Nr. U3. Mittwoch, 19. Mai 1886. 105. Jahrgang. ^n^^llUl^l V^^^^^^^^v Mit Poftverseilduna: nanzjähni, fi, '5. halblähr«» f,. 7.50. Im liomptoll- I ^ Dk „Laibachcr Ze.tuna« «schemt tkgil« m, «u-nahme de« «onn. und sscierta»«. ! ? 'ri> fl- ^' h«lbjähri>i !"> 5>«, ssür dic ^uNcN,!ii<, >»« Hm>« ,iaü,näbr!ss fl, ,, - InstltlonSaebUr: stur V D!c «Nbminlftralion bchntct sich Vc»h,cho'« p', ^?i!r « lr.! bcl ,'sl'sc» !i?icd,'r^olu!,,qen pr. Zcilc 3 lr, V wcldcu nicht «„ssrnomm?,, u>:b Mniiuscript? nicht ziilüsgefleNt, Amtlicher Hheil. der o^' k' "ud k. Apostolische Majestät haben zufolge «Allerhöchsten Entschließimg vom 12. Mai d. I. dem "dem Titel und Charakter eines Scclionsrathes be-., oeteu Ministerial-Secretär in, Ministerraths-Präsi-«"'" Adolph Schiel taxfrei den Orden der cifernen "l°"e dritter Classe allergnädigst zu verleihen geruht. Äll ^'- ^ "I'd k. Apostolische Majestät haben mit "höchst^. Eutschließung vom 4. Mai d. I. den Nech- Mäthen im k. k. Ministerium für Landcsverthcidi- j?^ Iuseph H ampl und Joseph Ficker das Nittcr- . ^ ^'s Frauz-Ioseph-Ordens allergliädigst zu verleihen des 5^ Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums ^ Tunern hat den Ingenieur Viuceuz Nord is c>,' Oberingenieur lind den Vanadjuucten Courad tj„,krs zum Ingenieur für den Staatsbandienst im ^Wande ernannt. Nichtamtlicher Weil. D'e Amtsthätigkeit der Gcwerbc-Iuspectoren im Jahre 1885. v. . Wir haben bisher die Thätigkeit der Gewerbe» ^''Ipectoren im allgemeinen besprochen und kommen M auf den XI. Anfsichtsbezirk, welcher Krain und ^ eicrmark umfasst, zn sprechen. Ueberlasseu wir vor-M das Wort dem k. k. Gewerbe-Inspector dieses Auf-Mbezirkes, Herrn Dr. Valentin Pugatschnigg. des , ^richtet: Während des abgelaufenen Jahres, hyc feiten meiner Thätigkeit als Gewcrbe-Iuspcctor, Nei^ ^ ^"^^ ^ner Anzahl neuer Betriebe auch eine ins^> ^" Werken, welche ich bereits im Jahre 1884 fliw ^ ^c, zil wiederholtenmalen besichtigt. Ich cllls ^ ^5 Reisetagen "n ganzen 175 Insp'ectionen üon ^"ss die Zahl der heuer vorgenommenen Inspcc-h^ .siegen die des letzten Jahres etwas znrückgeblie-3«:/" hat hauptsächlich folgende Gründe: In den der 3"" bes verflossenen Jahres fällt das Erscheinen delse?werbegeschnovelle vom 8. März 1885; die in 'lven enthaltenen nenen Vestinnnungen wiesen auch dem Gewcrbe-Inspcctor neue Aufgaben zu. Nicht mir, dass inhaltlich Neues zn beachten war, musste Verschiedenes eingehender verfolgt werden, als es früher nothwendig gewesen. Ferner nahmen die wiederholten Inspektionen' einzelner im Vorjahre besichtigter Betriebe in vielen Fällen ungleich mehr Zeit in Anspruch. Im vorigen Jahre war ich mehrfach' in Etablissements gekommen, welche eine beträchtliche Ausdehnung besitzen, eine bedeutende Zahl von Arbeitern beschäftigen und mit einein großen Apparate maschineller und anderer Einrichtungen ansgestattet sind. Es licgt in der Natur der Sache, dass jener erste Besnch nur ein vorwiegend orientierender sein konnte; zum zweitenmale erscheinend, durste ich mich uicht mehr nnr auf eine Orientierung beschränken, sondern musste genau iu alle Einrichtungen nnd Verhältnisse eingehen, deren Kenntnis für meinen Dienst von Wichtigkeit erschien. Dasselbe war der Fall, wenn ich bei meinem ersten Besuche irgendwo schon'Wünsche ausgesprochen nnd Anordnungen getroffen hatte - hier konnte nur eine längere Revision mir die Ueberzeugung verschaffen, ob und wie meinen Anregungen und Aufträgen nachgekommen wurde. Neben dieser Hauptseite meiner Thätigkeit lief ein täglich zunehmender schriftlicher Verkehr mit Behörden, Gewerbe-Inhabern und Arbeitern. Trotz des Bemühens, den Formalismus bureaukratischer Geschäftsbehandlung zn vermeiden, gedieh mein Gcstionsprotokoll auf die Zahl von 2W exhibierten Gc5chäftsstücken, der 265 Briefe nicht zu gedenken, welche überdies mit einzelnen Parteien in Dienstsachen gewechselt werden mussten, ^egrclfllcherwcise waren es zumeist die Gewcrbcbchör-^"' ^ 3! '^'" besonders regem Verkehre gestanden. Ich musste nnr deren Mitwirkung zur Durchfüh-rilng getroffener Anordnungen erbitten (sieben Fälle), wegen Ucbertretung einzelner gewcrberechtlicher Normen Strafanzeigen erstatten (drei Halle! und mir Informa-twnen und Mittheilnngen über verschiedene Punkte erbitten. Anderseits nahmen aber auch die Gewcrbe-bchörden mich wiederholt in Anspruch. Sie erbaten sich Aeußerungen über bestimmte Verhältnisse einzelner von ,mr lnspicierter Betriebe ersuchtcu um Gntachten über vorgelegte ncnc oder revidierte Fabrilsordnungen nnd Krankeucassen-Statutcu - in zwei Fällen wurde ich nm meine Ncchtsansicht in Fragen der Interpretation des Gewerbegefetzes angegangen Zu Tagfahrten wegen erstrebter Genehmigung neuer Betriebsanlagen oder behufs Erhebung concrcter Verhältnisse empfieng ich während des Jahres 1885 von Seite der politischen Behörden im ganzen zwölf Einladungen. Nur in sechs dieser Fälle war ich zu deu betreffenden Commissionen erschienen; die übrigen Fälle waren theils auf Tage auberanmt, wo ich im Dienste anderweitig beschäftigt war, theils von solcher Beschaffenheit, dass meine Intervention nicht nöthig schien. Auch mit den Revierbergämtern hatte ich mehrfach Schriften zu wechseln. Bei dem Umstände, als der Wirkungskreis derselben sich vielfach mit dem der Gewerbe-Inspection berührt, und als es ferner Werke gibt, die ebensowohl meiner Aufsicht als jener des Revierbergamtes unterliegen, war es geboten, dass ich mich über die Grenzen beider Eompetenzen sowie inbetrcff der Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten mit dem betreffenden Revierbergamte ins Einvernehmen setzte. Einzelne Anzeigen, welche, obschon Agenden der Bergpolizei betreffend, gleichwohl an mich eingeschickt worden waren, habe ich an das betreffende Rcvierbergamt abgetreten. Was die Haltung der Gewerbe-Inhaber betrifft, mit denen ich bei meinen Inspectioncn zu thun hatte, ließ mich auch das heurige Dienstjahr mehrfach ähnliche Wahrnehmungen machen, wie solche in meinem letzten Berichte dargestellt sind. Es lamen mir Fälle nuter, dass der betreffende Gewerbe-Inhaber gar nicht wusste, was die Gewerbe-Inspection sei und mein Erscheinen bedeute; namentlich im Kreise des kleinen und mittleren Gewerbes hatte ich auffallend oft diese Erfahrung zu machen. Ferner begegnete ich in anderen Fällen'wieder dem Vorurtheile, als ob der Gewerbe-Iuspcctor hauptsächlich oder doch nebenbei die Geschäfte der Finanzverwaltung zu besorgen hätte. Ich konnte es nur auf Rechnung dieser Furcht schreiben, wenn einzelne Geschäftsleute nur ungern und zögernd sich zur Ertheilung näherer Auskünfte über Arbciterzahl, Löhne und Äetriebsinvcntar herbeiließen. In einem krainischcn Industriebezirke hatten es mehrere In-dnstrielle sogar für nöthig erachtet, sich früher über die Haltung ;u besprechen, die sie einnehmen sollten, wenn der Gewerbc-Inspector käme und sie um dies und jenes fragen würde. Angesichts jener offenbaren Unkenntnis des Gesetzes und dieser falschen Anffasfung der Aufgabe nnd des Wefens der Gewerbe-Inspection blieb mir nichts Jeuilleton. Silhouetten von der unteren Donau. ^ in. a,l N ^ befand mich wieder auf internationalem Boden treten ^" "lw' «Hildcgarde», welche, so oft ich sie ^te,l 3l?^' sich immer nen heransgepntzt hat, bci Eli,,,, ""blick mein Heimweh schwand, denn so manche Viatrm, ßM aus meiner Jugendzeit sind mit dieser erteil nn engen Cansalnexns. In fünf Stunden lheli «>.' ) Kalafat, welches während des russisch-türki-^'ll, n ^ nn Jahre 1876 durch den berühmten giinge n Hergang der Russen bekannt ist. wo alle Vor-^llclu c kl» Kriegsschauplätze durch den in die Neilt ^'kMen Kabel der europäischen Presse mit-d'e ge,^.?b"'' dort will ich ein wcuig weilen, um la« "?l'egMoe "nlgarische Festnng Vidin zu be-'schen 2- ^ "e "on der jüngsten Belagerung der ser-?? die m ^k" wirklich so arg zngcrichtet worden ist, U>nsta,.^Merstatter verschiedener Blätter ans diesem V«de w^ ?ltal schlugen. Ich versichere Sie, dass es Mllna n l s° "lel Mnnition zu verschießen, denn die ^"' Mlt, V )eute ebenso fest, als sie ehedem gcstan- hätte besser gcthau, Ack m,^?e" anzugreifen; vielleicht wäre das Kriegs-, Zwil^ "'^fallen. "" ein V"'Kalafat und Vidin verkehrt täglich drei. i." ich ^"ldampfer. und da ich ihn öfter benutzte, >er^r""' dc'l Pafsrevisorcn bereits gekannt. Das > H^uoe Einholen der Visa ans meinem ganz '1'M pz '"" «"r zeitraubend nnd lästig, und ich '",t cmigm Bani (ein Äani gleich einem halben Kreuzer), ob diese überflüssige Arbeit nicht erspart werden könne, was mir auch vollständig gelang — ein Beweis, dass die Trinkaeldertheorie auch bei diescu Völkeru Wurzel gefasst hat. , , . Die laudschaftliche Physiognomie Mafats ,st beinahe ganz reizlos. Das durch Alluvioncn gebildete Ufer. dessen monotone, von nuzähligcu Herden anf-gewühlte staubreiche Ebene in unabsehbarer Ferne mit graublauen Lufttöncn in eins verschwommen, entschwindet dem Auge fast gänzlich. Der Donauhafcn ist ziemlich belebt. Die Vodenproducte der großen walachifcheu Ebene gelangen hier zum Export Ich wurde hier mit einem Vertreter des Pariser WeltlMscs Dreyfuß be-kauut, der mir erzählte, dass er allein seit drei Mo< naten um circa 2^ Millionen Francs Weizeneinlanfc realisiert nnd verladen hat. Auch das bulgarische Donan-llfcr steht gegenüber der prächtigen Stromscenerie des «Eisernen Thores» weit znrück doch bietet es belebten Wcchsel uud aumutheuden Geaensatz zum jenseitigen Ufer; die Veste selbst, deren malerische, reich mit Minareten nnd Masten gezierte Silhouette nimmt den Reisenden fremdartig gefangen. .. ..^ Die Physiognomie Vidins selbst lässt sich auf meiner leichtbcfederten Tour kaum beschreiben; nur flüchtige Blicke habe ich in die krummlinigcn Straßen werfen können, in denen sich der orientalische Schmutz ganz ungeschminkt repräsentiert; die ekelhaften Blnt-lachen im Fleischervicrtel verbreiten ein Odeur, das auf den Geruchssinn verpestend wirkt. Soll ich hier etwa die Ieremiaden über das halsbrecherische Pflaster in den engen, nachts unbeleuchteten Gassen welter cr-aäuzen. oder über den absolnten Mangcl an banalen, Promenaden. Gasthöfeu nnd jeglichem Comfort, bei einem sehr reichlichen Ucberfluss an schmutzigen, zudringlichen Bettlern, Zigeunern und anderem Gesindel, das uns in der Straße verfolgt, und sofort ins Unendliche klagen? Ich habe in früheren Jahren zeitweilig in den von Oesterreich occnpierten Provinzen des Orients gelebt; kenne die Sitten und Gebrauche des Islams, jenes Rencgatenthnms, welches vor ungefähr zweihnn-dert Jahren die orthodox slavische Kirche zwangsweise verließ lind dafür von der Pforte mit Donationen belehnt wurde; allein den echt islamitischen Charakter kann man nur an der Bevölkerung Vidins, die vor nngefähr einem Jahrhundert eine Tataren- und Tscher-kcssen-Ansiedelung erhielt, wahrnehmen. Doch auch hier gibt es Renegaten bulgarischer Abstammung, Namen wie Osman Mihajlov, Ibrahim Stipanov, Omer Ger-gurov lc. :c., welche an den Firmatafeln türkischer Kauf-lente zu lesen sind, documentieren ihren christlichen Ursprung. Die beinahe ausschließlich von christlichen Bulgaren bewoh.üe Vorstadt hat seit der Aufhebung des alle Neubauten uutersagenden Ukas Suleymans, des letzten Pascha von Vidin, sehr gewonnen; überhaupt seit dem Antritt der bulgarischen Regierung siud hier recht schmucke Häuser mit freundlichen Oasfen-fronten nnd Erkern entstanden, was gegenüber dem türkischen Winkelwerk einen recht freundlichen Eindruck verursacht. Vieler geschichtlichen Daten Vidius würde ich noch Erwähuung 'huu; ein Füllhorn ethnographischer Skizzen würde ein beträchtliches Quantum Druckerschwarze ab-sorbiereu, wollte ich alle Details aufzählen, d.e vor meinem geistigen Auge vorüberzogen; die orientalische Phantasie darf hier' kein so breites Terrain gewinnen Laibachcr Fcituna Nr. 1l3 95)0 111. Mai I» anderes übrig, als das Gesetz zur Hand zn nehmen, dasselbe dem betreffenden Industriellen vorzulesen nnd zu erläutern. Dem Gewerbe-Inspector mnsste der Wau^ derlehrer früher die Wege ebnen. Weigerungen, mich in die Etablissements zn lassen, bill ich allerdings auch hener nicht begegnet, selbst da nicht einmal, wo der Gewerbe-Inhaber selbst eben nicht anwesend war und ich es mit Stellvertretern zu thuu hatte, die nicht immer unumschränkte Vollmacht besaßen. Im Fortgang» der Inspection konnte ich freilich in einzelnen Fallen mich nicht des Eindruckes erwehren, als ob mein Erscheinen dem Gewerbe-Inhaber sehr uuwillkommen wäre; insbesondere sahen es einige nngern, wenn ich bei einer Maschine, einem Apparate, einem Arbeitsproeesse länger verweilte oder mich mit den Arbeitern ill ein Gespräch eingelassen hatte. Solche Erfahrungen blieben mir mei-stentheils erspart, wo ich bereits znm zweitenmale erschienen war, Unternehmer lind Leiter mich bereits kannten und von früher her wnssten, nm was es sich handle. Die Ardeiter zeigten sich heuer etwas welliger zurückhalteud als im vorigen Jahre. In einigen Betrieben, die ich das erstemal besucht hatte, kam es zwar vor, dass die Arbeiter mit Existenz lind Vcstimmnng der Gewerbe-Inspection noch unbekannt waren, mich lediglich als einen ncn- oder wissbegierigen Besucher des Werkes ansahen und meine an sie gestellten Fragen kurz angebunden oder ablehnend beantworteten. Wo ich bereits einmal gewesen, war mir der Verkehr schon wesentlich leichter. Die Arbeiter standen mir gerne Rede und gaben meist klare uud bestimmte Antworten. Wenn dieselben auch selten über den Rahmen meiner Fragen hinansgiengen lind fast durchwegs befriedigend lantcten, selbst da nicht ausgenommen, wo ich Grnnd hatte, das Gegentheil zu glauben, konnte ich eine solche Reserve dem Betreffenden nicht verargen. War mir ja aus vorgekommenen Fällen sowie ans den Erklärungen einzelner Industrieller nnr zn gnt bekannt, was denjenigen Arbeiter erwartet, welcher sich beikommen ließe, dem Gewerbe-Inspector während dessen Verweilens im Werke directe Beschwerden und Anliegen vorzubringen. Der Inhalt der wenigen, mir bei den Inspectio-nen vorgetragenen Anliegen der Arbeiter war ein verschiedener ; sie bezogen sich: a) ans die Versetzung des Arbeiters an einen anderen Platz oder zn einem andern Dienst; b) anf die Lohnhöhe, bei welcher nnter bestimmten örtlichen Verhältnissen schwer auszukommen sei; <:) auf Wohuungsfragen (Bäckereien); ä) anf Mängel in Werkskücheu und Speiseloealen; 6) auf schlechte Verköstigung (Sensenwerke n. dergl.); l) auf die Verweigerung des Lebensmittelbezuges aus einem Consnm-vereine; ß) auf harte Behandlung der Arbeiter von Seite des Aufsichts- uud Aeamtenpersonales. Wo meine eigenen Wahrnehmungen die Richtigkeit der gemachten Angaben bestätigten, habe ich innerhalb der Grenzen des Möglichen eine Abänderung herbeizuführen gesucht. Weit mehr wurde ich von den Arbeitern außerhalb der Inspectionen in Ansprnch genommen. Sie suchten mich entweder persönlich anf oder wendeten sich in Briefen und schriftlichen Eingaben an mich. Ueber zwanzig derartige Schreiben kamen mir hener zn, sowohl anonyme wie solche mit der Unterschrift des Korrespondenten, der größeren Zahl nach sachlich ge- halten nnd ohne Ausfälle gegen diejenigen, von denen dem betreffenden Arbeiter eine wirkliche oder vermeintliche Unbill widerfahren war. Ihrem Gegenstande nach vertheilen sich diese Allliegen in folgende Grnppen: a) Anzeigen von Unzukömmlichkeiten in einzelnen Betrieben (vier Fälle), l>) Verhältnisse der Krankencassen, beziehungsweise Brnderladen. In dem einen dieser Fälle handelte es sich nm Gewährnng einer über die statutarisch festgesetzte Zeit hiuausgehcudeu Uuterstützuug eiues kranken Arbeiters alls der betreffenden Kraukeu-casse; im zweiten um die Erwirknng einer Bruderlads-Abfertiguug für einen Arbeiter, welcher ans einem Werke entlassen wurde, nachdem er invalid geworden war; im dritten lim Anskunst über die Zulässigkeit eiues zu Gunsten der Fabrikskrankencasse gemachten zehuproceutigeu Abzuges vou der Entschädigungssumme, welche aulässlich eiues Unfalles für den Arbeiter durch die betreffcude Versicherungsgesellschaft allsgezahlt worden war; im vierten um die Ausdehuuug der vou der Kraukencasse gcwährtcu Uutcrstützuug im Puukte un-eutgeltlicher ärztlicher Behandlung auf die Flimilien-mitglieder der Arbeiter; im fünften nm die Vornahme und baldige Durchführung der Reform einer Fabriks-krankencasse; im sechsten endlich nm die Eiuslussuahme, dass die ohne behördliche Genehmigung errichtete und bisher uhue behördliche Controle verwaltete Kranken-cassc der Arbeiter einer größeren Maschinen- und Ne-paraturwerkstätte (bei einer Eisenbahn) nuter staatliche Aufsicht geuommen und im Sinne bestimmter Wünsche der Arbeiter umgestaltet werde; l:) Bitteu um Ver-mittluug uou Arbeit überhaupt oder voll anderweitigen Zutheiluugeu iu dem betreffenden Werke; auch uothdürftig. so doch ohue fremde Hilfe sich M fortzubriugen. ^ Politische Noberficht. (Verhandlungen des Reichsrathe^ Im Herrenhanse beantragte vorgestern Fürst ReveN" . die Regierung solle chebaldigst ein SparcasseuMh v^ legen, nnd sei dieser Alltrag einem ueungliedrigcil »> schlisse zuzuweisen. Die Londoner Convention, bw'e, die Garantie der Großmächte für die ^tische "', leihe, wnrde ohne Debatte genehmigt. Bei den ^ ) tragscredilen behufs Subvcntioniernug des Vaiies zwei Zwangs-Arbcitsanstalten wiesen Fürst Re""« nnd Graf Leo Thun auf die Nothwendigkeit der ligiösen Bildung in solchen Auslalten hin. M»"p Präsident Graf Taasfe erklärte, die Negicnlug >"" die Bcmerkuugeu der Vorredner windigen und aufbieten, dass das Erziehungssystem an dieM ' stalten ein sittlich religiöses sei. Das Haus wMe> dann eine fünfzehugliedrigc Commission zur Vorberaty der Landsturmvorlage. > ^ (DieAusgleichs-Verhandlungen.)" Ausgleichs-Ansschnss theilte sich vorgestern über ww" des Abgeordneten Vilinsky in drei je füufzeh"gll^H Comites für die Zuckersteuervorlage, für das A^ ^> Handelsbündnis nnd für die Baukuorlage. Zn ^?'" h nern wnrden die Abgeordneten Kinsky. EzartorYW ' Rieger, zu Stellvertreter!! die Abgeordneten -p' .^ Chlumccky und Sturm gewählt. Auf die AnfraE' Abgeordneten Menger antwortend, erklärte der "l minister, dass bezüglich der Bierstenerrcstitutlon ^ haudlungen stattfanden, über deren Resnltat er ^ nichts mittheilen könne; namentlich wnrde betreff ^ Bierexportes eine Correspondcnz gepflogen. deren ^ sultat erst abzuwarteu sei. Die Velehuung der ^^ rants seitens der österreichisch-ungarischen ^" ..,^m'il bei der Specialdebatte der Bankvorlage 3" ^M>» sein. Dasselbe sei betreffs der den genossenM!"' ^ Brennereien zuznwendenden Vortheile der Fall. ^^ (Zoll- und HandclscunferenZv ^ gestern mittags hat im Ministerium des AeMN' , Sitzung der Zoll- nnd Haudelsconferenz MM ^ znln Zwecke der Besprechung der angesichts de ^ bruches der Vertragsverhandlungen mit Ruma" ^. ergreifenden Mahnahmen. Die Verathunge» ^r ^ fercnz dürfteil noch während der nächsten 2M ^ gesetzt werden. An denselben nehmen uuter ^A'.Drl!, ersten Sectionschefs im Ministerium des D^B Hcrru von Szögy«5nyi-Marich, Ministerialratti ^ Kalchberg vom k. k. Handelsministerium, 5". .s^,'B' secretär Baron Iorkasch vom k. k. Finanz'"""" ^„ Staatssecrctär von Matlekovics vom kön. ungln. und den Zweck meiner Silhouetten beeiuträchtigcu; weiter will ich nnn ziehen, um den bnlgarischen Boden so viel als nur möglich auszunützeu, nnd nur noch Lompalanka nnd Sistov konnte ich meinen Vesnch widmen, in welchen Städten der überans fleißige nnd thätige Bnlgare zn Hanse ist. Diese beiden Städte vermitteln den occidentals! Handel, insolange kein Schienenweg Nis mit Sofia verbindet, mit dem Inneren Bnlgariens. Inl Lomgebiete führt die augemessen breite Straße nach Sofia, daher alle Importwaren ins Innere des Landes hier ihren Weg nehmen; selbst der Tomist sncht diese Straße wegen Vermeidung eines mehrtägigen Rittes über die Äalkanpässe anf, was Wunder daher, dass sich Lompalanka eines recht lebhaften Besnchcs Fremder erfreut und dessen Handel ^ I ?"Ü.5 die localen Grenzen ausdehut. zu dem das frnchtbare Lomgebiet anch sein Scherflein beiträgt. Hler mm bewegt ,nan sich doch mehr oder weniger unter Vnlgaren; der Fez nnd Turbau sind hier schon seltener; dle blllganschen Blondköpfe ,^ . ^ ^^. springenden Backenknochen keniizeichnen das Prototyp ihres ftnmsch-nralischen Ursprunges, nud wcnli mich ihre Sprache dnrch ein Jahrtausend vollständig in das slavische Idiom aufgegangen ist, die Nasse hat sich dennoch ziemlich rein erhalten. Würde nicht die langjährige Knechtschaft nnd die Misshaudluug durch d,e Osmaueu dieses Volk theils zu Auswanderungen, thells zum Ucbcrtritt znm Islam geuöthigt haben, wäre heute Vnlganen berufen, die orientalische Frage selbst zu losen. Ihre Zahl beziffert sich trotzdem noch auf ungefähr sechs Mlllionen; ihre Ausbreitung erstreckt sich bis zu den Thuren Constan-tinopels, und so wie sie vor einem Jahrtausend Vy zanz erobert, ihr Reich bis zu dem Qnellengebiete der Theiß ansgedehnt war, dürfte es ihnen hente oder morgen, dnrch den jüngsten Sieg znm Aewnsstsein gelangt, wieder gelingen, eine Herscherrolle auf der Balkan-Halbinsel einzunehmen. Dass der Bnlgare ein allsgezeichneter Landwirt nnd vorzüglicher Gärtner ist. muss man ihm cin-miithig znerkennen. Jede größere Stadt Südnngarns uud des Orients wird mit Gemüse nnd Grüuzeug durch ihn versorgt; anch erregt bei seiner Ackerbestel-lnng ein vortreffliches Bewässerungssystem hohe Bewunderung; bei ihrcu Niederlassungen blinkt überall das «bulgarischeWasserrad» freuudlich eutgcgen. Außerdem hat der Aulgare großes Verstäuduis für Baukunst. Die Kircheubauteu iu alleu Läuderu des Orients, mitnnter von bcwuuderuugswertcr byzautiuischer Stilistik, Moschceu mit ihren schlanken Minarets, städtische Wasserleitungen mit vorzüglicher Function, all das rührt von diesen primitiven Balltechnikern her, die kanm den Bleistift zu führcu imstaude sind. Sollte ich wieder einmal eine Reise in diese Länder nntcrnehmen, werde ich »licht mehr die Unvorsichtigkeit begehen, mich Mangels jedweder Notiz auf meiu Gedächtuis stützeu zu müsseu, welches mich bei manch wichtigen Stellen im Stiche ließ uud ich solche aus diesem Grnude nicht eingehender zn würdigen vermochte. Von hier aus trat ich nnn meinen Heimweg au; es gicng wieder per Schiff Dunall aufwärts nach Kalafat imd, um die Aahu zn erreichen, vou hier aus mittelst Diligence landeinwärts nach Krajova, vou wo ich per Bahn wieder Agrain erreichte. Am 'Schlüsse glaube ich noch eine kleine Schilde-ruilg des rniuäuischeu Postwesens, beziehungsweise der Passagierbcförderung per Diligence, znm besten zu — gebeu. Vou Kalafat nach Krajova ist eine.^"R'ichel von «l; Kilometer, anf welcher Stelle e«» / ^,,g Po,werkehr mit Passagier- nnd Gepäcks^ ^,f stattfindet. Man denke sich einen langen oil" ^ ^ Federn rnhenden viersitzigen Steircrwagen, ° in Diligence ist fertig. Als ich mich zeitlich ""^ ^ dem Wagen znr Reise einrichtete, war ?"<" ^„, nicht bespannt; doch kaum verflossen einlgc ^^ ^,,, als eine ganze Herde zügelloser Pferde N^Y, ^ lv^' Wagen postierte, nnd wie anf einen ZaubeM/' „it, der Wagen auch schou mit vier an der Deichsel, drei mit losem Vorspa '^^l Postillon nnd der bewaffnete Begleiter, em rm ^ Soldat, bestiegen den Kutschbock, der Couduue» uebeu mir Platz, nnd nun begann die K")"-. Pferde Zu mciuenl Entsetzell sah ich, dass ^Di!'e keine Zügel hatten; der Postillon, nnr eine ^ ^lif in dcr linken Hand, in der rechten d,e '^.leif lanqe Peitsche, anf den, K.ltschbock stebend, Y'^" ^ zeitig mit einem nnarticnlierten Zuruf "Us ^i»' ein, und das Vehikel setzte sich in M'weg H hc gieng es im rasenden Galopp bergauf. " ^. ^,i Waq.u ohne Radschnh oder Bremse, d>e ^ v^rl'chc Leilj.il. nnr mit der Peitsche nnd den nuaM^ , Znrllfeu dirigiert, machte mir vor Aug .>" " i f e r - Eut r e v u e. > Das < Fremdenblatt» "»ii^ die Nachricht von dem bevorstehenden Gegeu- !>lchc des österreichischen Kaiserpaares beim russischen ""'»rrpaare als volllommen unbegründet, g. (Die Blockade Griechenlands.) Reuters "Mrau nleldet: Eine Depesche aus Agriouotauo meldet: ^ mschnschmacke von Sliathos versuchte einen Blo- uochrnch „ud wurde von einem österreichischen Tor-Mvoootc verfolgt. Die Fischer waren im Besitze von . Mamilpatrouen zu Fischercizwccken uud verwendeten "Mben ^,^„ ^^ Torpedoboot, welches die Versos '""!^ "llfgab. Die Verbindung mit Sliathos bleibt '"Nrrbrochm. Der Bürgermeister vou Skiathob trle-«"Phierte uach Volo, er fürchte, dass die Oesterreicher "e großen für die griechische Flotte bestimmten Kohlen-orrathr in Stiathus wegnehmen werden. — Aus der ^lljel Spizzea herrscht Nahruugsuiangel. Es wnrde '''britischer Dampfer gechartert, um die Deputierten ""s Syra. ElMa und Volu nach Athen zu bringe». "" Bataillon des jüngst von Athen ausgerückten Nc M'entes wurde nach Athen zurückbeordert. Die beidcu ""deren Bataillone bleiben in Athen. . (Dcntschlan d.) Der erste Gutsanlanf iu Poscu '"! Grund des Colouisatious-Gesetzes ist bereits erfolgt: "Ni 1.^. d. M hat die Regierung das bisher iu pol-Ä c '^"'^" lnfindliche Gilt Nomorovo iul Kreise ^"cjrn in einer Zwangsversteigerung um deu Preis "°>l ll)5 5M) Mark erstaudeu. Das Gut hat eiueu Um-'"g don Z00 Hektaren und liegt nicht ganz eine Meile ""' der Eisenbahn. l'i.n^e auswärtige Politik; abqescheu von dieser an sich "nannten Thatsache, ist Grimaldi's Nede anch um ihres Anhaltes loegeu beachtenswert, indem er seinen Lands-le»ten auseinandersetzte, mau u,üsse es sich dreimal überlegen, ehe man, nm für die Ermordnng der ita-umifteu Expedition in Harrar Revanche zu holen, "h ,n neue kostspielige und gewagte Abentcner einlasse. ^ lChiua uud der Vatican.) Einer der .M. Curr.» ans Rom zugehenden Meldung zufolge ^ die Unterhandlungen des heiligen Stuhles mit ..yllla wegen Errichtung einer selbständigen diplomati-'V Vertretung im hiunnlischen Reiche so weit fort-^ Mltten, dass deren baldiger Abschluss erwartet werden du Ü, ^ ^"^'^' Stuhl wird demzufolge in China ^M einen apostolischen Delegate,: mit dem Sitze in di V "präsentiert sein. Wie' vcrlantct, ist auch schou e Mhl jener Persönlichkeit getroffen worden, die dazu auserscheu ist, zuerst den genannten Posten zn bekleiden; es soll dies ein Prälat italienischer Nationalität sein. Tagcsncuiglcitctl. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das nn-garische Amtsblatt meldet, für die römisch katholische,, Schulen iu Losoncz und Mnriavölgy sowie für die griechisch-katholische Schule iu Lioa je 1<><> sl. zu spenden gernht. — (Taufe der neugebornen Erzherzogin.) Am vergangenen Sonntag hat in Pressburg die Tnufe der jüllgstgeboruen Tochter des Erzherzogs Friedrich stattgefunden. Als Taufpalheu fungierte das durchlauchtigste .Monpriuzcupaar. Die Priuzcssin erhielt die Namen: Stefanie Marie Elisabeth. — lEiue Familicn - Tragödic.) Kau,,, ist der Proecss Savorguan beendet, und schon beschäftigt eine ueue ssamilien-Tragödie lebhaft alle Meise der Stadt Görz. Im dortigen «Hotel dc la Ville» wohut seit Au- ifang Mai der Titular-Niccconsul Peter Iuraz mit Gemahlin, zwei Kiuderu uud einer Amme. Zwischen deu beiden Gatten kamen schon früher häufig heftige Sccueu vor. Iuraz lies; zwei Doeturcu uud dci, Advocate» Dr. Vinci koinmcu, eröffnete ihucu, seine Gemahlin sei Wahn siuuig, uud ersuchte um Eiuleituug eiuer Uutersuchung. Die Frau eutgcgncte heftig, ihr Mann uuterhaltc ein Verhältnis mit der Amme 'ihrer Müder und wolle sie seit Iahreu für wahnsinnig erklären, um sich ihres bei der 80oi6t,<5 ^ar^ill-ü^ deponierten Vermögens zu bemächtigen. Als ihr Anwalt Dr. Vinci iu, Hotel sie bc^ fuchte, erschien Iuraz, stürzte sich wüthend auf dcu Advocate,,, und es entstand ein Haudgcme„gc zwischeu beiden. Vorgestern insultierte Inraz den Dr. Vinci, einen der geachtctstcn Advoeateu vou Görz, neuerdings aus offener Straße, was eine große Menschenansammlung zur Folge hatte. Dr. Vinei überreichte die Klage. Frau Iuraz wurde iu das Vcrsorgimgshaus gebracht. — (Ein französisches Kriegsschiff iu Trieft.) Das frauzösische Cadcttcnschnlschiff Fregatte «Iphigeuic», Commandant Bcsnard, mit acht Kanonen und 500 Mauu Besatzung, ist Montag mittags in Trieft eingetroffen. Bei der Ankunft der Fregatte wurden die üblichen Salutschüsse gewechselt. Um 3 Uhr nachmittags wurde der «Iphigemc» freie Pratica ertheilt, worauf sich der Commandant und fpätcr die Cadettci, ans Land begaben. — (Vou Krn szewsli.) Vom 15. Mai ab ist der für die preußischen Behörden em Flüchtling. Am 15. Mai lief der dem berühmten Gefangenen der Magdeburger Festnng ertheilte Urlaub ali, ,md er hätte sich'wieder in Magdeburg ein-fiudeu muffen. Aber der wegen Landesverraths vcrurtheilte greife poluifche Dichter weilt „och ruhig in San Nemo, er hat sich sogar seine gesummte Wohnungseinrichtung, l«„d seine große Bibliothek aus Dresden dahin nachkommen lassen - was nicht wohl als ein Zeichen der Rückkehr anzusehen war. Kraszcwski arbeitet an einem Cyklus historischer Erzählungen, und da mag ihm für seine Arbeiten der Aufenthalt in Sau Renw gedeihlicher er-fchcineu, als der iu der Festung von Magdeburg. An Bemühungeu zur Erwirtung einer Urlaubsverlängerung hat es uicht gefehlt, ärztliche Zeugnisse wurden eingeschickt, die erklären, der Gesundheitszustand Kraszewsti's verbiete ihm die Rückkehr in die Festung. Wie nun gemeldet wirb, ist die Verlängerung des Urlaubs nicht bewilligt worden. Da kraszewsti also nicht wiederkehrt, verfällt die Caution von 22 000 Mark. — (Sallusts Historien.) Dr. E, Hanler, ein junger österreichischer Gelehrter, hat in der Pariser Bibliothek neue Bruchstücke von Sallusts Historien ent deckt und dechiffriert. Eines dieser Fragmente bietet Theile aus den« Briefe des Pompejus an den römischen Senat, ein weiteres berichtet über die an dieses Schreiben sich knüpfende Debatte im Senate, uud mehrere andere enthalten interessante Scenen aus den Kämpfen des Pompejus und Scrtorius in Spanien sowie aus dem er-folgreichcu Feldzuge des Servilins Isanricus gegen die Piraten. — (Eisenbahn-Unfall.) Wie aus Karlftadt berichtet wird, hat bei der Station Geucralstistol der Karlstadt-Fiumancr Bahn ein unbekannter Thäter auf die Schienen ciueu Stein gelegt, offenbar in böswilliger Absicht. Die Maschine nnd zwei Waggons eines Lastzuges erlitten Beschädigungen, zwei bcdienslete Conducteure Contnsionen. — (Die schlagfertige Mama.) Student: Mama, sieh' nur, wie blass der Mond aussieht. - Die Mama: Weil er die Nächte durchbummelt, gerade so wie du! Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Personalnach richten.) Dem Großgrundbesitzer Dr. Ernst R. v. Edlmann in Klagenfurt wurde der Orden der eisernen iwone dritter Classe verliehen. -Der Bczirlsrichter in Tschcruembl Herr Eduard Deu wurde zum Landesgerichtsrath für das Preisgericht in Rudolfswert, der Bezirtsrichter in Lack Herr Iohanu Dclpin zum Landcsgerichtsrath für das Landesgericht in Klagenfurt ernannt. - (Leichenbegängnisse.) Gestern um halb 5 Uhr nachmittags fand das Leichenbegängnis des Freiherr,, Dr. Karl von Wurzbach unter großer Theilnahme, insbesondere des Adels und der Neamtenfchaft, statt. Die Einsegnung vollzog der hochwürdige Guardian und Pfarrer I». Calistus Medic nnter zahlreich geistlicher Assistenz. Den Zug eröffneten die herrschaftlichen Bediensteten, ihneu folgten die hochwürdigen 1'?. Franciscaner mit dem Kreuze und die Herren Theologen, das Miserere singend. Den, Sarge wurden prachtvolle Kränze vorangetragen, so jene der t. k. Landesregierung, der krainischen Sftarcasse und des trainischen Großgrundbesitzes, der Landwirtschasts-Gescllschaft für Kram u. s. lv. Dem Sarge folgten außer den nächsten Verwandten: Landespräsident Baron Winkler, Hofrath Graf Chorin fty, Landeshauptmann Graf Thurn, Bürgermeister Grasselli, Sparcassepräsident A. Dreo, die Mitglieder des Centralausschusses der t. k. Landwirtschafts - Gefellfchaft (Herr Vicepräsident Josef Friedrich Sennig war durch eine im Interesse der Landwirtschnfts-Gesellschast unternommene Reise verhindert, an, Leichenbegängnisse thcilznuchmen), viele Herren Beamte der Landesregierung, des Landesausschusses und der Spar- (Nachdruck verbot«».) Das Opfer der Liebe. Roman von Max von Weißenthur«. (16. Fortschm'g.) lä„ H"go St. John war mit Henry Carr etwas z,>^ "^ die anderen im allgemeinen Wuhuziiumer i ^aMieben. Letzterer wollte sich eben entfernen, als """ 'hn zurückhielt. ^ . «Emeu Augenblick, Freund; ich habe dir etwas ^..^uHeury blieb stehen. War cs Zufall, dass seine L? "ach der Tischccke anff, oder bednrftc er that-^cl) eines Stützpunktes? Als er fein Autlitz dem rrm '. zuluendete, verrieth sich keine Spnr vou Er-"""9 m demselben, '«en rl^ U'^ es?» fragte cr, anscheinend vollkom- l»m 'Atclßt du noch. dass ich dir vor unserem Hicher-»licht s" '"^' wir könnten cM nicht wissen, ob wir M 5, c unserem Geschick begegnen würden? W,e es llichli^ M' weiß ich nicht, bei mir aber ist cs that- "^ber FcM geworden!- lwm.'. dn nicht sagst!» lachte Henry eimgmnaßen >"n?"' "''f. -Und wer ist s", die Gliiälichc, Frä>.- ^l vielleicht?. rNM,,. louuust du auf sie? Kaunst du wirklich ulcht nn wer es ist?. ^»l,i?1 dachte, du bewunderst Erna Capel ,uehr als !Wuli" ^" ^loutelie», doch lvenu cs diese ist, so '^ rl>e> s, !^ ^U' "'it besonderer Herzlichkeit, dem, s'c "»ch ..:. . hübsch als liebenswürdig und nebenbei auch .^?che Erbin!. ^"drrn N^ ""^) nicht das Fräulein von Montelie», Antritt' Noss!. entgegnele H»go ernst. «Beatrice Noss!. wiederholte Hmry mit einem so uuuerhohlcuen Ausdruck der Verwunderung, dass es Hugo geradezu peinlich berührte. «Du scheiust sehr überrascht!» bemerkte er. uud der Freiherr bestätigte es mit eruster Mieue. «Weshalb überrascht es dich so sehr, Han'Y? Ich weiß, dass ich ihrer nuwürdia bi», aber — «Mein lieber Freund, das ist es "icht! Ich dachte nur, dass Fräulein Noss bei ihrer großeu Schönheit trachte,, würde, irgend eiue glänzende Partie zu mache,,!" «Wie dl, siehst, begnügt sie sich "'l "nein armen Maune. Dn magst mir iinmcrhiu gratliliereu!. «Ich wllusche dir alles Güte. mein Freuud, doch uach meiuem Dafürhalten sollte mal, Glückwünsche stets anffparen bis nach der Hochzeit!» Ein Liedchen trällernd, entfernte er stch. Hngo St. John blickte ihm vcmmudert nach. Was hatten seine seltsamen Worte zu bedeuten? Imischcu K'ipp' „,,d Aelchesraud. Beatrice Noss vernwchte iu dcn nsteu Augeilblickeu seligeu Empfindens ihr Glück tamn zu fassen. Welche ucne. nngeahute Wonne verklärte plötzlich ihr Leben! Hugo liebte sie! Dieses Bewufötsciu verwandelte ,mt einem Schlage ihre ganze bisherige Wswlz- 3lie mehr kouute sie sich traurig, „ie mehr ciüsam und verlassen fühlen. Iu seiue starten Arme hatte er ste gcuoinmen. warmo Licbcsworte hatte er ihr ins Ohr geflüstert m,t iuuigcu Kilfseu ihr Muud, Waugci', Allgeu nnd Stlru bcdcckt; nie gekannter, beseligender Schauer hatte ste dnrchbebt; sie wähnte, das Glück jem's AugeuoückS, ^o lauge ihr Herz »och pulsierte, uicht wieder ""gejsen zu lönueu, So glücklich fühlte fie fich, dafö ste am Uebsteu laut aufgejubelt hatte, um ihrem übervollen Herzen Luft zu machen. Während sie vor dem Spiegel stand, mit einiger maßen unsicheren Händen ihr Haar ordnend, betrachtete sie plötzlich mit kritischen Blicken ihre gesammte Erscheinung. Sie erröthete dabei unwillkürlich, denn sie musste sich zugestehen, dass sie schön sei, sehr schön. Wenn diese Thatsache ihr auch uicht neu war, so empfand sie darüber doch heute zum ersteumal die lebhafteste Frcllde. Es beglückte sie das Bewusstsein, dass Hilgo's Verwandte keinerlei Veranlassung haben würden, über die äußere Erscheinung seiner Anserwählten spöt tisch die Achseln zu zuckcu. Zmn ersteumal traf sie heute mit freudiger Leb« haftigkeit all die kleinen Vorbereitungen zu ihrer Diner-Toilette. Sie legte das alte schwarze Grenadinkleid ab und suchte eiue lichte, zierlich gearbeitete Node hervor, die reich mit Spitzen geziert war uud welche sie in jenen glücklichen Tagen getragen hatte, als Vater und Mutter ihr noch zur Seite gestauden. Freilich sahen die Spitzen schou recht gelb aus, aber Beatrice wusste, dass dies ihueu erst recht das Alterthumssiegel aufdrückte uud mithiu ihren Wert erhöhte. Als sie ihr weiches, kastauieubramles Haar iu einem griechischen Knoten am Hinterkopf befestigt, das selbe mit eiuer duukelrotheu Äaudschlcife geziert und ihr bestes Pruukgewand augelegt hatte, warf ste einen halbverschämten, halb befriedigten Blick ailf chr Spiegelbild und fragte sich, ob Hugo sie wegen dieser kleinen Eitelkeit uicht für thöricht halteu würde? Mit eiuem glückliche» Lächeln auf deu Llppen eilte sie aus dein Zimmer, obschun noch m-e halbe Stunde zu der gewöhnlichen Spcisezclt fehlte und sie wusste, dass sie niemanden '» den Empfangsgemächern aiilrefseu werde. (Forts, folgt.) Lailllichcr Zeitim« Nr. ll3 95)2 1». M l 25>; Herren E. kavrch, I N'appus, I. Cerin nnj E. Staral, ",! Karl M, v, Weber: Duo für Clavier un? Klarinette; Frl. K. Konschcgg und Herr F. Lubas. 10.) E. Lassen: 2) Morgenwandcrnng; b) Frühlingslied; zweistimmige Damenchöre. 11. :l) Jean Vogt: Nachtgesang; o)Wilh.Tanbcrt: Liebcslicdchen; «) L. Boccherini: Mennett; für Streichorchester, — Der Eintritt ist den i>. t. Mitgliedern der philharmonischen Gesellschaft sowie den Angehörigen der Zöglinge ohne Eintrittskarten gestattet. — (Die Generalversammlung des Laibacher Volksküchen Vereins) findet am 22. d. M. um ..!,l Puftpis. Kauflnauu^Gattiu, Loitsch. — Püv'l). H""" ' ^ieilmarttl. ^^ Verstorbene. Dcu 1 7. Mai. A.nalia Vorghi, Private, 7« I>, ^1"»"' gasse l, Darmlahmuug. ?«^l,rs. Den l «. M a i. Carolina Rademachrr, Private, ?b,'«" Alter Martt :i, Mara^nui>. ssramisca ^iova^. lw^ Theresia Midmar, Arbeiter,». 42 I.. Schioarzdorf -^. ^""" eutziiudung. Im Spitalc: ^ Dcu 14. Mai. Ursula Nrodnit, Inwohncrm, >>^, l^cicüna s-s!!l>l)s>. Maria Hribar, Arbeiterin, , ^':<.,rl, rüctlheit. Kaspar Mwset, Arbeiter, l!1 I,. I'l«'"'«'^ ^"'" Josef Huü'var, Iulvohulr. «l I., Blutvergiftuna,. . , Deu l 5), M a i. Theresia Kotar. Inwohnerin, " <^ chron. Kuis^rlcntöent^nuduug. Ludn'ig Keberle, ^n> / 5)? I,, Liillgeucmphlisem. .....'" Mctcorolossischc Vcobachtuilgcu ill^lNwH^. Z Z.^ 3-3.^ ^" Wind ^,,5i'...>.n>" «^ ?U.Mg. 74'lH' !<).l 'NO. sch'vach^ heiter ^ 18.2, N. 741.7« ! 2!l,0 NW. schwach! heiter "' i» » Ab. 74I.W i 1.^/! W. schwach l mondhell ! ^ Herrlicher Tag; schwaches Abendroth; "'"^'llc.^, Das Tageömittel der Wäriuc 15,7", um 1,1" »lber oe»> male. __^,,^,.—^-^" Vcraulwortlicher Nedacleur: I. Naalic. ^^. llm 8let8 ljezunlle llNl! 8llkune Mne ?u Iialie», I8t «l»L t.^Il<:N« Ii,»ik»Mtt 6«!«c:!!>"> ',!" ^fiisil! ^2^npa8ta unll lalmpulvsr von ^') K, X. IlnlMngsN iil Vien, I.. lMMllwß lll. ^ . ,- weioliy ix I^kil»»,«!» Iioi ,l. ^vl>!w,I», ^s»ol,!>ols)l1>ol«: «7.U»! ^<'!ni!/.c!>»f;o!»; >V. Hli^'i', ^1'^ ,^„iio>"'' «olcl. Ii!l-«l!l!Ln»; II. ^rnll<'»«2?, ^i)<>l!ls:!l« ^'»" ',^ üi»^ D Iosrf uou 2chiuizhosi, t. I. EtaNhalweitach » ^ n. D,. gibt im cigen.'u Namen uud iln Hainen ^.^ M M Ehegattin Mlicttc uou Tchiuizhoffc», seines ^ .^ W W Ludwiss von Zclnuizliosscil und seiner Tochter --^^,, W W vou SchiUizhoftr« Nachricht uo» dem ticfbetrn 'r" .^ « ^ Hinscheiden seines iuuigstgelicbten Sohnes, ^t'ip M ^M Äroders W > UjM3 noli Kcslilnzslojfell > W l. l. Hauptmcmneö in dcr Armee W ^ welcher uach kurzem Leidcu ain 14. d. M. uiu ^^.^ M M vormittags im Alter von A7 Jahren zu WM W ^ storben ist, miate» W M Die irdische Hülle des uuvcrgesslichm V"'""'^ » W lvird uach vollzogeucr militärischer Couduc "> ^^ ^ W lichkeit uou Essegg uach Laibach llbcrfilhrt """ ^,^ >» W l'). Mai um !j Uhr nachmittags uach CM^! ^,^, « W in der ssricdhosstapelle zu St. Christoph ""' « M dortigen ssricdhofe in dcr Familie,lgrab>tal" »» M ewigen Ruhe bestattet. N„i l»,, D W Die heil. Seeleumessen wcrdeu am <"i. " ^ ^ W 8 Uhr vormittags in dcr Domlirchc zu ii"""" » lesen werden. W W Laibach den 17. Mai 1886. » ^ !l!,l««anstalt be? ßra», Doberlel, ^"^^«MM! Zclnksccgnng. I Für die allseitigen Beweise der T!,eilnnl)me anlnsolich der Drunk»)!' > und des Hillscheidens des Derrn I Karl Fl'tt>i«rrll mm MuzlilM > sowie für die ml,lreiche Mlieilnnml! l,eim Leichenbegängnisse nnd f»"' > prnchtuollen tlrnnllpenden spricht den wärmsten, liefgestthllen Dank «us > die trauernde Familie. > > A"iv<5ch Ml, U). Mm lttttli, I 958 1!>. Mai 188«. Course an der Wiener Mrse v^l 18. Mal iWo. N^, dm, oMenm <3o«rsblatte. Gcld Wals ,/,.. '"^"^''lchr«. 5«>'l"n"^....... «5 2«^ ft5. «' ^t!!o!c 25.« s>. ll« ^3u - >l«>« ! 's,// Na»',c 5U<>„ >»8 Ü0 1»«'?0 >»i c-;" ,/uU»«cI !<»<»„ !»!> 70'<« i!5> >ü«1<> ""'^"k , . ION., l?! ?l,17i! 2!, c»i!^/^/"^dren<^ slcncifx, . !,5> 70 ,,s. »0 """ ^<"d«,„, ^,.^..... l«< ^!>U4 l,0 / ^^^">,>,,, 5,.,/,. , ^ .,5. _ > .,5.,,l, >K»I>»>/I,!l,!i!l>!l.°,«l>,>?, >.^!«s,l,.^,^, „ V , v"^H'w,i!äle» . . I00»! -^ A,..", ., V^'»! ^, l«?U . !l? 75>>1U- ° ""«.»^K <"/„ ,»0 fl, , . !5!70 IN 10 ' N.»dr»«s. - Oblinnlionrn ;°'^.A,^...... !«"^!5''"' ^"lklü',!!'^ 'l'ld slavl'mich/ ' U.5^,Ns,7l. l Ocld Ware 5<>/„ Temcscr Van«t . . , . I«!>'20l05«o 5"'« ungarische......>05'2< 10570 Vlndcrc ösientl. Nnlehen. Dona» »!css.-z,'olc 5.«/,, UW sl. . 1>6'L5llß75 No. Aolcihc 187«, s!e»e»lici . l05 - l0U - Axlchl» d. Cladlgennindc «vicn lu^l 5>" l05 — sl»le!)l>,d Gold) . , . . - ^- — - Pn,m>cl!-V!,,l, l>,^l,-d«l,cm,A'!c„ >Ü< !"4ü" Pfandbrilfc (IÜ! lO<» s>,) V,!,, <-,, allss, ö,!e,r ^^/,'7.. ^»olt>. !25 ?b !i!''> i!<, d>!,,,!!, l'/,"/„ !<»n 5,0 10»'UN t!l', !!, 5>l< il», >l>>'»!>c!!'Lchn!dve,fchr, :»"/<, l«u. 100 5.0 Ql,!,Hypl'iy.!ci,v.,»l ,«i. s>>/,«/„ >u>— — l7> >!,-»!!>,, !l>>n,l VcN, 5,'V« . . UlU's.N !0u !» !>!!«!> ,» ^,j! n, >>, i«>!» d^I, 5»'/,"/,, ,n>uü<>ini' Pril>litiitö-Ol>liun!> l!!0 ji,) ^lijal'.lli !i^ls!l'.!hu > ^mijtlon ! ,l) 5,0 >i!s< -^c>t!!>a!,l>,>7!!<>r>ll>>U/>! ill ^i!l>!,'l >,«?0 «ÜIU ,>ra»,-^I, !^. '!>,,"/„ . !UI Ü0 IUI 5,0 «i!^'c,,l,!>»('l...... ,0!,'8U,(!! 20 Ocld Ware Slaalsbahn 1. «kmilsion . . >»<^->»'>'— Eildl'ahn «^ 3°/n..... l58- l58l!l> l^ 5"'„ . . . 180 «5!»!'- Unss,'gali,.Bah»..... lOIU0<02 20 Diverse iiosc (pcr Slülf), !5»cbil!ole ion s>...... »7«!— 17N'5>0 <5IaN,.i,'olc 40 sl...... ^« s>" " s" "!<>/„ ^o„au«Damv,»nfl. . NÜ25.N« 75 La!l'ach«Prn!»ic»,')l»lch,2 2175 O <' '25 P«l No!»).» K,cu.v ösl,l^l1,^.!!,,l >»!><> "2" Ml!do>i«^'r!c N> sl..... ,U i!b l!»^- Calm-^'Ic i5-Vosc 40 sl. , . , 0<—!','>'" WiiNslciu-^osc x<> sl, . . , »»— »^" Wiudilchülä^oj!,' i!0 f>, . <»L« <» — A,>nlo«Olslci>. il'.iul .-00 II, . NN - lll-,'4« Ä>,»lvcrc>!,, Wicu«, 1„0 sl, , >0?'?5> w« «l> Bdl!l!,-A»s«,,Ocst,i!00sl.T,tU«/., «2 —,'^i! 50 6N!.,Anl>,i.H"«d,U.G,,!!(»!>, 2»^<0>!«2^0 Üicdill'Nül, ^lllg !I»g,^!»0fl, .^,,s>c>2!!U' ^cprsilcül'anf, ^U>,.2U» sl, . ,ui -lüi!'-^c>^l!l»,!c'Gcl.,!)i!cdrlöi!,s>(il>!l, 5>z