Echnstleitmig: A«tha»»gass« 9tt. 6. UM» Kr. II, txtrmtoft »»lech«»»»«! ISgli« (mu Mut*« »« S»ni>. ». (Wut -Wl> »n 11—t* nfrl »«». J«i»f4rnt» du V»« »<>»gnl t ?>niel)i«!«g . . . K s»0 llMrsg. . . . K iriO • 111 I mit A»st»a»», In* (*al: ffionatUA . . . . I I H Simcliäiig »^jithiig . . . . * >>'- 8irl Bttflon» «Wen ftch M< «juglgrt Hüten am »icgitK*« «tsgclntcrt Umaantistl gelln W i»t «bfrtfltUung ?lr. «» Hillt, Mittwoch, den 27. Anguli 1913 38. Jahrgang. Zur Frage drr Sistirrung drr liöhmischrn Lilndrsordnnng. Einem Wunsche der Schristleitung der „Deutsche» Nachrichten" nachkommend, äußert sich Reichs-Mtabgeordneter Richard Marckhl zu dieser Frage sn folgenden Ausführungen, die den Standpunkt Wegen, von dem auS die in den Alpenländern ge-»ähllen Abgeordneten des Deutschen Nationalver-Kindes die Borgänge in Böhmen betrachten: „Der deutsch-tschechische Streit ist nun e.nmal oiit Angelegenheit, an der sich schon so manche Minister und sonstige staatliche Funktionäre die Knger verbrannt haben. Daher mag es wohl kom-atn, daß heute die berufenen Funktionäre mit dieser IMgen Sache am liebsten nichts zu tun haben »ollen oder, wenn sie sich schon — nicht der eige. un Initiative, sondern höherem Dränge folgend — M ihr befassen müssen, mit Palliativmitteln oder Klolorischen Maßnahmen über die von Tag zu Tag juilchmendenSchwierigkeiten hinwegzukommen trachten. Auch die Sistierung der böhmischen Landesord-»>liig und die Einsetzung der Präger Verwaltung«« !i«mission kann man bei bestem Willen nur al« n» sÄches Palliativmittel ansehen, da» niemals zum Ziele, da« ist zur Ordnung im Land« Böhmen, Wr» kann. Man mag mit seinem Urteil über diese Maß» »ahm« vvch so vorsichtig sein und dabei noch so sehr die llnhaltbarkeit der Situation, wie sie sich in Rhmm herausgebildet hat, in Betracht ziehen — iber eines wird man nicht hinwegkommen, und das iß die Annahme, daß der Schritt, zu dem sich die Rtgierxng entschlossen hat, nicht der Ausfluß eines starken, zielbewußten Willens, sondern im Gegenteil (Nachdruck wrbotm.t Sein leht-r Wille. .Wissen Sie schön? Ein Automobilunglück in luiserer Stadt! Baron von Langen ist dabei tötlich «erletz!!' „0 weh. Baron von Langen? Herr des Him« imlt. der Baron ist ja erst seit sechs Wochen wie-der verhetraiel." „Freilich. Ein grausames Flitterwochenende." .Die arme junge Frau —.* Der erste Sprecher, der Rechtsanwalt Hillert, rtujperte sich. — „Wenn die Baronin Langen ihren Gatten liebt, tau» ist sie freilich sehr zu beklagen." „Zweifeln Sie daran?" „Nicht mehr und nicht weniger wie jedermann wai eS sich wie hier um «ine Ehe handelt, bei der da Mann 50 Jahre und die Frau erst 20 Jahre «lt.* „O, e« gibt Beispiele — „Gewiß, gewiß," schnitt der RechtSanwalt, er-Ntaib, wa» jener sagen wollte, dessen Rede ab. .llebrigen» ist Baron von Langen ein Charakter," j»hr er fort. „Bon zäher Willenskraft, — was er rollte, setzte «r durch." — Der andere nickte gedankenvoll: „Run brich» der Allbezwinger Tod diese Wil-Irtfaft." da» Produkt einer nur sür den Moment berechneten uNd die weiteren Konsequenzen außer acht lassenden, von äußeren Einflüssen leider nicht freien Erwägung ist. Es mag noch so sehr betont werden, daß der böhmischen Landesverwaltungskommission „ein poli< tischer Charakter nicht zukommt* und ihre Einsetzung ausschließlich aus die sachliche Notwendigkeit, dem Stillstande der LandeSvcrwaltung abzuhelfen, zurück-zuführen fei. Glauben kann man daran nicht, denn sonst hätte man — was wir beileibe nicht wünschen — auch in anderen Ländern, die sich in einer ähn-lichen Lage befinden, zu den gleichen Mitteln greifen müssen, ganz abgesehen von der Finanzmiiere zahl-reicher städtischer und ländlicher Gemeinwesen. Bor allem hätte man, wenn man diesen Grund gelten lassen könnte, längst schon zugunsten des Staates selbst, dessen konstitutioneller Apparat und dessen Verwaltung infolge der tristen innerpolitischen Ber-Hältnisse so ziemlich auf allen Gebieten in erheb-lichem Maße versagt und dessen Finanzen wohl kaum besser stehen, als jene des Landes Böhmen, eine derartige oder ähnliche Maßnahme treffen müssen. Hier trachtet man aber mit Recht, die Ord-nung aus sich selbst heraus anbahnen zu lassen, und würde sich hüten, einen derartigen weitgehen-den Schritt zu tun. Der Stillstand der „Landesverwaltung- in Böhmen war daher nicht der einzige und ausschlag-gebende Beweggrund zu dieser z»eisellos über das Gesetz sich hinwegsetzenden und daher an und für sich äußerst bedenklichen Maßnahme. Sie ist angeblich als eine unpolitische und provisorische gedacht. Es ist daher die Frage berech-tigt und am Platze: Wie soll diese unpolitische, provisorische Maßnahme zur dauernden Sanierung der Finanzen und der unleidlichen nationalen Ber-hältnisse in Böhmen führen? Kann man mit ein«m Noch einmal, ein allerletztes Mal, bäumte sich in dem Sterbenden dies« zähe Willenskraft auf. — Er lag auf seinem kostbaren Lager; die Augen g«schloss«n. Bon Zeit zu Zeit öffnete er sie. Wenn die« geschah, richtete er sie jedesmal mit unheimlich klarem Blick aus seine junge Frau, die blaß und zitternd am Bette saß und seine Hand hielt. — Im Hause war eS still, lautlos still. D«r Aus-spruch des ArzteS: „Ruhe — der Herr Baron liegt im Sterben," hatte die Dienerschaft zum Schweigen gebracht.. Zu der jungen Frau aber hatte der Doktor ge-sagt: Machen Sie sich daraus gefaßt, Frau Baronin, daß Ihr Gemahl ohne Abschiedswort heimgeht. Seine inneren Verletzungen sind so schwer, daß es ihm nicht mehr möglich ist, zu sprechen." Da war «S nun die zähe Willenskraft des dem Tode Verfallenen, welche über da» ärztliche Urteil siegte. Baron von Langen öffnete jetzt abermals die Augen. Wieder richteten sie sich aus die Frau und über seine bereits vom Tode gezeichneten Züge zuckt« es seltsam. — Ein letzter verzweiselter Seelenkampf begann den Sterbenden zu martern. Die eifersüchtige Liebe zu seiner jungen Frau, die ihn in gesunden Tagen durchglüht, ward nun in seiner letzten Stunde ihm zur Geißel, welche den Frieden von ihm scheuchte. — Röchelnd kam eS von seinen Lippen: solchen Provisorium dieses gewiß wünschenswerte Ziel erreichen? Diese Fragt muß wohl verneint werden. Ernste Zweisel über den Wert und t>v» Zweck dieses bedenklichen Schrittes sind daher berechtigt unv man kann es dem zunächst betroffenen Teile nicht verübeln, wenn er in dieser Maßnahme nur ein Mittel der Regierung erblickt, über eine aller-dingS unhaltbar gewordene Situation für einige Zeit hinwegzukommen, und zwar in einer Art, die gerade dem anderen, unnachgiebigen Teile, wenn man von gewissen staatsrechtlichen Utopien zweifel-hafte» Wertes absieht, am wenizsten wehe.tut. Man hat eben mit der Einsetzung der Prager Berwal-tungSkommission noch andere Maßnahmen verbun« den, die ihrer Natur nach diesem Streitteile in dem zähen und langwierigen Kampf wenigstens für einige Zeit die Stellung erleichtern muß, ganz ab« gesehen von der gerügten Zusammensetzung der Kommission, bei der man die Sleuerletstung nnd Bedeutung des deutschen Elementes in Böhmen gänzlich außer acht ließ. Es möge nur nebenbei die Frage gestattet sein, ob man bei der Zusammensetzung der Kommission nach dem gleichen Prinzipe vorgehen würde, wenn eS sich um Steiermark handeln würde? Kaum, und wäre es die deutschfreundlichste Regierung. Dazu noch ,die Btfürchtung, daß dieses Pro-visorium nur die Einleitung sei zu weiteren tiefer-greifenden Maßnahmen, bei denen dem deutschen Teil eine ähnliche Zurücksetzung droht. Alle diese Bedenken und Befürchtungen lassen^ wie dies in den unlängst in ixn „Deutschen Nach-richten" veröffentlichen Ausführungen des Reich»-ratSabgeordneten JeAer zum Ausdruck kam, einen bedenklichen Rückschlag auf unsere ohnehin unbe-sriedigenden parlamentarischen Verhältnisse, wie „Gabriele — Liebste — ich — habe — Dir etwa» — zu sagen." Zitternd brachte Frau Gabriele ihr Ohr an den Mund ihres Gatten. Und zitternd auch irrte gleichzeitig ein Abendsonnenstrahl durch« offenstehende Fenster hin über ihr holde«, junge», leidvolleS Ge-ficht und ließ ihr üppiges, blonde» Haar, daS der Sterbende so sehr geliebt hatte, im Lichte goldig aufflimmern. — Er sah e«. Hart kantete sich sein Mund. Und nun sprach dieser Mund. Zhrem Ohr verständlich — ihrer Seele nicht . . . Nein — nein, es konnte, e» durfte nicht ge-schehen, um wa» er bat, — nein, befahl! — Und dennoch —. Sein Blick, der starr und starrer ward, hing an ihr, wie an der Hoffnung. Da» letzte schwere Tode»ringen begann. „Versprich mir — Das kam nur wie ein brauch. Aber der starre Blick der entfliehenden Seele forderte gebieterisch nur eine Antwort: .Ich verspreche eS." Es war ein und ein halbes Jahr nach jenem Automobilunsall und dem Tode des Baron» von Langen. Vor dem GerichtSgebäude drängte sich ein« ko» lossal« Menschenmenge, denn heute sollte ein beson-der» sensationeller Fall zur Verhandlung kommen — der Fall Langen-Wedebur. Seite 2 Ketchche Wacht Nuwmer 69 überhaupt auf die innerpolitifche Gestaltung er-warten, ein« Rückwirkung, die vielleicht recht schwer« wiegende Folgen zeitigen und sich in ihrer Wirkung weit einschneidender geltend machen wird, als jene des lokalen deutsch-tschechischen Streite» aus unsere innerstaatlichen Verhältnisse. Wenn nicht alle Anzeichen trügen und wenn nicht ohne Verzug die Gewähr dafür geboten wird, daß in absehbarer Zeit eine beide Teile befriedigende Ordnung geschaffen wird, dürste der Wellenschlag, den dieser problematische Entwirrungsversuch aus-gelöst hat, bedenkliche Weiterungen nach sich ziehen, denn er berührt jene Grundpseilcr, auf die in den letzten Jahren die Deutschen ihre offene und ehr-liche Staatspolitik ausgebaut haben, eine Politik, die — in weiten Kreisen unverstanden und daher wenig populär — große Ausdauer und Opfer-Willigkeit erforderte und sich nur schwer durchzu-ringen vermochte. Unwillkürlich drängt sich die Frage auf, ob es nicht besser gewesen wäre, angesichts der unhaltbar gewordenen Situation in Böhmen unter Betätigung eines bisher vermißten wahrhaft ernsten und ener-gischen Willens und mit Ausschluß jener Einflüsse, die, entweder von nationalpolitischen und Utopisti-schen Machtgelüsten oder von veraltetem Standes-egoiSmuS diktiert, in der Entwicklung unseres Staats wesens sich schon so oft unheilbar geltend gemacht haben, ohne alle Umschweife mit starker Hand an die rascheste Ordnung der Dinge in Böhmen zu schreiten, anstatt einmal wieder neben den gordi-schen Knoten hinzuhauen und ein Mittel anznwen-den, daS nicht nur nicht den Kern der Sache trifft, sondern noch überdies die Situation verschlimmern muß. Sie ist dank der Anwendung dieses Mittels ernster denn je und wenn angesichts dieser Situa-tion und der Ralliierung der tschechischen Parteien die deutsche Gemeinbürgfchaft angerufen wird, so baef dieser Appell nicht ungehört verhallen." Der Gegensatz wischen Berlin und Wien. Ein italienische« Urteil über die Politik Oesterreichs. Der Gegensatz zwischen der österreichischen und der deutschen Politik wird nach wie vor lebhaft er-örtert, wobei über die Verstimmung zwischen Wien und Berlin die wildesten Gerüchte aufgetischt und — geglaubt werden. Wir geben im folgenden eine Dar- Vor drei Monaten hatte nämlich die Witwe des verstorbenen Baron«, Frau Gabriele von Langen, den Archivar Dr. von Wedebur, durch einen Reool-verschnß gelötet. Die Tat hatte begreiflicherweise in der Stadt eine allgemeine Aufregung und Bestürzung hervor« gerufen. Unverständlich blieb sie jedermann, da die junge Baronin sich des betten Rufes und großer Achtung erfreut halte. Sie war eine Fremde und wohnte erst seit ihrer Verheiratung hier im Ort. Das zurückqezo-g«n« Leben, welches sie nach dem Tode ihres Gatten geführt, ihre offenbar tief« Trauer um den ihr so plötzlich Entrissenen, hatte ihr allgemeine Sympathie entgegengebracht. Wer war nun jener Archivar von Wedebur gewesen? Er hatte in der Nachbarstadt gewohnt und sollte ein Kusin der Baronin sein. Die Dienerschaft hatte erzählt, daß Dr. von Wedebur nach dem Tode des Hausherrn öfters die Frau Baronin besucht habe. Auch Wedebur hatte bei allen, die ihn gekannt, die größte Hochachtung genossen. WaS konnte nur zwischen diesen zwei Leuten, welche die Wertschätzung ihrer Mitbürger besessen — zwischen dieler feinfühligen jungen Frau und auch dem ernsten jungen Gelehrten eigentlich nur bestan« stellung wieder, die die Ursache der augenblicklichen Entfremdung in sachlichen Gegensätzen sucht und nicht in persönlichen Verstimmungen, und die unS deshalb um so glaubwürdiger erscheint. Der Wiener Korrespondent des „Corriere della Sera" will aus autorisierter Quelle folgendes erfahren haben: Die ersten Symptome der Verstimmung waren schon zu Beginn der Krisis zu bemerken, als der Konflikt zwischen Wien und Petersburg ausbrach. Wie man sich erinnern wird, hat man damals in Oesterreich, als man mit der Möglichkeit eines Krie-geS mit Rußland rechnen mußte, mit den revolutio-nären Elementen in Russisch-Polen Beziehungen an, geknüpft, um, wenn eS notwendig sein sollte, aus einem Aufstand« Nutzen zu ziehen. DaS erregte eben Mißfallen, nicht nur in Petersburg, sondern auch in Berlin. Eine Persönlichkeit, die einen sehr hohen Posten in der österreichisch-ungarischen Diplomatie einnahm und die sich damals in Berlin befand, hatte Gele-genheit, aus dem Munde des Kaisers Wilhelm selbst Worte der Mißbilligung über jene Jntrigenversuche zu hören. Wilhelm II. zögerte nicht, den Zaren recht zu geben, der sich durch jene Hetzarbeit deson-derS getroffen fühlte und betonte, er hätte eine ähn-liche Handlungsweise von einem Lande, daS streng nach monarchischen Prinzipien regiert wird, nicht erwartet. Diese Konversation zwischen dem österreichischen Diplomaten und Kaiser Wilhelm hatte dann die Reise des Prinzen Hohentohe nach Petersburg zur Folge. Vielleicht sind auch gewisse wichtige Verän-derungen in den höchsten Stellen des österreichisch-ungarischen HeereS im Zusammenhange mit jenen Vorgängen erfolgt. Gewiß ist, daß die Zntrigen in Russisch-Polen ohne Wissen des Kaisers Franz Jo-ses angestiftet worden waren, der^ als er davon er-fuhr, eS für notwendig erachtete, den Prinzen Ho> henlohe nach Petersburg zu schicken, um dem Zaren sein lebhaftes Bedauern über jene Mißverständnisse auszudrücken. Die österreichische Politik gab Anlaß zu neuer-licher strenger Beurteilung von Seite der zuständigen deutschen Stellen, als die Einzelheiten des bekannten Zwischensalles mit dem Konsul ProhaSka bekannt wurden. Damals zögerten selbst jene deutschen Zeitungen, die gewöhnlich die Ansichten der Berliner Regierung wiederzugeben pflegen, nicht die Haltung der österrelchiich-ungarischen Regierung zu beklagen. Natürlich schusen diese und ähnliche Kritiken die in Deutschland an der Politik der Alliierten ge-übt wurden, in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten eine Atmosphäre von geringer Herzlichkeit, und diese Verstimmung nahm noch zu nach Abschluß des PräliminarsriedenS in London, als man in Ber-liu den Eindruck bekam, daß die österreichisch-unga« rische Diplomatie — weit entfernt, wie die anderen Großmächte, sür einen sriedlichen Ausgleich der Ge-gensätze zwischen den früheren Balkanverbündeten sich einzusetzen — Bulgarien in seiner Unersättlichkeit noch bestärkte. Man weiß jetzt, daß bald nach Ab-sendung der bekannten Depesche deS Zaren an König Peter und König Ferdinand Bulgarien geneigt dazu den haben, daß jener die Mordwaffe in die Hand gedrückt? Ein Akt brutaler Leidenschaft war die Tat jedenfalls nicht. Welchem Motiv aber war sie entsprungen? Es tauchte das Gerücht aus, das Opfer, Dr. von We-debur, habe gleich nach der Vermählung seiner Ku« sine mit dem Baron von Langen eine schwere Krank» heit bekommen, von der er nur langsam wieder ge-nesen. Diese Tatsache und die wahrhaft reizende Per-sönlichkei« der jungen Baronin machte die Vermutung, daß hier ein LiebeSdräma gewaltet, wahrscheinlich. Aber weshalb dies? Weshalb hatten die Getrenn-ten, wenn sie sich geliebt, sich jetzt, nach dem Ablaus des Trauerjahres, nicht geheiratet? Die mit großer Spannung erwartete Bnsklä-rung sollte indes dem Publikum nicht so bald wer-den. Kurz vor der zur Verhandlung sestgesetzten Stunde, während die Menge bereit» dem Gerichts-gebäude zuströmte, hatte dos Auto des Polizeiarztes mit diesem in hastiger Fahrt den Weg zum Unter-suchungSgesängni« genommen, woselbst sich die Ba-ronin von Langen seit ihrer Verhaftung befand. Die Menge vor dem GerichtSgebäude begann sich zu stauen, denn die Türen waren verschloffen, niemand kvnnte hinein. WaS bedeutete dies, jetzt, wo die Verhandlung beginnen sollte? Hinein in daS Schwirren der Meinungen, die schien, große Zugeständnisse sowohl den Griech« wie den Serben zu machen. Selbst Geschow, der nach seinem Rücktritt von der Ministerpräsidentschait eben in Wien angekommen war, gab in einer pri-vaten Unterhaltung zu, daß die Regierung von S«-fia damals geneigt war, den Serben alle nur mög« lichen Zugeständnisse zu machen, um einen neue» Krieg zu vermeiden. Aber in jenem Augenblicke kam die aussehever-regend« Rrd« deS Grafen TiSza im ungarische» Reichstag, eine Rede, die in Berlin und anderwättS als eine offene Ermunterung der bulgarischen Z»> transingen; verstanden wurde. Wenn es auch nicht zutrifft, daß Geschow und vor ihm Natschenntsch, der damals auch' in Wien war. von den maßzebe»-den österreichisch.uugarischen Kreisen ermuntert worden seien, einen Kneg zu riskieren, so behauptet man doch, daß diese bulgarischen Staatsmänner i» Oesterreich keine Ratschläge zur Mäßigung empjt»> gen, sondern im Gegenteil ermunternde Worte zu hören bekamen über die eventuelle Haltung Ruwii-nienS. Man glaubte damals in Wien noch i» der Lage zu sein, Rumänien in jedem Falle zurück-zuhalten. Gerade im Vertrauen auf diese Haltung Oester-reich« glaubte die bulgarische Regierung, die Wege der Unversöhnlichkeit und der Gewalt betreten dürfen. König Ferdinand antwortete dem Zar«» i» einer Depesche, die nicht gerade sehr gehorsam klang. Bald darauf griffen die bulgarische» Truppen b« Serben und Griechen an und machten so den flrieg geradezu unvermeidlich. Die Haltung des Wiener Kabinettes erregte in Rumänien eine starke Mißstimmung. Die Schrille, die der österreichische Gesandte in Bukarest unter-nahm, um Rumänien zurückzuhalten, daS im stalle eine« neuen Krieges entschlossen war, an der Seile Serbiens und Griechenlands zu intervenieren, halte ein negatives Ergebnis und in Berlin zögerte tun nicht, offen die Haltung der rumänischen Regierung zu billigen. Kaiser Wilhelm, so sagte der Gewährsmann des „Corriere della Sera", ist ein Mann, der zwei-sellos die Bewunderung aller Welt verdient weze» der Geradheit seines Charakters. Es ist nur naiiir-lich, daß ihm gewisse Jnlrigen, die hinler den Lu-lissen angezettelt worden waren, mißfallen, und baß besonders da« Vorgehen Bulgariens in ihm ein S«. fühl der Gereizheit hervorrufen mußte. Er hat «d großer Wärme die Haltung Rumäniens gebilligt, weil die Regierung von Bukarest keine» Mißbrauch mit ihren Kräften trieb und auch jetzt noch v» Bulgarien nicht mehr verlangte als das, was et vorher aus der Petersburger Konferenz gewünscht hatte. Zum Ueberfluß waren die Rumänen auch s» korrekt, schon vorher die Regierung von Sofia 00« ihrem festen Entschluß zu verständigen, daß sie sich einmischen würden, im Falle Bulgarien einen ära-flikt mit seinen früheren Verbündeten provozier» würd«. In Berlin tadelte man lebhast daS Vorgeben Oesterreichs zu Beginn des zweiten Balkantriegt«, wie man schon vorher mit der Haltung der Dona» darob im Publikum getauscht wurden, klang da« Geräusch der mächtigen EingangStür. die jetzt vn innen geöffnet ward. — Die Menge stand wie eine Mauer; nur wenize wichen zurück. In atemloser Spannung hingen «Ha Augen an dem GerichtSdiener, der jetzt heraus«! und einige Worte an da« Publikmn richtete. Nur die Nächststehenden hatten verstanden, wÄ der Mann gesagt, der jetzt wieder im GerichtSgelunde verschwand. Jnde« hatte die kurze Rede aus diejenigen, ivelijt sie gehört, ihre Wirkung nicht verfehlt. Äurnui» entstand, dazwischen laute AuSrufe, halb Schrecks, halb Enttäuschung verratend. — Die Wissenden schickten sich an, umzulehra, was indessen schwer durchzuführen war, da 5# übrigen nicht vom Platze wichen. Von M»»> M Mund flog die Frage: „Was ist geschehen ? Wan» wird die Verhandlung nicht sein?" Auch jener Herr, der damals, als der A>Ä-unsall dem Baron von Langen das Lebe» koßeii, mit dem RechlSanwalt Hillert über die Sache ze-sprechen, befand sich unter jenen, die nicht venu»-den, was der Gerichtsdiener gifagt. Nur so »l war klar, daß die Verhandlung nicht stattfand. Zögernd, ob auch er umkehren sollte, üqti schließlich in ihm die Neugierde und er beschloß hier zu warten, bis der Rechtsanwalt Hillen, da heute als Protokollsührer hatte fungiere» sollen, heraustreten würde. Hillert war ihm im lesia Rummer 69 «marchie während des Konflikte« mit Rußland und in der Affäre ProhaSka nicht einverstanden war. Heute sind die leitenden Kreise Deutschlands gegen chte Revision des FriedenSoertrageS, weil daS in-direkt ein Affront gegen Rumänien oder wenigstens eine Gefährdung des Prestige? wäre, daS die Re-zierung von Bukarest sich durch ihre loyale, ehrliche Haltung erworben hat. Im Uebriaen glaubt man in Berlin, daß Oesterreich — das selbst gegen die Einmischung deS Zaren protestiert hat, indem es die volle Unabhängigkeit der Balkanstaaten und daS Recht, ihre Angelegenheiten zu regeln wie sie wol-Im, proklamierte — die moralische Verpflichtung bat, diese Staaten in Frieden die Früchte ihrer blutigen Siege ernten zu lassen, zumal diese Siege in einem Kriege erfochten wurden, den weder Serbien »och Griechenland gewünscht haben. PMische Rundschau. Die Deutschen und Dr. o. Hochenburger. Bieder war man in den Kreisen der deutschen Abgeordneten bemüht, alles zu vermeiden, wa« einer allzu schroffen Stellungnahme gegen die deutschen Minister, zumal gegen den Justizminister Dr. v. Hochenburger, hülle gleichgehalten werden können. Doch auch schon bei der Komolauer Versammlung zeigte sich, daß die Rücksichtnahme auf die Posilion Dr. v. Hocken burgers im Kabinett ihre Grenzen habe, ja mehr noch, daß gegen die Justizverwal-tllng, namentlich wegen der skrupellosen KonsiS-kalionspraxi« unter Dr. v. Hochenburger, in scharf-fter Weise Stellung genommen wurde. Dr. v. Hochenburger ist zwar keineswegs als deutscher Parleiminister in das Kabinett berufen worden. Gleichwohl ist nicht zu verkennen, daß die scharse» Angriffe, die in der Komolauer Versammlung gegen die deutschen Minister gerichtet wurden, weil diese das kaiserliche Patent mituntersertigl hallen, mit dem die Verwaltungskommission für Böhmen ringe-setzt worden ist, den Justizminister empfindlicher treffen, der ja nicht wir die übrigen deutschen iiabinellsmitglieder als Beamter berufen wurde, sondern als gewesener deutscher Parlamentarier, der «alurgemäß mil den deutschen Parteien eine engere Achtung haben muß. Bon entscheidender Bedenlung sie das Verbleiben Dr. v. HochenburgerS im Äslbinctt wird voraussichtlich erst die Hallung des NalionalverbandeS sein, der am 7. Seplember zu de» Komolauer Beschlüssen Stellung nehmen wird. Vor der Faffung der letzten Beschlüsse wird Dr. v. Hochenburger noch Gelegenheit finden, in Komolau, »»hin er sich demnächst begeben wird und wo sich auch die Mitglieder de» Nationalverbandes anläßlich de» Reichshandwerkertages versammeln werden, mit den maßgebenden deutschen Parlamentariern in Ver-bindung zu setzen. Hoffentlich werden dieselben dem Herrn Justizminister den Standpunkt ordenllich klar Jahre freundschaftlich nahe getreten; Hillert war die teste Quelle, zu erfahren, wa« eigentlich passiert. Seine Geduld sollte indes auf eine Probe ge-stell! werden. Denn längst schon hatte sich das Publikum verlaufen, war mehr als eine Viertel-stunde verstrichen, und der Rechtsanwalt kam noch immer nicht. Schon wollte der harrende die Sache aus. geben, als sich plötzlich die Tür des GenchlSgebäu-des anftat und Hillert heraustrat. Er schien sehr nachdenklich, sehr in Gedanken vertieft und schrak leicht zusammen, al« der andere ihn anrief. „Ah — Sie sind eS, lieber Soltau! Wollten Sie auch Zuhörer fein? Ja — ja, das war ein Ende mit Schrecken." Wieso? Wa« ist eigentlich geschehen? Ich «iß von nichts. Erzählen Sie — „Run, die Baronin von Bergen ist ja bald »ach ihrer Hast kopsleidend geworden, so daß unser Polizeiarzl ihr zur Linderang der Schmerzen Äspirintabletten verordnete. Heute morgen nun, wo sie verhört werden sollte, sand man sie tot in ihrem Bette. Die Unter-süchung ergab, daß sie die ganze Dosis Tabletten, die für mehrere Tage bestimmt gewesen, eingenom-mm, um nicht wieder zu erwachen. Und dies ist ihr denn auch gelungen." „Großer Gott, welch ein Menschenschicksal zeigt sich hier 'mal wieder," sagte Soltau. „Diese junge, schdne Frau, der die Heirat mit dem reichen Baron Kteu»fche ZU ach« machen, bevor e» dazu komm«, daß sich die deutsch« radikale Presse offen und rücksichislos gegen ihn selbst wende»! Anerkennung für die entlassenen Reservisten. Die „Miliiärische Rundschau". daS Organ des Kriegsministeriums, meldet: Der Kommandart des 16. Korps und kommandierende General in Ragusa, FML. Schemna, hat folgenden Separat Korps- und Landwehrkommandobefehl lierauS^ezebe» : „Mit der in den nächsten Tagen sich vollziehenden Versetzung der Reservisten in da» nichlaklive Verhältnis findet eine lange Periode auSaahmsweiser militärischer Dienstleistung im Frieden ihren Abschluß, die an alle Angehörige» meines KorpSbereicheS hohe An-sorderungen an Ausdauer, Tätigkeit, Unverdrossen-heit und Genügsamkeit stellte. Mit Freude konstatiere ich, daß unsere allen Soldatentugenden — Pflichtbewußtsein, Gehorsam, Treue und Anhänglichkeit den Vorgesetzten gezenüber, kameradschaftlicher Sinn und srohe Hingebung für den Dienst, selbst uuler Aufopferung persönlicher Interessen, in unserer Armee tief eingewurzelt sind. Alle, Kom> Mandanten, Offiziere und Mannschaft, können mit berechliglem Stolz auf diese Zeit zurückblicken. Allen Dank und Anerkennung, aus dem Dienste Scheiden-den überdies noch herzlichen Gruß und gute Wünsche für ihre weitere Lebensbahn." Die Trauer der Panslawisten. Begrabene Hoffnungen. Die Schlußrechnung will für die Pauslawisten nicht stimmen. Die „Union", daS in Prag erscheinende deulschgeschriebene Tagbla» der Tschechen, zieht die Bilanz der Ereignisse der Balkankriege für die slawische Idee und kommt dabei zu recht trau-rigen Feststellungen. Da« tschechische Blatt erkläit unumwunden, daß die schönsten Hossnungen, die der erste Kamps im ganzen Slawcntume gelöst hat, im zweiten Krieg vollständig vernichtet wurden. Der Ruhmeskranz sei zerpflückt, das Slawentum stehe am Ende seiner Hoffnungen, die Früchte des ersten Balkankrieges feien dahin, an Stelle einer slawi-schen Herrschaft fei die der Griechen und Rumänen getreten. Ganz besonders schmerzlich bewegt die Tschechen der Umstand, daß Griechenland und Rn-mänien, die jetzt aus dem Balkan herrschenden Staaten, von deulschen Herrscherhäusern regier» werden, die mit der deutschen Kaisersamilie durch VerwandfchaftSbande verknüpf» sind. Diesem trau-rigen politischen Ereignisse stehe ein gleich trauriges nationales zur Seite. Die slawische Solidarität habe die stärkste Erschütterung erfahren, von der sie sich kaum erholen wird. Nicht nur der bulgarisch-serbischen Freundschaft wurde ein Ende gemacht, auch die Beziehungen der beiden Staaten zu Rußland seien auf das äußerste verbittert. An die österreichischen Verhältnisse klingt die weitere Klage des TschechenblatleS über die Haltung der Polen an. Diese hätten die slawische Solidarität immer kühl bis ans Herz bewahrt. Das Ergebnis der von Langen so geneidet wurde, wird zur Mörderin und schließlich zur Selbstmörderin. Und weshalb dies alles?" „Infolge de» letzten Willens ihre« Gatten, des Baron von Langen — „Wie — was?" Der RechiSanwall blickte ernst, sehr ernst. „Baron Langen hat in seiner Sterbestunde seiner Frau das Versprechen abgenommen, nicht wieder zu heiraten." .Waren Zeugen zugegen?" „Nein. Auch erübrigt sich diese Frage bei einer Frau von dem Charakter Frau GabrielenS." „Sie treten für diese Frau, trotz ihrer schweren verbrechen, ein?" „Ja, Sollau. Der verstorbenen Baronin war ihr gegebenes Wort ein Schwur, von dem zwar die Welt nichts wußte, der sie aber vor ihrem Gewissen ewig band — „Nun, es braucht ja auch nicht immer ge. heiratet zu werden. Vor allem brauchte sie deshalb nicht zur Mörderin zu werden — „Das war auch nicht ihre Absicht, sondern durch die Verzweiflung von Umständen herbeige, führt — die Verblichene hat einen Brief mit einem offenen Bekenntnis hinterlassen." „Ah . . . Und der Kern der Sache? Weshalb hat sie den Doktor von Wedebur erschossen?" „Hinter einem äußerlich ruhige» Wesen ver-barg dieser ein leidenschaftliches Herz. Und dies hing an seiner Knsine Gabriele, al» sie sich drücken- Seite 3 Balkankriege gebe nun den Polen rechl, sie werden darin eine Bestätigung der Richtigkeit ihre« Verbal« tens erblicken und für ein Zusammengehen mit den übrigen Slawen »och weniger zu haben sein alt bisher. Aus ütodt und Land. Todesfall. Im Roten Kreuz « Spital in Gonobitz starb vorgestern mittags der SesselsabnkS« besitzet in Plankcnstein, Herr Eduard Hasenrichler, im Alter von 47 Jahren. In dem Verstorbenen verliert da» Deutschtum des Unterlandes eine kräs-tige Stütze. Er war Mitglied der Bezirksverlrelung und der Gemeindevertretung von Gonobitz. Vermählung. Der Gendarmeriewachlmeister Franz Leskoschck in Cilli hat sich mit Fräulein Ka» roline Zöchling, Gasthaus- und Realitätenbesitzers, tochler, vermählt. Aus der steirischen Advokatenliste. Herr Dr. Anton Gosak ist als Advokat mit dem Wodnsitze in Petlau in die Advokatenliste für Steiet« mark eingetragen worden. Eröffnung einer Kanzlei eines be-hördlich autorisierten givilingenieurs für das Forstwesen. Der k. k. Forstra» i. R. Herr Franz Donner wurde vom Statthalter im Sinne der Ministerialverordnung vom 7. Mai 1913 R.-G.-Bl. Nr. 77 als beeideter Zivilingenieur für das Forstwesen mi» dem Wohnsitze in Cilli autorisiert und hat derselbe feine Kanzlei in Cilli, Rosegger» Ring Nr. 10, Hochparterre links, bereits eröffnet. Ein Aeroplan ober Cilli. Am Sonntag nachmittags um 6 Uhr 20 Minuten wurde hier zum erstenmal ein Aeroplan gesichtet, welcher die Richtung von Nordosten nach Südweste» eingeschlagen hatte. Obwohl daS Flugzeug überaus hoch war, so daß es kaum wie ein größerer Vogel aussah, konnte man daS Geräusch des Motors leicht und deutlich ver-nehmen. Die Geschwindigkeit war eine so große, daß die Wenigen, denen eS gegönnt war, diese» seltene Fahrzeug zu sehen, sich an diesem Anblicke nur ganz kurze Zeil ersreuen konnten. Der Lenker deS Flugzeuges war Leutnant Mandl, welcher einen Flug von Wiener - Neustadt Über den Semmering nach Graz unv von hier nach Laibach unternommen hatte. Um viertel 8 Uhr abends landete er in Laibach. Die beabsichtigte Fahrt nach Görz konnte er nicht fortsetzen, da das Fahrzeug durch einen Defekl im Vergaser arg beschädigt wurde. Eine deutsche Gesellschaftsreise von der Donau zur Adria. Der Verein für da» Deutschtum im Auslande veranstaltet, wie schon ge-melvei, in der Zeil vom 13. d. bis 15. September eine Gesellschaftsreise in die südösterreichischen Alpen-linder. Wie wir vernehmen, ha» sich eine größere Anzahl von angesehenen völkisch gesinnten Männern deS Deutschen Reiches für diese Gesellschaftsreise an-gemeldet. Die Teilnehmer der Gesellschaftsreise »reffen der Familienverhältnisse wegen entschloß, die Wer-bung des reichen Langen anzunehmen. Wedebur er-kraulte schwer nach ihrer Vermählung. Bald nach-dem der Tod die kurze Ehe wieder löste, warb er um Gabriele, die seine heiße Lieb« erwiderte. Sie enthüllte Wedebur, welches Versprechen sie gegeben, und beschwor ihn, sie zu meiden, nie mehr ihren Weg zu kreuzen. Statt dessen erklärte der leidenschaftliche Mensch ihr Vusprechen für ungiltig. S» sei eine Erpres« sung, die der Sterbende sich erlaubt, aber der ge» sunde Menschenverstand nicht anerkannte. Und weiter drängle Wedebur in die gequälte Frau, seine Werbung anzunehmen. Immer unge-zügelter und ungezügelter wurde er, marterte er Frau Gabriele, die doch nicht wich noch wankte von ihrer Ansicht, nachzugeben. In solch einer Stunde gegenseitigen Wider» spruchs riß die aus» höchste erregte Frau eine Waffe ihre» verstorbenen Gatten, die an der Wand hing, herab, sie gegen sich selbst zu richten. Allein die hastige Bewegung ließ den Schuß vorzeitig ab« gehen und nahm als Ziel den Doktor von Wedebur. Der Schuß rief die Mitbewohner deS HauseS herbei. Man sand Frau Gabriele mit der Waffe in der Hand; so war der Schein gegen sie. — Ihr ist wohl jetzt." schloß Rechlsanwalt Hillert. .denn diese feinfühlende Frau hatte ihr Geschick, wenn auch mildernde Umstände es begünstigt, nicht er« tragen." Eol l 4 Kemiche Nummer 69 Freitag den 29. d. vormittag» um 10 Uhr 1b Mi-nuten mit dem Personenzuge in Cilli ein. Abends findet zu ihrer Begrüßung im Speisesaale des Deut-schen Hause» ein Festabend unter Mitwirkung der Cillier Musikvereinskapelle statt. Wir laden alle deutschen Volksgenossen herzlichst ein, sich bei diesem völkischen Abende recht zahlreich einzufinden. Die Herren werden am nächsten Tage vormittags Cilli verlassen, um nach Gottich« weiterzureilen. Südmarkgautag in Cilli. Sonntag vor-mittag« sand im Deutschen Hause zu Cilli die Tag. ung des Südmarkgaue« Südsteiermark unter über-aus zahlreicher Beteiligung statt. Hiebei waren sol-gende Ortsgruppen vertreten: Männerortsgruppe Cilli. FrauenvrtSgruppe Cilli. Heilenstein. Hochenegg Jugcndortsgruppe. Gonobitz, Schönstein, Steinbrück und Tüffer. Der Gauobmann Herr Dr. Otto Am-brofchitfch erstattete einen auSsührlichen Bericht über die Tätigkeit der Gauleitung und über die Fragen, die der Südmatkhauptversammlung in Innsbruck vorgelegt werden. Sein Bericht wurden mit Besrie-digung zur Kenntnis genommen. Die Wahl der Gauleitung hatte nachstehende« Ergebnis: Obmann Dr. Otto Ambrvschitsch, Stadtumtsvorstand in Cilli, Schriftsührer Daniel Rakusch. «ausmann in Cilli, Zahlmeistern, Frau Nita Stiger, Kaufmann«, gattin in Cilli, Franz Koschuch, Rentmeister in Neu-hau«, Heinrich Paqr, Bahningenieur m Steinbrück, HanS Schniderfchitz, Apotheker in Rann und Franz Woschuagg, Fabriksbesitzer in Schönstein. Zum Ber-treter »es Gaue« bei der Jahreshauptversammlung in Innsbruck wurde der Obmann des Gaues Herr Dr. Otto Ambrvschitsch gewählt. Nachdem noch zahl-reiche Anregungen und Anträge besprochen wurden, wurde der Gautag nach einer zweistündigen Dauer geschlossen. Futzballwettspiel. (Cilli siegt 3 : 1.) Voll Erwartung strömte am vergangenen Sonntage eine große Menschenmenge auf den Sportplatz, um |»ch daS Fußballspiel zwischen dem Marburger und dem hiesigen deutschen Athletiksportklub anzusehen, dem man diesmal einen außerordentlichen Ersolg zumu-tete. Doch man war sehr enttäuscht. Man konnte zwar eine bedeutende Ueberlegenheit der Cillier be-merke», doch der erhoffte Ersolg blieb aus. Woraui dies zurückzuführen ist, kann wohl jeder Laie leicht erraten, denn der schleppende Verlaus sast des gan-zen Wettspiele« weist daraus hin, daß der Cillier Stürmerreihe daS intensive Training und infolge« dessen auch das Zusammenspiel und Treffsicherheit vollkommen fehlt. Auch das eigenmächtige Spiel, da» einzelne an den Tag legten, beeinträchtigte das Spiel ganz besonders. DaS Einzige, dessen sich der Cillier Athletiksportklub rühmen kann, ist eine ausgezeichnete Verteidigung und eine gute Deckung, was auch die«, mal zur Folge hatte, daß das gegnerische Tor fast ununterbrochen belagert war. Die Cillier hatten so» fort nach Beginn deS SpieleS durch die Marburger sich in den Besitz de« Balle« gesetzt, verlegten daS Spiel langsam in das feindliche Feld und setzten sich hier für längere Zeit fest, während die Marburger kaum vereinzelte Vorstöße gegen daS Cillier Tor unternahmen, jedoch dort kaum gefährlich werden tonnten. In der zehnten Minute fiel für Cilli das erste Tor durch einen Elfmeter-Stoß. Einen weiteren Erfolg konnten die Cillier infolge ihrer bedauerlichen Unsicherheit vor dem Tore nicht erzielen, so daß mit dem Stande 1 :0 zugunsten des Cillier Athletik-sportklub die Seiten gewechselt wurden. Nach Seiten-Wechsel wurde daS Spiel der Cillier etwas flotter und sie wurden dem Gegner durch einige Zeit äußerst gesährlich. doch erst in der zwölften Minute konnten sie die Torzahl auf zwei erhöhen. Nun wurde den Blaugelben die Belagerung um so schwerer, als die Marburg» sich hauptsächlich auf die Verteidigung verlegten und kanm ab und zu die Mittellinie über-schrillen. In der 21. Minute begann das Spiel etwas offener, daS Cillier Tor wurde aus kurze Zelt be-drängt, doch mußten die Gegner bald wieder zurück-weichen und der Marburger Tormann, der feiner Mannschaft volle Ehre machte, arbeitete brav und aufopferungsvoll. Nach sast viertelstündiger gefähr-licher aber ersolgloser Bedrängnis des gegnerischen Tores verstanden e« die Marburg» sich doch fre' zu machen und durch einen kühnen Vorstoß gelang eS ihnen in der 39. Minute daS Ehrentor zu er-zielen. Schon glaubte man, daß das Spiel mit dem knappen Siege der Cillier enden wird, als ein Eck-stoß in der letzten Sekunde ihnen ein dritte» Tor brachte. Hervorgehoben werden muß, daß die Au»-dauer und ununterbrochene Frische auf Seite der Marburger angenehm auffiel. Grohfeuer. Am 23. d. wurde am Bacher «in Grovfeuer gesichtet, dem drei größere Objekte zum Opf«r gefallen sein sollen. Vorführung autogener Schweihap-parate. Die Firma D. Rakusch, Eisengroßhand lung, veranstaltet am Samstag den 30. d. um 10 Uhr vormittag» auf ihrem Lagerplatze, Feldgasse, eine für jedermann vollständig unverbindliche Vor-sührung autogener Schweißapparale, woraus die Interessentenkreise aufmerksam gemacht werden. Das Sommerfest de« Deutschen Athletik-sportklubs in Cilli, das am Sonntag den 31. d. um 4 Uhr nachmittag» im Waldhause stattfindet, ver-spricht einen gemütlichen und lustigen Verlaus zu nehmen. Der Festausschuß ist eifrigst bestrebt, den Besuchern des Feste« die Stunden so angenehm wie möglich verlausen zu lassen. Für Speise und Trank wird besten« gesorgt sein und auch die Unterhab lungSlustigen werden nicht zu kurz kommen. Neben den gewöhnlichen Belustigungen, wie Glückshasen, der reichlich ausgestattet sein wird und auch schöne Best« auszuweisen haben wird. Glücksfischerei, Plattenwersen, Rutschbahn, Konsettischlacht und Tr.nz, wird besonder» die Damenschönhei.Skoiikurrenz recht viel Unterhaltung bieten. Für diese Neuheit maHt sich ein rege» Interesse geltend, so daß e» vorau»-sichtlich einen heißen Wettkamps geben wird. Jeder daS Fest besuchende Herr wird zugleich mit der Ein-trittskarte einen Stimmzettel erhalten und der Mehr-ankaus von Stimmzetteln ist einzeln wie in Blocks zu 10 und 20 Stimmen bei der im Festsaale eigens hiezu bestimmten Verkaussstelle möglich. Aus dem einzelnen Stimmzettel ist der Name der zu wählen-den Dame an der hiezu bezeichneten Stelle einzu-setzen. Bei den Blocks braucht die« nur an der ersten Seite zu geschehe». Bei der Verkaussstelle werden die Stimmzettel auch gesammelt. Die Cillier MufikvereinSkapelle wird zuerst ein Blechkonzert geben, am Abend aber Streich spielen. Verbandsabend. Der Verband deutscher Hochschüler CilliS veranstaltet heute abends um acht Uhr einen gemütlichen Verbandsabend im Deutschen Hause, zu dem die Mitglieder zahlreich erscheinen möge». . . Unterhaltungsabend des Verbandes der deutschen Hochschüler in Cilli. Der schon zu einer ständigen Einrichlnng gewordene Un« terhallu gS »bend der deutschen Hochschüler, der die sonst so tote Zeit de» Sommers in Cilli belebt, steht im Zeichen der Jugend. Und das ist gut. Jugend drängt und treibt, sucht nach Neuem in immer verstärkter Frische und hängt dabei noch mit echter Schollenliebe an der Heimat. Daher zeitigte der UnterhaltungSadend am 23. d. im großen Saale des Deutschen Hauses zweierlei GuteS und St.ö> nes: der jugendliche Wagemut der Hochschüler be-gnügte sich nicht mit dem unzulänglichen Raume deS überakustischen kleinen Saale«, sondern wählte für fein Fest den großen Saal. Mit dem allerbesten Er-folge. Denn e« war nicht nur jeder Platz besetzt, sondern die Vorträge klangen besser und würdiger in dem lichten Raume teutscher Festlichkeit. Die allzulaulen Klänge waren gemilderl, während wie-derum auch die leiseren Vorträge deutlich vernehm-bar waren. Das zweite Gute: i» alter Heimatliebe haben eS die deutschen Hochschüler versucht, womög-lich nur heimatliche Kräfte oder sozusagen beheima-tete Kräfte für ihren Abend zu gewinnen. Sie holten mit keckem Griffe au» der Umgebung deS alltäglichen Verkehre» Kräfte heraus, an denen man sonst vielleicht vorübergeht, ohne sie zu beachten. — Und diese frohe Jugendfrische belebte den Abend, durchsetzte die Stimmung und führte zum wohlverdienten Gelingen. Die ernste Abteilung, wohl das Beste an dem ganzen Abende, wurde durch Gesang-vortiäge Fräulein Betty P^yerS eingeleitet, die mit zarter Stimme den roten Sarasan und das Früh-lingSlied von Becker vortrug. Der reiche Strauß weißer Rosen war wohlverdient. Herr von Goßleth ergeigte sich den Beisall besondeis durch Benjamin GodardS Wiegenlied, da» seinem feinen Striche besser lag al» Wilhelmi» schwerer verständliche Konzert« nummer. D«S Beste de« Abends war jedoch un-streitig die helle, klare und dabei sieghaft helle Stimme der Frau Gussenbauer, die trotz der un-dankbaren Szene aus „Aida" andächtige Zuhörer fano und in dem schweren Straußischen Walzerlicd erst recht bewies, wie sehr sie in der Kunst des Koloraturgesanges aus der Höhe steht. Der heitere Teil wurde durch Vorträge des Herrn Vichetitschka eingeleitet, dessen Borirag so bekannt ist. daß ihn näher zu loben übe,flüssig erscheint. Er braHte seine urwüchsigen Typen zum Beiialle der Hörer lebendig und anerkennenswert. Herr Wcijch erfreute bei seinen humoristischen Gesangvorträgen durch eine angenehme Stimme und wußte zu gesalle». obwohl hinter seinen Vortrügen daS drohende Ge'penst d-S Herrn Eisenbach hervorlugte. Und e» ist drum sehr viel, wenn er sich da behaupten konnte. — £aj eine Bieroper nur gereimter Unsinn ist, weiß jeder. Und deshalb ist jene Bieroper die beste, d e den größten Unsinn zusammenbringt. In diesem -mm war auch der „Taucher" gut gewählt und paßte all feuchtsröhlicher Abschluß, den nur noch Wagner-Zips mit seinen lebenden Puppen krönte. In die auizi-zeichnete Klavierbegleitung teilten sich in liebenSivür. diger Weise Herr Dr. Horak in Cilli und Hm Achter au» Wien. Nach den Vorträgen wurde bit in die späten Morgenstunden dem Tanze gehuldigt. Gemeindeausschuh Cilli Umgebung. Die Gemeindevertretung Cilli Umgebung hielt Son». tag den 24. d. vormittags eine Sitzung ab. in der mit 13 gegen 7 Stimmen beschlossen wurde, gege» die Statthaltereientscheidung, womit dem Antm Poderschaj am Rann eine Gasthauskonzession ver-liehen wurde, und zwar unter Aushebung der ab-weislichen Entscheidung der k. k. Bezirkshauptmaan-fchaft Cilli. den Rekurs an das Ministerium einzu-bringe». Die Angelegenheiten wegen Bespritzung der Straßen in Gaberje und der ganznächiigen Beleuch-tung der Reichsstraße wurde bis zur diesbezügliche» Bejchlußsasfung des Cillier Gemeinderates vertagt. Dem Peter Majdic wnrde die Bewilligung erteilt, vor Erteilung de« Baukonzense« mit den B«r-arbeiten für die Errichtung einer Gleisanlage zs seiner Dampfmühle in Unterkötting zu beginne». Ueber Antrag de« G.A. Dr. Ambrvschitsch wucht beschlossen, an die Staatsbahnverwaltung mit der Bitte heranzutreten. daß aus der Eisenbahnüberfahrl der Straße »ach Forstwald bei dem Sägewerk de« Binzenz Kokovec ein Wächler ausgestellt werde, der bei jedesmaligem Herannahen de« Zuges die Fuhr-werkSlenker warnt, weil die von der Stadt aussah-renden Züge von den Wagenlenkern, die von ,5orft-wald hereinkommen, nicht gesehen werden könne» und der Lärm des herannahenden Zuge« von dem durch da« Sägewerk erzeugten Lärm übertönt wird. Heimkehr der Reservisten. Zu unsere» Berichte über den Empsang der heimkehrenden Sol-dalen auf unserem Bahnhose tragen wir noch nach, daß sich an demselben der Cillier Veteranenverei» korporativ mit feinem Obmanne Herrn Peter Der-ganz beteiligte und daß der Cillier Veteranen««!» auch die MusikvereinSkapeUe beigestellt hat. Verhütetes Eisenbahnunglück. Samstag um 5 Uhr nachmittags fuhren aui der Bezirksstraße zwischen St. Peter und Sachsensel» vier mit Ziegel beladene Wagen in dem Momenie über die Äahnübersetzung, als der Lastzug Nr. 1018 in unmittelbarer Nähe heranbrauste. Obwohl der Maschinsührer wiederholt daS Warnungszeichen gab, blieb die« von den auf den Wagen ruhenden Knet-ten unbeachtet. Der Maschinsührer Herr Acitz j Schwayer «kannte die große Gefahr, gab das Not-signal, zog die Vakuumbremse und brachte glücklicher-weise den in voller Fahrt befindlichen Zu^ eine» Meter vor den zwei letzte» Wagen zum Steh«»! die Pferde wurden durch das Geräusch der Vakunw' bremse scheu und fielen samt den Wagen über die Straßenböschung in die Wiese, wo Knechte un» Pferde mit leichten Verletzungen davonkamen. «» der Geistesgegenwart des Maschinsührers Schwayer ist e» zu danken, daß ein größeres Unglücks verhütn wurde. Die Besitzer der Fuhrwerke aus St Peter feien darauf aufmerksam gemacht, ihren Knecht» strenge zu beauftragen, bei den Bahnübersetzimze» vorsichtiger zu fein. Gegen die unvorsichtigen »neülr dieser Fuhrwerke erstattete die Gendarmerie die «»-zeige. ES ist die» das dritte verhütete Sijenbah». Unglück deS Herrn Schwayer. Die Bezirksvertretung Gonobitz -aufgelöst. Die Marburger Zeitung berichtet: Die Bezirksvertrctung Aonobitz, deren Wahl im I»» 1912 erfolgt ist, wurde wegen mehrmaliger $(• schlußunsähigkeit von der Regierung aufgelöst ur.» zum Regierungskornmissär der seinerzeitige Bezirks, vertretungsobmann Herr Franz Possek, Gutsbeiitzn in Heiligengeist Loiiche, bestellt. Die letzten Wahl» wurden in größter Einmütigkeit der Deutschen dmch-geführt und zum Obmanne der Kaufmann Fts»| Kupnik gewählt. Bald nachher fanden die Gemeinde, ratswahlen im Markte Gonobitz statt, bei denen unter den Deutschen zwei Parteien bildeten. E» ergaben sich Berstimmungen und persönliche «»zriP und die Folge war, daß BezirkSvertretungSm»zIit> der, vie Herrn Kupnik gewählt hatten, «och j#r Konstituierung der Bezirksvertretung mit ihrem £> manne unzufrieden waren und ihre Stellen zurd^ legten. Eine Ersatzwahl hatte dasselbe Ergebiu» iuid die Bezirksvertretung wurde beschlußunsähig. N» ist die Auflösung da. — Wir versagen es im«, mJ Einzelheiten einzugehen. E« ist tief bedauerlich, da. Nummer 69 Deititt# Wacht Seite B in einem wichtigen, stark bedrohten Vororte des un-tersteirischen Deutschtums deutsche Uneinigkeit den slowenischen Feinden «in erwünschtes Schauspiel biet«». Slowenische Kultur. Die einzige Schau-bühne der slowenischen Nation, das sogenannte Rationallheater in Laibach. ist zusammengekracht. ES war der Stadtgemeinde Laibach trotz Auswendung großer Geldmittel nicht möglich, daS einzige slowenische Theater zu erhalten. Zn der Spielzeit 1912 aus 1913 hat die Gemeinde Laibach, in der die Deutschen einen recht beträchtlichen Anteil an der Steuerzahlung haben, — nahezu 60.000 Kronen an Subventionen für das Theater bezahlt und trotz-dem endete die Spielzeit noch mit einem Abgange von über 11.000 Kronen und zugleich mußte schon im Juni die Zahlung aller Mitgliedergagen einge-stellt werden. Seit dieser Zeit lausen die Mitglieder der slowenischen Nalionalbühne ohne Besoldung herum und leiden arge Not. Die slowenischliberalen kreise schieben die Schuld an dem Zusammenbruche den Klerikalen zu, denen daS Theater seit jeher als ein Bollwerk des Freisinns erschien, das sie mit allen Mitteln zu bekämpfen al« ihre Pflicht an-sahen. Tatsächlich haben die Klerikalen es durchge-setzt, daß die Unterstützung des La»deS Kram für daS Theater eingestellt wurde, so daß die Gemeinde Laidach sich bemüßigt sah. die ganzen Lasten zu übernehmen, die sie aber nun anch nicht mehr weiter tragen kann. Für das kulturelle Bedürfnis der Slo-wcnen ist diese Theatergeschichte aber sicher von auf-klärender Bedeutung. Die verunglückte slowenischnationale Demonstration in Marburg. Die slowenische Hetzpresse hat wieder einmal ein großes Fiasko er-liiten. Seit Woche» forderten die iloweniichklerikalen Blätter, die in Marburg und Laibach herausgegeben werden, die „strammen Slowenen" auf. am Tage der Marburger Brückeneröffnung nach Marburg zu kommen und dort dem Erzherzog, dem Statthalter «sw. zu zeigen, daß Marburg» Umgebung ganz und Marburg selbst beinahe ganz slowenisch sei. Slowe-irische Geistlich« am Lande sprachen ihren Getreuen «bensalls in dem erwähnten Sinne zu, ein sloweni-scher Advokat bereiste zu diesem Zwecke das Fried-auer und Polstrauer Gebiet, andere Agitaloren zogen ebenfalls umher, um die Aufrufe der slowenischen Hetzpresse zu unterstützen. Man mußte also mit der Möglichkeit einer bedeutenden slowenischnationalen Invasion am Eröffnungstage der neuen Reichsbrücke rechnen und dementsprechend wurden auch di« nötigen Lorkehrungen getroffen, nicht nur von AmtS wegen, sondern auch aus der Bevölkerung heraus, auS deren Mitte ein AbwehrauSschuß gebildet wurde. Als aber to erste Mittagsstunde deS Festtages vorüber war, dar die Blamage der slowenischen Hetzpresse offen-sichtlich geworden; es kamen zwar sehr viele Leute rom Lande, aus Marburgs Umgebung in die Stadt, aber diese waren entweder selbst Deutsche oder deutsch-freundliche Slowenen, denen alles eher einfiel, als gegen ihre deuischeu Mitbürger und LandeSgenossen, »>l denen sie ja im steten wirtschaftlichen Verkehre stehen, zu demonstrieren. Die slowenischnationalen Reservoirs irr weitenlfernlen Gebieten hallen voll-st'.ndig versagt und das Häuflein der Marburger Panslawisten blieb nahezu vollkommen vereinsamt. Die allslawischen Fahnen, die gerade während der Lllknnft des Erzherzogs am Narodni Dom gehißt feutfeeii, wurden von der Sicherheilswache infolge des LerboieS allslawischer Farben sofort entfernt, und »un zogen die Narodni Dom-Leut« auch die fchwarz« zelde Fahne wieder herab, die neben den allslawi-ich-» der Form halber gehißt waren. Der liberale Dr. Rosina wollte wenigstens einen sehr bescheide-neu Teilersolg erzielen; in der Menschenmenge be« «beitele er eine Anzahl slowenischer Arbeiter oder dergleichen, die seine unmittelbare Umgebung bilde-ten, sie solllen mit „Zivios!" demonstrieren. Aber diese örtlich begrenzte Demonstration wurde von den lausenden gar nicht bemerkt. Eine am Bahnhos ver-sachte Demonstration wurde von den massenhaft er-schienenen Deutschen sofort unterdrück», so daß sich die Einfahrt des Erzherzogs und der andern hohen Hiile in vollster Harmonie vollzog. Einige besonders eisiige Demonstranten erfuhren eine kräftige Behandlung, so ein bekannter slowenischer Pfarrer und ein Lehrer. Ein slowenisches Volksfest in Gono- ditz. Am 24. d. veranstalteten die Slowenen in Gonobitz im Narodni dom ein Volksfest, nachdem sie ri durch unbefugte Plakatierung und durch Boten [«ikgetm, hatten. (Der Kaplan von Gonobitz ließ diele Plakate durch Zetlel mit der Einladung zur Teilnahme am Leseverein überkleben.) Die Hissung ta slawischen Trikolore aus dem Dache deS Narodni dom ließen sich die Deutschen (ohne Bewilligung des Gemeindeausschusses ist eine Beflaggung mit natio-nalen Fahnen nicht gestattet) natürlich nicht bieten. Eine Patrouille, die auS zwei Wachleuten und dem Gemeindebeamten Herrn Antonitsch bestand und der ein Schlosfergehilfe beigezogen w»rde, entfernte die Trutzfahne binnen zehn Minuten. Dies ging zwar nicht so einfach, aber Herr Antonitsch, der als Sladl-Wachtmeister von Pettau am 13. September 1908 mit einer aus 36 Mann bestehenden Polizeiadteilung den slawischen Ansturm mit Ersolg bekämpft hatte, verstand eS, die Herren im Narodni dom zu bän« digen. Gegen 4 Uhr, als fremde Gäste ankommen sollten, erschien die Trikolore wieder, wanderte aber sofort in das deutsche Gemeindeamt. Beim Eintreffen der Patrouille wollte der Advokalurskandidat S. dem Schlofsergehilfen den Eintritt verwehren, weil er „keine Einladung" hatte, wurde aber rasch eines Besseren belehrt. Gegen die Veranstalter und Herrn S. wurde strafweise vorgegangen. Bedenkliche Losunternehmungen. Wie uns von verläßlicher Seite mitgeteilt wird, wurden neuerdings zwei LoSschwindelgeschäfte, „Deutsche Effeklengesellschast", Amsterdam, Herrengrachl 231, und „Deulscher Effe tenverein", Amsterda m, Spui-straat 186/188, gegründet, welche das Publikum zu Losgefchäflen bedenklicher Art zu verleiten suchen. Wir warnen eindringlich davor, sich auf LoSgeschäste mit diesen Unternehmungen einzulassen, und empfehlen, Agenten der genannlen Firmen der nächsten politischen Behörde bekanntzugeben. Im Kleienhaufen erstickt. Der in der Kunstmühle des Peter Majdic in Unterkötling als Taglöhner beschäftigte Keuschlerssohn Johann Achtig halte am 2l. d. nachts die vom ersten Stockwerke durch ein Loch herabfallende Kleie zu beseitigen. Um 1 Uhr früh wurde Achtig von einem Arbeiter »och bei der Arbeit gesehen. Als dieser ihn später nicht mehr sah, bielt er Nachschau, in der Meinung, daß Achlig in irgend einem Winkel eingeschlafen sei. Weil er ihn aber nirgends sand, b?gann er, damit der Betrieb der Maschine nicht gesti'rt werde, die Kleie wegzuschaufeln. Hiebei sand er den Achlig in stehender Stellung tot im Kleienhausen. Achtig muß wählend der Arbeit aus Uebermüdung eingeschlafen sein und durch die herabfallenden Kleicnmasfen ver« schüttet worden sein. Jugendlicher Dieb. Der erst vor kurzem auS einer mehrmonaligen Kerkerhaft entlassene, kaum 17jährige Joses Slrahovnik, Mechaniker aus Sankt Johann bei Schönstein, stahl seinem Schwager, dem Besitzer LeSjak in St. Johann, aus versperrtem Keller 200 Liter Wein, einige Flaschen Schnaps und drei große Schinken, die er mit einigen Genossen verzehrte. Ferner enlwendete eS aus der versperrten Wohnung einen größeren Barbetrag. Er Halle die Türen mit einem Nachschlüssel aufgesperrt. Selbstmord wegen hohen Alters. In Wösina bei Gonobitz hat sich ein 84 Jahre alter Insasse auS Gram über sein hohes Alter erhängt. Die Leiche wurde nach Gonobitz in die Totenkam-mer übertragen und auch am dortigen Friedhose begraben. Gonobitz. (Silberne Hochzeit. — V i e h m a r k t.) Am 2<». d. feierte Herr Stephan Fillipitsch, GasthauSbesitzer „Zur Stadt Wien" und Fleischhauermeister, mit seiner Gattin Amalie das Fest der silbernen Hochzeit. — Da der 31. August auf einen Sonntag fällt, wird der neue Viehmarkt Montag den l. September abgehalten werden. Schönstem. (Einbruchsdiebstahl.) In der Nacht vom 18. aus den 19. d. wurden dem Keuschler Johann Kolschevar in Gorenje bei Schön-stein verschiedene Kleidungsstücke, Fleisch, Speck, Uhren und ein größerer Geldbetrag gestohlen. Kot« schevar erleidet einen Schaden von mehreren hun« der! Kronen Den Diebstahl dürfte eine Zigeuner-band« verübt haben, die sich tagS vorher in der Gegend herumgetrieben hat. Schönstein. (Blutige Rauferei.) Die in Raune bei Schönstem ansässigen Besitzerssöhne Franz Tajnik, Franz Stopar, Anton Gorschek und Franz Zagraditsch gerieten ohne besonderen Anlaß in «inen Streit, wobei dem Franz Zagraditsch der ganze Oderschenkel mit einem Messer durchschnitten wurde. Windischgraz. (Sedanfeier.) Der Deut-sche Turnverein Windischgraz veranstaltet Sonntag den 31. d. um 8 Uhr abends im Ganhose „Post" eine Sedanfeier, bei der Dr. Ha'ps Lichtbilder aus dem deutsch-französischen Krieg« vorsüheen wird ES ergeht hiemit die freundliche Einladung zu recht zahl-reichem Besuch. ßine Körner Stiftung für deutschösterreichische Dichter. Wieder umweht uns mit mächtigem Flügel-rauschen die Erinnerung an eine große, herrliche eit: DaS Jahr 1813 und seine Vorgänger, die rhebung, die Befreiung der deutschen Heimat aus tiesster Knechtschaft tritt vor unsere Seele. Durch Wald und Ried, über Feld und Heide stürmt, den Unseren die Bahn brechend, ein kühner Jüngling dem grimmigen Feind entgegen: Theodor Körner! Nicht unseren Zutuns bedarf eS, sein Andenken dem deutschen Volk wach zu erhalten; längst hat die Geschichte seinen Namen zu den ewigen Sternen erhoben. Und dürfen wir Ostmarkdeulsche Theodor Körner nicht stolz den Unsern nennen, ihn, der „die letzten sorglosen Minuten des ruhigen Lebens keck und frei genießend," an fein liebes, geliebtes Wien dachte, das ihm ja der jungen Liebe schönste Bllltenkränze bot, an Wien und das Haus Oesterreich, dem er mil der ganzen Innigkeit seines empfänglichen Her« zens zugetan war? Wir, die dankbaren Enkel eines opferfreudigen Geschlechtes, wollen unseren Liebling, der die Rosen» knospen der Liebe mit den blutenden Rosen der Wal-statt vertauschte, nach unserer Weise, nach unserem können ehren; wir wollen anläßlich der lOO. Wiederkehr seines TodeslagS (26. August 1913) im Sinne der Wiederbelebung und Erstarkung des deutschen Bolkslums in Oesterreich, gleichsam zur Bekräftigung, daß feine Ideale in uns fortleben, eine Theodor Körner-Stiftung für Deutsch-Oesterreich ins Leben rusen. Durch Zuerkennung von Geldpreisen und ehrende Anerkennungen sollen junge, tüchtige deutschösterreichi-sche Dichier gefördert und solche Schriftsteller berück-stchligt werden, die sich durch ihre Leistungen ein be-sondereS Verdienst um die Kräftigung des deutschen Volksbewußtseins oder die Förderung der deutschen Schutzarbeit erworben haben. Deutsche Volksgenossen! Um unseren Gedanken entsprechend durchführen zu können, brauchen wir mindestens einen Grundstock von zehntausend Kronen, der durch weitere Spenden hoffenilich im Laufe der Zeit zu einer höheren Summe anwachsen wird, da nur die Zinsen verwendet werden sollen. ES gilt eine schöne, rühmlich« Sache! Trage jeder sein Scherslein bei! Reiche stolz und ireudig seine Gabe, Wer zum deutschen Namen sich bekennt! HanS Puchstein, Präsident der deutschösterreichische» Schriftsteller-genoffenfchast. Dr. Gustav Groß, Obmann des Deutschen SchulvereinS. Karl Lustig, Obmann des Gaues .Wien" des Deutschen Schul-Vereins, Schristenempsänger, Wien, 7. Bezirk. Neubaugasse 65. Vermischtes. Wie di« Berliner Königliche Por« zrllanmanufaktur entstand. Mit Ende die-seS Monats vollenden sich 150 Jahre seit der Er-Werbung der Berliner Porzellanmanusaklur durch Friedrich den Großen. Das Institut hatte aber da-mal» bereiiS eine zwar kurze, doch recht bewegte Ge-schichte. Im Jahr 1750 hatte der Kaufmann Wegely in Berlin eine Porzellanfabrik gegründet, nachdem er durch «inen aus der Fabrik in Höchst am Main entwichenen Arbeiter in den Besitz deS damals viel-begehrten Geheimnisses gekommen war. Trotz seiner Ersolge mußte Wegely indes die Fabrikation schon bald ausgeben. Einer seiner Angestellten aber wurde wenige Jahre später von dem Bankier Johann Ernst Gotzkvwsky gewonnen, um auss neue die Herstellung deS Porzellan» zu versuchen. Mit diesem Mann, dem Bildhauer Ernst Heinrich Richard, erwarb Gotz-kowSky zugleich auch den Rest der Wegely chen Waren. Indessen, auch die neue Fabrik konnte, wie Robert Breuer in einem Artikel über „Die König' liche Porzellanmanusaklur Berlin" im Heft 1 des soeben beginnenden 30. Jahrgangs der Zeilschrift „Arena" (Stuttgart, Deulsche VerlagSanstatl) mil-teilt, nicht lange bestehen; GotzkowSky war gezwun-geu, feine jüngste Gründung zu verkaufen. Er fand Seilt 6 Deutsche Wacht in Friedrich dem Großen einen Säufer und allem nach auch einxn guten, denn er bekam die runde Kumme von 225.000 Talern, ein für damalige Verhältnisse recht ansehnlicher Betrag. Damit hatte nun Preußen eine Porzellanmanusaklur und konnte dem berühmten Meißen Konkurrenz machen. Fried-rich II. säumte nun keinen Tag. der ueuerworbenen Manusaktur seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die baulichen Anlagen wurden verbessert, es wurden Ar-beiter und Beamte angestellt und der Kommission^-rat Grieninger zum Direktor bestellt. Friedrich wollte mit seiner Porzellansabrit verdienen; er glaubte fest, daß stt dazu beitragen könnte, die Finanzen deS Staat« zu sördern. So stattete er denn das neue Unternehmen mit mancherlei Rechten au» ; r! erhielt unter anderen Zollsreiheit, die Generallotteriepacht-sozietät wurde gezwungen, jährlich für 6000 Taler Porzellan zu erwerben, und auch den Juden gab der König den Befehl, ein bestimmtes Quantum Porzellan jahrein, jahian» zu kaufen. Der Nutzen der päpstlichen Ober« Herrschaft f ii r Europa. „Man eignet der Hierarchie da» Verdienst zu, die Völker Emopas zU einer Ehristenrepublik verbunden zu haben; worin dies« bestanden? Daß alle Nationen vor einem Kreuz knieten und einerlei Messe anl,ölten, wäre etwas, ab« nicht viel. Daß in geistlichen Sachen sie alle von Rom aus regiert werden sollten, war ihnen selbst nicht ersprießlich, denn der Tribut, der dahin 'ging, und das unzählbare Heer von Mönchen und Geistlichen, Nunzien und Legaten drückte die Länder. Zwischen den europäischen Mächten war damals weniger Friede alS je; nebst anderen Ursachen auch deS falschen StaatSsystemS halber, das eben der Papst in Europa festhielt. Der heidnische» See-räuberei war durch» Christentum gewkhret; mächtige Christennationen aber rieben sich hart aneinander, und jede derselben war innerlich voll Verwirrung, von einem geist- und weltlichen Raubgeist belebet. Eben diese Doppelherrschaft, ein päpstlicher Staat in allen Staaten, machte, daß kein Reich aus seine Prinzipien kommen konnte, an die man nur dachte, seitdem man von der Oberherrschast deS Papste» frei war. Als christliche Republik hat sich Europa also nur gegen die Ungläubigen gezeigt und auch^ da selten zu seiner Ehre; denn kaum dem epischen Dich ter sind die Kreuzzüge ruhmwürdige Taten." Johann Gottfried Herder. .Ideen zur Philosophie der Ge-schichte der Menschheit". 19. Buch. 2. DaS unversöhnliche „Weiberdo^s". Ein unangenehmes Abenteuer erlebten dieser Tage einige Künstler und Künstlerinnen einer Berliner Filmgesellschast. Sle waren nach der Eisel gefahren, um Klara Viebigs Novelle „Samson und Delila" an Ort und Stelle zu verfilmen. Die aus zwölf Personen bestehende Gefelljchaft kam nach Eisen-schnitt, einem kleinen Ort in der Eisel, der durch Klara ViebigS Buch „Da« Weiberdorf' eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. Durch diese Geschichte, die jeder Unbeteiligte mit Vergnügen las, fühlten sich damals Eismschnitt und besonders dessen Frauen gekränkt und sind der Verfasserin seit Jahren ernst-lich böse. So kam es, daß die Dorfbewohner dem Trupp, der ohiv viel Federlesen» zu agieren anfing, eine nicht gerade liebevolle Ausnahme bereiteten. Die gekränkten Damen von Eisenschnitt waren der festen Ueberzeugung, da? .Weiberdorf' sollte verfilmt wer-den. und e» bemächtigte sich ihrer eine sanatlsche Wut. die in einem kleinen Aufruhr zum Ausdrucke kam. Besen. Heugabeln. Mistgabeln, Schauseln, Stöcke wurden au« dem HauSarsenal hervorgeholt und ehe sich» Regisseur und Schauspieler versahen, waren sie von einer kriegsbereiten Amazonenschar umgeben, die unter Gejohle und Gekreisch Miene machte, ohne Erbarmen loszuschlagen. Vergeben» versicherte der verzweifelte Regisseur, daß e» sich nicht um einen Film für daS „Weiberdorf", sondern um einen Napoleonfilm mit einem „versöhnenden Abschluß" handelte. Der düstere Argwohn war ein-mal erweckt und die wütenden Eikenschnilleriune» waren nicht mehr zu zähmen. Pü der Regisseur einsah, daß der Augenblick kriti'ch war. zoz fi e Haut- und SchSnheuöpsleqe. waS dur» täglich einläutende Anertennung«Ichrelben unwiderleglich de. stätigt wird, a 80 h vorrätig in Apotheken. Droge-rien und Parfümerieg-ichäsien:c. Desgleichen bewährt sich Bergmann'S Liliencreme .Manera^ wunde» bar zur Erhallung parier Damenhände; in Daten ä l» überall vorrätig.___ Keine Ktucht nach Amerika mehr. Bis vor kurzem war man in der Welt, in der man defraudicrt, der Ansicht. Amerika fei nur des-halb entdeckt worden, um Defraudanten al» Ajyl zu dienen. Amerika galt als Eldorado aller derer, die eine Kassierstelle nur al» Durchgangspostcn be-trachteten. Nun soll es jetzt ander» werden. Alle, die den Satz .Eigentum ist Diebstahl" umgekehrt lesen, werden die Früchte ihrer Theorie nicht am Michiganste verzehren können. In dem eben publizierten Erlasse nnseres Justizministerium» vom 24. Mai werden die Gerichte auf das EinwandenlllgSgefetz der Vereinigten Staaten aufmerksam gemacht. Wir haben wohl einen AuSlieserungSvertrag mit den Bereinigten Staaten von Amerika (3. Jnli 1856), aber die strasbaren Handlungen, wegen deren die Auslieferung begehrt werden kann, sind auf einen ganz kleinen Kreis be-schränkt. UeberdieS ist das AuSlieserungSverfahrtn äußerst kostspielig und in der Durchführung sehr schwierig, da das gesamte Beweisma'erial beige-bracht werden muß. Jetzt ist eS möglich geworden, einen flüchtigen Delinquenten auf eine sehr einfache Weife zu erreichen und in die Heimat, die er, wenn auch unsreiwillig, den Rücken gekehrt, zurückzube-fördern. Nach dem neuen EinwanderungSgesetze werden Personen, die wegen eine» Kapitalverbrechens oder eines Verbrechens.' da» von sittlicher Verworfenheit (Moral turpitude) zeugt, verfolgt sind, die sich zur Lehre des gewaltsamen Umsturzes der Regierung oder Nummer 69 aller gesetzlichen Formen bekennen oder diese Lehre verteidigen, Frauen und Mädchen, die zu unmorall« schen Zwicken in die Vereinigten Staaten kommen, und die Personen, welche Frauen und Mädchen für den Zweck der Prostitntion einzubringen versuchen, von der Zulassung in die Vereinigten Staaten -u». geschlossen. Jeder Aurwanderer. der in die Ber-einigten Staaten von Nordamerika einwandern will, wird im LandungShisen einer Untersuchung unter-zozen. ob er den von den Einwanderungszesetzca ausgestellten Bedingungen entspricht. Bis zur end-giltigen Entschudung über die Zulassung oder Nicht-zulassung kann der Auswanderer in der in jede« Eintrittst,aien erlichteien Oentiollstatioii angehiltm weiden. Wird der Ausländer von der Einwände« rnng ausgeschlossen, so hat der Eigentümer del LchisfeS ant fei^e Kosten den abgewiesenen Pasia-gier zuiückzubeföider». Eine von einem Gerichte verfolgte Person wird zur Einwanderung in die Vereinigten Staaten nicht zugelassen, wenn die EinwanderungSbehörde iur Kenntnis und zur '.lebcrzeugung kommt daß sich diese Person eines Kapitalverbrechens oder einer solchen straibaren Handlung ichulsiz gemacht^ hat, welche von sittlicher Verwoisenheil zeuzt. Die Folze der Nichtzulassung ist. daß der Auswanderer zunick. geschafft wi> d Nach den amerikanische» EinwanderungSge ktze» ist auch ,ach ersolgter Zulassung die ÄuSweiiuiiz (Oeponation) zulässig Wen» sich innerhalb d-ei« Jahre vom Tage dcr La-idimg herausstellt, das; die Zulassung der Nnwüiidcrui'gsg setze erschlichen wurde, so kann der Ausländer in Gewahrsam genommen und in das Land zurückgeschafft werden, woher er gekommen ist. Die Zurückschaffung geschieht ans Kosten derjenigen Person oder Unternehmung, welche den Ausländer zum Eintritte in die Vereinizte» Staaten mit Verletzung der EinwanderungSgesetze veranlaßt oder ihn dahin befördert hat. DaS richt kann daher, wenn eS erfährt, daß ein von ih» verfolgter Verbrecher nach den Vereinigten Staate» flüchtig geworden ist, das Zurück- oder Auswei-fungserkenninis leicht erwirken. Es genügt zu diese» Zwecke, sich telegraphifch an das im Landungshafea od«, wenn der Verfolgte schon gelandet ist, an daS seinem Ausenihaltsorte zunächst befindliche Konsulat zu wenden. Dieses veranlaßt die zuständige amerika-nische Lehörde, den Flüchtling anzuhalten. Di« Abiendung der Behelfe ist im telegraphischen Sr> suchen anzukündigen. Das Konsulat verständigt !»> hin daS Gericht von den Zurückweisung- oder D«-portationserkenntnissen und daS Gericht trifft !»e nötigen Maßnahmen, um den zurückgeschafften Flücht-ling bei seiner Landung zu verhaften. SS wird schade sein um die überftandene Seekrankheit. 2« Herren Defraudanten wird jetzt nicht« übrig bleib«, als die ihnen anvertrauten Gelder unberührt ,b lassen, im Lande zu bleiben und sich da redlich z« nähren. _ Nie ÄüömavßNchevei befinde! sich im Mädchrn-Sörzerschil-gebäude und ist jeden Monttg m> Dienstag von llt7— 7,8 Nhr geifnt Die besten Kräfte «ben verloren, wenn nicht durch eine gesunde Nahrung dafär gesorgt wird, dass sie erhalten bleiben and gefördert werden. Milch mit Oetkers Puddingpulver gibt solch eine gesande Nahrung für Kinder und Erwachsene. Mit frischen F r ö c h t e n, K o m p o 11 o d e r F r n c h t s a f t bildeni diese Poddings eine Weht xa Weitende, wphUchmeckendc und dabei billige Mehbpewe. FQr Kinder als Nachtmahl s hr begehrt ! Oetker-Pmldlngpulver sind Überall Torrätlg, wo man Oetker-Backpnlver nnd Octker-Yanlllinzncker fahrt. rVi-iiA«sort» Kopt abwechselnd mit El-Shampoon alt dem ichwanen Kopf wöchentlich iweimal rogelmdßig anwendet . ,«.Kwiifh. Die Haare weiden von Unrelaigkciten betreit, die scMete, nstlrbcbe Farbe tritt in ihre Rechte. . . . ■ - ■. w._iii.«. Der Erlolg, den unser aliee.hg.bekanntes MdI W«»" nnd Ei-Sh*mi»«m mit 4*« nk»«" *•»' 'agUtf^h «Tieli. re: si ■ich im besten darin, dafl eine Unuhl Nachahmungen \<*i recht halter Natur in den Handel gebeacht werden wesh^b man beim Einkaut besonders mJ» «4 El- Schutzmarke achten rode«. — " Shampoon mit dem «chwarae» Kopf ist «in Iwides. durchweg clnwandlreies Priparat. suchungen ergeben haben, die Nachahmungen olt «rede Sivlle enthalten und ao »tatt einer raUonetlen Haar^j««« den Haaiaus'all belfiedera. — Kamille«-Sk«mp»o» mit dem «chwarsen Kopf Ut in Ong»^ Pavelen 4 JO Heller (B Pakete K t—) in allen Apotheken, Drogerien und PartOmerten eihlltlich. General-Depot i»r Oesterreich: Felix Crienaleidl. Wien I/l, Sonnenlelsgssse 3. Alleini» Fabrik : Ban» Sehwnrsllepf. G. m. b. 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