irdischen See, ans welchem sie bei großen Fluten durch die Spalten des Gesteins heraufgeschwemmt werden. Die An- sicht, daß der I'l'Utolüs die Larve eines größeren unbekannten ! Thieres sei, welches in den Kalksteinhöhlcn wohne, bekämpft ! Davy mit Rücksicht auf die vergleichende Anatomie seiner i Theile, welche Schreibers und ^nnfi^Iinoni untersucht ! haben. Auch sonst stellte Davy in Kram manche naturdisto- ^ rische Beobachtungen an, insbesondere i'iber die Moor- und ! Wasservögcl und die Fische aus dem Salmengeschlecht, deren ! Resultate theils in die »kulinumu" aufgenommen, theils ^ in den übrigen Werken zerstreut, und gewiß fi'ir den Natur« i forscher nicht minder, als für den Freund der Heimatkunde ! vom Interesse sein werden. Uud so schließen wir diese ! Skizze mit dem Wunsche, durch dieselbe Einiges znm Ruhme i unserer schönen Heimat beigetragen zu haben. ! A. Dimitz. Wie Zahl IX bei den Chinesen. Die Zahl „Drei" und die aus deren Multiplikation mit sich selbst hervorgehende Zahl „Neun" spielen in den ! mystischen Gebräuchen vieler Nationen, in den abcrgläubi- ! schcn Gedankcnspielen und Unsitten morgen' und abcndlän- bischer Völker eine große Rolle. Die bedeutendste untcr allen aber wohl bei den Chinesen. Dortselbst ist man über« ! zeugt und war es seit unvordenklichen Zeiten, daß die hei« ^ ligc Zahl Neun gewaltige, tief verborgene Geheimnisse in ! sich halte; symbolisch ist diese Ncunzahl in allen ihren Monu- menten ausgedrückt; und Spuren dieser selben Symbolik sinden wir in einer unzähligen Menge von Gebräuchen und politischen Einrichtungen, wie z. V. in der alten Linthei« luug des himmlischen Reiches in 9 Kreise, in dem Glauben an die 9 heiligen Gefäße, au welche man das Schicksal des StaateS gefesselt wähnt, in den 9 Ordnungen der Manda< rinen, den 9 Graden der Verwandtschaft, den 9 Neveren- zcn, welch« dcm Kaiser zu machen sind, u. s. w. — Durch diese abergläubische Symbolik wird auch der Umstand erklär, lich, daß alle jene in den Provinzen China's so häusig vor- kommenden, bohen, glockengcziertcn, spitzdachigen Thürme „eun Stockwerke haben, insoferne nicht im Laufe der Zeiten einige davon zerstört wurden. Der chinesische Gebrauch „bei den 9 Löchern des Leibes" zu schwören, gehört ebenfalls hierher. Der Sonderbarste und Bezeichnendste von Allem ist aber ohne Zweifel, daß die chinesische Kriegskunst nicht nur 9 Arten, den Feind anzugreifen, sondern auch 9 Arten, vor demselben wegzulaufen, kenut, und daß diese 9 Flucht- arten den Soldaten auf das Ausführlichste erklärt und ein« gelernt lvcrden! — Ländlich, sittlich! Auf große Tapferkeit kann aber bei so cinererzirtcn Soldaten kaum gezählt werden! Die Dlutrachc kei den Marlachen. Während die barbarische Sitte der Vlutrache noch bei den Arabern und andern Völkern Afrika's und Amerika's herrscht, ist sie in'Europa weder bei den Corsen,.noch bei den Morlacheu gänzlich verschwunden. Hier wie dort hat > der nächste Anverwandte eiues Ermordeten das Recht und ! die Pflicht, sich nicht bloß an dem Mörder oder Vcrräther ^ selbst, sondern an seiner ganzen Familie, oft bis in das ! letzt? Glied der Verwandtschaft, blutig zu rächen. Die Mor- ! lachA in Istrien und Dalmalicn, nennen diese aus der hcid- ^ uiichen Vorzeit überkommene Sitte der Sclbstrache: Kl^vui-ina i und halten dabei au den Grundsatz: „Wer nicht Rache nimmt, ^ heiligt sich nicht selber, d. h. verliert vor sich selber seine Ehre." Noch in der jüngsten Zeit schrieb ein Tourist: Man ^ saqt« mir im Laude, daß noch kürzlich in einem morlachischen ! Dorfe der Fall vorgekommen ist, daß eine ihres Mannes durch Mord beraubte junge Mutter den Eid der Vlutrache im Namen ihres Sohnes, welcher noch Säugling war, lei- stete, iuoem sie dabei das blutige Hemd des Getödtcten mit feierlicher Gebcrde auf die Wiege legte." Literatur. Vom I llu str ir te n Fa m il i cn b u ch des ö st e r r. Lloyd liegen uns zwei neue Hefte vor: das zwölfte des lt. und das erste des 12. Jahrganges. Gedichte von Em. Geibl und Müller von Köuigswinter; Novellen von K. Frenzel und Gustav vom See; Aufsätze vermischten Inhalts, wie: Der Dumme hat's Glück, von K. Stugau; Alfred Nethcl, von Th. Vischcr; Madame Vonapartc, von Deden« roth; das Alter der Bäume, von Nöggerath; Naturwissen- schaftliches, von Th. Hamm, und Literaturberichte, von 3. Schükiug, bilden den ebenso anzicheuden als reichbaltigen Inhalt dieser beiden Hefte. Mit ganz besonderem Interesse haben wir den vortrefflichen Aussaß von Th. Lau: das mo- derne Echriftstellcrlhum, die Abendgesellschaften des Präsi- denten der Vereinigten Staaten und eine Unterredung mit Fürst Mcttcrnich, von Dr. Haas, gelesen. Von den ausge- zeichneten sechs Stahlstichen wollen wir nur Marie Antoinctte nach Paul Dclaloche, ein Trompeter aus dein dreißigjährigen Kriege nach L. Raab, und: ein Alterlhumsforschcr, hervorheben. Das illustrirte Familienbuch hat nunmehr eine eilfjah- rige Laufbahn hinter sich. Wer die ersten Jahrgänge mit den jüngsten vergleicht, der kaun der artistischen Direktion des österr. Lloyd die Anerkcnnuug nicht versagen, daß sie redlich bemüht war, der Aufgabe, die sie sich gesteckt, ein wahres uud echtes Familienbuch für Gebildete zu liefern, immer näher zu kommen. Dabei muß als ein besonderer Vorzug noch gerühmt werdcu, daß in der Wahl und Be- handlung der Stosse immer darauf Rücksicht genommen wird, daß das Familienbuch jungen Leuten jedes Alters und Ge- schlechts unbesorgt in die Hand gelegt werden kann. In der Manz'schen Gesetzes-Äusgabe ist nun auch das Forstgesetz, I a g d g e se tz ic. erschienen. Beigegcben sind die Vorschriften über das Wassentragen und über den Feldschutz, sowie alle auf diese Gesetze bezüglichen Verord- nungen und Instruktionen. Das nette Ba'ndchcn kostet bro« schirt nur 80 kr., elegant in eugl. Leinwand gebunden 1 fl. 20 kr. Gleichzeitig erschien auch in derselben Ausgabe das Vcrggesctz sammt den Vollzugsvorschriften :c. :c. Im Anhange sind die Beschlüsse der Iudcr'Curial'Koufcrenz in Pest bezüglich des Bergwesens in Ungarn, dann der neue Amtsuntcrricht für die Veighauptmaunschaften ic. beigegeben. Der Preis ist broschirt 1 ft. 60 kl., elegant in engl. Lciu« ivand gebunden 2 st. Druck uud Verlag uon Ign. V. Nleinmayr L5 F. Bamberss in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur F. Bamberg.