Sans souci» in Mauer bei Wien, ersucht uns, bekanntzugeben, dass Mitglieder des Lehrerstandes, die in der genannten Wasserheilanstalt die Cur gebrauchen, eine Preisbegün-stigung von 20% bezüglich der Gebüren für Bäder und ärztliche Behandlung genießen. Ein Prospect dieser Anstalt kann bei der Schriftleitung der «Laib. Schulzeitung» eingesehen werden. * « •» Das bestrenommierte Nähmaschinen-Versandthaus Strauss, Wien IV., Margarethenstraße 12, hat seit der kurzen Zeit seines Bestehens viele tausende der vorzüglichen Wertheim - Familien-Nähmaschinen an Mitglieder von Lehrer- und Beamtenvereinen wie auch an Private und Schneide rinnen nach fast allen Orten der Monarchie geliefert. Jedermann kann sich von der Vorzüglichkeit der Maschinen überzeugen, da die Firma gerne Adressen angibt, wo die Maschinen im Betriebe zu besichtigen sind. Zur Nachricht. Die in Wien erscheinende «Österreichische Volkszeitung», deren Redactions-verbande jetzt die bekannten Schriftsteller Hermann Bahr und Vincenz Chiavacci augehören, hat am 1. Jänner d. J. ihre Bezugspreise für alle Lehrpersonen herabgesetzt. Dieses lehrer- und schulfreundliche fortschrittliche Blatt ist die einzige österreichische politische Tageszeitung, die wöchentlich eine pädagogische Rundschau veröffentlicht (Beiträge werden honoriert) und verdient daher von der freisinnigen und nationalgesinnten deutschen Lehrerschaft weitgehendste Förderung. Die ermäßigten Bezugspreise der «Österreichischen Volkszeitung», deren Inhalt seit Neujahr sehr wesentlich erweitert wurde, betragen: mit täglicher Postzusendung monatlich 2’20K, vierteljährig 6'40 K. Die wöchentliche Zusendung der Samstags-Ausgabe mit Sonntags-Beilage, den Romanfortsetzungen der ganzen Woche (in Buchform), ausführlicher Wochenschau etc. kostet vierteljährig 1'70 K, halbjährig 3'30 K Die zweimal wöchentliche Zusendung der Samstags- und Donnerstags-Ausgaben mit der pädagogischen Rundschau und den erwähnten Beilagen kostet vierteljährig 2'64 K, halbjährig 5'20 K. Probenummern versendet die Verwaltung, Wien, I. Bezirk, Scbuler-straße 16, überallhin unentgeltlich. Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Pädagogischer Jahresbericht von 1898. Im Vereine mit Foerster, Freytag, Frisch, Gott-schalg, Hauschild, Heydner, Kornrumpf, Ludwig, Matthias, Peter, Rothe, Schnell. Tews, Weigeldt. Zimmermann und mit dem Archivbureau des Pestalozzianums in Zürich bearbeitet und herausgegeben von Heinrich Scherer. 51. Jahrgang. Leipzig, Brandstetter, 1899. Preis'. 10 Mark. — Dass von den 50 vorausgegangenen Bänden dieses wahrhaft hocherfreulichen Werkes in unserem Blatte noch keiner besprochen worden ist, fällt nicht uns zur Last. Denn wem das Buch unter die Augen läuft, der liest auch darin und liest mit steigendem Interesse und spricht davon mit heller Freude, wenn er es aus der Hand gelegt hat. Und er lässt es nicht im Schranke verstäuben , sondern kehrt noch dann und wann zu ihm zurück. Ein Stab berufener Fachmänner trägt mit Bienenemsigkeit das ganze Jahr hindurch zusammen, was an Anregungen, neuen Strömungen und Arbeitsergebnissen auf dem weiten Felde der Erziehungswissenschaft und in allen Zweigen des Unterrichtes auftaucht und ans Licht tritt. Der «Pädagog. Jahresbericht» ist dank der Vollständigkeit der Sammelergebnisse, der Gründlichkeit und Zuständigkeit seiner kritischen Urtheile heute bereits ein leuchtendes Denkmal deutschen Lehrerfleißes und eine reiche Quelle nutzbarster Förderung für die Schule geworden. Nach seiner Stoffanordnung zerfällt das Werk in zwei Haupttheile, deren erster (495 S.) Übersichten über den Gesammtstand der Forschung und die literarischen Erscheinungen der einzelnen Unterrichtsgebiete umfasst, während der zweite (337 S.) gut ausgewachsene und hübsch gerundete Monographien über die Entwicklungsgeschichte der Schule in Deutschland, Österreich und der Schweiz bringt Von den Specialbearbeitungeu der einzelnen Wissensgebiete haben uns die Capitel «Pädagogik» von H Scherer, «Naturkunde» von Dr. C. Rothe, «Musikalische Pädagogik» von A. W. Gottschalg, «Literaturkunde» von Dr. Th. Matthias, «Geschichte» von E. Kornrumpf, «Stenographie» von E. R. Freytag, «Geographie» von P. Weigeldt und «Turnen» von Dr. H. Schnell wegen ihrer wertvollen und gut zurechtführenden Überblicke über die verschiedenen Bewegungen und Systemkämpfe auf diesen Gebieten besonders angezogen. Für Haltung und Ton des kritischen Theiles ist eine wahrhaft vornehme Bescheidenheit neben wohlabgewogener Bestimmtheit und gereifter Selbständigkeit des Urtheiles kennzeichnend Von den umfangreichen und gediegenen Referaten des zweiten Theiles, deren Verfasser (J. Tews in Berlin für Deutschland, F. Frisch in Marburg a. d. Drau für Österreich und das Archivbureau des Pestalozzianums in Zürich für die Schweiz) ihr Arbeitsgebiet mit sicherem Blicke umfassen, interessierte uns naturgemäß das die österreichischen Schulverhältnisse behandelnde von Director Franz Frisch am meisten Offen und ruhig, mit ebenso maßvollem als treffsicherem Urtheile spricht dieser anerkannte Kenner des österreichischen Schulwesens von der politischen Lage in unserem Vaterlaude, den unausgesetzten Sturmläufen auf die freie Schule, den Bewegungen unter der Reichslehrerschaft, dem äußeren und inneren Gliederbau der Schule und allen brennenden Unternichts- und Erziehungsfragen, der amtlichen und socialen Stellung des Lehrers, seiner Heranbildung und Fortbildung, der Brot- und Versorgungsfrage der Lehrer und Lehrerinnen, von Personalveränderungen und Todesfällen, welche die Lehrerschaft Deutsch-Österreichs in diesem Jahlre betroffen haben (0. - L Georg Ernst, L.-Sch.-I. Dr. Franz Kretschmeyer, Sch.-R. Stephan Wof, L.-Sch.-I. Karl Werner, Ü.-L. Joh. Sima, Ind.-L. Aloisia Prokesch, B.-D. Alfr. Scholz, weil. Min. Freiherr v. Conrad, B.-D. Franz Seidl). Wenn wir uns nach dem in diesem Abschnitte Gebotenen einen Schluss auf die Sachkenntnis und Zuverlässigkeit der übrigen Beiträge des Sammelwerkes erlauben dürfen, so kann dieser nicht anders als voll befriedigend ausfallen. Wir stehen nicht an, dem Scherer’schen Jahresberichte den Ehrentitel einer preiswerten Bereicherung des pädagogischen Büeherbesitzes unserer Tage zuzuerkennen. Die Pflicht aller größeren Lehrerbüchereien , solche Bücher einzustellen, ergibt sich von selber. Htr. Praktisches Lehr- und Übungsbuch der italienischen Sprache von Annetta Campo-strini. Kleine Ausgabe. Innsbruck, Vereinsbuchhandlung 1896. Preis: geb. 1 fl. 80 kr. Das nach herkömmlichen Lehrgängen (Plütz u. ähnl.) abgefasste Lehrbuch zerfällt in folgende Abschnitte: Aussprache und Betonung (S. 1 — 8), grammatikalische Übungen, angeschlossen an bestimmte Stoffkreise in 116 Lectionen (S 9 — 263), systematische Zusammenstellung der grammatikalischen Regeln (S. 264—306), Briefwechsel (8.307 — 311) und Leseübungen (8. 312—319). Ein Wörterverzeichnis (81 Seiten) schließt das Buch ab. Der Stoff ist im ganzen mit Geschick und anerkennenswerter Genauigkeit dargestellt, wenn auch die wünschenswerte Übersichtlichkeit mitunter ungern vermisst wird. Die zur Verarbeitung des Sprachstoffes der fremden Sprache dienenden Stücke sind, was nur zu billigen ist, unverhältnismäßig länger als die zur Erprobung des Verständnisses bestimmten deutschen. In den italienischen Übungstexten ist leider noch das pädagogisch so unfruchtbare System des Einzelsatzes das herrschende; ein wenig gemildert wird dieser Übelstand dadurch, dass wenigstens eine Reihe von Stücken in einem enger umrissenen Gedankenkreise sich bewegt (la scuola. la famiglia, la casa, il corpo umano, il vestimento u. s. w.). Übungen, wie die meist sehr dünn gerathenen «Esercizi die conversazione», für die beim Schüler von vorne-herein ein bedeutendes Interesse vorhanden ist und welche die Geistesthätigkeit des Lernenden intensiv' in Anspruch nehmen, hätten wir gerne in größerer Zahl gesehen. Solche lebendige Sprechübungen eignen sich ja ganz besonders, um Ausdrücke und Wendungen des täglichen Lebens zu gewinnen und die Ausdrucksfähigkeit für die eigene Gedankenwelt des Schülers wesentlich zu erhöhen. Die Abfassung der grammatikalischen Regeln, die vom Zeitwort ausgehen und mit der Interjection schließen, lassen im Ausdruck hie und da etwas zu wünschen übrig. Das Wörterverzeichnis, ursprünglich für das größere, dreitheilige Lehrbuch berechnet, wird den Benützern dieser kleinen Grammatik viel unnöthigen Ballast aufhalsen. Ein Register, das dem Schüler die Orientierung über den zu beherrschenden Stoff ermöglichen und das Nachschlagen erleichtern könnte, sucht man im Buche vergeblich. Die Ausstattung des Lehrbuches ist solid. —a. Kleine Anstandslehre. Verfasst von Franz Mohaupt. 2. Aufl. Böhmisch-Leipa, Selbstverlag des Verfassers. Vollständige Ausgabe 1 K 50 h; Schülerausgabe 60 h. Von Director Mohaupt habe ich schon so viel Erquickliches und methodisch Stärkendes gelesen, dass ich mich fast versucht fühle, ein Büchlein, das von ihm kommt, unbesehen zu loben. Gut fünf Vierteljahre sind verronnen, seit seine «Kleine Anstandslehre» zum erstenmale ins Land gegangen ist. Das Büchlein war für heimatliche Verhältnisse geschrieben, aber es stald sich hinaus über die Grenzpfähle Böhmens in Länder, wo keine Tanne grünt und keine Pflaumen gebacken werden. Hinaus ins Plattland wanderte es, und hinüber nach Reußenreich und übers große Wasser, und der kleine Schelm gefiel und wurde warm gebettet, obschon er eine Sprache redete, die man als österreichischen Eigenbau bezeichnen muss Und das Büchlein verdiente diese Liebe und verdient sie noch mehr im neuen Gewände, denn es begegnet einem Bedürfnis und lässt keinen unbefriedigt, der nach ihm greift. Es wirkt erfrischend wie ein Bergquell und heilsam wie Waldesodem und Lärchenharz. Geist und Erfahrung, reizvolle Schlagkraft des Witzes, Bildkraft und Treffsicherheit der Sprache machen das Werkchen zu einem prächtigen Stundenkürzer für jung und alt. Aber es ist auch ein zweck- und zielkundiger Pfadweiser auf dem weiten Gebiete der Wohlanständigkeit und unerlässlicher Altagspflichten. Den Vorschriften Mohaupts blickt die heitere Seele aus allen Ecken und Enden des urwüchsigen Sprachröckleins heraus, und weil sie so köstlich und herzwarm gehalten sind, werden sie auch von Herz und Sinn dauernd Besitz nehmen können. Die Schülerausgabe kann jedem reiferen Schulkinde in die Hand gegeben werden; die vollständige Ausgabe enthält für Mütter und Erzieher, besonders aber für Mädchenbildner, frucht- und nutzbare Winke. Was dem werdenden und wachsenden Menschen zugedaeht ist, das schließt auch für den gewordenen und erwachsenen Anregung und Bildungswerte ein. Anlage und Druck ist recht übersichtlich gehalten, auch die äußere Ausstattung entspricht in jedem Betrachte. Htr. Gedenkblatt an die Schulzeit. Herausgegeben von Hugo Moro, k. k. Schulinspector in Hermagor. Korneuburg, Kühkopf & Habel. Preis 10 kr., 10 St 90 kr., 50 St. 4 fl., 100 St. 7 fl. — Wenn der Segen der Schule zunächst vom Schüler in Herz und Geist davougetragen wird, so kann es doch nur von Nutzen sein, wenn dann und wann eine Schulerinnerung äußerlicher Art vor sein Auge tritt, als Mahnung, den Lehrern Dankbarkeit und der Schule Förderung ihres Wirkens nicht vorzuenthalten. Moros schönes ftedenkblatt führt unseren Schülern ein solches Erinnerungsblatt vor die Seele. Würdig in der Ausstattung und reich an sinnigen Sprüchen, die geeignet sind, bedeutsame Leitsterne für das Leben abzugeben, übt es auf das Kinderauge wie auf das tiefer blickende des Erwachsenen gewiss eine gewinnende Wirkung Ein Kunstblatt, das durch erlesenen Geschmack ähnliche Erzeugnisse so weit überragt, verdient auch eine Empfehlung, die den Geleisen herkömmlicher Anpreisung entflieht. Diese geben wir ihm um so lieber mit auf den Weg, als 5 % des Erlöses der Kronenburg des Deutsch - österreichischen Lehrerbundes und 5 °/0 der Hilfscasse des Landes-Lehrervereines zufließen. Htr. Moderne Kunst Illustrierte Zeitschrift, herausgegeben von ßich. Bong. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. (Verwaltung für Österreich-Ungarn: Walther Kratz, Wien, I. Schönlaterngasse 8). Preis: jährlich 16 Mk. 40 Pf. Zur guten Stunde. Illustrierte Familienzeitschrift. Berlin, Leipzig, Wien und Stuttgart, Bong & Comp. (Verwaltung für Österreich-Ungarn: Walther Kratz, Wien, I. Schönlaterngasse 8). Preis: jährlich 11 Mk. 20 Pf. Zwei Hausfreunde für deutsche Familien, die längst mein Herz und meine Hochschätzung gewonnen haben. Und sie verdienen es, denn sie bringen Freude und Erhebung ins Heim. Wer die neuesten Erscheinungen auf dem Gebiete des Theaters und der Musik, wer die Weiterentwicklung der bildenden Künste und der Literatur beobachten will, wer sich für Sport und vornehmes, gesellschaftliches Leben interessiert, der schlage die Blätter der »Modernen Kunst» bedächtig um und lese darin Er wird Wanderung thun in stiller Freude, wie man mit einem lieben Freunde einen Gang macht. Jede Nummer dieser prächtigen Zeitschrift birgt ja eine schwere Menge trefflicher Beiträge aus Pinsel und Feder hervorragender Autoren. So ist ein großer Theil des jüngst erschienenen 11. Heftes dem englischen Maler George Watts gewidmet, dessen Wesen und Werdegang, Ringen und Erringen Jarno Jessen mit feinem Verständnisse für das Wesen einer originellen Künstlernatur darlegt. Außerdem bietet das schön ausgestattete Heft eine Reihe der ansprechendsten Bilder, die, mit vollendeter Kunst reproduciert, die Eigenart der Schöpfer in trefflicher Weise veranschaulichen. Kann man vornehmere Art , gesündere ästhetische Anschauung und einen frischeren, lebendigeren Ton fordern? Die Auswahl zeigt von Einsicht und Umsicht des Herausgebers. Von zeitgemäßen Artikeln der letzten Nummer seien hervorgehoben: «Die Crast-Agüzza in der Bernina-Gruppe», «Das neue Leipziger Rathhaus», «Über den Kampf der Buren» , «Künstler-Schnurren» u. a. Viele kleine Mittheilungen vervollständigen das schöne Heft, das sich seinen Vorgängern würdig anreiht. Ebenso ist die Zeitschrift ♦Zur guten Stunde» ein Blatt, das sich von der herkömmlichen Schablone der Familienblätter so ziemlich freizuhalten weiß und seine eigenen Wege geht. Auch in ihr ist Freude und Frucht zu finden für bildungsdurstige Herzen. Die uns vorliegenden letzten Hefte vermitteln eine Menge von Lesens-, Sehens- und Hörenswertem. So finden wir in der zuletzt erschienenen Nummer 11 den neuesten Roman von Hanna Brandenfels «Revanche», eine humoristische Erzählung «Villa Eigenheim» von H. Schuhmacher, die feinsinnige Novelle «Mit geschlossenen Augen» von M. Renate Fischer und noch manches andere, was über den Eintagswert hinausreicht. Die so beliebte Abtheilung «Für unsere Frauen», die es sich angelegen sein lässt, sowohl den erwerbenden Frauen als auch den Hausfrauen und Müttern Neues, Praktisches und Gefälliges zu bieten, wird diesmal mit der Abbildung reizender chinesischer Stickereien eröffnet. Die «Illustrierte Classiker-bibliothek», welche den hübsch ausgestatteten Heften regelmäßig beiliegt, hat für Freunde schöngeistigen Lebens bleibenden Wert. Mir sind die genannten Zeitschriften eine liebe Augen- und Geistesweide; und weil ich auch anderen die Freude daran und den Nutzen davon gönne, seien sie neuerdings nachdrücklichst empfohlen. Alba Hintner. Einläufe: Pädagogischer Jahresbericht von 1898. Im Vereine mit Foerster, Freytag, Frisch, Gott-schalg, Hauschild. Heyduer, Kornrumpf, Ludwig, Matthias, Peter, Rothe, Schnell, Tews, Weigeldt, Zimmermann und mit dem Arehivbureau des Pestalozziauums in Zürich bearbeitet und herausgegeben von Heinrich Scherer. 51 Jahrgang. Leipzig, Brandstetter, 1899. Preis: 10 Mk. Rheinische Blätter für Erziehung und Unterricht. Herausgegeben von Dr. Friedrich Bartels. 74 Jahrgang, Heft 1. Frankfurt a. M., Diesterweg, 1900. Preis: jährlich 8 Mk. Kleine Anstandslehre. Von Franz Mohaupt. 2. Auflage. Vollständige und Schülerausgabe. Böhmisch-Leipa, Selbstverlag, 1899. Preise: 1 K 50 h -)- 60 h. Orthographische Dictierübungen für Schule und Haus. Von M. Hab er nah 1. Heft (2. Schuljahr). 2., umgearbeitete Auflage. Wien, Herder, 1899. Preis: 36 h. G. Freytags Geographischer 2 Kronen-Atlas für Österreich-Ungarn. Wien und Leipzig, Freytag & Berndt. Gntenberg-Büchlein. Zur 500jährigen Gedächtnisfeier des Geburtstages Johann Gutenbergs herausgegeben von einem Mainzer Schulmann. Hannover und Berlin, Meyer, 1900. Preis: 25 Pf. (in Partien billiger) Der Gesanglehrer. Bearbeitet und herausgegeben von J. G. F r ö h 1 i c h und E. Schmitt. Stuttgart und Wien, Both, 1900. Preis: gebunden 2 Mk. Blätter für Haus- und Kindermusik. Herausgegeben von Prof. Ernst R ab ich. III. Jahrgang. Nr. 11 und 12. Langensalza, Beyer & Söhne. Preis: jährlich 6 Mk. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. Die Lehrer- und Leiterstelle an der einclassigen Volksschule in Zalog mit den gesetzlich normierten Bezügen ist definitiv, eventuell auch provisorisch wieder zu besetzen. Bewerbungsgesuche sind im Dienstwege bis 17. Febrnar 1900 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Stein am 17. Jänner 1900. Die zweite Lehrstelle an der zweiclassigen Volksschule in Lustthal mit den gesetzlich normierten Bezügen ist definitiv zu besetzen. Die gehörig instruierten Bewerbungsgesuche sind im Dienstwege bis 17. Februar 1900 hieramts einzubringen. K. k. Bezirkssehulrath Stein am 27. Jänner 1900. An der fünfclassigen Volksschule in Rcifnitz wird eine Lehrstelle mit den systemisierten Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung mit dem Beifügen ausgeschrieben, dass in erster Linie solche männliche Bewerber berücksichtiget werden, welche die Eignung für den Unterricht an den gewerblichen Fortbildungsschulen besitzen. Gehörig instruierte Gesuche sind bis Fiule Februar 1900 im vorgeschriebenen Wege hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 4. Februar 1900. An der einclassigen Volksschule in Roh wird die Lehrer- und Leiterstelle mit den systemisierten Bezügen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Gehörig instruierte Gesuche sind bis Ende Februar 1900 im vorgeschriebenen Wege hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 2. Februar 1900. Briefkasten. M. in L. Hermann Jäger, Nutzgärtnerei. Leipzig, Weber (2 Mk. 50 Pf.); Johannes Bötticher, Gartenbuch für Anfänger. Frankfurt a. O., Trowitzsch & Sohn (6 Mk.). Der letztgenannte Verlag wird Ihnen gewiss gern mit einem Käthe dienlich sein. — L. in G. Wir müssen es entschiedenst ablehnen, unseren Stand durch Ihre Notiz zu verunglimpfen. Wozu klagen Sie überhaupt uns die Sache? Hochmuthströpfe und Flachköpfe gibt es in jedem Stande. Unsere Ansicht finden Sie heute unter «Mannigfaltiges». — H. in K. Herzlichen Dank für Ihre treugemeinten Bemühungen und freundliche Gegengrüße! — -dl-. Hoffentlich in Nr. 3 möglich. Dank und Gegengruß! Im Selbstverläge des Lehrerhaus-Vereines in Wien sind erschienen und durch die Kanzlei des Vereines (III/3, Beatrixgasse 28) zu beziehen: # # # (Jnterlagen für Kartenskizzen zum Gebrauche an Volks-, Bürger- und Mittelschulen. Diese Skizzen-Unterlagen sind aus mattschwarzem Theerpapier hergestellt und enthalten die in blasser Farbe ausgeführten und nur für den Lehrer wahrnehmbaren Umrisse des darzustellenden erdkundlichen Stoffes. Die Kreidezeichnung kann abgewischt und die Kartenskizze wiederholt gebraucht werden. — Näheres über Zweck und Gebrauch der Skizzen enthält das «Begleitwort», welches jeder Skizze beigelegt wird. Als Doppelkarten sind folgende 10 Skizzen erschienen: Österreich-Ungarn, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Tirol, Dalmatien mit Bosnien, Böhmen, Mähren, Galizien, Ungarn. Als einfache Karten sind folgende 7 Skizzen vorräthig: Salzburg, Kärnten, Krain, Küstenland, Schlesien, Bukowina, Kroatien und Slavonien. Für Bestellungen, welche durch die Kanzlei gemacht werden, gelten die in Klammern gesetzten ermäßigten, im Buchhandel die gewöhnlichen Preise. Der Preis einer jeden Doppelkarte beträgt 80 kr. (60 kr.), mit Zusendung um 10 kr. mehr; der Preis einer jeden einfachen Karte beträgt 50 kr. (40 kr.), mit Zusendung um 5 kr. mehr. Behelfe hiezu, und zwar: fünf farbige Kreiden in Schachteln verpackt 50 kr. 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