Kr Annst, Literatur, Theater u. geselliges Lebelt. Herausgegeben und redigirt von Leopold Kordesch. ^ 35 . Montag am Juli R83A» Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laiback jährlich l>, halbjährig z st. Durch die t. f. Post unter l)nu?ert mit portofreier Zusendung ganzjährig », halbjährig 4 st. C. M., und wird halbjährig Vorausbezahlt. Alle t. k. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laibach pränumcrirt man entweder im Zeitungs - Comptoir, ^n der Buchhandlung des Herrn Leop. Patcrnolli, »der beim Nedacteui, am Maricnplatze, Nr. l«, zu ebener Erde. A n Blondchen. Uc h Vlondchen, liebes Vlondchen, Vo wunderneit und fein. Wie strahlt dein Himmelsauge So freundlich und so rein! Ach Vlondchen, liebes Vlondchen, Wie doch so himmlisch schön An deinem Seraphköpfchen Die gold'nen Locken steh',,! — Ach Vlondchen, liebes Vlondchen, Wie unschuldsvoll und mild Ums holde Nosenmundchen , Das Engclslacheln,spielt! - Ach Vlondchen, liebes Vlondchen, Wie deiner Wangen Eammt, Gleich einem FrühlingsmorZen, I n sanfter Röthe flammt! Ach Vlondchen, liebes Vlondchen. D u holdes Fcenkind, Wie schnell d.i» himmlisch Wesen Di r jedes Herz gewinnt. Leop. Kordesc Ueber das istrische Hemona. (Beschluß.) all §. lii. Obgleich die Benennung Cittanova eben so gut einer von Grund ans neuen, als einer aus Ruinen erstandenen Stadt zukomme» kann, wie Hunderte von Beispielen darznthun vermögen; so folgt selbst im letzten Falle keineswegs, daß die bei Citta ­nova zu Grunde gegangene Stadt gerade Nuwu» gc-. heißen habe. !»l §. lv. Die Urkunde vom Jahre 1^28 enthält die Worte: Ovezwe oi >en»>ui»e, was ganz und gar keilt altes Ln!uu.-l qualisizirt. Daß aber überhaupt das Nvezins ans keinen Fall als synonim mit vet„8 angese­hen werden kann, beweiset augenscheinlich eine Urkunde vom Jahre 1267, worin folgende Orte genannt wer­ den: Vezll», pirnuum, l'erßeste, l)l>i>ul Isti-ille, ,vi»^i!,, Nnvizmim et Livitll5> uuvi»,. l^relieo^int» 'I'rik8l!u<> I'. I. v- 298) «l> §. v. In vielen hundert Orten wurden römische Alterthümer in Stein, Thon und Erz gefunden, mit, hin müßte ein altes Uem«,«» an allen diesen Orten ge­standen haben. nä§. vi. So wie Cittanova vor nicht langer Zeit zum Verwaltungsbezirke Parenzo gehörte, so konnte auch zur Zeit der Aufstellung des Bade-Denksteins die näm­liche Gegend zur Oninni» vi M pÄieuUiwriün gehört ha­ben, wonach sich das e»l<»,i5, Ineull.«, l>erelcr!u!« sehr na­türlich erklären läßt, ohne noch eine Colonie » ,/^ geo­graphische Meile» von rnreutium annehmen zu müssen. a»>entiu!n tief in das Land ein­dringende Bucht, und nicht auf das Gebäude beziehe, wie man aus der analogen Bezeichnung des Arsa-Flu­ßes deutlich entnehmen kann. »a §. ix. Diese Wiederholung der vorangehenden Paragraphe bedarf ohnedies keiner weitern Widerle­gung. »6 §. x. Die diesfällige, dem Präcellius gewid­mete Inschrift enthält auch l. statt Kküiinü«, und r^nnx'I'xonvzi statt pH«n.vlix0«v>i, mithin kau» 98 auch das bloße Hauchzeichen u bei Nmouenüium um so weniger als Bezeichnung einer andern Colonie gelte», als in dem damaligen Zeitalter der Gräcomanie, näm­lich um das Jahr 23c», in welches die Errichtung des Denkmals nach Stancovich Omtttentro «i» i»-^. 128) fällt, dieses Aspirationszeichen häufige Anwen­dung fand, wie z. V. in einer zu ruw befindlichen In, sckrift nni>i'0 und unNp^o für LNVi"ra, oder auf der südlichen Seite des Priestelhauses in Laibach u^VL für H,VN zu lesen ist. Da aber dje am Nauportus befind­liche Colonie von Herodian, Julius Capitolinus, in den Itinerarien, und bei vielen andern Autoren mit einem u geschrieben gefunden wird,-so beweiset die gleiche Schreibart auf dem Steine des Präcellius , daß damit gerade die am Nauportus gelegene Colonie gemeint sey. »6 §. xi. Da die Annahme, daß das istrische nemon» vom Trajcm gegründet worden sey, auf bloßer Ein­bildung beruht, so beweiset auch eine daraus abgelei­tete Verschiedenheit der beiderseitigen Gründer gar nichts. n<> §. xn. Eben so eingebildet ist die Ableitung der Verschiedenheit der beiderseitigen Zünfte ('lribu»), welche demnach ebenfalls nichts beweisen kann. Nil §. xiil. Da auf dem Steine des Präcellius die Colonie der Aquilejer und Opiterginer noch vor jener der Hemoneuser genannt ist, so müßten nach der Schlußfolge des Stancovic h Aquileja und Opitergum nur in Istrien, und zwar in der Nähe von pnreutium zu suchen seyn. »a §. xiv. In meiner in Nr. 16, 17 und 18 des illy, rssch en Blatte s vom Jahre »83? enthaltenen Abhand­lung: Em«na in Italien, welche die Redaktion desselben, vorzüglich rücksichtlich der von mir citirten griechischen Autoren, eigenmächtig, bis zur Aenderuug des Sinnes, entstellt hat; habe ich dargethan: daß Lmuu» vom Anfange des dritten Jahr­hunderts bis zu dessen Zerstörung Italien einverleibt gewesen sey; daher sind auch die Aquilejer, Pareuti­ner, Opiterginer und Emonenser als Italer unter sich verbundene Völker, ohne daß es nöthig wäre, dieser­wegen ein anderes Lmunl», außer jenem am Nauportus anzunehmen. ». Vit2t6« moäiterrnueÄL zählt; so kann es wohl keine See­stadtgewesen seyn. Die vom Stancovich angeführte Stelle des Plinius beweiset wohl, daß an der Mün­dung des Flußes iiiyuenu» ein Hafen gleichen Namens bestanden habe, nicht aber das Opitergum selbst, aus dessen Gebirgen die i>iCuoutt» (i^ive,,?.») entspringt, ein Hafen gewesen sey. Der angeführten Stelle des Flo­rus setzen wir folgende Worte aus der Nachschrift zu den Beweisen des Themistokles entgegen: in unvnii puLUll eontr» Xcrxem «o^i vrae«Inre et lurtitsr «ümiearuut, (Steiermärk'sche Zeitschrift Heft l. p. 42) um zu be­weisen, daß auch weit vom Meer wohnende Völker an Seeschlachten Theil nehmen können. nä §. xvi. Präcellius konnte Patron von mehren Colonie» seyn, ol/Meere oder Land zwischen denselben lag. "> »ä §. xvn. Die diesfällige Widerlegung hat schon beim §- xiv. Statt gefunden. ' ' « «Lre« iztoi-icll angeführten Inschrift Kuniu« als rntrnuug Hlutinvnsilim, Hc>uiIejLn.°!ium et Nrixi.morum, mithin der Bewohner der Provinzen Hsmü!«, Veneu-» und i^iguri» erscheint, so konnte auch Präcellius um so mehr Patron der Colonie ümu»» am Nauportus seyn, als alle in dessen Inschrift genannten Colonien zur Provinz Venetien gehörten. nä §. xxi . Da die Aglajer Diöcese sich sogar bis tief in das Norikum hinein erstreckte, so liefert der letzte Grund des Stancovic h für ein istrisches «e­lnnun, gar keinen Beweis. Hiemit schmeichle ich mir, die im Nr. :8 des illy, rischen Blattes vom Jahre »827 gegen mein Vater­land eingegangene Verbindlichkeit gelöst zu haben. Pisino den 23. Juni »858. Der Liebe reinstes Hpfer. Humoiesle von Gustav Anton Wintll . Ich war ein munterer Seifensieder, fleißig m l geschickt; ich zog Kerzen, als wollte ich die Quadro tur des Zirkels erfinden, und liebte einen Engel an Schönheit uud Güte. Dieser Engel war Köchin und iNlu-eKnuäs Ü6 woöe; sie kochte Jabots, daß sie weich waren, wie frischgefallener Schnee, und machte Cote­letts, so zähe und sich in die Länge ziehend, wie der spanische Successionskrieg, und sie liebte mich wieder die Holde! ich war aber auch liebenswürdig; schlank wie ein Ausrufungszeichen, pflegten meine Kamerade» immer zu sagen: «Er ist gewachsen, wie seine Kerzen" und hatten Recht. Meine Brust hatte sich zwar von der Hitze etwas nach rückwärts geworfen, und meine Beine hatten einen kühnen Ausbng , weßhalb man mir rieth, auf der Brust eiuen Zettel mit den Worten: »Hier ist kein freier Durchgang« zu tragen; allein man weiß ja , wie muthwillig und wie ungerecht oft die lie­ben Kameraden sind. Meine Köchin hatte mich auf den Sonntag zu sich bestellt. Ich putzte mich daher heraus. Ich hieß allge­mein der kleine Morl , aber ich hätte noch viel kleiner scyn können, ohne die geringe Anmaßung meiner wei­ßen Pantalons zu erreichen, die meine hellgewichsten Stiefel bis über die Knöchel im vortheilhaftesten Lichte sehen ließen. Ein schwarzer Frack mit unendliche 99 Schosse« , dem Kummer und Alter bereits die Haare grau gefärbt hatten, ein steifer Halskragen und ein weißer Hut vollendeten meine sonntägliche Spazier­toilette. Meine Geliebte empfing mich mit einem seligen Lächeln, als ich zu ihr in die Küche trat. Doch bald wurde sie wieder traurig. Warum bist du traurig Lisi ? fragte ich. Ach! seufzte sie, mir ist so wohl und wehe — ich habe heute noch nichts gegessen. — Und warum nicht? fragte ich muthig weiter. Ach! seufzte sie wieder, wenn ich an dich denke, mißlingt mir alles; ich wollte mir einen Aepfelstrudel machen, und da liegt er, ganz verbrannt. Mit diesen Worten zeigte sie auf den Herd, Wo des Feuers «»gezähmte Macht, Dem Aepfelstrudel Verderbe» gebracht. Er lag da, wie Moskau nach dem großen Brande; wir weinten eine Throne des Mitgefühls dem zu früh Dahingegangenen. Als sich Lis i von dem neu erreg­ ten Schmerze erholt hatte, seufztesie wieder und sprach: Zwar hat mir der Linzer-Sepel angetragen, mich heute auszuführen, aber — »Halt ein!« rief ich — »M o r l's Geliebte soll nur Mor l füttern.« Ein Kuß lohnte meinen Herois­ mus. Ich bat Lisi , sich anzukleiden, und besah indessen die alten Kupferstiche im Gange. Die Glückliche! — ihr machte die Wahl des Kleides keine Sorgen, sie hatte nur eins, ein Denkmal besserer Zeiten; es hätte von karmoisinrother Seide seyn tonnen, aber durch ein Versehen des Fabrikanten war es Kattun geworden; der Schmerz des Alleinseyns hatte die jugendliche Rö­ the desselben gebleicht; hie und da sichtbare Fettstecken mochten zurückgebliebene Spuren empfindsamer Thronen seyn. Diestehende Maske der Köchinen, ein Hut von Krepp, bedeckte den üppigen Haarwuchs, von dem nur hie und da ein unbiegsamer Flüchtling hervorsah, den man aber ohne Aufwand von Fantasie für eine Haar­ nadel halten konnte. Ich nahm meine Lisi in Arm und wanderte hinaus. Wo sich die eß- und trinklustige Welt I n großen Scharen zusammengesellt, In's schöne, mittägige Lerchenfeld. »Laß uns gleich hier eintreten und glücklich seyn,« sagte Lisi , als uns der erste Weinzeiger einladend winkte; ich folgte dem süßen Rufe. I n dem überfüll­ ten Gastzimmer war nur noch ein Plätzchen leer, aber so heimlich und traulich, daß es bald kein leeres Plätz­ chen mehr war. Liebe «nd Hunger machen Göttern gleich. Ich fing an zu schaffe», und siehe, es ward! Aber Lisi über­ traf mich an Hunger und Liebe, indem sie schneller vernichtete, als ich schaffen konnte. Sie schien zwischen dem Teller und ihrem Magen eine Eisenbahn angelegt zu haben, und um den Transito-Handel noch mehr zu heben, legte ich zwischen der Weinflasche und meinem Magen einen Canal an, auf dem schwerbeladene Fracht­schiffe einhcrschwammen. Die gangbarsten Handelsarti, kel auf Eisenbahn und Canal waren Mode- und Lu­ruswaren, als: Kaiserbier, Gnldenwein, Rostbraten, Schnitzel, Coteletts, Vackhändel,c., alles für Groß­handlungen, im Kleinen wurde «ichts geschnitten. Zwei Stnnden hatten wir uns bereits diesem einträgli ­chen Geschäfte gewidmet, da erinnerte Lisi , es seu Zeit, nach Hause zu gehen; ich sah mich nach dem Kellner um, aber ich sah keinen Kellner, keine Gäste, kein Zimmer, mir ein dumpfes Lärmen und Tosen um mich ließ mich ahnen, daß die Welt noch nicht aus­gestorben sey. »Ich sehe nichts Lisi!«stammelte ich mit schwerer Zunge, und ergriff ein Nuder, das au den Ufern mei­nes Eanals lag, «nd die Glasscherben bedeckten de» Tisch. — Auf das bekannte Geklirre eilte der Kellner herbei. »Befehlen Euer Gnaden?« »»Zahlen«« lallte ich mühsam. Der Kellner nahm die Kreide zur Hand, und de­ klamirte uns in Prosa alles und noch mehr vor, was sich in uusern Magazinen befand; er hatte den Preis­tariff aller Sorten im Kopfe. Und mit Staunen und mit Grauen Sahen's die Ritter und Edelfrauen, Wie nun der Kellner mit flüchtiger Hand Und süßer Miene und kunstgewandt Ein solch' Talent im Multipliziren bewies. Daß er beinahe mir nichts in der Tasche ließ. Ich habe nie rechnen gelernt, aber diese Summe werde ich nie vergessen. Ich leerte meine baumwollene Börse, und legte meine ganze Barschaft auf den Tisch; der Kellner zählte und sagte mit schmeichelndem Tone: »Es ist zu viel. Euer Gnaden!« Dabei schob er einige Kupfergroschen znrück. »Für die Bedienung,« sagte ich, vornehm mit dem Kopse nickend. Ich versuchte aufzustehen, doch ohne L i sis Hilfe wäre es mir nicht gelungen. Sie hatte doch ein gutes, dankbares Gemüth, meine Lisi ! Ich hatte sie hergeführt, sie führte mich nach Hause; als unsere Wege sich trennte», da um­armte sie mich, und sagte mit weicher Stimme: »Guter Morl ! schlafe wohl, du hast mir heute ein großes Opfer gebracht.« — »»Ach!«« erwiederte ich, die Hände in den Ta­schen, die so rein waren, wie mein Vewußtseyn: «»Es war der Liebe reinstes Opfer.««— Revue des Mannigfaltigen. Die Anwesenheit des wackern Herrn M. G. Sa­phi r hat in Pesth, wo er durch Abhaltung einer Vorlesung die Spende vermehren wollte, die er ehevor in Wien auf gleichem Wege seinen bedrängten Landsleuten zukommen ließ, das eklatanteste Aufsehen RH» erregt. Nie soll die Theilnahme des Publikums für eine ähnliche Unternehmung sich lebhafter ausgespro­chen haben, nie ei» Vergnügungsort zahlreicher be­sucht worden seyn, als Herrn Saphir s Akademie. Die Einnahme betrug 1900 fl, C. M. , und man weiß sich nicht zu erinnern, daß in Pesth je eine Akademie diese Summe getragen hätte. Der Beifall, den Herr Saphi r erntete, war aber auch enthusiastisch und hatte zur Folge, daß Herr Saphir vor den aller­höchsten Herrschaften eine Privat-Vorlesung hal­ten mußte, die ebenfalls der rauschendste Beifall be­lohnte. Es wurden Herrn Saphi r während seiner dortigen Anwesenheit Auszeichnungen der besondersten Art zu Theil, unter denen die ehrenvollste das Dank­sag» ngsschr eib ei» von Seite des Stadtma­gistrates zu nennen ist, worauf er mit Recht stolz seyn kann. Der Restaurateur Morto n in Vishopsgatc-­Street zu London hatte bekannt gemacht, daß er zu Ehren der jungeu Konigin einen Ochsen braten lasse» »verde, was einen großen Zulauf von Neugierigen ver­ anlaßt?. Der Ochse wurde am Krönungstage, früh 7 Uhr auf einen -. Fuß breite» Rost gebracht. Das Orchester spielte die Melodie: »Das Roastbeef von Alt-England.« Obgleich es ^2 Stunden dauerte, bis der Ochse gebraten war, hielten die Neugierige» dennoch Stand. Zwei Hirsche und an­ deres Wild wurden zu beiden Seiten des Ochsen an­ gebracht, um den Anblick noch interessanter zu machen. Endlich wurde der Ochse in einen Saal gebracht und tranchirt, was drei Stunden danerte. Man schätzt die Zahl der Personen, welche während der zwei Tage anwesend waren, auf 3oc»o. Herr Morto n hat schon bei dem Fest für die Königin in Guildhall eine ähnliche gelungene Spekulation gemacht. Aus Pösing in Ungarn reiste ein gewisser Weiß vor »l, Jahren nach Amerika. Er starb unlängst, und hinterließ ein Vermögen von 9 Millionen Dollars (>U Millionen Gulden in C. M) . Er setzte drei in Un­garn zurückgelassene Brüder zu seinen Erbeu ein. Ei­ner derselben war Kaufmanns - Commis, und befindet sich dermalen im Pesther Krankenhause. Die Amerika­ner wollen jedoch die Erbschaft nur dann ganz heraus­geben, wenn die Erben ihren Aufenthalt dahin verse­tzen, und lassen nur den dritten Theil aus dem Lande führen. Der Pcsther Erbe wählt das Letztere. Er hat eine einzige Tochter, und die wird ihrem Gatten zwei Millionen Gulden C. M. zubringen. (Der Humorist.) Einem Berichte der »Adria« zu Folge, wurden am 21. Juni d. I . zu Mailand zwei junge Mörder mit dem Strange hingerichtet. Die Verbrecher waren ein Hutererjnnge von ^ , und ein Oebstler von ^5 Jah­ren. Sie hatten am 9. Jänner d. I . in der Nacht hin­ter Et. Stephan den Sakristan überfallen, und seine Weigerung, die Kirchcnschlüssel auszuliefern, mit .4 Dolchstichen belohnt. Einem herbeigeeilten Wachsolda-. ten vom Regimente Vakony bohrten sie ebenfalls nie­der, und eilten davon. Das wachsame Auge der dor­tigen trefflichen Polizei aber brachte sie bald vor de» Nichterstuhl. Sie waren unzertrennliche Gefährten ei­nes liederlichen Lebens, und einige Zeit schon unter ge­heimer Aufsicht. Der Oebstler hatte schon früher einen Diebstahl, der Hüterer einen Todtscblag begangen. Sie, wurden des Meuchelmordes und Raubes überwiesen, und bezahlte» so auf eiumal ihre schreckliche Zeche. Das Kreuz der Ehreulegio» ist in den letzte» sieben Jahren nicht weniger als »6oc,u angehängt worden. Auf einem der vielen Dilettanten Theater in Pa­ris gab man eine Vorstellung des Trauerspiels »Z air e«. I n der Scene, wo Qrosman seine Eifersucht kund gibt, gestikulirte der Akteur über Maß uud Ziel, und schlug in seiner Heldenwuth die Heldin auf den Mund, indem er pathetisch deklamirte: »Du weinst, Zaire?« »'»Ich muß freilich weinen,«« versetzte schluchzend die Schauspielerin, »«indem Sie mir so eben die Kinnlade eingeschlagen haben.«« — Nlihnenwesett. I n Hofoperntheater in Wien Hot Ricci's letzte Oper: ,,il «novo N- gar«" nicht gefallen. — Die Mitglieder der deutschen Oper benutzen ihre Ferienzeit zu Kunstreisen. Dlle. L^tzer gastirt in Stuttgart mit außer­ ordentlichem Veifalle, der an Enthusiasmus grenzt. Die Herrn Will» und Staudigl , die Heroen deutscher Gesangsluust, dcbütirten kürzlich in Grätz, wo besonders letzterer in den Rollen: Bertram in »Robert der Teufel,« Orovist in »Norma,« Graf Reuterholm in Aubers »Vallnacht'< ,c. jenen Veifall fand, wie er ihm immer und überall zu Theil ward. Zugleich trat bei der letzten Aufführung der „Norm«" Dlle. Fü r als Adalgis» auf, und wurde beifällig aufgenommen. In 3lgl«m wurde die heurige Opernsaison mit Vellini's seelenvoller ,,8trunl«r2" eröffnet, worin Hr. Leithner «ls Waldeburg mit dem glänzendsten Erfolge auftrat. Die Zeitungen berichten mit Lob von einer neuen, in Würzburg ge« gebencn Oper: «die Bergknappen« Musik von V « le nti n Becker, Diurnist bei dem dortigen Magistrat. Mllycrbeer's »Hug » notten« wurden «m 22. Mai auf der Münch­ner Hofbühne aufgeführt, und zwar unter dem Titel: »Anglikane» und Puritaner.« An der Iosephstädter Bühne in Wien gastiren Hr. Vußmayer , herzogl. Braunschweig'scher Hofopernsnngcr, und Hr. Wächter, königl. Sächsischer Kammersänger, mit lebhaftem Aeifalle. Räthsel. Schöne Dame, schöne Dame, Zauberin mit Feucrblicken, Willst du, trotz dem süßen Namen, Mi t Verderben mich umstricken? Trau' ich deinem Liebcsanllitz, Deinen zarten Rosenlippen? Wehe mir, gelüstet mir es, Lincn Kuß davon zu nippen. Dir mißtrau' ich, schöne Dame, Bleiben ewig wir geschieden! Die von deiner Gunst erfahren, Decket stiller Grabesfrieden. 2. S. Auflösung der Charade im Blatte Nr. 24. Verlassenfchaft. Berichtigung. Im Blatte Nr. 24, erste Seite und Spalte, die erste Verszelle ist anstatt: vom, an zu lesen. Laibach, gedruckt bei Joseph Vlasnik.