Laibacher Zeitung. ^k? K»4. Dinstag am »K Juni R^H«. Die „Laibacher Zntuna" erscheint, m.t Ausnahme der 2>m»>- uub Fe.crt^c tagluch, m,d sostrt sammt dcn Ä.Üaqs» i», Gomvtoir qan.jähriq ,l ff s> a lb !ä s.ri , /; 7 ,n s Kreuzband im Emnvtoir ,i<".z^ lft F,.r die 3»,1ell,.»a in's Hans smd ha l b j äh l i q W f m,s.r .» e>>.^'„ frei q<,,.,iäln-i.i. m.tcr ,sslc..,l'^ und geduckter Avrc,,c ,;. sl halbjährig 7 st. 30 kr. ^ In »ratio» «q.'bü s r i,r ei'./Z'a .u»il ° er d'.. Na... .7.-tt°' '"^'" ma.g .'« fr., für zwmual.ge ^ kr. ,.,r orc.n.a >ge . fr G. Vl. I..scr.,te bis ,2 Arisen s.sscn , ff. fs.r 3 Mal, .^0 fr fi>?2 3l „ ^ ss M^^"' ^ /."" 3» diescn G^..hrm ist nach dcm „P.ov.,or.>cheu Ge.e^e vm» n'stämpcl" noch U) lr. für cinc j.d.s» ali^ «z.n chaltuuq >' >?^> "ch m "nzu.chalt..... Amtlicher Theil. ^Ve. k. k. apostol. Majestät haben mit allcr-höchster Entschließung vom 16. Mai d. I., auf das BestalllMgSdiplom des Consuls der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Triest, Leonhard W. Je-rome, das allerhöchste Exequatur allergnädigst zu ertheilen geruht. Das hochwürdige fürstbischöfliche Ordinariat in Laibach hat fur die durch Feuer verunglückten Bewohner von Podgoriz den Erlös der in der Laibacher Diöcese eingeleiteten Sammlung pr. 69 fl. 3^ kr. Hieher eingesendet. Indem dieser Betrag unter Einem seiner Bestimmung zugeführt wird, kann man nicht unterlassen, den wärmsten Dank hiefür dem hochwürdigen Ordinariate, so wie allen hochherzigen Theilnehmern an diesem Sammllmgsbeitrage, öffentlich auszudrücken. K. k. Vezirkshauptmannschaft Laibach am 9. Juni 1652. Das k. k. Finanzministerium hat die im Bereiche der galizischen Finanz-Landesdirection erledigten (5a-meral-BezirkScommissarsstellen I. Classe den dortlän-digen Cameral-Bezirkscommissären ll. Classe, Alois Fuchs und Conrad Münthner, verliehen und zu Cameral-Vezirkscommissaren U. Classe in demselben Verwaltungsgebiete die galizischen Cameralconcipisten AdolfDadlep, Joseph Hohn, Joseph Woykowski, dann den Cameralconcipisten in Böhmen, Franz Schilling, ernannt. Verändernngen in der f. k. Armee. Major Heinrich Streicher, des Tiroler Jäger-Regiments Kaiser Franz Joseph, wurde zum Ober-lieutenant bei der k. k. Trabanten-Leibgarde ernannt, unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstlieutenant. Nichtamtlicher Theil. Eorrespoudenzen. Marburg, 13. Juni. Dr. ?. Ein entsetzliches Unglück traf in der Nacht vom 41. zum 12. Juni die an der Feistrip, am nördlichen Fuße des Packern, anderthalb Stuudeu von Marburg gelegene Mühle und Surrogat-Kasseh-fabrik der Herren Pachner nnd WmigartShofer. Bald nach Mitternacht nämlich standen die Mühlgebäude, wie verlautet, durch Sorglosigkeit der Arbeiter, in lichten Flammen. Das Opfer des verheerenden Brandes wurden drei, nach Andern fünf Menschenleben, nebst drei benachbarten Realitäten. Ein Wunder ist es zu nennen, daß die nahen Pulverstampfen des Herrn Stampft mit ihren Vorrächen verschont blieben, wodurch maßloses Unglück verhütet wurde. Ueberhaupt wehren sich die Unglücksfälle, uud zwar meistens durch strafwürdige Sorglosigkeit. Ein vierjähriges Mädchen wurde auf der Straße durch eiuen Fuhrmann, der, im Bewußtseyn seiner Straflosigkeit, in sehr mit seinem Peitschensolo") beschäftigt *) Auch an der Wiener strasie in Laibach, wo das Militär- uud Civil-Spital sich befinden, und die Passage sehr lebhaft ist, werden gewöhnlich solche Peitschen-Concerte "««geführt, die wohl abgeschafft werden sollten. Die Redaction. war, zusammeugefahren und todtlich verwundet. Das ^ Kind einer Taglöhneriu, am Herde sitzend, und aus dem Waschkessel verbrüht, endete nach sechs Stunden nnter furchtbare,! Qualen. Auch die Langfiugerei erreicht einen nnliebsamen Grad von Vollkommenheit. Einem jungen Manne wurde beim Frohnleich-namsftste eine kostbare Uhr entwendet; im Dorfe Oberkötsch aber einem Bauer über Nacht sein sämmtlicher Speckvorrath entfremdet; da derselbe viele Centner betrng, so führten die Diebe einen Wagen vor das Haus, beluden ihn gemächlich und brachten ihn in Sicherheit, ohne den Schlummer der Hansiusas-scn zn stören. Freundlicher als das Treiben der Menschen ge. staltet sich die Jahreszeit: anhaltende Wärme, nur zeitweise durch etwas erquickenden Regen gemildert, bringt bereits den Weinstock znr Blüthe, und verspricht ein in jeder Hinsicht gesegnetes Jahr. Die gehäufteu Anknndignngen von Weinversteigerungen in großen Parchien können für einen ziemlich genauen Maßstab gelten. Der vermehrte Zng der Curgüste in die unter-steierischen Bäder gibt ein erfreuliches Vorbild jener wünschenswerthen AUgeselligkeit, die immer mehr und mrhr im glücklichen Ungestörtseyn, ferne von großen Städten, sich entwickelt. Sauerbrunn-Rohitsch, durch die geistreiche Leitung des kaiserlichen Rathes, Herrn Di'. Sock, uud die Munificenz der hohe» Stände Steiermarks zu einem wahren Paradiese umgeschassen, verspricht auch heuer wieder das Carlsbad Inneroster-reichs zu werden. Die Bequemlichkeit, von dem Bahnhofe in Pölt-schach in jeder Minute dahiu, und ebenso wieder von dort zurückbefördert zu werden, die Billigkeit der Preise in Sauerbrunn selbst, und die Erheiterung jeder Art, für welche dort gesorgt ist, all' diese Umstände vereint, verbürgen einen lebhaften Zuspruch. Anch die dreiviertel Stunden von Sauerbrunn befindlichen Mineralquellen des Herrn Novak in Ko-streinitz erfreuen sich, als weinverbesserndes Lurusge-tränke, eines bis in die fernsten Gegenden so gesteigerten Absatzes, daß Winter und Sommer, und jetzt beinahe Tag nnd Nacht mit der Flaschenfüllung fortgefahren werden muß. Oesterreich Wien, 12. Juni. Se. Majestät der Kaiser verläßt übermorgen (Montag) Mezohegyes uud tritt d,e Re.se über Peska nach Temesvar an, wo Aller-hochstderselbe bis Mittwoch deu Aufenthalt nehmen wlrd. D.e Rückreise wird Se. Majestät von Pesth nach Wlen mit der Eisenbahn machen. DaS Kriegsdampfboot „Erzherzog Albrecht" bleibt dem Vernehmen nach in Wien stationirt. " Ws Se. k. k. apostol. Majestät am 9. da» Nat.onalmnseum mit Allerhöchstihrem Besuche zu beehren geruhten, lag in der Bibliothek ein neues Ge-deukbuch auf, welches nun auf seinem ersten Blatte d.e Merhochsteigenhändigen Nameuszüge uuseres glor-re.che" Monarchen "halt. Das Gedenkbnch, welches bel d.eser feierlichen Gelegenheit znm ersten Male be-untzt wurde, ist einMeisterwerk buchbiuderischer Arbeit. - Als beachtenswerch schreibt man aus Ungarn, daß dort noch nie so fleißig am Straßenbau gear-bettet wurde, als jcht in jenen Gegenden, welche Se Maj. der Kaiser besuchen wird. Aus den einzelne» Gemeinden ziehen die Arbeiter schaarenweise nach den Straßen, uud Alles wetteifert, diese in guten Znstand zu verschen. Gewiß ein schöner Beweis von der Herzlichkeit des Empfanges, der dem Monarchen allenthalben vorbereitet wird und sich in mannigfacher Weise abspiegelt. — Man spricht hier viel davon, daß einige (5a° pitalisteu bei der Regierung das Ansuchen gestellt haben, dahin wirken zn wollen, das in einem österr-Hafen regelmäßige Auswanderungs-Schiffsangelegen-heiteu nach Amerika eingeführt werden, damit der reiche Gewinn, den Auswanderer dem Auslande zuwenden, zum Theile auch in Oesterreich verbleibe. Es sotten für eiue derartige Unternehmuug bedeutende Capitalien angeboten worden seyn. — Der Herr.Graf von Chambord wird wohl die schon oft erwähnte Reise nach Wiesbaden in Kürze autreten und daselbst zwei Monate zum Badegebrauch verweilen; doch ist von einem legitimistischen (5on-gresse, welcher dort gehalten werden soll, der Umgebung des Herrn Grafen nichtS bekannt. — Die Entwürfe wegen Anlegung einer Straf-colonie in Oesterreich sind im Referat bereits ausgearbeitet, und es dürfte demnächst zur Feststellung der einzelnen Puuctationen durch eine besondere Commission geschritten werden. — Dinstags ist die achte Rate deS österreichischen Filianzanlehells vom 1. September tNli fällig, die nächste Rate ist am 16. k. M. einzuzahlen, und verbleibt sodann nur noch eine.Mte für dieses Anlehen, ^welches sich somit mit der Hauptsumme bereits in fester Hand befindet. — Die Verhandlungen in Betreff der Errichtung einer SeideutrocknungSanstalt in Oesterreich sind dem Abschlnsse nahe gerückt, und es dürfte daher dieses , gemeinnützige Institut seine Thätigkeit noch in diesem ! Herbste beginnen. — Dem Vernehmen nach werden die schon vielfach besprochenen Modification?« in der Redaction und Heransgabe der Reichsgesey» und Landesgeseß-blätter gleich nach erfolgter Knndmachuug der politischen Organisation in Ausführuug kommen, im Allgemeinen aber nur die LandesgeselMätter berühren. — Wegen der durch Einführung des neuen Zolltarifes gesteigerten Geschäftsvermehrung der k. k. Hauptzollämter ist eine Vermehrung des Beamtenpersonales an denselben beantragt worden. — In der Capelle des päpstlichen Nuntius wird Mittwoch znr Feier der Thronbesteigung Sr. Heiligkeit des Papstes (16. Juni 1«46) eine besondere Andacht abgehalten werden.. — In der Sitzung des großen Gemeindeausschusses am 7. d. M. in Olmütz wurde beschlossen, zum Gedächtuiß der in der fürsterzbischöflichen Residenz am 3. December 1848 Statt gefundenen Thron-besteignng Sr. Maj. des Kaisers Franz Joseph I. .';<) silberne und 3W bronzene Medaillen zn prägen. In derselben Sitzung wurde der Beschluß gefaßt, Sr. ErceUenz dem Hrn. Minister Rittrr von Baumgartner das Ehreubürgerrecht der Stadt Olmütt zu ertheilen. — AuS Ischl, -'!. Juni, berichtet das „C. Bl. a. B.": Als vorgestern Abends der anS Steier-ma»k kommende k. k. Postwagen den zwischen Anssee uud Ischl liegenden Ort Goisern kaum verlassen hatte, brach plötzlich ein furchtbares Hagelwetter los, mtt > einer Heftigkeit, wie man sie hier noch nie erlebte- 37» Die gewaltigen Eisstücke schlugen in wenig Augen-! blicken hundert Vertiefungen in das mit starkem Blech! beschlagene Wagendach, zerschmetterten sämmtliche Wagenfenster und trafen im Herabfall die vier vorgespannten Pferde so empfindlich, daß dieselben, vom Schmerz rasend, im wilden Lauf davon zn jagen begannen. Voraussichtlich war das Leben der Passagiere und des Conducteurs arg bedroht, des an dem Wageu und Postsendungen geschehenden Schadens nicht zu gedenken. In diesem critischen Momente verlor der wackere Postillon nicht den Muth; obgleich der Hagel in seinen schwarzlackirten, dichten Filzhut ein faustgroßes Loch schlug, eiuen Theil der Krampe wegriß und seine Hände verletzte, behielt er doch die Zügel in seiner Gewalt, brachte den Wagen durch eine geschickte Wendnug gegen eine Umzäunung, be-nüftte mit seltener Geistesgegenwart den dadurch verursachten momentanen Stillstand, sprang behend vom Bocke und im nächsten Augeublicke hatte er den Köpfen der Pferde ihre Wolldecken übergeworfen, so daß es ihm unter dem thätigen Beistände des Con-ducteurs gelang, die wüthenden Thiere zu bändigen und weiteres Unglück zu verhüten. Wien, 13. Juni. Gestern Abends halb neun Uhr entstand auf dem Stockerauer Bahnhofe in einem der Schoppen für den Wagenbau eiu Brand, der gleich so heftig wüthete, daß ungeachtet der schleunigst veranstalteten Löschversuche die beiden Arbeitsschoppen nicht mehr zu retten waren, nnd man nur darauf bedacht seyn komte, die übrigen Gebäude uud die vielen Materlalvocräthe zn schi'chen, was auch den angestrengten Bemühungen, besonders jenen des k. k. Militärs, gelang, so, daß anßer den bereits erwähnten Localitäten kein weiterer Schaden zu beklagen ist. Die in den Werkstätten befindlich gewesenen 13 Personen- und Lastwägen wurden, so wie ein kleiner Theil der Werkzeuge ein Raub der Flammen. Der hierdurch verursachte Schaden dürfte sich auf circa 20 bis 26.000 Gulden belaufen, welcher aus dem von der Gesellschaft selbst fundirten Assecurranzfond gedeckt werden wird. Die Anstalten wurden bereits getroffen, dasi der Wa-geubau keine Unterbrechung erleide, die behördliche Untersuchungscommission hat schon ihre Erhebungen über die Ursachen des Brandes begonnen, und das Resultat derselben wird seiner Zeit veröffentlicht werden. Wien, den 12. Juni 1862. A. p. Kaiser Ferdinands Nordbahn. Wien, 13. Juni. Der ö st err. Kunst verein in Wien (der neue) hat am 27. Mai l. I. seine Generalversammlung gehalten. Der nns vorliegende Rechenschaftsbericht des Vereinsvorstandes, Hrn. Grafen Ioh. Waldstein, und des Geschäftsleiters, v. Arthaber, über das Vcreiusjahr 1860/61, weis't ein für das erste Vereinsjahr überraschendes Resultat nach. Der Verein, der das ganze allerhöchste Kaiserhaus, die höchste Aristocratie, die Elite des Bürgerstandes uud beinahe die gauze Künstlerschaft der Monarchie zn seinen Mitgliedern zählt, hat in den ersten 11 Monaten seines Bestehens 770 neueste in- nud ausländische Kunstwerke im Gebiete der Plastik, der Oel- uud Aquarellmalerei und der Kupferstecherkunst zur Anschauung gebracht. Es wurden in diesen Ansstellnngen 166 Kuustgegenstände, im Betrage von 66.237 fl. 28 kr., verkauft, von denen der Verein selbst für seine Verlosung N1, im Betrage von 22.004 fl. 13 kr., uud der allerh. Hof und andere Kunstfrennde im Betrage von 34.233 fl. 16 kr. angekauft haben. Unter den im October 1861 verlosten 136 Gewinustgegenständen waren Kunstwerke im Werche vou 1600 fl., 1000 fl., 9W ss., 800 fl., 600 fl., 600 ss., 400 fl. bis ab-wärto 80 fi. Von den 6 verschiedenen Vereinsgeschenken wurden 4300 Eremplare an die Mitglieder und Theil-nehmer ebenfalls im Verlosungswege ausgegeben. E'm dem Generalberichte beigelegtes Verzeich-msi der bisherigen Ankäufe für die dießjährige Verlosung im October 1862 weis't nach, daß der Verein bereits wieder für 19.136 fi. 20 kr. Kunstwerke, und 2 qroßere Kupferstiche als.Vereinsblätter erworben habe. Der Stand dieses Institutes, dessen Aufgabe „Förderung der Kunst durch Hebung und Bildung des Geschmackes und Sinnes für dieselbe" ist, und ^ das zu diesem Zwecke füuf Filialvereine in Brunn, Gratz, Innsbruck, Laibach, Klagen fnrt errichtete, verspricht einen gvoßeu Einfluß auf unsere Kunstzustäudc. Von den im 1. Jahre von einheimischen und fremdeu Künstlern zugesendeten 1031 Kunstgegenständen kamen bei dem Vereine durch die Ausscheidungen der Jury und jeuer vou den Künstlern bloß für die Filialanstalteu bestimmt gewesenen Werken nur 770 zur Ausstellung, und zwar 24 plastische Werke, 676 Oelgemälde, 127 Aquarelle, Zeichnungen, Miniaturen und 44 Kupferstiche, Radirungen nud Lithographien; hierbei war das Inland durch 326 Werke, uud zwar Wien durch 260 vou W Künstlern, die Monarchie durch 66 vvn 34 Künstlern vertreten; Deutschland, Belgien, Holland, Frankreich, England, die Schweiz, Dänemark und Rnß-land durch 260 Werke von 162 Künstlern. Von den ausgestellten Kunstwerke« brachte der Verein selbst 61 für seine Verlosung an sich. Von dem allerhöchsten Hofe nnd dessen Mitgliedern und von Privaten wurden 104 Gegenstände angekauft. Sämmtliche von dem Vereine erworbenen und durch dessen Vermittlung verwertheten Kunstwerke erreichen mit Hinzurechnung der für die Vereiusblätter gezahlten 6660 ss. 61 kr. CM. die Summe von 62.888 fl. 1!) kr. CM. — Ein so glänzendes Resultat in Bezug auf den materiellen Erfolg hat wohl kein Knust« verein im ersten Jahre seines Bestandes aufgewieseu, uud es gibt uns nur neuerdings eiuen Beweis von der warmen Theilnahme unseres Publicums für Zwecke der Kunst, weuu hierbei mit richtigem Tacte uud Erkeuutlliß uuserer Zeit nud ihrer Vedürfuisse vorgegangen wird. Innsbruck, Ende Mai. (Tr. Z.) Die plötzliche Abberufuug der mit deu Vorarbeite» für die Eisenbahn, durch's Unterinnthal beschäftigten Ingenieure erregte unter der hiesigen Handelswelt, sowie in den gewerblichen Kreisen keine geringe Bestürzung. — Mit dem hieraus gefolgerten abermaligen Aufschub desBahndaues hates auch leider siine voUe Richtigkeit, und der Warsn^g durch Tirol ist in der That anf's Aeusierste gefährdet; was levocl) die Nrsache dieser bedauernswertheu Verzögerung betrifft, so bin ich iu der Lage, versichern zu können, daß dieselbe nicht — wie mehrseits vermuthtt wird — in einer höhern Orts etwa obwaltenden Ungeneigtheit, auf deu Bau überhaupt einzugehen, soudern darin gelegen ist, daß mau dort einen definitiven Beschluß hierüber durch die vorhergehende Erledigung des Brennerbahn-Projcctes bedingt erachtet, und es noch nicht gelungen ist, die deßhalb eingeleiteten technischen Untersuchungen zu einem befriedigenden Abschlüsse zu bringen. Es versteht sich nämlich von selbst, daß die end-giltige Traciruug der Linie nnr mit Rücksicht anf das Maß der erforderlichen Steigeruug vorgencm-men werden kaun, die genaue Bestimmung dieses aber vor Entscheidung der Frage, ob die Kufsteiner-bahu hier knapp am Fuße des Gebirges enden oder über dasselbe hin mit der Bozen-Veroneserbahn ver-buudeu werdeu soll, geradezu unmöglich ist. Um nun diese Entscheidung, welche bisher noch immer durch den Maugel geuügender Vorlagen verzögert wurde, endlich herbeizuführen, werden demnächst neuerliche Erhebungen gepflogen werden nnd von dem Resultate derselben wird es dann abhängen, wie, wo nnd zn welcher Zeit der Schienenweg dnrch'S Unterinnthal zur Ausführuug gelangt. Pesth, 11. Juni. Gestern nach öer kaiserl. Hoftafel, welcher.viele hohe Würdenträger beigezogen waren, machten Se. Maj. bloß in Begleitung Allerhöchstihres General-Adjntanten einen Spazierritt durch die Vorstädte Pesths. Abends war noch Thee bei Sr. k. k. Hoheit dem Hrn. Erzherzog-Gonverneur, wozu ein Theil der höchsten Würdenträger beigezogeu wurde. Heute Vormittags geruhteu Se. Majestät eiue Besichtigung der k. k- Statthalterei und der Oberfi-nanz-Landesdirection vorzuuehmeu. Nachdem Seiue Majestät mit einer überraschenden Geschäfts- und Sachkenntniß auf die eiuzelnen Details nicht nur des administrativen, sondern auch des mechauischen Theils des dienstlichen uud Geschäftslebens eingegan- gen waren, gernhten Allerhöchstoieselben die betreffenden Chefs durch den Ausdruck allerhöchster Zufriedeu-heit zu beglücken. Heute um 1 Uhr Nachmittag geruhten Se. k. k. apostol. Maj. mittelst Separat-Train nach Czegled abzureisen, zu welcher Stunde der hohe Clerus, die HH. k. k. geheimen Räthe, Kämmerer, Truchsessen, der übrige Adel uud die Chefs der verschiedeuen Behörden nicht bloß der Zukömmlichkeit, sondern auch dem Dränge ihres Herzens folgend, anf's Zahlreichste am Bahnhöfe sich eiugefnnden hatten, um Sr. k. k. apost. Majestät das Geleite zu geben. Die „Pesth. Ztg." berichtet uuterm 11. d. M.: Die erhebende Feierlichkeit des h. Frohnleichnamfe-stes in der Festnng zu Ofen ging genau uach dem jüngst veröffentlichten Programm vor sich; die kirchliche Feier erhielt unter dem Andränge zahlloser Schaaren vou Gläubige» eine besondere Weihe durch die Gegeuwart Sr. f. k. apostol. Majestät, welche dem Umzüge des Sanctissimum folgten. Nächst den drei kaiserlichen Erzherzogen wohnte auch der ge-sammte hohe Clerus, eiue große Zahl von k. k. geheimen Räthen, Kämmerern, Magnaten, Ordensrittern verschiedener Grade andächtig bei, nnd die Fe-stung Ofen mag wohl in diesem Jahre nächst Rom das Frohnleichnamöfest am Feierlichsten begangen haben. Pesth, 12. Juni. Se. k. k. apost. Majestät haben für die Armen der Städte Pesth-Ofen 6000 Gulden CM. allergnädigst zn verleihen geruht, wel» ches kais. Geschenk auf Grundlage commissioueller Berathuugeu an wahrhaft bedürftige Bewohner der beiden Schwesterstädte vertheilt werdeu wird. Deutschland. Berlin, 9. Inni. Der „Staatsanzeiger" bringt die a. H. Genehmigung vom 3. d. zur Anlegung einer Eisenbahn von Dortmund über Hoerde, Unna und Werl nach Soest im Anschlüsse an die bergisch-märkische, Köln-Mindeucr und westphälische Eisenbahn mit einem Gnlndcapitale von 1.«60.000 Thaler, mit der Maßgabe, daß von der betreffenden Aktiengesellschaft Van, Verwaltung und Betrieb der Bahn deM Staate zu überlassen ist. Frankfurt a Mt., 7. Inni. Schon früher ist erwähnt worden, dasi die Verluste am VuudeS-Eigenthum zu Nastatt, welche durch die Revolution im Jahre 1848 entstanden, bei der VundesversamMl lung zur Sprache gekommen sind. Nach näherer Mittheilung in der „Pr. Z." ist bereits im März 1860 ein Commissär Seitens der Centralcommision abgesandt, um die Art und Weise der erfolgten Beraubung der Festungscassen-Vorräthe und des sonstigen Festungsguts zu constatiren, sowie um zu ermitteln, ob uud gegeu wen ein Erscchanspruch zu machen siy? Der Commissär stattete zwar seinen Bericht ab, die Ceutralcommission ist jedoch zu eiuer defini» tiven Beschlußnahme nicht gelaugt, und hat nur den Grundsal) festgestellt, daß wegen der durch die Gewalt der Revolution der Vundesfestung Rastatt zugefügten Schäden ein Anspruch gegen dte badische Regierung nicht erhoben werden könne, diese vielmehr als den Bund als Eigeuthümer treffende Schäden zu trageu seyen. — Als diese Angelegenheit im All* gnst vorigen Jahres seitens der Bundesversammlung wieder aufgenommen wurde, ging man zuvörderst daran , eine vollständige Verechnnng der entstandenen Beschädigungen aufzustellen. Hierbei ergab sich, baß der durch die Gewalt der Nevolutiou selbst entstände»^ Schaden circa 78.400 fl. betrug; außerdem stellt M der Verlust au Naturalvorräthen auf circa 16.000 ft»' dazu trateu noch Aufwendungen, die in Folge de Revolution für Casernirung der prenßischen Truppe"» Unterbringung uud Bewachung der KriegsgefangeN^ nöthig wurden, so daß sich der gesammte, dem B"N zur Last fallende Schaden auf circa 97.000 st- ^ läuft. Wenn auch zur Deckung dieses Betrages z"^ nächst die Urheber oder Theilnehmer der ^aM Empörung verpflichtet sind, und in dieser BeM)^ auch durch Vermittluug der badischen Negierl'Ng erforderlichen Schritte eingeleitet wurden, so l"" doch kaum aunehmen. daß dieselben einen "Helm ) Erfolg haben werden, und es wird daher d. erwähnte Summe wohl ih«m gr ß^en The.le nach aus Bundesmitteln beschafft werden müssen. A7I In der Bundesversammlung wird demnächst über die normativen Vuudesbestimmungeu für Regelung der Presse, welche von der Fachmänner-Com-Mission aufgestellt worden sind, Bericht erstattet werden. Der betreffende Vundesbeschlusi dürfte dann binnen Kurzem erfolgen. Freiburg, K. Juni. Es wurde schon erwähnt, daß der hochw. Herr Erzbischof an Se. kgl. Hoheit den Regenten ein Schreiben gerichtet, und darin die Gründe, die ihn bei der so vielbesprochenen Anordnung der Trauerftler geleitet, auseinandergesetzt hat. Dieser Tage nun ist die Antwort des Regenten auf das Schreiben des Herrn Erzbischofs wirklich erfolgt. Es wird darin die momentane Störung des bisherigen Verhältnisses zwischen der Negiernng nnd dem Herrn Erzbischof bedauert, hinsichtlich der fraglichen Sache einer andern Auffassung als der nrsprüngllchen, Raum gegeben, und es ist das Schreiben in der versöhnlichsten nnd befriedigendsten Sprache gehalten. Circulare, die von Carlsruhe aus im Lande verbreitet wurden, und die Bürger zn Unterschriften gegen die Anordunng des Hrn. Erzbischofs aufforderten, worauf der Letztere den Regenten in einem zweiten Schreiben eigens aufmerksam machte, wurden sogleich iuhibirt und erklärt, dasi keine, solche Adresse entgegengenommen werde. An eine von Seiten der hiesigen Universität jüngst abgesendete Huldignugsdeputation hat der Regent gleichfalls Worte der Versöhnnng gerichtet. Besonders die Universität, änsierte er nuter Anderem, könne für die Erhaltung des confessionellcn Friedens Vieles thun, und er wünsche sehr, daß die Professoren in diesem Sinne wirken möchten. Es wurdeu auch gleich nach der Zurückkunft der Deputation die HH. Professoren in einer Plenarsitzung von diesem Wunsche in Kenntniß gesetzt. Niederlande. Haag, ti. Juni. Eifrigst beschäftigt man sich jetzt im ganzen Lande mit den Vorbereitungen zn den Ernenerungswählen für die austretende Hälfte der zweiten Kammer, welche am 8. d. bevorstehen. Man glaubt, daß die Physiognomie der Kammer in Folge dieser Wahlen nur wenig Veränderungen erleiden dürfte. Bis heute ist wegen der Erneuerung eines nenen Justiz- und eines Kriegsministers nichts Bestimmtes bekannt geworden. I r a ll k r e i ch. Paris, U. Imii. Vor dem Kriegsgerichte zn Lyon hat jetzt der Prozesi gegen die 11 Militär-und 13 Zivilpersonen begonnen, die beschuldigt sind, ein Complot zur Ermorduug sämmtlicher Officiere deS zu Lyon garnisonirenden 13. Linien-Regiments gebildet zu haben. Einer der Verschworenen, dem zur Ausführung das Herz fehlte, hat es enthüllt. 2 der angeklagten Militärs und 8 von den Civilperso-uen befinden sich auf flüchtigem Fuß. Die Militärs, größtentheils Sergeauteu, gehören fast sämmtlich dem genannten Regiment an. Das „Journal des Debats" meldet aus E u vom N. Juni: DaS Schloß En ist diesen Morgen mit Beschlag belegt worden. Eine Versteigerung des Mobiliars sollte im Namen der Prinzen übermorgen Statt finden. Diesen Morgen um 10 Uhr laugten der Director der Domänen des Arrondissements von Dieppe, ein Gerichtsdiener dieser Stadt und der Hauptmann der Gensd'armcrie in Eu au. Um 11 Uhr fanden sie sich, in Vegleitnng des Maires dieser Stadt, vor dem Gitterthor des Schlosses ein. Ein zahlreicher Volkshaufe stand vor dem (Vchlosse. Der Schloßverwalter, Herr Mouuier, ließ sämmt-llche Eingänge zusperren. Der Director der Domänen forderte Kraft des Decretes vom 22. Jänner die Eröffnung der Thüren. Der Schlosiverwalter erwiederte, daß uur seinem Herrn, dem Herzoge von Nemours, das Necht zustehe, ihm Befehle zu ertheilen, und daß er sich auf das Bestimmteste weigere, die Thüre zu öffnen. Der Maire ließ h.erauf einen Schlosser holen und unterdessen im Namen des Ge-sches drei Aufforderungen au den Schloßverwalter "gehen, sofort die Thüre zu öffnen; dieser aber be- harrte anf seiner Weigeruug. Der Schlosser legte Hand an's Werk, zerbrach die Ketten, die das Gitterthor verschließen, es gelang ihm aber nicht, das Schloß zu öffueu, und cs mußte nach langen Anstrengungen durch Kolbenstöße gesprengt werden. Als die Agenten der Domäne iu deu ersteu Hof eingedruugeu waren, erklärte einer derselben dem Schloßverwalter, daß Maßregeln znr Unterdrückung jeder Beweguug ergriffen worden seyen. Dieser er> wicderte, daß er nur Widerstand leiste, um das Eigenthnmörecht zu constatircn, und gegen die An. wendnng der Gewalt zn protestneu. Man wollte hierauf in's Innere des Schlosses eintreten; da abcr das Schloß jeden Anstrengungen, es zu öffnen, widerstand, so zerbrach mau eiue Fensterscheibe, sprengte die Riegeln und trat iu das Innere ein. Paris, 8. Inui. Eine Verordnung des Unterrichts-und Cultusininisters verfügte dieErueuerung einer gemischten Commission, aus vou dem Kriegs-, Marine-, Finanz- nnd Uuterrichtsminister bezeichneten Mitgliedern bestehend, welche mit der Revision der Zulassungsprogramme znr polytechnischen, militärischen, nautischen nnd Forstschnle beauftragt seyn wird. Diese Commission wird anch die Unterrichtsprogramme in deu Lyceen revi-"' u und die Modifikationen, welche zu macheu siud, Harmonie in deu Gesammtunterricht zu bringen, mmen. Dir „Patrie" zählt eine Reihe meistens schon angekündigter Gesetzentwürfe auf, die nun wirklich dem Staatsrath übergeben worden sind. Dao Wichtigste ist das übn- Reorganisation der General-Arrondissements-nnd Gemeinderäthe. Die Wahl der Generalräthe soll cantonsweise Statt finden und es würden danach diese Versammlungen in Zukunft unr 30 bis 40 Mitglieder zählen. Ferner ist der Entwurf zu einem ^»'nnlu-» Con-«ulNun über Regelung der Colonialverfassungen für Martiuique, Guadeloupe und Ile de la Reunion zu erwähnen. Unter den Passagieren der Fregatte „Erigone." die kürzlich nach Cayenne absegelte, befinden sich fünf Iesuitenväter, die für deu religiösen Dienst der Straf-colonic bestimmt sind. Der Generalprocurator von Dijon hat wegen der immer zuuehmeudeu Vraudstiftungen in der Umgegend ein Rundschreiben an die Behörden gerichtet, worin er sie zur strengsten und raschesten Verfolgung der Urheber antreibt. Der Maire von Snudhausen im Elsaß hat folgende Verordnung erlassen: „Es ist den juugen Lenten beiderlei Geschlechts verboten, vor dem Alter von 16 Jahren Wirths- und Scheukhäuser, CaUs- uud Tanzsäle zu besuchen, wenn sie nicht von ihren Aeltern begleitet siud. Iu der Folge ist den Schenk-, Gast-und Kaffehwirthen untersagt, solchen Personen zu triukeu zu gebeu, oder sie iu ihre Tauzsäle aufzunehmen. Eben so ist jedem Eigenthümer eines öffentlichen Hauses verboten, znzugeben, daß juuge Leute unter 18 Jahren bei ihnen Karten spielen. Es ist jungen Leuten unter 20 Jahren verboten, nach der Polizeistunde in den Gassen herumzugehen." Sonnabend deu 12. Juni wird der Staatsrath über die Orleans'sche Augelegenheit deliberiren. Die Vtaatsräthe Cornudet und Reverchon werden das Wort nehmen, jener als Berichterstatter des Comites, dieser als Negieruugscommissär, die Advocate», der Orleans'schen Familie sind Paul Fabre uud Ma-thieu Vodet. Der noch vom Nationalgerichtshof von Versailles verurthe.Ite Er-Moutagnard Deville. der im Ge-fäuguiß vou Velle-Isle von Lähmung getroffen worden, «st vom Präsidenten der Republik beguadigt worden. Einigen anderen dorthin deportirten Verurcheil-ten vom 13. Juni sind ebenfalls Vergünstigungen und Strafuachlässe zu Theil gewordeu. Ein nicht unwichtiger Conflict ist aus Veranlassung der dießjährigeu Frohuleichuamsfeier zwischeu deu weltlichen uud deu geistlichen Behörden ausgebrochen. Zu Lille, zu Nouen, nnd selbst zu Paris ist in deu Kirchen augesagt worden, daß der hohe Umgaug öffentlich Statt finden werde. Zu Lille hat bekanntlich der Maire Boute-Pollet auf Grund deS Concordats die öffentliche Prozession durch einen Erlaß verboten und mit seiner Entlassung gedroht, wenn der Präfect denselben cassiren sollte. Das Ministe-rinm des Innern, an das der Präfect berichtete, hat nun dem Maire, der allerdings nur nach der beste-heudeu Kirchenordnung handelte, Necht gegeben, und es werden daher wohl die Frohuleichnamsprozessionen fnr dieses Jahr wenigstens noch unterbleiben. Auf Verlangen mehrerer Geueralinspettoren der Gefängnisse soll eiue Anzahl Gefangener be, den Arbeiten verwendet werden, welche iu der Sologue ausgeführt werden, um diese Gegend gesünder zu machen. Paris, !). Inni. Der „Constitutionnel" hat für seiuen gestrigen Artikel eine zweite Warnung erhalten. In dem Erlaß des Polizeiministers de Manpas ist gesagt: daß dieser Artikel bei der Behauptung des Factums beharre, das die erste Waruung veranlaßt habe. Die Regierung muß den Beschluß, Dr. V< ron so empfiudlich zn treffen, erst in der Nacht gesaßt haben, da kein Abendjourual uud kein nicht officielles Ionrnal von hente Morgen, der „Constitutionnel" selbst nicht ausgenommen, von der neuen Warnung !weiß. Der „Monitem Uuiversel" allein, in dem die erste Warnung nicht abgedruckt worden war, enthält sie. Der definitive Aufschub für die Eidesleistung der Universitätsmitglieder war am ^>. d. M- zu Eude. Mau sagt, die Zahl derer, welche den Eid verweigerten, belaufe sich auf 11. Uuter ihnen bemerke man mit Bedanern die Herreu Chomel und Rouvy, welche ein Verlust für den Unterricht sind. Die „Patrie" meldet, daß der Capita« Kleber, dessen Prozeß in Folge deS 13. Juni so großes Aufsehen erregte, uud der, zum Tode verurtheilt, der Intervention des Präsidenten der Republik das Leben verdankte, nun in Folge einer Entscheidung des Prinz» Präsidenten gänzlich in Freiheit gesetzt worden ist. China. Am IN. April ist Herr Huc, der berühmte katholische Missionär in China und der Tartarei, von Bombay nach Europa abgereist. Ein französischer Priester, durchwanderte er fünfzehn Jahre lang die nördlichen Provinzen China's, und sammelte seine Erlebnisse in einem Tagebuche, das zum Theil schon veröffentlicht worden ist. Während der ganzen Dauer seines Aufenthaltes im himmlischen Reiche trug Herr Huc tatarische Kleidung und verkehrte ausschließlich mit den Eiugebornen, über bereu Sitten und Gebräuche er vielleicht besser unterrichtet ist, als irgend ein Europäer. Locales. Laibach, 14. Juni. Seit dem Jahre 1848 bestaub in unserer Stadt keine Sckwimmschule mehr, um daher diesem in vieler Beziehung dringenden Bedürfnisse abzuhelfen, haben sich mehrere hiesige Bewohuer vereiniget, die nöthigen Geldmittel hiezu sowohl, als auch zur Er-bauuug einer Badeanstalt beizuschaffeu. Letztere konnte jedoch bisher aus der Ursache noch nicht in Augriff genommen werden, weil die Banbewilligung vou der Entsumpfungs-Commissiou uud dcu andern einschlägigen Behörden eingeholt werden mußte. Die Schwimmschule jedoch, welche sich am liuken Laibach-Ufer unweit des Hauses des Hrn. Zimmermeisters Paik befindet, wird am 16. d. eröffnet werden, wo Jedermann gegen das festgesetzte Honorar die Schwimmkunst regelrecht erlernen oder sich im Schwimmen übeu kann. Als Honorar wird festgesetzt: Für einen Schwimmcurs .... 8 st. — kr. Für Frcischwimmer......4 „ -^ Für eiuzelne Schwimmübungen . . — „ 10 12 Stück Schwimmkarten ... 1 „ 40 Die Billets für Schwimmcurse und für Frei-schwlmmer, dann die Dutzend-Schwimmkarten werden in der Handlung des Hrn. Carl Pachuer am Hauptplatze gegen Erlag des Honorars verabfolgt, die ein-zelueu Schwimmkarten können aber m der Schwimmschule selbst gelöst werden. ff^^ Verleger: Ign. v. Klcinmayr uud Fcdor Vamberg. Annana zur ImImtllerSeitmm. Telegraphischer Eours«Nericht der Staatspapiere voin 14. Juni I852. StaatSschuldverschmbungeu zu 5 p(5t. (in CM.) 95 13/1« detto ., 4«/i « . 8611/l6 detto „ 4 ., ., 76 5/8 Staatsschuldvcrsch. v. Jahre 185U »»it Rüchahluilg ..4 „ . Nl) l/2 Darlehen ,»it Vcrlosimg v. I. 183^, für 50« g. l llw dctto dctto 1839, „ 250 ., 32« 3/8 Neucs Alilehc» filter.-, ^.........95 13/16 dctto I^iUc.ra Ü........1W1/4 Lombard. Aiilchcn ..........1033/8 V>,iif-Actitll, vr. Stilck 1362 fi. in C. M. Nctie» d,r Kaiftr sscrdinandS-Vlordbahn zu I«»« ss. C. M....... 2110 st. in (5. M. Acticu dcr Wicu Gloqanlicr-Eisenbahn zn 500 si. E.'M.....750 ss. iu E.M. Nctien dcr l'stcrr. D.'uau-Damvfschifffahrt zil 500 ff. C. M...... ?20 l/2 ft. ill C. M. Actim dcs östcrr. Lloyd in Trieft zu 500 ff. C. M. ....... 660 fl. in E. M. Wechsel.(Zours vom l4. Juni l«52 Amsterda,», für dd. Ver- eins-Währ. !>ü2^ l/i st. Fuß, Gllld.) «18 l/2 3 Monat. Hamburg fur 100 Thaler Banco, Nthl. 1?« 1/2 « Monat. Livorno, sin 300 Toscanische Lir,, Guld. 11» G. « Monat. London, snr l Pfnnd Sterlixq. Gulden l«, - 56 3 Monat. Mailand, für 300 Qeflernich. Lire, Guld. 120 Bf. 2 Mou t. Marscill., für U. Vnfarest. für l Gulden.....22? 31 T. Sicht. > ^onstantinopel, für 1 Gulden . vara 388 31 T. Sicht, _______in Laidach am «2. Juni 1852. Marktpreise. MagaM. Ein Wiener Metzen ^"'^' si. > kr. fl. j kr, Weizen ... 4 39'/, 4 54 Kukunltz ... 3 40 l » 45 . Halbfrucht . . ___ _ — ../Korn .... __ __ 4 __ ' Wcrste .... 2 58 3 — H'lse .... 3 40 3 54 Heiden . . . — ^ 3 ^_ Ha>cr .... — — 2 , 12 Z. 79?. (!) Ätr. 54U9. Licitations - Edict. Vmi dem k. k. Bczilksgelichte Laibach l. Sco t!!.in wird bekannt gegeben, daß die Nachlaßeffecten der v.rstorbclien Maria Gorschitz, bestehend in! Wäsche, Kleidung, Bettgewand, Zimmer und Kü^, ckcmimichtung und sonstigen GegenstandtN, ver-! steig«rungsweise gegen gleich bare Bezahlung hint-anqeatbiN werden. Kauflustige haben den «8. Juni d. I., früh 9 Uhr im Hause Nr, 78 in der St. Peters.Vorstadt zu mcheinl». K. r Bezirksgericht Laib.ich l. Section am 9, Juni 1852. 8'chlungs -Aufforderung an die ehemals" Unterthanen und Grundholden dcl Helrschaft.n Selftnberc; und W.'ircloerg, dann d<6 Guces A>!,öo, Roßeq und der damit incorpo ritten Gült Ehrensp^rg (^i,l,lc)vio».) Dic uornialigen Unterthanenzund Grundhol, den der obbenannten fürstlich Auersperg'schcn Herrschaften und Güter w^den auf Grundlage dn- hohcn Ministerial'Verordnung vom 9. ?lugust und 2!>. September 185,tt, kundgemacht durch die Ncicdsg'seh- und Reaierungsdlatter (.'.IX und (7XXlX, Nr. 326 l^t 363, aufgefordert, die bis Einschluß d.ö Jahres !84? nicht denchtig-tiN , mithin ansüändigen, wie immer Namen ha« denden Urbarial - l,nd aus dem Untrrlhans-Ver-bände e»tspringenden Giedigkeitcn bis l5. August l. I um so gewlffer an das gefertigte Amt abzuführen, als widriqens diese Rückstände auf Kost5v l„ l>5« ^tand gesetzt ist, der Knnft einige Aufmerksamkeit zu Widmen, bin ich gerne bereit, soliden Kunden längere Zeit Eredit zu bewilligen, wo eine kleine Darangäbe stattfindet, und das Uebrige alsdann in mountlicheu Ratenzahluugeu abgemacht werden kann.______________________________________________ Z. 763. (2) »«i Ivii* i* Mleiiiiiiayr _Q»'«5>RS»' in ^ aidach ist zu haden: Practischer Commentar zum osterreich. Strafgesetz ^ vom 27. Mai 1832. Prauum era tions-Preis 3 st. Ich zeige hiermit an, daß jetzt, nach der eben erfolate» alle,höchsten Sanction dl's „östcrr. Ttrafaesehes über Ve brechen c der schal seit Jahr und Tag augezeigte uud vorbereitete praktische Eommentar dazu in kiirzester Frist bei mir erscheine!, wild, unter den, Titel: Handbuch d e s österreichischen Strafgesetzes Verbrechen, Vergehen und Uebcrtrttungen, nebst den dazu gehörigen Verordnungen üoer die Gompetenz der Strafgerichte und der Preßordnung vom 27. Mai 1652, enthaltend: den T.xt des ncum Muster genommen, so ^ dieses Handbuch, wegen seiner Vrauchbarkeit, au das bekannte Gllinfter sche ^" H^jch-anschließen wird, und ebenso wie jenes, für das practische Vedürfnift des ssesa»»»nten terstandes insbesondere berechnet ist ^.-.,l> kurzer Zeit, Das ganze Wert »vnd Eineld Band umsassen und in 3 Lieferungen, in uberrascyeno r« z ^ vollendet seyn. .> -^ bedeutend erhöht- Vls zur Vollendung besteht der Präuumerationsprets von 3 fi. — Ladenprew >v Wien, 2. Juni 1852. Ml illteltn ßraumüller, k. k. Hofbuchhändler, am Wraoen, Sparrcassagebäud-.