Jahresbericht des k. k. Staats-Gymnasiums in JVIapbupg. —>— fSh- VepöfTentlieht von der Direetion am Schlüsse des Studienjahres Im Verlage des k. k. Staats-Gymnasiums. I>ruck von L. Kralik in Marburg a. D. Inhalt: „Di« Beweise der Unsterblichkeit der Seele in Platons Phädon“, kritisch beleuchtet von Professor Georg Pülzl. Schulnachrichten. Vom Director Dr. Peter Stornik. Die Beweise der Unsterblichkeit der Seele in Platons Phädon, kritisch beleuchtet von Georg Pölzl. A) Einleitung. In den „Instructionen für den Unterricht an den Gymnasien in Österreich“ heißt es1): „Die Lectüre Platonischer Schriften ist am Gymnasium nicht zu entbehren, wenn man nicht auf den gewaltigen, zugleich geisterweckenden und gemütherhebenden Einfluss verzichten will, welchen Platon reichhaltig auszuüben vermag, der ganz und rein eben nur durch eingehendes Studium der Originalwerke zu gewinnen ist.“ Einen Beweis von der Wahrheit dieser Worte gibt uns der Platonische Phädon mit seinen Beweisen von der Unsterblichkeit der Seele. Der Glaube an Gott und die Fortdauer der Seele ist so alt und so weit verbreitet wie das Menschengeschlecht und findet sich deshalb bei allen, auch den wildesten und rohesten Völkern. Schon Cicero sagt2): „Kein Volk ist so roh und so wild, dass es nicht den Glauben an einen Gott hätte, wenn es gleich sein Wesen nicht kennt“, und Seneca Ep. 117: Omnibus de diis opinio insita est nec ulla gens usquam est adeo extra legesque moresque proiecta, ut non aliquos deos credat.3) „Nicht nur das Buch der Natur (der Anblick eines aus der scheinbaren Erstorbenheit des Winters wieder auflebenden Baumes, eines aus der Puppe hervorgehenden Schmetterlings oder Käfers, die Äußerungen der Seelenkräfte im Schlaf- und Traumzustande), sondern eine feste, in der Seele selber gegründete Zuversicht von einem jenseitigen Dasein, so fest als die Zuversicht des Hungers, dass es eine Speise geben müsse, fähig ihn zu stillen, lässt die Hoffnung auf ein neues, künftiges Sein nach dem Tode nirgends erlöschen. Die oft lächerlich sich äußernde Furcht vor dem Wiedererscheinen der Verstorbenen und vor Gespenstern, die sich fast bei allen, auch den rohesten Völkern findet, knüpft sich ebenfalls an den Glauben an eine Fortdauer der Seele. Die Frage also, ob die Seele nach dem Zerfalle des Leibes fortlebe, drängt sich jedem einigermaßen denkenden Menschen auf, und wenn auch viele in jugendlichen Jahren und im Getriebe des thätigen Lebens wenig oder nur flüchtig an den Tod und seine Bedeutung denken, so werden doch fast alle im höheren Alter, bei Schicksalsschlägen, bei dem letzten Abschiede von ihren Lieben und bei der Nähe ihres eigenen Hinscheidens an jene Frage ernstlich erinnert.“4) „Ja, im ') S. 111 der Pichlerschen Ausgabe. J) De legg. I, 24; Tuscul. I, 13. 3) vgl. Hettinger, Apologie des Christenthums I, dritter Vortrag. *) Schaub, Progr. v. Spandau 1872, S. 3 und l. Vergl. dort auch das über den Unsterblichkeitsglauben der Indianer und Grönländer Gesagte. Rausche der Jugend, in der Fülle der Kraft, im Schöße des Glückes, von allen Leidenschaften umgaukelt und gelockt, da mag cs vielleicht leicht scheinen, mit einem Witzwort, mit einer scheinbar geistreichen Bemerkung sich hinwegzusetzen über die großen, schweren Fragen des Lebens — Gott, Seele und Unsterblichkeit. Aber auch dann ist ohne den Glauben an Gott die Seele elend. Denn bald ist abgeschlürft vom Becher des Lebens die schäumende Lust, und nichts bleibt mehr als die trübe, bittere Neige; bald ekelt den Menschen das Leben an und wird ihm eine schwere, bedeutungslose Last, die er gerne von sich wirft, und an die doch tausend Bande wieder ihn ketten. Ein solcher Mensch wäre wirklich der, wie ihn Plinius5) geschildert hat: „Ein Wesen voll der Widersprüche ist der Mensch, das unglücklichste aller Geschöpfe, da die übrigen Geschöpfe doch keine Bedürfnisse haben, die über ihre Schranken hinausgehen, der Mensch aber voll von Bedürfnissen und Wünschen ist, die nicht befriedigt werden können“. „Seine Natur ist eine Lüge, die größte Armseligkeit gepaart mit dem größten Hoch-^ muth. Unter so vielen und so großen Übeln ist es noch das Beste, dass er sich selbst das Leben nehmen kann.“ In diesem Falle wäre jenes Wort des griechischen Dichters6) wahr: „Denn kein anderes Wesen ist jammervoller auf Erden Als der Mensch von allem, was Leben haucht und sich reget.“ Aber der Mensch, die Krone und Vollendung der Schöpfung, ist nicht da und kann nicht dazu bestimmt sein, das unglücklichste, zu werden unter allen Wesen, und schon Platon7) sagt, dass keiner je, der in seiner Jugend die Gottheit leugnete, bis in sein Greisenalter bei dieser Meinung verblieben sei. Ein religiöser Grundzug geht durch das ganze alte Heidenthum hindurch, die Sehnsucht nach einer Erlösung des Menschen, und namentlich zeigt sich bei dem gefühlvollen Völklein der Hellenen ein unablässiges Ringen nach Befreiung der Menschennatur, um aus dem Irrthume des irdischen Daseins zur Wahrheit zu gelangen und zum Lichte, welches kommen sollte und im Christenthume gekommen ist. Welchen Trost muss es uns gewähren, im Christenthume jene Wahrheit zu besitzen, nach welcher das ganze heidnische Alterthum unablässig gerungen hat! Und so hat auch Platon das Bedürfnis nach Erlösung betont8) und als Mittel dieser Erlösung die Philosophie hingestellt, wonach jeder Mensch sich selbst erlösen kann, wenn er nur dem nach Wahrheit der Erkenntnis strebenden Zuge seiner Seele folgt und die Fesseln des Körpers so viel als möglich abstreift. Geahnt hat Platon allerdings das Richtige, wenn er von dem Aufschwünge der Seele spricht, welche vordringt zum Wesen der Dinge und nicht Ruhe findet, bis sic das an sich seiende und wesenhaft Gute erkennt, aber die Philosophie allein kann dahin nicht führen.9) Schon in den bakchischen und orphischen Mysterien sind die ersten Keime der Unsterblichkeitslehre zu finden, die dann von Pythagoras und seiner Schule weiter ausgebildet wurde, aber die speculative Begründung 5) Histor. natur. II, 7. s) Hom. 11. XVII, 446, vgl. auch Od. XVIII, 130. ’) De legg. X, p. 888. 8) Man vgl. die ethischen Reflexionen im Anfänge unseres Dialogs. ”) Hetlinger S. St. derselben hat zuerst Platon in seinen philosophischen Schriften versucht. Aber wie seine Philosophie von den Schriften der ersten Periode bis zu den großartigen Werken des reifen Denkens eine fortwährende Weiterbildung aufweist, ebenso erscheint auch die Lehre von der Unsterblichkeit nicht gleich fertig, sondern auf eine Reihe von Dialogen vertheilt, von denen die einen auf die Haupthandlung vorbereiten und die anderen ergänzende und abschließende Nachträge bilden. Die vorbereitenden Dialoge sind Menon und Phädrus, die Haupthandlung enthält der Phädon, und in der Republik und dem Timäus folgen die ergänzenden Nachträge. Der Phädon also ist die Hauptquelle für die Unsterblichkeitslehre der Seele, und er wird auch in der Überschrift «Sai'Swv v; nepi und von Cicero10) einfach „liber, qui est de animo“ und an einer anderen Stelle „liber de immortalitate“ genannt. Es ist dies eines der schönsten Kunstwerke, welche uns das Schicksal aus dem Alterthume aufbewahrt hat, ein Kunstwerk, in welchem wir wie im Phädrus und im Gastmahle, die zusammen eine herr-liche Trilogie der Platonischen Kunst bilden11), eine wunderbare Einheit des künstlerischen und philosophischen Elementes, die Tiefe der forschenden Specula-tion und die ideale Höhe der darstellenden Kunst wie vielleicht in keinem anderen seiner Producte zu schöner, untrennbarer Einheit verbunden finden. Wie alle Platonischen Dialoge dramatische Kunstwerke genannt werden können, da die Personen darin nicht bloß erzählend, sondern zugleich handelnd im Wechselgespräch begriffen auftreten, so kann dies insbesondere von unserem Dialoge Phädon gesagt werden, in welchem ein Held, „ähnlich den Heroen der alten Tragödie, nach ruhmvollem Kampfe gegen widerstrebende Gewalten als das Opfer eines Widerstreites unvereinbarer Gegensätze fällt, aber noch durch seinen Tod den Überlebenden zum Segen wird, indem er durch sein Beispiel die unvergängliche Macht der sittlichen Ideen und ihren gewissen Sieg über alles darstellt, was im thörichten Wahne sich ihm entgegenstellt'2)“. Auch das hat die Handlung mit den meisten Tragödien gemein, dass sie ganz die Länge eines Tages ausfüllt; am Morgen beginnend, endet sie, sowie die Sonne hinter den Bergen versinkt. Aber dieser prophetische, dem Apollon geweihte Schwanengesang des sterbenden Sokrates13) geht natürlich über das Maß dessen, was dieser damals ">) Tusc. I, 11. ") Steinhart, Vorreden zu Platons Schriften, S. 380. ,s) Steinhart S. 409, der freilich die Vergleichung mit einer Tragödie insofern wieder nicht recht passend findet, als Sokrates hier nicht mehr, gleich den tragischen Helden, kämpfend und iin Kampfe sich läuternd auftritt; denn seine Läuterung ist schon vollbracht, und längst hat er den Kampf des Lebens hinter sich. Auch ist ihm der Tod kein unabänderliches Schicksal, sondern der freudig begrüßte Übergang zu einem herrlicheren und reineren Dasein. Darum scheidet er nicht wie jene Heroen und Heroinnen mit Klagen vom Lichte der Sonne, sondern gerne verlässt er dies Leben und den Kreis seiner Freunde, weil er drüben noch bessere Freunde und gnädigere Götter zu finden hofft, wodurch der Tod des Sokrates mehr als ein weihevoller Act denn ein trauriges Ereignis erscheint. 13) Er vergleicht sich in dreifacher Beziehung mit den Schwänen, 1. darin, dass auch diese dem Apollon heilig sind, 2. dass sie erst kurz vor ihrem Tode singen, und 3. dass sie dies endlich im Geiste der Weissagung, welcher auch ihnen als Dienern des Gottes innewohnt, im freudigen Voraüsblick auf die Güter des Jenseits tliun. Vgl. Susemihl, Genet. Entw. der Platon. Philosophie, S. 414. wirklich gesprochen haben mag, weit hinaus; denn wie sollten wir glauben, dass Sokrates kurz vor seinem Tode eine so weit ausgedehnte Unterredung angestellt habe? Aber dennoch darf es als historische Thatsache angesehen werden, dass die in unserem Dialoge angeführten Schüler des großen Meisters wirklich um sein Sterbelager versammelt waren, und anderseits ist es ganz natürlich anzunehmen, dass Sokrates im Kerker angesichts seines nahen Endes über sein künftiges Los nachgedacht und mit seinen Freunden darüber gesprochen habe. Wie in jedem Kunstwerke, ist eben auch hier Wahrheit und Dichtung gemischt14). Der Dichterphilosoph hat nämlich in jenen Dialogen, wo er seinen Lehrer bloß lehrend oder sich über philosophische Wahrheiten unterredend auftreten lässt, besonders in den nach dessen Tode verfassten Dialogen sich in seiner Begeisterung manche Zuthat erlaubt und so die schon seit dem Lysis immer mehr zunehmende Idealisierung des Sokrates weiter geführt. Jedoch steht diese Untersuchung nicht im Widerspruch mit dem Glauben des Sokrates, und besonders gewinnt die Darstellung der erhabenen Seelenruhe und Hoffnungsfreudigkeit des sterbenden Philosophen, der in dem Augenblicke uns gezeigt wird, wo er im Begriffe ist, die vergängliche llülle der Seele abzustreifen und zu einem neuen Leben überzugehen, an überzeugender Kraft dadurch, dass ein Ohrenzeuge der Wiedererzähler des Gespräches ist15), und ferner durch die Fiction, als ob ihm (dem Sokrates) diese wissenschaftlichen Beweise durch eine unmittelbare göttliche Eingebung des Apollon zutheil geworden wären. Dem Apollon, in dessen Dienste er sein ganzes Leben u. zw. besonders seit jenem in der Apologie (p. 21 A) erwähnten Orakelspruche gestellt hatte, wird auch durch den ganzen Dialog hindurch Preis gesungen. Schon der sonderbare Zufall, dass ihm durch die Absendung des heiligen Schiffes nach Delos die Frist eines Monates zwischen seiner Verurtheilung und Hinrichtung zutheil geworden ist, lässt die Deutung zu, dass dieser Zwischenzustand zwischen Leben und Tod durch eine besondere göttliche Veranstaltung eingetreten sei, und dankbar benützt Sokrates diese Todesfrist, um dem Apollon noch einen Hymnus zu widmen, „denn mit der reifsten Weisheit verbindet er die gläubigste, von erhabenen Ahnungen und Gottesgedanken beseelte Frömmigkeit und ist durch die Erhebung über die Sinnlichkeit und durch ein im Geiste und für den Geist geführtes Leben schon ein Bürger jener Welt geworden und hat durch seinen reinen, sittlichen Willen sich schon hier zu der Unsterblichkeit erhoben, deren wahre Bedeutung in der Befreiung der Seele von dem trübenden und befleckenden Einflüsse des Körpers besteht“ .lfi) Wenn wir uns nun dem Inhalte unseres Dialoges zuwenden, so können wir ihn einem Gemälde mit Rahmen vergleichen, dessen Vordergrund speculative Beweise für die Unsterblichkeit der Seele, den höchst bedeutsamen Hintergrund aber eine (eigentlich mehrere) ethische Betrachtung bildet, die, im Eingänge des Dialoges angeregt, sich durch das ganze Werk hindurchzieht, gleichsam der Träger aller vorgebrachten Beweise genannt werden kann und in dem Satze u) Steinhart S. 400 meint sogar, dass wahrscheinlich kein einziger der 4 Unsterblichkeitsbeweise von Sokrates herrülire. 15) p. 59 B: TD.üzcav i]oOiva. Vgl. Steinhart S. 407. 16) Steinhart S. 409. gipfelt, dass der wahre Philosoph gerne stirbt und dem Tode freudig entgegensieht. So bewahrheitet sich durch die innige Verschmelzung von Ethik und Dialektik, die uns in unserem Dialoge in künstlerischer Vollendung entgegentritt, der Satz Tennemanns, dass im Platonischen System Sittlichkeit über alles geschätzt werde. Einleitend, bestätigend und abschließend schlingt sich nämlich durch die ganzen speculativen Beweise hindurch eine dreifache Reihe ethischer Betrachtungen, welche den Glauben an die Unsterblichkeit erst zur unmittelbaren Gewissheit erheben. Die Schilderung der letzten Lebensmomente des sterbenden Sokrates endlich bildet den lieblichen Rahmen des fesselnden Gemäldes.17) Der Gedankengang des Dialoges ist in Kürze folgender: Phädon, der beim Tode des Sokrates persönlich zugegen war, wodurch die Erzählung besonders lebhaft wird, erzählt dem Phliasier Echekrates die letzten Schicksale des Sokrates und die letzten Gespräche und Vorgänge im Gefängnisse. Das Schilf aus Delos ist nämlich zurückgekehrt, und die Freunde des Sokrates versammeln sich schon sehr früh um ihren Meister im Kerker, um die letzten Stunden mit ihm zu verbringen. Die Eilfmänner haben ihm die Fesseln abgenommen zum Zeichen, dass seiner heute die Erlösung von den Fesseln des Körpers harre. Die unmäßig jammernde Xanthippe mit ihrem jüngsten Kinde wird entfernt, damit man ungestört der philosophischen Muse huldigen könne. Eine rührende Abschiedsscene wird hiebei vermieden, da für ihn die philosophische Unterredung einen höheren Wert hat. Der Übergang zur beabsichtigten Besprechung der Unsterblichkeit der Seele wird nun dadurch gewonnen, dass Sokrates dem Kebes aufträgt, er möge dem Dichter Euenos sein Lebewohl bringen und denselben auffordern, ihm, wenn er weise sei, bald dahin nachzufolgen, wohin er heute noch abreisen werde. Da Simmias sich über dieses Ansinnen des Sokrates verwundert und die Bereitwilligkeit des Euenos, dem Sokrates hierin Folge zu leisten, bezweifelt und auch Kebes, der andere Thebaner, in die Unterredung eingreift, so wird das Gespräch mit Lebendigkeit dem eigentlichen Haupttheile zugeführt, so dass Kriton den Sokrates selbst ermahnt, sich nicht so sehr zu erhitzen. Dann folgt die erste ethische Betrachtung,. die man der Parodos in der Tragödie an die Seite stellen kann. Der Widerspruch, der in derselben zu liegen scheint, löst sich, indem Sokrates seine Todesfreudigkeit damit erklärt, dass der Philosoph gerne sterbe, da er sich nur um die Seele, nicht um den Körper kümmere, und dass es die höchste Aufgabe eines jeden Menschen sei, „schon mitten im Leben zu sterben, d. h. sich von der Macht des Leibes und der Sinnlichkeit zu befreien und ein reines, geistiges Leben zu führen“. Da sich also der Philosoph sein ganzes Leben hindurch im Sterben übt, so wäre es widersinnig, wenn er dann, wenn der Tod, der seine Seele aus dem Gefängnisse, d. h. von der Gemeinschaft des Leibes befreit, wirklich naht, sich nicht freuen, sondern trauern sollte. Unter solchen Umständen gibt nun Kebes dem Sokrates zu, dass der Philosoph gerne sterbe, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die Seele unsterblich sei und nicht etwa wie •’) So auch Bonitz in der Zeitschrift für öst. G. vom Jahre 1855, S. 7'J5: „Die einkleidende Erzählung, welche den Rahmen des Gespräches bildet, hat in ihrer feierlichen Ruhe eine solche Erhabenheit, dass man sie gerne den Schülern zur Lectüre darbieten möchte; aber man kann doch nicht um des herrlichen Rahmens willen das Bild mit in Kauf nehmen, das den Schülern nun einmal unverständlich bleibt“. ein Hauch oder Rauch verfluchte, was erst erwiesen werden müsse. Dies geschieht in den folgenden vier Beweisen, mit welchen die Haupthandlung beginnt, die in sieben Abschnitten, Acten oder Epeisodien stufenweise fortschreitet18) (p. 70 G—107 B). Der erste Beweis geht von der alten Sage über die Rückkehr der Seele aus dem Hades aus und beweist nach der Lehre des Heraklit von dem ewigen Werden aller Dinge aus dem fortwährenden Kreisläufe von Gegensätzen in der Natur, dass es ein Dasein der Seelen der Verstorbenen gibt. Dieser physische oder naturphilosophische Beweis entspricht der ersten unentwickelten Periode der griechischen Philosophie, die auch mit der Naturphilosophie begann, in welche auch Platon frühe durch Kratylos eingeführt worden war. Kebes gibt die Richtigkeit des Beweises zu und gibt zugleich den Anlass zu einem zweiten Beweise, der von dem schon im Menon behandelten Sokratischen Satze ausgeht: „Lernen ist Wiedererinnerung (ävajxvrjais) “, wonach der Begriff der denkenden Seele nothwendig den Begriff einer vormcnschlichen, außerkörperliclien Existenz der Seele involviert, wodurch eben jenes Denken ermöglicht wird. Als Fortschritt dieses Beweises muss es betrachtet werden, dass er schon die Ideen, die ewigen Urbilder und Urformen der Erscheinungen, zum wesentlichen Gegenstände der Erinnerung macht. Mit dem ersten Beweise verbunden, sucht der zweite das Leben der Seele vor ihrer Verbindung mit dem Leibe darzuthun, vermag aber ihre Fortdauer nach dem Tode noch nicht genügend zu er- weisen, so dass Simmias und Kebes noch immer Bedenken hegen wegen eines etwaigen Zerstiebens der Seele bei ihrem Ausgange aus dem Leibe. Diese Postexistenz der Seele also wird im dritten Beweise aus ihrer Einfachheit und ihrem eingestaltigen Wesen erwiesen. Dieser metaphysische oder ontologische Beweis steht wieder auf einer höheren Stufe als der zweite, da die Ideen schon deutlicher bestimmt werden; aber die Seele wird noch nicht als das Einfache, Göttliche schlechthin, sondern nur als ein ihm Ähnliches und Verwandtes hingestellt. Hieran reiht sich gleich einem Stasimon der Tragödie die zweite ethische Betrachtung (p. 80 E—84 E), nach welcher für denjenigen, der sein Leben nach den Regeln der Philosophie einrichtet, die Furcht vor dem Tode unbegründet ist. Nach längerem Stillschweigen entwickelt sich, da Sokrates die beiden Thebaner Simmias und Kebes auffordert, ihre Bedenken zu äußern, ein heißer Redekampf, und das philosophische Drama erreicht den Höhepunkt. Der Abschluss der Beweisführung geschieht mit dem vierten Beweise, welcher, sich an die Einwendungen des Simmias und Kebes anschließend, in zwei Theile, einen negativen und einen positiven, zerfällt. Im ersten Theile wird nämlich erwiesen, dass die Seele nicht, wie Simmias behauptete, eine Harmonie sei, in welchem Falle sie nach ihrer Trennung vom Leibe jedenfalls untergehen müsste; im zweiten Theile wird der Einwurf des Kebes, dass die Seele zwar dauerhafter als der Körper, aber deshalb noch lange nicht unsterblich sei, zurückgewiesen und die Unsterblichkeit aus dem Begriffe der Seele als Trägerin der Idee des Lebens dialektisch erwiesen. Die nun endlich erwiesene Unsterblichkeit der Seele veranlasst Sokrates in einer dritten ethischen Be- *’) Die dazwischen eingeflochtenen ethischen Betrachtungen können den Stasimen der alten Dramen verglichen werden. o trachtung zur dringenden Ermahnung, auf die Erziehung und Bildung der Seele das allergrößte Gewicht zu legen; denn diese seien die einzigen Güter, welche die Seele in den Hades mitbringe. Diese ethische Betrachtung, die dem vierten als dem vollkommensten Beweise nachfolgt, ist auch selbst, von den drei ethischen Betrachtungen die vollkommenste, die das Ergebnis der beiden früheren in sich aufnimmt und zur Einheit zusammenfasst. Hieran schließt Sokrates eine der merkwürdigsten und phantasiereichsten Lehrdichtungen vom Todtengericht und den verschiedenen Aufenthaltsorten, welche den einzelnen menschlichen Seelen je nach ihrer Beschaffenheit daselbst bestimmt sind. Mit dem schönen Worte: „Schön ist der Lohn und yroß die Hoflnung“ (p. 114 C.), das uns fast wie ein Wort unserer heiligen Schrift an das Herz geht, schließt er diese Paränese zu einem tugendhaften Leben. Was darauf folgt, bildet den dritten Theil, den Schluss oder die Exodos unseres philosophischen Dramas: eine ergreifende Schilderung von den letzten Augenblicken und dem sanften Tode des edlen Philosophen. Doch waltet über dieser Schilderung nicht der düstere Ernst der Tragödie, sondern in der festesten Überzeugung von der ewigen Fortdauer der Seele nach dem Tode und einer jenseitigen Vergeltung lässt er ihn als todesfrohen Helden und echten Philosophen sterben, und in den Zuhörern wird eine „göttliche Traurigkeit“ hervorgerufen. B.) Kritische Beleuchtung der Unsterblichkeitsbeweise. Den Ausgangspunkt der ganzen Beweisführung des Dialoges bildet, wie wir oben gesehen, der Hinweis auf die Sehnsucht der Seele nach der Befreiung vom Leibe, die in dem Sterbenwollen des Philosophen ihren Ausdruck findet; denn der Philosoph kümmere sich um die Seele, nicht um die aus dem Körper entspringenden Begierden. So lange aber die Seele mit dem Körper, der sie beim Streben nach Wahrheit hindert, verbunden ist, kann sie nie zur wahren Erkenntnis der Dinge gelangen; dies kann erst nach dem Tode möglich sein, wo die Seele selbst rein das Reine erschauen wird.19) Wie sollte sich also der Philosoph nicht freuen, wenn die völlige Lösung der Seele vom Körper, d. i. der Tod, eintritt? Das wäre doch ungereimt, und ein solcher Mensch wäre kein Philosoph, sondern ein Körperfreund20). Diese Feindschaft zwischen Seele und Leib, dieser schroffe Dualismus zwischen Geist und Materie, dieser Hass gegen den Körper21) musste bei Platon gesetzt werden, da nach seiner Ideenlehre der Leib nur der Kerker und das Grab ist, in dem die Seele, die schon ohne denselben existierte und weit glücklicher war, gefangen gehalten wird, woher ihr Missvergnügen und das Sterbenwollen des Philosophen. Aus dieser Theorie scheint sich das Selbstmordgebot oder wenigstens die Erlaubnis dazu nothwendig zu ergeben, und wirklich erlaubten die Stoiker '•) Vergl. p. 66 E: Die Seele kann entweder nie oder erst nach dem Tode rein das Reine schauen. >0) p. 68 B: ovx uv rtv cpdorrocpoi, ctlht zig cpil.otrcofiuzog. 2') Diese Verachtung alles Irdischen und Menschlichen finden wir im Christenthume bei den Anachoreten und in reiner Weise beim hl. Franz v. Assisi mit seinem „Bruder Esel“, wie er seinen Leib zu nennen pflegte, und der Mystiker Johann Tauler verlangt wie hier Platon ein beständiges Sterben des inneren Menschen. unter gewissen Bedingungen denselben, und Hegesias TOtaiö-avaxog22) rief durch seine Lehre in Alexandria eine wahre Selbstmordmanie hervor. Der sittliche Ernst eines Platon aber schneidet diese Gonsequenz bestimmt ab, ihm ist Philosophie wie dem Sokrates sowohl theoretisch das Streben nach reiner, durch die Ideen bestimmter Erkenntnis der Wahrheit als auch praktisch das Trachten nach Veredlung der Gesinnung und Handlungsweise. Der Philosoph wird also in dom Streben nach wahrer Erkenntnis von allem diese Einsicht Hindernden, also von allen Einflüssen der Sinne und des ganzen Körpers sich frei zu machen suchen, ja, er wird sogar den Tod wünschen, aber ihn sich selbst geben wird er nicht, da die Menschen nicht ihre eigenen Herren, sondern Eigenthum der Götter sind, deren Willen sich zu entziehen sie nicht das Recht haben. So wird also der Philosoph sein ganzes Leben lang durch Bekämpfung der Sinnenlust die Seele vom Körper zurückziehen, d. h. sterben lernen und den Tod, die wirkliche Trennung der Seele vom Leibe, wenn er eintritt, nicht fürchten, sondern wünschen als den Abschluss und die Vollendung des Befreiungswerkes. Diese ethische Reflexion werden wir noch nicht als einen vorläufigen oder indirecten Unsterbliclikeitsbeweis auffassen, wie dies von einigen Gelehrten23) geschehen ist, da Platon selbst einen solchen Schluss aus ihr nicht zieht, sondern sie ausdrücklich als eine der Begründung durch einen Beweis bedürftige Voraussetzung anerkennt.24) Wir würden daher eine Ungerechtigkeit gegen den Schriftsteller begehen, wenn wir ihm dasjenige als Beweis auslegen wollten, was thatsächlich keiner ist, und was, wenn es einer sein sollte, dem Autor den Vorwurf einer petitio principii zuziehen müsste, insoferne gerade die zu beweisende Voraussetzung der Postexistenz der Seele nach dem Tode es wäre, worauf sich die Folgerung stützte. Wenn aber auch hier die Unsterblichkeit mehr als eine Voraussetzung, als Postulat denn als Argument erscheint, so kann man doch, und man hat dies auch von christlicher Seite getlian,25) Vernunftgründe für die Unsterblichkeit entnehmen, die den Glauben an die Unsterblichkeit zu einer viel größeren und unmittelbareren Gewissheit erheben, als es durch die philosophischen Beweise geschehen kann. Das Streben eines Philosophen, der ein yvrjaui)? [ua, unter- schieden werden, so dass aus der Zweitheilung eine Dreitheilung der Seele entsteht, nämlich voög, der göttlich zu nennende Theil, ak>[i6g Muth und Im-!k>|u'a Begierde, oder das Xoytxov, ■ö’Ujxoe’Sec; (>j|u-/.ov) und £Tathj|i7}Tixdv.29) Die Frage nun, ob, da Platon eine dreitheilige resp. zweitheilige Seele annimmt, die Unsterblichkeit der gesammten Seele oder nur dem einen Theile und welchem zukomme, muss nach verschiedenen Dialogen verschieden beantwortet werden. Im Phädrus wird Muth und Begierde ETulhijAta mit zur unsterblichen Seele gerechnet, und nur der Leib erscheint als das Sterbliche im Menschen, da die Seele dort schon vor ihrem Leben in einem Körper mit dem niederen Theile behaftet ist. Im Timäus kommt der niedere, sinnliche Theil erst mit dem Leibe zur höheren, reinen Seele, und da muss jener auch gleich dem Körper als das Sterbliche der vernünftigen Seele gegenübergestellt werden. In der „Republik“ ist es die Seele als der unvergängliche Theil des Menschen im Gegensätze zum vergänglichen Leibe, deren Unsterblichkeit Platon darthut; auf eine Theilung der Seele geht er nicht ein. Es scheint jedoch auch der unvernünftige Theil, insofern er zum vernünftigen sich in schönster Harmonie befindet, der Unsterblichkeit theilhaftig zu sein, also wenigstens die Seele der Guten in allen Theilen unsterblich zu sein. In unserem Dialoge ist jedes Eingehen auf diese Frage vermieden, da Platon nur die außermenschliche Existenz der Seele nachzuweisen hat, aber gewiss ist hier der Gegensatz zwischen dem vernünftigen und unvernünftigen Theile, J7) Tuscul. I, 14 2") p. G9 E—70 C. ”) Cic. Tuscul. I, 10: ratio, ira, cupiditas. indem die geistige Natur die sinnliche bekämpft und überwindet, so deutlich ausgesprochen, dass wir behaupten können, dass auch hier wie im Timäus nur der vernünftige Seelentheil als der unsterbliche, der unvernünftige hingegen in seinen beiden Hälften mit dem Körper als der sterbliche zu betrachten sei. Der Phädon will nur als das eigentliche Wesen der Seele ihre Unsterblichkeit erweisen, weiter aber über das Wesen der Seele keinen Aufschluss geben. Wenden wir uns nun zum ersten Beweise. Nach einem alten Spruche, sagt Sokrates, gehen die Seelen in den Hades und kehren von dort wieder auf die Erde zurück. Die Richtigkeit dieses Spruches geht daraus hervor, dass alles aus dem Entgegengesetzten entsteht, wie das Große aus dem Kleinen, das Starke aus dem Schwachen, das Wachen aus dem Schlafen u. dgl. Zwischen beiden findet ein Übergang oder Werden statt. Nun ist dem Leben das Todtsein entgegengesetzt, also entsteht aus dem Lebenden das Todte und aus dem Todten das Lebende, deren Übergänge Sterben und Wiederaufleben sind. Es müssen sonach die Seelen der Todten irgendwo sein, um wieder ins Leben übergehen zu können. Daran reiht sich noch zur Bekräftigung ein Beweis e contrario: Fände keine fortwährende Rückkehr ins Leben statt, so würde mit der Zeit alles todt und in ewigem Schlummer begraben sein. Also, schließt Sokrates, gibt es in der That ein Wiederaufleben und Werden aus dem Todten, und es folgt daraus, dass die Seelen der Verstorbenen fortbestehen, die Guten an einem besseren, die schlechten an einem schlechteren Orte. Dieser physisch-empirische oder naturphilosophische Beweis, wie er gewöhnlich genannt wird, da er aus der Empirie genommen ist und diese Empirie sich auf die Gesetze der Natur gründet, dieser erste Beweis also kann die Probe der Kritik nicht bestehen. Abgesehen davon, dass wir es hier mit einem Analogieschluss zu thun haben, der auf der Erfahrung beruht, dass alles (?) aus dem Entgegengesetzten entstehe, und welcher als solcher im besten Falle auf .Wahrscheinlichkeit, keineswegs aber auf logische Gewissheit Anspruch machen kann, haben sich in den Beweis selbst bedeutende Fehler eingeschlichen. Erstens ist die Behauptung, Entgegengesetztes entstehe aus Entgegengesetztem, von zu großer Allgemeinheit und wird zu einer Waffe gegen Platons eigene Beweisführung; denn es müsste demgemäß auch das Seiende aus dem Nichtseienden entstehen und umgekehrt, also auch die seiende Seele aus der nichtseienden und umgekehrt, wodurch nothwendig die zu beweisende Post- und Praeexistenz der Seele hinwegfiele. Zweitens hal Platon dem Begriffe Leben den Begriff Todtsein gegenübergestellt, ohne denselben jedoch in seiner Wahrheit festzuhalten, so dass die Worte: „Das Leben entsteht aus dem Todtsein“ unrichtig durch den Satz illustriert werden: „Die Seelen kehren aus dem Hades auf die Oberwelt zurück.“ Denn wie soll auf diese Weise das Leben aus dem Todtsein entstehen? Wir stehen da vor einem Dilemma: Entweder lebt die Seele im Hades, oder sie lebt nicht im Hades. Lebt sie, so entsteht das Leben nicht aus dem Todtsein, sondern aus dem Leben; ist sie aber todt, so ist damit zugleich die Sterblichkeit der Seele ausgesprochen, in beiden Fällen also der eigene Beweis zerstört. Dieser Widerspruch findet noch seine nähere Erklärung in dem Umstande, dass Platon eine Analogie angenommen hat, wo thatsächlich keine besteht. Denn Schönheit und Hässlichkeit, Schnelligkeit und Langsamkeit, Kälte und Wärme, Schlafen und Wachen sind allerdings gegensätzliche Zustände, aber an einem wirklichen, sich gleich bleibenden Substrate, an Dingen, an welchen diese Zustände zur Erscheinung kommen. An welchem Substrate aber, müssen wir nun fragen, kommen Leben und Tod zur Erscheinung? Da es sich um die Unsterblichkeit der Seele handelt, so könnten wir nur antworten: An der Seele.30) Es ist also hier sozusagen der Träger des Zustandes der Zustand selber. Wir stehen somit wieder vor einer petitio principii. Platon hat plötzlich statt des Zustandes den Träger desselben, das ihm unterworfene Object, eingeschwärzt. Mit solcher Logik, sagt Prantl,31) kann man freilich alles beweisen; denn dann folgt z. B. auch, dass die warmen Dinge unwägbar sind, wenn das Warmsein unwägbar ist. Ferner kann man gegen den ersten Beweis noch einwenden, dass es ja gar nicht nothwendig ist, dass die Dinge entgegengesetzte Zustände annehmen. Muss denn z. B. das Schöne zum Hässlichen werden, oder das Langsame zum Schnellen u. dgl. ? Kann nicht auch aus dem weder Langsamen noch Schnellen, z. B. aus der Buhe das Schnelle entstehen ? Und wenn auch das, was eben langsam ist, plötzlich schnell wird, kann man da von einem Entstehen des einen aus dem anderen reden ? Nein, denn das betreffende Ding ist nicht schnell, weil es früher langsam war, sondern nur schnell, nachdem es früher langsam gewesen. Wir haben also hier den alten Trugschluss: Post hoc ergo propter hoc. Schließlich leidet dieser (wie auch der 4.) Beweis noch an dem Fehler, dass er sich auch auf die Pflanzen- und Thierseelen ausdehnen lässt,32) die nach Platon nur verkümmerte Menschenseelen sind. Doch wollen wir darauf nicht näher eingehen, da Platon sich über das Wesen der Thierseele selbst nicht, ganz klar ist. Betrachten wir noch die Folgerungen, die sich aus diesem Beweise ziehen lassen. Erstens da es nach Platon nur eine numerisch bestimmte, sich immer gleich bleibende Zahl vernünftiger Einzelseelen gibt und immer dieselben Seelen — denn darauf kommt es ja eben an — nach einer schlafartigen Existenz im Hades zu neuem Dasein in einem neuen Körper auf der Erde erscheinen, die Seelen der Vollkommenen aber (p. 114 C) und die der ganz Unheilbaren (p. 113 E) nicht mehr in menschliche Leiber zurückkeliren, so müsste das, was Platon durch seine Annahme vermieden sehen wollte, dass nämlich nicht alles in den Zustand des Todes versinke, trotzdem nothwendig eintreten, da die Zahl der beseelten Individuen immer kleiner werden und endlich verschwinden müsste, was augenscheinlich der Thatsache der stets wachsenden Zahl der Bevölkerung widerspricht. Ferner muss man nothwendig fragen: Wenn immer dieselben Seelen in neuen Körpern wiederkehren, was soll man denn dann von der nicht in 30) Manche glaubten, dafür ein beliebiges, unbestimmtes allgemeines Substrat selzen zu müssen im pantheistischen Sinne, so dass das, was todt war, nicht gerade als dasselbe wieder ins Leben zurückkeliren müsse. Es ist aber klar, dass dann nicht die Unsterblichkeit der individuellen Seele erwiesen ist, sondern nur der allgemeine Wechsel von Tod und Leben überhaupt. Jl) Übersetzung zu Phädon, Anm. 17. 31) Vgl. Bülke, Gymn. l’rogr. Fulda 1870 S. 31. Sehewczik, Gymn. Progr. Wiener-Neustadt 18%, S. 23 f. A. Komma Gymn. Progr. Budweis 1880, S. 21. Abrede zu stellenden Vererbung der geistigen Eigenschaften von den Eltern auf die Kinder sagen ? Wenn aber immer dieselben Geister in neuen Körpern auf Erden wallen, so muss nach Platon, was wir rhetorisch behaupten, Schiller sei ein deutscher Sophokles, Napoleon I. ein Cäsar der Zweite, ganz wörtlich aufgefasst werden, so dass Cäsar selbst bei Leipzig geschlagen wurde und dass demnächst Platon selbst einmal über seinen Phädon uns nähere Aufschlüsse geben wird.33) Endlich könnten wir aus dem Kreisläufe des Lebens in der Natur eine Körperwanderung und also die Unsterblichkeit und festbestimmte Anzahl der einzelnen Körper ebenso folgern wie die der Seelen. Doch Platon wusste es wohl selbst auch, dass liiemit zu viel und eben deshalb nicht genug bewiesen sei. Dieser Beweis ist daher nur als unvollkommene Vorstufe und als Vorbereitung zu den folgenden anzusehen und wird erst durch den letzten eine mehr überzeugende Kraft gewinnen. Zweiter Beweis (p. 72 D—77 A). Der Übergang zum zweiten Beweise wird dadurch gewonnen, dass Kebes das, was Sokrates eben bewiesen, zugibt und zugleich einen anderen Beweis der Unsterblichkeit anführt, dessen er sich aus Sokrates’ Gesprächen erinnert. Die Anregung zum Beweise gibt Kebes, den eigentlichen Beweis aber, welcher auf Platons Lehre von der Wiedererinnerung beruht, liefert Sokrates. Der Gang desselben ist in Kürze folgender: Wenn wir uns an irgend eine Sache erinnern, so geschieht dies dadurch, dass bei der Wahrnehmung irgend eines Gegenstandes ein anderer uns bekannter Gegenstand, der dem wahrgenommenen ähnlich oder unähnlich ist, in den Kreis unserer Vorstellungen tritt. Sehen wir z. B. ein Bildnis des Simmias, so schwebt uns auch der leibhaftige Simmias vor und ebenso sein treuer Freund Kebes. So ist also alles Lernen nur durch Ähnliches (z. B. vom Bilde ans Original) oder Unähnliches (z. B. vom Bilde des Simmias an das des Kebes) hervorgerufene Wiedererinnerung an das früher Besessene, aber in der Geburt Vergessene. Ein ähnlicher Vorgang findet nun auch statt, wenn wir beispielsweise zwei gleiche Gegenstände, etwa zwei Hölzer, mit einander vergleichen. Wir beachten da, ob das eine Holz dem anderen Holze mehr oder weniger gleich sei; nun wissen wir aber, dass es etwas an sich Gleiches, eine Idee der Gleichheit gebe, und bemerken natürlich, dass diese beiden gleichen Dinge zwar sein wollen wie der Begriff der Gleichheit, es aber nicht sein können, sondern hinter demselben Zurückbleiben. Um aber dies merken zu können, mussten wir das Original (das Gleiche an sich) doch zuvor gesehen haben. Die sinnlichen Dinge haben also die Erinnerung an etwas Unsinnliches, an die Idee der Gleichheit, veranlasst. Die Erkenntnis dieser Idee aber muss früher stattgefunden haben, bevor wir beim Anblick der gleichen Dinge merkten, dass diese nach vollkommener Gleichheit streben. Da aber die Betrachtung der Dinge mit den Sinnen geschieht, welche wir bei der Geburt erhielten, so müssen wir die Erkenntnis oder das Wissen vom absolut Gleichen vor der Geburt erhalten haben. Sinnliche Wahrnehmungen hatten wir gleich von unserer Geburt an, also haben wir die Kenntnis des Gleichen vor unserer Geburt empfangen. Da wir sie aber gleich nach der Geburt nicht wissen, so müssen wir sie bei der Geburt ”) Vgl. Zimmermann, die Unsterblichkeit der Seele in Platos Phaedo, Leipzig 1809, S. 24 Vergessen haben und wecken sie bei den sinnlichen Wahrnehmungen durch Rückerinnerung an das vormalige Wissen wieder auf. Der einzige noch mögliche Ausweg, dass wir jenes Wissen im Momente der Geburt empfangen haben, ist deshalb unzulässig, weil wir es dann in derselben Zeit empfangen und verloren haben müssten. Was nun von der Idee der Gleichheit gilt, gilt nothwendig auch von der des Schönen, Guten etc. Aus dem Gesagten folgt aber, dass unsere Seelen vorher existiert haben, bevor wir geboren wurden. Hiemit ist also die Hälfte, nämlich die Praeexistenz der Seele erwiesen, aber keineswegs ihre Postexistenz, was Platon sich selbst einwirft. Er nimmt deshalb den ersten Beweis zuhilfe; denn wenn die Seelen vor dem menschlichen Dasein bereits existierten, so können sie nach jenem Wechsel der Gegensätze nur aus dem Tode ins Leben cingetreten sein, und somit sind die Seelen nothwendig auch nach dem Tode als seiend zu betrachten. Dieser Unsterblichkeitsbeweis basiert, wie erwähnt, auf der Lehre von der Wiedererinnerung, welche von Platon zuerst im Menon begründet wurde. Dort wird an einem ungebildeten Sclaven jenes thessalischcn Edelmannes gezeigt, dass derselbe ganz unerwartete Kenntnisse aus der Geometrie besitze, welche er, da er sic in diesem Leben nicht gelernt, jedenfalls bereits vor seinem leiblichen Dasein empfangen haben müsse. Während es sich aber im Menon wesentlich darum handelte zu zeigen, dass das Wissen Wiedererinnerung sei, wird dies hier bereits als bewiesen angenommen und speciell auf das begriffliche Wissen, auf das Wissen von den Ideen bezogen, also mit der Platonischen Ideenlehre in Verbindung gesetzt. Was nun erstens die dvse[AVTjai;-Lehre betrifft, so ist für dieselbe jene Katechese mit dem Sclaven des Menon insoferne nicht beweisend, als sich ja die auf die Fragen des Sokrates gegebenen Antworten des Sclaven fast nur auf ja oder nein beschränken und im entgegengesetzten Falle nur die allgemeinsten und elementarsten Kenntnisse des Rechnens voraussetzen, welche durch die geschickte Fragestellung des Sokrates auf die Geometrie übertragen werden, in keinem Falle aber ohne Annahme einer vormenschlichen Existenz der Seele unerklärlich bleiben. Bezüglich der Ideenlehre, welche den Hauptknotenpunkt unseres psychologischen Beweises bildet, können wir behaupten, dass Platon zur Aufstellung derselben gedrängt wurde, weil er für zwei Thatsachen aus den Kräften der Materie keine Erklärung fand: für das Lernen und das begriffliche Wissen. Hatten die Sophisten behauptet, das Bekannte brauche man nicht zu lernen, das Unbekannte aber könne man nicht suchen, so behauptet Platon: Das Unbekannte war uns früher einmal bekannt, wurde dann vergessen und muss jetzt durch Lernen (Wiedererinnern) wiedergefunden werden, also ist das Lernen nur durch die Annahme einer praeexistierenden Seele möglich. Ebenso ist es mit den Begriffen. Die allgemeinen Begriffe sind etwas von den Dingen Verschiedenes, Unvergängliches, und wir gewinnen sie aus den Wahrnehmungen der Außendinge; nun könnten wir aber aus den con-creten Dingen nicht die Kenntnis des abstracten Begriffes erlangen, wenn diese nicht vorher unabhängig von den sinnlichen Dingen in uns sich befände. Von den Dingen können sie aber nicht abstrahiert sein, da kein Ding seinem Begriffe vollkommen entspricht, sondern alle nur Abbilder sind der früher geschauten Urbilder, der Ideen. Da diese Ideen durch die Sinne nicht wahrgenommen werden können, so müssen sie schon vor der Wahrnehmung in der Seele gewesen sein; da diese aber schon mit der Geburt beginnt, während der Neugeborene der Ideen sich nicht bewusst ist, so muss die Kenntnis derselben in einem früheren Leben erworben und im Augenblicke der Geburt verloren gegangen sein. Der ganze Beweis von der Wiedererinnerung beruht also auf der Ideenlehre u. zw. so, dass diese mit Nothwendigkeit jene fordert und umgekehrt, dass jene nicht ohne diese denkbar und haltbar wäre. Unterziehen wir diese Grundlage einer kurzen Kritik, so können wir gleich heraussagen, dass es uns, seitdem Kant den Satz ausgesprochen: „Begriff ist ohne Gegenstand eine leere Form“, unmöglich ist, solchen hypo-stasierten, von aller Form losgelösten Begriffen eine Realität außerhalb der Dinge zuzuschreiben, und dass es dessen auch gar nicht bedarf, um obige Erscheinungen des Seelenlebens zu erklären. Schon Aristoteles34) bekämpft diese falsche Trennung des Allgemeinen von den Einzelwesen. Locke, der die Seele an und für sich eine tabula rasa, ein weißes Papier nannte, worauf nichts geschrieben ist, hält die Seele für einen Spiegel der Außenwelt, für einen leeren Raum, in den die Bilder der äußeren Gegenstände hineinfallen, ohne dass sie selbst etwas dazuthut; ihr ganzer Inhalt stammt aus den Eindrücken, welche die materiellen Dinge, die Erfahrung, auf sie machen: Nihil est in intellectu, quod non fuerit in sensu. Leibnitz wurde von Locke an gezogen, aber nicht befriedigt und stellte ihm in seinen Nouveaux essais eine neue Untersuchung entgegen, worin er die angeborenen Ideen in Schutz nahm, aber seiner Hypothese die bestimmtere Fassung gab, dass sie nicht explicite, sondern nur potentiell, der Anlage nach oder virtualiter im Geiste existierten, wie die Adern im Marmor die Gestalt der Bildsäule präformieren. Alle Gedanken sind eigentlich angeboren, d. h. sie kommen nicht von außen in den Geist, sondern werden von ihm aus sich selbst produciert. Wir wissen, dass diese Richtung im Systeme de la nature mit der vollständigen Leugnung alles Spirituellen geendet hat. Uns muss die Platonische Ideenlehre als eine Einseitigheit, als falscher Spiritualismus erscheinen, da bei ihm nur das unsinnliche Allgemeine das Wahre und Wesenhafte ist und die Ideen als im Geiste fertig vorhanden aus der Vergessenheit ins Dasein zu rufende angesehen werden, während wir sagen, dass diese allgemeinen Begriffe lediglich Resultate unserer Urtheilskraft und unseres vergleichenden und abstrahierenden Geistes sind und lediglich auf die mittelst der Sinne gewonnene Grundlage hin durch die Functionen der Seele erzeugt werden. Da wir also die Grundlage gestürzt haben, so fällt natürlich der ganze Beweis, und selbst wenn wir die allgemeine Seele als immer vorhanden annehmen müssten, würde daraus nichts für die Prae-existenz der einzelnen Seelen folgen, aber so viel müssen wir anerkennen, dass Platon hier den hohen Wert der Seele, den göttlichen Inhalt derselben und dadurch ihre Anwartschaft auf Unsterblichkeit dargethan hat, was wir ihm in seiner so materiellen Zeit nicht hoch genug anschlagen können. „Wer aber mit dem Dichterphilosophen ins Ideenland wandert, nur der wird dem Wolkenfluge seiner Gedanken folgen können.“ 3') Met. XIII, 9. Schließlich machen wir noch darauf aufmerksam, dass jene unserem Beweise als Einleitung vorausgeschickte Erklärung über das Erinnern im allgemeinen, wonach wir uns bei einem Abbild des Simmias an den wirklichen Simmias erinnern, natürlich nicht mit Platon als Beweis dafür aufgefasst werden dürfe, dass die Seele Vorstellungen aus sich selbst hervorhole, wodurch Platon eben dazukommt, dies auch bei der Erinnerung an die Ideen anzunehmen und es Rückerinnerung an ein früheres Leben zu nennen. Wir pflegen jene Erscheinung Ideenassociation zu nennen, welche man sich bekanntlich in sehr befriedigender Weise erklären kann, ohne dass man dabei zur Aufstellung Platonischer Ideen gelangt. Dritter Beweis (p. 78 B—80 D). Bis jetzt hatte Sokrates nur die Praeexistenz der Seele zu erweisen versucht, nur dass schon, wie erwähnt, auch im ersten Beweise die Postexistenz implicite mitenthalten ist. Da aber der erste Beweis nur auf einem Analogieschlüsse beruht, als. solcher aber keine logische Gewissheit bietet, so hält es Platon für nothwendig, auch für die Postexistenz der Seele einen eigenen Beweis zu geben, umsomehr als er ja auch die Praeexistenz in einem speciellen Beweise, nämlich in dem eben besprochenen, zu erhärten unternommen hatte. Der specielle Beweis für die Postexistenz der Seele ist der dritte in der Reihe der Phädonischen Unsterblichkeitsbeweise. Sein Gang ist folgender: Alles, was zusammengesetzt ist, ist auflösbar und somit der Zerstörung unterworfen, während das Einfache consequenter Weise nicht auflösbar ist. Einfach ist aber das, was sich stets gleichmäßig verhält. Also sind die Ideen einfach, denn das absolut Schöne, Gleiche etc. bleibt sich unter allen Umständen gleich. Zusammengesetzt sind dagegen die sinnlichen Dinge, da diese einer fortwährenden Veränderung unterliegen. Es gibt demnach zwei Arten von Wesen, sichtbare oder veränderliche und unsichtbare oder unveränderliche. Da nun der Mensch aus Leib und Seele besteht, so ist es klar, dass der sichtbare Leib den sinnlichen, sichtbaren Dingen verwandt ist. Dass aber in derselben Weise die Seele den Ideen verwandt ist, folgt erstens daraus, dass sie wie jene unsichtbar ist, zweitens daraus, dass sie, sowie sie bei ihren Betrachtungen den Körper zu Hilfe nimmt, in den Irrthum der Sinne mithineingerissen wird und gleichsam wie betrunken taumelt, während sie bei möglichster Beschränkung auf sich selbst zur Ruhe kommt und viel sicherer verfahrt. Endlich drittens herrscht die Seele über den Körper und ist demgemäß älter als der Leib; denn es ziemte sich nicht, dass das Jüngere über das Ältere herrsche. Das Resultat dieser Erörterung fasst Platon in die Worte zusammen, dass die Seele dem Göttlichen, Unsterblichen, Vernünftigen, Eingestaltigen, Unauflöslichen und sich immer gleichmäßig auf dieselbe Weise Verhaltenden am ähnlichsten ist, während der Körper dem Menschlichen, Sterblichen, Unvernünftigen, Vielgestaltigen, Auflöslichen und sich niemals auf dieselbe Weise Verhaltenden verwandt ist (p. 80 B). Hieran wird ein Wahrscheinlichkeitsbeweis a minori ad maius geschlossen: Da nach dem Tode sogar der Leib des Menschen trotz all dieser Eigenschaften noch längere Zeit fortbesteht und nicht sofort aufgelöst wird, ja, einzelne Theile desselben, nämlich die Knochen, beinahe unvergänglich sind, wie sollte da die Seele, die unauflösliche und reine, bei ihrer Trennung vom Lcibo sogleich verfliegen, wie einige Menschen meinen? Fassen wir den Beweis noch einmal in aller Kürze zusammen, so lautet er: Nur das Zusammengesetzte, nicht aber das Einfache wird aufgelöst. Zusammengesetzt sind die sinnlichen Dinge, einfach die Ideen; der Leib des Menschen ist den sinnlichen Dingen verwandt, also auflösbar oder sterblich, die Seele dagegen ist den Ideen verwandt, also unauflöslich oder unsterblich. Überblicken wir diesen sowie die beiden früheren Beweise, so ist nicht zu leugnen, dass jeder folgende Beweis immer vollkommener ist als der vorhergehende. War der erste nur ein mangelhafter Analogieschluss, so sahen wir bereits den zweiten in engem Zusammenhang mit der Platonischen Philosophie stehen, und in dem eben dargelegten dritten Beweise bemerkt man deutlich genug Sokrates’ Absicht, die Unsterblichkeit aus dem Wesen der Seele selbst zu erklären, was ihm hier freilich noch nicht gelungen ist, denn statt das Wesen der Seele festzuhallen und zu definieren, stützt er sich nur auf eine Eigenschaft derselben. Insoferne nun die Ideenlehre, wie wir gesehen haben, auch diesem Beweise zugrunde liegt, ist derselbe für die Unsterblichkeit natürlich ebenso wenig überzeugend, als der voraufgehendc es gewesen. Denn gibt es keine solchen unwandelbaren, ewig sich gleich bleibenden, einartigen Substanzen — Ideen — sondern sind diese eine bloße Abstraction von dem uns umgebenden Vielfachen und Mannigfachen, so kann auch von keiner Verwandtschaft der Seele mit ihnen die Bede sein. Aber selbst in dem Falle, dass wir die Existenz der Ideen zugestehen wollten, wäre jener Vergleich der Einzelseele mit den Ideen nicht zu rechtfertigen, weil mit den Ideen als substantiierten Gemeinbegrilifen doch nur wieder der Gemeinbegriff Seele verglichen werden könnte, also dasjenige, was das Wesen der Seele ist, in welchem Falle aber eben nicht mehr die Unsterblichkeit der Einzelseele, sondern nur der allgemeinen Seelensubstanz erwiesen wäre. Übrigens ist auch der Beweis von der Verwandtschaft der Seelen mit den Ideen ein mangelhafter. Wenn wir nämlich auch nicht seine Dreitheilung der Seele gegen die Behauptung von der einfachen Natur der Seele ins Feld führen wollen, so müssen wir doch jenen Schluss aus der Unsichtbarkeit der Seele auf ihre Verwandtschaft mit den Ideen bemängeln, da ja die Sichtbarkeit oder Unsichtbarkeit streng genommen etwas ganz Unwesentliches ist. Ebensowenig durfte Platon dafür anführen, dass die Seele immer zur Idee hinstrebe, Aveil es ganz ungerechtfertigt ist, aus einer einzelnen Thätigkeit eines Dinges (hier der Seele), welche nicht einmal in sämmtlichen Dingen der gleichen Art (in den anderen Seelen) vor sich geht, auf die Wesenheit (hier also Verwandtschaft mit den Ideen) des Dinges einen Schluss zu ziehen, der ein Schluss vom Denken auf das Sein wäre: sie strebt zu den Ideen hin, also ist sie mit denselben verwandt. Ein ungenügender Beweis für die Verwandtschaft der Seele mit den Ideen ist drittens die Behauptung, die Seele herrsche über den Körper und müsse deshalb älter sein. Die Herrschaft der Ideen über die sinnlichen Dinge ist eine ganz andere, als die der Seele über den Körper; denn Seele und Ideen sind nicht identische Begriffe, sondern verwandt und ähnlich. Die Ideen sind ohne Seele, aber nicht die Seele ohne Ideen denkbar, diese bilden den Inhalt jener. Die sinnlichen Dinge können sich also der Herrschaft der Ideen gar nicht entziehen, während zwischen Leib und Seele durchaus nicht immer ein Abhängigkeitsverhältnis des ersterenvon letzterer besteht, sondern in vielen Fällen, bei vielen Menschen das Verhältnis gerade umgekehrt ist. In Wirklichkeit bestimmen und beschränken sich also Seele und Leib gegenseitig, und bald übt diese, bald jener die Herrschaft über den Menschen aus. Noch weniger überzeugend ist die Schlusspartie (er wollte ein bekräftigendes Moment hinzufügen), denn die kurze, resp. lange Dauer des Körpers kann doch nicht als Maßstab für die Ewigkeit der Seele gelten. Daraus würde sich nur die verhältnismäßig längere Fortdauer der Seele ergeben, nicht die ewige Fortdauer, denn tausend Jahre sind der Ewigkeit gegenüber gleich einem Tage. Dieser dritte Beweis zeigt im Vergleiche zum vorausgehenden wieder den Fortschritt, rlass das Göttliche in der Seele, welches früher als ein ihr verliehener Besitz erkannt wurde, jetzt als ihr eigentliches, tiefinnerstes Wesen erscheint, so dass „das große unverlierbare Ergebnis dieses Beweises die Anerkennung der einfachen, dem Ewigen und Göttlichen ähnlichen, unzerstörbaren Natur der Seele ist im Gegensätze zu der zusammengesetzten, vielfachen, vergänglichen Natur der Körper, obgleich daraus noch keineswegs die Fortdauer der Individuen als solcher mit Sicherheit hervorgeht“.35) Das Resultat, welches aus diesen drei Beweisen gewonnen wurde, ist nicht zu unterschälzen: das Verhältnis zwischen Seele und Leib, zwischen Seele und Welt ist nämlich von allen Seiten beleuchtet worden, und der Charakter der Erhabenheit unserer Seele über die Körperdinge, dass die letzteren bloßes Object der Betrachtung sind, während sie Subject und Object zugleich ist, hat sich dabei enthüllt.38) Die Seele, als den Ideen verwandt, hat einen größeren Antheil an deren Einfachheit undUnauflösbarkeit als alles außer und neben ihr, und die Seele dauert länger als der Körper. Diese Comparative haben sich aus der Betrachtung der Seele im Verhältnis zum Körper und zur Außenwelt ergeben; es soll aber dieser Gomparativ zu einem reinen Positiv, das „länger“ zu einem absoluten „lang“ oder „ewig“ werden; dies kann nur erreicht werden, wenn die Seele rein an sich, ihrem Wesen und Begriffe nach betrachtet wird, und diese Aufgabe stellt sich der Schlussbeweis. An diesen dritten, die Unsterblichkeit vorläufig abschließenden Beweis knüpft sich eine ethische Reflexion (p. 80 D—84 B), in welcher der Glaube an die Unsterblichkeit zur Grundlage genommen und das unablässige Streben nach den ewigen Wahrheiten als die Aufgabe der edelsten Geister — der Philosophen — hingestellt wird, und in einer mythischen Schilderung des Zustandes der Seelen nach dem Tode wird das verschiedene Los der reinen Seele des Philosophen und einer unreinen ausführlich geschildert, wonach nur die erstere unsterblich zu sein scheint, da nur sie zu dem ihr verwandten Göttlichen in den xoto? aetSrjj gelangt, während die andere wieder in irdische, selbst in thierische Leiber kommt. „Der Sinn ist nur der, dass die Abwendung von der Philosophie je nach ihrem größeren oder geringeren Grade eine größere oder geringere Zuwendung zum Körper und Abhängigkeit von 35) Steinhart 440. 36) Susemilil I, S. 433. ihm, mithin eine größere oder geringere Annäherung an die Thierheit hervorruft, und dass der Zustand der Seele im Erdenleben sich in nothwendiger Folge auch in das Jenseits fortsetzt“.37) Nach diesen Erörterungen trat eine längere Pause ein, und alle Anwesenden waren in Nachdenken über das Vorgebrachte versunken (p. 84 C.). Auf die Aufforderung des Sokrates, einen allfälligen Einwand gegen diese Beweise ungescheut vorzubringen, erheben Simmias und Kebes ihre bekannten Einwürfe, die das ganze bisherige indirecte Verfahren als ungenügend hinstellen. Dass hier die Erörterung in eine neue Phase eingetreten sei und die Verwickelung der dramatischen Handlung ihren Gipfel erreicht habe und dem Helden der schwerste Kampf bevorstehe, dies hebt Platon durch die Schilderung der niedergeschlagenen Stimmung der Freunde hervor (p. 88 C—91 G), sowie anderseits durch die bedeutsamen Reden des Sokrates, besonders auch durch seine Warnung vor der der Misanthropie zu vergleichenden Misologie, dom überdrüssigen Abstehen von der Erörterung der Gründe. Wie in einem Drama behauptet der Held des Stückes, der todesmuthige Philosoph, seinen einmal gewonnenen Standpunkt gegen diesen Andrang feindlicher Gewalten im Kampfe der Vernunftgründe mit Umsicht und Unerschrockenheit, bis er endlich als Sieger daraus hervorgeht.38) Vierter Beweis. An diese Einwürfe des Simmias und Kebes schließt sich der vierte Unsterblichkeitsbeweis an u. z. so, dass diese Beweisführung theils negativ im Gegensätze gegen die Vorstellung, als ob die Seele nur die Harmonie des Körpers sei (p. 91 G—95 A), theils positiv aus der unauflöslichen Theil-nahme der Seele an der Idee des Lebens (p. 102 A- 107 A) entwickelt wird89). Der Beweis zerfällt also in zwei Hälften; wir gehen über zur ersten Hälfte, a) Negativer Th eil (p. 91 C—95 A). Simmias behauptet nach der Ansicht der pythagoreischen Schule, die Seele sei doch eigentlich nichts anderes als eine Harmonie, eine glückliche Mischung und ein richtiges Verhältnis der Theile des Körpers, v.od apjj.ovca toutwv, und: „die Seele ist nicht die Harmonie des Körpers“, ist der Inhalt dieses Abschnittes. Dieser Theil ist von vielen als Anhängsel des vorigen Beweises, von einigen40) als selbständiger Beweis aufgefasst worden, so dass im ganzen fünf Beweist gezählt werden. Und in der That kann diese Erörterung als Abschluss des früheren Beweises betrachtet werden, weil in ihr noch von dem Verhältnisse zwischen Seele und Leib die Rede ist, aber genauer genommen ist sie doch nichts anderes als Materialismus, die Leugnung des selbständigen Daseins einer Seele, die vielmehr bloß das Zusammenwirken körperlicher Kräfte ist, das Product der einzelnen Theile des Körpers, der iiir gegenüber nicht das Spätere, sondern das Frühere ist. „Sie ist also ihren Theilen gegenüber kein selbständiges Wesen, sondern stellt jene im Theätetos 37) Susemilil S. 43(i. 3S) vgl. Dieckmann, Progr. d. Fürstl. Gymn. zu Bückeburg 1877, S. 4; Steinhart S. 424. 39) Zeller II, S. 531 Anm. 2. 40) Ketlig, Platons Phädon, S. 30; Schedle, Progr. d. Gymn. in Triest 1871, S. 3S. beschriebene, bloß arithmetische Totalität dar, bei welcher das Ganze nichts ist als die Summe seiner Tlieile und kein anderes Dasein hat als in diesen“4'). Daher können wir richtiger mit Zeller u. a. behaupten, Platon gehe auch hier vom Unvollkommenen zum Vollkommeneren über; er beweist zuerst negativ, was die Seele nicht ist, und geht dann zum vollkommeneren positiven Beweise, der aus dem Begriffe der Seele genommen ist, über. Nach dem bisher Erörterten, meint nun Simmias, müsste die Harmonie auch dann noch fortbestehen, wenn das harmonisch gestimmte Instrument, der Körper, schon zugrunde gegangen sei, da die für die Seele entwickelten Prädicate der Unsichtbarkeit, Unkörperlichkeit und Göttlichkeit auch für den Begriff der Harmonie passen würden. Dies aber sei nicht wahrscheinlich, vielmehr müsse man ebenso wie die Harmonie nach Vernichtung der Leier zugrunde gehe, befürchten, dass auch die Seele, obwohl sie göLtlicher Art ist, nach Vernichtung des Körpers allsogleich zugrunde gehe. Diese Ansicht, die auf den ersten Anblick etwas sehr Gewinnendes hat — denn „was ist wohl schöner und göttlicher als die Form, welche die Mannigfaltigkeit des Stofflichen zu harmonischer, lebensvoller Einheit verknüpft?“ hat dem Geschmacke von Halbphilosophen jedesmal zugesagt42) und lässt sich mit der Lehre neuerer Naturforscher vergleichen, nach welcher die Seele als das Product von Nerven- und Gehirnthätigkeit sich darstellt. Platon widerlegt diese Ansicht durch folgende vier Gegenargumente: Erstens lässt sich die Annahme, dass die Seele eine Harmonie sei, nicht vereinigen mit der Lehre von der Wiedererinnerung, welcher doch Simmias so unumwunden zugestimmt hat. Denn ist die Seele vor dem Körper, was nach der Lehre von der Wiedererinnerung angenommen werden muss, so kann sie nicht eine erst aus der Stimmung des Körpers resultierende, also nach dem Körper sein. Zweitens hängt eine Harmonie ganz von dem ab, woraus sie hervorgeht, und fügt sich ihm; sie kann unmöglich das Instrument bestimmen und über dasselbe herrschen, wie die Seele nach dem Vorausgehenden über den Leib herrscht; denn das Product kann nicht gegen seine Factoren sein. Drittens kann eine Harmonie bald mehr, bald weniger Harmonie sein, lässt also einen Gradunterschied des Einklanges zu, was bei der Seele nicht der Fall ist, denn eine Seele kann unmöglich in höherem''Grade Seele sein als die andere. Viertens ist nach dieser Ansicht von der Seele als einer Harmonie der moralische Unterschied der Seelen, das Gute und das Böse in derselben, nicht zu erklären. Was ist Tugend und Schlechtigkeit nach dieser Ansicht? Etwa Harmonie und Disharmonie? Dann müsste die gute Seele, schon als Seele Harmonie, noch eine Harmonie in dieser Harmonie und die schlechte Seele eine Disharmonie in ihrer Harmonie tragen. Das wäre aber sinnlos. Bei der anerkannten Negation eines Gradunterschiedes bei den einzelnen Seelen müsste alle moralische Verschiedenheit aufgehoben und alle Seelen gleich gut, weil gleich sehr Harmonie sein, was aber der Erfahrung widerspricht; folglich kann die Seele keine Harmonie sein. <■) Steinhart S. 444. “) Platon 92 D nennt sie eine von der Menge beifällig aufgenommene. Was die Kritik dieser Widerlegung anbelangt, so brauchen wir den ersten Punkt natürlich nicht weiter zu berücksichtigen, da er mit der Ideenlehre steht und fällt43). Wirklich widerlegende Beweiskraft muss dagegen dem zweiten Punkte zuerkannt werden; denn wenn wir auch oben41) die Annahme einer unbedingten Herrschaft der Seele über den Körper zurückweisen mussten, so ist damit nicht ausgeschlossen, dass nicht doch in vielen Fällen die Seele auf den Körper bestimmend einwirkt und die Vernunft den Sieg über die sinnlichen Begierden des Körpers davonträgt. Doch wenn wir auch eine Herrschaft der Seele in den angegebenen Grenzen zugestehen, so hat Platon doch nicht erklärt, wieso ein Widerstreit zwischen dem vernünftigen Theile der Seele und dem niedrigeren, begehrenden Theile, d. h. zwischen Vernunft und eju9-o[ua Vorkommen und der edlere Theil, die Vernunft, dem niederen Theile, der E7u\h>|ua, unterliegen könne. Und wie, könnten wir wieder fragen, verträgt sich dieser Widerstreit zwischen Vernunft *und Begierde mit der Lehre von der Einfachheit der Seele? Bei dem dritten und vierten Widerlegungspunkte nimmt Platon das Wort Harmonie in doppeltem Sinne. Dort, wo er von einem Mehr oder Minder der Harmonie spricht, gebraucht er es in relativem Sinne, wo es verschiedene Grade zulässt; denn wie wir bei der Spannung und Stimmung der Saiten eines Instrumentes sehen, ist bei jeder Harmonie ein Mehr oder Minder des Einklanges möglich, wo wir dann von einer trefflichen und minder trefflichen Harmonie reden. Nach dieser Erklärung von Harmonie, einer vorzüglicheren und minder vorzüglichen, müsste doch die Seele des Schlechten noch immer eine Harmonie, aber eine weniger gut gestimmte, also in geringerem Grade Harmonie sein als jene des Guten, ohne geradezu Disharmonie zu sein. Die verschiedenen Grade der Tugend und Schlechtigkeit würden also verschiedene Grade der Harmonie sein. Gegen die Vertreter dieser gröberen materialistischen Ansicht bleibt also die Platonische Widerlegung ohne Kraft; denn es kann zwar die Seele des Schlechten nicht weniger Seele sein als die Seele des Guten, aber es kann doch ein besseres und schlechteres „Zusammentönen“, Zusammenklingen der einzelnen Theile des Körpers geben. Wir sehen also, dass Platon mit dem Worte Harmonie eigentlich ein sophistisches Spiel treibt; denn wo er für die Schlechtigkeit in der Harmonie der Seele keinen Platz hat, da fühlt er sich plötzlich veranlasst, das Wort im absoluten Sinne als ungetrübter Einklang aller Theile des Körpers, der durch keinen Missklang zerstört wird, zu nehmen. Nach dieser Auffassung wäre die Seele des Schlechten gar keine Harmonie, denn sobald ein Missklang zum Vorschein kommt, ist die Harmonie aufgehoben. Obwohl also diese Widerlegung keinen eigentlichen Unsterblichkeitsbeweis enthält, so ist sie doch von großem Werte, weil jene materialistische Ansicht von der Seele als Harmonie (des Körpers) eine wissenschaftliche Zurückweisung erfahren hat, die auch dazu bestimmt ist, der nächsten positiven Beweisführung zur Grundlage zu dienen. 43) Auch Aristot. de anima I, 4 widerlegt die Meinung, dass die Seele eine Stimmung des Körpers sei. 4J) S. 19. b) Positiver T h e i 1. Wenden wir uns jetzt zur Einrede des Kebes, weiche derselbe schon vor der Widerlegung der Einrede des Sinnnias unmittelbar nach dessen Einwand (p. 87 A lf.) vorgebracht hat. Kebes meinte, die Praeexistenz der Seele scheine ihm zwar erwiesen sowie auch das, dass die Seele länger dauere als der Körper und wohl auch mehrere Körper überdauern könne, dass aber daraus noch nicht ihre Unsterblichkeit folge. Wie z. B. ein Weber viele Kleider verfertigen und abtragen und somit überdauern könne, dennoch aber endlich stirbt und das letzte Gewand nicht überdauert, ebenso könne es auch sein, dass die Seele viele Körper überdauere, sie gleichsam abtrage, dass sie aber, durch die vielen Geburten erschöpft, den letzten Leib endlich doch zurücklasse und nun selbst zugrunde gehe und dass eben dies der Tod sei, der Untergang der Seele. Demnach könne niemand dem Tode ruhig entgegensehen, da er ja nicht wissen könne, ob sich nicht gerade bei der bevorstehenden Trennung jene Katastrophe vollziehen werde. Während Sokrates den allzu nachgiebigen Simmias in einem weniger hitzigen Gefechte besiegt hat, weil er dessen Einwurf weniger schwer nimmt als den des Kebes, holt er gegen diesen „das ganze Rüstzeug seiner Ideen-lehrc“ hervor, indem er die Seele als eine mit der Idee des Lebens unzertrennlich verbundene Substanz, als das Urlebendige nachweist, welches ebenso wenig durch den Tod vernichtet werden kann, wie die Idee des Lebens selbst. p. 84 G heißt es: „Nachdem Sokrates so gesprochen hatte, trat ein längeres Stillschweigen ein, und Sokrates selbst befand sich im Nachsinnen über die vorgebrachten Gedanken, wie auch die meisten der Anwesenden, p. 88 G hören wir wieder, dass die Einwände des Simmias und Kebes auf alle einen besonderen Eindruck gemacht haben. Echekrates selbst greift wieder ein, indem er den Phädon bittet, ihm den Verlauf der Unterredung mitzutheilen. Daraus ersehen wir, dass Sokrates selbst ein großes Gewicht auf diesen letzten Beweis legt, den wir mit Zeller in einen negativen und positiven oder als Widerlegung des Simmias und des Kebes zerlegt haben. Beide Theile zusammen geben den dialectischen Beweis, der vom Begriffe der Seele ausgeht und aus dem Inhalte dieses Begriffes sich entwickelt, u. z. sucht der erste Tlieil eine falsche Vorstellung von der Seele abzuweisen und zu zeigen, was die Seele nicht ist, während der positive vom richtigen Begriffe der Seele ausgeht und aus der unauflöslichen Theilnahme der Seele an der Idee des Lebens ihre Unsterblichkeit zu beweisen sucht. Schon nach dem zweiten Beweise (p. 77 D) hatte dieser /.ap-cEpartatos Tcpög to dntaxetv, „der hartnäckigste im Bezweifeln“, seine Befürchtung ausgesprochen, dass die Seele am Ende doch, wenn der Mensch stirbt, zerstiebe, und besonders wenn einer zufällig nicht bei windstillem Wetter, sondern während eines gewaltigen Sturmes stirbt, könnte der Wind sie zerblasen und verwehen. Dieser Zweifler sagt jetzt nach der Widerlegung des Simmias wieder, dass er zwar die Praeexistenz der Seele und eine längere Dauer derselben, als der Körper habe, zugebe, dass aber trotzdem eine endliche Vernichtung der Seele möglich und also ihre Unsterblichkeit nicht erwiesen sei. Im Grunde stehe also, so schließt sein gewichtiger Einwand, da doch niemand wissen könne, welcher Tod des Körpers zugleich den Untergang der Seele herbeiführe, die Untersuchung auf demselben Punkte wie vorher, ^ und es sei kein Grund, gutes Muthes zu sein und ruhig über die Zukunft der Seele dem Tode entgegen zu sehen, so lange nicht jemand zu beweisen vermöge, dass die Seele ganz und gar unsterblich und unvergänglich sei, da er nicht wissen könne, ob sich nicht gerade bei der bevorstehenden Trennung jene Katastrophe vollziehen werde. Dieser Einwand des Kebes veranlasst den zweiten Theil des vierten Beweises. Es wird nämlich dieser Einwand des Kebcs von Sokrates nicht direct widerlegt, sondern ihm ein positiver Beweis für die Unsterblichkeit gegenübergestellt, welcher rein dialectisch vom Wesen und Begriffe der Seele selbst ausgeht und sich inso-ferne als der vollkommenste, der Hauptbeweis der Unsterblichkeit docu-mentiert, wie denn. Platon auch selbst durch die ganze Ökonomie des Dialoges auf ihn als den wichtigsten hinzuweisen scheint. Öfter sehen wir nämlich die Einrede des Kebes wiederholt und genauer präcisiert, so p. 87 A ** mit jener des Simmias, p. 01 zum zweitenmale und p. 95 D zum dritten-male, und diese Wiederholung wird p. 95 E als eine absichtliche bezeichnet: »Mit Fleiß wiederhole ich es öfters (was du, Kebes, sagst), damit uns nichts entgehe und du, wenn du willst, etwas hinzusetzen oder zurücknehmen kannst“. Sokrates überlegt lange bei sich selbst und sagt dann (p. 95 E): „Du forschest nach keiner geringen Sache, mein Kebes“. Endlich hebt Platon die Unzulänglichkeit der vorausgehenden Beweise diesem gegenüber an mehreren Stellen hervor. Oder scheint es nicht, als ob noch gar kein Beweis für die Unsterblichkeit vorausgegangen wäre, wenn Sokrates hier (p. 95 B) beginnt: »Du verlangst erwiesen zu sehen, dass unsere Seele unvergänglich und unsterblich sei*. So ist also dieser letzte der Unsterblichkeitsbeweise gleichsam die Krone des Ganzen. Dem Beweise selbst schickt Platon eine vorbereitende Entwickelung, eine Einleitung voraus, um ihm eine sichere Grundlage zu geben, indem er in einer längeren Darstellung über die Art und Weise, wie er zur Lehre von den Ideen gelangt sei, eine Begründung seiner Ideenlehre gibt, auf welcher wesentlich auch der letzte Beweis beruht. Von der Seele soll also nachgewiesen werden, dass sie unsterblich sei — nicht vergehen könne, da müsse man vor allem die Frage nach dem Werden und Vergehen, nach der Ursache des Werdens betrachten. Schon in der Jugend, erzählt Platon, habe er darüber nachgedacht und die Antwort zuerst bei den jonischen Naturphilosophen gesucht, aber diese „bleiern am Stoff hangenden“45) Philosophen konnten ihm keinen befriedigenden Aufschluss geben. Aber auch die Pythagoreische Zahlentheorie und die Eleaten mit ihrer Aufhebung aller Zahl und Vielheit und die Atomisten haben ihm keinen befriedigenden Aufschluss darüber geben können, wie die Einheit zur Zweiheit werde. Sehr war er deshalb erfreut, als er bei Anaxagoras ein viel höheres Princip, den voög, „eine von allem Stoffe schlechthin gesonderte, nach Zwecken handelnde Intelligenz“ und so endlich die Antwort auf die Frage nach dem 4S) Cie. Tuscul. I, 29, „plumbei in physicis“. letzten Grund aller Dinge und ein festes Princip der Philosophie gefunden hatte. Aber je größer die Hoffnung, desto größer war auch die Enttäuschung, als er bemerkte, dass der Mann vorn Gedanken keinen Gebrauch mache, sondern seinen voö? blos als einen Deus ex machina zühilfe rufe, wenn sein Materialismus nicht zureichte.46) So habe er gesehen, dass der menschliche Geist die Dinge nicht mit den Sinnen erfassen könne, sondern vermittelst der Begriffe (Xoyot) das Wesen der Dingo zu schauen und zu begreifen suche. Dieses Betrachten der Dinge durch das Medium der Begriffe lässt Platon den Sokrates mit dem Anschauen der Sonne mittelst ihres Bildes im Wasser vergleichen (p. 99 D), beugt aber sogleich einer falschen Auffassung vor, indem er ausdrücklich vielmehr die Dinge für Bilder der Begriffe erklärt. In der Sokratischen Philosophie erscheinen die Begriffe noch nicht hypo-stasiert, sondern das war erst das Werk Platons, und zu dieser Platonischen Auffassung geht die Betrachtung sofort über, indem Sokrates sich von Kebes die Existenz eines Schönen, Guten und Großen an und für sich einräumen lässt, woraus er den entscheidenden Unsterblichkeitsbeweis zu führen verspricht (p. 100 C)47). Platon gibt hier eine Geschichte der griechischen Philosophie bis auf seine Zeit in nuce, um die Grundlage seiner Argumentation als eine berechtigte und sein System als die Krone der bisherigen erscheinen zu lassen. Hermann48) machte über diesen „Sokratiscli-Platonischen Entwicklungsgang“ die Ansicht geltend, dass Platon alle diese Standpunkte der Beihe nach zeitweilig vertreten und auf jedem derselben den entsprechenden Unsterblichkeitsbeweis gehabt habe; aber darauf müssen wir wohl mit Zimmermann19) antworten, dass es sein Leben gar zu sehr nach der Schablone construieren hieße und dass die Überzeugung von der Unsterblichkeit der Seele doch wohl nicht eine Ansicht ist, für die man von Zeit zu Zeit je nach dem wechselnden Standpunkte einen neuen Beweis findet. Eine so gesetzmäßig glatte Entwickelung der philosophischen Standpunkte, wie sie Platon uns hier gibt, ebensowohl wie die kunstvoll geordnete Gruppierung der Unsterblichkeitsbeweise gehört der Studierstube, nicht seinem Leben an. Bonitz50) hat wohl das Bichtige gesagt, wenn er behauptet, dass in dem fraglichen Abschnitte eine subjective Begründung der Platonischen Ideen-lehre enthalten sei, weil als Ziel gerade derjenige Punkt erscheine, der die Platonische Lehre specifisch von der des Sokrates unterscheide, nämlich die Realität der Ideen. Nachdem also Platon die Grundlage seines Principes, die Ideenlehre, klargestellt, geht er daran, statt der bisherigen indirecten Beweise auf directe AVeise, nur unterstützt durch die Induction, die echt dialectische, synthetisch- 46) Aristoteles fällt Metaphys. I, 3 ein ganz ähnliches Urtheil über Anaxagoras. ,T) Sokrates stellte zwar den Grundsatz auf, dass nur das Wissen um den Begriff ein wahres Wissen sei, zu der weiteren Bestimmung dagegen, dass auch nur das Sein des Begriffes das wahre Sein, der Begriff daher das allein Wirkliche sei, ist er nicht fortgegangen. (Zeller S. 101.) ■") Geschichte und System der Plat. Philos. I, S. 528. 49) a. a. O. S. 57. 50) Plat. Stud., S. 288. analytische Methode, den Nachweis zu liefern, dass die Seele die substantielle Trägerin des Lebens sei und ohne dieses gar nicht gedacht werden könne. Dieser Beweis ist nicht bloß an sich, sondern auch deshalb besonders wichtig, weil er über das Wesen der Ideen und ihr Verhältnis zu den Dingen viele neue Aufschlüsse gibt. Sein Gang ist folgender (p. 102 A—107 A): Es gibt etwas an und für sich Schönes, Gutes, Großes etc., etwas Seiendes, eben die Begriffe im Platonischen Sinne, die Ideen des Schönen, Guten, Großen etc., und ein Ding, einen Gegenstand nennen wir nur deshalb schön, gut, groß etc., weil er an jener Idee des Schönen, Guten, Großen etc. Antheil hat. Wenn also beispielsweise zu eins eins hinzugesetzt, oder wenn eins gespalten wird, so ist nicht etwa das Hinzusetzen oder das Spalten Ursache des Zweiwerdens, sondern die Zweiheit. Ein Mensch ist nicht durch den Kopf größer als ein anderer, sondern da er Antheil hat an der Idee der Größe, also infolge der Größe. Nach dem im Theätetos und Sophistes gewonnenen Grundsätze der Logik, dem Satze des Widerspruchs: „Kein Ding kann je in sein Gegentheil übergehen“, kann eine Idee niemals die ihr entgegengesetzte ertragen, d. h. sie kann nie ihr Gegentheil werden. Die Idee der Größe lässt nie die der Kleinheit zu, und dies gilt natürlich auch von den sinnlichen Dingen, insoferne sie an den Ideen Antheil haben. Der scheinbare Einwurf, dass Simmias z. B. größer als Sokrates, aber kleiner als Phädon sei und er somit an zwei entgegengesetzten Begriffen, der Größe und der Kleinheit, theilhabe, hat keine Geltung. Denn wie schon früher als unwissenschaftlich erwiesen wurde, dass z. B. die Kopfeslänge die Ursache sei, dass jemand (um einen Kopf) länger sei als ein anderer, so müssen wir auch jetzt sagen, dass die Ursache dieses verschiedenen Verhältnisses in den Ideen der Größe und Kleinheit liege, an denen alle drei in verschiedenem Maße Antheil haben. Die Größe des Simmias ist immer dieselbe, er kann nicht zugleich an zwei entgegengesetzten Ideen, der Größe und der Kleinheit, theilhaben, sondern er kann nur im Vergleiche zu Sokrates an der Größe, im Vergleiche zu Phädon an der Kleinheit Antheil haben, wie überhaupt der Antheil der Dinge an den Ideen nur ein relativer sein kann. Da ein Übergang der Größe in die entgegengesetzte Idee, die Kleinheit, nicht angenommen werden kann, so haben wir uns die Sache so zu denken. Tritt an die Größe die Kleinheit heran, so weicht erstere zurück oder verschwindet, gebt unter, niemals aber kann sie gleichzeitig vorhanden sein. Wenn also Simmias beim Sokrates ist, so nimmt dieser an der Idee der Kleinheit, jener an der der Größe theil, sobald er aber zu Phädon tritt, so entweicht von ihm die Idee der Größe, die er soeben besaß, und die Idee der Kleinheit nimmt diese Stelle ein. Freilich könnte man hier fragen: An welcher Idee nimmt Simmias dann theil, wenn er allein betrachtet wird? Wenn weder an der Größe noch an der Kleinheit, so müsste inan fragen, wie denn die beim letzten Vergleiche ihm innewohnende Idee dazukam, ihn zu verlassen, ohne durch das Ilinzu-treten der entgegengesetzten genöthigt worden zu sein. Wir sehen also, mittelst der Platonischen Ideenlehre kann die Brücke, die aus der Welt der Begriffe in die des einzelnen Daseins herüberführt, nicht gefunden werden, die Platonische Philosophie ist keine Philosophie des Werdens, sondern des Seins; wo Platon das Werden erklären will, nimmt er meistens zu mythischen Darstellungen seine Zuflucht. Der scheinbare Widerspruch mit dem ersten Beweise, wo die Behauptung aufgestellt wurde, dass Entgegengesetztes aus Entgegengesetztem entstelle, ist nicht vorhanden. Denn dort war von Dingen die Bede und wurde behauptet, dass aus dem kleinen Dinge das große, aus dem schönen das hässliche werde, jetzt aber behaupten wir, dass das Entgegengesetzte selbst niemals sein Entgegengesetztes werde: schön kann nie hässlich, hässlich nie schön, der Begriff klein nie zum Begriffe groß, wohl aber das kleine Ding zu einem großen werden. Die Form des Dinges ist also wandelbar, nicht aber der Begriff, die Idee. Aber nicht nur von den Ideen gilt dies, sondern auch von den Dingen, die zwar einander eigentlich nicht entgegengesetzt, aber doch Träger entgegengesetzter Ideen sind. Auch diese lassen nie das Cegentheil von dem sein Wesen ausmachenden Begriffe zu, sondern gehen entweder unter, wenn jene Idee herantritt, oder ziehen sich zurück (p. 104 B. E.). Das Feuer ist z. B. der Idee des Kalten nicht entgegengesetzt, aber es repräsentiert den Begriff wann, welcher dem Begriffe kalt, entgegengesetzt ist. Das Feuer, dem das Warme innewohnt, wird also nie das Kalte, und der Schnee, dem das Kalte innewohnt, nie das Warme aufnehmen, sondern sich entweder zurückziehen, wenn die Idee des Warmen resp. des Kalten herantritt, oder untergeben. Das Feuer birgt den Begriff Wärme, wie der Schnee den der Kälte in einer Weise, dass beide geradezu als Träger dieser zu Ideen hypostasierten Begrifie erscheinen. Auf die Frage: Was muss einem Dinge innewohnen, dass es warm sei? könnte man anstatt: „Wärme muss ihm innewohnen“ auch sagen: „Feuer muss ihm innewohnen“. Ebenso sind drei und die Geradheit keine directen Gegensätze, und doch wird die Zahl drei, weil ihr der Begriff der Ungeradheit innewohnt, nie die Geradheit in sich aufnehmen, d. h. nie gerade werden. Mit anderen Worten: Nicht nur die direct entgegengesetzten Begriffe ertragen sich gegenseitig nicht, sondern auch die in direct sich widersprechenden wie drei und gerade, Feuer und Kälte lassen das Entgegengesetzte nicht zu, weil sie Ideen involvieren, die sich direct widersprechen, wie gerade und ungerade, warm und kalt, Dieser logische Satz des indirecten Widerspruches wird nun auf die Seele angewendet: Wie das Feuer der Träger der Wärme ist und ohne diese gar nicht gedacht werden kann, so ist die Seele die Trägerin der Idee des Lebens und ohne dieses nicht denkbar. Wohin sie kömmt und was sie ergreift, dem führt sie Leben zu, wie das Feuer Wärme. Und wie wir früher auf die Frage, was ein Ding warm mache, statt „Wärme“ antworten konnten „Feuer“, so können wir auf die Frage: Welcher Körper wird lebendig sein? dementsprechend sagen: Welchem „Seele“ innewohnt (statt Leben). Dem Leben ist aber der Tod direct entgegengesetzt. Die Seele kann also, da ihr wesentlicher, ihre Substanz bildender Inhalt das Leben ist, das Gegentheil dieser ihrer Substanz, den Tod, nicht annehmen. Was aber den Tod nicht annimmt, nennen wir afravaxov; was aber ctö'xvaxov, ist consequenter Weise auch unvergänglich, und hieniit folgt, dass die Seele unvergänglich ist. „Tritt also der Tod an den Menschen heran, so nimmt das Sterbliche, der Leib, ihn auf, das Unsterbliche aber, die Seele, zieht sich wohlbehalten vor ihm zurück, und so isl es sicher, dass unsere Seelen in Wahrheit im Hades noch sein werden.“ Der Gehalt dieses letzten Beweises, den Platon selbst durch die Ausführlichkeit und Stellung als den bedeutsamsten von allen ausgezeichnet hat, ist also folgender: Die Seele ist die Trägerin der Idee des Lebens; die Idee des Lebens aber und des Todes sind unverträglich, also ist die Seele mit dem Tode unverträglich, d. h. unsterblich. Die Grundlage seiner Argumentation bildet also in noch größerem Maße als bei den früheren die Lehre von den Ideen, deren Berechtigung er durch die vorausgeschickte Darlegung der Unzulänglichkeit der bisherigen Erkenntnistheorien zu begründen sucht, und es wird also alles, was seit Aristoteles über die Platonische Substantiierung des Begriffes zur Idee als eine falsche Trennung des Allgemeinen von den Einzelwesen gesagt wurden ist, auch hier Anwendung finden. Aber selbst in dem Falle, dass wir Platon die Wirklichkeit seiner Ideen zugestehen wollten, könnten wir nicht umhin, seine Argumentation eines Fehlers^zu zeihen. Platon hatte oben den Satz aufgestellt: Keine Idee lässt ihr Gegentheil zu, und ebenso lassen die Dinge, welche sich einer Idee subsumieren, nie das Gegentheil dieser Idee zu, sondern wenn die gegenteilige Idee an sie herantritt, so ziehen sie sich entweder zurück oder gehen unter. Wenn also an den Schnee das Warme herantritt, so kann ihn, der das Kalte an sich hat, also äfreppio; ist, das Warme nie erwärmen, d. h. nicht machen, dass er warm ist, denn eine Idee oder ein Ding, das an einer Idee Antheil hat, lässt die entgegengesetzte Idee nie gleichzeitig zu, aber es kann ihn schmelzen und somit seinen Untergang herbeifüliren, denn nach Obigem muss er sich ja zurückziehen oder untergehen. Hätte nun Platon dieselbe Argumentation auf Seele und Tod angewendet, so hätte er folgerichtig also verfahren müssen: Seele und Tod sind zwar nicht entgegengesetzt, aber die Seele ist Trägerin der Idee des Lebens, kann also als solche den entgegengesetzten Begriff Tod nicht aufnehmen; wenn also der Tod herankommt, so zieht, sie sich wohlbehalten zurück oder muss untergeben. Dieses „oder“ hat Platon unberücksichtigt gelassen. Die Veranlassung dazu war der Doppelsinn des Wortes aiHvxxog. Platon ändert den Syllogismus, indem er sagt: Die Seele kann den Tod nicht aufnehmen, ist also dfhävaxos, was allerdings ganz richtig ist, wenn wir es durch „nicht-todt“ wiedergeben, womit aber nur bewiesen isl, dass die Seele, während sie lebt, nicht todt ist. afrävaxog heißt aber auch unsterblich, und auf diese Art gelingt es Platon freilich, die Unvergänglichkeit der Seele zu erweisen. Eigentlich hätte Platon das Wort dö-avaxog natürlich im gleichwertigen Sinne mit dEfrepjios, dem Prädicate des Schnees, fassen sollen. Den Schnee schützte dieses sein Prädicat nicht vor dem Untergange, wohl aber die Seele das Prädicat tžftavaiog. Nichts destoweniger haben einige Gelehrte, wie namentlich Gron51), 5I) Münchner Gelehrt. Anz. 1853, S. 412 ff. Deuschle52), Suscmihl53) die Thatsache des Vorhandenseins dieses Fehlers in diesem Beweise bestritten und wollen die Argumentation Platons von jedem Fehler freigesprochen wissen. Cron fragt, ob das, was ebenso wesentlich untodt oder lebendig, wie die Drei ungerade und das Feuer warm ist, nicht auch als untödtbar oder unsterblich gedacht werden müsse. „Auch die Drei ist nicht bloß ungerade, sondern sie kann auch nie und nimmer gerade werden, sie müsste denn selbst vernichtet werden. Vor dieser Möglichkeit kann sie nun freilich die Eigenschaft der Ungeradheit nicht bewahren. Ist nun die Seele ebenso lebendig wie die Drei ungerade, so kann sie ebensowenig todt werden, wie die Drei je gerade werden kann. Was nicht todt werden kann, kann nicht sterben, und das nennen wir doch unsterblich, ein Lebendiges, das nicht sterben kann“. Es springt sofort in die Augen, dass die beiden Behauptungen Crons, die Drei könne nie und nimmer gerade werden, aber sie könne doch vernichtet werden und eben dadurch gerade werden, gar nicht vereinbar sind. Es ist Cron ein ähnlicher Fehler wie Platon begegnet, indem er zwar zuerst die einzige Möglichkeit des Geradewerdens der Drei (ihre Vernichtung) aufstellt, dieselbe aber im folgenden bei der Übertragung auf die Seele ganz weglässt. An ähnlichen Schwächen laborieren auch die Argumente der übrigen Vertheidiger von Platons Beweisführung54). H. Schmidt55) findet aber den eigentlichen Fehler in der Platonischen Argumentation des letzten Beweises nicht so sehr im Doppelsinn des Wortes «9-dvaxog, sondern darin, dass Platon nicht den Begriff Mensch statt des Begriffes Seele eingesetzt habe. Der Schnee nämlich, das Feuer, die Drei seien Erscheinungsformen der Begriffe kalt, warm, ungerade; die Erscheinungsform des Lebens aber sei nicht die Seele an sich, sondern die einen Leib belebende Seele, d. h. ein lebendes oder beseeltes Wesen, der Mensch. Die Form gehe nun beim Ilerankommen des Todes unter, aber das in ihr zur Erscheinung kommende Princip entweiche und bleibe: die Flocke des Schnees schmelze, der Leib des Menschen sterbe, und an die Stelle der Kälte trete damit die Wärme, an die der Seele der Tod, aber an die Kälte und an die Seele selbst könne ihr Gegentheil nicht herankommen. So ansprechend diese Erörterung Schmidts im ersten Augenblicke scheint, so will es uns doch bedünken, als hätte derselbe darin die Einzelseele, die individuelle Seele, mit dem Begriffe identificiert. Es ist unserer Ansicht nach nur möglich, den Begriffen (Ideen) kalt, warm etc. wiederum den allgemeinen Begriff Seele gleichzustellen, nicht aber die Einzelseele. Die individuelle Seele könnte ja beim Herannahen des Todes trotzdem zugrunde gehen, ohne dass der Begriff, die Idee der Seele vernichtet würde; ja, man müsste dies sogar annehmen, wenn man das Subject „Mensch“ mit dem Prädicate „Seele“ ganz gleichstellt dem Subjecte „Schnee“ mit dem Prädicate 51) Fleckeisens Jalirbb. 70, S. 1G3. ss) Genet.. Entwick. I, S. 457. 51) Vide H. Schmidt: Beiträge zur Erklärung Platon. Dialoge. Ges. kleine Schriften, Wittenberg 1874 S. 145 ff. 55) a. a. O. S. 151. „kalt“ ; denn die Kälte der Schneeflocke, die ihr individuelle Kälte, geht ja doch thatsächlich unter. Der Angelpunkt der Argumentation liegt eigentlich in dem Schlusssätze: Die Seele ist unsterblich und damit auch unvergänglich. Bis jetzt war bewiesen, dass die Seele, solange sie eben existiert, den Tod nicht annehmen könne, aber ist sie auch unvergänglich? Über diese Frage geht Platon sehr schnell hinweg. „Wenn zugegeben wird, dass das Unsterbliche auch unvergänglich ist, dann würde die Seele nicht bloß unsterblich, sondern auch unvergänglich sein; wo aber nicht, dann dürfte es eines anderen Beweises bedürfen“ (tOß C, 2.). Kebes antwortet darauf unbedenklich: „Dessen bedarf es aber wenigstens dieses Einwandes wegen nicht; denn wenn das Unsterbliche untergeben könnte, was würde dann nicht untergehen?“ Dieses Resultat bestätigt dann Sokrates selbst, indem er sagt, dass Gott wenigstens und die Idee des Lebens nicht untergeben können, müsse wohl von allen zugegeben werden; zweifellos ist also die Seele unsterblich u n d unvergänglich, und es ist sicher, dass unsere Seelen in Wahrheit im Hades noch sein werden.“ (p. 107 A.)56) Dass Platon nicht gemeint habe, im Vorliegenden die ewige Fortdauer der Seele mit unumstößlicher Gewissheit bewiesen zu haben, sondern sich vielmehr der Schwäche seiner Beweisführung bewusst gewesen sei, glauben wir daraus schließen zu dürfen, dass am Schlüsse des letzten Beweises statt der siegreichen Kraft des Triumphes über die niedergestoßenen Zweifel der Milunterredner noch Zweifel und Bedenken derselben laut werden, die Sokrates durchaus nicht tadelt oder auf das strict Bewiesene verweist, sondern lobt und zu neuer Betrachtung der ersten Grundlagen (ÜTWiMaei?) auffordert. Und selbst bei dieser Aufforderung setzt Sokrates hinzu: xaiV Saov 3’jvaxiv p.aXiat’ dvftpwiup „soweit es einem Menschen möglich ist“, und zeigt durch diese Beschränkung, dass man es hier überhaupt nie zu vollständigem Wissen bringen könne. „Wenn jemand behauptet“ — ,so muss Platon schließlich selbst eingestehen (106 G) — „dass zwar das Ungerade nicht gerade werde bei Annäherung des Geraden, wohl aber, dass cs untergehe, gegen den könnten wir nicht entschieden verfechten, es gehe nicht unter.“ Also beweisen lässt sich sein Fundamentalsatz nicht! Das gibt er zu. Hienach gleicht sein Schlusswort: „Zweifellos ist die Seele unsterblich und unvergänglich“, insoweit es auf die persönliche Seele des Individuums bezogen werden soll, mehr einem dictatorischen Machtspruche unüberwindlicher Überzeugungsfestigkeit, als einem mit unabweislicher Gonsequenz sich ergebenden Schlussatze. „Übrigens unternahm Platon hier, sagt Astr>7), etwas zu beweisen, was eigentlich nicht bewiesen werden kann, weil es sich durch 56) Über die verschiedene Auffassung dieses für den ganzen Beweis höchst wichtigen Schlussresultates vgl. Tennemann, System der Platon. Philos. III, S. 117. Kunhardt: Platons Phädon mit besonderer Berücksichtigung der Unsterblichkeitslehre erläutert, S. 6G ff. H. Schmidt: Krit. Comm. II. Hälfte S. 70. Neuhaus, I’rogr. der Höheren Bürgerschule zu Hamburg 1885, S. 23. lieuschle: Jahns Jahrbb. Neue Folge LXX S. 163. Zimmermann a. a. O. S. 67. Steinhart IV, 448. 57) Plat. Leb. u. Sehr. S. 160. sich selbst beweist.“ Soweit aber die Vernunft auf dialectischem Wege und vom Platonischen Standpunkte aus die Unsterblichkeit der Seele beweisen konnte, das hat Platon errungen. »Was überhaupt das Heidenthum an geistiger Erhebung leisten konnte, das ist in der griechischen Literatur geleistet. Das sollte kein Mittel zur sittlich-religiösen Bildung sein, wenn der Jüngling in den edelsten Geistern von Hellas jenes gewaltige Ringen und Streben nach dein Ewigen bemerkt, das im Christenthume seine vollkom-menste Befriedigung gefunden hat? O ja, sie waren fromm, wie sie’s gekonnt. Und hätte sie das volle Heil umsonnt, Wie hätte Plato, zitternd, voller Scheu Den Griffel in das Sonnenlicht getaucht? Dem Allmächtigen mögen wir danken, Dass er aus Hellas’ Schutt als gnädig Erbe Uns ließ solch ewig frische LSlumen ranken Wie, schöner und von reinerem Glanz umflossen, Dem unerlösten Geist sie nie entsprossen.“58) Deshalb trat in der 18. Philologenversammlung zu Wien der damalige Unterrichtsminister, So. Excellenz Graf Leo Tliun59) so warm für die uneingeschränkte Beibehaltung des Griechischen an den Gymnasien ein, indem er sagte: „In diesen Tagen, wo viele geneigt sind, alles, was nicht unmittelbar den materiellen Interessen dient, aus der Schule zu verweisen, bedarf die Philologie einer besonders tüchtigen Vertretung. Denn nach der Religion, dieser wahren Führerin der Menschen, die den Reichen wie den Armen, den Gelehrten wie den Ungelehrten über das Irdische erhebt und zum Bewusstsein seiner höheren Bestimmung führt; nächst der Philosophie, dieser Wissenschaft aller Wissenschaften, die aber ihrer Natur nach doch nur einer verhältnismäßig geringen Zahl von Auserwählten zugänglich sein kann, ist vor allem die Philologie geeignet, die Geister über das Gemeine zu erheben. Sie ist die Bewahrerin der ältesten Schätze einer hohen Gultur, sie enthält die Vorbedingungen des Aufschwunges der Kunst in allen ihren Zweigen, sie liefert der Geschichte, dieser großen Lehrmeisterin der Menschheit, unentbehrliche Grundlagen, sie bietet jedem die Schlüssel zu tieferem Verständnis seiner Muttersprache und lehrt ihn, sie erfolgreich gebrauchen. Deshalb ist ihre wohlthätige Wirksamkeit vielleicht noch deutlicher wahrnehmbar in ihrem Einflüsse auf ganze Geschlechter als auf einzelne Personen. Wie viel würde ein Volk verlieren, aus dessen Schulen die Philologie verdrängt würde!“ Trotzdem wollen wir uns bei der Leclüre Platonischer Dialoge nicht verhehlen, dass keiner derselben frei ist von unabsichtlichen Trugschlüssen, von wirklichen Denkfehlern und Fehlschlüssen; diese rückhaltlos aufzudecken darf den Lehrer die Ehrerbietung vor dem großen Denker nicht abhalten. Dass solche logische Fehler zu einer Zeit, in der es keine wissenschaftliche Logik und keine grammatische Schulung gab, unvermeidlich waren, zumal für Denker, die nur eine Sprache kannten und daher den irreleitenden Zweideutigkeiten derselben fast wehrlos preisgegeben waren — darauf hinzuweisen gehört ebenfalls zur Aufgabe des Lehrers00). 6#) Vide Schenkl in der Z. f. ö. G. 1858 S. 238. 59) Ebendort S. 714 f. ““) Instructionen S. 113. I. Personalstand, Fächer- und Stundenvertheilung. A. Lehrer. 1. Peter Stornik, Dr. der Philosophie, Director, lehrte Mathematik in der III. A und Physik in der IV. 15 Glasse. G Stunden. 2. Johann Majciger, Professor (in der VIII. Rangsclasse), lehrte Slovenisch für Slovenen in der II. A und B, III. A und B, IV. A und B, V. — VIII. Classe, für Deutsche im III. Curse. 17 Stunden. 3. Franz Horäk, Professor (in der 8. Rangsclasse), lehrte Geographie und Geschichte in der II. A und B, III. B, VI. und VIII. Classe. 18 Stunden. 4. Anton Lantschner, Professor (in der VIII. Rangsclasse), Ordinarius der VI. Glasse, lehrte Geographie und Geschichte in der III. A, Griechisch und Deutsch in der VI. und Latein in der VII. Classe. IG Stunden. 5. Jakob Hirschler, Professor, Ordinarius der VII. Classe, lehrte Mathematik in der II. A, IV. A, V. und VII., Naturlehre in der IV. A und VII. Classe. 19 Stunden. G. Franz Xav. Metzler, Professor, Ordinarius der IV. A Classe, lehrte Latein und Griechisch in der IV. A, Deutsch in der VII. und VIII. Classe. 1G Stunden. 7. Karl Kirchlechner, Professor, lehrte Deutsch in der V., Geographie und Geschichte in der IV. A und B, V. und VII., steiermärkische Geschichte in der IV. A und B Classe. 19 Stunden. 8. Johann Košan, Professor, Ordinarius der IV. B Classe, lehrte Deutsch in der I. B, Latein in der IV. B, Griechisch in der VIII. Classe und Slovenisch für Deutsche im 11. Curse. 17 Stunden. 9. Josef Holzer, Professor, Ordinarius der I. A Classe, lehrte Latein und Deutsch in der I. A, Latein und Psychologie in der VIII. Classe. 19 Stunden. 10. Franz Jerovšek, Professor, Ordinarius der III. B Classe, lehrte Latein, Griechisch und Deutsch in der III. B, Griechisch in der VII. Classe und Stenographie im II. Curse. 20 Stunden. 11. Georg Pölzl, Professor, Ordinarius der II. A Classe, lehrte Geographie in der I. A, Latein in der II. A, Deutsch in der II. A und IV. A Classe. 18 Stunden. 12. Ignaz Pokorn, Professor, Ordinarius der II. B Classe, lehrte Latein und Deutsch in der II. B, Griechisch in der V. Classe und Slovenisch für Deutsche im I. Curse. 19 Stunden. 13. Blasius Matek, Professor, Ordinarius der VIII. Classe, lehrte Mathematik in der I. B, II. B, III. B, IV. B, VI und VIII. und Physik in der VIII. Classe. 20 Stunden. 14. Anton Sch waighofer, Dr. der Philosophie, Professor, lehrte Mathematik in der I. A, Naturgeschichte in der I. A und B, 11. A und B, III. A und B (II. Sem.), V. und VI., Naturlehre in der III. A und B (1. Sem.) Classe, Kalligraphie und Stenographie im I. Curse. 23 Stunden. 15. Johann Tertnik, Dr. der Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der I. B Classe, lehrte Latein, Slovenisch und Geographie in der I. B, Logik in der VII. Classe und Slovenisch für Deutsche im IV. Curse. 18 Stunden, IG. Anton Medved, Dr. der Theologie und Philosophie, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Beligion in der I. A, II. A, III. A, IV. A, V. — VIII. Classe und hielt die I. Exhorte. 17. Jakob Kavčič, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Religion in der I. B, 11. B, III. B, IV. B Classe und hielt die II. Exhorte. 18. Alois Stockmair, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der III. A Classe, lehrte Griechisch in der III. A und IV. B, Deutsch in der IV B und Latein in «1er VI. Classe. 18 Stunden. 19. Alois Schmitzberger, Dr. der Philosophie, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der V. Classe, lehrte Latein in der III. A und V. und Deutsch in der III. A Classe. 15 Stunden. 20. Arthur Hesse, k. k. Realschulprofessor, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der II. und III. Abtheilung. 4 Stunden. 21. Friedrich Schuster, Bürgerschullehrer, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der I. Abtheilung. 3 Stunden. 22. Rudolf Markl, Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt und an den beiden Mittelschulen, Turnwart des Turnvereines, Nebenlehrer, lehrte Turnen in 3 Abtheilungen. 6 Stunden. 23. Robert Bittner, k. k. wirklicher Realschullehrer, Nebenlehrer, lehrte französische Sprache im II. Curse. 2 Stunden. 24. Leo Dobrowolny, geprüfter Lehrer für Gesang und Instrumentalmusik an Mittelschulen, Nebenlehrer, lehrte Gesang in 2 Abtheilungen. 3 Stunden. 25. Rudolf Wagner, Dom- und Stadtpfarrorganist, geprüfter Lehrer für Gesang an Mittelschulen, Nebenlehrer, leitete die Kirchengesangsproben. B. Gymnasialdiener: Johann Laupal. Aushilfsdiener: Matthias Zigart. II. Schüler. I. Classe A (34). Omak Ludwig Ebner Karl Emst Rupert Folin Heinrich Freudenreich Eugen Goschenhofer Robert Hojnik Johann Janesch Theodor Janschitz Richard Kocuvan Augustin Korže Alois Koscliell Othmar Mayr Alois Mravlag Adolf Ostermann Victor Petrinčič Anton Petrovič Friedrich Pilch Johann Rajer Wilhelm Reitter Oskar Schetina Victor Schigert Heinrich Schnell Joset' Schönberger Karl, Bar. Sobotka Franz Stornik Franz Tawik Alois Vanilek Julius Vennigerholz Erwin Vielbertb Waldemar Wenedikter Stephan Wilschela Karl Würnsberger Elias Ziesel Eduard. I. Classe B (CG). Bogovič Johann Bohanec Alois Cugmus Josef Cvahte Emerich Čuček Jakob Damiä Johann Dušej Karl Ferenčak Martin Finžgar Konrad Fürst Ludwig Gaber Emil Glonar Josef Goričan Anton Gornjak Johann Ivanič Franz Javernik Simon Kartin Herbert Kokol Franz Koren Franz Koropec Richard Korže Franz Kos Michael Kosjek Jakob Košar Franz Kren Franz Lab Franz Lapuh Johann Leskošek Johann Lešnik Alois Mravljak Emerich Mpm Alois Murecker Johann Napast Franz Osterc Franz Ozmec Anton Phžon Konrad Pirnat Josef Požegar Josef Rajh Johann Rampre Franz Reißmann Thomas Robar Franz liop Franz Sthneeberger Franz Sok Wenceslaus Slepec Josef Šega Paul Šegula Marlin Šegula Rudolf Sijanec Alois Širec Johann Škerbec Johann Šlamberger Anton Toplak Franz Toplak Josef Turin Anton Tušak Franz Ulčar Sebastian Veršec Vladimir Vesenjak Anton Vtičar Anton Weixl Eduard Zemljič Anton Zgonc Anton Zorčič Vincenz Zorjan Matthias. II. Classe A (24). Bereiter Felix Filčič Franz Fleischhacker Josef Fucke Ewald Fuxhofer Heinrich Haberleitner Odilo Hermann Friedrich Kalus Budolf Kokoschinegg Josef Kraus Max Leber Franz Lenzbauer Anton Marcovich Budolf Meixner Alois Nagy Wilhelm Ostermann Friedrich Petz Franz Bamsauer Budolf Rössmann Josef Schwaighofer Karl Skraba Erwin Staraschina Franz Stauch Julius Trümmer Anton. II. Classe B (49), Bregant Vincenz Bukovšek Anton Dolinar Matthias Dolinšek Eduard Gaberc Martin Graner Albert Helga Franz Hrašovec Alois Irgolič Anton Jurbar Martin Jufik Claudius Kelemina Jakob Kepa Victor Kolarič Josef Korpar Franz Korpar Johann Kostrevc Josef Kotnik Jakob Krajnc Johann Kramberger Martin Kristovič Michael Lipša Franz Minafik Camillo Minafik Johann Mravljak Franz Mulec Franz Ogriseg Thomas Pak Georg Pestevšek Richard Rajh Alois Rajšp Rudolf Rapoc Alexander Rauter Matthias Sagadin Jakob Sagaj Marcus Schreiner Heinrich Serajnik Felix Sok Egbert Stibler Michael Stubec Anton Šeško Konrad Šribar Alois Tinauer Rudolf Tribnik Karl Veselko Alois Wurzer Josef Zemljič Josef Zidarič Josef Zorko Anton. Classe Bezjak Karl A (22). Uri Emil Zepitsch Josef Zidanšek Josef. III. Classe B (44). Ban Adam Baršič Julius Černjavič Jakob Cernko Franz Cokl Gustav Čuček Franz Dobaj Maximilian Dominkuš Adolf Dvoršak Blasius Ferk Johann Galun Franz Glančnik Paul Golob Michael Heric Matthias Hren Kail Jurkovič Benno Kaučič Leopold Kerhlanko Franz Kidrič Franz Kolarič Josef Kotnik Franz Krajnc Milko Krambergar Franz Lamut Johann Lenart Franz Lovrec Franz Mihalič Franz Misja Anton Monetti Franz Mulec Anton Mušič Johann Ornik Ferdinand Ozimič Josef Ozimič Othmar Painhart Franz Pečovnik Adolf Pestevšek Karl Bantaša Anton Bobič Felix Tkavc Anton Vaupotič Eduard Vučina Josef Zelenik Franz. Felber Friedrich W. Classe A Frisch Bobert Bojane Erwin Goschenhofer Heinrich Bračko Johann Horak Rudolf Eckrieder Johann Jandl Egon Gorinšek Anton Juritsch Gottfried Hoinig Franz Korže Ivo Janžek Hugo Levitschnigg Hermann Jaške Josef (20). Lubetz Leopold Luschytzky Franz Milič Milan Poklič Rudolf Pollak Julius Roschker Ernest Schaller Josef Siwiec Theophil Sliebler Arthur Talakerer Norbert Jug Anton Kaltenbrunner Rodericli Katziantscbitz Max Kitak Johann Letonja Franz Mravlag Julius Pfrimer Walther Sobotka Albert Šegula Franz Tomažič Martin Weiß Karl Zavodnik Kail Zettel Oswald. IV. Classe B (35). Alt Johann Andraschitz Josef Berk Anton Ferenc Josef FiSinger Josef Hiter Johann Holz Franz Jamšek Victor Jehart Anton Krajnc Ludwig Kraner Vincenz Kupljen Lorenz Lehar Josef Majcen Gabriel Masten Josef Medved Stephan Megla Alois Mravljak Johann Neumann Josef Persoglio Johann Pinter Anton Pušenjak Vladimir Rapoc Vladimir Sagaj Alois Sinko Franz Šanda Karl Špindler Alois Sumer Georg Tiller Franz Tomažič Johann Tombak Josef Trinkaus Anton Vargazon Ernst Vuk Franz Železnik Georg. V. Classe (40). Ašič Johann Bauer Vincenz Beranič Martin Blažinc Josef Borko Franz Borštner Johann Cernelc Josef Debelak Josef Dolinšek Johann Fekonja Lorenz Fontana Max Graschitz Karl Gratze Vincenz Greif Bartholomäus Heric Anton Kocmut Franz Korošak Josef Lab Johann Lantschner Anton Lašič Ferdinand Markl Hermann Masten Johann Ostrž Franz Pifko Ludwig Puklavec Martin Rakovec Felix Rapoc Josef Schnurrer Alois Sernec Dušan Škof Friedrich Spari Anton Srebre Anton Srebre Guido Stajnko Marcus Stornik Paul Tiller Victor Vazzaz Ludwig Zemljič Milan Zgank Ferdinand Žolgar Vincenz. VI. Classe (40). Domajnko Franz Franz Othmar Glanjcer Andreas Gregorič Milan Groblšek Johann Günther Josef Hren Victor Janžekovič Franz Jost Adolf Kavčič Josef Klernentschitsch Anton Kniet Michael Koprivšek Valentin Kratter Friedrich Lassbacher Josef Lehar Felix Lenart Josef Lobenwein Karl Lukmann Franz Marwieser Johann Masten Johann Merčun Anton Merkt Karl Močnik Franz Mravlag Anton Muršec Franz Petek Simon Petelinšek Maltin Peterlič Anton Premerstein, Bitter v. Alfons Prodnigg Josef Rabcewicz-Zubkowski v., Max Rojko Josef Sagadin Stephan Sark Rudolf Scherbaum Fritz Sedlar August Solak Josef Staufer Franz Steremšek Franz Strukl Richard Sušeč Stephan Tomažič Alois Ulaga Johann Vidovič Josef Vobič Clemens Voglar Franz Wittermann Leo Zamuda Alois. VII. Classe (25). Bohanec Peter Cvetkovič Franz Dolar Simon Golob Othmar Kociper Rudolf Kolar Johann Kranjc Andreas Krevl Josef Lončarič Josef Lovrec Andreas Mathiašič Gottfried Meža Michael Poje Rudolf Posolofsky Ludwig Preindl Ferdinand Prus Anton Pupacher Franz Rožman Josef Schivizhoffen Vict. v. Skvarč Josef Šlebinger Johann Urbaczek Josef Urbas Johann Vidovič Franz Wraber Max. VIII. Classe (41). Arnuš Johann Bauman Martin Bosina Johann Božič Anton Florjančič Josef Goričan Johann Heric Franz Jager Augustin Janeschitz Eduard Kociper Johann Koser Bogumil Kosi Jakob Kukovec Alois Lächle Alois Lenart Martin Limovšek Josef Lubri Albin Majžer Anton Mally Arnold von Mandelsloh Ernst Mohorko Josef Nödl Leo Očkerl Josef Poterč Alois Pučnik Anton Rauter Jakob Robič Adolf Rodoschegg Gustav Sernec Vladimir Slavič Matthias Špindler Franz Stergar Anton Stuhec Franz Vajda Franz Vargazon Matthäus Vuk Johann Weingerl Karl Wratschko Ewald Wressnig Franz Zemljič Johann Zitek August. Privatisten: Pawel-Rammingen Manuel, Baron von (II. A Classe). Pawel-Ranuningen Manfred, Baron von (V. Classe). III. Lehr- A. Obligate Classe.; Stun- i den- 1 zalil. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Deutsche Sprache. i. A & B j 25 2 Stunden. 1. Hauptstück der katholischen Beligions-lehre und die Lehre vom 2., 3. und 4. Sacrament. 8 Stunden. Die regelmäßige Formenlehre und das Nothwendigste aus der unregelmäßigen; Vocabellernen, Übersetzungsübungen aus dem Übungsbuche; von der Mitte des I. Sem. an wöchentlich eine Schularbeit in der 1. Hälfte der Stunde. 4 Stunden. I. A. Formenlehre, der erweiterte einfachei Satz, orthogr. Übungen, Lesen, Erklären,J Wiedererzählen, Memorieren u. Vortragenj ausgew. Lesestücke. Im 1. Sem. monatlich 4 Dictate, im 11. Sem. monatlich 1 Haus-, 1 Schulaufgabe und 2 Dictate. I. B. Empir. Erkl. d. Elemente d. regelm. Formenl. u. des Nothw. aus der Syntax. Lesen, Sprechen, Nacherzählen, Memor. u.j Vortragen pros. u. poet. Lesestücke. Gegen Ende d. I. Sem. und im II. Sem. sehr. Wie-; dergabe erkl. Lesestücke. Mon. 2 sehr. Arbeiten, iml. Sem. durchwegs Schularbeiten, im II.Sem. abwechs. Schul-u.Hausarbeiten. II A i' B 20 2 Stunden. Das Wichtigere aus der katholischen Liturgik. Wiederholung der Glaubenslehre und Neubehandlung der Sittenlehre. 8 Stunden. Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, die unregelmäßige Formenlehre und das Nothwendigste aus der Satzlehre, eingeübt an den Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Monatlich 3 Schulaufgaben, 1 Hausaufgabe. 4 Stunden. 11. A. Ergänzung der Formenlehre, Wiederholung des einfachen Satzes, der! zusammengesetzte Satz. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestücke. Monatlich 3! schriftliche Arbeiten und 1 Dictat. II. B. Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre, Syntax der wichtigsten Unregelmäßigkeiten in Genus, Declinationi und Conjugation auf empirischem Wege. Lectüre wie in der I. B. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten, abwechs. Schul- u. Hausarbeiten. III. A &B 26 2 Stunden. Geschichte der göttlich. Offenbarung des alten Bundes. Neubehandlung der Lehre von den Gnaden-mitteln und Wiederholung der wichtigsten Partien der Glaubens- u. Sittenlehre. 6 Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formenlehre, die Con-gruenz- und Casuslehre; aus Cornel. Nepos: Miltiades, Tbemistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Lysander, Iphi-crates, Conon, Thrasy-bulus, Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus. Hannibal. Alle 14 Tage eine Schul-, alle 3 Wochen eine Hausaufgabe. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zu den Mutastämmen der I. Hauptconiuga-tion, eingeübt an den Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Von der zweiten Hälfte des I. Sem. an alle 4 Wochen eine Haus- und eine Schulaufgabe. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Casuslehre mit Bücksicht auf die Bedeutungslehre. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsätze: Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. IV. A&B 27 2 Stunden. j Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. 1 6 Stunden. Die Tempus- mid Moduslehre, eingeübt an entsprechenden Sätzen und Stücken aus dem Übungsbuche. Elemente der Prosodie und Metrik. Os. bell. Gali. I.; IV 1H—30; V. 1, (§ 1—4.), 2 (§ 1—'i), 8-23; VI 9—28; Auswahl aus VII Ovid.: Sedlmayer, Stück 2, 18, 20. Alle 3 Wochen 11 Haus-, alle 2 Wochen eine Schulaufgabe. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf co; die Verben auf !<< und die übrigen Classen, eingeübt an den Sätzen und Lesestücken des Übungsbuches; monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodie und Metrik. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seite. Memorieren und Vortragen. Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. plan. Lelirgegenstände. C1 . c . Geschichte und Slovenische Sprache. | Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im I. Sem. monatlich 4 Dictate, im II. Sem. monatlich 1 Haus-, 1 Schularbeit u. 1 Dictat. 3 Stunden. Die nothwendigen Vorbegriffe der mathematischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 Welttheile. Kartenskizzen. 3 Stunden. Die 4 Species in unbenannten, einfach u. mehrfach benannten ganzen u. Decimal zahlen. Die Grundgebilde: Gerade, Kreis, Winkel u. Parallelen. Die einfachsten Eigenschaften des Dreieckes. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate: Säugethiere und Insecten. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich. 3 Stunden. Analyse des zusammengesetzten Satzes, Fortsetzung d. Formenlehre. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Südeuropa, Frankreich, Großbritannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alter-thums (hauptsächlich der Griechen u. Kömer) mit bes. Bücksicht auf das biogr. und sagenhafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrechnung. Verhältnisse und Proportionen, einfache Begeldetri. Die 4 Congruenzsätze nebst Anwendungen auf das Dreieck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. Einige Formen aus den übrigen Abtheilungen der wirbellosen Thiere. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich. Forts, des Unterrichtes der ersten Classe. 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der Formenlehre und Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte, Geographie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- unc Osteuropas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen. 3 Stunden. Das abgekürzte Rechnen mit unvollständigen Zahlen, die vier Bech-nungsarten mit ein- und mehrgliedrigen besonderen und algebraischen Ausdrücken, die 2. Potenz und die 2. Wurzel dekadischer Zahlen. Flächen Vergleichung, Flächenbestimmungen, Ähnlichkeit. 2 Stunden. I. Semester: Vorbegriffe der Physik. Wärmelehre und Chemie. II. Semester: Mineralogie. 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorfragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Übersicht der Geschichtc der neueren und neuesten Zeit mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte Österreich-Ungarns; österreich-ungarische Vaterlandskunde. 1 3 Stunden. Cubieren und Cubikwurzel-ausziehen, Gleichungen mit einer und mit mehreren Unbekannten, die zusammengesetzte Begeldetri, die Zinseszinsrechnung. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen, Hauptarten der Körper, Oberflächen- und Baum-inhaltsbereclinung. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricität, Mechanik, Akustik u. Optik, Elemente der mathematischen Geographie. Classe Stun- den- zahl. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 27 j 2 Stunden. Einleitung in die katholische Religionslehre. 6 Stunden. Liv. I, XXI; Ovid (ed. Sedlmayer) Metam. IV. 670-764; VI. MG—312, XII. 607-623; XIII. 1-398. Kast. I. 1-26. 63-88. 709-722.11.83-118.193-242. 533-60. 617- 710. III. 167— 230. 523-674.713—790.809-934. Amor. I. 15. III. 9. Trist. I. 3; I. 7. I11.10; III. 12; IV. 10; Epist. ex Pont. III. 7. Wiederholung der Syntax des Nomens. Wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Xenophon : Ausgewählte Abschnitte aus derAnabasis I IV und Kyrupädie. Homer, Ilias A, 15 v. 1-483. Wöchentlich 1 Grammatikstunde. Erklärung und Einübung der Syntax (bis zur Lehre von den Genera des Verbums); im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Memorieren, Vortragen. Aufsätze: jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben, VI. 27 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallust. Bell. Jug. Vergil, Eci. I u. V. Georg. I, 1 12; 11, 458-540; V, 8 -50; 149-227; 315- 566. Aen. 1; II, 1-437. Cic. in Cat. 1. Caesar bell. civ. III, 1—72. Wiederholung ausgewählt er Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Homer: Ilias 11. Auswahl aus V., VI., VII., XV11I. llerod. Auswahl aus P. V., VI., VII. u. VIII. Xenophon : Auswahl aus Anab., Kyrup. und Comm. Wöchentlich 1 Grammatikstunde. Tempus- und Moduslehre, Infinitiv und Particip; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Genealogie der germanischen Sprachen. Mittelhochdeutsche Grammatik und Lectüre. Neuhochdeutsche Lectüre : Klopstock, Lessing, mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der stilistischen Formen. Literaturgeschichte bis zur Sturm- und Drangperiode. Yorträge memorierter poetischer Stücke, ln jedem Semester 7 Aufsätze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 27 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cic. pro Milone, pro Archia, de iinp. Cn. I’omp. Verg. Aen. II, VI, Auswahl aus VIII. Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat. -stilistische Übungen; im Semester 5 Schulaufgaben. 4 Stunden. Demosth.: 01. 11. Über den Frieden; I. u. 111. Rede gegen Philippos. Homer, Odyssee: a, 1-95, S, 7], 1-265, 381—586, l (theihveise). Alle 14 Tage eine Grammatikstunde : Infinitiv, Participium, Negationen, Conjunctionen ; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Literaturgeschichte von den Stürmern bis zu Schillers Tode. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Herder, Goethe, Schiller mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der stilistischen Formen. Redeübungen. Aufsätze wie in der VI. Classe. VIII. 27 2 Stunden. Geschichte der christlichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Annal. I. 1 — 15, 48—72; 11. 5-26, 39- 43, 53-61, 68 83; 111. 1 — 19. Germ. 1 — 27. lloraz: Auswahl aus den Oden und Epoden (nach der Steiner’schen Gruppierung), aus den Satiren und Episteln. Wiederholung verschiedener Partien der Formen-und Satzlehre, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Übungen; im Semester 5 Schularbeiten. 5 Stunden. Platon : Apol., Kriton. Sophokl.: Antig. Homer, Odyss. 14. Alle 14 Tage eine Grammatikstunde (Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik); im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Goethe u. Schiller, Lessings „Laokoon“. Grillparzer: „8appho.“ Literaturgeschichte bis zu Goethes Tod. Redeübungen. Aufsätze wie in der VI. Classe. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propädeutik. 2 Stunden. Metrik. Tropen und Figuren. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der epischen Gattung. Vorträge memorierter poetischer Stücke, Wiederholung der Grammatik. In jedem Semester 4 Haus- und 3 Schularbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Alterthums, vornehmlich der Griechen und Römerj bis zur Unterwerfung Italiens mit besonderer Hervorhebung der cultur-historischon Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. 4 Stunden. Einleitung, die Grundoperationen mit ganzen Zahlen, Theilbarkeit der Zahlen, gemeine und Decimalbrüche, Verhältnisse und Proportionen. Gleichungen 1. Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. I. Semester: Mineralogie. H. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Grammatik: Lautlehre, Genealogie der slav. Sprachen. Elemente der lyrischen und dramatischen Poesie in Verbindung mit entsprechender Lectüre, Vorträge memorierter poetischer Stücke. Aufsätze wie in der V. Classe. 4 Stunden. Geschichte des Alterthums von der Unterwerfung Italiens bis 375 n. Chr. Das Mittelalter. Erweiterung der geographischen Kenntnisse. . 3 Stunden. Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Gebrauch der Logarithmentafeln, Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und ebene Trigonometrie. 2 Stunden. Zoologie. 2 Stunden. Literaturgeschichte von Cyrillus und Methodius an. Lectüre: Jurčič rl)eseti brat.4* Freie Vorträge. Aufsätze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte. Erweiterung der geographischen Kenntnisse. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratische, Exponential- und einige höhere Gleichungen. Progressionen nebst ihrer Anwendung auf die Zinseszinsrechnung, Combinationsl ehre und binomischer Lehrsatz. Anwendung der Trigonometrie und der Algebra auf die Geometrie. Elemente der analytischen Geometrie in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. 3 Stunden. Einleitung, allgemeine Eigenschaften der Körper, Mechanik fester, flüssiger und luftförmiger Körper, Wärmelehre und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. AltslovenischeFormenlehre mit Lese- und Übersetzungsübungen, übersichtliche Zusammenfassung der slovenischen Literatur. Freie Vorträge. Aufsätze wie in der V. Classe. 3 Stunden. Geschichte Österreich-Ungarns. Im 11. Semester 2 Stunden Geographie und Statistik Österreich-Ungarns. Wiederholung von Partien aus der griechischen und römischen Geschichte, wöchentlich 1 Stunde. 2 Stunden. Wiederholung des gesammten mathematischen Lehrstoffes und Übungen im Lösen mathematischer Probleme. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricität, Wellenbewegung. Akustik, Optik, Elemente der Astronomie. 2 Stunden. Empirische Psychologie. B. Unterrichtssprache. Die Unterrichtssprache ist utraquistisch u.zw.: in ilen A-Glassen des Unter- und in allen Classen des Obergymnasiums deutsch; in den B-Classen des Untergymnasiums in Religion, Latein und Mathematik, ferner in Slovenisch für Slovenen in allen Classen slovenisch. 0. Freie Lelirgegenstände. 1. Slovenische Sprache für Schüler deutscher Muttersprache in 4 Gursen zu je 2 Stunden. I. Curs: l)as Wichtigste aus der Laut- und Formenlehre, Vocabellernen, Sprechübungen, Übersetzungen aus dem Slovenischen. Nach den ersten 8 Wochen monatlich eine Schularbeit. Unterrichtssprache deutsch. II. Curs: Fortsetzung der Laut- und Formenlehre, Syntax, Sprechübungen, Übungen im Nacherzählen. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache vorwiegend slovenisch. III. Curs: Wiederholung der Grammatik, Vocabellernen, Sprech- und Übersetzungsübungen. Lectiire aus Dr. J. Sket Čitanka za 11. razred. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache slovenisch. IV. Curs: Wiederholung der Grammatik, Sprechübungen, Lectüre aus Dr. J. Sket, čitanka za III. razred mit gleichzeitiger Besprechung der Hauptperioden der slovenischen Literatur und deren Vertreter. Monatlich 1 Schularbeit. Unterrichtssprache slovenisch. 2. Französische Sprache. II. Curs, 2 Stunden: Wiederholung und Ergänzung der Formen lehre. Das Wichtigste aus der Casus-, Tempus- und Moduslehre. Lectüra nach Dr. E. Wychgram, Choix de nouvelles modernes, 1. Mündliche und schriftliche Übungen. 3. Steiermärkische Geschichte und Geographie. 12 Stunden. 4. Stenographie. Untere Abtheilung, 2 Stunden: Wortbildung und Worlkürzung. Obere Abtheilung, i Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und der Wortkürzung. Satzkürzung. Schnellschriflliche Übungen. 5. Zeichnen. I. Unterrichtsstufe. I. CI. 3 Stunden: Anschauungslehre, Zeichnen ebener geoni. Gebilde und des geom. Ornamentes, Grundbegriffe der Raumlehre, Erklärung der elementaren Körperformen. II. Unterrichtsstufe. II. bis IV. CI. 2 Stunden: Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen, Zeichnen einfacher Flachornamente im Umriss. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der antikclassischen Kunstweise. Zeichnen nach einfachen Gefäßformen und nach ornam. Gipsmodellen. III. Unterrichtsstufe. V. bis VIII. CI. 2 Stunden: Erklärung der Gestaltung des menschlichen Kopfes und Gesichtes. Kopfzeichnen nach Vorlagen und Reliefabgüssen, Masken und Büsten. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. 6. Gesang. I. Abtheilung (Anfänger) 2 Stunden. II. Abtheilung (Sopran und All) 1 Stunde: das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einübung vierstimmiger Gesänge. Kirchengesangsproben: 2 Stunden. 7. Turnen in 3 Abtheilungen zu je 2 Stunden: Ördnungs-, Frei- und Geräthturnen. 8. Schönschreiben. 2 Stunden: Die Current- und Lateinschrift. II. Lehr-, Ililfs- und Übungsbiieher. Religionslehre: Dr. F. Fischers Lehrbuch der katliol. Religion (I. A—lil. A), der Liturgik (II. A), der Geschichte der göttl. Offenbarung des alten und neuen Bundes (111. A u. IV. A); Lesars Katekizem (I., 11. und III. B), Liturgika (II. B.), Zgodbe svetega pisma stare in nove zaveze (III. 15 und IV. B); Dr. A. Wapplers Lehrbücher der katliol. Religion für die oberen Classen der Gymnasien (V.—VII.); Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kirchengeschichte (VIII.). Lateinische Sprache: Dr. F. Schultz’ kleine latein. Sprachlehre (1.—-VIII.) und Aufgabensammlung zur Einübung der latein. Syntax (111. u. IV.); E. Neubauers latein. Übungsbuch, (II. A); Haulers lat. Übungsbuch (Ausg. A) f. d. I. A; Kermavners Latinska slovnica (1. B—IV. B); Wiesthalers Latinske vadbe (I. B und II. B); Kermavners Vadbe v skladnji latinski, 1. u. II. (III. B u. IV. B); Corn. Nep. vitae ed. Weidner (III ); Caesars bell. Gallicum ed. Prammer (IV.); Ovid. ed Sedlmayer (IV. u. V.); Livius ed. Golling (V.); Sallusts Jugurtha (VI.); Cicero; Virgil, ed. Golling (VI. u. VII.); Tacitus und Horaz, ed. Petschenig (VIII.). (Tempsky’sche Textausgaben); Hintner—Neubauer, Aufgabensammlung (V.—VII.); C. Süpfles Aufgaben zu latein. Stilübungen. 2. Thl. (VIII.). Griechische Sprache: Dr. G. Curtius, griechische Schulgrammatik (III.—VIII.); Dr. Val. Hintner, griech. Übungsbuch zur Grammatik von Curtius—Hartei, 3. Aull. (111.—V.); Dr. K. Schenk!, Übungsbuch zum Übersetzen (VI.—VIII.); H. v. Lindner, Auswahl aus den Schriften Xenophons (V7., VI.); Rzacli uml Gauer, Homer (V.—VIII.); Dr. V. Hintner, „Herodots Perserkriege“ (VI.); Demosthenes (VII.); Platon u. Sophokles (VIII.). (Tempsky’sche Textausgaben.) Deutsche Sprache: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen (I.—IV.); Leopold Lanipels deutsches Lesebuch (I.—IV.); Kummer u. Stejskal, deutsches Lesebuch für österr. Gymnasien, V.—VIII. Bd. (V.—VIII.); Lessings „Minna von Barnhelm“, Goethes „Hermann und Dorothea“, Herders „Cid“ (VI.), Goethes „Iphigenie auf Tauris“, Schillers „Wallenstein“. (VII.); Lessings „Laokoon“, Goethes „Hermann und Dorothea“, Schillers „Lied von der Glocke“, Grillparzers „Sappho“ (VIII.). Ausgaben von Gräser und Holder. Slovenische Sprache. Für Slovenen: JanejSiö-Skets Slovnica (I,—VI,); Dr. Skets Slov- stvena Čitanka (VII.): Dr. Skets Staroslovenska slovnica in berilo (VIII.); Dr. Skets Čitanka (I.—IV.) und berilo (V., VI.). Lecttire: JurCič, Deseti brat (VII.). Für Deutsche: Lendovšek, Sloven. Elementarbucli (I.—III. Curs); Dr. Jakob Sket, Slovenska Čitanka za drugi razred (III. Curs) und Slovenska Čitanka za tretji razred (IV. Curs). Geschichte und Geographie: Dr. F. M. Mayers Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Untergymnasien. Dr. A. Gindelys Lehrbücher der allgem. Geschichte für Obergymnasien. Dr. Richters Lehrbuch der Erdbeschreibung (I.—III.); Dr. F. M. Mayers Geographie der österr.-ungar. Monarchie (IV.); Dr. E. Hannaks Lehrbuch der Österreich. Vaterlandskunde (VIII). Atlanten von Stieler und Kozenn (I.—VIII.); Putzger (II.—VIII.) und Steinhäuser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert (II., V., VII. und VIII.). Mathematik: Dr. F. H. v. MoCniks Lehrbücher der Arithmetik und Geometrie für Untergymnasien (I.—IV.), Matek’s Geometrija za nižje gimnazije (I. B IV. B), Matek’s Aritmetika za nižje gimnazije für die I. B und II. B, MoCnik—Celestina’s Aritmetika za nižje gimnazije für die III. B und IV. B.; Moönik’s Algebra und Geometrie für Obergymnasien (V.—VIII.); Dr. A. Gernerths logarithmisch - trigonometrisches Handbuch (VI, —VIII.); E. lleis’ Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra (V—VIII.). Naturlehre: Dr. J. Krists Anfangsgründe der Nalurlehre für die unteren Classen (III. u. IV.) und Dr. A. Handls Lehrbuch der Physik (VII. und VIII.). Naturgeschichte: Dr. A. Pokornys illustr. Naturgeschichte (I.—III.); Dr. F. v. Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.); Dr. M. H. v. Wretschkos Vorschule der Botanik (V.); Dr. V. Gräbers Leitfaden der Zoologie (VI.). Philosophische Propädeutik: Dr. A. Hüfler, Grundlehren der Logik (VII.); Dr. G. A. Lindner und Dr. Fr. Lukas, Lehrbuch der empirischen Psychologie (Vlil.), II. Aull. Steiermärkische Geschichte: Dr. K. Hirsch, Heimatskunde des Herzogthums Steiermark, herausgegeben von J. Zafita. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelbergerschen Stenographie. Französische Sprache: A. Bechtel, Französisches Sprach- und Lesebuch. 11. Stufe. Lectüre: Choix de nouvelles modernes, I. B. v. Dr. E. Wychgram. E. Themen. a) Für die deutschen Aufsätze. V. Classe: 1. Wie zeigt der Dichter in den „Kranichen des Ibykus“ die Macht des Gesanges auf das menschliche Gemüth? 2. Jüngling, sei dem Fleiße hold. Fleiß verwandelt Staub in Gold. 3. Allerseelen. 4. Welche natürlichen Verhältnisse bewirkten, dass die Phönizier das bedeutendste Handelsvolk des Alterthums wurden? 5. Der Munch von Heisterbach. (i. Siegfrieds Tod nach dem Nibelungenlied. 7. Auf viele Streiche fällt selbst die stärkste Eiche. 8. Worin besteht der Unterschied in den Gedichten „Erlkönigs Tochter“ von Herder und „Erlkönig“ von Göthe? ü. Meine Seinestralferien. 10. Durch welche Umstände lässt uns Chamisso in seinem Gedicht „Salas y Gomez“ die Lage des Greises furchtbar und mitleidenswert erscheinen? 11. Der Frühling ist da. 12. Welcher Grundgedanke ist in der „Kreuzschau“ von Chamisso zum Ausdrucke gebracht? 13. Geh, gehorche meinen Winken, Nutze deine jungen Tage, Lerne zeitig klüger sein : Auf des Glückes großer Wage Stellt die Zunge selten ein. 14. Die verschiedenen Lebensanschauungen in Goethes Parabel „Adler und Taube“. VI. Classe: 1. Wer mit Erholung recht weiß Arbeit auszugleichen, Mag obn’ Er-rmüdung wohl ein schönes Ziel erreichen (Bückert). 2. Gedanken beim Anblicke einer Burg- uine. 3. Verschiedenheiten in der altern und jüngern Nibelungensage vom Culturstandpunkte aus. 4. Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur. (Sallust.) 5. Noch keinen sah ich fröhlich enden, auf den mit immer vollen Händen die Götter ihre Gaben streu’n. (Schiller). 6. Aufenthalt der Burgunden in Bechlarn und Bedeutung dieser Episode. 7. Schilderung einer mittelalterlichen Jagd (nach dem Nibelungenliede). 8. Wie entspricht der Charakter Parzivals den Anforderungen des Bitterthums? 9. Gedankengang in Walthers „Elegie“. 10. Welche Ursachen treiben die Menschen zur Wanderung? 11. Gang der Handlung im 1. Acte von Lessings Minna von Barnhelm. 12. Zu lernen findet stets, wer Lernbegierde hegt; es wird der Lehrbrief erst uns auf das Grab gelegt. 13. Ricaut und Tellheim, zwei Charaktergegensätze. 14. Das Ideal eines Königs (nach Klopstocks Ode auf Friedrich V.). VII. Classe: 1. Die Sprache des Herbstes. 2. Die Hoffnung, ein treuer Schutzgeist des Menschen. 3. Die lyrische Handlung in dem schottischen Volksliede „Edward“ (Herder, „Stimmen der Völker in Liedern“). 4. Welche hehren Herrschertugenden schmücken unseren erlauchten Kaiser Franz Josef I. ? 5. Die Verkehrsmittel der Gegenwart im Dienste der Menschheit. f>. Meine jüngsten Weihnachtsferien (Schilderung). 7. Ästhetische Würdigung des Goethe’schen Liedes „Mignon“. 8. Wessen Bild führt uns Goethe im ersten Theile seines Gedichtes „der Wandrer“ vor Augen? ‘J. Wahre Bildung (Abhandlung nach Goethes Gedicht „der Wandrer“). 10. Kann und soll auch der studierende Jüngling Vaterlandsliebe bethätigen? 11. Der „Umschwung“ in Goethes „Iphigenie auf Tauris“. 12. Iphigeniens Seelenkampf. 13. Die Hauptmomente der Exposition zur Wallenstein-Tragödie. 14. Wallensteins tragische Schuld. — Vorträge: 1. König Lear. 2. Bürgers Balladen. 3. Othello. 4. Macbeth. 5. Hamlet. 6. Aufbau der Handlung, Charakteristik des Haupthelden und Grundgedanke in Goethes „Götz von Berlicliingen“. 7. Charakteristik „Weislingens“ in Goethes „Götz“. 8. Egmont, Aufbau der Handlung und Grundidee. !). Tasso, Entwicklung der Grundidee. 10. Der Freiheitsgedanke in Schillers Jugenddraraen. VIII. Glasse: 1. Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo. 2. Schicksal und Antheil. Eine psychologische Studie nach Goethes „Hermann und Dorothea“ I. Gesang. 3. Der Pfarrherr. Ein Charakterbild nach Goethes „Hermann und Dorothea“. 4. „Österreich, Dein Kaiser ist Dein Glück! — Des Reiches Glanz, er ist sein Meisterstück; — Und wie sein Herz ganz Österreich umschließt, — Ein Meer von Liebe seinen Thron umfließt“. 5. „Von der Stirne heiß — Rinnen muss der Schweiß, — Soll das Werk den Meister lohen; — Doch der Segen kommt von oben“. — Betrachtung, fi. Welcher innere Zusammenhang besteht zwischen den ersten vier Lebensbildern in Schillers „Lied von der Glocke“ ? 7. Kann die Betrachtung der Schiller’schen Verse „Der Mann muss hinaus — Ins feindliche Leben“ — auch dem Jünglinge frommen? 8. Welche Bedeutung hat der Wahlspruch unseres Kaisers: „Viribus unitis!“ für die üsterr.-ung. Monarchie? 9. In den Ocean schifft mit tausend Masten der Jüngling. 10. Das Wort — eine Waffe; das Wort — eine Leuchte. 11. „Vom Himmel triiuft herab des Landmanns Segen, — Doch tränkt den Boden auch des Landmanns Schweiß ; — Ist das Talent der gottgesandte Regen, — Ist, was die Frucht gibt, immer nur der Fleiß“. (Grillparzer). H. Welches sind die Grundbedingungen des materiellen Wohlstandes unserer Monarchie? 13. Abschied vom Gymnasium. Motto: Drei Blicke thu zu deinem Glück: — Blick’ aufwärts, vorwärts, schau’ zurück! (Maturitätsarbeit). — Vorträge: 1. Der wolil-thätige Einfluss des Christenthums auf die Entwicklung der Menschheit, 2. Goethes „Faust“, I. Tb. 3. Goethes „Faust“, II. Tb., und Grundgedanke der Faustdichtung als Ganzes. 4. Aufbau der Handlung in Schillers „Wilhelm Teil“, 5. Österreichs Antheil an den Befreiungskriegen, fi. Der Mann ist wacker, der sein Pfund benützend, — Zum Dienst des Vaterlandes weihet seine Kräfte“. 7. H. v. Kleists „Hermannsschlacht“. 8. Allgemeine Ästhetik des Dramas, nach Lessings „Hamburgischer Dramaturgie“. 9. Der Gedankengang in Lessings „Laokoon“. 10. „Wallenstein“ (drarn. Aufbau). 11. „Maria Stuart“, Höhepunkt und Umschwung. 12. „Die Jungfrau von Orleans“ (drain, Aufbau). b) Für die slovenischen Aufsätze. V. Classe: I. Semester. 1. Človeško življenje je podobno drevesu. 2. Podnebje vpliva mnogo na človeštvo. 3. Livij imeniten latinski zgodovinopisec. 4. Krasota jeseni. 5. Utemeljitev Rimskega mesta. 6. Postanek narodne pripovedke. 7. Naše mesto Maribor o tržnem dnevu. — II. Semester. 1. Kdor po letu praznuje po zimi gladuje. Izmislite si basen, ki gori izrečeno resnico pojasnjuje. 2. Veter človeku prijatelj in sovrag. 3. Steklo in njegova poraba v človeški družbi. 4. Zrak in voda v človekovi službi. 5. Sladkor in sol naj se primerjata, med seboj. G. O domoljubju. 7. Štiri dobe človeštva, zlata, sreberna, bronasta in železna. VI. G lasse: 1. Semester. 1. Turki v naši slovenski domovini. 2. Kteri vpliv ima potovanje na razvitek posameznih oseb. 3. Prva pomladnja bučela. 4. Poljedelstvo izvrstna šola prave pobožnosti. 5. „Na Vršacu“. 6. Gore v naši ožji domovini. 7. Zlato in železo. — II. Semester. 1. Kos in brezen. Slovstvena razprava. 2. Ali se pesniki po pravici imenujejo učitelji narodov? 3. Morje ima velik vpliv na človeka v gmotnem in duševnem oziru. 4. Značaj hvaležnega in nehvaležnega človeka naj se riše. 5. „Kdor se v nevarnost podaja v nji pogine“. Naj se k tem« pregovoru izmisli in zloži primerna basen. (i. Upanje tolažnik človeku v življenju in smrti. 7. Herodot in njegov pomen v grškem zgodovinopisju. VII. Classe: I. Semester. 1. Delo krepi duh in blaži srce. 2. Vrednost in nevarvost bogastva. 3. Narod se vedno uči od naroda. 4. Izobraženost gre nad bogastvo. 5. Demosten učencem lep vzgled vztrajnosti in resnobne marljivosti, (i. Pohvala klasičnih študij. 7. Kar je bilo staremu svetu sredozemsko morje, to je današnji dobi atlantsko. — II. Semester. 1. Primož Trubar, njegovo življenje in njegova dela. 2. Iznajdba tiskarstva in njegove koristi. 3. Iz malega raste veliko. 4. Skromnost je kras mladenča. 5. Brizinski spomeniki, po vsebini, pravopisu, jeziku, domnevnem pisatelju, času in imenitnosti za slovenski narod. 6. Brez muke ni moke. 7. Naravoslovje je nepogrešljiv činitelj današnje omike. — Govori: 1. Miklošič kot človek in učenjak. 2. O Slovenskem romanu. 3. Vzajemnost na polju slovstvenem. 4. A. Martin Slomšek pisatelj in odgojitelj naroda Slovenskega. 5. Zgodovina Slovencev v protestantski dobi. G. Zgodovina naših pradedov. 7. O razvoju Slovenskega gledališča. 8. Simon Jenko in njegova poezija. 9. Stara pravda leta 1515—1573. 10. Jernej Kopitar, učeni jezikoslovec in zgodovinar Slovenski. VIII. Classe. I. Semester. 1. Imenitnost vode v zvezi z narodnimi pravljicami. 2. Pokažite na kratko, da so mesta Jeruzalem, Atene in Rim prava domačija današnje omike. 3. 3. Arijsko pleme in Slovanski rodovi. 4. Dobro ime je naj lepša dedšina. 5. Družbinsko iu državno življenje starih Slovanov. G. Značaj starih Germanov po Tacitovi Germaniji. 7. Prestavi prvi dve poglavji Tacitove Germanije v lepo Slovenščino. — 11. Semester. 1. Človek krona stvarstva. 1. Ktere kreposti odlikujejo naj bolj stare Rimljane za časa ljudovlade. 3. Slovenske pisave. Glagolica, cirilica, latinica, bohoričica, dajnčica, inetelčica, gajica. Začetek, veljava in osoda vsaktere. 4. Cvetlice v narodovi domišljiji. Kaj misli, čuti, pregovarja, pripoveduje, poje prosti narod o teh milih hčerkah matere narave ? 5. Bog pozdravlja marsikoga, ki mu pa ne odzdravlja. G. Vera v neumrjočnost človeške duše'je vir vsega blagega in vzvišenega v življenju. 7. Quintus Horatius Flaccus, njegovo življenje in njegova dela. 8. (Zrelostni izpit.) „Zakaj začenjamo na meji 15. in IG. stoletja novo dobo v svetovni zgodovini?“ — Govori. 1. Kar nas osrečuje. 2. Prekmurci in njih književnosti. 3. Morje v Slovenskih narodnih pesnih. 4. O Jauu Kolaru, kot zastopniku romantike pri Slovanih. 5. Naturam si sequimur ducem, nunquam aberrabimus. G. Kaj označuje novo dobo v razvoju človečanstva ? 7. Pomen Erjavca za narodno odgojo. 8. O važnosti dobre vzgoje. 9. Kako so stari narodi mrtve pokopavali. 10. Kdo je Alenčica v Slovenskih narodnih pesnih. 11. Zgodovina Slovencev v starejših časih. 12. Krst pri Savici. 12. Matija Majar Ziljski in doba ilirska. 14. Kaj je čast in slava. 15. Pregled grške filozofije od prvih početkov noter do Aristotela. F. Privatlectüre. V. Classe. a) Latein. Ašič: Liv. XXII, 1—10. Ovid. metam. VII. 159—293; 528—660. Besanič: Liv. XXII, 1—20. Ovid. metam. VII, 528—660. Borštner: Liv. XXII, 1—20. Ovid. metam. II, 1-332. Debelak: Liv. XXII, 1—21. Ovid. metam. VIII, 183—235. ' Marki: Liv. XXII, 1 — 10. Ovid. metam. II, 1-332. Ostrž: Liv. XXII, 1—21. Ovid. met. VIII. 183—235; XV, 746—879. Spari: Liv. XXII, 1—21. Ovid. metam. XV, 622-879. Stornik: Liv. XXII, 1—21. Ovid. met. VIII, 618—720. Tiller: Liv. XXII, 1—21. Ovid. metam. VIII, 183—235; XV, 746—879. Vazzaz: Liv. XXII, 1—21. Ovid. met. Vlil, 183-235; XV. 746-879. Zgank: Liv. XXII, 1—25. Ovid. met. XV, 746—879. Zolgar: Liv. XXII, 1—20. Ovid. met. VIII, 193—235; XV. 746—879. b) Grie chisch. Ašič: Xen. An. IV, 5, 1—29. 8, 9—21. Bauer: Xen. An. IV, 3, 3—34. Beranič: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Blažinc: Xen. An. IV, 7, 1—14. 8, 9-21. Apomnem. III, 13, 1—4. 14, 2—4. Borko: Xen. An. IV, 5, 1-21. 7, 1-14. Apomnem. II, 1, 21—33. Borštner: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Černelč: Xen. An. IV, 5, 1—21. Apomnem. II, 4, 1-7. Debelak: Xen. An. IV, 7, 1 —14. Fekonja: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Fontana: Xen. An. IV, 7, 1 —14. 8, 9—21. Grasebitz: Xen. Apomnem. III, 13, 1—4. 14, 2—4. IV, 6, 1—4. 13—15. Gratze: Xen. Apomnem. II, 1 21—33. Greif: Xen. An. IV, 4, 1-22. 8, 1-28. Kocmut: Xen. An. IV, 7, 1—17. Korošak: Xen. An. IV, 7, 1 — 14. Lah: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Lantschner: Xen. An. III, 3, 1—20. 4. 1 —10. Lašič: Xen. An. IV, 7, 1—14. 8, 9—21. Markl: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Masten: Xen. Apomnem. 11, 1, 21—33. Ostrž: Xen. Apomnem. II, 3, 1—19. Pifko: Xen. An. IV, 5, 1—21. 8, 9—21. Apomnem. II, 1, 21—33. Puklavec: Xen. An. IV, 7, 1 — 14. Bakovec: Xen. An. IV, 8, 9—21. Apomnem. III, 13, 1—4. 14, 2—4. IV, 6, 1—4. 13-15. Rapoc: Xen. An. IV, 3, 3—34. Kyr. VII. 5, 7—33. Schnurren Xen. An. IV, 5, 1—36. Sparl: Xen. An. IV, 7, 1—14. Srebre Guido: Xen. Kyr. VII, 5, 7—33. Apomnem. II, 1, 21—33. Stajnko: Xen. An. IV, 7, 1-14. 8, 9-21. Stornik: Xen. An. IV, 5, 1—21. Tiller: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Vazzaz: Xen. Apomnem. II, 1, 21—33. Zemljič: Xen. Apomnem. II, 3, 1—19. Zgank: Xen. An. IV. 8, 9—21. Apomnem. II, 1, 21-33. Zolgar: Xen. An. IV, 8, 8—21. Apomnem. II, 1, 21—33. VI. Classe. a) Latein. Domajnko: Ovid. met. 8, 615—720; Sali. Cat. 1—20; Cic. in Cat. or. II. Gregorič: Sali. Cat. 1—20; Cic. in Cat. or. II. Günther: Verg. Aen. X. Hren; Caesar, bell. civ. I. Janžekovič: Sallust. Cat. Jost: Caes. bell. Gali. VII; Cic. in Cat. or. II. Kaučič: Verg. Aen. IV. Klementschitsch : Caes. bell. civ. II, 1—30. Kmet: Cic. in Cat. or. II. Kratter: Ovid. Heroid. I, III, IV, VII. Lassbacher: Ovid. met. 8,615—720; 8 183— 285. Lebar: Caesar, b. civ. II, 1—30. Lenart: Ovid. met. 6, 1 — 145; 13, 1—398. Lobenwein: Sali. Cat. 1—20. Lukman: aus Sedlmayers Auswahl aus Ovid. (S. 114—152) alles aus den Amores, Remedia amoris, Fasti Aufgenommene; Cic. in Cat. or. II. Marvvieser: Vergil. Aen. X. Masten: Liv. XXII; Verg. Aen. III. . Merčun: Ovid. met. 6, 5—82; 103—107; 127—145; 8, 615—720; 10, 110-142. Merkt; Sali. Cat. 1—40. Močnik: Caes. b. civ. II, 1—30; Cic. in Cat. or. IV. Muršec: Caes. b. civ. II, 1—23. (Nostitz: Caes. bell. Gali. VII, 68—90.) Petek: Ovid. met. 8, 183-235; 618-720. Petelinšek: Ovid. met. 12, 607—623; 13,1 — 398; Sali. Cat.; Cic. in Cat. or. II. Peterlič : Caes. bell. Gali. VII; Cic. in Cat. or. II. Premerstein: Caes. b. civ. II. Prodnigg: Caes. b. civ. I; Cic. in Cat. or. II. Babcewicz: Sali. Cat. Bojko: Sali. Cat. Sagadin: Caes. b. civ. I, 1—50. Sark: Ovid. met. IV, 615-662; 670-746; 730—764; V, 385—437 ; 462—571. Scherbaum: Caes. b. Gali. VII. 68—90; Sali, Cat. 1-20. Sedlar: Verg. Aen. X. Solak: Sali. Cat. 1-20. Steremšek: Caes. b. civ. II, 1—30, Strukl: Verg. Aen III, Sušeč: Caes. b. civ. II, 1—30. TomaziC: Sali. Cat,. 1—Ü0; Gic. in Cat. or. II. Ulaga: (Sedlmayers Auswahl aus) Ovid. met. XIII, XIV, 'XV. Vidovič: Liv. XXI, 39—63. Vobič: Verg. Aen. III. Voglar: Liv. XXI, 39—03; XXII ; Cie. in Cat. or. II, III, IV; Verg. Aen. 111. Wittermann: Sali. Cat. 1—30. Zamuda: Verg. Aen. IV. Franz: Sali. Cat.; Ovid. Amores I, 15; III, 9; Fasti II. 193—242; 533—566; 617 — 710; lil. 167—230; 523-674; Met. VII, 528—660; VIII, 618—720; XII, 007— 623; XIII, 1—39S; XIV, 246—307; Verg. Bue. 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10. b) Griechisch. Franz: Ilias 111 u. IV. Gregoriö: Ilias III. Groblšek: Ilias III. Janžekovič; Ilias XXII. Jošt: Ilias 111 u. IV. Kavčič: Ilias III. Kovačič: Ilias III. Kmet: Ilias III. Koprivšek: Ilias IV. Lenart: Ilias IV. Lukman; Ilias III. Manvieser: Ilias IV. Močnik: Ilias IX u. XIV. Staufer: Ilias XII. Steremšek: Ilias IV. Strukl: Herodot VIII, 00—93. Ulaga: Ilias III. Vobič: Ilias III. Voglar Ilias III und Herodot VIII, 60—117. VII. Classe. a) Latein. Cvetkovič: Cie. II. 111. IV. Hede geg. Catil. Kociper: Verg. Aen. IV. Kolar: Cie. II. u. IV. Rede geg. Catil. Kranjc: Verg. Aen. III, IV. Krevh Cie. II. u. 111. Rede geg. Catil. Lončarič: Verg. Aen. IV. Preindl: Caes. b. civ. I, 51—70 (Fortsetz.) — Cie. pro Ligario u. pro rege Deiotaro. Urbaczek: Caes. b. civ. 1.50—70(Forts.)Aen. III. Vidovič: Cie. pro Roscio Amer. Wraber: Verg. Aen. 111. b) Griechisch. Cvetkovič: Ilias VII. u. VIII., I. olynth. Rede. Dolar: Demosthenes irtni rrteqntov. Golob : Homeri Iliad. XIX. Kolar: Homeri lliad. XIX. Kranjc: Demosthenes mni (TTtcpdrov. Krevl: Demosthenes I. u. III. olynth. Rede. Lovrec: Homeri lliad. VII. Mathiašič: Demosthenes I. olynth. Rede. Meža: Demosthenes I. olynth., II. philipp. Rede und die Rede vom Frieden. Poje: Homeri lliad. XXII. Posolofsky: Demosthenes I. olynth. Rede. Preindl: Homeri lliad. XIX. u. XXII. Prus: Homeri lliad. XIX. Pupaclier: Demostlien. I. u. III. olynth. Rede, 7ret).t7T7Tov ß\ 7ttnl t(5v iv Xtijnovr/aq). Šlebinger: Homeri lliad. V, Herodoti I. 23. 24, I, 0. 28—45, 85—91, 111. 39—93, 120—125. Urbaczek: Homeri Iliad. XXII. Wraber: Homeri lliad. IX, xuzu ’lhXinnov ß’, ntnl arerpavov. VIII. Classe. a) Latein. Bauman: Cic. II. lib. de officiis. Jager: Verg. Aen. carm. 111.—IV. Koser: Cie. Tusc. disput. lib. I. Kosi: Verg. Aen. carm. III. Kukovec: Horaz’ Episteln, Tac. Ann. lib. VI. Lächle: Tac. Ann. lib. IV. et V. Limovšek: Tac. Ann. lib. IV. et V. Lubri: Tac. Ann. lib. VI. v. Mandelsloh: Tac. Ann. lil). IV. el V. Nödl: Cic. Cato Maior. Očk eil: Tac. Ami. lib. IV., Verg. Aen. carm. VI. et VIII. Poterč: Cic. Laelius. Pučnik: Verg. Aen. carm. IV. Rauter: Cic. Cato Maior. Rodoschegg: Cic. philipp. I. Slavič: Tac. Hist. lib. I. et II. Špindler: Tac. Ann. lib. XI. et XII., Verg. Aen. carm. III.—V. Vajda: Tac. Agricola, Horaz’ Satir. I. R. Wratschko: Tac. Ann. lib. IV. NVressnig: Cic. II., III. et IV. orat. in Cat. b) Griechisch. Božič: Hom. Odyss. XIII, XIV, XVI. Florjančič: Hom. Odyss. II. XU. Goričan: Hom. Odyss. XII. Platdii, Laches. Herič: Hom. Odyss. I. Jager: Demosth. Philipp. I. Janeschitz: Xenoph. Kyrup. VIII, 7, 2—28. Koser: Xenoph. Memor. Socr. 1, c. 2—3, 11. c. 1. Kukovec: Soph. Oed. rex. Lenart: Hom. Odyss. XII. Lubri: Hom. Odyss. III. Očkerl: Hom. Odyss. IV. Plat. Eutbyplir. Pučnik: Hom. Odyss. II. Stergar: Hom. Odyss. 11. Štuhec: Hom. Odyss. III., IV. Vuk: Hom. 11. V., VII. Weingerl: Hotn. Odyss. 11. Wratschko: Platon. Enthyphr. Wressnig: Platon. Enthyphr. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A. Ilihliotliek. I. Lehrerbibliotbek. (Unter der Obhut des Gymnasiallehrers Dr. J. Tertnik.) a) Geschenke: 1. Des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht: a) Österr. hotan. Zeitschrift, 1890; b) Zeitschrift für österr. Volkskunde, II. Jahr". 1896, 5.—12. Heft; c) Školstvo u Hrvatskoj i Slavoniji od njegova početka do konca god. 1895. — 2. Der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Anzeiger der malhemat.-naturw. Glasse, 1890; b) Sitzungsberichte der philosoph.-histor. ('.lasse, 134. und 135. Band.; c) Denkschriften der philosoph.-histor. Classe, 44. Bd.; d) Archiv für österr. Geschichte, 83. Bd. 1. Hillfte. — 3. Der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale: Mittheilungen, 1896, — 4. Des fürstbischöflichen Lavanter Gonsistoriums: Personalstand des Bisthumes Lavant in Steiermark im Jahre 1897. — 5. Der k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien: Beden, gehalten bei der am 5. December 1896 erfolgten feierlichen Inauguration des Bectors und der Bau der k. k. Hochschule für Bodencultur.— 6. Des historischen Vereines für Steiermark: a) Mittheilungen, 44. Heft; b) Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen, 27. Jahrg., 1896. - 7. Matica Hrvatska: Rječnik Hrvatsko-Slovenski, 1895. — 8. Des Directors Dr. Stornik P.: Mittelschule, X. Jahrg. 1896. — 9. Des Domherrn und Directors des Diöcesan-Priesterhauses Hribovšek K.: Die niederüsterreichische Statthalterei von 1501—1896. — 10. Des Herausgebers Dr. Medved A.: Gedichte des Hauptmannes Karl Vodovnik-Siegenfeld, 1897. — 11. Des suppl. Gymnasiallehrers Dr. Hofer A.: Süddeutsche Blätter, 1896, 7.—12. Lfg. — 12. Der Verlagsbuchhandlung Herbig F. A. in Berlin: Dr. Ploetz K.: Elementar-Grammatik der französischen Sprache, 18. Aull., 1896. — 13. Des Verfassers Dr. Glaser K.: A. Vaniček, Biographische Skizze, 1896. — 14. Des Verfassers Dr. Hergel G.: Die Jugendspiele, 1896. b) Ankauf: 1. Zeitschrift für die österr. Gymnasien, 1896. — 2. Literarisches Centralblatt für Deutschland, 1896. — 3. „Gymnasium“, 1896. — 4. Stimmen aus Maria Laach, 51 Bd. 1896, 52. Bd. 1897. — 5. Hettinger Fr. Dr., Apologie des Christenthums, 1.—13. Lfg. — 6. Breitenbach L. und Büchsenschütz B., Xenophons Kyropädie, 1. u. 2. Heft. — 7. Menge H., Bepetitorium der griechischen Syntax, 2. Aufl. — 8. Meyer G., Griechische Grammatik, 3. Aufl. — 9. Hoppe Th., Bilder zur Mythologie und Geschichte der Griechen und Börner, 5. Lfg. — 10. Boscher W. H., Ausführliches Lexicon der griechischen und römischen Mythologie, 32. Lfg. — 11. Fock G.: Catalogus dissertationum philologicarum classicarum, 1894. — 12. Schroed er Ed w., und Boethe G., Zeitschrift für deutsches Alterthum und deutsche Literatur, 40. Bd., 4. Heft und 41. Bd., 1., 2. u. 3. Heft.— 13. G/imm J. und W., Deutsches Wörterbuch, IV. Bd., 12. Lfg. und IX. Bd., 7. und 9. Lfg. — 14. Pfeiffer Fr. und Bechstein B., Gottfried’s von Straßburg „Tristan“, 2 Bde. —15. Pfeiffer Fr. und Bartsch K., Wolfram’s von Eschenbach „Parzival und Titurel“, 3 Bde. — 16. Zupitza J., Deutsches Heldenbuch, V. Th. — 17. Frey tag G., Technik des Dramas, 7. Aufl. — 18. E bers G., Gesammelte Werke, 27 Bde. — 19. Aliacel M., Pesme po Koroshkim ino Štajarskim znane, ]. del. — 20. Bartel A., Letopis Slovenske matice za leto 1896. — 21. Jagič V.: a) Archiv für slavische Philologie, XVIII. Bd.; b) Briefwechsel zwischen Dobrowsky und Kopitar. — 22. Levec Fr., Levstikovi zbrani spisi, IV. u. V. zvezek. — 23. Metelko Fr.: a) Lehrgebäude der slovenischen Sprache im Königreiche Illyrien und in den benachbarten Provinzen; b) Slo-venische Sprachlehre. Ein Auszug aus dem „Lehrgebäude etc.“ — 24. Miklosich Fr.: a) Bartholomaeus Kopitar’s kleinere Schriften, I. Theil; b) subjectlose Sätze, 2. Aufl. — 25. Strekelj K., Dr., Slovenske narodne pesmi, 2. snopič, 1896. — 26. M atica Hr v a t s k a, Hrvatske narodne pjesme, Knjiga I. — 27. Die österr.-ungar. Monarchie in Wort und Bild, 245.-277. Lfg. — 28. Österr.-ungar. Revue, 20. und 21. Bd. — 29. Der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien: Mittheilungen 40. Bd. Nr. 1 u. 2, 3u. 4. — 30. Daniel H. A. Dr., Illustriertes kleineres Handbuch der Geographie, 2. Aufl., 2 Bde. — 31. Der k.k.zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien: Verhandlungen, 1896. — 32. Boas, J. E. V., Lehrbuch der Zoologie. — 33. Frey H. Dr., Das Mikroskop und die mikroskopische Technik. — 34. Wiedemann, Annalen der Physik, 58. 59. und 60. Bd. — 35. Neubauer-Di v iš, Jahrbuch des höheren Ünterrichtswesens in Österreich, 10. Jahrg. 1897. Gegenwärtiger Bestand: 6582 Stücke in Bänden, Heften, Blättern und Tafeln und 18083 Programme. 2. Schülerbibliothek. (Für das Untergymnasium unter der Obhut des Prof. Pölzl, für das Obergymnasium unter der Obhut des Prof. Matek.) a) Geschenke: 1. Des k. k. Landesschulrathes: a) Bostok, Furchtlos und treu; b) Dr. H. Maria Truxa, Pfarrer Josef Maurer. 2. Des Octavaners Xilek: a) Goethes Gedichte; b) Hätzsch, Lehrgang der Stenographie. 3. Des Sextaners Grafen Nostitz-Bienek: a) Carl May, ,ii den Cordilleren; b) Groner, In den Bitterburgen und unter fahrenden Leuten; c) Zöhrer, Oesterreichisches Seebuch; d) Aus der Kaiserstadt, liist. Wiener Erzählungen v. W. du Nord, e) Zührer, Der letzte Ritter; f) Zölirer, Österreich. Fürstenbuch; g) Groner, Österreicher in Mexiko; h) Zölirer, Unter dem Kaiseradler. 4. Des Quartaners Franz Hoinig: Der gute Kamerad. b) Ankauf: 1. Bouvier und Krainz, Episoden aus den Kämpfen der k. k. Nordarmee 1866. 2. Kopp, Griechische und römische Literaturgeschichte. 3. Bender, Grundriss der römischen Literaturgeschichte. 4. Bojesen-Hoffa, Handbuch der römischen Antiquitäten. 5. Tumlirz, Tropen und Figuren, ü. Bostok, Furchtlos und treu. 7. H. Lange, Hans Holm, Soldatengeschichte. 8. M. Bogovič, Drame. 9. Zabavna knjižnica in Hrvatska antologija Matice hrvatske. 10. Dom in svet. 11. Pagliaruzzi, Zbrani spisi. 12. Knezova knjižnica, 111. zvezek. 13. Rutar, Samosvoje mesto Trst in mejna grofija Istra. 14. Dr. K. Glaser, Zgodovina slovenskega slovstva, 111. del. 15. Gedichte von C. Vodovnik-Siegenfeld. 16. Louise Pichler, Die Helden der deutschen Wanderzeit. 17. Dielitz: Naturbilder und Beiseskizzen. 18. J. Cox: Der schwarze Kapitän. 19. N'vedergesäß: Bilder aus Wiens Vergangenheit; Budolf von Habsburg; Männer aus dem Volke. 20. Berger: Albr. Dürer. 21. Weise: Vertraue auf Gott und deinen Kaiser. 22. Is. Braun: Beich und Arm; Aus alter und neuer Zeit. 23. Pennerstorfer: Die Hehlen der Perserkriege. 24. Fern: Manfred von Tarent; 25. Sturm: Andreas Hofer. 26. Körner: Unter den Tropen. 27- Schmidt: Nal und Damajanti. 28. L. Pichler: Hermann und Tiberius; Vater und Sohn; Hohenstaufenbilder. 29. Jessens Volks- und Jugendbibliothek: Treue Freundschaft; Hosen und Dornen; Vom Donaustrande; Alpenwanderungen. 30. Grüß Gott. IV. Jahrg. 31. Jessen: Goldkörner. 32. Zührer: Lebensbilder aus Österr.-lJngarn, 3 Bdchen. 33. Black Relly: Die weiße Rose. 34. Burniaiin: Deutsches Götterbuch. 35. Sturm: Märchen. 36. A. Gabršček: Knjižnica za mladino, 19 Hefte (15 Bände). 37. Kosi: Zabavna Knjižnica, 4 Hefte. 38. Kržič: Vrtec 1895. 39. Pomladni glasi, 5 Hefte. 40. Hubad, Junaki. 41. Zaljski, Na krivih potih. 42. Vrhovnik: Janez Cigler. Gegenwärtiger Bestand: 1393 Stücke in Bänden und Heften. lt. Uistoriseli-geograpliisclie Lehrmittelsammlung, (Unter der Obhut des Prof. Franz Hora k.) Ankauf: 3 historische Bilder. Stand der Sammlung: 74 Wand- und Handkarten, 20 Allanten, 30 geographische Bilder mit 10 Heften Text, 69 histor. Bilder, 2 Globen, 1 Tellurium. C. Physikalisches Cabinet. (Unter der Obhut des Prof. J. Hirschler.) Ankauf: Zeigerwage, Metallmanometer, Kallwasserschwimmer, Compensationsstreifen, Mischgefäß für calorimetrische Versuche, Oscillierendes Prisma, Camera lucida nach Nachet, Modell des Herschel’schen Spiegelteleskopes, Magnetisches Pendel, Inductions-Schlittenapparat, Kupfervoltameter, Smee’sehe Tauchbatterie, 2 Elektroskope nach Beetz. Das Inventar der physikalisch-mathematischen Sammlung enthält 600 Nummern. D. Murhistorisehes Cabinet. (Unter der Obhut des Prof. Dr. Anton Schwaighofer.) a) Geschenke: Des Herrn Prof. J. Majciger: 2 Steinkerne aus Täubling; des Herrn Prof. F. Horäk: ein Tannenheherbalg; des Sextaners O. Franz: ein Klapperstein und drei Petrefacte; des Sextaners F. Lukman: 2 Stück Neukohle ausSkalis; des Sextaners F. Scherbaum: einige ausländische Insecten; des Quintaners A. Lantschn er: je ein Balg des rothrücki-gen und des grauen Würgers; des Quartaners J. Persoglio: 7 Abdrücke aus Trifail; des Tertianers J. Korže: Granit aus Beifnig, ein Granatkrystall; des Tertianers G. Juritsch: Gneis von St. Lorenzen, je ein cm3 Eisen, Kupfer, Zink, Blei, Messing; des Tertianers F. Luschytzky: ein Iltis- und ein Igelbalg; des Tertianers A. Stiebler: verschiedene Salinenproducte; des Secundaners J. Kokoschinegg: ein Eichhömclienbalg (weiße Varietät); des Secundaners B. Pesteväek: 2 Topasgeschiebe. b) Ankauf: Putorius vulgaris, Lepadogaster Gandolli, Loligo vulgaris, Spirula Peronii, Terebratula vitrea, Dentalium entalis, Teredo navališ, Tellina nitida, Pholas dactylus, Mytilus Galloprovincialis, Lithodomus dactylus, Hirudo rnedicinalis, Nereis cultrifera, Eunice vittata, Calandra pahnarum, Metamorphose von Aporia crataegi, Arctia caia, Culex pipiens und Formica rufa, Echinus microtuberculatus, Nummulites numismaticus, eine Sammlung Mimikry, Kibitzeier, ein Modell eines Bienenstockes; Präparate der Baumwollpflanze, 20 Stück Pilz-inodelle; Glimmer, Röthel, Antimonglanz, Kupfernikel, Kohleneisenstein; 4 Wandtafeln (Hochofen, Gnsfabrik, Salzsudwerk, Kohlenbergwerk); Pyknometer, Magnetnadel, Feile, Bleitrog, 15 Präparatgläser. Die Sammlung zählt gegenwärtig 15.610 Stück in 1818 Nummern. E. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. (Unter der Obhut des Realschulprofessors A. Hesse und des Bürgerschullehrers F. Schuster.) Ankauf: 1. Gothische Blattform. 2. Orangenzweig. 3. Apfelzweig. 4. Birnzweig. u, Blattzweig. 6. Schwindporträt. 7. Bitschelporträt. 8. Hochrelief d. hl. Antonius. 9. Relief eines Mädchens, 10. Psyche, Büste von Tenerani. 11. Kopf der Sappho, antik. 12. Büste der Helena von Canova. Stand der Sammlung: A. 0 perspect. Apparate; B. 20 element. Drahtmodelle; C. 21 element. Holzmodelle; 1). 10 Architekt. Elementarformen; E. 10 architekt. Formen; F. 2t CeläU-formen; G. II ornamentale Gipsmodelle; H. 19 Ilgurale Beliefabgüsse; J. 10 Köpfe und Büsten; K. 00 Stück Varia; L. 13 Vorlagenwerke; M. 22 besondere Vorlagen. F. Musikaliensammlung. (Unter der Obhut des Gesanglehrers Leo Dobrowolny.) Ankauf: 8 Gesangbücher von G. Majcen, (i Cantate und 1 Orgelbuch hiezu von Josef M oh r. Stand der Sammlung: 12 Wandtabellen für den Gesangunterricht. 23 Gesangbücher von Haller, Majcen u. a. 10 Tantumergo und Segenlieder mit 299 Stimmen. 35 Graduale, Offertorien u. kirchliche Lieder mit 1075 Stimmen. 40 deutsche, slovenische und lateinische Messen mit 1173 Stimmen. 40 deutsche und 22 slovenische weltliche Lieder für gem. Chor und Männerchor mit 1479 Stimmen. Also zusammen 4070 Stimmen und eine Stimmgabel. 0. Münzensammlung. (Unter der Obhut des Prof. Franz Horäk.) Geschenke: Des hochw. Herrn Bartbol. Stabuc, Kaplans in St. Lorenzen ob Marburg: 1 Zehn-Guldennote der österr. Bank v. ,1 1803, 1 Ein-Gulden-Staatsnote v. J. 1800, 1 Sieben-Kreuzer-Stück a. d. B. des Kaisers Franz II. v. J. 1802, 1 Sechs-Kreuzer-Stück und 1 Fünf-Kreuzer-Stück a. d. B. des Kaisers Franz Josef 1. v. J. 1849 und 1859, 1 kleine Silbermünze a. d. B. des Erzherzogs Sigismund v. Tirol; des Oct. Lächle Alois: 1 Fünf-Gulden-Zettel der Wiener Stadtbank v. J. 1800; des Tertianers Schaller Josef: 1 Drei-Gentesimi-Stück a.. d. B. des Kaisers Franz 1. v. J. 1822, 1 Ein-Kreuzer-Stück a. d. B. des Kaisers Franz I. v. J. 1810, 2 Kupfermünzen a. d. B. des Kaisers Franz Josef I. v. J. 1851, 3 Bronzeinünzen des Kfm. Italien v. J. 1801, 1807, 1894; des Tert. Kolarič Jos.: 1 Drei-Kreuzer-Stück a. d. B. des Kaisers Franz I. v. J. 1820, 1 Sechs-Kreuzer-Stück a. d. B. des Kaisers Franz Josef 1. v. J. 1849, 1 Bronzemünze a. d. B. Georgs I. v. Griech. v. J. 1809, 1 kl. Bronzemünze der Schweiz v. J. 1882; des Tert. Juritsch Gottfried: 1 Bronzemünze a. d. H. des Kaisers Constantin; des Sec. Minafik Camillo: 1 Zehn-Centimes-Stück a. d. Heg. Leopolds I. v. Belgien v. J. 1802, 1 türkische Bronzemünze; des Sec. Schreiner Heinrich: 1 Ein-Mark-Stück a. d. B. des Kurfürsten Fried. Aug. v. Sachsen v. J. 1775, 1 Kupfermünze a. d. B. Maria Theresias v. J. 1705, 1 Drei-Kreuzer-Stück a. d. Beg. Franz Josef I. v. J. 1851, 2 ital. Bronzemünzen v. J. 1801 und 1800; des Sec. Bajšp Budolf: 1 Kupfermünze a. d. B. des Kaisers Franz I. v. J. 1807. Summe aller numismatischen Gegenstände: 1327. Anhang: 1 röm. Fibula, Bruchstücke eines röm. Mosaikbodens, Lachmanns Münzkunde und Hickmanns „Vergleich. Münztabelle“. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern hiermit der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung der Schüler. A. Die zwei Plätze der Andreas Kautschitsch’schen Studentenstiflung, bestehend in der vom hochw. Herrn Canonicus, Dom- und Stadtpfarrer Jakob Philipp Bohinc gegebenen vollständigen Versorgung, halten inne die Schüler Leopold Kaučič der UI. B und Andreas Glanjcer der VI. Classe. B. Die Zinsen der A. Kautschitsch’schen Stiftung im Betrage von G fi. wurden zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenerfordernissen verwendet. C. Die für 1897 fälligen Zinsen der Anton Hume r’sclien Stiftung im Betrage von je 5 fl. 25 kr. wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler der VI. Classe Johann Marwieser zuerkannt. I). Aus der Bingaufschen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzneien im Kostenbeträge von 20 tl. 12 kr. verabfolgt. E. Von den aus der Marburger Sparcasse-Jubiläumsstiftung bis 31. December 1890 fälligen Zinsen wurden laut Stadtschulrath-Beschlusses vom 14. December 1890 die h. o. Schüler Vamlek Julius der I. A, Levitschnigg Hermann der III. A und Weingerl Karl der VIII. Classe mit je 10 11. betheilt. F. In die Casse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder Gaben der Wohlthätigkeit für 1890/97 eingezahlt: 11. kr. Se. Fürstbischöflichen Gnaden Dr. Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant . . 20 — Der hochw. Herr Ignaz Orožen, aposl. Protonotar und Dompropst.........................2 — „ „ „ Lorenz Herg, Domdechant.................................................3 —• „ „ „ Dr. Johann Križanič, Domherr, Mitglied des k. k. L.-Sch.-B. ... 3 — Der hochw. Herr Jakob Philipp Bohinc, Domherr, Dom- und Stadtpfarrer .... 10 „ „ „ Karl Hribovšek, Domherr, Director des Diöcesan-Priesterhauses . 2 „ „ „ Dr. Josef Pajek, Domherr, f.-b. Gonsist.-Rath ........ 5 „ „ „ Dr. Johann Mlakar, Domherr, f.-b. Consist.-Rath, Theologie-Profess. und Leiter des f.-b. Knaben-Seminars .......... 3 „ „ „ Josef Zidanšek, Theologie-Professor und Sub-Regens des f.-bisch. Knaben-Seminars.................................................. „ „ „ Josef Majcen, f.-b. Hofcaplan......................................... „ „ „ Franz Feuš, Theologie-Professor....................................... „ „ ., Franz Korošec, Studienpräfect......................................... „ „ „ Alois Sver, k. k. Seelsorger.......................................... „ „ „ Jakob Tajek, k. k. Regimentscaplan................................... „ „ ,, Jakob Hribernik, Spiritual........................................... „ „ „ Martin Matek, Theologie-Professor...................................... „ „ „ Ludwig Hudovernik, Domvicar........................................... „ „ „ Franz Simonie, Dom-Caplan............................................ ,, „ „ Anton Cestnik, Chorvicar............................................. „ ,, „ Thomas Rožanc, Canonicus und Dechant in St. Magdalena . . . „ „ „ Josef Čižek, Caplan in St. Magdalena.................................... „ „ „ Josef Cede, Caplan in St. Magdalena................................... „ „ „ Matthäus Štrakl, Chorvicar............................................. „ „ ,, Johann Vreže, Religionslehrer......................................... Herr Ernst Terstenjnk, Stadtplärrkaplan in Wind.-Feistritz............................... „ Baron Richard Basso von Güdel-Lannoy................................................ „ Barth. Ritter von Carneri........................................................... Frau Josefine Prus in Gonobitz..............................................................1 „ Anna Majciger, Professorsgattin, Haus- und Realitiitenbesitzerin.................... Frl. Marie Schmiderer.................................................................... Herr Philipp TerC, med. Dr............................................................... „ Dr. Barth. Glančnik, Advocat und Realitätenbesitzer....................................2 „ Dr. Johann Sernec, Advocat und Realitätenbesitzer. ................................ „ Dr. Guido Srebre, Advocat in Rann................................................... „ Dr. Franz Raday, k. k. Notar und Realitätenbesitzer ................................ „ Simon Goritschnig, k. k. Finanzrath................................................. „ Josef Rapoc, Haus- und Realitätenbesitzer........................................... „ L. H. Koroschetz, Hausbesitzer...................................................... „ Josef Martinz, Hausbesitzer......................................................... „ Dr. Johann Schmiderer, Vicebürgermeister, Haus- und Realitätenbesitzer . . „ Josef Tscheligi, Haus- und Realitätenbesitzer....................................... „ Amand Iiak, med. Dr................................................................. „ Bernhard Jentl, Bealitätenbesitzer.................................................. „ Dr. Franz Voušek, k. k. Landesgerichtsrath.......................................... „ Johann Petrovič, k. k. Gerichtsadjunct.............................................. „ Anton Langer, k. k. Oberpostverwalter............................................... „ Franz Muršec, Hausbesitzer.......................................................... „ Theodor Kaltenbrunn er, Buchhändler und Hausbesitzer................................ „ Franz Oehm, Hotel- und Realitätenbesitzer........................................... „ Franz Kočevar, Weingroßhändler...................................................... „ Andreas Platzer, Papierhändler...................................................... „ Jakob Bancalari, k. k. Kreissecretär i. P........................................... „ Franz Holasek, Kaufmann............................................................. „ Gebrüder Schlesinger, Landesproductenhändler........................................ „ Dr. Peter Stornik, k. k. Gymnasial-Director......................................... „ Johann Majciger, k. k. Gymnasial-Professor.......................................... „ Franz Horäk, „ .................................. „ Anton Lantsebner, „ .................................. „ Jakob Hirschler, „ .................................. „ Franz Metzler, „ .................................. „ Karl Kirchlechner, „ .................................. „ Johann Koäan, „ .................................. „ Josef Holzer, „ .................................. „ Georg Pölzl, „ .................................. „ Franz Jerovšek, „ .................................. „ Ignaz Pokorn, „ . „ Blasius Matek, „ .................................. „ Di'. Anton Schwaighofer, „ .................................. „ Dr. Johann Tertnik, k. k. Gymnasial-Lehrer.......................................... „ Dr. Anton Medved, „ .................................. „ Jakob Kavčič, „ .................................. Herr Alois Stockmair, suppl. Gymnasiallehrer................. „ Dr. Alois Sclimitzberger „ .............. Ergebnis einer Sammlung unter (len Schülern des Gymnasiums*) fl. kr. 1 — 1 — 95 77-5 Summa 310 72-5 1897 Rechnungsabschluss Nr. 40**) vom 1. Juli 1897. Die Einnahmen des Vereines in der Zeit vom 1. Juli 1890 bis 1. Juli 1. Aus den Jahresbeiträgen der Mitglieder...................................197 11 2. Aus den Spenden der Wohlthäter.......................................11)! „ 3. Aus den Interessen des Stammcapilales................................... 200 r 4. Aus den Sparcasse-Interessen.............................................. 7 „ 5. Gassarest vom Jahre 1895 301 „ bestehen : — kr. 725,, 00 „ 07 „ II „ Summa 820 fl. 10-5 kr. *) 1. A ('lasse. Km st 10 Föhn 50 Freudenreich 20 Goschenhofer 50 Hojnik 20 Janschitz 20 Kor že 10 Koschell 20 Mayr 2 fl. - Mravlag 20 Petrovič 30 Reitter 30 Schetina 30 Schigcrt 30 Schönberger Bar. 40 Sobotka 30 Stornik 50 Viel bei tli 1 fl. 50 Witschela 20 8 fl. 30 I. B ( lasse. Bogovič ('valite Cugmus Damiš Dušej Finžgar Gaber Glonar Goričan Ivanič Karti n Kokol Koren Koropec Korže Kos Kosjek Kren Kukovec Lah Leskošek Lešnik Milavec Mravljak Mmn Murecker Napast Pažon Pirnat Požegar Kampre Reissmann Rop Sclineeberger Sok Štepec Šegula Martin Šegula Rudolf Sijanec Skerbec Slamberger Širec 1 1 10 30 20 50 10 2 fl. -20 10 10 50 10 10 ti 10 Toplak Josef 10 Lubetz 30 Ulčar 5 Milič 1 fl. - Veršec 30 Pollak 50 Weixl 30 Roschker 50 Zemljic 10 Schaller 10 Zorčič 10 Stiebler 50 Zorjan 20 Talakorer 50 13 fl 32 Uri 50 Zepitscli 30 II. A ( lasse. ti fl. 70 Bereiter 50 Fucke 50 Fuxhofer 50 liaberleitner 25 Hermann 25 Kalus 2 fl. - Kokoscliinegg 2 fl. - Markovicb 50 Petz 50 Ramsauer 50 Bössmiinn 30 Schwaighofer 30 Skraba 30 Staraschina 50 Stauch 50 Trümmer 30 Lenzbauer 30 10 fl. — II. R ( lasse. 10 Bukovšek 10 Dolinar 20 Dolinšek 1 fl. — Gaberc 20 Irgolič 10 Jufik 30 Kepa 15 Kolarič 30 Korpar Franz 10 Korpar Johann 10 Kotnik 10 Kramberger 10 Lipša 25 Minafrik Camillo 50 Minarik Johann 50 Mravljak 20 Mulec 20 Rajh 10 Rauter 10 Sagaj 20 Schreiner 1 fl — Štuhec 10 Tinauer 50 Veselko 15 Wurzer 10 Zorko 10 ti fl 75 Ul. H ( lasse. III. A ( lasse. Fel bor 50 Goschenliofer 50 Ho rak 50 Jandl 50 Korže 20 Levitschnigg 30 Ban 50 Cernko 30 Dobaj 30 Dvoršak 10 Ferk 10 Glančnik 1 fl — Golob 20 Heric 20 Kerblanko 10 Kidrič 20 Kranjc 20 Kotnik 30 Krambergar 20 Mihalič 30 Mišja 20 Ornik 30 Ozimic 20 Painbart 20 Pečovnik 33 Pohloven 20 Robič 1 fl 05 Tkavc 20 Vaupotič 15 ti fl 83 IV. A ('lasse. Bojane 1 fl. — Eckrieder 20 Hoinig 10 Janžek 10 Jaške 20 Kaltenbrunner 30 Katziantschitz 20 Mravlag 20 Pfrimer 1 11 — Sobotka 30 Tomažič ir, Weiss 10 Zavodnik 10 Zettel 10 1 fl ~05 IV. B C lasse. Alt 30 Andraschitz 15 Berk 20 Ferenc 15 Fišinger 20 Hiter 20 Holz 15 Jamšek 10 Jehart 30 Krajnc Kraner Kupljen Lebar Majcen Masten Medved Megla Mravljak Neumann Persoglio Pinter Pušenjak Rapoc Silvij Sinko Sanda Špindler Šumer Til 1 er Tomažič Tombak Trinkaus Vargazon Vuk Železnik 10 20 30 40 50 20 10 20 30 10 20 10 30 30 20 20 50 50 20 20 10 15 25 20 20 25 V. ( lasse. Ašič Bauer Beranič Blazine Borko Borštner Černelč Debblak Dolinšek Fekonja Graschitz Gratze Greif Heric Kocmut Lah Lantschner L ašič Marki M asten Ostrž Pifko Rakovec Rapoc Schnurrer Sernec Spari Srebre A. Srebre G. Stajnko Stornik Tiller Vazzaz Zemljič Zgank Žolgar 1 fl. VI. (iasse. 10 10 10 15 10 15 10 10 10 10 15 15 10 10 Domajnko 10 Franz 1 fl. — Glanjcer 20 Gregorič 1 fl. - Jost 20 Klementscliitsch 20 Kratter 7-5 iiukinan 50 Merčun 30 Merkt 1 fl. — Močnik 15 Mravlag 20 Muršec 1 fl. - Prem erste in 1 fl. - Prodnigg 1 fl. - Rabcewicz 50 Rojko 10 Sark 50 Sclierbaum 1 fl. - Solak 20 Staufer 20 Štrakl 50 Wittermann 30 11 fl. 22-5 VII. ('lasse. Cvetkovič 20 Dolar 15 K revi 20 Lončarič 20 Lovrec 20 M at hi ašič 50 Pupacher 20 Rožman 20 Šlebinger 20 Urbaczek 1 fl. — Wraber 20 3 fl. 25 VIII. (lasse. 10 Bosina 50 10 Florjančič 30 50 Heric 50 10 Janeschitz 1 fl. 20 Kost5r 50 10 Kosi 20 20 Liinovšek 50 10 Lubri 40 50 Maj že r 20 50 Mally 1 fl. — 20 Mandelsloh 1 fl. — 50 Nudi 1 f! — 10 Pučnik 30 10 Robič 50 — Rodoschegg 20 10 Sernec 50 50 Slavič 50 10 Weingerl 30 10 Wressnig 30 25 10 Žitek 10 fl 50 To 20 •*) Der Rechnungsabschluss Nr. 30 wurde in der ordentlichen Generalversammlung vom 20. November 189f> geprüft und für richtig befunden. Der Ausschuss des laufenden Vereinsjahres bestand aus den Herren : Dr. Peter Stornik, k. k. Gymnasial-Director, Obmann; Dr. Josef Pajek, Canonicus; Dr. Johann Mlakar, Canonicus ; Johann Košan, Georg Pulzl, Dr. Anton Medved, k. k. Professoren als Ausschussmitglieder. Als Rechnungsrevisoren fungierten die Herren : Blasius Matek und Dr. Johann Tertnik, k. k. Professoren, als Verificator des Protokolles : Prof. Juli. Majciger. Das Št,arnmcapital beträgt 5200 fl. in Papieren. Die Ausgaben für Vereinszwecke in der Zeit vom 1. Juli 1S90 bis 1. Juli 1897 betrugen: 1. Für die Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler: a) durch Heisteilung von Freitischen...................................... 356 ü. 40 kr. b) durch Ankauf und Einband von Lehrbüchern und Atlanten, welche den Schülern geliehen oder geschenkt wurden.............................108 „ 80 „ c) durch Verabfolgung von Kleidungsstücken ete............................ 21 „ 50 „ 2, Für Regieauslagen (Entlohnung für Schreibgeschiifte etc.)....................22 „ 85 „ Summa . . . 509 11. 01 kr. Es bleibt somit ein barer Cassarest von....................................310 11. 49’5 kr. G. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Ärzten in Marburg für bereitwillige und unentgeltliche Hilfeleistung in Krankheitsfidlen verpflichtet. II. Freitische wurden mittellosen Schülern von edelherzigen Wohlthätern 403, vom Unterstützungsvereine 35, zusammen 438 in der Woche gespendet. Für alle den Schülern des Gymnasiums gespendeten Wohlthaten spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebürenden innigsten Dank aus. VI. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. ln Befolgung des diesen Gegenstand betreffenden hob. Min.-Erl. vom 15. Septemb. 1890, Z. 19097, wandte sich der Berichterstatter auch heuer an das k. u. k. Stations-Commando und an den Ausschuss des h. o. Stadtverschönerungsvereines, welch beide Vorstehungen der h. o. Gymnasial-Jugend eine namhafte Preisermäßigung, erstere bei Benützung der Drau-Militär-Schwimmschule, letztere bei Benützung des Eislaufplatzes auf dem Stadtteiche einräumten, wofür ihnen an dieser Stelle zugleich der Dank der Anstalt ausgesprochen wird. Für die Jugendspiele im Freien wurde vom k. u. k. Stations-Commando der Exercier-platz in der Kärntnervorstadt jeden Mittwoch und Samstag nachmittags bereitwilligst überlassen, wofür ihm ebenfalls der wärmste Dank ausgedrückt wird. Auf diesem Platze und in dem h. o. Gymnasialgarten veranstaltete der Spielleiter Prof. Franz Xav. Metzler regelmäßig Spiele, an denen sich besonders die Untergymnasiasten eifrig betheiligten. Bei der Einübung und beim Betriebe der Jugendspiele dienten folgende Jugendspielschriften als Grundlage: 1. Prof. Dr. M. Lazarus, Über die Heize des Spieles, Berlin 1883. — 2. Georgens, das Spiel und die Spiele der Jugend, Berlin 1883. — 3. F. Kreunz, Bewegungsspiele und Welt, kämpfe für Mittelschulen etc., Graz 1892. — 4. Dr. Eitner, die Jugendspiele, 8. Aufl.-Leipzig 1893. — 5. M. Zeltler, die Bewegungsspiele, Wien und Leipzig 1893. — 6. Dr. Leo Burgerstein, Hygienische Fortschritte der österr. Mittelschulen seit Sept. 1890, Wien 1893. — — 7. Mittheilungen des Vereines zur Pflege des Jugendspieles, 1. 2. und 3. Mitth., Wien 1892, 1893, 1894. — 8. H. Sclnüer. Turnspiele, Leipzig 1895. — 9. Dr. Hergel, Jugendspiele, 1890. Spiel-Gruppe Glasse Zahl der Spieler in jeder Gruppe Spiele 1. I. A u. B. 50—G0 Haschen mit Freimal. Kreuzhaschen. Der Plumpsack liegt. Katze und Maus. Kreisfuchs. Drittenabschlagen. Schwarzer Mann. Schlangenziehen. Boccia. — Stehhall, Kreisball. Mützenball. Federball. Bastartin. Grenzfußball. Ballhaschen. Wanderball. Kreisfußball. — Tauziehen. Hinkkampf mit Stoßen. Wetthinken. Wetthüpfen im Hockstände. Dreibeinlauf. 2. II. A u. B, III. Au. B. 40—50 Kreisfuchs. Drittenabschlagen. Bärenschlagen. Bockspringen. Bai laufen. Speerwerfen. Schlangenziehen. Boccia, Groquet. — Deutscher Schlagball (Kaiserball). Wanderball. Ballhaschen. Kreisfußball. Grenzfußball. Federball. Bastartin. Beiterball. Herrenball. Schleuderball. — Tauziehen. Hinkkampf mit Stoßen. Wetthinken. Wetthüpfen im Hockstände. Dreibeinlauf. 3. IV. Au.B u. Obergymnasium. 30-40 Drittenabschlagen. Barlaufen. Speerwerfen. Bockspringen. Diskuswerfen. Groquet. Boccia. — Cricket, Grenzfußball. Schleuderball. Kreisfußball. Stoßball. Deutscher Schlagball (Kaiserball). Wanderball. Ballhaschen. — Tauziehen. Hinkkampf mit Sfoßen. Wettlauf. Ringen. Auch wurden vom Turnlehrer während des ganzen Jahres in dem Turnsaale Bewegungsspiele geübt. Der dies majalis fiel auf den 20. Mai. Die Conferenz, betreffend die Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend, wurde am 5. Jänner 1. J. abgehalten. VII. Erlässe der Vorgesetzten Behörden. 1. Verordnung des hob. k. k. Ministeriums für Gultus und Unterricht vom II. Juni 1S96, Z. 13582, betreffend den Gebrauch einer einheitlichen Melodie der Volkshymne beim Schulunterrichte. (L.-Sch.-R.-Erl. vom 1. Juli 1896, Z. 4896). 2. Erlass des hob. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom G. Jänner 1897, Z. 25728 ex 96, (L.-Sch.-R.-Erl. vom 19. Jänner 1897, Z. 395), betreffend die Maturitätsprüfungen an den Gymnasien und Realschulen. 3. Erlass des hob. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 22. December 1896, Z. 27840 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 9. Jänner 1897, Z. 76). Hei Aufnahmsprüfungen für die I. Classe sind im Rechnen auch Textaufgaben zu berücksichtigen. 4. Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 22. Jänner 1897, Z. 619 (L.-Sch.-R.-Erl. vom 11. März 1897, Z. 902), betreffend die Quartierverhältnisse der Schüler. 5. Erlass des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 30. December 1896, Z. 26.362, betreffend die Lehrerbibliotheken an Mittelschulen. 6. Verordnung des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 12. Februar 1897, Z. 17.261 ex 96, (L.-Sch.-R.-Erl. vom 6. April 1897, Z. 2456). Lehrplan uud Instructionen für den Turnunterricht an den Mittelschulen. VIII. Chronik, a) Veränderungen im Lehrkörper. Mit dem Erlasse des hohen Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 25. Juni 1896, Z. 13543, wurde dem h. a. Supplenten Alfred Krob eine Lehrstelle am k. k. Staatsgymnasium in Villach verliehen. An seine Stelle trat auf Grund des Erlasses des hochlöblichen k. k. steierm. Landes-schulrathes vom 7. October 1896, Z. 7029, der Supplent Dr. Alois Schmitzberger. b) Die wichtigsten Daten. Am 18. August 1896 wohnten die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers dem zur Feier des Geburtsfestes Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers celebrierten Hochamte bei. Das Schuljahr 1896/97 wurde am 18. September 1896 mit dem vom hochw. Herrn Dr. Johann Križanič, Domcapitular und Mitglied des hochlöbl. k. k. Landesschulrathes, gehaltenen hl. Geistamte eröffnet. Die Schüleraufnahme fand am 15. und 16. Juli, ferner am 16. und 17. September statt. Am -4. October feierte die Lehranstalt das Namensfest Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers mit einem feierlichen Gottesdienste und ebenso am 19. November das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin. Am 4. Jänner 1. J. starb in Wien der gewesene Landesschulinspector, Hofrath Adolf Lang. Er leitete als Director das Murburger Gymnasium vom Beginn des Schuljahres 1857/58 bis zum Schlüsse des Schuljahres 1868/69. (Siehe Schulnachrichten des Marburger Gymnasiums im Jahre 1870.) Am 13. Februar wurde das I. Semester geschlossen, am 17. begann das II. Sem. Am 10. und II. April wurden die österlichen Exercitien in Verbindung mit dem Empfange der hl. Sacramente abgehalten; außerdem empfiengen die Schüler dieselben zu Anfang und zu Ende des Schuljahres. Am 12. und 13. April unterzog der k. k. Landesschulinspector, Herr Dr. Johann Zindler, die Anstalt einer theilweisen Inspection. Am 28. April starb hierorts der sehr fleißige und wohlgesittete Schüler der IV. R Classe, Augustin Kniet; er wurde vom Lehrkörper und von den Schülern am 30. April zu Grabe geleitet, wo der Gymnasialsängerchor dem Verblichenen den letzten Abschiedsgruß nachsandte; am 7. Mai wurde für ihn eine hl. Seelenmesse gelesen. Am 9. Juni fand im Reisein der Herren: Dr. Hans Schmiderer, Vicebürgermeisters von Marburg, Heinrich Schreiner, Directors der h. o. Lehrerbildungsanstalt und mehrerer h. a. Professoren die Prüfung aus der steierm. Geschichte statt; an derselben betheiligten sich die Schüler der IV. Classe: Berk Anton, Jehart Anton, Persoglio Johann, Pinter Anton, Öanda Karl, Tiller Franz und Vargazon Ernst und gaben durch ihr vorzügliches Wissen Kunde von dem besonderen Eifer, den sie auf dieses Studium verwendet hatten. Die besten Leistungen waren die der Schüler Jehart Anton und Tiller Franz, denen die vom li. Landesausschusse gewidmeten Preismedaillen zuerkannt wurden. Da jedoch auch die fünf übrigen Bewerber, unter diesen namentlich Berk Anton und Pinter Johann, vorzügliche Kenntnisse an den Tag legten, wurde ihnen hiefür die verdiente Anerkennung ausgesprochen und sie erhielten, und zwar: Berk Anton und Pinter Johann je einen der vgn den» Herrn Vjcebürgenneister Dr, Hans Schmiderer und vom Director gespendeten Ducaten, Vargazon Ernst und Šanda Karl je 10 Kronenstüeke, Geschenke des Herrn Canonicus Dr. Johann Mlakar und des Herrn Landesausschusses und Reichsrathsabgeordneten Prof. Franz Robič, und endlich Persoglio Johann ein vom Herrn Fachlehrer Prof. Karl Kirchlechner gewidmetes Preisbuch. Die Geschenke vertheilte der Herr Vicebürgermeister Dr. Hans Schmiderer nach einer sehr gediegenen und warmen Ansprache an die Schüler, in welcher er ihnen die Redeutung des Studiums der Geschichte im allgemeinen und der Heimatkunde im speciellen auseinandersetzte und ihnen zugleich die treue Pflege derselben ans Herz legte, schließlich auch ihren heuer besonders guten Leistungen eine sie höchst ehrende Anerkennung zutheil werden lieli. Am 2S. Juni wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lehrkörpers dem in der Domkirche für weiland Se. Majestät, den Kaiser Ferdinand I., celebrierten Trauergottesdienste bei. Vom ÜI. Juni bis I. Juli wurden die mündlichen Versetzungsprüfungen, vom 3. bis 5. Juli die Classification vorgenommen. Rei derselben erhielten die erste Classe mit Vorzug folgende Schüler: Cmak Ludwig, Goschenhofer Robert, Mayr Alois, Schetina Victor und Yennigerholz Erwin der I. A-Classe; Goričan Anton, Kartin Heribert, Pirnat Josef und Zorjan Matthias der 1. B-Gl.; Schwaighofer Karl und Pawel-Rammingen Manuel der II. A-Cl.; Dolinšek Eduard, Jurhar Martin, Kostrevc Josef, Kramberger Martin und Rauter Matthias der II. B-Gl.; Goschenhofer Heinrich und Korže Ivo der 111. A-Cl.; Ban Adam, Černjavič Jakob, Kidrič Franz, Kolarič Josef, Monetti Franz, Pečovnik Adolf und Tkavc Anton der III. B-Gl.; Kaltenbrunner Roderich der IV. A-Cl.; Berk Anton, Jehart Anton und Pinter Anton der IV. B-CI.; Borätner Johann und Vazzaz Ludwig der V. CI.; Kratter Friedrich, Lu k in an Franz, Marwieser Johann, Močnik Franz, Sedlar August und Voglar Franz der VI. CI.; Wraber Max der VII. CI.; Božič Johann, Bosina Anton, Florjančič Josef, Kociper Johann, Kosi Jakob, Limov-šek Josef, Majžer Anton, Mally Arnold, Slavič Matthias, Špindler Franz und Stergar Anton der VIII. CI. Am 10. Juli wurde das heilige Dankamt vom hocliw. Herrn Can. Dr. Job. Križanič celebriert, nach demselben der Preis der Schillerstiftung für den gelungensten poetischen Versuch in slovenischer Sprache dem Schüler Lukman Franz der VI. Classe überreicht und mit der Zeugnisvertheilung das Schuljahr geschlossen. IX Statistik der Schüler. C 1 a s e ' I. 11. III. IV. Zusammen V. VI. VII. VIII a b a b a b a 1 b Zu Ende 1895/96 .... .‘il 53 25 51 -M 40 30 32 48 31 41 17 421 Zu Anfang 1896/97 . . . 40 73 26 53 23 45 21 30 48 51 25 42 483 Während des Schuljahres eingetreten .... 1 1 Im ganzen also aiifgcnoniincn • • 40 73 27 53 23 45 21 36 48 51 25 42 484 Darunter: Neu aufgenommen u. zw.: aufgestiegen .... 37 69 1 3 2 1 — 2 2 1 118 Repetenten .... 1 1 1 3 Wieder aufgenommen u. zw.: aufgestiegen .... — 24 46 21 41 19 36 46 46 25 41 345 Repetenten .... 2 3 1 4 — 4 1 — 3 — — ■ 18 Während des Schuljahres ausgetreten .... 6 7 2 4 1 1 1 1 7 2 — 1 33 Schülerzahl zu Und« 1890/97: Öffentliche .... 34 lili 24 49 22 44 20 35 40 49 25 41 449 Privatisten .... 1 1 2 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg 11 1 5 3 11 2 5 2 4 6 3 6 59 Steiermark (außer Marburg) 14 62 9 43 6 42 15 32 32 41 19 33 348 Niederösterreich .... 1 4 — — — — 1' — — — 6' Oberösterreich u. Salzburg 1 1 2 Kärnten 3 — 1 — 1 — — — 1 1 — — 7 Krain 1 2 — 2 1 — — 1 1 1 — 1 10 1 — 1 Tirol — 1 1 1 — — — — 1 — — — 4 Böhmen 2' 2' Mähren 1 1 Ungarn — 1 — 1 — — — — — 1 — 5 1 — 1 Bosnien 2 2 Deutschland 1 1 Summe . . 31 66 24' 49 22 44 20 35 40' 49 25 11 149' 3. Muttersprehe. Deutsch 221 17 13 12' 16 5 9 124J Slovenisch 3 66 1 49 3 44 7 35 28 32 20 32 Serbokroatisch .... 1 — — — — 1 — — 2 Cechoslavisch 1 1 — — — — — — — — — 2 Polnisch 1 Summe . . 34 66 24' 49 22 44 20 35 4-0' 49 25 41 449- 4. Religionsbekenntnis. Katholisch, lat. Ritus . . 33 66 24' 49 19 44 19 35 40' 48 25 41 4432 Evang., Augsb. Confession 1 — — — 1 — 1 — — 1 — — 4 Mosaisch — — — — 1 — — — — — — — 1 Griechisch-orientalisch . . — 1 — — 1 Summe . . 34 66 24 49 22 44 20 35 40 49 25 41 4491 5. Lebensalter. 10 Jahre 11 n 12 13 n 14 n 15 » 16 n 17 n 18 n 19 n 20 n 21 n 22 n 23 n 24 n Summe . 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige . . . Auswärtige............. Summe 7. Classification. a) zu Ende des Schuljahres 1896/97. I. Fortgangscl. mit Vorzug I. Fortgangsclasse . . . Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen II. Fortgangsclasse . . . III. Fortgangsclasse . . . Zu einer Nachprüfung zugelassen .................... Summe . . b) Nachtrag zum Schuljahr 1895/96. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . . . Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben (od. nicht erschienen sind) Nachtragsprüfungen waren bewilligt............. Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben . Nicht erschienen sind . . Darnach ist das Endergebnis für 1895/96: I. Fortgangsclasse m. Vorzug I. „ ... II. „ ... ! III. „ ... Ungeprüft blieben . . Summe . C 1 a s s e n. ! m. iv. alb alb!» b ‘ 34 66 ‘24 34 34 66 66 292 53 -24 24 49 41 49 49 51 1-1 20 44 20 22 14 21 40 20 3 20' 5 1 V. VI. VII. VIII Zusammen 35 40' 49 35 35 29 13 27' 4-0 2 24 8' 4 1 1 25 13 4 36 21 49 25 6 1 37 18 40' 49 4 D 43 23 1 3 32 48i 31 41 t) 9 6 13 5 9 41 41 2 15 17 7 33' 52 63 61 59' 49 36 36 22 23 5 2 1 41 10 31 4491 115 334’ 449’ 11 30 48' 305 59' 29 7 4491 33 22 11 1 49' 328’ 35 5' 417' 8. Geldleistungen der Schüler. C 1 a s s ß I. 11. III. IV. V. VI. VII. VIII. Zusammen Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet im 1. Semester *) im II. Semester *, Zur Hiilfte waren befreit im I. Semester im II. Semester Ganz befreit waren im I. Semester im II. Semester Das Schulgeld betrug im ganzen im I. Semester fl. im 11. Semester fl. a b a b a i 1) a b II sl 1, IS 57 24c) l(i 49 855 285 15d) lfie) 12 10 210 225 llf) 9g) 1 2 41 41 257-5 120 7 9h) IG 14 105 120 8 14i) 37 31 120 195 f> 9k) 15 12 00 120 3 8 33 28 45 120 91) 17m) 39 29 105 210 20 15n) 2 2 2!) 34 315 225 8 9 17 IG 120 135 15 10 27 32 225 150 189 154 3 4 292 317 2752-50 2100-— Zusammen 11. (i()0 1140 4-35 277.5 225 315 210 165 315 540 255 375 4852-50 Die Aufnahmstaxen betrugen . . fl. 79-80 147 4-20 10-50 4-20 2-10 210 — 6-30 G-30 — 2-10 264-60 Die Lehrmittelbei- träge betrugen fl. 40 73 26 53 23 45 21 3G 47 51 25 42 482-- Die Taxen für Zeugnisduplicate betrugen . . fl. — G G — — — 2 — 6 20-— Summe fl. 119-80 226 36-20 63-50 27-20 17*10 23-10 3G-— 55-30 57-30 25-— 50-10 766'60 9. Besuch des Unterrichtes in den relat.- obliq. und nicht obli- gaten Gegenständen. Zweite Landes- sprache (Slovenisch) 14 1 I. Curs — 9 — 6 — — — 1 — — 31 11. Curs _ 2 — 5 — 2 — 1 1 — — 11 III. Curs 3 — 2 1 6 IV. Curs 4 — 3 7 Französ. Sprache . — — — — — — — — — 3 7 7 17 jKalligraphie . . . 17 27 3 3 — — — — — — — — 50 Freihandzeichnen I. Curs 10 3 5 1 1 4 24 II. Curs — — 2 1 4 2 3 1 — — — 13 111. Curs — — — — — 1 1 3 2 2 — 9 Turnen: I. Curs IS 14 7 4 — 1 — — — — — — 44 II. Curs — — 1 13 7 10 G 6 — — — — 43 III. Curs — — — — — — 1 — 5 10 1 4 21 Gesang: I. Curs 3 24 2 10 — — — — — 1 — — 40 11. Curs — — 1 10 2 5 — — — — — — 18 Stenographie: I. Curs — — — — — — 7 19 10 8 — — 44 II. Curs — — — — — — — — 6 13 5 2 26 Steierm. Geschichte 12 — — — — 12 10. Stipendien. Anzahl der Stipen- dien im I. Sem.**) —, — — 1 1 2p) — 3 3 10p) 4 10 34 im 11. Sein. — — — 1 1 2p) — 3 3 10p) 4 10 34 Gesammtbetrag im I. Sem. fl. — — — 75 75 75 — 150 189 SO 463-50 239-50 475 1742-50 II. Sem. fl. — — — 75 | 75 75 1 — 150 IM I6S'50 239'50 475 1742-50 Zusammen! — — i - 1 150 150 150| 300 379 927 479 950 3185-— *) Davon sind vor der Zahlung des Schulgeldes ausgetreten: a) 3, b) 1, c) 5, d) 1, e) 1, f) 1, g) 2 h) 1, i) 1, k) 1, 1) 2, m) 3, n) 1, o) 1 Schüler wurda das Schulgeld zurückgezahlt. **) P) Jo ein Naturalstipendium. X. Maturitätsprüfung. Im Sommertermine unterzogen sich sämmtliche 41 Schüler der VIII. Classe dem Maturitätsexamen; die schriftlichen Prüfungen wurden vom 31. Mai bis 4. Juni vorgenommen und hierbei folgende Themen zur Ausarbeitung vorgelegt: 1. Aus dem Slovenischen: a) für Slovenen: Zakaj začenjamo na meji 15. in 10. stoletja novo dobo v svetovni zgodovini? b) zum Übersetzen ins Slovenische für Schüler deutscher Muttersprache: Dr. H. St. Sedlmayer und Dr. A. Scheindler, Latein. Übungsbuch für die oberen Classen der Gymnasien, Wien und Prag 1895 (Tempsky), pag. 3, Nr. 1 „Die Römer in den ältesten Zeiten“, Abth. 1 und 2. 2. Aus dem Deutschen: Abschied vom Gymnasium. Motto: „Drei Blicke thu zu deinem Glück: Blick’ aufwärts, vorwärts, schau’ zurück!“ 3. Zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: „Die Ereignisse in den Tagen nach Caesars Ermordung“. (Nach Grysars Handbuch lat. Stilübungen, Stück 24.) 4. Zum Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Livius, XXX. Buch, Gap. 43 (Ausg. v. C. J. Grysar). 5. Zum Übersetzen aus dem Griechischen: Platon, Hippias Minor, cap. XV. (Ooäg, io 'Initin, — vniQ i/iov). 0. Aus der Mathematik: 1. Einem gleichseitigen Cylinder ist ein gleichseitiger Kegel umschrieben; man berechne die ersten fünf Näherungswerte des Verhältnisses zwischen den Höhen der beiden Körper. 2. In welchen Punkten der Hyperbel 9 x’ — 7 y2 ' 63 stehen die Radiusvectoren normal aufeinander? 3. ln einer steigenden geometrischen Progression beträgt die Summe aus dem ersten und sechsten Gliede 00, die Summe aus dem dritten und vierten Gliede 2t; wie lautet die Progression? 4. Der Umfang eines rechtwinkligen Dreieckes beträgt 30 dm und der eine spitze Winkel 42°; a) man berechne die Hypotenuse, b) man construiere das Dreieck. Die mündliche Prüfung wird vom 12. bis 17. Juli unter dem Vorsitze des k. k. Landes-schulinspectors, Herrn Wilhelm Linhart, abgehalten werden. XI. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr Das Schuljahr 1897/9S wird am IS. September 1. J. um %S Uhr mit dem hl. Geistamte in der Aloisikirche eröffnet werden. Die Aufnahme der Schüler in die erste (Hasse wird am 10. Juli von 3 — 0 Uhr, ferner am 10. Sept. von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der II. B CI, die der übrigen neu eintretenden am 10. Sept. um die gleiche Zeit ebendaselbst stattfinden. Die Aufnahme der Schüler, welche der Anstalt schon angehört haben, erfolgt am 10. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der V. CI. Später findet keine Aufnahme statt. Schüler, welche in die erste Classe aus der Volksschule aufgenommen werden wollen, müssen das zehnte Jahr noch im laufenden Kalenderjahre vollenden und sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Maß des Wissens in der Beligion, welches in den ersten vier Classen der Volksschule erworben werden kann, b) In den Unterrichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schritt; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Sätze: Bekanntschaft mit den Begeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben beim Dictandosclireiben. c) Im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nichtkatholische Schüler haben bei der Einschreibung ein vom Beligionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht die deustche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Öffentlichkeitsrecht genießen. Schüler, welche von öffentlichen Gymnasien kommen, können einer Aufnahmsprüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler sind von ihren Eltern oder vertrauenswürdigen Stellvertretern derselben vorzuführen und haben sich mit ihrem Tauf- oder Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen und die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr., den Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag von 1 fl. 30 kr. und das Tintengeld für das ganze Schuljahr im Betrage von 30 kr. zu entrichten. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten bloß den Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe für einePrivatisteo- oder Aufnahmsprüfung beträgt 12 fl.; für dieAufnahmsprüfung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schüler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Bestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld beträgt 15 fl. für jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jedes Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direction zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes können nur solche wahrhaft dürftige*) Schüler befreit werden, welche im letzten Semester einer Staatsmittelschule angehört, in den Sitten die Note „lobenswert“ oder „befriedigend“, im Fleiße die Note „ausdauernd“ oder „befriedigend“ und im Fortgange mindestens die erste allgemeine Zeugnisclasse erhalten haben. Die bezüglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu überreichen. Für das I. Semester der I. Classe gilt die h. k. k. Ministerial-Verordnung vom 6. Mai 1890, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind: 1. Das Schulgeld ist von den öffentlichen Schülern der I. Classe im I. Semester spätestens ifn Laufe der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. 2. Öffentlichen Schülern der 1. Classe kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlüsse des I. Semesters gestundet werden: a) wenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala und in Bezug auf den Fortgang in allen obligaten Lehrgegenständen mindestens die Note „befriedigend^ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft dürftig, das ist, in den Vermögensverhältnissen so beschränkt sind, dass ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfindliche Entbehrungen möglich sein würde. 3. Um die Stundung des Schulgeldes für einen Schüler der I. Classe zu erlangen, ist binnen acht Tagen nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direction jener Mittelschule, welche er besucht, ein Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögensverhältnisse belegt sein muss. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkörper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schüler in Erwägung, ob bei denselben auch die unter Punkt 2, lit. a) geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schüler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zurückzuweisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das I. Semester wird unter der Bedingung ausgesprochen, dass das Zeugnis über das I. Semester in Beziehung auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala aufweist und der Studienerfolg mindestens mit der ersten allgemeinen Fortgangsclasse bezeichnet worden ist. Trifft diese Bedingung am Schlüsse des Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schüler das Schulgeld noch vor Beginn des II. Semesters zu erlegen. 4. Jenen Schülern der I. Classe, welche im I. Semester ein Zeugnis der ersten Classe mit Vorzug erhalten haben, kann auf ihr Ansuchen von der Landeschulbehörde die Bück-zahlung des für das I. Semester entrichteten Schulgeldes bewilligt werden, wenn sie die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das II. Semester erlangen. Die Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen werden am 16. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 70 des O. E. wird den auswärtig befindlichen Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verlässliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das einträchtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. *) Der Nachweis liiefür ist durch ein genaues, nicht über ein Jahr altes, vom Gemeinde- und Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen. Oznanilo. Na e. k. gimnaziji v Mariboru začne se šolsko leto 1897/98 s slo-'vesno mašo dne 18. septembra. Učenci, kateri žele na novo vstopiti v * prvi razred, oglasiti se morajo spremljani od svojih starišev ali njih namestnikov dne 16. julija ob 3. uri popoldne in začetkom novega šolskega leta dne 16. septembra dopoldne ob 9. uri pri ravnateljstvu s kerstnim listom in z obiskovalnim spričevalom ter izjaviti, žele li biti vsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje se prično 17. julija dopoldne ob 8. uri in 16. septembra ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca julija 1897. Ravnateljstvo.