iiber die

Griindung und innere Einrichtung

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der Ergebnisse ihrer 50jahrigen Wirksamkeit,

Yer<if f (>at licIi f

vom

Spimnsac- uitb JJfanbamtsbirchtor

Richard Janeschitz.

LAIBACH, 1870.

Srn A oon los £uJ. iUiffitj. — ScfBstocrfag Jer Spaccasse.

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&c<Ml f £2.

Y o r w o r t.

4. November d. J. begeht die Sparcasse in Laibacli
die Feier ilires 50jahrigen Bestamles.

Diese Erinnerungsfeier nimmt die vorliegende Denkschrift zum
Anlasse, um in gedrangter Kurze einerseits die geschiehtliclie Ent-
Avickelung des Sparcassewesens uberhaupt zu besprechen, andern-
seits aber speziell den Zweck, die Griindung, dann das Gebaren
und die hiebei erzielten Resultate der Laibacher Sparcasse zu ver-
offentlichen, die Erspriesslichkeit und Gemeinniitzigkeit derselben
in socialer und volkswirthschaftlicher Richtung darzulegen, und die
Kenntniss ihrer innern Einrichtung zu verbreiten.

Hiemit ist aber audi die Absicht verbunden, dem liiebei

interessirten Publikum durcli umviderlegliche Zahlen den Beweis zu

liefern, dass seine Ersparnisse in sicliern und vertrauenswtirdigen

Hiinden ruhen und mit Gewissenhaftigkeit verwaltet werden.

1  *

4

Die Tabellen der Vereinsmitglieder sollen endlicli jene Men-
schenfreunde der Oeffentlichkeit tibergeben, welclie oline Anspruch
auf materielle Vortheile sicli um das Gemeimvohl verdient ge-
maclit haben.

Moge der Ruckblick auf die SOjahrige 'NVirksamkeit der
Laibaclier Sparcasse jedem Einsichtsvollen die Ueberzeugung ver-
schaffen, dass dieselbe ihrer humanitaren Aufgabe gereclit wurde,
und gemeinniitzige und \rohltMtige Zwecke zum Besten des
Landes Krain im ausgedelinten Masse gefordert liabe.

Ilire Vergangenheit ist eine liochst ehrenvolle, und bereclitiget
zur Envartung, dass auch ihr zukunftiges AVirken, ivie bislier,
ein segensreiclies sein werde.

Laibach, im Monate October 1870.

1  as Institut der Sparcassen nimmt unter den Anstalten, \velche
berufen sind bei der rascli fortschreitenden Vermehrung der
Bevolkerung und der Anzalil der Hilfsbediirftigen und Armen
dem Pauperismus nacli Moglichkeit zu steuern und das "V\ obl der
Einzelnen und der Familien zu fordern, unbestreitbar die erste
Stelle ein. Sie haben vor Allem den Zweck, den Geist der Arbeit-
samkeit und Sparsamkeit zu \vecken und zu beleben, sie bieten
Jedermann die Mittel dar, vom miihsamenEr\vcrbe ein kleines Capital
zuriickzulegen und es vor der Gefahr der Verschwendung sicher
zu stellen, sie ermoglichen in der Folge eine bessere Subsistenz,
schtitzen das Alter vor Elend und Noth und sind so\vohl in poli-
tischer als national-okonomischer Hinsicht von eminenter Bedeutung.
In letzterer Beziehung vermitteln sie die Ansammlung grosserer
Capitalien und deren Venvendung zu produktiven Zveckcn, tragen
durch die Creditgevvahrung an Grundbesitz und Handel zur Hebung
dieser \vichtigen volksvvirthschaftlichen Factoren und in letzter
Linie zur Vermehrung des Nationalvermogens bei.

6

Die gestattete Verwendung der entbehrlichen Ueberschiisse
zu wohlthatigen und gemeinnutzigen Zwecken ermoglichet die
Hebung des Volksunterrichfes, der sittlichen Veredlung der Ge-
sammtbevolkerung durch die Erriclitung und Fbrderung gemein-
niitziger Anstalten und Zwecke.

Das Verdienst der ersten Erriclitung von Sparcassen muss
Deutschland zuerkannt iverden.

Hamburg grtindete eine Sparcasse im Jalire 1778 als „neunte
selbststandige Casse" der dortigen Versorgungsanstalt, Oldenburg
1786, Kiel 1796, Altona und Gottingen 1801.

Die Anzahl der in Deutschland bestehenden Sparcassen gibt
die Statistik des Jahres 1869 mit 1158 an. Diese Zalil ist ein
beredetes Argument fiir die Niitzlichkeit dieser Institute.

Die schweizerisclie Eidgenossenschaft begriindete 1787 die
Dienstenzinscasse in Bern, die Ersparniss-Cassen zu Ziirich 1805,
Chur 1808. Basel 1809, St. Gallen 1811, Aarau 1812, Genf
1816.

In England fand das Institut der Sparcassen einen so grossen
Anklang, \vie in keinem Theile von Europa. Die Regierung \vid-
mete deren gesetzlichen Consolidirung die grosste Sorgfalt, verlieh
denselben mehrfache Begiinstigungen und wirkte nicht nur fiir
deren allgemeine Verbreitung, sondern scheute audi nicht bedeu-
tende Opfer zur Begriindung mehrerer Sparcassen.

Ueber Anregung einer Mistress Wakefield, Vorstelierin eines
weiblichen 'VVohlthatigkeitsvereines, wurde im Jahre 1798 zu Tot-
tenham eine Casse „fur Ersparnisse armer Kinder", und im Jahre
1804 ebendaselbst eine „Wohlfahrtscasse“ eroffnet. Im Jahre 1810
begriindete der Pfarrer Duncan in Rutlnvill in Dumfriesschire eine
Sparcasse.

j

Von besonderer Wichtigkeit war die Begriindung der Spar-
casse in Edinburgli durcli den dortigen Verein fur Unterdriickung
der Bettelei am 25. Janner 1815, deren Einrichtung der Melir-
zalil der spiiter errichteten zum Vorbilde gedient liat.

Die Parlamentsacte vom Jahre 1817 regelte die Einrichtung
der Sparcassen in England und lenkte die Aufmerksamkeit des
Continentes auf diese Anstalten.

Im Jalire 1818 entstanden Sparcassen in Pariš, Berlin und
Stuttgart.

In Italien wurde erst im Jahre 1829 eine Sparcasse, und z\var
in Florenz, von einem Privatvereine gegriindet. Russland, Spanien,
Skandinavien miissen hier aus dem Grunde iibergangen \verden ,
weil ein diesbeziigliches statistisches Materiale nicht vorliegt. In
Oesterreich wurde die erste  Sparcasse im Jahre 1819 iiber Anre-
gung des damaligen Ministers des Innern Grafen von Saurau,
obersten Kanzlers, gegriindet.

Der damalige Pfarrer an der Ivirche zu St. Leopold in der
Leopoldstadt, Johann Baptist Weber, erfasste diesen Vorschlag
mit allem Eifer und in kurzer Zeit gelang es demselben im Sub-
scriptionswege den zur Eroffnung einer solchen Anstalt erforder-
lichen Sicherheitsfond aufzubringen.

Dieser Sparcasse folgten in den deutsch - slavischen Landern
im Jahre 1820 jene zu Laibach,  im Jahre 1822 zu Innsbruck
und Bregenz, im Jahre 1824 zu Prag und Oberhollabrunn, im
Jahre 1825 zu Gratz, im Jahre 1835 zu Klagenfurt, im Jahre
1842 zu Lemberg und Feldkirch, im Jahre 1849 zu Linz, in den
letzten Jahren aber mehr als 100 andere Sparcassen. Ungarn
selbst gelit in neuester Zeit mit der Errichtung von Sparcassen
rascli vonviirts, und zabit deren uber 100.

8

AVenn schon die Sparcassenbe\vegung fortfiihrt eine unge-
wohnlich giinstige zu sein, so gibt es in Oesterreicli docli noch
einige Kronlander, \velche vor einigen Jahren eine geringe Anzahl
von Sparcassen aufzuweisen hatten, so kommt in Galizien und in
der Bukowina auf 100 — 200 □Meilen 1 Sparcasse, in Dalmatien
auf 1 Einwohner bloss ein Paar Neukreuzer Sparcasse - Einlagen.

Das rasche Aufbllilien der in der Haupt- und Residenzstadt
AVien nach dem Beispiele anderer Hauptstadte Europas im Jalire
1819 errichteten und am 24. Oktober desselben Jalires dem Pu¬
blikum zur Beniitzung eroffneten Sparcasse und der von dem da-
maligen Landes-Gouvenicur in Krain Grafen von S\veerts - Spork
gemachte Vorschlag zur Errichtung eines gleichartigen Institutes
in Laibach gaben den Impuls, dass der damalige Biirgermeister,
Job. Nep. IIradeczky, und die Biirger Caspar Candutsch, Franz
Galle, Georg Mulle, Josef Seunig und Josef Friedrich AVagner bei
der Landesstelle die Genehmigung ansuchten, auch in Laibach
durch einen Privatverein von Menschenfreunden eine ahnliche
Anstalt zu errichten, \velche allen Individuen, sowohl der hohern,
als der niedern Burger- und A^olksklasse die Mittel darbote, ihre
Ersparnisse sicher und fruchtbringend anzulegen und auf diese
Art fiir ihre spateren Lebenstage, oder auch, da jede Einlage
jederzeit erhoben werden karm, in Krankheits-, Ungliicks- oder
andern Fallen fiir ihre augenblieklichen Bediirfnisse einen Notli-
pfennig zu besitzen.

AVegen Abgang des Grundungsfondes erklarten diese achtens-
\verthen Manner unter gemeinschaftlich zu besprechender A r erthei-
lung der Arbeiten auch fiir die richtige Zuruckzahlung der ein-
gelegten Capitalien und der zugesicherten Zinsen die solidarische
Haftung fiir sich und ihre Erben zu iibernehmen.

9

Die diesfalls der hohen Landesstelle unterbreitete Einlage
erhielt am 20. Oktober 1820, sub Nr. 13149, wortlich nachste-
hende Erledigung:

„Es ist allerdings ein verdienstliches, vom regen Sinne und
„Eifer fiir gemeinniitzige Anstalten zeigendes Unternehmen, welches
-der Herr Biirgermeister und die hiesigen Burger Franz Galle,
„Caspar Candutsch, Georg Mulle, Josef Seunig und Josef Wagner
„dadurch auszufuhren gedenken, dass von denselben mittelst einer
„den hiesigen Zeitungsblattern einzuschaltenden Aufforderung auch
„in der Provinz Krain mehrere Menschenfreunde eingeladen \ver-
„den, in der Hauptstadt Laibach nach dem Muster der in der
„Residenzstadt Wien seit dem verflossenen Jahre mit dem besten
„Erfolge bestehenden Sparcasse eine ahnliche Anstalt durch frei-
^,willige Beitrage zu griinden und die Landesstelle ertheilt mit
„Vergniigen ihre Zustimmung zur Ausfiihrung dieses lobenswerthen
„Unternehmens, jedoch erwartet sie noch fruher, als der beab-
„sichtigte Hauptverein zur Errichtung dieser Sparcasse - Anstalt in
„Wirksamkeit tritt, die Anzeige der Mitglieder, aus \velchen dieser
,,Yerein gebildet wird, und der Statuten, nach welchen derselbe
„seine Wirksamkeit zu regeln gedenkt, so wie auch die Namhaft-
,,machung derjenigen Mitglieder des Hauptvereines, von velchem
„die Verzinsung der bei dem Hauptvereine einkommenden Einlagen
„unter solidarischer Haftung ubernommen werden will.

„Nicht minder billiget das Gubernium den Antrag, dass die
„genannten Individuen, um ihre Mitbiirger ehemoglichst an der
M Wohlthat eines solchen Institutes theilhaftig zu machen, schon
„am 4. November d. J., als dem a. h. Namensfeste Ihrer Majestat
„der Kaiserin, einstweilen bis zur Bildung des Hauptvereines eine
nprovisorische Sparcasse-Anstalt in Laibach damit erofFnen, dass sie

9

10

„unter solidariseher Haftung fiir die richtige Zuriickzahlung der ein-
»gelegten Capitalien und fiir die Entrichtung der zugesicherten Zin-
„sen an dem gedachten Tage die ersten verzinslichen Einlagen mit
J; genauer Beobachtung der vorgelegten provisorisch zu gelten haben-
„den Statuten ubernelimen und diese Einlagen so verzinsen, als
„waren dieselben schon am 30. Oktober 1820 erlegt worden.

Gez. Sweerts.

Gez. Premerstein“.

Um dieses gemeinniitzige Institut moglichst schnell zum Ge-
meingute der Bevolkerung Krains zu machen und dauernd zu be-
griiuden, veroffentlichten die Griinder diesen Gubernial-Erlass und
die fiir die Dauer des provisorischen Vereines genehmigten Sta¬
tuten am 20. Oktober 1820 mit dem Aufrufe um frehvillige Ga-
ben im Gelde oder verzinslichen Staats-Obligationen zur BeschafTung
des zur Bestreitung der ersten Einrichtungs - und Regiekosten
erforderliclien Fondes, welchem am 3. November 1820 im Illvri-
sclien Blatte auf Grund der in Wien erschienenen Scbrift „Errichtet
Sparcassen", eine populare Beleuclitung der Einrichtung, des
Zweckes und der Niitzlichkeit der Sparcassen naclifolgte.

Die Wirksamkeit des prov. Sparcasse-Vereines begann so-
dann am 4. November 1820, als dem a. h. Namensfeste Ilirer
Maj e stat der Kaiserin Caroline Auguste mit der Entgegennahme
verzinslicher Einlagen.

Am 4. November 1870 bege li t s o n a c li die L a i-
bacher Sparcasse die Feier ihres 50jahrigen Be-
standes, sie nimmt rucksichtlich ilirer Dauer im
Kaiserthume Oesterreich den z \v e i t e n Platz ein.

Angeregt durch die Aufrufe vom 20. Oktober und 3. Nov.
1820 zur Forderung des prov. Sparcasse-Vereines erfolgte der

11

Beitritt einer hinlanglichen Anzahl von Menschenfreunden, deren
Ansehen, Vermogen und besonderes Zutrauen von Seite ihrer
Mitblirger hinlangliche Garantie boten, das Beste des Institutes
nach seiner uneigenniitzigen Absicht zu begriinden.

Naclidem auch die ersten erzielten Erfolge die Lebensfahig-
keit des jungen Institutes ausser Z\veifel gestellt hatten, schritt
die Vereinsverwaltung zur definitiven Organisirung des bisher be-
standenen prov. Sparcasse-Vereines und zur Feststellung der Sta-
tuten und der Geschaftsordnung, deren Vorlage an das Landes-
Gubernium am IG. Jiinner 1822 erfolgte.

Die Genelimigung der Landesstelle \vurde mit dem liier vvortlicli
folgenden Erlasse vom 1. Marž 1822, Z. 2220, ertheilt:

„Sowie die Landesstelle schon mit Dekret vom 20. Oktober
„1820, Nr. 13149, ilir AVohlgefallen iiber das zu ihrer Kenntniss
„gebrachte Vorhaben des Herrn Biirgermeisters und der hiesigen
„Burger Franz Galle, Caspar Candutsch, Georg Mulle, Josef
„Seunig und Josef AVagner \vegen Griindung einer Sparcasse in
„der Hauptstadt Laibacli nach dem Muster der in der Residenz-
„stadt AVien bestehenden ahnlichen Anstalt ausserte und ihre Zu-
„stimmung zur AusfUhrung dieses Unternehmens ertheilte, ebenso
„nimmt sie keinen Anstand zu bevvilligen, dass der Hauptverein
„zur definitiven Organisirung der seit dem 4. November  1820
„provisorisch bestandenen Sparcasseanstalt nach dem am 16. Janner
„d. J. liieher vorgelegten Statuten, welche sowie der vorgelegte
„Ent\vurf der Geschaftsordnung die hierortige Genehmigung er-
„halten, in Wirksamkeit trete, und es wird diesem Privat-
„vereine der Schutz des Guberniums mit dem Bedeuten zu-
,,gesichert, dass die neu zu wahlenden Kuratoren so voh 1 als die

„ Glieder der Direktion liieher namhaft zu machen, die in der

2  *

12

„Folge hiebei vorfallenden Veranderungen jedesmal anzuzeigen
„und von dem Rechnungsabschlusse, dann dem Auszuge der ein-
„gelegten Capitalien, welcher jahrlich liber den Stand und die
„Verhaltnisse der Sparcasse zur offentlichen Kenntniss gebracht
„\vird, einige Exemplarien der Landesstelle zu iiberreichen seien.

„Der Inhalt des vorgelegten Ausvveises der bisher bestande-
„nen provisorischen Sparcasse iiber ihren Rechnungsabschluss vom
„31. Dezember 1821 und der Auszug der bei derselben vom
„4. November 1820 bis incl. 31. Dezember 1821 vorgekommenen
„Einlagen dient zur 'VAissenschaft, auch wird iiber die in Gemass-,
„heit des §. 10 der Statuten des provisorischen Sparcasse-Vereines
„ nach dem Eintritt der Wirksamkeit des Hauptvereines von dem
„Erstern an den Letztern zu pflegenden Uebergabe die Anzeige
„des Geschehenen envartet.

„Die vorgelegten Entiviirfe der Statuten und der Geschafts-
^ordnung folgen im Anschlusse mit dem Bemerken zuriick, dass
,,der Entwurf der Statuten ebenso \vie jener der Geschaftsordnung
„von sammtlichen Vereinsmitgliedern zu unterfertigen und ein ge-
„horig gefertigtes Exemplar von beiden zur Vorlage an die h.
„Hofkanzlei auf das Schleunigste zu iiberreichen sei.

Gez. Sweerts.

Gez. Kaiser".

Diesem letztern Auftrage vurde mit Beschleunigung ent-
sprochen und die h. k. k. vereinigte Hofkanzlei hat mit dem De¬
krete vom 17. Mai 1822, Z. 12634, intimirt mit dem Gubernial-
Dekrete vom 7. Juni 1822, Z. 6437, „die Errichtung einer Spar-
„casse im Wege des Privatvereines und die deshalb von der
„Landesstelle bereits getroffenen Verfiigungen nicht nur vollkom-
„men genehmiget, sondern auch den Stiftern und Beforderern

15

„dieser gemeinniitzigen Anstalt hieriiber den besondern Beifall zu
„erkenncn gegeben".

Hiedurch wurde die Anstalt nach 1 % jahrigem provisorischem
Bestande in die definitive Wirksamkeit versetzt.

Die Liquidation und Uebergabe des Sparcasse- Vermogens
nach dem Stande vom 1. Mai 1822 vom provisorischen an den
definitiven Sparcasse-Verein fand am 6. Mai 1822 Statt.

Die aus diesem Anlasse aufgenommene Vermogensbilanz
vveist nach:

An Aktiven:

Die verzinsten Capitalien pr.

„  Barschaft pr.

zusammen . . . .

An Passiven:

Die Interessenten - Capitalien pr.

„ Interessen pr.

„  Stiftungs - Capitalien pr.

zusammen . . . .

Das urspriingliche Amtslokale, ein gemiethetes Zimmerchen,
befand sich vom Jahre 1820 bis 1837 im Hause des Herrn Franz
Galle Nr. 2 am Hauptplatze neben dem Rathhause zu ebener Erde.

Nach dem aber in Folge der grossern Ausdehnung der Ge-
schafte sich dasselbe als unzulanglich erwies, musste der Spar-
casse-Verein auf die Enverbung eines zweckentsprechenden grossern
Lokales sein Augenmerk richten.

Der daliin zielende Antrag wurde einstimmig gutgeheissen
und in der allgemeinen Versammlung vom 15. Janner 1838 der

14

Beschluss gefasst, zu diesem Z\vecke das eben feilgebotene Gro-
schel’sche Haus Nr. 61 in der Polanavorstadt, nun Jahrmarkt-
platz Nr. 74, kauflich an sich zu bringen.

Dasselbe wurde in der Tliat am 12. Marž 1838 um 34.000 fl.
ins Eigenthum ervvorben und die Tersetzung der Amtslokalitaten
nach vorausgegangener zweckentsprecliender Adaptirung ins Werk
gesetzt.

Die Amtstage wurden in allem Anfange auf jeden Tag der
Woche mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 11 — 12
Uhr Vormittags, im Jalire 1835 auf Montag, Mittwoch, Donner-
stag und Samstag bestimmt.

Im Jalire 1844 wurde diese Verfiigung abgeiindert und die
Amtstage auf Montag, Mittwoch und Samstag von 10 — 12 Uhr
beschrankt. Diese Eintheilung bestebt nocli gegemviirtig aufrecht,
nur wurde im Jalire 1859 die Amtirungsdauer von 9 — 12 Uhr
enveitert. Die iibrigen "VVerktage sind Pfandamtstage.

Damit der Einblick in die finanziellen Ergebnisse der Ver-
\valtung mit dem Interessenten-Vermogen Jedermann ermoglichet
und anschaulicli gemaclit \verde, befinden sich am Schlusse dieser
Denkschrift zwei Tabellen, velclie die Entwickelung des Institutes
und die erzielten Kesultate seit dem Beginne der Sparcasse ziffer-
massig nachzuweisen den Zvveck liaben.

Die Tabelle A enthalt die Beivegung im Einlags-  und
R ti c k z a h 1 u n g s - G e s c h a ft  e, entnommen den von den jeweiligen
Generalversammlungen gepriiften und genehmigten Rechnungsab-
schliissen der Jalire 1821 bis 1869 und jenem des ersten Seme-
sters 1870.

Die Vergleickung der gemachten Einlagen mit den riickbe-
zahlten Betriigen lasst ersehen, dass erstere die letztern im Ali-

15

gemeinen iibertreffen. Speziell aber liaben die geleisteten Capitals-
ruckzahlungen die Einlagen nur in den Jahren 1831, 1845, 1846,
1848, 1849 und 1865 nicht nur erreicht, sondern sogar iiber-
troffen.

Werden die riickbezahlten falligen Zinsen in die Combination
gezogen, so iiberragen die Gesammtruckzahlungen die Capitals-Ein-
lagen noch in den veitera Jahren 1847, 1850, 1851, 1854,
1860 und 1866.

Ein Riickgang des Einlagsvermogens ist jedoch nur in den
Jahren 1831, 1846, 1848 und 1849 bemerkbar. In den iibrigen
ungiinstigen Jahrgangen liaben die von den Interessenten nicht
behobenen und dem Einlagsvermogen zugeschlagenen verzinslichen
Interessenbetrage den Riickgang nicht nur ausgeglichen, sondern
theilveise auch Erhohungen des Einlagsvermogens be\virkt.

Die auf den Geschaftsgang der Sparcasse besondern Einfluss
iibenden Momente mogen hier niiher erortert werden:

Nachdem die Anstalt durch ein ganzes Dezennium nicht nur
keinen Riickschritt erfuhr, sondern vielmehr den lokalen Verhiilt-
nissen angemessen, rasch prosperirte, iibtcn die im Jahre 1830 in
Frankreich stattgefundenen politischen Ereignisse und die hiedurch
hervorgerufcnen schwankenden Verhaltnisse in den Staaten Euro-
pas auch auf dieses Institut einigen Einfluss, und es hatten die
plotzlich verlangten Riickzahlungen nicht unbedeutender Capitals-
Einlagen Verlegenheiten herbeifiihren konnen, wenn nicht die
Umsicht der Direktion Vorsorge getrotfen hatte, durch prompte
Befriedigung aller Anspruche dem durch die politischen Schvan-
kungen erzeugten Misstrauen energisch zu begegnen.

Die Folge davon var die Ruckkehr des Vertrauens und das
Zuriickstromen der erhobenen Einlagen.

16

In den folgenden Jahren 1832 — 1844 erreichte das Ein-
lagsvermogen bereits die Hohe von 1,194.002 fl. 7 kr.

Die Mehrriickzahlung im Jahre 1845 pr. 19.761 fl. 2 kr.
an Einlagen hatte ihren Grund nicht etwa in dem abnormen Zu-
riickziehen der Einlagen, sondern in der auffallend geringen Ein-
lage selbst; denn wahrend solche im Vorjahre 131.704 fl. 28 kr.
betrug, erreichte sie im Jahre 1845 nur den Betrag pr. 65.434 fl.
26 kr.

Durch Uebernahme der mit Anfang des Jahres 1846 den
Erlegern gebiihrenden unerhobenen 4 %  Zinsen im Betrage pr.
229.291 fl. als ein neues verzinsliches Einlags - Capital, durch
die Cassebarschaft von 47.437 fl., durch die geschehene Einzahlung
der b%  Zinsen aushaftender Darlehens - Capitalien von Seite der
eigenen Dehitoren wahrend dem Jahre 1846 in der Summe von
59.861 fl. und durch die von denselben riickbezahlten Capitalien
von 83.380 fl. ware bei der geringen Aussicht zur abermaligen
Plazirung eine so erhebliche den \virklichen Bedarf \veit iiberstei-
gende Cassebarschaft angehauft und ausser Verkehr gesetzt \vorden,
dass die ganzliche Einstellung jeder Einlagsannahme nothwendig
geworden ware, daher man sich veranlasst sah, diesem Uebel-
stande durch die eingeleitete Aufkiindung und Riickzahlung jener
Einlags - Capitalien, \velche Vermoglichern gehorten, die ihre Gel-
der selbst fruchtbringend zu machen in der Lage waren, und von
der Beniitzung der Sparcassen ausgeschlossen sein sollen, abzu-
helfen. Die Durchfiihrung dieser Massregel hatte die Riickzahlung
der Summe von 119.562 fl. zur Folge und setzte die Sparcasse
in den Stand, die Ersparnisse von den fiir die Beniitzung dieses
Institutes zunachst herufenen unbemittelten Parteien pr. 117.182 fl.
zu iibernehmen und zu verzinsen. Da sich hierunter 3.057 Ein-

17

lagen befanden, die den Betrag von 25 fl. nicht iiberstiegen, so
ist hieraus ersichtlich, dass die Sparcasse ihre Wirksamkeit fast
ausschliesslich nur den armeren Volksklassen zugeivendet und ihnen
Gelegenheit geboten bat, ihr rauhsam Erworbenes, durch Verziu-
sung zu vermehren, nnd vor Entwendung oder Verlust, durch
listige Vorspiegelungen, sicher zu stellen.

Die aussergew6hnlichen Ereignisse des Jahres 1848, die auf
den Geldverkehr und die Creditsverhaltnisse einen so wesentUchen
Einfluss iibten, und in dieser Beziehung durch das Sclnvankende
der verschiedenen Ansichten liber Sicherbeit der Capitalsanlagen
und drohenden Verlust mancherlei Verlegenheiten zu bereiten ge-
eignet waren, blieben, so wie es bei andern Sparcasse - Anstalten
der Fali war, auch auf den Geschaftsverkehr der Laibacber Spar¬
casse, nicht oline bedeutenden Einfluss. Wahrend fruberbin der
Sparcasse-Fond durch die iramer reger gewordene Theilnahme an
der Anstalt, von Jahr zu Jahr bedeutend erhoht ivurde und sicli
diesc des unbedingten Vertrauens erfreute, bat sich der Fond,
durch mebrerbobene als eingelegte Capitalien um 110.405 fl. und
bei den Zinsen durcli den vermehrten Bezug um 28.551 fl., zu-
sammen um 138.956 fl. vermindert, und es beliefen sich die ge-
sainmten, von den Sparcasse - Interessenten an Capital und Zinsen
erbobenen Forderungen, auf die Summe von 321.839 fl.

Ungeacbtet dieses Andranges ivabrend den Marztagen und
den Monaten April und Mai, in ivelchem Zeitraume 1.129 Parteien
ihr Gesammtguthaben ausbezablt erhielten, und ungeacbtet clessen,
dass die Anstalt,. weder aus einem offentlichen Fonde noch einem
sonstigen Vereins-Institute, eine Aushilfe erlangte, somit ganz auf
eigene Mittel bescbriinkt ivar, gliickte es ibr doch, durch kluge

und recbtzeitig getroffene Vorkehrungen, jede Anforderung anstands-

3

18

los zu befriedigen, die Besorgnisse der Interessenten durch promp-
te Zahlungsleistung zu heben, und das in die Anstalt gesetzte
Vertrauen zu reclitfertigen.

Die in Folge der eben besproclienen Ereignisse, und der Auf-
hebung des Unterthansverbandes, herbeigefuhrte Entwertliung der
Dominikalgiiter, ware geeignet geivesen, Besorgnisse vregen der
darauf versiclierten Sparcasse - Capitalien zu erregen, allein die-
selben sclnvanden volkommen, als die zugesicherte Entschadigung
fur die envalnite Entlastung mit aller Thatigkeit und mit ange-
strengtem Eifer zur Ausfulirung gebracht ivurde.

Die Nacluvehen der politischen Storungen im Jalire 1848
waren aucli noch im folgenden Jalire 1849 fuhlbar, wie dies
aus dem Zuruckbleiben der Einlagen mit 17.C89 tl. 23 kr. zu
erselien ist.

In Uebereinstimmung mit den Statuten, ergab sich 1850 die
Notlnvendigkeit zur Kiindigung melirerer Einlagen, indem in einzel-
nen Fallen die fortivahrend durcli einen Zeitverlauf von mehreren,
ja sogar A'on 20 Jaliren und daruber, unerliobenen zu Capital ge*
schlagenen Zinsen, die eigentliche Einlage iiberschritten und es
bei der hiedurch vermelirten, den Avaliren Bedarf iibersteigenden
Barschaft in Casse unthunlich ivurde, die Ersparnisse jener Par-
teien anzunehmen und fruchtbringend zu venvenden, fur ivelclie
eigentlich das Institut bestimmt ist.

Wenn auch die im Jalire 1848 zu Tage getretenen Beden-
ken wegen den Valuta -Verhaltnissen, und die, ivie bereits envalmt,
von Manclien geilusserte Vermutliung eines z\veifelhaften Erfolges
der Entlastung von Grund und Boden, misstrauische Interessenten,
tlieils zur Riickerliebung ihrer Einlagen,. tlieils zur anderweitigen
Elozirung ihrer Ersparnisse vennoclite. so selien wir doch keines-

19

wegs das Vertrauen erschiittert,  und erblicken im Jahre 1850
den Anfangspunkt zu dem bisher nicht unterbrochenen raschen
Steigen des Einlagsvermogens.

Das Jalir 1855 — ein in mancher Beziehung sehr merkivurdiges
Jalir —, das besonders den Geldinstituten grosse Verlegenheiten
bereitete, ihre Wirksamkeit hemmte, und das Vertrauen erschiitterte,
ist fiir die Sparcasse gliicklicli und oline Storung voriibergegangen.
War die Sparcasse in diesem Jalir e nicht im Stande, die Wunsche
der Darlehenswerber in so ergiebigem Masse als in den verfiosse-
nen Jahren zu befriedigen, so war sie doch in der angenehmen
Lage, allen Anforderungen ihrer Interessenten auf jedesmaliges
Verlangen sogleicli zu entsprelicn, oline gezivungen zu sein, auch
nur eine Hvpothekenpost kiindigen zu miissen.

Das niichstfoldende Jalir 185G ist bemerkensiverth, iveil seit
dem Jahre 1821 das Einlagsvermogen noch keine so bedeutende
Vermehrung erfahren hat, wie dies 1856 der Fali war. Dieselbe
betrug 227.943 d. 5 kr. und iibersteigt das gtinstigste Jalir um
mehr als 100.000 d.

Wenn auch diese bedeutende Vermehrung der Einlagen zum
Theile manchen zufalligen Ursachen zuzuschreiben war, und als
der beste Beleg fiir das nicht nur ungeschivachte, sondern gelio-
bene Vertrauen, dessen die Sparcasse geivtirdiget wurde, ange-
sehen werden kanu, so diirfte doch die Hauptursache dieser gros-
sen Vermehrung der Theilnehmer und des Einlags - Capitals, ivohl
nur diese gewesen sein, dass der Sparcasse-Verein den Beschluss
fasste: Jeden Geldbetrag von den Parteien anzunehmen und Nie-
raanden die Annahme zu venveigern, ivelchem Beschlusse auch
vollstiindig entsprochen wurde. Die Sparcasse - Direktion konnte

auf der Vollziehung dieses Beschlusses um so mehr bestehen, als

3*

20

sie Mittel gefunden liatte, ihre Gelder zu jeder Zeit sicher und
fruchtbringend anlegen und nacli Bedarf zu jeder Zeit zuriicker-
lialten zu konnen; daher ibr aucb, durcli die Annahme bedeuten-
der Betriige, keine Verlegenlieit bereitet ivurde.

Bas fiir alle Geldinstitute verhangnissvolle Jahr 1857 ist fiir
die Laibacher Sparcasse gliicklich, ohne Geschaftsstorungen zu ver-
ursachen, abgelaufen.

Bas Jalir 1858 bat alle seine Torganger in jeder Beziebung
iibertroffen, und \vahrhaft bedeutend ist der Zmvachs des Einlags-
vermogens mit 504.449 11. 31 kr.

Im Jabre 1859 liatte die Sparcasse viele und grosse Schwie-
rigkeiten zu iibenvinden, indem durcb die Kriegsereignisse die
Zuversicht und d as Vertrauen der Sparcasse - Interessenten, aucb
die je\veilige Zahluugsfahigkeit der Anstalt, tief erschiittert wurde.
In Folge dessen vurden von den Einlegern im Verlaufe von G
Monaten 355.000 tl. erboben. Bei dieser Gelegenheit bat sicb die
umsicbtige, auf alle moglichen und unerwarteten Ereignisse be-
rechnete Geldgebarung der Birektion, auf clas Gliinzendste bewabrt,
denn sie setzte die Anstalt in die erfreuliche Lage , alle AViinscbe
der Sparcasse - Interessenten zu jeder Zeit genau und piinktlicb
befriedigen zu konnen. obne dass die Sparcasse von ibrem Redite,
der Aufkiindigung der ibr anvertrauten Capitalsbetriige, Gebraucb
zu maclien, gezwungen ivorden ware. Bie Sparcasse widerlegte
dadurch thatsachlich die liber ihre Solvenz im Lande verbreiteten
falscben und irrigen Geriichte. Biese verursachten sowobl den
leichtgliiubigen Sparcasse - Interessenten, als der Sparcasse selbst,
bedeutenden Schaden; den ersteren, M r eil sie durcli Behebung ihrer
Capitalsbetrage an Zinsen einen Verlust erlitten und vielleicht
aucb ibr Capital unsichern Hiinden anvertrauten, der letzteren, weil

21

sie um allen unenvarteten Anforderungen entsprechen zu konnen,
namhafte unverzinsliche Geldbetriige in Bereitschaft halten musste.

Die bedaucrlichen und ungllicklichen Ereignisse, welche im
Jalire 1866 das Gesammtreich so tief erschiitterten, haben wie
andenvarts, so auch hier, nicht verfehlt, alle Classen der Bevol-
kerung mit Bcsorgnissen und Misstrauen zu erfiillen, \velclie be-
sonders geeignet waren, die Geldinstitute auf eine sehr karte Probe
zu stellen. Es ist allgemein bekannt, dass bereits unmittelbar vor
dem Ausbruche des unheilvollen Krieges, ein grosser Theil unserer
Landbevolkerung, die seit dem Bestehen bewiesene und erprobte
Soliditat des Sparcasse-Institutes verkennend, sicli von beunruhi-
genden boswilligen Geriichten, so wie falschen Einfliisterungen ver-
leiten liess, ikre vollkommen sicher angelegten Ersparnisse aus
der Sparcasse rtickzufordern. Aus Anlass dieser, wie es sich nach-
traglich envies, ganzlich ungerechtfertigter Besorgnisse, steigerten
sicli die Auszahlungen von Woche zu Woche in rapider Progres-
sion derart, dass sie in den Monaten Mai, Juni und Juli, beinahe
eine lialbe Million erreichten.

Eingedenk der in den Jahren 1848 und 1849, dann 1859,
gemachten Erfahrungen, gelang es der Direktion mit Aufgebot
sammtlicher zur Verfiigiing gestandenen Mittel und Krafte, niclit
allein allen in dieser so sclrsvierigen Periode gestellten massen-
liaften Anforderungen der Parteien, selbst da ohne alle Unter-
brechung vollkommen zu entsprechen, wo bei grosseren Capitals-
einlagen, die in den Sparcassebucheln angemerkte statutenmassige
viermonatliche Kiindigung, hatte geltend gemacht verden konnen.

Die Direktion sorgte unablassig ftir die nothigen Cassabe-
stande, ohne den geringsten Verlust bei Abgabe ihrer hiezu vor-
rathigen Geldeffekten, und ohne zur Verausserung ihrer sonstigen

22

in bessern Zeiten ervorbenen, im AVerthe gesunkenen offentlichen
Staatspapiere zu greifen, sie var audi bemiiht, den sehr zalilreicli
einlangenden Gesuchen um Darleihen, ohne Aufschub, bereit\villigst
Folge zu geben, vas durch die namliafte Erhohung des Standes
der Hypothekardarleihen gegen das Vorjahr erviesen ist. Als
endlich eine feindliche Invasion auch unserem Lande drohete, und
von allen Seiten Befiirchtungen fiir Hab und Gut laut vurden,
hat die Direktion zeitig genug die notliigen Vorkehrungen getrof-
fen, Verhandlungen eingeleitet und Verbindungen angekniipft, um
fiir den eintretenden schlimmsten Fali, die der Sparcasse anver-
trauten Ersparnisse, den Eigentlhimern zu erhalten und moglich
sicherzustellen.

Ungeaclitet dieser ebenso schwierigen als ungiinstigen Zeit-
periode, und bei dem Umstande, dass im Jalire 1866 das gesammte
Interessenten-Capital statt mit 4 mit 4'/ 2  %  verzinst \vurde, welcher
Mehrbetrag allein nalie an 20.000 fl. ausmachte, ferner dass man
auf volil thatige und gemeinniitzige Zwecke 11.532 fl. 50 kr.
vidmete, ist nach Abzug aller Vcnvaltungskosten, cin Reingevinn
von 12.944 fl. 34 kr. erzielt \vorden, vas unter obenangefiihrten
Vorfallenheiten gar niclit er var tet verden durfte.

Als eine erfreuliclie Wahrnehmung liisst sicli bezeichnen, dass
das durch die traurige Zeitepoche des Jahres 1866 in unbegriin-
deter AVeise erschiitterte Vertrauen zur Sparcasse, so schnell vieder-
kehrte, und sich im Jalire 1867 durch ein vermebrtes Zustromen
von Einlagen bemerkbar maclite; indessen es der Direktion gelang,
durch zveckmassige A r crvcndung der einfliessenden Gelder, grossere
Cassabestiinde thunlichst hintanzuhalten.

Die angeschlossene Tabelle A lasst entnebmen, dass vom
Jalire 1850 an. das Einlagsvermogen oline Unterbrecliung im

23

Steigen begriffen ist, und dass sicli dasselbe mit Ende Jurti 1870
auf 6,442.845 fl. 93 kr. beziffert.

Wahrend des 50jahrigen Bestandes der Anstalt wurden ein-
gelegt 16,596.149 fl. 19 kr.

Diese Einlagen vertheilen sich, nach Dezennien untertheilt,
folgendermassen:

der Gesammteinlage.

Diese Summen geben ein glanzendes Zeugniss von dem aus-
gedehnten Credite und dem allgemeinen Vertrauen, \velche sicli
dieses mit ganz unbedeutenden Mitteln in’s Leben gerufene Institut,
im Lande Krain und auch iiber dessen Grenzen hinaus erfreut.

Die kluge und geordnete Gebarung machte in den be\vegten
Epochen, das bei ungiinstigen Zeitverhiiltnissen durch Umvissen-
heit und Boswilligkeit angefachte Misstrauen in die Sicberheit der
Anstalt verschwinden, und das momentan erschiitterte Vertrauen
kebrte stets, und im erhoheten Masse zuriick. Die Riickgange im
Einlagsvermogen verscliuldete niemals die Anstalt selbst, sondern
dieselben riihrten von iiussern, mit dem Gebaren der Anstalt in
keinem Zusammenbange stehenden Ursachen her.

Der Umsicht der Verwaltung gelang es jederzeit, die \veit-
geliendsten Anforderungen des Publikums zu befriedigen, und hie-
durcli die Organisation der Sparcasse in das beste Licht zu stellen.

Allein nicht nur diesen Ursachen ist das erfreuliche Itesultat
zuzusclireiben, es trugen auch nocli andere Factoren liiezu bei;

24

so die Steuerfreiheit des Zinsenertragnisses aus Sparcasse-Einlagen,
die-^Befreiung der Interessenten von jeder Beitragsleistung zum
Venvaltungsaufivande, und der Ausschluss der Mogliclikeit, an irgend
einem Verluste partizipiren zu miissen.

Alle durch die Venvaltung bedingten Auslagen treffen die
Sparcasse allein, und sind um so hoher anzuschlagen, als diese be-
deutende Barvorrathe bereit halten muss, um auf jedesmaliges Ver-
langen die Einlagen zuriick zalilen zu konnen, in Folge dessen der
Zinsenentgang fur das Institut, alljahrlich eine bedeutende Summe
reprasentirt.

Trotzdem ist der den Interessenten geiviihrte Zinsfuss von
dem allgemein iibliclien selir nalie stehend, insbesondere wenn
in Envilgung gezogen wird, dass die mit Ende Juni und Dezember
j. J. niclit beliobenen Zinsen, als neue Einlagen behandelt, und vom
1. Juni und 1. Jilnner an fruktiticirt werden, und die Parteien
zu jeder Zeit und in beliebigen Betriigen, oline Klags- oder son-
stige Kosten und Verluste, die Einlagen erheben konnen.

Seit dem Bestehen des Institutes fand keine Zuruckstellung
des Zinsfusses zum Nachtheile der Interessenten Statt, wohl aber
wurden die Einlagen vom 1. Jiinner 1866 bis Juli 1868, statt
mit 4 mit 4*/ 2  % verzinst. Die im 2. Semester 1868 notli-
■vvendig gewordene und durchgefuhrte Herabsetzung des Zinsfusses
auf die urspriinglichen 4 9 / 0 , hatte fur die Anstalt keine nacli-
theiligen Folgen, und liinderte keineswegs das Progressive Wachsen
des Einlagsvermogens.

Die in der Tabelle A nachgewiesene Zalil der offenen Conti
am Sclilusse j. J., und die im Durchschnitte auf ein Conto entfal-
lenden Einlagsbetriige, liefern den Beiveis, dass die Sparcasse treu

25

ihrer Intention, vorzugsweise die Ersparnisse der minder bemittel-
ten Volksklasse venvahrt und venvaltet.

Wird das Einlagenvermogen nach dem Stande von Ende Juni
d. J., pr. 6,442.845 fl. 93 kr., auf die airvvesende Bevolkerung
Krain’s vertheilt, so entfallt auf jede Person 14 fl. 76 kr. Ein-
lagevermiigen; das Einlagevermogen auf den Flacheninhalt um-
gelegt, ergibt pr. □Meile 37.203 fl. 18 kr.

Die fruchtbringende Yerwendung der bei der Sparcasse an-
gelegten Gelder und des eigenthiimlichen Vermogens, beschriinkt
sich vorzugsweise auf Realhvpotheken in Krain, dann der iibrigen
Kronlander der Osterreichischen Monarchie, gegen pupillarmassige
Siclierheit; auf verzinsliche Vorschtisse gegen Verpfandung oster-
reichischer oder anderer ihnen gleichgehaltenen Creditspapiere,
Aktien der k. k. priv. Nationalbank und coursirender Gold- und Sil-
bermiinzen; auf in Laibach zahlbare AVechsel; auf Darlehen an das
mit der Sparcasse vereinte Pfandamt; auf Ankaufe von verzins-
liclien osterr. Staatsobligationen und andern ihnen gesetzlich gleich
gehaltenen Creditspapieren, endlich auf Ankaufe von Realitaten,
jedocli nur ausnahmsweise, iiber vorliiufige Genehmigung der Landes-
stelle, aus dem Reservefonde.

Ueber die hier detaillirte Yerwendung seit dem Bestehen des
Institutes, iiber die Regieauslagen, das Cassarevirement, bezahlte
Einkommensteuer, und iiber den Stand des Reservefondes, gibt die,
dieser Denkschrift beigegebene Tabelle B. den ziffermiissigen Ausveis.

Die Capitalsanlage auf Realhypotheken  nimmt,
nach Vorschrift der Statuten, den ersten Platz ein.

Beziiglich der Ermittlung und sichern Beurtheilung des vahren
AVerthes, der als Ilvpothek angebotenen Realitaten, bestimmen die

Statuten, dass bei Landrealitaten der Reinertrag  nach Abzug

4

26

der 1. f. Steuern, Umlagen und wiederkehrenden Leistungen aller
Art, sotvie der allenfalls nocli aushaftenden Grundentlastungs-Ent-
schiidigungsrente, bei Verpfandung von Waldungen und 'NVeingiirten
uberdies noch nach Abrechnung von 4 / s  des auf die vorangestellte
Art eriibrigten Reinertrages — als Basis zu dienen bat.

Der Rest des Reinertrages capitalisirt, reprasentirt den Werth
des Pfandobjektes, und muss die pupillarmiissige Sicherheit bieten
konnen. Gebaude der Realitiiten ara Lande werden unberucksich-
tiget gelassen, jene in der Stadt nach den vorne aufgestellten
Grundsatzen, auf der Basis des Zinsertriignisses bewerthet.

Da einerseits die Werthsbestimmung auf Grund des auf fester
und einheitlicher Basis ermittelten Reinertrages, und des besteuer-
ten wirklichen Zinsertriignisses erfolgt, anderseits aber die Pupil-
larsicherheit gefordert wird, so ist diese Art der Capitalsanlage
unbedingt die siclierste, und empfiehlt sich in Folge dessen insbe-
sondere zur Plazirung des Einlagenverinogens.

Die Sumnie der Hvpothekarforderungen mit Schluss des
1. Semester 1870 erreichte die Holie von 3,430.139 fl. 91 kr.,
und vertheilt sich auf nachstehende AVeise:

27

Die Zahl der Schuldner betragt demnach 2.038 und der im
Durchschnitte auf einen Conto entfallende Darlehensbetrag 1.646 fl.
34 kr.

Geraume Zeit vurden Darlehen lediglich an den Grundbesitz
in Krain abgegeben, als aber neuester Zeit in Folge Verschuldung
der Realititten, sowohl die Anzahl der Darlehenswerber, als die
Zahl der geniigende pupillarmiissige Sicherbeit darbietenden Rea-
litaten, in bedauerlicher Weise abnahm, anderseits dem rapiden
Zustromen der Gelder eine ergiebige und sichere Elozirung entge-
gengestellt werden musste, fand die Sparcasse Mittel und Wege,
ihre disponiblen Gelder auch in das benachbarte Kronland Steier-
mark auf Hjpotheken auszuleihen, ohne dass der Unterstutzung,
insbesondere des heimischen kleinen Grundbcsitzes, irgend ein Ab-
bruch geschieht.

Die Sparcasse-Direktion bat bei Beurtheilung, ob das darge-
botene Realpfand die erforderliche Sicherheit gewahrt, wenn auch
vor Allem das Interesse des Institutes und die ihr in den Statuten
vorgezeichneten Rechte und Pflichten vor Augen behaltend, docli
jederzeit, die Creditgewahrung auf das grosstmogliche Mass aus-
gedelint.

Da die Sparcasse stets einen geniigenden Barvorrath besitzt,
und die Darlebens\verber auf jedesmalige Verlangen zu befriedigen
in der Lage ist, so war es bisber weder notbwendig den Grund-
satz der Prioritat der Gesuche einzuftihren, noch an der, zur Be-
hebung der Darlehen, in der Bewilligung, je nach Umstanden fest-
gestellten liingern oder kiirzern Frist festzuhalten.

Den Parteien \verden alle Erleichterungen gewiihrt, un-
niitze Scbreibereien und Unkosten erspart, und die Darlehensbe-

Vfilligungen in kiirzester Zeit zukommend gemacht. Dieselben

4  *

28

enthalten sammtliche Erfordernisse des Schuldactes nnd einen
Entwurf des Schuldscheines selbst.

Hat der Darlehenswerber alle Bedingungen erfiillt, so wird
ihm das Darlehen, ohne jeden audern Abzug, als jenen der halb-
jahrig in Vorhinein zu entrichtenden Zinsen, ausbezalilt.

Bei piinktlicher Zinsenzahlung hat der Schuldner die Auf-
kiindigung des Capitals nicht zu gewartigen, ja selbst Saumige
'trerden mit ausserster Schonung behandelt und vor Einleitung ge-
richtlicher Schritte, mittelst Mahnschreiben an ihre Zahlungspfliclit
erinnert.

Dass die Sparcasse-Direktion Jedermann, ohne Zu- oder Ab-
neigung, sobald die statutariselie Sicherheit des Realpfandes con-
statirt erschien, Darlehen beivilligte, hat vielen Familicn ihr theils
ererbtes, theils miihsam erworbenes Eigenthum erhalten und die
Gelegenheit dargeboten, ihre zerriitteten Vermogensverhaltnisse
im Laufe der Zeit zu consolidiren und bei dem geringen Zinsfusse,
sclion aus den sonst an Wucherer zu entrichtenden Mehrzinsen,
das Darlehenscapital zum grossten Tlieile riickzuzahlen.

Dass sicli die Sparcasse um den Realbesitz besonders verdient
gemacht hat, wird auch der von Vorurtheilen Befangene anerken-
nen mussen.

Fiir die Hjpothekardarleihen in Krain werden seit der Griin-
dung der Sparcasse die Zinsen nur mit eingehoben.

Die im Jahr 1865, den unter der Oberaufsicht des Staates
stehenden Geld- und Creditinstituten, gewahrte Selbstbestimmung
des Zinsfusses, hatte fiir Krain keine Erhohung zur Folge. Die
Vereinsleitung hat in Anbetracht der hierlands herrschenden
sclnvierigen Lage der Realbesitzer, welchen der Zinsenausstand
Ende 1865 pr. 40.625 fl. 20 kr. am Klarsten darlegt, es fiir

29

nicht opportun gehalten, gleich anderen Sparcassen, einen hoheren
Zinsfuss einzuf&hren und die ohnehin bedeutende Belastung des
Realbesitzes noch zu steigern.

Bei aus\vartigen Darlehensbewerbungen ist hingegen der
Grundsatz aufgestellt und in der Zeit vom 1. Janner 1866 bisbin
1868 auch in Amvendung gebracht worden, sich jenes erhoheten
Zinsfusses zu bedienen, welchen die dortlandigen Sparcassen nor-
mirt batten.

Mit Rticksicht auf die geograpliisclie Lage der Hypotheken und
den Rayon der Sparcassen, stellte sich in dieser Periode der Zins¬
fuss durchwegs auf 6 %.

Nachdem aber in der Folge die geringere Verzinsung der
Einlagen eintrat, war auch die Herabsetzung des Zinsfusses, im
Allgemeinen auf 5 %  ermoglichet.

So vortheilhaft auch diese Anlage fur die interessirten Theile
ist, so musste die Sparcasse auch darauf Bedacht sein, bei er¬
hoheten Begehren auf Ruckzahlung der Einlagen, disponible Fonde
bei der Hand zu haben, um jederzeit, und fur die Dauer diesfal-
lige Anspruche befriedigen zu konnen, und um den gerechten
Glauben an die Solvenz der Anstalt, gegenuber den Interessenten,
nicht zu untergraben.

Welche Sclnvierigkeiten waren anderseits mit der Einforderung
der Realhypothekarforderungen verbunden, welche Zeit wiirde ihre
Realisirung beanspruchen, welches Elend wurde dadurch hervor-
gerufen werden ?

Die Sparcasse musste daher fur die Bildung eines, dem Stande
des Einlagsvermogens, entsprechenden mobilen Fondes Sorge tragen.

Die dahin zielenden Geschaftszweige sind: das Vorschussge-
schaft auf Merthpapiere und Gold- und Silbermiinzen, das Wech-

30

sel - Escompte - Geschiift, und der Ankauf von bestimmten Werths-
effekten.

Das Vorseliussgeschiift auf beleihbare Effekten,
bis zum Betrage von hochstens 2 / 3  des biirsenmiissigen Werthes
am Tage des Erlages, auf coursirende Gold- und Silbermiinzen,
nach dem von der Direktion von Fali zu Fali selbst zu bestim-
mendem Werthe, erreichte im Jahre 1864 mit 668.985 fl. 50 kr.
den Hohepunkt, und erlitt sodann in den \veitern Jaliren 1865,
1866,  1867 einen Riickgang auf 468.697 fl. 50 kr., im Jalire
1868 sogar auf 341.896 fl. 50 kr. Bisher hatte dieser Geschafts-
zweig keine tvesentliche Concurrenz zu bestehen.

Gegen Schluss des Jalires 1868 aber erhielt die Sparcasse
in der Nationalbank einen machtigen Concurrenten, indern selbe
das Darlehensgeschaft auf beleihbare Effekten, auch bei ihrer Bank-
flliale in Laibaeh, mit den gleichen Modalitaten wie in Wien, ein-
gerichtet und um diesen Geschaftszweig einen grossern Aufschwung
zu geben, niclit nur den Zinsfuss von 5 auf 4’/,^ licrabgesetzt, son-
dern audi unter theihveiser Aufhebung der Bankgebuhren, die Ent-
richtung der Staatsgebuhren auf eigene Rechnung ubernommen bat.

Diese Massregel drolite, das bisher mit Erfolg betriebene Vor-
schussgesclutft, vollkommen lalnn zu legen.

Um dem zu begegnen und in Beriicksichtigung der den Vor-
schussAverbern vom Staate auferlegten Stempel und Prolongations-
Gebuhren, lvurde die Direktion in die zivingende Lage versetzt,
den Zinsfuss, lvelcher bis Janner 1866 mit o%,  seit J&nner 1866
bishin 1869 mit 5'/, %  normirt iv ar, auf 4 '/^ %  herabzusetzen.

Von diesem Zeitpunkte an, erholte sich dieser Geschaftszweig
zum Theile, und es stieg die Darlelienssumme Ende Juni d. J.,
wieder auf 388.311 fl. 50 kr.

31

In Folge der Erhohung des Zinsfusses von Seite der Natio-
nalbank, erfolgte solche audi seitens der Sparcasse, nnd betriigt
derselbe vom 15. August 1. J. ab 5 l /,<&.

Die Darlehenssumme ist bei 334 Parteien ausstandig und
beziffert sich der auf einen Conto entfallende Durchschnittsbetrag
auf 1.162 fl. 61 kr.

Da das Darlehensgeschaft nur auf die Dauer von drei Mo-
naten abgescblossen wird, und der Anstalt das Redit zustelit, die
naeh Ablauf dieser Frist begehrte Prolongation, nothigenfalls zu
venveigern, so kann das gesannnte, in diesem Geschafte venvendete
Capital, der Anstalt innerhalb dreier Monate zur Verfugung stehen;
dalier die Anstalt ihr besonderes Augenmerk daliin riclitet, diese
Gescliiiftsabtlieilung auf der entsprechenden Ilohe zu erhalten.

Den AVechsel-Escompte  bat die Sparcasse im Jahre 1859
in den Bereich ihrer Geschaftstbatigkeit gezogen. Die auf diese
AVeise begebene Summe erreichte im Jahre 1864 den Betrag pr.
301.175 fl. 81 kr. A r on da an ist ein ununterbroehener Riick-
gang zu verzeicbnen, velcher in der Niedrigerstellung des Pro-
zentensatzes seitens der Nationalbank seinen Grund bat.

Das Escompte - Geschaft wurde eingefiihrt, um einerseits die
disponiblen Fonds zu vermehren, andernseits bei sclnvierigen Geld-
verhaltnissen, den Handelstand zu unterstiitzen. Die AVecbsel mussen
in Laibach zahlbar, und von mindestens drei, von der Direktion
als siclier anerkannten Firmen, von welchen wenigstens eine bei
dem k. k. Handelsgerichte in Laibach protokollirt ist, gezeicli-
net sein.

In Enviigung, dass bei der Sparcasse fortvalirend sehr be-
trilchtliche Barschaften unfruchtbringend erliegen, weil es nicht
moglich ist immer ergicbige Summen, als Darlehen gegen pupillar-

32

massige Sicherheit, hintanzugeben, hat der Sparcasse-Verein in
seiner Versamralung vom 1. September 1833 beschlossen, zur
Abhilfe dieser Unzukommlichkeit und zur Beforderung des allgemei-
nen Wohles, in Laibach ein Pfandamt zu errichten, welches mit der
Sparcasse vereint und gemeinschaftlich verwaltet werden soli.

Die Sanctionirung dieses Beschlusses erfolgte mit a. h. Ent-
schliessung vom 20. Mai 1835 (Hofkanzlei - Dekret vom 29. Mai
1835, Z. 13600), worauf die Eroffnung des Pfandamtes am 4. No¬
vember 1835 geschali. Die vom Pfandamte benotliigten Fonds
werden demselben von der Sparcasse dargeliehen, und vom erstern
gegenwlirtig mit 5 %  verzinst.

Das im Versprechen des Pfandamtes befindliche Darlehen
betrug nacli dem Rechnungsabschlusse mit Ende des 1. Semesters
1870 . . . 95.000 fl.

Da die Einlagen in den vorangefiihrten disponiblen Fonds,
nur zum Tlieile fruchtbringend gemacbt werden konnten, šali sich
die Anstalt veranlasst, die weitere Fructifizirung durch Ankauf
von Wertliseffeliten  zu realisiren.

Diese Anlage ist nach dem letzten Keclinungsabsclilusse
folgende :

In Staatspapieren:

in Noten verzinslicli . 19.980 fl. — kr.

„ Silber „ . 179.400 „ — „

Lotterieanlelien . 56.208 „ 12 „

Steueranlehen . 2.156 M  — „

257.744 fl. 12 kr.

in Grundentlastungs - Obligationen ....  457.677 „ 50 „

in livpothekarisch sichergestellten Pfandbrie-

fen der Osterr. Nationalbank ....  434.371 „  — „

33

der ost. Bodencredit - Anstalt. 1,304.105 fl. — kr.

in Partialhvpothekar - Auweisungen . . . 200.000 „ — „

zusammen ....  2,653.897 fl. 62 kr.

Die Werthseffekten sind hier nach ihrem Courswerthe vom
30. Juni d. J. angesetzt.

Ein fliichtiger Blick in diese Ziffergruppe zeigt, dass die
Halfte der Gesammtsumme in bvpothekarisch sichergestellten,
grosse Sicherheit gevabrenden Pfandbriefen renommirter Creditan-
stalten angelegt ist.

Das Bedurfniss ein eigenes und z\veckentsprecbendes Amts-
gebaude zu besitzen, bestimmte den Verein fur die Enverbung
eines solchen Sorge zu tragen.

Die am 15. Jiinner 1838 tagende allgemeine Versammlung
beschloss zur Abliilfe den Ankauf des eben damals feilgebotenen
Groscliersclien Hauses Nr. 61 in der Polanavorstadt, nun Jahrmarkt-
platz Nr. 74; welcher auch laut Lizitations-Protokoll vom 12. Marž
1838 um 34.000 fl. zum Absclilusse gelangte.

Die in der Folge vorgenommene Enveiterung und Erhohung
um ein Stockwerk, scbaffte ein Gebiiude, welches auf einem der
scbonsten Pliitze Laibach’s gelegen, durch seine architektonische
Ausfiilirung und bedeutende Ausdelmung der Landeshauptstadt
zur Zierde gereicht und zu deren Verschonerung wesentlich bei-
tragt. Der Werth desselben erscbeint in der Bilanz mit 112.000 fl.
eingestellt und ist mit Rucksicht auf das Zinsertragniss, abgesehen
von der Sicberheit, als eine ergiebige Capitalsanlage anzusehen.

Um ein auf der hiesigen Scbiessstatte aus friiberer Zeit an-
liegendes Darleben zu sichern, musste sich die Sparcasse bei der
im Jalire 1869 abgebaltenen executiven Feilbietung betheiligen,

5

34

und erstand dieses Haus um deu gericlitlichen Schatzungsiverth.
Die Direktion ging dabei von der einhelligen Ansicht aus, dass
dieses Gebaude, welches zu Anfang dieses Jahrhundertes durch
Eintraclit und Gemeinsinn der Biirgerschaft Laibaclrs mit eigenen
und sehr namliaften Opfern zu Stande kam, der urspriinglichen
Widmung audi ferner nocli erlialten bleibe.

Auch wurde der Umstand in Berlicksichtigung gezogen, dass
bei dem Mangel griisscrer Lokalitiiten in Laibadi, dieses Gebiiude
tvahrend seines Bestehens tviederholt bei Epidemien und in Kriegs-
zeiten zum Nothspital, dann als Lokale fiir Pramienvertheilungen,
so wie zu einer sehr anziehenden landwirthschaftlichen Produkten-
ausstellung, wie nidit minder zur Abhaltung offentlicher Unter-
lialtungen bentitzt wurde, und Niemand vorauszusehen im Stande
ist, dass nicht abermals frohe und traurige Ereignisse die Blicke
auf dieses Gebaude lenken tverden.

In den Besitz eines unabhangigen Vereines gelangt, soli das-
selbe jedem ivohlthatigen oder gemeinniitzigen Unternehmen be-
reitvillig geoffnet bleiben.

Ani Schlusse der Capitalsanlagen angelangt, erubriget nocli
die Beleuclitung des Iieservefondes,  welcher die Ergebnisse
der Venvaltung darstellt und das der Anstalt eigentlitimliche Ver-
mogen bildet, und die Bestimmung bat: den Forderungen der
Einleger die grosstmogliche Siclierheit zu getvahren und allfiil-
lige Verluste der Anstalt zu ersetzen, die Venvaltungskosten zu
decken, wenn dieselben aus den laufenden Einnahmen nicht voll-
stiindig bestritten tverden konnten; die Pensionen und Gnaden-
gaben zu ergiinzen, insotveit dieselben durch das Jahresertriigniss
des eigenen Pensionsfondes nicht gedeckt tviirden; endlich zur For-
derung \vohlthatiger gemeinniitziger Lokal- und Landesztvecke.

35

Insoferne der Reservefond den Massstab der Qualitat der
Venvaltung abzugeben hat, ist die Zunahme desselben von Jalir
zu Jalir, der sicherste Bevveis der von der Vereinsleitung bethii-
tigten Umsiclit und Geschiiftskenntniss.

Die Rubrik „ Reservefond" in der Tabelle B. vveist bis zum
Jalire 1854 ein stetiges Steigen des eigenthumlichen Vermogens
nach. Im Jahre 1855 ist allerdings ein Abfall bemerkbar, der
aber niclit in der Venvaltung zu suchcn, sondern lediglicli dem
Umstande zuzuschreiben ist, dass man von der Ansicht abgegan-
gen ist, die durcli Ankauf envorbenen Staatspapiere mit ilirem
Ankaufspreise unter die Aktiva einzustellen, und analog anderen
Creditinstituten besclilossen bat, ihnen nur jenen Werth beizule-
gen, ivelcher dem borsenmassigen Course zur Zeit der Aufnahme
der Bilanz entspricht.

Dies ist auch der Fali beim ziffermassig nachgevviesenen
Riickgange des Reservefondes im Jalire 18G0, 18G5 und 18G6,
und das auffallende Zuriickgelien des Reservefondes im letztern
Jalire, iiberdies die Folge der ungliicklichen Kriegsereignisse
und der liiedurcli hervorgerufenen selir geringen Coursnotirungen.

Das Resultat dieser Capitalsreduction ist gegenliber dem
Jahre 18G4 audi nocli bei dem im Jahre 1867 nachgewiesenen
Stande des Reservevermogens ivahrnehmbar.

Die beim Jahrgange 18G8 ersichtliche Reduction ist jedoch
nicht der ebenbesprochenen Ursache zur Last zu schreiben, son¬
dern beruht in der Ausscheidung des Betrages von 80.000 fl.
zum Zvvecke der Fundirung des von da ab in besonderer Verrech-
nung stehenden Tensionsfondes fiir Sparcasse-Bedienstete und deren
Witwen und Vaisen.

36

Der Stand des Resei refondes mit Ende Juni d. J. mit 496.334 fl.
41 kr. ist geiviss geeignet, den Forderungen der Einleger die be-
dungene Sicherheit zu gewahren und jede Besorgniss vor Verlusten
zu verscheuchen, umsomehr, als die Sparcasse wahrend der gan-
zen Geschiiftsperiode noch nicht in die unangenehme Situation ge-
rathen ist, den Reservefond zur Deckung erlittener Verluste in
Anspruch nehmen zu miissen.

In wie weit die Sparcasse von dem ihr in dem Regulative
vom Jahre 1844 zugestandenen Rechte, entbehrliche Ueberschiisse
zu ivolilthatigen und gemeinnutzigen Lokal- und Landeszivecken
zu venvenden, seit diesem Jahre bis nun Gebraucli gemacht hat,
ist aus der folgenden ziffermassigen Nachweisung und der beziigli-
clien Widmung zu ersehen:

1. Fiir die durcli Elementarereignisse be-
selhidigten Insassen und Notlileidenden

uberhaupt.. . . 16.185 fi. — kr.

2. Fur das hiesige Armeninstitut . . . 11.730 „  — „

3. „ die Unterbringung dienstunfahiger
Dienstboten und der Sieclien durcli Ab-
tretung der Hauser Nr. 4 und 5 in der

Karlstadtervorštadt . 10.500 „  — „

4. Fur Inventarial-Nachschaffungen im Ar-

menvei’Sorgungshause . . . . . . 1.400 „ — „

5. Fiir Unterstiitzung der Stadtarmen . 2.131 „ 12 „

6. „ durftige Reconvalescenten beim

Austritte aus dem Civilspitale . . . 3.300 „ — „

7. Beitrag fiir den Bau des Zivangsarbeits-

liauses in Laibach . 6.300 „ — „

f37

an solche Studirende zu verleihen sind, welche nacli mit gutem Erfolge absol-
virter Oberrealschule oder Gjmnasium sicli auswarts den teclmischen Studien
wSdmen; die Stipendien werden bis zur Vollendung der techhisclien Studien ge-
npss&H:- 0 'a; ..

38

39

40

26. Beitrage: . .aus  i-ji

zur Nationalgardebewaffnung im Jahre

1848 . v-.;-. . . . , , v . 577 11. 50 kr.

r

fiir verunglGckte Soldaten bei Verona . 100 „ — „

zur Errichtung des frenvilligen Corps . 1.000 „ — „

fiir das Alpenjager-Corps. 2.000 „ — „

fiir Bewirthung des vaterlandischen Re-

giments. 300 „  — „

fiir verwundete Krieger . ■. . . . 500 „  — „

fiir Strohsacke in den Baraken ... 200 „  — „

4.677 fi. 50 kr.

27. Beitrag zur Tracirung der Laibach-

Villacher Balin. 3.000 „ — „

28. Der Landwirthschafts - Gesellschaft in

Krain zur Vcrtilgung der Maikiifer . 300 „  — ;;

29. Die aus dem Reservefonde ersetzten
Verluste des mit der Sparcasse verei-
nigten Pfandamtes aus den V. J. 1858

bis 1869 pr. .. 12.947 „ 26 ,

Zusammen wurden sohin fiir -wohl-
thatige und gemeinniitzige Zwecke
und Anstalten aus dem Reserve¬
fonde beausgabt . 112.383 fl. 4 kr.

Ferner bat der Verein an der \vichtigen Zeitepoche eines
halben Jahrlmndertes angelangt, den Beschluss gefasst, diesen
bedeutsamen Abschnitt seiner Thatigkeit nicht spurlos voriiber
gehen zu lassen, und den 50. Jahrestag seiner Griindung mit einer
Feier zu begehen, die im Einklange steht mit seiner bisherigen
AVirksamkeit,

41

Nicht in irgend einem ausserlichen Geprange soli die Feier
bestehen, sondern in der Schaffung eines Werkes, dass auch fur
spiltere Generationen als Denkmahl des patriotischen Biirgersinnes
der Grunder und der seitherigen Vereinsmitglieder dastehen, welches
dem ganzen Lande und der Stadt zum fortwiihrenden Nutzen und
Vortheile gereichen soli.

Seit Jaliren wurde an die Herstellung eines Gebaudes zur
Unterbringung der Oberrealschule gedacht, wofiir die Kosten mit 2 /.
vom Lande und mit */, von der Gemeinde Laibach aufgebracht
werden mtissen.

So\vohl dem Lande als der Stadt ware die Herstellung eines
solchen Gebaudes nur mit empfindlichen Opfern moglich, und
deslialb war man auch immer mit grosser Sclieu an die Behand-
lung dieser Angelegenlieit gegangen.

Da sich dieselbe nicht weiter verschieben lasst, und die prov.
Unterbringung der Oberrealschule in zwei verschiedenen Gebauden,
iiberdies in unzureichender Weise, dem Unterrichtszwecke zum
grossen Nachtheile gereicht, musste auf Abhilfe gedacht \verden,
und es bot sich die passendste Gelegenheit dar, dieses Unterneh-
men mit einem namhaften Beitrage aus dem Sparcasse - Reserve-
fonde zu unterstiitzen und zu venvirklichen.

Diese Absicht wurde von der Direktion einhellig gebilliget,
und als das Geeigneteste mit der Feier des 50jahrigen Bestandes
der Sparcasse in Verbindung zu bringende Moment erkannt.

Ueber Antrag des Herrn V e r e i n spr asi de n te n wurde zur Yor-
berathung dieses Gegenstandes in der Direktionssitzung vom 22. Au-
gust v. J. ein Comite niedergesetzt, welches sein Votum daliin
abgab, dass es in mannigfacher Beziehung weit zweckmassiger sei,

dass die Sparcasse selbst das vollstandige Gebaude herstelle.

6

42

Dieser Comitebeschluss wurde in der am 23. September 1869
abgehaltenen Generalversammlung vorgetragen und der Antrag der
Direktion: „Es werde zur Feier des 50jalirigen Bestandes der
Laibacher Sparcasse, aus deren Reservefonde eiu fur Unterrichts-
z\vecke, u. z. in erster Linie, zur Unterbringung der vollstandigen
Oberrealscliule geividmetes Gebaude hergestellU, einstimmig zum
Beschlusse erhoben.

Obschon sicli die Ziffer des hiemit verbundenen Kostenauf-
lvancles gegemviirtig noch niclit bestimmen lasst, so kann docli bei
Betrachtung des ausgeiviesenen Reservefondes und dessen Zuliing-
lichkeit fur die Erfullung des in den Statuten vorgezeichneten
Zweckes, mit apodiktischer Bestimmtlieit die Behauptung aufgestellt
werden, dass die Venvendung einer grossern Summe zum obigen
Zivecke, mit keinerlei Gefahr fur die Sparcasse und ihre Interes-
senten verbunden iv are.

Nach dem Rechnungsabscblusse vom Ende Juni d. J. beliiuft
sicli der Reservefond, nach Ausscheidung des Pensionsfondes , auf
496.334 ti. 41 kr., so zwar, dass der Reservefond in seinerjetzi-
gen Hohe fast 8 °/ 0  der Sparcasse - Einlagen betragt.

Ein Reservefond in dieser Holie diirfte wohl nicht notlrsvendig
ersclieinen, da die Sparcasse bei ihrer Beliutsamkeit in der
Anlage der Gelder, und bei der nur geringen Anlage in Staats-
papieren irgend einen erhebliclien Verlust nicht zu befurchten bat.

Um aber diesen, wenn audi weitgehenden Bedenken volle
Rechnung zu tragen, wird sicli die Sparcasse vorlaufig des Eigen-
thumsrechtes tiber das herzustellende Gebaude nicht entaussern,
sondern dasselbe hat ein Eigenthum des Reservefondes zu bleiben,
und da sicli das reele Vermogen desselben in keiner betrachtlichen
Weise vermindern lvtirde, so behebt sicli auch jedes Bedenken

43

liber die eventuelle Hohe der Bausumme, ivelche librigens bei
dem gleichen Geschaftsumfange in langstens 4 — 5 Jahren er-
ganzt sein wiirde.

Das Cassarevirement,  seit dem Bestande der Anstalt,
beziffert sich auf die bedeutende Summe von 77,311.557 fl. 93 kr.

Die Nachweisung der Regiekosten, welcher in der Tabelle B.
eine eigene Colonne gewidmet wird, moge das Zeugniss abgeben,
dass die Sparcasse, ivelche den Z\veck hat, den Sparsamkeitssinn
im Allgemeinen zu ivecken und zu beleben, auch in seinem eigenen
Haushalte die grosste Oekonomie walten lasst.

Obschon der bedeutende Parteienverkehr und die notfnvendige
Buchfiihrung und Controle einen grossern Personalstand beanspru-
chen wurden, hat man sicli trotzdem auch in dieser Richtung auf
die moglichst geringe Beamtenzahl beschrankt und deren Beziige
derart geregelt, dass sie mit den an sie gestellten grossen Anfor-
derungen im Einklange stehen.

Nachdem nun die Besprechung der einzelnen Venvaltungs-
zweige zu Ende gefuhrt ist, wird nachfolgend noch eine Darstel-
lung geliefert, aus welcher die einzelnen Vermogensbestandtheile
und deren Verhaltniss zu dem gesammten, von der Sparcasse ver-
walteten Vermogen, zu ersehen ist.

Die Aktiva sind:

Stand Ende Dezember
18G9

Stand Ende Juni
1870

Hvpothe-

karforde-

rungen . 3,296.912 fl. 41 kr.
Faustpfan-

der . . 366.295 „ 63 „

3,430.139 fl. 91 kr.

n

Perzentual-

Verhaltniss

1869* "1870

51*, 48*.

b'- 5*6

6  *

391.814 „ 45

44

Denselben stehen gegenuber die Passiva:

Capitals-
einlagen
der Inte-
ressenten

u. Zinsen 5,793.186 fl. 28 kr. 0,442.845 fl. 93 kr. 90‘ B  91’ s

vorhinein

bezahlte

Zinsen

v. Aktiv-

kapitalien 14,593 „ 88 „ 13.601 „  35 „ 0’ 2  O',

Dienst-Cau-

tionen . 11.100 „ — „ 11.100 „ — „ 0- 2  0. 2

45

Stand Ende Dezember
18G9

Pensions-

fond . . 80.000 fi. — kr.

Reserve-

fond . . 480.654 „ 94 „

Stand Ende Juni Perzentual-

1870 Verhaltniss

1869' 1870
80.000 fl. — kr. l- 2  1-,

496.334 , 41 „ 7* T

6,379.535 fl. 10 kr. 7,043.881 fl. 69 kr.

Naclidem vorangehend die Ergebnisse der Verwaltung, des der
Sparcasse anvertrauten und des eigenthumlichen Vermogens, be-
sprochen erscheinen, dtirfte es am Platze sein, im Folgenden des
innern Organismus der Anstalt, deren Funktionare und ihrer Redite
und Obliegenheiten zu erwahnen.

Der Sparcasseverein bildete seinen Fond urspriinglich durch
freivillige Geschenke und durch verzinsliche Einlagen von 25 kr.
bis 100 fl. C. M.

Die ersteren, welche sogleich fruchtbringend angelegt wurden,
setzten den Verein in den Stand, von dem Augenblicke der Ent-
stehung an, jede Einlage zu verzinsen und die Venvaltungskosten
zu bestreiten.

Die eingelegten Betrage von 25 kr. und 50 kr. wurden vier-
teljahrig und nur dann verzinset, wenn sie durch fortgesetzte
Einlage oder Zinsenvermehrung auf 1 fl. 15 kr. C. M. angewach-
sen waren.

Einlagen von 75 kr. oder 1 fl. 15 kr. C. M. wurden nur
fiir ganze Monate verzinset, und zwar vom 1. des der Einlage
folgenden Monates ;  bei Ruckzalilungen hingegen, nur bis Ende des
vorangegangenen Monates.

Wegen der verschiedenen Verzinsung erhielten anfanglich die
Einleger auch zveifache Empfangsbestatigungen, u. z.:

46

Fiir die Einlagen von 25 kr. bis inclus. 75 kr. nur ein Aus-
zugsblatt, iiber hohere Einlagen und bei Erganzung der Einlagen
pr. 75 kr. ein Auszugsbuch; spater jedoch erhielt dieser Unter-
schied sein Abkommen, und es iverden den Interessenten lediglich
Sparcassebtichel ausgefolgt.

Die Statuten vom Jalire 1850 fixiren die geringste Einlage
mit 1 fl., und das Maximum mit 1.000 fl.; jene von 1866 erhohen
das letztere auf 5.000 fl.

Wahrend friilier die Euckzahlung der Einlagen nur nach vor-
ausgegangener Aufktindigung geschehen konnte, erfolgte solche auf
jedesmaliges Verlangen des Einlegers ohne vorhergebende Aufkiin-
digung, seit dem Jakre 1855 bis 1866 bei Einlagen bis 100 fl.;
vom Jalire 1866 an, in der Regel ohne Riicksicht auf die Ein-
lagshohe.

Die statutenmassige Einrichtung der Laibacher Sparcasse er¬
folgte nach dem Vorbilde der Wiener Sparcasse, und gelangte nach
Ausserkraftsetzung der prov. Statuten vom 13. Oktober 1820, in
den Statuten und der Geschaftsordnung vom 16. Janner 1822
zum Ausdrucke, \velche der Vervaltung bis in das Jahr 1844
unverandert als Basis dienten.

Nachdem aber im Jalire 1844 Se. Majestat, in der Absicht
die Errichtung der Sparcassen, \velche sich als ein gemeinnutziges
Institut bewahrt liaben, mit ihrem auf die allmalige Verbesserung
des Zustandes der armeren Volksklassen gerichteten Zwecke, ge-
horig in Uebereinstimmung zu bringen, und zugleich die bei diesen
Anstalten betheiligten \vichtigen offentlichen und Privatinteressen
mbglichst zu befordern, und vor Missbrauchen sicher zu stellen, mit
der a. h. Entschliessung vom 2. September 1844 das mit dem
Hofkanzlei - Dekrete vom 26. September 1844, Z. 29304, kundge-

47

machte Regulativ fiir die Bildung, Einriclitung und Uebenvachung
der Sparcasse zu genehmigen geruhten, war der Vereiu gehalten,
in der Praxis die Bestimmungen seiner Statuten nach den An-
ordnungen des Regulatives zu modificiren. Da dieser Vorgang
Schwierigkeiten verursaclite, und im Parteienverkehre Unzukomm-
liclikeiten liervorrief, \vurden im Jahre 1850 die Statuten und
die Geschaftsordnung der Revision unterzogen, und der neue Ent-
\vurf zur Genelimigung vorgelegt. Dieselbe wurde laut Erlass des
Handelsministers vom 2. Oktober 1850, Z. 6325, intimirt durch das
Statthalterei-Dekret vom 11. Oktober 1850, Z. 13591, von Sr. Ma-
jestat mit a. h. Entschliessung vom 24. September 1850 ertheilt.

Die in der Folge nothwendig befundene Revision dieser Sta¬
tuten wurde im Verlaufe des Jalires 1867, auf Grundlage der ge-
inacliten Erfalirungen und den Zeitverhaltnissen angemessen, vorge-
nommen, und dieselben sind mit wenigen hohen Orts angedeuteten
Abiinderungen, im Namen des h. k. k. Ministeriums des Innern von der
k. k. Landesregicrung am 24. Dezember 1867 sanktionirt worden.

Gleiehzeitig vrarde der Geschaftsordnung besondere Aufmerk-
samkeit zugewendet, und darin die Erfordernisse zur Enverbung
von Darlehen liberliaupt, somie auch die Grundziige der AVerth-
bemessung von angebotenen Pfandobjekten auf eine deutliche und
leichtfassliche AVeise aufgenommen.

Die neuen Statuten wurden auch in slovenischer Sprache
der neuen Ausgabe der Einlagsbtichel beigebunden, und geben der
Landbevolkerung die Gelegenheit, die Gebarung und die wohI-
thatigen Zwecke der Sparcasse richtiger zu beurtheilen.

Das gleiehzeitig entworfene Pensionsnormale fiir die Spar-
casse-Bediensteten hat in dieser Beziehung einem langst gefiiblten
Bediirfnisse abgeholfen, und eine von der Direktion entsprechend

48

befundene Amtsinstruktion, welche bisher ganz fehlte, und die
Grundlage jeder grossern und verzweigten Kanzlei bildet, erhielten
in der Generalversammlung vom 18. Februar 1868 die Sanktion.

Die Amtsinstruktion behandelt die Fuhrung und Art der
Biicher, und bestimmt: dass jede Einnahme und Ausgabe nur im
Beisein der die Mitsperre besorgenden Beamten geschehen darf,
und sogleicb in die betreffenden Journale eingetragen werde.

Zur Venvahrung der Bar-Gelder bestelit eine Haupt- und
eine Handcasse.

Die erstere bat den baren Sparcassefond, letztere, die zum
tiiglichen Verkehre benothigte Summe, deren Maximum auf
20.000 tl. festgesetzt ist, zu enthalten.

Die Faustpfiinder werden in einer besondern Casse venvahrt.

Der Referent der Sparcasse ist der Kanzlei-Direktor, tvelcher
in unmittelbarer Verbindung mit dem Vereinsprasidenten stelit.
Demselben ist das Kanzlei-Personale untergeordnet, und bat unter
dessen Aufsicht die nach seinem Ermessen vertheilten Kanzlei-
Geschafte zu besorgen.

Der leitende Grundsatz in der Amtsfuhrung ist einfache und
z-sveckentsprechende Manipulation, welche die sclinelle Entferti-
gung der Parteien moglich macht, und Einfachheit und Sicherheit
der Controle.

Die Einlagen und Riickzahlungen \verden von den liiezu be-
stimmten Beamten in die Einlagebtichel der Interessenten und in
die Contobuclier von Fali zu Fali und sogleich eingetragen, und
die Riickzahlungen auch der Liquidation unterworfen, \vorauf erst
die cassenmassige Behandlung folgt.

Die Eintragung in die Hauptbiicher findet ausser den zum Par-
teienverkehre bestimmten Stunden Statt.

49

Am Schlusse j eden Semesters werden die Zinsen der offenen
Conti berechnet, und der bestehenden Forderung der Interessenten
als weiter verzinsliches Guthaben zugeschlagen, und in den Haupt-
biicliern vorgeschrieben.

Die Buchfuhrung ist den bisber gemachten Erfahrungen an-
gepasst, hochst einfach und docli allseitig dem Zwecke entspre-
chend. Die Controle der Buclihaltung daliin eingerichtet, dass
Verstosse weder zu Ungunsten der Parteien, noch der Anstalt
moglich sind.

Da die zeitraubende und die schnelle Abfertigung der Par¬
teien behindernde, iibrigens bei offenen Conti, uberfliissige Berech-
nung der Zinsen von Fali zu Fali nicht Statt hat, so werden zu
diesem Behufe und zur Anfertigung des Rechnungsabschlusses die
Amtsraume semestraliter durch 14 Tage dem Parteienverkehre ge-
schlossen.

Diese Verftigung ist fur das einlegende Publikum von keinem
Nachtheile, da der diesfallige Termin mit 1. Juli und 1. Jiinner
beginnt, und die an diesen Tagen eingelegten Betriige, mit Rtick-
siclit auf den Verzinsungs-Modus, bis zum Beginne des folgenden
Monates olinehin unverzinst blieben.

Die Recbnungsabscblusse werden sowohl durch die Laibacher
Zeitung als durch Separatabdrticke, die unentgeltlich verabfolgt
vrerden, der Oeffentlicbkeit iibergeben.

Dem Jahresabschlusse wird iiberdies ein nacli den fortlau-
fenden Nummern der Sparcassebiichel verfasstes Verzeichniss beige-
geben, aus \velchem jeder Interessent sein Guthaben an Capital und
an bisliin unbehobenen, zum Capitale geschlagenen Interessen
ersehen kanu.

7

50

Dem Interesse des Publikums und der Anstalt Kechnung
tragend, wird iiberhaupt niclits unterlassen, was zor thunlichsten
Vereinfachung, Verbesserung oder leichtern Uebersicht im Ge-
schaftsgange als notlrvvendig oder wiiasclienswerth anerkannt \vird.

Wie schon enviihnt wurde, griindeten den Sparcasse-Verein
sechs Menschenfreunde aus dem Btirgerstande Laibach’s. In der Folge
traten demselben Gleichgesinnte entweder als Stifter und Befor-
derer, oder als wirkliche oder als Ehrenmitglieder bei. Die An-
zahl der Vereinsmitglieder wurde bei der definitiven Organisirung
der Sparcasse auf mindestens 21 festgesetzt, das Maximum keiner
Beschrankung unterworfen. Als Mitglieder konnen nur osterr. Staats-
biirger, \velche die freie Yer\valtung ilires Vermiigens besitzen, in
Laibacli domiziliren und sich im Vollgenusse der politischen und
biirgerlichen Redite befinden, aufgenommen werden.

Zu Ehrenmitgliedern wahlt der Verein iiber Vorschlag der
Direktion Manner, ivelcbe sicli um die Sparcasse besonders ver-
dient gemacht liaben, oder von deren personlicher Stellung die
Forderung von Vereinszwecken erwartet iverden kanu.

Der Verein verwaltet seine Angelegenheiten:

a) durch Generalversammlungen,  denen alle jene
Gegenstande zur Priifung und Entscheidung vorbehalten sind,
welche den Sparcasse-Verein iiberhaupt, dann die mit der Durcli-
fiihrung der Geschafte betrauten Venvaltungsorgane, und endlich
die Art der Verwendung des der Anstalt anvertrauten Vermogens
im Ganzen und Allgemeinen betreffen.

Zur Beschlussfahigkeit einer Generalversammlung ist die An-
wesenheit \venigstens der Halfte der Mitglieder erforderlich. Bei
Abstimmungen entscheidet die absolute Stimmenmehrbeit.

51

Bei Stinimengleiclilieit wird jene Meinung zura Beschlusse
erhoben, vrelcher der Pr&sident oder dessen Stellvertreter beitritt.

b) Durcli die Direktion,  tvelche aus dem Vereinsprasiden-
teu,  dessen Stellvertreter, vier Curatoren uud acht Direktoren
besteht. Zur Begutacbtung von Reclitsgeschiiften kann der Rechts-
consulent, jedocli oline Stimmrecht beigezogen werden.

Zur Beschlussfahigkeit ist die Anwesenheit des Tereinsprasi-
denten oder dessen Stellvertreters, wenigstens eines Curators und
vier Direktoren. notlnvendig.

Sammtliche Direktions - Mitglieder sind stimmbereclitiget und
bescbliessen in mundlicher Abstimmung init absoluter Stimmen-
mehrheit. Bei gleicher Stimmenanzabl entscheidet der Vorsitzende.

Der Direktion sind alle Venvaltungsgegenstande zur Ver-
handlung und Schlussfassung zugewiesen, welche nicht ausdriicklich
der Generalversammlung vorbebalten sind.

Dem Vereinsprasidenten steht die oberste Leitung des Ver-
eines und dessen Vertretung nach Aussen zu; ihm ist das ge-
sammte Amtspersonale untergeordnet. Er beruft die General- und
Direktionsversammlungen ein, so oft er es fur nothwendig erachtet.

In dessen Verhinderung gehen alle seine Rechte und Pflichten
auf dessen Stellvertreter, und wenn auch dieser verhindert sein
solite, auf das alteste Direktions-Mitglied iiber.

Die Curatoren haben iiber die Befolgung der Statuten, den
Gang der Geschaftsgebarung und die Gestion des Amtspersonals
zu wachen, wenigstens viermal im Jahre die den Beamten anver-
trauten, mit der Gegensperre versehenen Hand- und Hauptcassen
zu scontriren, die Biicher der Anstalt durclizusehen und den Be-
fund in der nachsten Direktionssitzung vorzutragen, und endlicli

die Gegensperre jener Casse zu besorgen, in welcher sich das in

7 *

52

offentlichen Obligatiouen besteliende Activvermogen der Anstalt
befindet.

Die Direktoren liaben das Redit und die Pfiiclit: jene Ur-
kunden mitzufertigen, durch welche filr den Sparcasse - Terein
eine Rechtsverbindliclikeit begriindet Averden soli, und abAvechselnd
die Wochenskontrirung der in der Hand- und Hauptcasse befind-
lichen Barscliaft vorzunehmen, sicli zugleich im x\llgemeinen von
dem Gange der Gescliafte zu iiberzeiigen, und daruber bei der
nachsten Direktionssitzung Bericht zu erstatten.

Die Vereinsmitglieder, als solche, liaben die Verpfliclitung
auf Nutzen und Geivinn zu entsagen.

Die Direktions - Mitglieder versehen ilire Funktionen unent-
geltlich.

Der Vereinsprasident und sein Stellvertreter, soivie die be-
stellten Beamten der Sparcasse, sind von jeder Theilnahme an der
fruchtbringenden Verivendung der Sparcassegelder ausgesclilossen,
und diirfen bei Darlehen niemals in das Verhaltniss als Schuldner
zur Anstalt treten.

Ist bei einem Gegenstandc der Verhandlung das personliche
Interesse eines Mitgliedes oder jenes seiner Vervvandten oder Ver-
schwagerten beruhrt, so tritt das betheiligte Mitglied fur die Dauer
der diesfalligen Verhandlung und Abstimmung, soivohl bei der
General- als audi bei der Direktions -Versammlung ab.

Der Sparcasse ist iibrigens zur Uebenvacliung der statuten-
massigen Gebarung und der laufenden Gescliafte ein landesfiirst-
licher Commissar beigegeben, dessen Wirksamkeit im §. 27 des
Sparcasse - Regulatives vom 26. September 1844, festgesetzt ist.

Jene hocliaclitbaren Manner, ivelche dem Vereine oline Aus-
sicht auf Entlohnung in uneigenniitziger Weise, tlieils ilire geistige

53

Ivraft gewidmet, tlieils durch materielle Unterstiitzung die Zwecke
des Vereines gefordert haben, und sicli um die Anstalt, um das
Land uud seine Bevvohner verdient gemacht, und ihres unbegrenz-
ten Dankes wiirdig gemacbt haben, erscheinen in Verzeichnissen
C. und D. aufgefuhrt.

Aus denselben ist auch die von ibnen im Vereine bekleidete
Stellung und deren Dauer zu ersehen verzeichnet.

Dieser Administrations-Bericht findet seinen wiirdigsten Ab-
schluss in der Veroffentlichung der Thatsache, dass der Sparcasse-
Verein in der Generalversammlung vom 13. Oktober 1870, der
letzten innerhalb des ersten halbhundertjahrigen Abscbnittes seiner
Wirksamkeit, folgende Beschliisse gefasst bat:

1. Die neue Oberrealscbule werde auf dem Terrain, des
zum Michael Kastner’schen Ilause C. Nr. 4 und 5, dann des zum
Dr. Johann Zwayer’scben Hause C. Nr. 2 G und 27 gehorigen Gar-
tengrundes in der Gradischavorstadt erbaut, und es ist der Kauf
beider Objekte um den Betrag pr. 95,000 fl. abzuschliessen.
Wegen Veriiusserung der erstandenen zu obigem Zwecke nicht
benothigten Hauser Nr. 4 und 5, dann 26 und 27, sind die ge-
eigneten Vorschlage seiner Zeit zu erstatten;

2. von der Veranstaltung einer aussern Feier anlasslicb des
SOjahrigen Jubilaums \vird Umgang genommen; hingegen ist aus
diesem Anlasse

3. die von der Amtsdirektion verfasste Denkscbrift iiber die
Errichtung und die Wirksamkeit der Laibacher Sparcasse, zur
Erinnerung an das Jubilaum, in Druck zu legen und unter die
Ehren- und virklichen Vereinsmitglieder, dann die osterreichiscben
Sparcassen zu vertbeilen;

54

4. vverden zur Unterstiitzung der Armen in der Stadt Lai-
bacli 1000 fi., und jener in mehrcren Stadten und Markten des
flachen Landes (& 100 fl.) 1600 d., zusammen 2600 fi. gewidmet,
und sind diese Betrage den betreffendcn Gemeindevorstehungen
zur Vornalime der Vertheilung am 4. November d. J. zu iiber-
mitteln; endlicli sind

5. den Beamten uud Dienern der Sparcasse, und zwar sowohl
den activen als den pensionirten, so \vie auch den mit Pensionen
betheilten Witwen am 4. November d. J. Piemunerationen von
25 %  ihrer Jahres - Activitats- und respective Pensions - Gehalte
zu erfolgen.

c.

wirlsliehe»

d e r

toaimsshaa Sparcasse

seit dem Jahre 1820 bi s 1870.*)

Berichtigung zur Seite 40.

Der sub Post-Nr. 27 angefuhrte Beitrag, respective Vorschuss, zur Tra-
cirung der Laibach - Villacher Balin pr. 3.000 fl., wurde von dem Eisenbahn-
Comite durch die hierortige Handelskammer der Sparcasse am 23. August 1869
riickersetzt, und erscheint aus diesem Grande irrthumlich unter den zu wohl-
tliatigen und gemeinniitzigen Zwecken gewidmeten Beitrilgen angefuhrt.

*) Die gegenwartig als Administrations - Mitglieder fungirenden sind mit einem #
und die verstorbenen mit einem -J- bezeichnet.

57

8

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59

»

S*

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61

62

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9

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9 *

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10 *

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80

81

11

82

83

11 *

84

D.

d e r

d e r

krainischen Sparcasse

seit dem Jalire 1820.

—«t*——=4= —

In alpliab. Ordnang. *)

*) Die mit einem * bezeichneten befinden sicli nocli am Leben.




.

~






*





87

88

89

12

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TaHlIe A.

liber die Beweg , ung’ im Einlags- und Ruckzahlungs - G-eschafte in der Zeitperiode vom 4. November 1820 bis Ende Jnni 1870.

liber den Stand des Verwaltungsvermogens, liber dessen Verwendung, den Verwaltung > saufwand, das Cassarevirement und das eigenthumliche Vermogen der Sparcasse oder den Reservefond

in der Zeit vom 4. November 1820 bis Ende Juni 1870.

NARODNA IN UNIVERZITETNA KNJIŽNICA

GS

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