Dienstag den 14. October _______182 8. VeRaNntmachung. ^>ach Inhalt einer eingelangten hohen Hofkan^lei« Verordnung vom 2i. r. M., Z. 20826, habenSe. k. k. Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 26. v. M., die von dem k. k. illyrischen Gubernium in Laibach erstattete, und Allerhöchst Denselben vorgelegte Anzeige, über die, während desIahres 1627 im Laidacher-Gubernial« Gebiethe durch freiwillige Concurrcn; hergestellten Seiten- undVerbindungs-Strasscn zur Allerhöchsten Wissenschaft zu nehmen und zu gestatten geruhet, daß das Gubernium den Individuen, die sich hiebei verdient gemacht haben, im eigenen Namen Belobungen ertheile, nnd auch eine angemessene Bekanntmachung durch die Pr?-rinzial« Zeitung erlasse. Das Längenmaß der hergestellten Strassen-Strecken beträgt 42,i32 Klafter, oder «> 1^4 Meilen mit fünf steinernen und zwölf hölzernen Bri'^ cken. Vorzüglich zeichnen sich darunter 2) die Verbindungs-Strassen durch die ehemaligen Morastgründe bei Laibach, d) die Strasse von St. Peter an der Fiumancr-Strasse bis Unterletschetsche im Bezirke Sessana, c) die Bergstrasse von Idria über Kluzhe, Iasmverch, Schwarzenberg, Zoll, und Oberfctd nach Wipbach, endlich 6) jenevonUnter-Idria über Raspotje nach Sairach, aus. In Gemäßheit obiger allergnädigsier Ermächtigung hat das k. k. Gubernium mittels der k. k. Kreis-Ämter nachbenamtten Individuen die verdien« te Belobnng ertheilet: Im Adelsderger Kreise. 2) ImBezirkeAdelsberg: dem Bezirksconv mMr Carl Schmoll; l>) Im Bezirke Idria: dem Bezirks.(Zom^. missär'Vr. Blasius Oviazh; und c) Im Bezirke Wipbach: dem Bezirks-Kommissar Franz Repolusi; dem Oberrichter von Wipbach, Mathias Dollenz; dann den Gemeinderichtern von Wipbach und von Gesell Jacob Urschitsch und Franz Wouk. Im Lalbachcr Kreise. 2) dem Kreis « Forst, Commissar Johann r Zaruba; b) Im Bezirke der Umgebung Laibachs, dem Bezirks-Commissar Fr a nz Ullepit sch ^ der Commenda Laibach, dem Hrn. Bernhard Ritter v. G a sparing Besitzer des Guts MooZthal; dann den Grunddesitzeru aus dsm Dorfe-Innergoritz, Gregor Maßi, Barthlmä Scllan, Johann Soycr, Mai^ thäus Slounig, 2lndreas Naglitsch, Joseph Hartnik, Anton Misch, Mathias Kuschar und Caspar Inglitscher; ^ c) Im Bezirke Sonneg: dem Hrn. Inhaber der Herrschaft Sonneg, Weikhar: Grafenv. Aue rsberg, demBczirks-Com-missär Ignaz Fajenz, dem Oberrichter Johann Stembou und den Gemeinderichtern Math. MMtsch von Verblene, und Michael Schirzl von Brundorf; ch Im Bezirke Po novitsch: dem Bezirks- -Commissar Anton Dr. Pfefferer« e) Im Bezirke Radmannsdorf: demBc-zirks - Commissar Johann Matschig, fcrnc<-denen einen besondern Eifer bewiesenen rc^ schiedcncn Gemeinden im Allgemeinen. 332 Im Neusiädtler Kreise. 2) Im Bezirke Thurnamhart: dem Hrn. Fre'cherrn v. Mordax, Inhaber des Guts ^NeWein; i>) Im Bezirke Krupp: den Herrschaft Krup« perWirthschaftsbeamtcn, Franz Robas und Stojan Radvichich, Dieß wird h^cmit zur allgemeinen Wissenschaft und weitern Aufmunterung für die Fortsetzung sol« cher gemeinnützigen Unternehmungen von Seite des f. k. illyrischen Guberniums, hiemit öffentlich bekannt gemacht. 'Laibach am i9. September 1628, Seine k. k. Majestät haben mit allerhöchste? Entschließung vom 22. v. M. allergnädigst zu bewilligen geruht, daß dem» aufsein Ansuchen in den Ruhestand versetzten Strassenbau-Assistenten, I 0-hann Heinrich, im Anbetrachte seiner beinahe 40jährigen ausgezeichnet guten Militär - und Zi» vildienste, der volle Gehalt als Pension angewiesen werde. — Die dadurch erledigte Strassenbau« Assistenten-Stelle, hat daslk. k. illorische Landes-Gubernium, dem technischen Amtspractikanten der illyrischen Landes fast undurchdringlichen Stellen zu umgehen/ und die unter Anführung der Pascha's Kiös Mohammed und Musiapha zum Entsatz der Festung Herbeiziehend« Hülfsmacht anzugreifen. Bei Tagesanbruch entdeckte der Feind unsere Bewegung, und wir hatten kaum unsere Position eingenommen, als die Türken uns von drei Seiten mit furchtbarem Ungestüm angriffen. Die unverhältnißmaßige Uebermacht des Feindes, die unerträgliche Hitze und die Hin« dernisse des Terrains ließen einen entscheidenden Augenblick vorhersehen. Das Treffen währte 12 Stunden. Endlich krönte die Anstrengung der russischen Waffen ein vollkommener Sieg; das befestigte Feldlager des Feindes, unweit der Stadt, wurde mit Sturm genommen, das Hülfshecr in die Flucht gejagt, und vier Lager desselben durch die tapfern Russen erobert. Der Feind verlor seins ganze Fcldartillerie, bestehend in 10 Kanonen, sämmtliche Ingenieur- und Artillerieparks und sein mobiles Getreidemagazin, wie es ging und stand, und wurde 3o Werst weit auf dem Wege nach Erzerum verfolgt, welcher auf 10 Werst mit verschiedenem Kriegsgerath besäet war; der Rest der türkischen Armee in der Richtung nach Erzerum, von Vorräthcn entblößt, zerstreute sich auf den Bergen und in den Wäldern. Die Türken, schlugen sich mit der größten Kühnheit, doch setzten die standhaften Anstrengungen unserer tapfern Krieger, von erfahrenen Anführern geleitet, der Ueberzahl und Hartnäckigkeit des Feindes Grenzen. — Heute mach 6 Uhr Morgens erhielt man hier die Nachricht, daß der Graf Paskewitsch von Erivan, nach einem blutigen Sturme, sich der Stadt Akhalzik bemeistert habe. Am 27. d. M. wurde in das Angriffs-Polygon Bresche geschossen, die Stadt erstürmt und die Truppenbcsatzung in die Pfanne gehauen. Nach dreizehnstündigemSturme konnte der Eorps-Eommandant, GrafPaskewitschvon Erivan, vom Aschenhaufen Akhalzik's aus, Sr. Majestät dem Kaiser zur Unterwerfung dieser, in ganz Asien berühmten Stadt, Glückwünschen. Gegen 10,00a bewaffnete Einwohner und 4000 hinzugekommene Truppen machten zdie Besatzung aus, und leisteten eine verzweifelte Gegenwehr, über welche nur der unerschütterliche Muth der Russen , Herr bleiben konnte; jedes einzelne Haus mußte erstürmt werden, in jedem Gäßchen lehnte sick der trotzigste Widerstand auf. Nachdem die Stadt durch den 333 Anlauf genommen war, ergab sich am folgenden Morgen die Citadelle auf Capitulation , welche der Corps - Commandant deßhalb einging, um dem Blutvergießen ein Ende zu machen, und wenigstens einen Theil der Stadt den Flammen zu entreißen. Die Besatzung von 2000 Mann wurde auf Capitulation entlassen. Der Verlust des Feindes isi ungemein groß, doch auch der unsrige betracht« lich. Zu aller Bedauern ist der, durch Muth und Edelsinn ausgezeichnete, Oberst Bor odin gcblie« ben; außer ihm sind noch 9 Ossiziere getödtet und 52 verwundet worden. Dem Feinde Haben wir fünf Roßschweife dcr beiden Pascha'ö, 66 Kano« ncn und 52 Fahnen abgenommen. Unsere Trup« pen, und vor Allem das Infanterie-Regiment Schirwan, welches zuerst durch die Bresche, ohne einen Schuß zu thun, in die Stadt marschirte und ein Dritttheil an Todten und Verwundeten einge« büßt hat, fochten wahrhaft als Helden, für die es keinen Widerstand gibt. Das Regiment Schirwa n rvurde durch das Pionier »Bataillon, welches in Hal« her Flintenschußreeite, mit seltener Furchtlosigkeit, in der Stadt eine Befestigung aufwarf, wobei es viele Leute, besonders Offiziere, verlor, verstärkt, und von 2 Kanonen reitender Artillerie öer Linien-Kosaken, l Berghaubitze, und in der Folge von den Chersonischen und 42. Jäger. Bataillone mit beispielloser Tapferkeit unterstützt. — Am 29. hatderGe. neral-Lieutenant Fürst Wadbolsky die Festung Azkhour, zu deren Einnahme erbeordert gewesen war, erobert." (Oest. B.) Großbritannien. London, 26. September. Man wiN heute hier wissen, der russische Botschafter habe gestern unserer Regierung die Blockade der Dardanellen offiziell angezeigt, und die diesen Nachmittag statt findende Kabinetsrcrsammlung der Minister bezicbe sich auf diesen wichtigen Gegenstand. Die Rede des Königs bei der Schließung des Parlaments gab der Nation Versicherungen, welche jenen Schritt nicht erwarten ließen, und es würde, Falls die Wahrheit jenes Gerüchts sich bestätigen sollte, die Frage zu entscheiden seyn, ob das hiesige Kabinet auf die Aufrechthaltung der früheren Verpflichtungen drin- ^ gen solle. Bisher haben sich unsere Minister nach- 1 giebig gezeigt; sie ließen den beiden andern vermitt 1 telnden Machten in ihren neuen Planen freien Spiel« s räum. Indessen ist es außer Zweifel, daß man sich r in unsern Häfen auf die Ausrüstung einer starken t Flotte nach dem mittelländischen Meere vorbereitet s l hat. — Die junge Königinn von Portugal isi end- - lich auf der brasilischen Fregatte Imperatri; am 2^. l d. in Falmouth angekommen. Merkwürdig ist, daß - der Oberkammerherr Marquis v. Barbacena, als - das Schiff vom Hafen aus schon erblickt werden l konnte, in der Ungewißheit, ob die hiesige Regie- > rung die Dona Maria als Königinn anerkennen ° würde, nur die brasilische Flagge wehen ließ; als > aber alle Forts und die br'tttischen Kriegsschiffe beim > Herannahen der jungen Fürstinn die königliche Sal-' ve gaben, da wurde die Flagge von Portugal aufge-' zogen, und das Schiff lief unter allgemeinem Iu- > bel im Hafen ein. Die Marquis v. Palmela und ' Itabayana, so wie viele andere angesehene Portu-' giesen, und die Behörde von Falmouth, begaben ! sich sogleich auf die Fregatte, um Ihrer Majestät > ihre Glückwünsche darzubringen. Von vielen Ge- > genden aus dem Innern strömen angesehene Fami-l lien nach Plymouth, um das interessante seines l Thrones beraubte Fürstenkind zu sehen. Die Kor« > vette Brazil war schon früher nach Rio - Janeiro mit Depeschen abgesegelt. Die junge Königinn wird ' von allen hiesigen Behörden auf Befehl der Regie« rung mit der, gekrönten Häuptern schuldigen Ehrerbietung empfangen werden. (Allg. Z.) Der Kabinets-Rath, welcher am 26. September Nachmittags im Departement der auswärtigen Angelegenheiten gehalten wurde, dauerte gegen zwei Stunden. Am folgenden Tage um 2 Uhr Nachmittags versammelten sich die Minister abermals zu einem Kabinets-Rathe, der bei Abgang der Londoner Abendblätter vom 27. noch nicht beendigt war. Der Zustand Irlands, die Angelegenheiten der Bank, und die von Seite Rußlands an den Tag gelegte Absicht, die Dardanellen zu blocks ren, werden von den LondonerBlätternals dieBc-rathungs - Gegenstände dieser Conseils angegeben. Nach Beendigung des Kabinets-Rathes vom 26. wurde ein, Kourier aus dem Departement des In^ nern mit Depeschen nach Irland abgefertiget. (Oest B.) Gsmannischeg Neich. Bucharest, 20 Sept. Die Nachrichten vom Kriegsschauplatze werden immer ernsthafter. Sie reichen aus der Gegend von Schumla bis zum ;5. und von Silistria bis zum ig. d. Husny Bei hatte, sobald er die Anstalten der Russen zur Räumung il/-rer Stellungen vor Schumla bemerkte, am 9. Sep. tember einen allgemeinen Angriff derrussischen Verschanzungen unternommen, welchen die Russen 354 mit großer Tapferkeit zurückschlugen. Allein darauf erfolgte dennoch ihr Aufdruck) nach Ieny-Bazar, wo sie nur einen Tag bleiben, und dcum nach Ba-zardschik aufbrechen wollten. In Folge des herrschenden Mangels aller Art hatte das Elend unter Men> schen und Pferden ausnehmend überHand genommen. Von Schumla bis Ieny-Bazar ist dieStras^ se mit zurückgebliebenen Kranken, gefallenen Pferden und Todten aller Art, die das Clima und der Mangel hinwcgrafte, bedecke. Man spricht von einer sehr großen Zahl von Gefangenen und unermeßlicher Beute, welche die Türken dabei gemacht hatten. — Alle Blicke sind nun auf Varna gerichtet. Ancona, 27. Sept. Es heißt, die englische Regierung habe gegen d;e von Rußland angeordnc« te Sperrung der Dardanellen protestirt, und ausdrücklichverlangt, daß das russische Kabinet in den Gränzen des Tractats vom 6. Inly bleibe, nach welchen es selbst früher gewünscht hatte, feine Eskadre mit jenen Englands und Frankreichs vereint zu lassen, so daß Admiral Heydcn sein Verfahren nach jenem der andern Admirale zu richten hätte» Ein englischer Kourier, welcher hier durch an Hrn. Stratford-Canning geht, soll diesem darüber wichtige Aufträge bringen. (Allg. Z.) Ionische Inseln. Corfu am i3. September. Die Insel Spe-zia dürfte der Aufenthaltsort ausgezeichneter Personen werden, denn der Graf Viario, Bruder des-Gouverneurs, hat sich den 22. August dahin begeben, um 2c> der besten dortigen Häuser aufzunehmen. Mit Anfang des laufenden Monats erschien vor Mistica und Dragomesire eine griechische Flotille von beiläufig 40 kleinen bewaffneten Fahrzeugen unier Eommando des Kapitains Baßan 0, welcher schon beim Ausbruchc der Revolution gedient hat, und jetzt wieder in Dienst getreten ist. Man versichert übrigens, daß auf dem festen Lande Vpsilanti mit 4000 Mann in dieser Gegend an» gekommen sei, und sich mit den Truppen des Ge« nerals Church vereiniget habe. Die beiden Kriegs-hecre belaufen sich auf 600a Mann. Mit dieser Macht und mit Hülfe der besagten FlotiNe wird, nie man mit Grund glaubt, die Festung Prevesa angegriffen werden. Die Türken beeilen sich auch, diese Stadt aufs thunlichste zu befestigen. Baßa-u 0 hat die genaueste Kenntniß des Meerbusens von Prevesa, indem dieser der Schauplatz seiner frühnn. Unternehmungen gegen die Türken war. (0. ^.) Oorvamerika. Ein amerikanisches Blatt schildenGeneral Jackson auf folgende Weise: „Ein Strohhut bedeckt die weißen Locken, welche der nächtliche Thau im Lager gebleicht hat; ein einfacher, auf feinem eigenen Gute verfertigter Rock ist mit der Uniform und den goldenen Epaulets vertauscht worden. Er trägt ein kleines Gartenmesser in der Hand, mit welchem er seine jungen Bäume und Gebüsche beschneidet.-— Er beaufsichtigt die Schnitter auf dem Felde, und lst bei, der Abfütterung seines Viehes, so wie bei dem Melken der Kühe und bei dem Scheren und Kämmen seiner Schafe zugegen, und wenn der Abend »Reigen ertont, .so geht er zu seiner Woh-nung zurück, tritt in die Mitte seiner Nachbarn und Freunde/ und beendet den Tag in belehrenden Gesprächen. Dieß ist das Gemälde des Guts» Herrn von Tennesse — das Gemälde des Andrew Jackson, wie er jetzt ist." (Oest. B.) M e krolog. Am 2Z. August starb zu Hl eh mg bei Wi«n, Hr. Franz Edler von Zeillcr, Doctorder Rechte, Ritter-d^s königl. ungarischen St. Stephan-Ordens, k. k. Hofrath bei der obersten Iustizstelle, Mitglied der Hof° Commission in Justiz-Gesetzsachen, Landstand in Steyermark, gewesener Rector Magnifi-cus an der Universität zu Wien, geboren zu Gratz am 14. Jänner 1761. Als höherer Staats-Beam> ter und unbescholtener Richter, als Verfasser und vorzüglichstes Organ der geltenden vaterländischen Gesetzbücher, als vieljähriger öffentlicher Professor der Rechte, Director der juridischen Studien und Präses der juridischen Facultät an der Wiener Universität, als Lehrer mehrerer durchlauchtigsten Glieder des regierenden Hauses, als ausgezeichneter Gelehrter und Schriftsteller, hat der treucste Diencr seines Fürsten, der wärmste Freund des Vaterlandes, der Mitbürger der Wissenschaft« und der zärtlichste Familienvater, seinen Namen der Vergessenheit entrissen. Der Raum dieser Blätter ist für ein so inhaltsvolles Leben nicht geeignet; es wird und soll ohne Zweifel demnächst unter den zahlreichen Freunden und dankbaren Schülern des Abgeschiedenen einen Biographen finden. (Oest. B.) NeyZcteur: Fr. Pad, Weinrich, Verleger: Dgnaj M. Svler b. UleinmaM»