Win Zeitung ss——. Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ---------- Vchristteiiung und «ermallung: Preternova ulica Nr. 5. Telephon 21. — Ankündigungen werde» in bet «rnoalning gegen Berechnung billigster Sebüdren entgegengenommen. B,,»g«preise: Für das Inland vierteliährig K 24.-, halbjährig K 48.—, ganzjährig K #6.—. Rsit da« «»«land entwrechend« Erhöhung. — Einzelne Rummern Krone. Nummer 6 ^ Donnerstag den 20. Jänner <921___\ 3.146.] Jahrgang Handelspolitik. Die jetzigen Ereignisse aus dem Weltmärkte geben eindeutige Beweise, daß die ve, wirrten Schein-zustünde in Handel und Industrie auch bei un« immer klareren, wenngleich sehr bitteren Verhält-nissen weichen müssen. Der allgemeine Warenmangel in der Welt hat plötzlich umgeschlagen in ein drän> gende» Uebcrangebot und die Produzenten der „Sieger"staaten suchen fieberhaft nach Absatzgebieten. Die Richtung, welche unsere offiziellen Handels-politiker jetzt sür unsere Volkswirtschaft festlegen bezw. ihr aufzwingen werden, wird die Weiter-entwicklung vielleicht auf Jahrzehnte hinaus end» gültig bestimmen. So hat es z. 83. jemand in der Hand, der aus einem hohen Berggipsel steht und einen Stein in» Tat loslassen will, mit einer ganz kleinen Drehung die Richtung dtS Laufes entscheidend zu beeinflussen. Ein scheinbar müheloser, unbedeu-tender Druck, eine kaum sichtbare Lewegung entscheidet, ob der Stein im Norden oder im Süden in« Tal gelangt, und die schließlich« Lage kaun im Umkreise ,o» vielen Wegstunden irgendwo sich befinden, hier in eine« wirklich sruchtbarea Gebiete, dort in einer Wüste, je nachdem, wie die scheinbar zufällige Nn-sangSbewegung begonnen hatte. Ist der Stein aber einmal im Rollen, so ist der Versuch, ihn in eine bessere Gegend zu lenken, nicht nur mühsam und gefährlich, sondern meist gänzlich vergeblich. Mit solch schicksalsschwerer Macht hat daS Volk sei« Parlament und diese« wieder seine Mi-»ister jetzt ausgestattet. Große Erfolge, aber auch furchtbare Mißerfolge können gerade jetzt eingeleitet »erden. Die Situation ist ganz neu and darum kann »an von vornherein nicht sagen, daß nur der Jachmann für die Leitung unserer Geschicke im Aotschewls«us -Wettrevoüttlon. (Schluß) Nicht minder radikal waren die Aenderungen auf dem Gebiete der Kulturpolitik und Rechtspflege. Oberster Grundsatz ist die Trennung de« Staate« und der Schule von der Kirche. Die religiöse und antt« religiöse Propaganda ist frei. Jeder staatliche Zuschuß für kirchliche Zwecke hört auf, da« Kirchenvermögen wurde ohne Entschädigung verstaatlicht und die Ein-Hebung von Kirchensteuern verboten. Der religiöse Eid »«de aufgehoben und jede kirchliche Mitwirkung bet Akten der Staatsgewalt untersagt. Religiöser Unter« richt ist fernerhin Privatsacht. Der Kleru« wurde vom Wahlrechte »»«geschlossen und die Zivilehe sowie Scheidung durch Uevereinkommen eingeführt. Für die BolkSauSbildung würd? ein eigene« Kommissariat er» richtet. Da« Hauptgewicht wurde auf dir Ausbildung des noch in der Mehrzahl analphabetischen Proletariat« gerichtet. ES wurden die bi«her in verschiedenen Mini« sterien verteilten U»terrichtSanstalten zentralisiert. In jeder Schule wurde ein Srziehung«rat au« Vertretern der Lehrer, der Schüler der höheren Klaffen, der Eltern und der lokalen Sowjet« gebildet. Die Lehrer wurden bester gestellt, Gewerbeschulen und eine sozia« listische Hochschule al« oberster Gerichtshof der Wissen-schaft errichtet. DeS weiteren wurde eine PolkSauS-gab« der russischen Klassiker zu billigen Preisen per-«»staltet und nebenbei literarische, künstlerische, tech-nische und gewerbliche Zeitschriften gegründet. Die Pretzfreiheit wurde aufgehoben und die bürgerliche Presse vollkommen unterdrückt, da die Bolschewiken Handel»- und Jndustriesache der richtige Mann wäre. SS ist ganz sicher, daß ein natürlicher In-stinkt, das Fehlen der Kenntnisse der allen Methoden, mit einem Worte, ein jungfräulicher Dilettantismus jetzt unter Umständen das Beste sei» kann. Der führende Mann wird von den Grundelementen auf-bauen muffen; es wird alles Mögliche, das außer« halb feines jetzigen engsten Wirkungskreises liegt, in seine Arbeit hineinspielen und er wird daher von seinem Standpunkt aus auch in andere Gebiete entscheidend eingreifen können und müssen. Wir leben in einem Agrarstaate und eS hat sich erwiesen, daß die Industrialisierung nicht von heute auf morgen durchzuführen ist, ja daß es un-endlich schwer sällt, die bestehenden, auS ihrem natürlichen Zusammenhange' gerissenen Industrie-Unternehmungen lebenSsähig zu erhalten. ES bleibt nichtS übrig, man muß sich damit abfinden, daß die Zukunft von Jugoslawien auf agrarischem Gebiete liegt, wenigsten« sür unsere Lebzeiten. Für den Ab-fatz unserer agrarischen Produkte im Auslande zeigen sich nun drohende Gefahren. Ja Friedens-zeiten haben die russischen GetreideauSsuhrmengen ein Drittel dcS Bedarfes der Importländer der Welt gedeckt. Frankreich und England haben ihre heimische Produktion in Kirnersrüchten'unbedeutend erhöht. Der Boden Deutschlands liefert kaum noch ein Viertel der FriedenSernte, weil ih» die künst-lichen Düngstoffe derzeit fehlen. Rußland exponiert gar nichts und trotzdem geht die Weltversorgung recht und schlecht voustatlen. Wenn einmal Rußland wieder exportieren kann, wenn einmal die Balkan-länder, namentlich da» vergrößerte Rumänien ordentlich und intensiv wirtschaften, dann wird ein riesige« Ueberangebot entstehen und e« können für Jugoslawien die gleichen Zeiten kommen wie sie die Presse nur alS Machtmittel d«S politischen und sozialen Kampfe«, nicht aber al« «olkeaufklärungS-od« BildungSmtttel ansehe». Den radikalst«» Schlag führten die Bolschewiken im Kampf« gegen die gegne-rtsche Presse durch da« Dekret über die Einführung de« Inserateamonopol«. Diese« erklär« die «erössent-lichuag bezahlter Annoncen in den Zeitungen «nd an den Plakatsäulen al» StaatSmonopol. Nur die Or» gaa« d«r Rite dürfen Annoncen veröffentlichen. Die Unternehmer und da« Personal der Zeitungen habe» bi» zur Uebernahme de« Betriebe» auf ihrem Posten z» bleiben und alle Dokumente sowie Geld bet sonstiger BermögenSkonstSkatioa abzuliefern. Die Unter-nehmungen für Annahme von Inseraten wurden v«r-staatlich». Mit ditsem Dekrete hat selbstverständlich die bürgerliche Presse zu bestehen aufgehört, dafür aber hab«» die bolschewikischen Organe eine gewaltige Steigerung d«r Auflag« erfahren. So erscheint di« „Pravda" in einer Auflage von 500.000 Exem plärrn und da» amtliche bolschewikische Organ, di« .Lstwestija" tn einer Morgenausgabe von 500.000 und «in» Abendausgabe v.n 700.000 Stück. Auch auf dem Gebiete der Kunst wollen die Bolschewiken Ihren Ideen zum Durchbruche verhelfen. Da» Kommissariat für Volksaufklärung hat «In eigene« Kunstprogramm veröffentlicht, w-lche» die Errichtung eine« Gymnaflum» für modern« Künste, freie staatlich« Künstlerwerkstätten, Bereinigung der jungen radi-kalen Künstler und Abschaffung de» Klassenunter-schied«» vorsteht. D«r Unterricht soll reformiert, künstlerische Bildung verbreitet, die ästhetischen In-stinkt» geweckt werden, vorgesehen ist die Errichtung ehemal» da« alte kleinere Serbien durchzumachen hatte. Und diese Depressiv» tritt unbedingt früher ein, bevor noch die heimische Wirtschaft auf Industrie-umgewandelt wurde. Dann aber ist es für Jndu» strialisierung zu spät, wenn wir nicht für ständige, durch Verträge gebundene Absatzgebiete gesorgt habe». ES würde eine allgemeine Stockung und eine bau-ernde Krise entstehen, die gar keine überflüssigen Kapitalien sür die Industrialisierung frei werden ließen. Dagegen kann und muß die Sicherung eines Absatzgebiete» sür unsere LandeSprodukle auch unsere» Handel mit Zndustrieprodukten, der auf lange ein Jmporthandel bleiben muß, aufS beste unterstützen, weil wir im Rahmen eines Handelsvertrages dann. Zug u» Zug geben und nehmen. ES wird also die vornehmste Ausgabe unserer maßgebenden Handelspolitiker sein, solche natürliche Absatzgebiete zu suchen und durch alle möglichen Mittel an un» zu binden. W nn man diese Ber-Hältnisse vorurteilslos überprüft und sich von den perjönlichen TageSleid-nschaften loilöst, so muß man, wenn man ein Heller Kops sei» will, zur Ueber-zeugung gelangen, daß der Weg unserer Agrar-Produkt« nach Deulschösterreich und Deutschland führt und daß wir also diesen beiden Länder« die größte Aufmerksamkeit entgegenbringen müffen. Ja, nicht nur Aufmerksamkeit, sondern Hilse, vielleicht auch gleich Opfer, die sich später einmal sicher reichlich bezahlt machen werden. Unser neuer HandelSminister Dr. Kukovcc wird sonach den verantwortlichtn Stellen im auS-wältigen Amte sagen müssen, daß nach seiner Met« nung mit Deutschösterreich und Deutschland die beste» Beziehungen auszunehmen sind oder umgekehrt, er wird di, Meinung seiner serbischen Kollegen teilen müssen, di« i» dem wahrhast freundschaftlichen lokaler Kunstgewtrbeschule» »nd künstlerischer Wett-bewerbe. Für da« Th«at«r und Kino soll«» neue dek»« rative Forme» geschaffen werde» durch experimental« Werkstätten. Eine Vtaat«schut« für Kinokuvst und Wettbewerb für künstlerische Plakate ist beabfichttgtigt. Neu« Forme» für di« Baukunst sollen i»»bes»nd«r« durch Au»schr«ibung künstlerischer Wettbewerbe gr-wonnen werde». Wahrhaft revolutionär ist die Umgestaltung der Rechl«pst«gt, die bei w«tt«m über alle« hinausgeht, wa« von freiheitlich denkend«» Juristen fett langem ange» strebt wird. Mit «tnrm Federstrich« haben die Bolfche» »iken alle ordentliche» und b«sondrr«n Gerichte abge-schafft und durch demokratisch gev»ählte BolkSgericht« ersetzt. Diese e>kenne» in alle» Zivilsachen hi« zu zwei Jahre» GesäagniS od«r 300 Rubel als höchste Strafe. Sie besteh«» au» einem auf Zelt ge-wählten Volksrichter und 2 Beisitzern, die nach Listen von den Sowjet« gewählt werd«». Gegen di« Urteile der lokalen Gerichte gibt «« krin« Berufung. In Strafsachen ist die Nichtigkeitsbeschwerde zuge» lassen, über welche eine Bereinigung der Bolk«richter de» Bezirke« enlscheidet. Die Recht«sach«a, welche dir Zuständigkeit der lokale» Gerichte übersteige», werde» von den Bezirk«vvlk«gerichtea entschieden. A»ch hier gibt e« kein Berufungsrecht. Da« Institut der Advo« kalen »nd Sachwalter ist aufgehobe». J«der Bürger b«iderl«i Geschlechte«, d«r nicht vorb«straft ist, kann in jeder Strafsache al« Berteidiger auftreten und i» Zivilsachen Vertreter sein. Bei den Sowjet« würd« ein Kollegium von frei gewählten öffentlich«» Aa« klögern und VerUidigern gebildet, au« welchen de» Seite 9 nutz großzügigen Benehmen bei serbisch«« Vertreters bei Wt völkerbund>Tagu«g i« Erscheinang getreten ist, insoferne gerade dieser den Antrag stellte und begründete, daß Oesterreich in den Völkerbund aus-genommen »erde. Man wird aber vernünftiger Weise noch mehr tun müssen. Die ganze W.lt gibt sich den Anschein, al» »d sie mit den Deutschösterreichern Mitleid hätte, in der Tat aber hilst niemand. Ei ist ja nicht un« begreiflich, daß Frankreich, welche» Deutschösterreich In ähnlicher Weise «it wohlwollenden Phrasen be« handelt wie etwa die Armenier, sür unS in dieser Beziehung nicht vorbildlich sein kann. Denn Jugoslawien hat mit Deutschösterreich eine gemeinsame Grenze und diese« ist Deutschland, unserem natür-Hchsten Absatzgebiete, vorläufig vorgelagert. W.'N n in Deutschösterreich die Post oder die Bahn streikt, wenn dort infolge der nnmöglichin Verhältnisse, in die da» Land durch die Ungnade der Sieger ge-worfen wurde, noch wildere Zustände hervorgerufen werden sollen und zur Dauer werden, dann haben wir einen unmittelbaren Schaden davon. Unser neuer Handelsminister Dr. Kukovec müßte zum Leiter des auswärtigen Amtes gehen und ihm erklären: Der Anschluß Deulschösterreichs an Deutschland ist eine Notwendigkeit und wir müssen ihn unterstützen ; denn nur dadurch können wir geordnete Verkehrs-Verhältnisse mit unserem größten und besten Ab-nehmer schaffen. Und wenn Dentschösterreich seine Lebensmittel nur von heul« auf morgen kanst, weil ihm kein Mensch Kredit gewährt, so müßte der Handelsminister, wenn er ein weltschauender Mann ist, zum Chef der Finanzen gehen und ihm sagen: Wir haben ein Iateresse daran, den Deutschöster« reichern ein Darlehen zu geben. Neben diesen Gesichtspunkten erscheinen die jetzt wohl sehr empfindlichen, ja quälenden Zustände der Unsicherheit in Handel und Industrie nicht so bedeutungsvoll, daß man darüber die große Frage der zukünftigen Richtung der Handelspolitik, wie wir sie oben dargestellt haben, an zweite Stelle setzen dürfte. Ueber die Kohlenfrage haben wir das letztemal eingehend gesprochen. Auch die Ailgelegen-heit dcS Eisenbahn« «nd PostoerkehrS muß den neuen Handelsmuster Dr. Kukovcc interessieren, die Gildwirtschaft, die Zollverhälinisse (»enn auch dies« werden einer bedeutenden Aenderung im Abbau bedürfen) usw. Doch alle diese Fragen werden aus der Not der gegenwärtigen unerträglichen Zustände in kürzerer Angeklagten ein offizieller Verteidiger in jeder Straf-fache beijuzeben ist. Ankläger und Verteidiger nehmen am Ermittlungsverfahren teil, Außer den Parteien-Vertreter» kann je ein Zuhörer für «nd gegen den Angeklagten da» Wort ergreifen. Die BejirkSvolk»-gerichle entscheiden in Zivilsachen durch drei ständige Richter und 4 veifltzende, in Strafsachen durch 12 Geschworene unter dem Borfitze eine» ständigen Volk» richter». Die RechtSbelehrung ist abgeschafft, der vor» fitzende gibt lediglich da» gesetzliche Strafmaß an, da» in Frage kommt. Er nimmt an der Urteil« beratung selbst teil. Die Geschworenen urteilen über die Schuld» und Straffrage und haben da« Recht, die gesetzlich: Strafe bis zur bedingten oder unbedingten Begnadigung »u mildern. Die alten S.'fetze find nur anzuwenden, wenn fie nicht den Gesetzen der Sowjetrepublik oder dem sozialistische» RechtSbewuhtseia widersprechen. Da« Urteil muß angeben, warum da» Gericht ein Gesetz fiir veraltet hält. Ja Zivilsachen find alle Beschwerden wegen formeller Mängel abgeschafft. Die BeweiSauk-nähme ist nach freiem Ermessen »u regeln, die ve-wei»würdigung ist fret. Zivilsachen unter 100 Rubel sind g«bührenfrei, in höheren wird eine Laxe von 2°/0 b>S 4°/0 eingehoben. Armenrechi gibt e« nicht. Da « Urteil sprich, der obstegendcn Partei einen Kosten-betrag <» kann jedoch die unterliegende Pirtel |» nicht M'hr al» lO°/0 Kosten de» Sireilw.rte» ver-urteilt werd««. Bon diesen Kosten gibt da» Gericht der gewinnenden Partei, »»« e» für gut findet, den Rest erhält die Staatskasse. Minderjährige Beiderlei Geschlechte» dürfen weder vor Gericht gestellt noch ver« haftet »erden. ?ür vergehen gegen die Sicherheit der Gesellschaft wurden besondere Jugendgerichte errichtet. 5 i I i 11 r 8111 a a g »ber längerer Zeit toch geregelt werben und nur vorübergehende« Schatz« stiften. Die Krage der gr«ßen Hand'lSpolitik aber kann bleibend« Betmäßig« reit unter Entente- Herrschaft bringen. Unser «euer HandelSministkr wirb über diese an zweiter Stelle berührten Fragen ganz sicher viele Vorträge halten und manche Versprechungen aus Besserung gebe», vielleicht auch einiges erreiche». Wenn die Oeffent« lichkeit aber einsichtig wäre, so würde sie von ihm zuerst die Stellungnahme zu der von un« gestellten Frage der Handelspolitik mit Deutschösterreich und Deutschland fordern und von ihm die Entscheidung in unserem Sinne verlangen. Politische Rundschau. Inland. Die Thronrede in der verfassunggebenden Versammlung. Am 14. Jänner verlas der Thronsolgerregeut Alexander die Thronrede vor den Abgeordneten der konstituierenden Nationalversammlung; darin heißt «S «. o.: .Die wichtigst« Bedingung für die Arbeit in der verfassunggebenden Ber-sammlung ist die Gerechtigkeit für alle Teile der Bevölkerung, Gerechtigkeit für alle Glaubtnsb«-kenntnisse, Gerechtigkeit für die Großen und die Kleinen, für die Starken und die Schwachen. Ge« rechtigkeit für alle, di« nicht unsere« Namens und und unseres Stamme«, aber unsere Mitbürger sind. Die Entwicklung der Gesellschaft und des Staates wendet unsere Aufmerksamkeit besonder? der wirt-schaftlichen Gerechtigkeit zu. Allgemein gehl in der Welt die Ueberzeugung und da« allgemeine Streben dahin, dieses Recht immer mehr und mehr auSzu-baue». Nur auf diese Weise kann die menschliche Zivilisation vor den bisherigen periodischen Er« schlitierungen bewahrt werden. GlaubenSkämpse zwischen einzelnen und zwischen Nationen ver-schwinden und treten in den Hintergrund. Auch der Nationalitätenkamps wird sich mildern, aber ver-schärfen wird sich der wirtschaftliche Kampf, wenn wir nicht in allen unseren Gedanken, in unserer Arbeit sozialen und wirtschaftlichen Forderungen gerecht werden. So wird unser Staat, ausgebaut auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung und deS breitesten DemoiratiSmuS, die harmonische E«t? Wicklung aller nationalen Teile ermögliche» und auch dem Aermsten den Weg ebnen, durch Arbeit und Geisteskraft zu größtem Ansehen in der Ge-sellschaft und zu den höchsten Stellen im Staate zu gelangen.- — Die Thronrede schließt mit dem Glückwunsche für eine gedeihliche Arbeit der ver. fassunggebenden Versammlung und mit dem Hochruse auf die Nation und oll« Staatebürger der jungen Heimat. Unsere Staatsschulden. Die VorkciegSschulden Serbien» betrugen nn-gefähr 900 Millionen Dinar. Während de« Krieges hat Serbien in Frankreich, England und Amerika Anleihe» aufgenommen im Gesamtbetrag? von 1 Milliarde 800 Millionen Franke». Am Tage der Bereinigung wachte die gesamte Staatsschuld Serbiens 2 Milliarden 760 Millionen Dinar auS. Bom 1. Dezember 1918 ab hat unser Staat im Auslande Anleihe» aufgenommen im Betrage von 435 Millionen Franke», so daß sich die Gtsamt-summe unserer ausländische» Schulden aus 3 Milliarden 200 Millionen Franken beziffert. Außer-dem verschuldete sich der Staat im Inland« durch die Ausgabe von Bons im Betrage von 38'/, Millionen, gelegentlich der Abstempelung der Kronen um 230 Millionen und bei .der Natio»albank um 2 Milliarde 600 Millionen Dinar. Unsere innere Schuld belänst sich inSzesamt aus circa 3 Milli-arde» Dinar. Die ganze Staatsschuld anf 6 Milliarden. Neue Eisenbahnen in Slowenien. Da« BerkehrSministerium hat beschlossen, in Slowenien neue Eisenbahnverbindungen herzustellen, weil einige Linien zufolge der neuen Grenzen an Wert verloren haben. Zu allererst sollen die Linien Gotisch«—Brod und Rohitsch—Krapina auSge-baut werden. Durch die letztere Linie soll Slo-wenie» die Verbindung mit dem Uebermurgebiet erhalten. Sperrung nichtslavischer Privatfchvlen Zu diesem Gegenstände hat, soweit wir die slowenische Presse Überblicken, bisher bloß der Hummer 6 Laibacher Slovenic in ablehnendem Sinne Stell «tig mneti. Das Blatt schreibt in der Kammer Jänner hierüber u. a.: Der Unterricht»»inifter Svetozar Pribtc'vk legt Dynamit an den Staat. 9» ist nicht genug Verwirrung und Unzufriedenheit Im Staate, es ist nicht ge> ug. daß eben derselbe Minister in der Woiwodina die private«, kon-fessionellen Schulen anfgehvbea und hiedarch die bunjevcische Bevölkerung in Aufregung versetzt hat, es ist nicht genug, daß Herr Pribicwik den Kultur-kämpf in der Woiwodina begonnen ha», er will ihn jetzt auf den ganzen Staat ausdehnen. Die liberalen Blätter haben schon lange Zeit angekündigt, daß da« Unterrichtsministerium alle privaten Schulen aufheben werde. Jetzt meldet da« Laibacher Nach« richtenamt au« Belgrad, daß der U-nerrich««minister einen Erlaß herausgegeben habe, laut welch-m alle Privatschulen in solchen Orten, wo sich Staats-schulen befinden, aufgehoben werde». Es ist klar, daß ei» einzelner Minister kein Recht ha«, so weit-reichende Beiordnungen herauszugeben und noch dazu vor den Auge» der Konstituante. Die Ange« legenheit fällt in den Wirkungskreis der Konstitu-ante und e« ist bloß «in Zeiche» des nackten Ab-folutismuS, wenn sich jeder Minister das Recht an-maßt, die wichligsten Bersafsuug«srag«n mit Ber-ordnuugen zu regeln. Dies« Verordnung enthält aber noch ein« andere G:sahr. Nach dem Frieden»-vertrage von St. Germain haden die „Fcemd''ge-boren — zu denen der Slovenec offenbar auch die Deutschen zählt — das Recht anf Minderheit«- und Privatschulen. Di« Deutschen in Kärnten und die Italiener im Küstenland« werden sich gegenüber unser«» Schulsorderungc» mit E.folg aus das Beispiel d.S Pribikevic berufen. Ausland. Ein Habsburger — Kandidat für den ukrainischen Thron. Wie der Berichterstatter des Newyork Herald meldet, wird in der Arm« Petljura« stark Propa ganda für die Ausrufung de« Erzherzogs Wilhelm zum König der Ukraine getrieben. Der genannte Prinz hatte nach dem Zusammenbruch der Mo-uarchie Wien verlassen und in den Reihen der ukrainischen Armee unter dem Namen eine» Wassilij Vicvani gekämpf!. Dies« Propaganda wird von d«n Verschwörern, die die Unabhängigkeit anstreben, unterstützt. Internationale Kontrolle des Minder-heitsschutzes. In einer Unterredung mit einem Redakteur des E-sle Slovo äußert« sich der Außenminister Dr. Benksch über die Art, wie der Völkerbund die Einhaltung der MinderheitSschutzoerlrä^e m den einzelnen Ländern kontrollieren wird. Im Eekre-tariat de« Völkerbünde« sei bereilS eine ganze Or-gantsation ausgebaut. In dieser Sektion ist schon heute «in« Reihe von Dokumenten bezüglich ein-zelner MinderheitSsragen über die Fragen unserer Minderheilen und auch über di« Minderheiten in de» Nachbarstaat«» gesammelt. Dies« werden genau verfolgt und der Rat deS Völkerbundes werde von den Referenten über alle diese Fragen informiert. Es werden Fragebogen, Enquette» vorbereitet und eS werden Kontrollkommissionen ausgeschickt werden, welche eine groß« internationale Tragweite haben werden. Sie weiden einem jeden Staate, der nicht seine Pflichten in den Minderheitsfragen erfüllen sollte, gewallige Unannehmlichkeiten verursachen. Die Atmosphäre ist eine derartige, daß nach einer oder zwei unangenehmen Erfahrungen, welche dieser oder jener Staat in Sachen einer wirklich bedrängte« Minderheit macht, jeder Staat wohl achtgeben werde, nicht neuen Vorwürfen feit«»« des Bilkerdunde« ausgesetzt zu werd?», den» dies hätte aus die öffentliche Wettmeinung unendlichen Einfluß. Gefahrlich« Lage in Indien. Den auS Indien eingetrofsene» Nachrichten zufolge scheint di« englische Herrschaft in diesem Lande bedenklich erschüttert zu sein. Das Erwachen de» indischen Nationalbewußtseins al» Folgeerscheinung deS Weltkrieges, die von Rußland her-überschlagende Welle de« Bolschewismus stellen die englischen Staatsmänner vor so schwierige Pro blem« wie sie seit 1357 nicht mehr aufgetaucht sind. Die Unruhen nehmen bereit« gewalttätigen Eha-ratter an. In den Provinzen um Delhi und Agro sind 40.000 aufständische Arbeiter in die Tee-Pflanzungen eingebrochen und haben alles vernichtet. Der Schaden Ist ungeheuer. » Rummer 6 ttillicr Zeitung Cttte 3 Aus Ütaöt unD Land. Da» tDinterfportfeft be« Athletik fportklud», da« am 15. Jänner stattfand, hat alle Erwartungen wett übertroffen und dem Rufe unserer lieblichen Gannstadt, den fie in der Feier schöner Feste seit alteriher genießt, alle Ehre ge-«acht. Da» prachtvolle Arrangement. fca» in seiner künstlerischen Gesamtwirkong Znigni» von erlesenem Geschmack ver Veranstalter und großzügiger Durch > führung ablegte, lieferte den glänzenden Rahmen um die bunle Menge ver Festgäste. Au« nah uns fern waren sie zusammengeströmt zu diesem ersten Feste ve« heurigen Fasching«. Schon zu Beginn lag jene gewisse heilere, erwartungsvolle Stimmung in der Luft, die sich im weiteren Verlause de» Abend« in die ungehemmte, jubelndste Festesfreude steigerte. Die Saallokalitäten und die Galerie waren gedrängt voll und die Zahl der Teilnehmer ist mit tausend «her zu niedrig al« zu hoch veranschlagt. Der Lall-ausschuß, der DekorationSauSschuß und der Wirt» schast«auSschuß, denen unsere Damen unermüdlich, hilfreich und opferwillig zur Seite standen, hat durch die vorbereitenden Arbeiten Außerordentliche« geleistet. Der große Saal war in einen Hain ver. wandelt, mit Tannen bestanden, auf denen der silberne Schimmer de« Winters lag. Die Embleme des Wintersportes, die ober dem Eingänge in den großen Saal ««gebracht waren, und die große Wiuterlandschast — unsere heimischen Sanutaler« alpen — an der Stirnseite des Saale» festigten die Illusion des Feste?, das im Zeichen deS Wintersports gegeben wurde. Die vier LandschastSpartien aus dem Logartale zeugen von überraschender Natur-anffassung, überraschend umsomehr, als sie. wie wir erfuhren, da« W:rt eine« kleinen Künstlers auS der 2. Bürgerfchulklaffe, Ludwig Schara, sind. Wir müssen auf da» jugendliche Talent die ganz besondere Aufmerksamkeit hinlenken, doS in seinen Anfängen bereits Großes verspricht. Bon der Bühne herab rauschten die Walzerklänge durch den Saal. Leicht-fiißig und graziös fchweblen die Paare über das Parkett. Lächelnd führte Teipsichore den blühenden Neigen. I» den Tanzpausen herrschte ein fröhliche« Gedränge um die Verkaufsbuden, die an den Seiten deS SaaleS ausgestellt waren. .Da gab eS Weinbuden, Champagnerstände, Konditoreien, Fleisch, buden ufw. Bor dem Glückshafenzelte erscholl oft da« fröhlicher Gelächter, da da« Glück bei der Ver> tellnng seiner Gaben sich in schelmischen Streichen überbot. Bon der Galerie grüßte in großen Lettern baß Won Bar in den Saal hinab. Ej wie ta oben eine Americin Bar eingerichtet mit all den drinkt. die da« H»rj sich wünsche konnte. Die wackere Rettungsmannschaft der Sanität nahm sich der in der Ausübung de« Wintersportes Verunglückten auf das liebevollste an und trog die ergebenen Opfer in die HilfShülte, wo ihnen in der Form von einer oder mehreren Flaschen W.'ine« leben«' weckende Medikament« verabreicht wurde«. Mt Spannung wurde da« Ecgebni« der Damenschö,-heilsko.ikurrenz erwartet. Die H irren gaben sich die größte Mühe, ihren Damen zu« S.ege zu verhelfen und die lebhafteste Propaganda beherrschte die Menge. Den ersten P.ei« erhielt Frl. Hedi H?rmann au« Markt Täff-r, den zwiiien PceiS Fcl. Ecna Llvcich au« Gonobitz und den dritten Frau Mcavlag au« Schönstein. Im kleinen Saale ließ da« Schrammet-quartett unermüdlich seine lustigen Weisen erklingen. Erst als der helle Morgen vor den Fenstern stand, verließen die letzien Gäste da» Hau«. Das großartige Gelingen deS Feste« dankt man vor allem der eifrigen Mitwirkung der Damen und der umsichtigen Arbeit des SporileiterS des Vereine», der als Odmann der Vergnügungsausschusses fungierte. Aufsehenerregende Verhaftung. Wie unS au« Windischzraz berichtet wird, wurde der dortige Advokat Dr. AloiS Bratkovik Sonntag ver» haftet und dem hiesigen Kreisgerichte eingeliefert. Dom optionsrecht filr Deutsch-öfterreich haben, wie Slovenski Nirod berichtet, in Laibach bloß vier Personen G-brauch gemacht-Woher das Blatt sein« Kenntnis schöpft, wird nicht mitgeteilt; jedenfalls ist der beigefügte G!äckva»sch auf eine glückliche Reise aufrichtig gemeint, wie an« dem angehängten Nachsatz hervorgeht: Da der Ter-min sür die Einbringung der Gesuch: bi« lS. März l. I. v-rlängeU wurde, so ist zu erwarten, und zu wünschen, daß sich »och jemand für Deutschösterreich meldet. Je mehr ihrer weggehen, desto besser! — Diesem immerhin begreiflichen Standpunkt deS slowenischen Blattes fehlt, wie wir letzthin gemeldet haben, vorläufig noch in« foferat Ifc Grundlage »!» die de« OpttonstermineS für die Inkandbdeusche« zwar wiederhast in der Presse angekündigt, jedoch amtlich, bisher nicht verlautbart wurde. Wiederaufnahm» de» Süddahn»«r. kehre». Infolge Beendigung de» Kohlen arbeitn-streike» hat die Südbahndtrektion am 14. Jänner den Güterverkehr aus allen Linien der Südbahn und am 17. Jänner auch den Personenverkehr im selben Umfange wie vor dem Streike wieder aufgenommen Todesfall. Aus Riez schreibt man un«: In Laufen ist a« 9. Jänner Herr Franz KuehS, pe«» sionierter Gendarmeriewachtmeister, zur ewigen Ruhe fc-stattet worden. Der verblichene — ein gebürtiger Kärnter — war 52 Jahre alt und hat einen Teil feiner Dienstzeit in Unterfleiermark zugebracht. Er erfreute sich ob seiner Tüchtigkeit. Ehrenhaftigkeit und »reuen Diensterfüllung allgemeiner Beliebtheit und die Bevölkerung wird ihm ein gutes Angedenken bewahren. Eine neue Einnahmsquelle ist, wie wir der Groß-Betfchkereker Neuen Zeit entnehmen, beim dortigen Steueramte erschlossen worden. Al» nämlich ein biederer Schwabe die Steuer entrichten wollte, wurde er aufgefordert, zunächst mit einet» Gesuche — auf dem natürlich der Fünf.Dinarstempel nicht fehlen dürfe — um die Bewilligung zum Steuerzahlen einzukommen. Da« zitierte Blatt nennt diesen Vorfall köstlich. Aber die Geschichte, scheint unS, könnte unter Umständen sür den Steuerzahler ein böseS Ende nehmen. Wa« würde er j. B. mit seinen Steuergeldern beginnen, wenn sein Gesuch um Bewilligung zum Steuerzahlen etwa gar — abschlägig beschieben würde? Baterschaftsnachweis durch Finger abdruckverfahren. Im Gefängnis zu Christiania befinden sich drei junge Leute unter dem Verdachte des Meineides in BaterschaflSangelegenheiten. Um ihnen den Meineid nachzuweisen, hat sich der Staat«, annnlt an ein Jdentifizierungbureau gewandt, um durch Vergleich der Fingerabdrücke der Väter, Mütter und Säuglinge und dabei festzustellende gleichartige Linien die Vaterschaft zu beweisen. In Polizeikreisen glaubt man, daß man vor einem be-deutnngSvolleu Schritt in der Weiterentwicklung de« Fingerabdrucksystems und des Nachweise» der Vaterschaft steht. Anser Staatsvoranschtag. Endlich liegen die definitiven Daten deS wieder-holt umgearbeiteten Budgets Jugoslawien« für baS Budgetjahr 1920/21 vor. Wir bringen im Auszuge die auf die einzelnen Ressor!» und Provinzen entfallenden Beträge: Das Erfordernis der obersten Staatsverwaltung beträgt zufammen3.355.679.8Z4 K oder 723,926.420 Dinar und 959.974.201 Kronen. Diese Ausgaben werden in allgemeine und spezielle, bann in ordentliche und außerordentliche eingeieilt. In das allgemeine Erfordernis fallen 5,520.000 K; prosisorisch.'S Parlament 36 215.603 st; Staats-schuld d-S KSli^reich?« 195.600.000 K; Minister-Präsidium 1,525 520 «; Sraatsrat 904.000 «; Hauplkontroll: 4,629.715-20 ff; köaigl. Hofkanzlei 3,962.200 ff; königl. OrdenSkanzlei 1.759.480 ff; Die Inoalidenunterstützungen im ganzen Staate be-tragen 1.219.035.340 ff. Die spezielle» Ausgabe» aus diesem Titel (Staatsschulden, Pensionen, Di»» Positionen, Erhaltungen, Nitionalanerkennungen, Darlehen, Teuerungszulagen usw.) und die Erfordernisse der anderen ResfortS verteilen sich auf die einzelnen Provinzen wie folgt: 1. Oberste StaalSveiwaltung (spezielle Ausgaben) . . . 2. Justizministerium . . . . 3. Unterrichtsministerium . . 4. Religionsministcrium . . . 5. Miuisterium deS Innern . . 6. SanitätSministerium . . . 7. Ministerium des Aeußern . 8. Bautenministerium . . . . 9. Ackerbauministerium . . . 10. Forst-u.Bergbauministerium 11. Handels- u. Jndustrieminist. 12. Finanzministerium . . . . Serbien Montenegro Bosnien u. Herzegowina Talmatien ttroatien n. Slawonien Slowenien Woiwodina Kumme Krön 1.346,670 800 > 79,883.063 82,679.391 , 6,312.960 211,234.801 23,901.743 48453 373 149,539.740 I 264,633.528 78,517.727 10,102.236 53,145.012 1.277,983.869 3,987.976 13,801.952 j 12 499.200 227.839.859 23,143.566 41,168.864 «J,588.6!»'.» 14,891.525 24,099.512 74,404.691 7,445.078 21,979.077 3,420*54? 5,650.707 12,289.236 238,729.435 23,471.684 193,438.251 2,441.132 45,839.262 34 721.450 (Auf die diplomatischen Beriretungen im Auslande entfallen 35,374.424 9,075.248 588.201 323.790 Die Gesamtausgaben sür die Monopole betragen 2.541,334.932 K. Da« Tabakmonopol im ganzen Staate, mit Ausnahme der Batschka, de» Banat» und der Baranja, kostet 982,282.902 K; da« Salz-Monopol 287,301.585 K; daS Petroleummonopol 411,143.303 K; di« Taxmarken und Papier 18,253.890 * ;daS Zündhölzchenmonopol 77,837.954 Kronen; da« Alkoholmonopol in Serbien 330,020.000 Kronen; da» Sacharinmonopol in BoSnicn-Herze-gowina 1,890.000 K. Fch^da» Banat, die Batschka und der Baranja ist da« Monopol summarisch mit 320,446.112 K ausgewiesen. E« wird interessant sein, zu erfahren, welche Einnahmeziffecn diesen Posten entgegengestellt werden. 13. Krieg«- und Marineministerinm 4.483,218.240 K. (Ministerium und Heer: 3.600,374.160 ff- Marine: 252,869.280 K; Gendarmerie: 382,711.040 K; Grenztruppen: S27.S63.760 K). 28.412.157 9,170.606 253,520.122 4 106.230 359,226.761 10,040.522 20,771.033 1,761.926 996.724 123,292.292 32,531.894 37,555.586 39,357.737 1,132.642 473.831.063 14. B^rkehrSminifterinm 1.299,099.550 K. Die Agramer Direktion erhält davon eine Post von 297,664 258 K für die ihr unterstehenden Lei-tunzen. 15. Post- und Telegraphenministerium 485,5')9.330 K. DaS Erfordernis der Agramer Direktion beträgt 47,570.028 A und des Scheckamte» 2,216.600 K. 16. Da» ErnähtungSministerium weist 16,980.120 K a»S, wurde jedoch inzwischen aufge-lassen und seine hauptsächlichsten Agenden sallen nun in den Wirkungskreis deS Ackerbauministerium». Am 17. Abschnitt ist das Erfordernis de« Ministeriums für soziale Fürsorge mit einem Be-trage von 45,993.243 Dinar und ll3.710.106 K ausgewiesen, und zwar erfordern da« Ministerium 7,695.165 Dinar, Inspektion der Arbeit 747.130 Dinar, die Direktion für Invalide 9,390.430 Dinar, die orthopädischen Anstalten in Belgrad, Semlin 219,000.216 14,466.707 76,102.264 3,673.062 18.765.987 31,088.334 14,971.000.) 32,51)0.853 19,912.148 117,193.912 2,881.890 238,169.312 200,000.000 18,666.855 91,761 261 4,625.000 6,137,264 14,812.900 17,227.103 48,282.822 3,603.944 4,459.560 340.077.655 2.386,528.064 176,146.241 635,685.118 51,638.160 156,540.090 279,050.372 | 30,407.520 420,810.481 224,625.170 426,128.078 67,045.848 2.812,880.952 und Nisch 14,676.368 Dinar, die Direktion der staatlichen Statistik 1,405.518 Dinar, die Abteilung für Kinderschutz 12.078.630 Dinar, Bosnien Her zegowina 22,275.681 ff, Dalmation 12,068.800 ff, ffroatien-Slawonie» 39,980.846 ff, (hievon das ffommifsarial 3,969.870 ff, die Institutionen für Invalide und die Familien der Gefallenen36,010.976 ffronen), Slowenien 33,846.679 ff, Banat, Batschka und Baranja 5,538.100 ff. Der 18. Abschnitt enthält daS Erfordernis de» Ministerium» für Agrarreform mit 175,480.969-60 ffronen. Der 19. Abschnitt enthält daS Erfordernis de» Ministerium« für die Konstituante mit 1,816.152 ff; und schließlich dev 20. Abschnitt sieht die bndgetären Reserve-kredite mit SO,500.000 Dinar oder 82,000.000 ff vor. CciU 4 Eillter Zeitunq Nummn 6- Wirtschajl und verkrhr. Das Schicksal der 20 prozentigen Sons. Di« Summe, wtlch« sich der Staat ge-legnitlich der Markierung des Geldes al« zwanzig« prozentige BonS zuriickbihielt, betrug im ganzen Lande insgesamt 920,000.000 Sronrn. Im Budgetentwurf für daS Jahr 1920—21 wurde vorge» seh«n, daß alle provisorischen BonS, welche aus höhere Summen als tausend Kronen lautn«, in stabil« dreiprozentige StaatSschuldverschreibungen umzuwandeln sind, die di« zum 31. Dezember 1920 amortisiert werden müssen. Derartige BonS wurden m der beiläufigen Höhe von 230 Millionen Kronen ausgegeben und sind bereits in der ÄuSarbeilung begriffen. BonS hingegen, welche auf niedrigere Summen als tausend Kronen lauten und deren es insgesamt um 590 Millionen Kronen gibt, müssen spätestens bis 1. April l. I. ausgezahlt werden. Soviel zur Insormation für die Inhaber von solchen provisorischen BonS. Eine Elektrizitätskommission in Laibach. Dieser Tage ist in Laibach eine ständige Eliktrizltättkommission von 16 Mitgliedern geschaffen worden. Diese Kommission, in der die elektrijchen Zentralen, Elektrotechniker, Eisenbahnen, Konsumvereine, daS Ackerbau- und daS Justiz Ministerium vertreten sind, hat die Aufgabe, einen Gesetzentwurf für die Elektrisierung deS Landes, für die AnSnütziing der Wasserkraft zur Herstellung elektrischer Energie auszuarbeiten und beratende« Organ der Zentralregierung zu sein. Ferner soll sie durch einen BnordnungSplan die Preise sür elek-ttlsch« Energie festsetzen und eine Revision der durch den Krieg unzeitgemäß gewordenen alten Verträge vorschlagen. Präsident der Kommission ist Dr. Bidmar, UniversitälSprofeffor und Maschinenfabriksdirektor. Gründung einer Kommunalspar-Kassa in Laibach. Der Gemeinderat von Laibach ha» seinem Finanzausschuß einen Antrag zugehen laste», daö gesamte Material zur Gründung ein«r Kommunalsparkassa vorzubereiten und auszuarbeiten. Dieses Institut soll der Stadt die ÄuS> führung eines großen kommunalen Programme» ermöglichen. ES sollen Wohnungen gebaut, städtische Institutionen errichtet, eine moderne Kanalisation angelegt. Markthallen und verschiedene Aemter errichtet werden. Inhaber der Akiien werden die Stadt selbst, verschiedene Unternehmung«», und Private srin. Erhebung der deutschösterreichischen Zölle in Edelvaluta ? Einer Wiener Zeitung«-meldung zusolge soll in Deutichösterreich sür be-stimmle Waren der Zoll in Edelvaluta, etwa in Dollar oder Pfund Sterling, erhoben werden. Diesem Zolle werden Kaffee, Edelsteine, Perlen und sonstige LuxuSwaren, jedoch nur Fertigfabrikate, unterliegen. Ueber die wirtschaftliche Lage in Japan bringt daS Hamburger Fremdendlatt «inen Belicht, der für uns insofern« von großem Interesse ist, alS er die Weltwirtschastslage beleuchtet. Im Vordergrunde der öffentlichen Eiürlerungen fleht in Japan daS Problem de» ProduktionSeinschränkung und die Forderung, nicht durch künstliches Preis-treiben, sondern in sorgsamer Pfleg« de» Ausfuhr-handeis «in« Möglichkeit für das W«it«rbestehen der japanischen Industrie zn finden. Der japanischen Re-gierung wird vorgeworjtn, daß sie gegen da« Speku-lantenium nicht rücksichtslos genug vorginge, und daß sie das rücksichtslose Auswirken der Krise verhindere. Japan soll heute das teuerste Land der Welt sein, da die Behörde nichts getan hat, »m die Preise herunterzudrücken. Di« Banken sind tatsäch-lich derart in die Ueberspekulation hineingezogen, daß sie bei «in«« Zusammenbruch de« Marktes eben- fall« zusammenbrechen würden, und st« halten da. her ihre Kundschaft, wo sie nur können. Die Oessentlichkeit hat au« dieser Bankpolitck die Kon. sequenz gezogen und zieht ihr« befristeten Einlagen zurück. Außerdem hat da« Gcf.tz betreffend di« Sin. kommensteuer auf Zeitdepots die Einlöser veranlaßt ihr Geld anderweitig unterzubringen. In den LolkS-speichern von Yokohama liegen Borräte von 300.000= Tonnen, deren Wert den Wert der Ware, die vor Jahresfrist dort lagerte, nm rund 100 Mill. Yen übersteigt. Wann diese Ding« abzusetzen sind, ist nicht vorauSzufehrn. Einig« amerikanische Firmen sangen bereit« an, ihre Waren wieder zurückzuziehen. Die Schiffahrt hat ebenfalls unter diesen Berhäl». nissln zu leiden, und die einzelnen Reedereien schließen sich fester zusammen. Die geplante ver-staatlichung der gesamten Handelsflotte wird von der Regierung schaif abgelehnt. Die Regierung will nur den zusammengeschlossenen Gesellschaften billigen Kredit garantieren, wie si« «s bei der Gründung der „Kokufsi Kisen Kaifha" getan hat. Um die Ueberproduktion auf dem Seidenmarkt einzu-schränk«», wurde eine Seidenzuchtgesellschasl ge-gründet, die, mit Regierungtkredit ausgestattet, Seiden waren aujkauf'. Spinner und Roupenzüchter verpflichten sich, die Produktion auf die Hälfte herabzusehen, b'S d«r Markt wieder normal ist. Energisch« Maßnahmen werden wohl auch für Baumwollfabrikeu getroffen werdtn muffen, deren Lag« sich ständia verschlechtert, durch da« Darnieder, liegen ver Weber«iind»strie bei gleichzeitig«« Darniederliegen de« Farbenhandels. Zweieinhalb Millionen Arbeitslos« in den Vereinigten Staaten. Noch einer Meldung de« Daily Ehronicle ans Newqork beträgt die Zahl der Arbeitslosen in den Bereinigten Staaten schätzungsweise zweieinhalb Millionen. Einladung in dem Samstag den 22. Jänner :: in den GastbauslokaliUten des :: Martin Jauaohek Za kresijo (Brunnengasse) «.tturd»*,!. Hans-Ball Di« Musik besorgt eine beliebte Streichkapelle. Eintritt für die Person 10 Kronen Beginn 7 Uhr abends Fflr gute Speisen and Qetrlnke «orgt beateni und um gütigen Beaneh bittet Martin Janschek, Outwirt. A. Bergmann im kleinen Saale des Hotels Union beginnt am Freitag, den 21. Jftnner, um 7 Uhr abends flir Anfänger und um 8 Ubr für moderne Tänze. Aufnahmen dortselbst. Unterrichtsabende am Montag, Mittwoch und Freitag. Junger lediger Gärtner tOehtig im Gemüsebau und Blumenzucht, zum ehesten Eintritt gesucht. Offerte mit Gebaltsansprüchen und Zeugnisabschriften sogleich zu senden an Gutsverwaltung Jalkovec bei Varaidin. Zu verkaufen Platen, die neue Heilmethode, 3 Bde; Klencke, das Weib als Gattin; Gattenbuch für jedermann; Wiener Frisierschul« von C. Hofmann. Ferner ein komplettes neues Bierservice. Adresse in der Verwaltung des Bl. 26716 Als Hausgehilfin in feines bürgerliches Haus wird bescheidenes arbeitsames besseres Mädchen (auch Anfängerin) die nähen und Handarbeiten kann, bei guter Behandlung u. Loha per 1. Februar aufgenommen. 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