für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. M^' 44« »»N8ta3 Äei» 1. «5un» 1847^ Bericht über die am 20. Mai abgehaltene Versammlung der k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft in Laibach. (Fortsetzung.) <^err Antoll Samassa, Mitglied des Delega-' tionsausschusses des innerösterr. Iudustrie.-Vereines, erstattete nun in wahrheitsgetreuer Darstellung das gememmitzige Wirken dieses von Sr. kais. Hoheit im Jahre 1838 in's Lebe» gerufenen Vereines, und forderte am Schlüsse seines Vor-trages alle Vacerlandsfreunde zur regesten Theilnahme an diesem Vereine auf, durch welche allein die gute Sache in ' dieser Ausdehnung, als sie bisher besteht, erhalten werden kann, da es wohl Jedermann, dem es an der Bildung des leider nur zu sehr vernachlässigten Handwerks--standes überhaupt gelegen ist, sicher die beruhigendste Versicherung gewahren kann, einen Zweck fördern zu helfen, welcher so sehr in's tägliche Leben eingreift, und dadurch, daß wir unsern heimischen Handwerkern die Mittel zur Belehrung und zum Fortschritt an die Hand geben, unsern eigenen Vortheil fördern. — Während des Vortrages geruheten Se. kais. Hoheit die vorgelegten Zeichnungen der Schüler der c^ndustrie-Zeich nungs-Anstalt in Augenschein zu nehmen und sowohl über die gelungenen Arbeiten, als auch über die vractisch - techn ische Tendenz, die in den Zeichnungen ersichtlich ist, Ihr besonderes Wohlgefallen auszusprechen. Herr Dr. Struppi, Administrator des gesellschaftlichen Versuchshofes auf der Polana, referirte über die Be-wirthschafnmg dieses Hofes im vorigen Jahre, welcher seinen Hauptzweck als Pfianzschule von Obst- und Maulbeerbäumen immer mehr erreicht. Wahrend man z. B. im Jahre 1845 an 6000 Maulbeerbäumchen aus diesem Garten verabfolgte, wurden im vorigen Jahre über 8000 Stück weggegeben, und gegenwärtig stehen 15.000 Stück »llia und mm-ettii^von verschiedenem Alter zur Verabfolgung künftighin bereit. An veredelten Obstbäumchen ist freilich der gegenwärtige Vorrath noch nicht von der Art, daß man alle eingehenden Wünsche befriedigen könnte, was aber in einigen Jahren wohl geschehen kann. Interessant war der Vortrag des Herrn FranzGall ^ Herrschaft.- und Mitinhabers der k. k. priv. Iosephschaler Papier- und Rüpsölfabrik über das Brot ausRüpsku-chen, worin er über dessen Bereitung, Kosten u. s, w. die eigenen Erfahrungen mittheilte und mehrere Laib solchen, ans 4<5 Nüpskuchen und '^ Getreidemehl erzeugten Brotes-der Versammlung zum Verkosten vorlegte, wovon auch Se. kais. Hoheit ein Laibchen mit sich zu nehmen geruheten. Der Herr Berichterstatter hat solches Brot von mehrere!! Landleuten koste» lassen, welche es insgesammt gut, schmackhaft und dein bei uns gewöhnlichen Heiden brote a,anj ähnlich fanden, und welches auch bei längerem Genusse sich als eine ganz gesunde Nahrung erwies. Das Pfund solchen Brotes nach hiesiger Bereitung und bei dem Preise der Rüpskuchen d l fi. 20 kr. pr. Cntr., kommt auf 2'^ kr. zu stehen, dagegen es in solchen Ländern, wo der Centner Rüpskuchen nur 30—40 kr. kostet, noch viel billiger bereitet werden kann. Herr Galle schloß seinen mit allgemeinem Interesse angehörten Vortrag mit der Bemerkung, das; das Rüpskuchenbrot nur für die Noth und für den armen, schwer arbeitenden Mann berechnet sey, und daß uns die Vorsehung noch lange davor bewahren wolle, in die Lage versetzt zu werden, für uns und unsere Ne-benmeuschen Brot aus Rüpskuchen bereiten zu müssen! — Vielversprechend ist die Meinung des Herrn Berichterstatters, daß durch die Entbitterung der Nüpskuchen dieselben sich zu einem besonders guten Futter für, die Melkkühe qualificiren werden, die sie bis jetzt wegen des bittern Geschmackes entweder nur sehr ungern zu sich genommen, oder wohl ganz verschmähet haben. Ein lebhaftes Interesse erregte auch die Abhandlung des Herrn Dr. Orel über den Laibach er Moorgruud, welche zum Zwecke hatte, die erfolgreichen Resultate der Entsumpfung, und die durch die Erfahrung erprobte Weise seiner llrbarmachu n g zu zeigen, besonders aber die Wichtigkeit desselben in Bezug auf die Gewinnung des Torfes als Brennmaterial in gegenwärtiger Zeit darzustellen. Herr Dr. Orel weiset in dieser Abhandlung den großen Nachtheil des üblichen Torfbrennens zur Cultur des Moorgrundes nach, und zeigt, daß durch ein solches^ Verfahren eine Masse des trefflichsten Brennmaterials dem 174 Lande fast nutzlos entzogen wild, wogegen mit Beseitigung dieses Verfahrens und durch ein geregeltes Ausstechen des zum Brennmaterial geeigneten Faser-Torfes durchschnittlich bis 4 Schuh Tiefe auf den 25.750 Iocheu ein Vorrath von 329,600.000 Cntr. trockenen Torfes gewonnen werden k'o'unte, welcher in der Hitzkraft 1,648.000 Klaftern 2 Schuh langen Buchenholzes gleich kommt, und nach Herrn Dr. Orel's Berechnung, aprorimative gehalten, mit dem dermaligen lind dem bevorstehenden Cousumo in der Stadt Laibach für 659 Jahre hinreichen könnte. Sollte man in-dessen aus Rücksicht der Cultur Anstand nehmen, wegen zu großer Vertiefung des Moorgrundes alle 4 Schuh Faserntorfes ausheben zu lassen, was jedoch dort, wo die Anlegung von Wicsen beabsichtiget wird, sogar vortheilhaft und zweckentsprechend wäre, weil dadurch bei Ueberschwemmun-gen das Bewässern als natürliche Düngung möglich seyn würde, so kann das Aushcben vou 2 Schuh in die Tiefe auf der ganzen Ausdehnung des Moorgrundes sogar in Culturhiu-sicht nur als vortheilhaft betrachtet werden, weil man dadurch naher zu dem mehr verwesten, compacten nnd leichter culcivirbaren Moorgrunde gelangt, und auf dem Heidekraut-und Mooscorfboden eine lohnende Bewirthschaftung erzielen kann, ohne das allgemeine Auscreten des Wassers besorgen zu müssen und weil mau das Brennen des Torfes im Freien, wo nickt ganz, doch gewiß größtentheils, beseitigen kaun, welches — wie es bisher gepflogen wurde — nach der Meinung des Herrn Dr. O'.'el als eine unverzeihliche Vergeudung des nützlicheu Brennmaterials angesehen werden muß. ( B ch I u ß f o l c, t.) Feuilleton. (3in kalligraphisches Meisterstück. — Seit einigen Tagen ist in unserem vaterländischen Museum ein kalligraphisches Werk von wirklich staunenswerther Kunst zur Besichtigung aufgestellt. Von einem Dilettanten herrührend, der an diesem herrlichen Quodlibet gegen zme! Jahre gearbeitet, bieret das Werk dem Beschauer das iwi> p!»!8 nltrk in Bezug der Imitation der verschiedensten Schriften und wird sicherlich jeden Kenner eben so überraschen , als in hohem Krade befriedigen. Freunde der Kalligraphie werden in diesem Quodlibet gewiß das höchste Interesse finden, welches sich je von diesem Zweige der Kunst erwarten ließ, lind da die Ausstellung nicht über 4 Wocheu dauert, so mögen sich die Verehrer dieser Kunst beeilen, das mehrerwähnte Werk in dieser Zeit zu besichtigen. Gin warnendes Nngliick in Ndelsberss. — Am 25. Mai d. I. ist hier durch deu Umsturz einer Schottertruhe ein 4jahriges hübsches Kind in Folge des zerquetschten Kopfes todt liegen geblieben. — Dieses so häufig und in verschiedenen Gegenden sich wiederholende Unglück sollte doch endlich einmal die Leute witzigen, die Schottertruhen nach gemachtem Gebrauche nicht au Mauern oder anderen Körpern angelehnt zu lassen, weil Kinder, welche an derlei Truhen ihreu Spielplatz suchen, durch Umsturz uud Schwere derselben leicht einer Beschädigung ausgesetzt sind oder gar ihren Tod dabei finden können. Es möge daher Jedermann darauf sehen, daß derlei Truheu nach gemachtem Gebrauche auf den Boden förmlich niedergelegt, oder aber auf Orte gebrachr werden, wohin Kinder nicht gelangen können. Der Kornwucher — wollte auch in Steiermark, so schreibt ein Correspondeitt der »Theaterzeituug, "seine Opfer ha- ben — aber Dank den energischen Maßregeln des allverehrten Gouverneurs, Grafeu Wickenburg, der demselbeu bei Zeiten wirksam zu begegnen wußte, seiu Druck blieb minder fühlbar. Ein Beispiel, wie die Nemesis einen Kornwucherer erfaßte, muß ich Ihnen jedoch anführen. Ein Fleischhauer von Gratz ftihrte eine größere Parthie Getreide nach Trieft, um sie einem englischen Kornhändler zu verkaufen. Es gelang. Doch wie groß war das Erstaunen des Ochsentödters, als er die erste englische Note wechseln wollte, — was er vom Engländer erhalten, war falsches Geld! Zerbrochene Gläser behende zu leimen. — Ungelöschten Kalk mit Eierklar auf eiuem Steiu wohl uu-ter einander gerieben, das zerbrochene Geschirr damit bestri-chen, die Stücklein mit Geschicklichkeit in einander,gefügt, und trocknen lassen. Unverhofftes Gluck. — Unlängst ereignete sich in Ofen, wie der »Spiegel» berichtet, folgender Zufall: Ein kurzsichtiger junger Manu hatte eine Geliebte, welche er jeden Sonntag nach der Kirche nach Hause zu begleiten pflegte, den einzigen Fall ausgenommen, wenn sie mit ihrer alren, etwas strengen Taute gmg. Da er nun kurzsichtig war, stand er iu der Entfernung, l,nd etwas näher postirte er einen guten Freund, welcher im ungünstigen Falle ihm ein Zeichen gab. Es war nuu an einem schönen Frühlingsmorgen, früh halb 9 Uhr, als der gnte Frennd auf seinrm Posteu stand, und zu seinem Schrecken einen seiner unerbittlichsten Gläubiger (welcher junge Mann hat solche nichr?) sich nähern sah; was war zu thuu? er sprang iu das hiu-ter ihm offen stehende Gewölbe lind befand sich zu seinem größreu Erstaunen in einer Lotto-Collectur; als er von dem Collcctanten gefragt wurde, welche Nummern er setzen wolle, war er noch mehr verblüfft, deuu er war kein regelmäßiger Lottospieler; endlich zog er aus der Glücksurne drei N»m-mern, setzte darauf einen Zwanziger — es war der letzte Mo--hikaner — nnd empfahl sich. Beim Heraustreten athmete er schon leichter, denn vom Gläubiger war keine Spnr üiehr, und seiu kurzsichtiger Freund war schon in Gesellschaft seiner tantlosen Geliebten. Als er den nächsten Sonntag sich wieder auf seinem Posten befand und langweilte, erblickte er plötzlich die verhängnißvollen drei Nummern, welche ihm 4000 Gulden gewannen, mit welchen er alle seine Gläubiger bezahlte nnd sich bis auf Weiteres rangirte. — Moral: Auch strenge alte Tancen und Gläubiger könneil von Nutzen seyn. Das Berliner Väckergewerk — hat beschlossen, nur altes Brot während der gegenwärtigen hohen Gecreidepreise zn verkaufen, weil solches gesunder, nahrhafter und sättigender als das frische Brot ist. Lehrcres soll von den Bäckern nur auf besondern Wunsch verabreicht werden. Geräuschloses Fuhrwerk. — In London ist neulich eine neue Art von Lohnkutschen zum Vorschein gekommen, welche dcu Vortheil habeu, daß sie nicht rasseln und stoßen, obwohl sie ohne Federn sind. Diese Wagen sind sehr niedrig am Boden, werden von hinten bestiegen und die Sitze sind seitwärts. Ein hohles, aus Gummi Elasticum besteheudes Nohr, vou etwa 14 Zoll Durchmesser, ist mit Luft gefüllt uud umgibt jedes Nad. Eiu solcher Wagen rollt ohne das mindeste Gerausch dahiu, und die Bewegung ist weit sanfter, als bei den gewöhnlich mit Federn versehenen Kutschen. Wird von einem solchen Wagen eine Person überfahren, so werden die Verlctzuugcu verhältuißmäßig uur gering seyn. Papierkorb des Amüsanten. In einem Dorfe wurde eiuem Bauer ein Gefäß mit saurem Nahm gestohlen. Der Bauer klagte darüber und fügce 175 bei, man hatte aus dein Rahm 6 Pfund Büttel' gewinnen können. Diesi erfühl' der Diel'. Andern Tages fand der Baner in seinem Garrchen das gestohlene Gefäß, zwar leer, aber mit folgendem Zettel: »Thnr mir mir nichc Unrecht, Gevatter, aus dem Nahm wurden nicht 6, sondern nur 4'l^ Pfund Bnm-r.« Ein ^id tödtete im Rausche den Anfwärter eines Gast-Hofes. Erschreckt eilre der Wirth herbei und sagte: »My-lord, wiffl» Sie, daß Sie meinen besten Kellner gelobtet haben?" — Kalcblütig antwortete der Lord: »Nun gut, setzen Sie ihn auf meine Rechnung." Ein Preuße k.im unlängst in eine österreichische Pro-vinzialstadt und erstaunte nicht wenig, in einem gesellschaftlichen Kreise Jedermann mir »Herr von" anreden^ zu hören. Ueber seine Frage, ob es denn hier so viele Adelige gebe, dahin verständigt, daß man ohne Unterschied Jeden mit diesem Titel anzureden pflegt, fragte der Preuße ganz frappirr: »Aber mein Gott! wie unterscheidet sich dann hier der Adel von dem Biirgerlichen?" — »Bloß durch das Benehmen," war die Antwort. Logogryph. Wer kraftvoll sein Geschick bezwungen Und Nets das Würdigste gethan Auf dornenvoller Lebensbahn. Der hat mich seinem Geist errungen. Wer in des Hochmuths leerrm Wahn Sich sehnt nach eitlen Flitterdingen Und schmeichelnd, mit gebroch'nen Schwingen Des Thrones Glänze wünscht zu nah'n, Will seinem Namen mick erringen-Versuch' nun rückwärts mich zu lesen! Was stellt sich deinem Auge dar? Gin holdes, reizumfloss'nes Wesen, Das eines Gottes Liebe war. n—n. H^ ^- H^ D HZ- ^- H^^^ «HA- G»- lW der im Jahre 18Att dem Museum in Laibach verehrten Geschenke. (Fortsetzung.) ^r, 28. Von der mittlerweile verstorbenen FrauHo-sepha Sorre in Hasberg, einer dem Museum eifrigst ergeben gewesenen Förderin seiner Zwecke, leider die letzte, aber interessante Gabe: — 1) eine altrömische Grablampc von gebranntem Thon, schb gut erhalten, und sammt den 2 folgenden Stücken ausgegraben bei der Ruine ob Haasberg. (Die beiden Münzen können wohl sich dahin verloren haben; aber wie kam diese schöne Grablampe hinauf; befinden sich daselbst irgend noch welche andere Neste eines altrönu'schen Sarges irgend eines daselbst zufallig verstorbenen Römers?); — 2) ein Silber-Bracteat des Patriarchen von Aquilea, Naymund von Thurn (1273—1298), — und 3) die sehr seltene und historisch merkwürdige Münze: Silber-Bracteat, Bisthum Trieft, klivn!-im Nr. 6 völlig verschiedenes Stück, indem nicbt (Iivui-si»», sondern ganz und gut lcslich ^ivnräo darauf steht. Er ist aber auch von dem v. Wellenheim'schen Stücke verschieden, indem nicht, wie bei v. Wellcnhenn Nr, 11,137 »kpi'5cap," sondern, obgleich etwas schlecht, aber immer noch sichtlich »l^!«co;)«" darauf geprägt steht. Sieht man die Bilder an, so kommen sie, was sehr auffällt, mit den Bractea-ten ganz überein, welche bei l?3ten Jahrhunderte als historisches, bisher uncdirtes Document einigen Aufschluß zu geben, und vielleicht sogar mehrere bishe-nge historische Irrthümer zu beseitigen geeignet zu seyn scheint, so mag der nachfolgende Excurs vorzüglich für Kram und Trieft der Aufmerksamkeit nicht ganz unwürdig seyn. Aeltere Schriftsteller und nach ihnen die Geschichtschreiber ^IlU!i»li, 1'. Ii'6!i36!i8 lie Ia Oi'l>c<3, Ooi-oiiim und andere, dann die aufgestellten Porträte der aufeinander folgenden Beschöfe von Trieft gaben die Reihe derselben im I3ten Jahrhunderte in folgender Art an: (?6l)6i'3sl1li8 vom Jahre 1209bis 1214; Omii-aclii« 6s ?0l-!ic» (Lnjnnn) V0N 1214—1230oder 1233; I^anlläi-dus I. von 1233—1234; 6ivä!-ll»8 von Arragonien von 1234—. 1236, 1<)lMil68 IV. von 1236—1237; Voli'i'5,18 (Nci:)!,-:. -(l'lioI unmittelbar Vol!-iali8 cl« l'i-etis nachgefolgt wäre? Was sagt dazu unser Bracteat Nivm-lio? Er scheint sie aus der Reihe der Bischöfe von Trieft ganz wegzustreichen, und zwar mit seinem ^os/'ss UNd Kt^N'Sö. Diese Münze hat genau folgende Charaktere: ^n-.?.-Der Bischof sitzend mit ganz nach vorwärts gewendetem Gesichte, — in der rechten Hand den Pastoralstab ohne VeluM) in der linken das Evangeliumbuch — auf dem Haupte die nach rechts getheilte Mitra,— im mit einfachen Borten umsäumten und mitten herab mit einer Borte gleichsam getheilten Ornate, an dessen beiden Seiten oben in den Ecken zu drei Puncte in folgender Form -.- angebracht sind, — alles von einer einfachen, ganz kreisförmigen Linie umgeben. Um diese Linie ist zu lesen von unten hinauf, rechts neben dem Pastorale: 61 V^ltl)0, dann steht gerade über der Mitra ein Kreuz 5; -- links neben dem Evangeliumbuche steht noch sehr merkbar, obgleich in der Präge etwas verschlagen: kln lX)i'L, das 8 liegend und die beiden letzten Buchstaben ?O in einander zu Einem verschlungen.—-/i^'^.- In einem doppelten, ganz runden, beiderseits punctirten Kreise befindet sich die Umschrift, links von oben angefangen: KlVl'I'^n 176 i'KILn 7^, die beiden 8 liegend und I'k in einander verschlungen. Die Mittelsigur ist ein großes Gebäude auf3 Säulen und 2 Bogen mit einem doppelten Gesimse, worauf die halbkugelgeformte Bedachung ruhet. Zu beiden Seiten dieses Gebäudes befinden sich zwei allein stehende Säulen mit runden Kugeln auf denselben, und auf den Kugeln auf spitzigen Stützen, gleichsam emgesteckt in die Kugeln, noch zwei kleine Kugeln. Alles dieses ruhet auf zwei einfachen geraden Linien, zwischen denen eine dritte punctirte Linie parallel dahinläuft. Unter diesen Linien befindet sich ein großes Thor, dessen beide Sockel unter den Thürstöcken gerade über den Enden des liegenden 8 im Worte cüvita» stehen. An den beiden Seiten dieses Thores sind noch zwei runde Fenster (Lücken) angebracht. Diese Charaktere im ^o^t; und K^'e,-.-^ passen nur in die Zeit der ersten, in Laibach, Trieft und Aquilea geprägten Münzen, und nicht mehr in die Zeit nach ()0ni'»ä>,8 ll« 1'6i-tic» aus der Familie Uo.iana. Unsere Münze ist, was die Mittelsigur im ^-t^o betrifft, auf ein Haar gleich mit der ersten Laibacher Münze: LUKIV^KUV" l)Vn (li„x) und im Il«o«,-^.- I.lllL4l^/) I" Dk. (Dieser Bernard war Herzog von Kärnten, rcsidirte aber auf dem Schloßberge von Laibach, und starb 1202 im Stifte zu Landstraß, wo er auch begraben liegt.) — Sie ist aber auch im ^^-«e und K^,-.^ ganz gleich mit den ersten Münzen, welche der Bt-schof 66l)6l-«l-ll,i8 zu Trieft zu prägen angefangen hat, und deren Umschrift: 6I0L5K 5 ?! nl'Opll, (das 8 liegend und ?L in Eines verschlungen) — lautet. Der sitzende Bischof im ^'n-st-ist durchaus mit ganz den nämlichen Attributen auf die-serMünze versehen, wie auf der oben beschriebenen Ni varlio.— Und eben so trägt die erste Münze des Patriarchen Volclwl-i,^ von Aquilea ganz die nämlichen Charaktere, wie der Laibacher Qioliai-llo, mit der bloßen Ausnahme, daß im /le^,-.^ bel ClVlI'ä8 ^HVlI.L(;i.V das 8 nicht liegend ist, und daß im ^os/'st; der Patriarch anstatt des Pastorales in der rechten Hand ein langes Kreuz hält. Diese Münzen passen demnach alle in die erste Zeit der Münzprägung in Lalbach, Tnest und Aquilea (1200—1214), nicht aber in die spatere Zeit von ödm-acw« d6 I'6i-tl>il angefangen, dessen Münzen schon einigen Fortschritt in der Kunst zu prägen nachweisen. In diesen finden sich schon im .lck'^.>-^ punctirte Kreise. Der Ornat des Bischofs ist künstlich in Falten gelegt. Die drei Puncte sind verschwunden, dafür ist die mittlere, am Ornate senkrecht herablaufende Borte schon mit Kreuzchen verzieret, wie am Pallium der Erzbischöfe. Die Mitra aus dem Haupte ist mcht mehr gespalten. Die Mittelsigur im ««,'«'.^ ist nie mehr das Gebäude, wie es oben beschrieben ist, und wie es sich amBer-nardus, Volcher, an den Münzen Nr. 2 und 3 des 6«l,6l-ai--du» bei l'ontmm und an dem Museal-(-ivm-liu befindet. Dem Bedenken, daß ttivi»i-<1„8 und 661,6!-»! ll„8 wegen der Namens - Verschiedenheit nicht eine und die nämliche Person seyn können, ist schon durch denTriestiner, 4ndl-.^n8. linn-omo, begegnet worden, welcher der erste im ^ahre 1788 über die Reihe der Münzen der Bischöfe von Trieft im I3ten und Anfangs des I4ten Iahrhundertes geschrieben hat, und nach Montana: Illl!8tr»2ioi,6 i68t6, Trieft ,832, S. 15 bemerkte, wie leicht man von cl6!)6r3l-i8 (ll6 ?r6t!8), offenbar Ulrich, lü li ic-u«, Hll8, Vnli-ie,,«, Vn» Iie,>8, sogar Ks)ll6i'licu8 und ()! oli» habe im ^ahre 1247 den NsKltii-Iioil», und dieser im Jahre 1233 den Uloilie>i8 llsül» 'I'al-l'6 berichtet bei 1?ontimn, Seite 47, daß nach !Xis!s»l6lti's Viw lw' patrini-elli der Patriarch von Aquilea, Bertholdus, aus dem Hause der Herzoge von Meran, den Bischof Conrad von Pertica ausnehmend hochgeschätzt habe, und darum, sobald er die Nachricht von dessen Ableben erhielt, unverweilt nach Trieft abreisete, um die feierlichen Erequicn nach dem im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Bischof durch seine Gegenwart zu verherrlichen, worauf die Domherren von Trieft zum neuen Bischof den Vo!l-i'cu8 ds po!-t!8, ('mmm-e,!8 von l^ivililllo, erwählt haben, und worauf dieser seinen Einzug in Trieft zu Anfang des Jahres 1235 hielt. Daß diese Angabe Nicoletti's, welche er aus Aglajer-Acten geschöpft haben mußte, auf Wahrheit beruht, beweiset >-« auch aus den Acten des Capitel-Archives von Oivili»!<;, in denen eine Urkunde vorkommt, die ausgestellt war am 19. Mai l234 und in der es heißt: in pl'iwstmlin «Immnorlim >V<»>! i<-i 'l'sr-A68tiui I^locti und der anderen Chorherren von ^ivillnl«. Bei dieser Sachlage konnten I^6s»u!,.n'-l8 bei l^oittiNln, der Name des Bischofs (i«!)«-rnl'l!>,8 (l209—12l4) sey, welcher Anfangs Münzen von gleichem Gepräge, wie die ersten in Laibach und Aquilea ei waren, gegen das Ende aber vollkommenere und mit einen andern Embleme prägen ließ, wie es der Bractcat (i!v.-u--nr<1li8, wie es der obbeschriebene, uncdirte (35 v»l- unsere Münze ist ein um so schätzbareres Geschenk, weil sie sic unmittelbar an unseren Bernhard (l202) anreihet, indem si erwiesenermaßen dem Anfange der mittelalterlichen Numisma tik in Laibach, Trieft und Görz angehört, und weil sie seh geeignet ist, die ohnehin überaus verworrene beschichte V< Bischöfe von Tnest im I3ten Jahrhunderte in eincm nick unwichtigen Theile zu beleuchten. (Fortsetzung folgt.) Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.