Nr. 212. Mittwuch, I «.September 1908. 127. Jahrgang. Mlmcher Zeitma VrännmclatlonSprtlö : Mit Po st Versendung: gunziäliri« 3« lv, halbjälzrin 15 X. Im Kontor: nanzjälirin ^ «>< li, halbjährig II ll. ffür dir Zustellimn in« Hau« «anziähri,, 2 li. — InsertionSsstbühr: ssiir lleine Inserate 1 bis zu 4 Zeilen 50 l>, größere per ^elle lli l,; bei öfteren Wlevcrholunge» per Zeile « b. 1 ^ Tie «Laibacher Leitung» erschein! täglich, mi! A»Knabme der Goun und Feiertags, lie Ndminiftration befindet sich Nlillo^'slratze Nr, '; die Mldaltlon Tmlmatingasic Nr, 10, Vprechllunben der Ni-barti»» vo» « bi« 10 Uhl ^ vormittag«. Unfrankierte Vriefr werben nicht angenommen, Manultrivt? nicht zurückgestellt. Telephon«Nr. der Redaltion 52. Nichtamtlicher Heil'. Zusammenkunft Ärenthal-Izvolskij. Das „^ceue Wielter Tagblatt" bemerkt: Die Vnchlaner ElUrevne wird gelviß von allen politic scheu kreisen OesterreichUngarns »lit großer Be^ friedignng anfgenonnnen lverden. Herr Izvolskij hat sich lvährend seiner Amtstätigkeit stets als ^rie-densfrellnd belvährt. Die Tchatten, die sich eine vjmlnng ans die Beziehungen Oesterreich Ungarns und.'Itnßlands gelegt zu haben schienen, haben sich längst verzogen. Die Ereignisse haben dies am, besten lviderlegt. Oesterreich-llngarn und.'n'nßland nehmen dieselbe Haltung gegenüber d<'r Umwäl '»uug in der Tiirkei ein. Wi'irde aber tatsächlich noch Mio gegensätzliche Anffafsung in einer dor aktuellen >>Uernationalen fragen vorhanden sein, so wäre wohl die Entrevue das geeignetste Mittel, die Uebereinstimmung herzustellen. Die „Ieit" beinerkt zu der Znsanunentunft des lvreiherru von Aehreuthal nn't Herrn von Iz-volskij: Die llmlvälzuug in der Türkei hat den gemeinsamen ^riedensinteressen "ller eliropäischen Völker einen großeil Dienst erloiesen. ^teval ist nun ebenso unter den Tisch Mallen wie Mürzsteg lind das europäische Konzert hat nichts zu konzertieren, sondern hat ruhig, zuzusehen und abzuwarten. Und so lverde denn anch der ^edankenandiausch zlvi scheu ^reiherrn von Aehrenthal nnd Herrn von Izvolskij ein sehr sanfter und flatter sein. Tchloß Bnchlan liege zwar iiu inährischen Marsgebirge, aber der kriegerische N'anie der Landschaft lvird den eminent friedlichen Charakter der ^usannn^nt'linft nicht beeinträchtigen. Das .Deutsche Volkvblatt" schreibt, die ^e-l^'qnnnli in Vuchlau, zeia.e, das; die Veziehunqen '.>visch,'n den Höfen nnd den HtesiierniMn in Nien und Peter^bnrli >^och immer dnrchan^ Vertrauens-^oll seien. (5s lverde für den weiter unserer answär-l'^cn Politik äußerst wertvoll sein, im steselliqen Gespräche mit seinem russischen >iolleqen i'iber die ^tellnuq, die die russische Politik nunmehr zn der ^^lkanfrage einnimmt, unterrichtet ',n »verden nnd man darf bei' der durchaus einer friedlichen (5nt-wickluiui. der Dinge im Tüdosten qünstisien Dio-Position anf beiden Teilen hoffen, dos; die Vespre^ clzung i'ibereinstilnniende ^luffassnnqen zutage fördere. Innere Angelegenheiten. Das „^remdenblait" schreibt: Wenn im böh^ nnschen Landtag in der ivrage der ^andtagslvahl-rcform eine Vereinbarung zwischen beiden Völkern Vöhmen5 zustande käme, würde das nationale Problem nn't einein Tchlage gewaltig an Tchärfe einbüßen. (5s lverde wohl kaum eine Partei im Randlage geben, die sich der Verantwortlichkeit nicht bewnßt wäre, die in dieser Hinsichi auf den beiden großeu nationalen (^rnppen des Landtages lastet. In jedem ivall lvird der Verlauf der Tession des böhmischen Landtages von einer gewissen Veden-tuug sein für die Disposition, die der Neichsrat bei der Wiederaufnahme seiner Tätigkeit, vorfindet. Das „Illustrierte Wiener (5rtrablatt" konstatiert, das; der böhmische Landtag heuer wiedel unter den denkbar ungünstigsten Anzeichen zusam. mentritt. Die Iungczechen haben einen unheilvollen (5influs; auf die (5nt,lvick!ung der böhmischen An^ gelegenheiten gewonnen. Die ^ertri'mnnerung des :'lnc'gleichs von l.">!)<>, init der ihre Parleigeschichte einsetzt, Hai den >tulturgang Vöhiuens vernichtet und dieses schöne Land gezwungen, sich im vitiosen Zirkel des natioualen Hasses zn drehen. Das „Deutsche Volksblatt" plaidiert mit liück sicht alif die Hiagliareu und Czechengefahr für die Einigung der Deutschen bei den Landtagswahlen in ^'ü'derösterreich. ^"s Hohngelächter der feinde müs;te die deutschen Abgeordnelen begrüben, lvenn sie als geteilte, gegeneinander erbitterte kleine Hänsle in in das Haus am ^ranzensring einzögen, nm dort, maehtlos die Vefehle der (Gegner zn hören, zu ertragen und befolgen zli müssen, mit dem bitteren (befühle iu der ^rust, eiu selbstverschuldetes Unheil zn dnldeu und den Volksgenossen aufzu erlegen. In einer Betrachtung über die parlamentarische Herbstkampagne führt das .,^'eue Wiener Tagblatt" aus, das; die Delegationen diesmal die ganze politische Aktion beeinflussen werden. Nebst den gros'.en Fragen der internationalen Politik nnd den Heeresangelegenheiten wird sich die Diskussion über Vosnien in den Vordergrund drängen. D-aß die agrarischen (5lemente in der Delegation den Handelsvertrag mit Terbien nicht werde links liegen lassen, mus; nicht erst ausdrücklich betont werden, ivür das Abgeordnetenhans bleibe wenig ^eit, da zunächst ein Vudgetprovisorium beschlossen werden mnß. Die politische 3ti'mmnng in der De-putiertenkammer lverde durch ^ieflere ans der Delegation und durch Rückwirkung der Debatten in den Landtagen beherrscht werden. Tichtet und sondert man die politischen Strömungen nnd alle Aktnalitäten, dann mns; man sich anf eine bedeutsam.' parlamentarische 3aison gefas;t machen, deren glückliche Absolvierung nicht geringe Anforderungen an die Klugheit, an den ehrlichen Willen nnd ' an die sorgsame Abwägung der gros'/n und kleinen Interessen stellen wird. Türkische Verwaltung. Ans >tonstantinopel wird geschrieben: Tas Vorgehen der Negierung hiusichtlich der Ttaats-beamtenschaft erfährt fortgesetzt nnd in immer erhöhtem Mas;e eine ungünstige Beurteilung. Man mißbilligt es lebhaft, das; die Verringerung des Verwaltnngspersonals noch kein (5nde findet und das; die masigebendeu stellen sich nicht scheuen, auf diese Weise die ^ieihen der Unznfriedencn stets zu vermehren. (5ine sehr bedenkliche (5rscheinnng ist es, das; bei diesen Personalverändernngen ^'ünst-lingswesen nnd Nepotismus in gleichem Umfange herrschen sollen, wie in der früheren Aera. Diefe Vorgänge werden in der Presfe heftig getadelt, insbesondere hat, der „Ildam" in den letzten Tagen gegen die ,'iiegiernng einen sehr scharfen Angriff gerichtet und die befahren hervorgehoben, die dein neueu Regime darans erwachsen können. Als sehr Feuilleton. Aus dem Leben eines Bergfahrers. "Ur Erinnerung an Franz Kadiln'il von Jr. Zc,gc»r?.l'li II. ^ .Iu deu letzteu Iahreu mußte er freilich das "M'ühstück" bei Tt. Katharina ans seiner Liste !tleill)<'!i lind es alls dem Margarethenberg ll'<»ti5(>> ^„nehmen, der ihm als „der nächste" Uebergang aus >3t. Iodoei diente. >ili eiuer Zeit. als die Alpinistik in >lrnin noch '" den Kinderschuhen steckte, kam >tadilnik als jun--^^ Mauu aus Cilli nach Laibach und wnrde als-^ld ein begeisterter Verehrer unserer Alpenwelt, "kl er bis zu seinein Lebensabend mit treuer Liebe ^hmg. Im Jahre ltt5>« bestieg er znm erstenmale ^'n Ttol, iln Jahre 1«li5 den (^rintavee nnd ein Mr spater den Triglav. Uob^ die letztgenannte "Iteiglmtt. sei hier nnt-er Benützung der Schrift oon Dr. Ios. (5. Oblak „tt.)li<'!> in l>n1«.v!> ^"'u" uachstehendes angeführt: Die Partie wnrde "" '-' August von >lrainburg aus in, Angriff ge ^uwu'n, loo >tadilnik als Leiter der Tonvanschen ^chnft^-^,^^ si,,,,^.^. Daran beteiligten sich ^ >'" ^aoilnik der Zeichenlehrer an der Laibacher ^"""alschnle l^lobol'nik nnd der Vertreter des s"reshmn". Ungar ^iosner. Die drei übernachteten 'n Feldes bei Mallner und setzten am :5. Angnst "U' .)ielse durch die Wochein, nach Mitterdorf fort, "" s'e den Vergfilhrer l^ost reguirierien. der sie saint seinein 3ohne um halb tt Uhr abeuds biö Velo Polje brachte. Nachdem sie in einer Hirten Hütte übernachtet,, wnrde die Tonr am -l. Angust nach 5, Uhr früh iu das „Vratatal" angetreten. Der Ungar, der schon am Abeud vor deu steileu ^elswänden zurückgeschreckt lvar, blieb in der Hütte znriick. Während der ersten >ileltertour lvurdei/ >tadilnik und (^lobo^nik vom biegen und Wind überrascht- trotzdem kletterten sie weiter nnd ei> reichten bereits nach 7 Uhr den kleinen Triglav und setzten nach einer kleinen (5rfrischnng die Tonr über den Tattel fort, der stellenweise „geritten" werden mußte. Ohne Unfall trafen sie unter der eigentlichen Triglavspitze ein. (5rst als Kadilnik die schroffe Wand hiuaufblickte, verspürte er einiges (Gruseln und fragte den Führer, lvie sie da eigentlich binanfkommen sollen. „(Gerade längs der .Uante," erlviderte dieser. Um tt Uhr 15, Min. be stiegen sie gliicklich den stolzen Riesen. Die beiden freunde waren darüber so sehr gerührt, das; sie sich nmarmten, küßten und, in die >tnie sinkend, l^ott für die glückliche Erreichung ihres Zieles dankten. Im gleichen Jahre lMM besuchte >tadilnik uoch fülifmal den l^rintavee ^ in Anbetracht der damaligen Verhältnisse gewiß eine anerkennens-lverie Leistnng ^ und begab sich im Jahre 1ttlo^ua. Im^ Jahre l«7ll kamen der Nanos nnd die <>na Prst, im nächsten Jahre der Innerkrainer Tchnee-berg an die Neihe. Am 7. Angnst l<^72 aber leistete sich >ladilnik die Hochtonr anf den l^roßglockner, dcm er beim Abschiede feierlich versicherte, ihn sein Leben lang nie mehr zu belästigen. Eben in diesem Jahre sah er sich an eine m Tage di.,' sieben Tri-glavseen sowie den Wocheiner nnd den Veldescr Tee an. Im Jahre 1K7^ machte er, nachdem er ein Jahr vorher das zweitemal auf dem Triglav gewesen, die Vekanntschaft mit dem Monte Maggiore trnnberg hat >tadilnik im Jahre l^75» angeblich als erster bestiegen. Nach dem >!>rim-lxrge kam im Jahre 1K7il die Begunj^ica an die bleibe, nnd ein Jahr später sahen der Mangari und der Javoruik bei Idria den unermüdlichen Vergfahrer auf ihrem (Gipfel. Die l^olim hingegen wurde von >tadilnik erst viel später, im Jahre 1.^7, erstiegen. Kadilnil lvar ini ganzen 1l)mal auf dem Triglav' überdies gibt es in Oberkrain kaum einen halbwegs zugänglichen l^'pfel, dem der „Vater unserer ^erge" nicht seinen Besuch abgeswil^ hätte. Auch in Unterkrain gehörte der aussichtsreiche >linu-berg zu seinen Lieblingen. Und als sich die Tonne seiner Bergfahrten schon tief zur Mste neigte, da waren der l^roßkahlenberg, der ^-t. Katharina-und der Jodocibera. seine liebsten (Gipfel' nicht selten beehrte er diesen „Dreibund" in „einem l^ang" mit seinem Besnche. Oft sah man ihn im Tpat-herbtte abends noch anf den ^'»roßkahlenberg loan-dern: sragle man ihn, lvarum so spät, so antwortete e.- lächelnd: „Nachdem ich heilte bei der Katharina gefrühstückt nnd beim Jodoci zn Mittag gespeist, irill ich noch auf dem (^roßkahlenbergo nachtmahlen." (Fortsetzung folgt) Laibachel Zeitung Nr. 212 Ivli^ 16. September IW8. bedauerlich bezeichnet man ferner den Vlangel ar Energie und Unisicht auf feiten der Negierung ge gcnüder den Ttreiks, die an verschiedenen Punk ten des Neiches auftreten, ^ian habe es, lvie be tont wird, unterlassen, die Streikenden darauf auf merksam zu maä)cn, dasz es unpatriotisch sei, dil Anfangszeit der Versa ssungvära, deren (^rund steine jetzt gelegt lverdcn, zn Arbeitseinstellungei zu benutzen. Ein beachtenswerter Umstand sei es daß von diesen Arbeitseinstellungen fast in alle» Fällen ausländische Unternehmungen betroffei werden, was für die Interessen dcr Türkei gewis nachteilig ist, da das ausländische Kapital, desscr das Neich bedarf, dadurch abgeschreckt wird. Politische Uebersicht. Lait> ach, 15. September. Au» Prast wird genieldet: Unter Vorsitz de^ Präsidenten Abgeordneten Hofrates (.'elakousk^ fand am 18. d. M. eine Titzung des c z e ch i s ch c n 9i ationalrat e s statt, an welcher Vertreter aller czechischen Landtagsparteien teilnahinen. E'' wnrde beschlossen, mit Rücksicht auf die aggressive Politik der Teutschen, im Landtage geeinigt vor Zllgehen. Der ^cationalrat wird sich in Zuschriften an alle Mnbobmänner der czechischen Landtags klnbs lvenden, dainit im Landtage eine entspre^ chende geeinigte Organisation geschaffen werde, welche in allen nationalen fragen über das gemeinsame Vorgehen aller czechischen Abgeordneten im Landtage zn entscheiden hätte. Aus Agram, 1-l. September, wird berichtet: Tas (5rekutivkomitee der kroatisch-serbischen Koalition hielt gestern eine Titzung ab, in der eine scharfe und erbitterte Ttimmung herrschte und in der die Unznfriedenheit mit dem gegenwärtigen Regime vielfach zum Ausdrucke gelangte. Ueber den Verlauf der Sitzung wurde ein ^ommunigu^ veröffentlicht, in dem es heis;t: In Anbetracht des Umstandes, das; das absolutistische Negime in Kroatien unverändert andauert, das; ohne Landtag und ohne Vndget regiert wird, das; ferner selbst den gewählten Abgeordneten die Abhaltung von Volksversammlungen verboten und dadnrch eine der heiligsten Institutionen der Ver-fassung verletzt wird; weiter in Anbetracht, des Umstandes, das; unter dem lügnerischen Deckmantel irgendeiner großserbischcn Propaganda einzelne Personen mit' Gewalt eingesperrt werden und solcher, Art die persönliche Freiheit einer jeden dem herrschenden Regime mißliebigen Person gefährdet erscheint, hat das Exekutivkomitee beschlossen, das; sobald als möglich eine Plenarversammlung der kloatisch-serbischen Koalition einzuberufen sei, die eingehend über die Mittel und Wege zu beraten und Maßnahmen zu bestimmen haben werde, um auf gesetzlichem und verfassungsmäßigem Wege eine allgemeine Abwehr, deo gegenwärtigen Regimes zu organisieren. Der „Standard" veröffentlicht ein Interview des Mr. Nlntmann mit dem Fürsten Aülow. Fürst Vülow erklärte die Befürchtungen (5 n g land s wegen eines dentschen Angriffes für absurd', erklärlicher wäre es, wenn die Deutschen eine solche Besorgnis gegenüber England hegen wür den. Tie Engländer haben niemals seit Wilhelm dem Eroberer eine Invasion gekannt. Er könne versichern, nicht nur als Reichskanzler, sondern auch als Mann zn Mann, daß niemals bei einem vernünftigen Deutschen die Idee einer Invasion in England auftauchen würde. Man wisse allenthalben sehr gut, das; Deutschland seit 87 Jahren keinen >!rieg geführt habe. Der bulgarische diplomatische Agent (>> e« ov, der zu dem, Diner des Ministers des Aenßern keine Einladung erhalten hatte, ist von .^onstantinovel abgereist. Den türkischen Plättern zufolge erklärten der (^roßwesir und der Minister des Aeußern auf die Schritte, die von (^ov wegen der nnter-vliebenen Einladung znm diplomatischen Diner unternommen wurden, beide Regierungen bilden, da Vulgarien nnr ein Vasall der Türkei sei, vom politischen Gesichtspunkte aus nur eine Regierung. Infolgedessen könne der bnlgarisch-diplomatische Agent an dem Diner der Vertreter der auswärtigen Staaten nicht teilnehmen. Tagcsneuissleiten. — (Ein sonderbarer Selbstmord.) Aus Pans. 14. d.. wird gemeldet: In die Glasnersche Menagerie drang ein früher dort angestellter zwanzigjähriger Bursche namens Grmllier ein. öffnete den Löwentäfig und lieh sich ohne Gegenwehr vom Löwen in Stücke reißen. Er bezeichnete in einem zurückgelassenen Schreiben Liebesgram als Motiv dieses Selbstmordes. — (Seltener Walfischfang am Mittelländischen Meer.) Am Strande der berühmten Marmorstadt Massa-Carrara spülte am 6. d. bei bewegter See eine mächtige Welle einen großen Walfisch ans Land; Fischer aus der Gegend eilten herbei und suchten das Tier mit Antern, die sie ihm in den Leib bohrten, und mit starken Tauen festzuhalten. Um es ans Land zu ziehen, spannte man vier Paar Ochsen vor. die sonst zu Marmorlrans-porten verwendet werden und sehr lräftig sind. und mehr als 50 Fischer und Arbeiter legten sich m die Taue, ohne daß es gelang, den Walfisch von der Stelle zu bewegen. E^ blieb nichts anderes übrig, als ihn vorläufig festzuhalten, und zwei Tage später wurde er von einem Dampfer ins Schlepptau genommen und nach Genua gebracht; hier wird der Wal, dessen Tran allein einige tausend Kronen wert ist. verwendet werden. Das gefangene Tier ist zirka 18 Meter lang und dürfte ein Gewicht von über 15.000 Kilogramm haben. Der in den italienischen Gewässern überaus seltene Fang lockte Tausende und Tausende Zuschauer von weit und breit herbei. — (Freiwilliger Tod eines Arztes.) Aus Ncwyorl wird berichtet: Vor einigen Tagen fand man den bekannten Arzt Dr. Frederick Rustin tot in der Vorhalle seines Hauses in Omaha. Allem Anscheine nach lag ein Mord vor und sofort wurden Nachforschungen eingeleitet. Aber je weiter die Untersuchung, schreitet, desto mehr wächst die Annahme, daß hier zweifellos freiwilliger Tod vorliegt. Dr. Rustin, der in den letzten Jahren sehr verschwenderisch gelebt hatte, scheint sich schon lange mit dem Gedanken beschäftigt zu haben, aus dem Leben zu scheiden und er hat eine Reihe von Versuchen ausgeführt, die darauf abzielten, ohne Spuren eines freiwilligen Todes zu sterben, ffentlichleitsrecht bis heute nicht erlangt werden konnte. — Die Erfolge der von Schulschwcstcrn geleitete,, Mädchenschule in Marburg sind ganz vorzüglich, ebenso die der Schule in Muta. die nunmehr zu einer gemischten zwei-llassigen umgestaltet wird. — An den Vereinsanstalteu wirkten 55 Lehrkräfte, und zwar 4 weltliche Lehrer, 14 weltliche Lehrerinnen. 17 Schulschwestern, 15 Kindergärt nerinnen und 5 Religionslehrer. — Filialen zählte der Verein im abgelaufenen Jahre 168, wovon 139 eine recht rührige Tätigkeit entfalteten. Im letzten Jahre haben bloß 4 Filialen ihre Tätigkeit eingestellt, hingegen wurden 33 neu gegründet, bezw. wiederbelebt. Dieser Fortschritt wird sich ohne Zweifel vervielfachen, wenn es dem Verein möglich scin wird, einen Wanderlehrer anzustellen. Die Hauptleitung hat sich monatlich einmal zu Sitzungen versammelt; hingegen hielten der Verwaltungs-, Schul- und engere Ausschuß fast wöchentlich Sitzungen ab. — Es kann mit Befriedigung konstatiert werden, daß das abgelaufene Jahr eine Periode rastloser, aber auch erfolgreicher Tätigkeit gewesen sei. Allein die Anforderungen an den Verein verzehnfachen sich und nur die größte Opfcrwilligleit des slovenischen Volles werde imstande sein, in Hinkunft den immer ungestümeren gegnerischen Angriffen standzuhalten, (üanganhal-tender lebhafter Beifall.) Hierauf sprach Herr Advokat Dr. Rosina aus Marburg, der der Vereinsleitung unter allgemeinem Beifall scinen Danl votierte, die Begründung eines wirtschaftlichen Schutzvereines mit Lebhaftigkeit empfahl und die Verhältnisse an der steiermärlischen Vollsgrenze eingehend schilderte, Tieser Linie sei in Hinkunft mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden. Laibache^ ^tmui ^ir. 212. 196« 16. September 190k. Herr Jurist Fr. Trampu /.. Präses des akademischen Ferialvercincs „Prosveta", stellte eine Reihe von lonlretcn Vorschlägen, darunter eine Resolution betreffs Aenderung der Statuten im modernen Sinne, was der nächstjährigen Hauptversammlung vorbehalten sein soll, sowie einen Vor. schlag, betreffend die Veranstaltung einer Lotterie in großem Stile. Herr Pfarrer Franz Treiber aus St. Ruprecht bei Völlermarlt dankte für die objektive Berichterstattung des Vereinsselrctärs und betonte, es sei notwendig, daß bei dem Cyrill- und Mcthodvcreine jedermann milwirle, der Liebe für sein Voll im .herzen trage. Alles, was trennt, soll nicht berücksichtigt weiden, hingegen alles betont werden, was einigt. Redner besprach eingehend die Schulverhältnisse in tarnten, namentlich in Völlcrmarlt, und ro üerte zum Schlüsse der Vereinslcitung für die erfolgreiche Verfechtung der nationalen Interessen seinen Danl. lLcb hafter Beifall,) .Herr Advolaturslandida! Dr. Veloslav kulovec beschäftigte fich eingehend mit der Frage des slovenischcn Obergymnasiums in Cilli und versicherte die Vereinsleitung der tätigsten Mitwirkung der steirischen Slovenen, wenn sic, wie beabsichtigt, die Lösung dieser Frage in Angriff nehmen werbe. .Herr Direktor Laftajne aus Gurlfeld empfahl das Vereinsorgan „Slovensli Vranit" und forderte zur legalen Ncchtsvcrfolgung bis in die höchsten Instanzen in allen Fällen nationaler Rechtsverletzung auf. Nachdem noch .Herr Dr. E. Dereani aus Görz die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die Görzer Schul, vcrhältnisse gelenkt und Frl. G r e g o r i 5 um Begünstigung des Schulgartens in ^lcdcnj bei Triest gebeten hatte, wurde der Bericht des Sekretärs einstimmig zur Kenntnis genommen. Hierauf erstattete Herr Notar Alexander Hudovcr -n i t als Vercinslassier seinen Rechenschaftsbericht, dem wir folgendes entnehmen: Der Verein hatte im Jahre 1907 an Einnahmen 95.151 X 8 !i. denen 76.100 K «7 II Ausgaben entgegenstehen, so daß der Ueberschuß 18.990 Iv 30 l, beträgt. Namentlich ^ Tätigkeit der Filialen war im abgelaufenen Jahre erfolgreich; ihre Beiträge erreichten die Höhe von 30.100 K 57 l, (um 13.048 X 18 1, mehr als im Vorjahre). In Kram entfaltete die größte Tätigkeit die Laibacher Frauenfiliale von» St. Peter, die 1072 X Einnahmen erzielte. Von allen Filialen überhaupt war am rührigsten die Triester Männerortsgruppe, die 11,125 X .'55 i, der Vereinskasse einlieferte. Die Spenden von Gemeinden. Vereinen und Geldinstituten erreichten die Höhe von 4882 X 87 k, die Sammlungen der Zeitungen ergaben 0503 l< 70 1i, der Nationalstempel trug 4980 X 23 Ii ein. die Vereinsansichtstarten lieferten 3279 X 3 1,. Außerdem wurden große Einkünfte aus dem Verlaufe von Vereins waren erzielt- die Vereinszünbhölzer allein ergaben 0000 X. Aus Legaten flössen 3275 X 93 1, in die Vereinslafse. Hin-W'gen betrugen die Ausgaben für das Vereinsschulwcsen 49.850 l<. Das Reinvermögen des Vereins am 31. Dezember U>07 betrug 192.842 X 2 1, und hat sich seit dem 31. December 1906 um 23.154 X 38 k vermehrt. — Der Voranschlag weist ein Erfordernis von 137.000 l< auf, dem an Bedeckung nur 100.580 X gegenüberstelln, was ein Defizit von 36.480 X ergibt, das nur durch vergrößerte Opfcr-^lliglcit gedeckt werden kann. Rebner schilderte hierauf in ^"gehender Weise die Tätigkeit der italienischen nnb deut-lchen Echutzvereine und forderte zur Nachahmung der böh-"'lchen ..Ustredni Matice 5r. Fr.'Ile«i5 aus Laibach, Advolat D?. Danilo -'in jar on aus Laibach, Schulrat Prof. Schcinigg °us Klagenfurt, Advolat Dr. M ü l l e r aus Klagenfurt ""b Dr. Vladimir Ravnihar. Advokat in Laibach. — Ebenso einstimmig wurden zu Mitgliedern des Schicds-uchtcrlollegiums gewählt: .Herr Pfarrer Ialob Raxun aus St. Jakob im Rosenöle in Kärnten. laif. Rat Karl 5; a v -"'l. Nürgermeisrer von Krainburg, Advolat Dr. Narl Triller aus Laibach, Advokat Dr. Fr. T e l a v <'i <', aus Laibach und Notar Ialob Kogej aus Laas. Nachdem noch der Vereinsobmann, Herr Rcgierungs-rat S c n e l o v i 5 — dem für die umsichtige Leitung von der Versammlung lebhafte Ovationen bereitet wurden — allen jenen gedanlt, die zur Durchführung der Hauptversammlung beigetragen hatten, wurde die Sitzung nach dreistündiger Dauer geschlossen. Die Ausstellung «Das Kind». (Schluß.) In den linksseitigen Nebcnlolalitäien fesselt zunächst unsere Aufmcrlsamleit die hygienische ErPosition, der ein hoher instruktiver Wert innewohnt. Da hat Dr. Dcmetcr Ritter Blei we is von Tistn »nüiiiN,»'. die an der Orthopädischen Anstalt am Auerspergplahe (Ausstel-lcrin Iosefine Kajzel j) in Verwendung stehen. — N^bst einer Musterkollektion des Kindcrnährmittels „KIucrgestellt-, in fertigem Zustande sind sie von der gsnannicn Wiener Firma direkt zu beziehen, die übrigens deren Herstellung auch sonstigen Tischlermeistern gestattet, sobald sie um die Lizenz und die Anleitung einkommen. Der anstoßende Raum ist für die Erzeugnisse der hiesigen Taubstummcnsiiftungsanstalt sowie der Taubstummen-und der Blindenanstalt in Agram bestimmt: writers sieht man darin Zeichnungen und Handarbeiten sowie Lehrmittel der slovenischen achtllassigcn Mädchenvollsschule bei Sankt Ialob und der I. städtischen Knabcnuollsschule, ferner Erzeugnisse der vom Vyrill und Methodvcreine erhaltenen Kindergärten. Diese Sammlung gibt in ihrer Gesamtheit ein anschauliches Bild von den an den einzelnen Anstalten erzielten schönen Unterrichtserfolgen sowie von der reichen Anzahl der Lehrmittel, die ihnen zur Verfügung stehen. Besonderes Interesse finden selbstverständlich die kleinen Kunstwerke der nicht vollsinnigen Schüler und Schülerinnen. Eine sehr willkommene Vervollständigung dieser Grup» pcn wirb durch die überaus reichhaltige Ausstellung der bclanntcn Firma Pichlers Witwe in Wien. V.. Mai-gaicthenplatz 2. geboten. Pichlers Verlag, einer der ersten für pädagogische Artikel in unserer Monarchie, bedarf keiner weiteren .Hervorhebung. Wir machen nur auf das sehr sorgfältig und geschmackvoll durchgefühlte Arrangement der Gruppe aufmerksam, die alle möglichenObjclte in sich vereinigt und auf den Kindergarten ebenso Rücksicht nimmt wi< auf die höheren Schulllassen und den verschiedenen instruktiven Spielen ebenfalls den ihnen zukommenden Ehrenplatz ein-räumt. Die Kollektion wird denn auch von allen Besuchern der Ausstellung gerne und mit Interesse besichtigt. Die beiden Lokale an der rechten Seite des großen Saales werden von den Firmen I, Naglas. Iudengasse, und Paul Magdil"',, Pre^crcngasse, in Anspruch genommen. Beide Expositionen bilden Glanzpunkte der Gesamt-velllnstaltung. Das von der Firma Naglas hergestellte, im modernsten Stile hygienisch eingerichtete Kinderzimmer macht einen überaus gefälligen Eindruck. Die einzelnen Einrichtungsstücke sind einfach in Weiß gehalten und mit dem bekannten Hcrzornament in roter Farbe versehen. Das praktische Moment bildet dabei die Hauptsache, wobei man aber mit Vergnügen bemerken kann, daß auch das Schöne nicht außer acht gelassen wird. Sehr hübsch nehmen sich in diesem Zimmer die Wanddclorationen — ein ttinderrcigen auf einer Wiese (hergestellt von der Firma E b e r l) — aus. Die Fenster wurden von der Firma A, Agnola bel- glstellt. Als netter Schmuck dient dem prächtigen Zimmer das Bild eines trainischen Mädchens, von der Malerin Kobilca eigens zu di-sem Zwecke ausgeführt. — In einem solchen von Licht und Luft durchtränkten Raume, umgeben von allem, wenn auch absichtlich einfach gehaltenen Komfort, ist wohl der Boden vorhanden, wo die kleinen Menschen aufs kräftigste emporschießen können! Voll eigenartiger Pracht, an der namentlich das Frauenauge mit Vergnügen haften bleibt, ist die Sammlung der Firma M a g b i <>. Sie enthält Produkte der Plattstickerei und der Kieuzsiichtcchnil, Klöppelarbeiten, orientalische Stickereien, kroatische Heimarbeit sowie verschiedene Gebrauchsgegenstände für Kinder. Hervorragend darunter sind namentlich die kunstvollen Klöppelarbeiten aus Ibria, die eine ganze Breitwand einnehmen, sowie die orientalische Serie, die Kunst mit Reichtum vereinigt. Aber auch die Verwendung slovenischer Motive nach Zeichnungen von Mls und Smitel erregt das lebhafteste Interesse. In reichen, durch die Farbenpracht wirkenden Kombinationen tritt da allenthalben die charakteristische Herzform zutage und bildet einen reizenden Schmuck der mannigfaltigsten Ge-biauchsaegenstänbc. Die Kollektion MagdicV ist in ihrer Arl eine Sehenswürdigkeit, Unser Rundgang durch die Ausstellung im eisten Stock-n,>erle ist hiemit beendigt. Aber lein Besucher der Auestellung versäume es, auch die im Erdgeschosse linls untergebrachte Gruppe „Die .Kunst im Leben des Kindes" zu besichtigen, die eine Fülle von Objelten aus dem Kindes- und dcm Familienleben, Illustrationen von Märchen, Sagen. Volksliedern usw. in sich schließt. Verschiedene Künstler und Künstlerinnen haben da eine kleine Kunstausstellung arrangiert, an die sich die Schule des akademischen Malers Ia-lopi<' anschließt. Es finden sich in diesem Raume gediegene Arbeiten von Marim G a sp a r i, Fr. P. L. G l o -boönil, Alois Per ha dec, Melitta Rojic. Sa^a Kantel, Henriette und Augusta Mantel, Ruia K ante l-Sever, Hinlo Smrelar, Ivan Vavpo-t i <>, Fcrbo Vesel und Ivan Za jec nebst einer Konkurrenz für ausgeschriebene Preise. — Tierarzt Nikolaus Sadnilar in Stein, ein bekannter Antiquitätensammler, sowie Maler Fcrdo Vesel haben überdies in diesem Raume altlrainische Nauernwiegen sowie alte Handarbeiten untergebracht. So haben sich Kunst und Gewerbe, wissenschaftliche Bildung und praktische Erfahrung zusammengelan. um eine Ausstellung zu schaffen, die ohne Zweifel auch ihre Spuren in die hierländifchen Bestrebungen und Bemühungen um das Wohl des Kindes einzeichnen wird! Sie ist um so freudiger zu begrüßen, als sie sich glücklich in den Rahmen der Altion einfügt, die im Sinne der Intentionen Seiner Majestät des Kaisers heuer in der ganzen Monarchie eingeleitet wurde und die sich so schön unter die Devise zusammenfassen läßt: Fürsorge fürs Kind! Laibachcr Ocmeinbcrat. -21 Der Laibacher Gciucinderat lr>i< gestern cwciiv! zu seiner ersten ordentlichen Sitzung nach den diesjährigen Ferien zusammen, an welcher unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Hribar 22 G'mcinberäte teilnahmen. Zu Verifilatoren des Sitzungöprololoucs wurden die Gemeinbe-rätc P l a n t a n und Prcdodil" nominiert. Der Bürgermeister machte zunächst die Mitteilung, baß einer ihm zugekommenen Drahtnachricht zufolge am 13. d. in Graz der t. t. Professor im Ruhestände Dr. Kajetan Dittl, ein gebürtiger Laibacher, gestorben sei und die Stadtgemeinde Laibach zur Univcrsalerbin eingesetzt habe. Laut Mitteilung des Teftamcntseretutors Hauptmanns Roland von Kalchberg dürfte sich das reine Vermögen Dittls auf zirka 35.000 X beziffern. Der Bürgermeister habe an der Bahre des Verblichenen namens der Stadtgemeinde Laibach einen Kranz niederlegen lassen, während Magistrats-direltor Vonl'ina nach Graz abgereift sei. um an dem Leichenbegängnisse teilzunehmen. Die Gemeinderäte nahmen die Mitteilung stehend zur Kenntnis. Der Vorsitzende gab weiters bekannt, daß Re-dotleur Holest namens des Präsidiums des slavischen Iournalistcnlongresses der Stadtgemeinb« Laibach für die gewährte Gastfreundschaft schriftlich den Danl ausgesprochen habe und der Stadtmagistrat von Czernowih an die Sladtgemeinde Laibach die Einladung habe ergehen lassen, am bevorstehenden Jubiläum des 500jährigen Bestandes der Stadt Czernowih teilzunehmen. Der Sladtmagiftrat wurde ermächtigt, die Siadtaemeinde Czernowih aus diesem Anlasse telegraphisch zu kglückwünschen. Der Bürgermeister machte schließlich die M'ttolung. daß ihm seitens beb slovenischen katholischen Arbeitervereines in Laibach gestern eine Resolution zugekommen sei. wornach anläßlich der soeben vorgenommenen Emschre,-bungen an den hiesigen slovenischen Voltsschulen zahlreiche Schüler aus der Umgebung zurückgewiesen wurden, welche sodann an den städtischen deutschen Volksschulen Aufnahm« fanden; dieses Vorgehen sei um so mehr zu beklagen, als in solchen Schulen die slovenischen Kinder iyier Sprach« und Nationalität entfremdet werden. Der Gemeintxrat wird daher ersucht, veranlassen zu wollen, bah slooemsch« Laibacher Zr.iang Nc. 212, _____________1^________________________________________16. September IW^ Schüler aus der Umgebung Laibachs an den hiesigen slove- l nischen Volksschulen nicht mehr zurückgewiesen werben, n Bürgermeister Hribar bemerkte aufklärend, daß Schüler h aus der Umgebung weder an den flovenischen, noch an den .^ deutschen städtischen Volksschulen Aufnahme finden, weil g di< Gemeinden der Umgebung verpflichtet sind, für ihr Schulwesen selbst Sorge zu tragen. Die in der Resolution i^ aufgestellte Behauptung, daß die von slovenischen Volks- a schulen abgewiesenen Schulkinder aus der Umgebung an 5 städtischen deutschen Volksschulen Aufnahme finden, entbehre ^ daher der Begründung. Vor Uebergang zur Tagesordnung erbat sich Gemeinderat Dr. Oraien das Wort. Es sei bekannt, daß es mit dem slovenischen Schulwesen schlecht bestellt sei; lveder ein« ^ Hochschule, noch eine slovenische Mittelschule sei vorhanden. ^ ja es fehle sogar an den nötigen slovenischen Volksschulen, weshalb das slovenische Voll zur Selbsthilfe greifen und einen slovenischen Schulverein ins Leben rufen muhte. Dieser Schulverein, der allseitige Förderung verdiene, habe am letzten Sonntag seine diesjährige Hauptversammlung nach Pettau einberufen, einer Stadt, die auf slovenischem Boden ^ stehe und deren Umgebung ausschließlich von Slovenen be- ' völlert sei. Bei diesem Anlasse habe sich die deutsche Kultur in einer Weise betätigt (lebhafte Pfui-Rufe). die unseren entschiedensten Protest herausfordert. Die Teilnehmer der Versammlung seien von der „deutschen Bagage" insultiert ' und mit Stöcken bearbeitet worden und selbst unsere Ab- ^ geordneten seien tätlich attatiert worden, ohne daß von berufener Seite ein solches unqualifizierbares Vorgehen verhindert worden wäre. In allen von Slovenen bewohnten Ländern herrsche darob die größte Entrüstung. Die Pettauer Exzesse dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben und es ^ müsse auf eine wirksame Abwehr solcher Vorgänge hingewirkt ' weiden. Redner beantragte schließlich die Annahme folgender ^ Resolution: ..Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Laibach protestiert mit Entrüstung gegen die rohen Ucberfälle ' ruhiger Slovenen anläßlich der Generalversammlung des ' Cyrill- und Methodvereines in Pettau und fordert den Bürgermeister auf. diese Entrüstung dem Minister des ^ Innern zur Kenntnis zu bringen und dagegen zu protestieren, daß die Staatsbehörde in Pettau zum Schuhe der ' Slovencn keinerlei Mahregel getroffen hat." Die Resolution . wurde einstimmig angenommen. Sodann wurde zur Erledigung der Tagesordnung geschritten. Namens des Stadtmagistrates berichtete Magistratsrat Dr. Zarnil über die eingelangten Gesuche um Aufnahme in den Gemeindeverband auf Grund der Bestimmungen des Heimatsrechtsgesehes. 137 Bewerbern, darunter auch dem Advokaten Dr. Ivan Tav/ar. wurde die Aufnahme in den Gemeindeverband der Stadt Laibach bewilligt, während 26 Gesuche als im Gesetze nicht begründet abgewiesen lverden mußten. Dem Versicherungsbeamten Karl Fischer wurde die Aufnahme in den Gemeindeverband gegen Entrichtung der üblichen Taxe von 200 I< zugesichert, sobald er die österreichische Staatsbürgerschaft erworben haben wird. Namens der Personal- und Rechtsseltion berichtete Gemeinderat Plantan in eingehender Weise über den Entwurf des Vertrages, welcher mit der Gemeinde Unter-cki^ta in betreff der Abgabe von Nasser aus der städtischen Wasser« kitung abgeschlossen werden soll. Wie bekannt, wurde im Laufe des heurigen Sommers ein zweiter Wftsserleitungs-hauptstrang vom Pumpwerke in Kle<'e zum Wasserreservoir in Tivoli durch das Gebiet der Gemeinde Unter-Ki^ka gelegt. Die große Mehrzahl der dortigen Hausbesitzer wünscht nun den Anschluß ihrer Häuser an die Laibacher Wasserleitung. Da jedoch die dortige Gemeindevertretung dieses Projekt prinzipiell ablehnt, wurde dortselbst eine Wasserleitungs-genossenschaft ins Leben gerufen, welche sich an die Stadt-qcmeinde Laibach mit der Anfrage gewendet hat, unter wel-cken Bedingungen die Mitglieder derselben Wasser aus der städtischen Wasserleitung beziehen könnten. Die Betriebsleitung des städtischen Wasserwerkes sprach sich aus hygienischen und materiellen Gründen für den Anschluß der Gemeinde Unter-Ki^la an die städtische Nasserleitung aus, hob jedoch die Notwendigkeit hervor, daß in diesem Falle eine Erweiterung des Pumpwertes in Kle5e stattfinden mühte, da die dortselbst aufgestellten zwei Dampfmaschinen den gesteigerten Anforderungen nicht genügen würden. Das Direktorium des Wasserwerkes sowie auch die Personal- und Rcchtssettion befaßten sich eingehend mit den Bedingungen, unter welchen der Nasserbezug aus der städtischen Wässerleitung für Interessenten in Unter-^la bewilligt werden könnte, und einigten sich für folgende Bedingungen: Der städtischen Wasserleitung muß volle Steuerfreiheit auch für die Folge gewährt bleiben. Die Herstellung des Wasser-leitungsnehes übernimmt das städtische Nasserwert für Rechnung der Wasserleitungsgenossenschaft in Unter-Ki^ka und muß das Netz in allen seinen Teilen nach den Vorschriften des Laibacher Wasserwerkes ausgeführt werden. Dem städtischen Wasserwerke, welches die Anschlußarbeiten in den Häusern zu überwachen und zu prüfen hat. ist je nach der Groß? der Installation eine Gebühr von 5, bezw. ^ 15 zu entrichten. Die Anbohrung der Hauptleitungsrohre und die Haubanschlüsse bewirkt ausschließlich die Betriebs- leitung des städtischen Wasserwerkes, Das Wpsserleitungs- l letz bleibt Eigentum der Genossenschaft, während die Er- i >oltung desselben dem städtischen Wasserwerke obliegt. Nach e 50 Jahren gehen sämtliche Rechte der Genossenschaft unentgeltlich in das unbeschränkte Eigentum der Stadtgemeinde 5 laibach über, was für den Fall vorgesehen ist, daß die Ge- ( lossenschaft sich auflösen würde oder ihren Verpflichtungen t gegenüber der Stadtgemeinde nicht nachkommen könnte. Im t ^alle der Inlorporierung der Gemeinde Unter-l>i,^la in die l 3tabtgemeinde Laibach löst die Stadtgemeinde das Lei- ^ ungsnetz mit einem prozentuellen Kaufschilling ab, welcher t xr Anzahl der bereits abgelaufenen Vertragsjahre ent- l 'pricht. Das Wasser wird nach dem Wassermesser zu dem ! greise unter den Bedingungen abgegeben, wie sie für einzelne Abnehmer in Laibach üblich sind. Auch die öffent- j ichen Brunnen und Viehtränken erhalten Wasscrmesser. Die ! Äebühr für den Nasserverbrauch wird vierteljährlich ent- j ächtet und von der Genossenschaft eingehoben. Sollte in 1 xr Stadt je Wassermangel eintreten, darf die Wasser- ! eitung in 8i>la zunächst ausgeschaltet werden. Die Ge- ^ lneinde Unter-Ki^la übernimmt für die Genossenschaft die ' Haftung für die Entrichtung der entfallenden Gebühren für < ienes Wasserquantum, welches in Unter-Ki^ka durch Straßen- ! Hydranten, öffentliche Brunnen und Viehtränken verbraucht ! wird. Behufs Erleichterung der EinHebung der Gebühren > und Rechnungen ist der Vertrag zwischen der Stadtgemeinde ! Laibach und der Wasserleitungsgcnossenschaft in Form einei> Notariatsaltes abzuschließen. — Diese Bedingungen wurden vom Gemeinderate <>n dio« genehmigt. Gemeinderat Plantan berichtete weiters über den Entwurf des Vertrages, welcher zwischen der Stadt-2emcinde und der l, l. Post- und Telegraphenberwaltung in betreff der Legung von Telephonlabeln im Stadtgebiete abgeschlossen werden soll. da die genannte Verwaltung in den frequenteren Gassen und Straßen Laibachs anstatt der Hrchleitung Telephonlabel zu legen beabsichtigt. Der Gemeinderat sprach seine Bereitwilligkeit aus, die Verlegung der projektierten Telephonlabcl unter den auch in anderen Städten üblichen Bedingungen im städtischen Grund und Boden zu gestatten und nahm die bezüglichen Anträge des Referenten ohne Debatte an. Gemeinderat Dr. Triller referierte namens der Personal- und Rechtsseltion über den Antrag des Bürgermeisters, betreffend die Herabsetzung der Dienstzeit für die städtische Polizeiwache. Der Gemeinderat stimmte über An-tiag des Referenten dem Antrage des Bürgermeisters zu und beschloß, daß aus Anlaß des 60jährigcn Regierungs-ji'biläums Seiner Majestät des Kaisers vom 2. Dezember 1908 ab die Dienstzeit für die städtische Polizeiwache von 40 auf 30 Jahre herabgesetzt werde. Gleichzeitig wurde beschlossen, daß die provisorischen Wachleute nach dreijähriger zufriedenstellender Dienstleistung definitiv anzustellen sind. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurde dem Zeitungsausträger Josef,ktor, welcher im Schlachthause von Hunden überfallen und verletzt worden war. eine Entschädigung von 120 I< bewilligt. Dem Vereine „Mladila". der sich die Aufgabe gestellt hat, als Vorbereitungsschule für das städtische Mädchenlyzeum eine Mädchenschule sowie ein Internat zu unterhalten, wurde eine Subvention von 1000 Kronen, der Direktion des Mädchenlyzeums zur Bestreitung dec Kosten für die Herausgabe eines gedruckten Jahresberichtes ein N'achtragslredit von 866 X bewilligt, das An. suchen des Oesterreichischen Flottenvereines um Bewilligung einer Iahressubvention hingegen abschlägig beschieden (Referent Gemeinderat M a l l y). Die Gemeinderäte Dim nil und Lilozar berichteten über die Dotationsrechnungen der städtischen Volksschulen für das abgelaufene Schuljahr 1907/1908. Sämtliche Rechnungen wurden ohne Debatte genehmigt und so-dcnn um ^9 Uhr abends die öffentliche Sitzung geschlossen. Die restlichen Puntte der Tagesordnung sollen in einer für heute abends anberaumten öffentlichen Sitzung der Erledigung zugeführt werden. — (Vom politischen Dienste.) Der Landes-präsident im Herzogtume Kram hat den absolvierten Rechts-börer Karl Marches« Paulucci delle Ron cole, Alois Ritter von Visini, den Rechtspraltilanten Gustav Golia in Rudolfstvert und den absolvierten Rechtshörer Friedrich Deu zur Ablegung der Konzeptspraxis bei den hicrländischen politischen Behörden zugelassen. * (Aus dem MittelschuIdienste) Seine Ex-zcllenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat die .Herren Professoren am Staatsgymnasium in Laibach Alfons Paulin. Dr. Franz Riedl und Dr, Rudolf Rot haug dem Staatsgymnasium mit deutscher Unter-richtssprache in Laibach zur Dienstleistung zugewiesen, bezw. ihnen je eine Lehrstelle an der letztgenannten Anstalt zu verleihen gefunden. Gleichzeitig hat Seine Exzellenz den Professor am Staatsgymnasium in Krainburg Herrn Johann Grafen au er dem l. Staatsgymnasium in Laibach zunächst auf die Dauer dcs Schuljahres 1W8/1909 an Stelle eines Supftlenten zur Dienstleistung zugewiesen. —r. " (Aus dem Voltsschuldienste.) Der t. l. Bezirksschulrat in Gurkfeld hat den absolvierten Lehramts- andidaten Herrn Franz I u r e 5 i <> zum provisorischen hehrer an der viertlassigen Volksschule in St. Aarthelmä rnannt. —r. ^ (Ueberschwemmung des Laibacher Nooie s.) Wie Bürgermeister Hribar in der gestrigen Zitzung des Laibacher Gemeinderatcs mitgeteilt hat, sind )ie Erhebungen über die von der jüngsten Ueberschwemmung lerursachten Schäden auf dem Laibacher Moore nunmehr sendet. Der Gesamtschaden beziffert sich auf 84.000 X. Der Bürgermeister erklärte, daß er der Landesregierung so-vie dem k. l. Ackerbauministeriuni hierüber Bericht erstatten ind eine ausgiebige Unterstützung der so hart betroffenen Morastbewohner erbitten werde. — (Der heurige Schulbeginn) gestaltet sich 'ehr rege. Die Stadt wimmelt von der Schuljugend, die i> Begleitung ihrer Angehörigen verschiedene Einlaufe besorgt. Am buntesten geht es auf dem Büchermärkte vor )em Vodnildenlmal, der Lehranstalt Mahr und dem „Mestni Dom" zu. Alles feilscht, lobt und tadelt wirr durcheinander. Zum Schlüsse werden doch Geschäfte abgeschlossen und mit strahlenden Augen zieht die Jugend mit den erworbenen Vchulbehelfen von dannen. um bald wieder, mit anderen Vüchern beladen, auf dem Markte zu erscheinen. Man findet gar oft in diesem bunten Knäuel kaufmännisch hochbegabte Händler, die ihren eigentlichen Beruf verfehlt zu haben scheinen. l<<—. — (Die Kämpfer aus den Jahren 1848 b i s 1 8 7 8 ,) die das 60jährige Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Kaisers und gleichzeitig die 30jährige Feier der Kämpfe in den okkupierten Ländern begehen wollen, veranstalten morgen abends um 7 Uhr im Gasthaussalon des .Herrn Ivan N e l i 5:, Wiener Straße Nr. 8, eine Zusammenkunft, zu der alle Mitkämpfer eingeladen sind. — (Der Kindergarten des evangelischen Frauenvereines) ist wieder täglich von 9 bis 12 Uhr vormittags geöffnet. Anmeldungen jederzeit bei der Kindergärtnerin Frl. Paula Sager, Maria Theresia-Straße !», — (Von den Alpenhütten der Sektion Krain des D. u. Oesterr. A l p e n v e r e i n e s.) Die Golicahütte wird bis einschließlich 27. September, die Vohhlltte bis Ende September bewirtschaftet werden, — (Kunst Nachricht.) Rudolf Mar5i5 scheint mit seinen in Laibach ausgestellten Aquarellbildern (Aocchc bi Cattaro) Glück zu haben. Zwei seiner schönen Motive: „Stoliv" und „Der Fischer" fanden bereits ihren Käufer, und zwar, wie uns berichtet wird, in Herrn Professor Dr. Merhar aus Trieft. — Eine weitere Meldung besagt, daß der junge begabte Künstler zum Zeichenlehrer an der Militärladettenschule in Straß ernannt wurde. — (Platzmusil.) Programm für heute um halb 5 Uhr (Sternallce): 1.) Blau: „Friihlingseinzug", Marsch. 2) Supp/': Ouvertüre zur Oper „Dichter und Bauer". 3.) Ziehrer: „Großstadtlinder". Walzer. 4.) Fall: Phantasie aus der Operette „Die Dollarprinzessin". 5.) Zajc: Duett und Chor aus dcr Oper „Zrinjsti". 6.) Ertl: ..Kinematograph in Tönen". Potpourri. — (Die Laibacher Verein slapellc) lon-zcrtiert heute unter Leitung des Herrn .Konzertmeisters I. Marcuzzi im Hotel „Ilirija". Anfang um 8 Uhr abends, Eintritt frei. — (Versuchter Selbstmord.) Der pensionierte Gendarmeriewachtmeister Herr Johann Pav«el hat sich vorgestern in einem Anfalle von Geistesstörung in Aßling den Hals durchschnitten und sich lebensgefährlich verletzt. Dcr Unglückliche wurde ins allgemeine Krankenhaus nach Laibach überführt. — (Tödlicher Unfall.) Der in Bn-la.in Bosnien in Verwendung stehende Steuereinnehmer Herr I. Tr<"el, ein gebürtiger Laibacher, geriet vorgestern, als er in Aßling aus dem Zuge ausstieg. unter eine Lokomotive rnd blieb sofort tot liegen. Zwei Damen, in deren Gesellschaft er sich befand, entkamen mit knapper Not dem gleichen Schicksale. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Budapest. 15. September. Seine Majestät der Kaiser ist um 1 Uhr 30 Minuten nachmittags zu den Manövern nach Veszprim abgereist. P r a g, 15. September. In der Eröffnungssitzung des Landtages betonte der Statthalter, die Tätigkeit des Landtages könne nur dann segensreich sein, wenn sie vom Geiste dcs Friedens erfüllt ist. Die Regierung stehe auf dem unverrückbaren Standpunkte der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit und werde jede Gelegenheit wahrnehmen, vermittelnd einzugreifen, und unentwegt dem Ziele zustreben, zunächst in der Sprachenfragt im Interesse einer klaglosen Verwaltung und Rechtsprechung wenigstens zu einem vorläufigen Ruhestände zu gelangen. Wien, 15. September. (Ziehung der serbischen Obli' Kationen vom Jahre 1881.) Der Haupttreffer mit 80.000 Franlen fiel auf Serie 5195 Nr. 16; 8000 Franken gewinnt Eerie 2916 Nr. 10. fiaibadjer Seitung 9tr.il2. 1971 16. September 1908. Sofia, 15. September. Die erst gestern verbreitet? Meldung über die unterbliebene Einladung des bulgarischen Agenten Ge^ov und seine Nichtzahlung zum diplomatischen Korps rief in der hiesigen Oeffentlichleit großes Aufsehen hervor und wurde allgemein als Beleidigung des Fürstentums aufgefaßt. Die Veröffentlichung näherer Details seit dem Eintreffen Geiwvs in Sofia hat diese Auffassung nur unwesentlich abgeschwächt. Sämtliche Blätter besprechen in der lebhaftesten Weise diesen Gegenstand, ohne sich über dic voraussichtlichen Folgen zu äußern. Die halbamtliche „Vreme" drückt die Hoffnung aus, daß die leitenden jung-tiirtisäM Kreise eine baldige, Bulgarien voll zufriedenstellende Lösung der Streitfrage veranlassen werden. Die maßgebenden itreise scheinen zu einer ruhigen Auffassung geneigt zu sein und dürften voraussichtlich keineswegs eine unversöhnliche Haltung einnehmen. Aochen, 15. September. Auf der an der holländischen Grenze bei Haarlem gelegenen Grube Laura sind heute morgens gegen 8 Uhr der Hauptlesscl und drei kleinere Kessel explodiert. Nach bisherigen unbestätigten Nachrichten sollen dabei mehrere Personen zu Schaben gekommen sein. Eine Meldung spricht von drei Toten, vier Schwerverletzten und drei unter den Trümmern noch Begrabenen. Nach einer anderen Meldung wären neun Personen schwer verletzt worden. Dic Cholera in Nusllaud. Petersburg. 15. September, Die Städte Petersburg. Kiev, Ielaterinoslav und Taschkent sind als von der Cholera gefährdet, die Gouvernements Petersburg. Moskau, 2>nsl »nd ('crnigov, das Transkaukasische Gebiet, die Pro-vinzcn Sirdarja, Samarkand und Ferghana sowie die Eisen^ bahnlinie des Petersburger Knotenpunktes für bedroht erklärt worden. In Petersburg sind in der Zeit vom 10. August bis 14. September 401 Personen an Cholera erkrankt und 0« gestorben. Petersburg, 15. September. Im Laufe des gsslrigen Tages sind 139 Personen an Cholera erkrankt und 30 gestorben. Dic Gesamtzahl der Erkrankten beträgt '!54. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Die Bor- und Lithlum-h<lg-e Heilquelle bawiihri uich bei Nieren- und Blasenleiden, Gicht, [r lackerhamruhr und catarrhalischen Affectioncn. i Natfirlicher eisenfreier Säuerling. ^ Hauptniederlagen tu Lalbaoh: Michael Kastner und PeterLassnik. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 73N 0 mm. ?l1. ^ ^739 6> 8 8 NO. schwach > teilw. heiter 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 13-1°, Nor< male 14 i»°. Wettervoraussage für den 16. September für Steier» marl, Kärnten, Krain und Trieft: Schönes Wetter, mäßige Winde, zunehmende Temperatur, unbestimmt, herrschender Witterungscharalter anhaltend. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (a,rgr>mbe! vo« der Kral», Svnvlasje >837>. (Ort: Gebäude der l. l, Staats.Oberrealschule.) Lage: Nördl. Breite 46°M'; Östl. Lauge von Greenwich 14° 31'. Voben un ruhe* am 56. September: 12»Sekunden» Pendel «sehr schwach», 4.Srlmidenftendel und ?'Setunbenpendcl «schwach> bis «mäßig stark». * Die «Uooe» u » r» he wird in folgende» Slärlenrade» flalslfizierl: )!»«!chli« 4 Millimeter!' »mäkig slarl», von 4 hi« 7 Millimelern »slarl», von 7 bis 10 Milliniele,» «sehr siarl» »nd über lN Millimeter »a»fter ordenüich slnrl». — «ANnemeine Vubs,!»!»»!>!'» bedeutet gleiches,«!» n»!!renr»lie an' alle» V'»t>>!» =Modewarenhaus = I Heinrich Kenda, Laibach, j -------*>• <¦------- (8751) 7—1 j Mein reich illustriertes | Damenhut-Journal 1908/09 I für Herbst- und Winterhüte | versende ich gratis und franko. ^HDssSi V>Vg> «niill!. ;Q mit llilom linmlnrt Ulicj oinsseleitytvl olektr. » m. Ilvloucntun^ »nnie Ugäoximmor, i«t »olort xu vormistsu. ^uüull-. LIi»«lbst,d»t,r»,ü« tt, I. 8t. Hotel Ilirija. Ob schön 1 Bahnhofgasse. Ob Regen! Heute Mittwoch den 16. d. M. großes Konzert m der Laibacher Ifepeinsbopelle. Anfang am 8 Uhr. Eintritt f»-«st« gp Frangaisß donne cours ffl et legons de gpammaire OT^ et de conversation. MB^ Petex-Htraße Nr. 20, I. Btook. P^^ Cdlbb) 3-1 ! Ioseftne Terüel geb. Doviö gibt im eigenen > > und im Namen ihrrr .wnder Aloifia, Waria, I l Helene, Kanni und Dragan die höchstdetrübenbe > > Nachricht vom Hinscheiden ihres geliebten, unendlich I > guten Gemahls, bczw. Vaterö, des Herrn I Alois Aeröek ! Oberstcuervrrwalters in Vr«la in Vosnien > > der in seinem l!(), Lebensjahre auf der Reise in > ! seine tcnrc Heimat gestern auf dem Bahnhöfe in I > Aßling plötzlich verschied. > ! Das Leichenbegängnis des unvergeßlichen > > Dahingeschiedenen erfolgt heute Mittwoch den > > 16. September um 5 Uhr nachmittags vom Süd- > V bahnhose ans aus den Friedhof zum Heil. itreuz. ! ^ Die heil. Seelenmessen werden in mehreren > > ttirchen gelesen werden. (3760) > I Laibach, 15. September 1908. « > (Statt jeder besonderen Anzeige) ^ Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattej vom 13. September 1908. _____________ Die notierten Kurie verstehen sich in Kronenwährunn. Die Notierung sämtlicher Vlltien und der ,.Diversen Lose" verficht sich per Vtüll. Geld Ware Allgemeine Staats» schuld. Einheitliche «ente: *" ° ^'""' s^urrfre«. -.ronen MaiNov.) per Ku,se , , 9« 4L 9S« <.°"° lIann.Iul!) per «asse 9N »l. »6 t>k ^ ^"/,> °. W, «lote» (Febr.Aun. 4-«,p"ttxlsse......99i!0 99 4«! '^ >e, W. Nilber Mpr »8«,> ^°^e......i»9Ü0 99'40 ,^"" Etllatslose 500 fi. 4"/,,L)jzbl^>2b '»«4«! " '"" fl. , . «0 s>c> 0 Staatsschuld d. i. Reichs- "te vertretenen König. "lche «nl, Länder. ^steri, «uibis„,s fteuerfl.. G old f>s, p" Kasse .... ^"/ !,s,^,,,ß(,5 ^""r. Ms„^ z„ »ronenw, stsr., Per »asse.....4'V„ 9« 4« 9«'«c» Ös.tlo pcr Ultimo , . . 4"/, 96 40 9S-«l> ^", I„vrslil!o!,«.Neute, stfr.. «r. per Naste . . »>/,"/„ «7'b «7 »b »»leul>»l,„.5,»n,,lch»ld. l>tlsch«ibungen. 'tllsllbeth.voh., i. G.. steuersr., > M ,«,o<»o st. . 4n/ ^,------------- " ""< 3°!eph.Ullhn in Silber ««,. ^6'')' , . . 5'/."/,,! 16 2b t,9'2° ^„^lü!te> «rune» . . . 4"/„ 9b 7» 96 ?l> ^Udo,.Ua„» ln Nr°„e,'wHhr. «"rarlberner Bahn. stfr.. 4«., »>'d »cx»o «rooen . . 4"/, 96 ON 97 0b °°">llmp,ll. «is.nb°l,n.Zkll,n «>"abeth.«. ,<.,^, ^ , dm°"5^"r. - - '' .4S«^4e,. z ^»z.Vubwei« »00 sl, ^"M«»al.^ ü"/« . . . 425-424--^ " ' - -......,«!!'- l!»4- ^ Geld Warr Po« Klolllt zu» Zahlung über» »»««en« LiltnbahN'Pliorilät» sftllgollonen. «bhm. Westbahn, 0.0»r, 4"/« 9b 7b 9« 7b ltKsabclb, Bahn «W u. «o«v M. 4 ab 10"/n......t14 5d11b'»l> Elisabeth «ah» 400 u, 2000 M, 4"/„........n»'l51«4'k> sseldlnandz-Älordbahn ltm. 188» 9» «0 99«n detlo <> fl, V. b"/„ io» z».', ,«4 i!b 'dsüo 40l> », l>«1» Kl. 3'/2"/o 86 Ab «?üb lUorarlbeiaer Uah» delto per Ultimo 92 «0 9»- 5'/,"/„ bellu per Kasse «8'45 »2 «l> Uxaar, Prämien.«»!, ^ 1«) fl. >«f> 50<«9-i><> detto ^ 50 fl ,«ü bo<«z> s>o Thc» 4"/n ungar. Wrnl!bentl.'0bl!g. 9»- 93 «b 4"/» troat. u. slllv, VrdenlI. Odl. 93 bv 94 bo Andere öffentliche Nnlehen. Bo«n, La»be«-«nl. (biu,) 4°/« 90'/,»/„ , . 9«-^ 99.^ 5"/„ Dona» Me«,-Anleihe IU78 i«3- -^ Wiener Verlehrs-Ani. . . ^"/„ 9« 1b 9? ib detto 1!w« 4"/« 9« il> »7 ,.>, Nnlchen der Stadt Wie« . . iou?<, ,oi'?l» be«o (T. oder W.) 1«?4 ,?l)> . 121 bclto (1»N4).....9»«s, 94 ,.s, dclto (Va«) u. I, 189« , 96-- <,''— delto «tlellr,) v, I. i!»0l> 9b!'5> »e>M detto 90 9K-9« Vbrssba« Anl>'!>e» uerluüb. 4"/,. 95 h„ ?tz 5« Nujsiiche Llaa<«anl. v. I, 1i»6 f. 100 »r. p. »l. . . b"/n - - ..-_ belto per Ultimo . . b"/„ 96«b 96?b Vulss, Staals-Hhpothelar )>»>. iWli......<>"/<> ,2<>'üb,2i'l>!> «Neid Ware Vulg. Slaate - Golbanlcihc 190? f, 100 «r. . . 4>/,"/l, 87 8b 8» 3b Pfandbriefe usw. Vobenlr„alIn,ös!,<,5<»I.v!.4"/n 9b- 96-— Vöhm. Hupolhelenb. vrrl, 4"/» 97 30 98-AC Zentral Bod-ilreb.-Vl., öslcri., 45I, vcrl.....4'/,",» 102'- — — brtlo «5 I, vcrl. , . . 4°/» 97 2b 9l<-Lb Krcb. Inst., bslerr., s.Verl.-Unl, «. »sfentl. «rb. »at, ^.4"/n 95 60 96-eo !iande«b, d. »«>!. walizien »nd Lobom. b?>/, I. riiclz. 4°/„ 9, ?b 94-?b Vlühr. Httpolhelenb, veil, 4°/« 96 ?b 97 ?b N.-Üsterr, i!ande«Hv.p.-«»st.4°/» 97-^ 9»-- de»o inll. ü"/s> Pr. Verl. »'/,"/« ««bo l<9 b« drt!o ll.-Schuldsch, vrrl. »'/,"/<> ««bo 8»'bv detlo verl......4"/« 9«-?b 97'7b Österr.-nnaar, Vanl b<» Jahre verl 4"/n 0 U ...- 98-bb 9N-l,b detto 4"/„ Kr......9<>l«»! 9!»«0 Spart.. 0 ssr..... «t ^ 407-— Subliami ll »"/„ Jänner-Juli ,'>(X, Fr, iper St,) . - > 279'2k> 2«1 2l> LNdbahn il b"/„ »00 ». S, 0, V 120-bN 12«-b« Diverse Lofe. Derzin»lichl sosl. »°/l> «obenliedil-Lose !l,-i,'°s, 10« fl. libb-- z>«<.' Serb. Prüm,-«nl.p, 10« Fr.»"/« 103 bn «09-b« Invlrz!n,l»chl f«st. Bndap.-Vasilila (Dombau)» fl^ 20 ?b 22-7.', N,ebi!losr 100 fl...... 474-?l> 4«»7ü fl...... L00-- .-— Palffvlioie 4<>sl. KM. . , - "'^ —^ Molen Nrliiz. öst. Ges, v, «0 fl. 49'- b« - Noten Krrnz. »nss. «es. v. ü sl. 26-7b 2« 7b Nudo'f-Lose 10 fl...... »«'- 72-- Galm Lose 40 fl. KM . l»i- 241 — Tiirl. lt.V,Ni!l, Präm. Oblig. 400 Fr. per Kosse . . . l «6-40 1 «7^1 beüo per Medio , , . I«ü-K> ,«6-s0 Veld Ware Wiener Komm,-Lose v, I, 1874 490 - b00'— ew Vll». d, 3°/„ Präm,»Schuld 0, Vode»lr,-«l>st, Em. 18«i» ?»-«> 7b'bl» Nltien. Ann,p,r«.zluternlh«nngen. «luIsin-TePllver «tisenb. bl>0 fl. 2422'- 24«,'- Böhmische «ordbahn Ibl» fl, , 4«z-— 4i»b'— V»!ch!iehiader Gilb, 500 fl, KM. 3890'— «9<»0-— detto (lit, li) L00 fl. per Ull. 1062 — 1070'— Dona» - Dampüchiffahrts-Grs., I.. l, l, priu., b0U sl KM, 1U10-— 50,4'— D»f Vobenbniher 9-— b«N-— Ferdinax^-Nordb, INUU sl, KM. b1»b>— b14b'-Naschau - Oberbersser Eisenbahn 20« sl, S.......»«>-— »««-bo ljtmb.-C^rrn,-Iassy Vüenbahn- «efeNsckaft, 200 fl. S, , . bb« bv bb»-- Ulovd, vst, Trieft, l>00f!.. KM, 4,2-— 4,4'- bstrrr, Nordwestbah» 200fl. E. 4b2 - 4k»'b0 del!o(lit. U)20«fl, S. p. Ul«. 4b: ?b 4b^'7b Pran-Duxer Eisenb, Kwfl.abnst, «2»-- 224- SlaaXeisenli. 20« fl, E. per UK. «98— u»4-- Tndbalm «»0 II, Silber per Mt. i«i>«b i22-2b LiidnorbdeiiNche lljerbindunM. LO0fl,KM......401— 40» ?b Ira»»port-Gel,, intern,, N.-V. 20« Kr....... ll0 — N4-— Unyar, Westbahn (Raab-Vraz) 200 fl. S.......406 — 410- Wr. iiolalb. «lltien Ves. »UV fl. 20b— 210'— Vanlen. «nglo-Österr. Van!, 1ll«fl. . 297 bu »98'bo Vanlverein, Wiener per Kasse —-— —«— belto per UKimo b!?'b« b>»'b0 Bodenll, »Inst. bst,, «00 Kr, , ,06«'— I0?l)'- «entr,-Vob,-Krrdbi, Of! , »oo fl. b»0— b«<-«rebitanstal! für Handel und Gewerbe, I«« fl., per Kasse -'— —' de»i, per Ultimo «41-«ü «4«'!», Krebitdanl. una. all«.. 200 fl. 74»'— 744 - ?Nn>si!e»l>a»I, all«., iilXi sl, 4b<'— 4b6'5N Eeluiüpl,' - «elelllchafl. nieder- üslerr,. 400 Kr.....b»«— b»u- «iro- u. Kafsenverein. wiener, 2M» fl , , . . 4bb'— 4b? — HNp°»l>ele°bani,est! 800Kr. 5«/n »«?'— »«»'- Läüdrid»»!. «sterr.. ü0U fl„ per ^ ^ ^ ^ dett«^ ' pel Ultimo 439 7b 440-?b „Merlur". w,chse!stub,ül,tien- Velellschaft, «<><>f. - > - t»9S - 600 — este,7,'m!3,r »l'anl 1400 Kr, 7b2- 762- Velb W»»t Unionbaul 20« fl......54b'b<> b4« l»0 Unionbanl, böhmische 10» fl. . >4b — 24«-— «erlehrsbnnl, all«., 14« fl. . , »37— »41 — Indnftr«n»ß». BannejeNIch,, allg, öst,, 100 sl. i»?-— 140 — BrilzerKohleiibssüb, lHss, lOU fl. 7ll3- 728'--^ilriiliahnverirliri.Anstalt, öst.. '00 sl........402- 404«) Eilenbahnw, Leih«., erst«, Ivofl. ^ii— »13 — ,,lt!bcmul)I", Papiers, u. «.-«. 1<»0 fl........1«»'— ,00'- mühl", Papiers.,^iNofl. »00'— —'— ,,Schodnica", «, V, f. Petrol.- Industrie, KW Kr. , , . 474— 478-— .,Vter,r,rmühI",Pllpielf.u.«.». 4»»'- 440'— lrifailer Kohlrnw-V, 70 fl. . 2?»-- »77-lürl, labatressir.Vel, 200 Fr. per Nafse..... —'- ^'— detlu prr Ultimo . . 402 — 4°» — Waffenf,.Gss. »fterr.. 100 fl. , bb«' - b« - Nr, «auaefeNschaft, 100 fl. . . 14«-- 15» — Wienerberge Z?fßelf..«N,-«es. ?«?- "»l» ^ Devisen. »ne,e >«ch<« nn» Scheck». . . 19« bb »98 «»» „lplave , - - ."?«» "?'»" «'»nlplähe . . . 9b'»«' ».^«» U"s« ........9bi!7 9547' Kl. Pe.er,bur«......^A'A«. Zürich »nd «alel.....9° ' Valuten. üo'ssranlen Etücke ! ' ' '"" "^ üO-Marl-Ntücke......«» « «> "« DenÜche Neichsbanlnoten , , 117 3b 117 bb ^lalienilche Banlnoten . . . 9b 17^ 9ü »?' !»ubcI-N°len.......«'b>^ L b!l " sin. ioloa -sr.riM.-cL* w ^ UMiii^^y i Privat-Depots (Safe-DepoHits) 1 T«n Renten, Pfandbriefen, I»H«»rlt*t«n, Aktien, ; «V» W^m «J"**J^«5* | u.aa.t«r .Irtatm V.ischluw d»r Pait.i I I.ONOU «lc, »nvlftnn nn