MITTHEILUNGEN des Musealvereines für Krain. Jahrgang VIII. 1895. Heft 4. ö 4- 0 Ne whaus-Castelnuovo. In den «Mittheilungen des Musealvereines für Krain» für 1890 wurde auf S. 191 ff. das Schloss und die Herrschaft Newhaus-Castelnuovo am Karst behandelt. Zu diesem Aufsatze wurden nachher noch manche Vervollständigungen bekannt, die hier nachträglich veröffentlicht werden sollen. Erstens lag die mittelalterliche Burg «Carstberg» nicht beim Dorfe Golac, sondern zwischen den Weilern Brdo, Zagrad und Gojak auf der Kuppe 799 m, und das neue Schloss Castelnuovo nicht am Abhange, sondern gegenüber dem Hügel Gromada, wie dies schon in den «Mittheilungen» für 1891, S. 72, richtiggestellt wurde. Ueberdies müssen aber noch manche Familiennachrichten der Neuhaus nachgetragen werden, welche aus dem Coronini-Cronbergischen Archive bekannt geworden sind. Nachdem Graf Meinhard von Görz im Jahre 1358 Castelnuovo seiner Schwester Elisabeth als Mitgift gegeben hatte, übersiedelten die Neuhaus ins Görzische und machten sich in Cormons sesshaft. Im Jahre 1383 verpfändete Graf Meinhard dem Edlen Simon de Neuhauss aus Cormons nachbenannte Güter, welche früher Graf Albert demFacius aus Cormons und der Wilburga, «quondam Dirsi de Limberg», verpfändet waren, um 253 Mark bis Einlösung: Güter in Driolassa («Zalazom», am rechten Ufer der Stella, nordöstlich von Latisana) um 54 Mark, in Corona (südlich von Cormons) 8 Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. Vili, H. 4. und ein Gut in Cormons um 50 Mark, ein Gut in Cr augi io (westlich von Gradisca) um 25 Mark, einen Zehnt in Bain-stegen (Weinstegen, «Stegovci» bei Šmarje im Wippacher Thal) und sieben Güter daselbst um 96 Mark; ein Gut in St. Andrà (bei Görz) und eine Hube sammt Haus zu Lučin ico um 14 Mark; dann viereinhalb Huben zu St. Peter und anderthalbe Hube zu Vrtojba (bei Görz) um 18 Mark. Die Einlösung konnte geschehen einmal und gleichzeitig des Ganzen oder eines Theiles, wie auch factisch einige der genannten Güter im Jahre 1498 von den Nachkommen des genannten Grafen eingelöst wurden. Die obgenannten Güter brachte Ritter Johann Kobenzl von Prosecho Ende 1572 kaufweise an sich, und Erzherzog Karl bestätigte ihm den Kaufvertrag am 15. Februar 1573 zu Graz. Die damaligen Neuhäuser hiessen Anton und sein Sohn Jakob. Beim Verkaufsacte intervenierten auch Graf Peter Urban Frangipani von Castello (bei Porpetto), Jakobs Neffe, und Kaspar Copmaul,1 sein Grossvater. Der Kaufvertrag wurde abgeschlossen am 19. December 1572 zu St. Mauer (nördlich von Görz), «in domo propria habitationis Nob. Dni Anthoni». (Cassette I.) Am 1. April 1573 schloss Kobenzl in Görz noch einen besonderen Contract mit den Neuhaus wegen des Zehntes zu Bainstegen, dann wegen dreier Gründe, welche Rebula, Kanté und Vrabec bebauten, und wegen des Waldes «Certesa» (Crtež), welchen Kobenzl kaufweise an sich brachte. 1580, 2. April. Gradisca. Franz Neuhaus, Sohn des verstorbenen Christoph aus Cormons, verkauft dem Anton Panizol, Bürger von Gradisca, als Stellvertreter des Johann Kobenzl, den Weinzehnt in Sphigna (Svino, östlich von Reifenberg), welchen Zehnt Lucas Budigna um 29 Ducaten, einen Käse der besten Sorte im Gewichte von 20 Pfund und 1 Mertlein Cappenmauel war im Jahre 1390 Amtmann von «Newnhaws». einen Hasen in Pacht hatte. Der gedachte Zehnt gehörte dem Verkäufer «tarn ex suo iure, quam ex iure et emptionis titulo, acquisito a Nicolao Lionello (adelige Familie aus Cormons), haerede quondam Dni Camilli Neuhauser. (Cass. II.) Margaretha Neuhauss verkaufte 1563 ihre Besitzungen zu Planina (drei Hofstatten) und Kaltenfeld dem Niclas Räuber «ihrer notturfft wegen». Diese Besitzungen stammten von den Görzer Grafen her. (Cass. VII.) Wolf Neuhaus bezog jedes zweite Jahr den Weinzehnt vom Jaintscherperg (bei Šmarje?), «da man den Zehnten Sämb (Saum) in Weinpern gibt». (Libell aus dem Jahre 1585, Cass. V.) Die Neuhauser besassen zuletzt im Görzischen St. Mauro, westlich von Salcano. Auch am Hauptplatze von Görz besassen sie ein herrschaftliches Haus, «sita super Traunech (Travnik) prope rastellum» (Gitterthor). Wolfgang Neuhaus war Com-thur des deutschen Ritterordens zu Mottling und Tschernembl und seit dem Jahre 1483 zu Laibach. Ein anderer Wolf (oder Wolfgang) von Neuhaus zum Neukhoffl (bei St. Canzian an der Reka) war 1583 Landesverordneter in Krain (Valvasor). Joseph Neuhaus erlangte 1624 den Freiherrnstand. Wolf Friedrich, Patrizier von Görz, schenkte 1623 dem Freiherrn Lanthieri eine Behausung «Tabor» (wo?). 1761 bis 1771 war Ferdinand Freiherr von Neuhaus Dompropst in Laibach (Catalogus Cleri Labacensis, p, 11). Die Neuhaus wurden am 24. August 1698 zu Wien in den österreichischen Grafenstand erhoben. Czörnig, Görz-Gradisca, S. 657, wo mehrere biographische Notizen zu finden sind, gibt an, dass die Familie Neuhaus ausgestorben wäre. Dem ist nicht so, denn es lebt noch jetzt Graf Julius Ladislaus Neuhaus-St. Mauro (Sohn des Grafen Adolf), k. k. Oberst ausser Dienst, in Wien, dessen Tochter Adrienne im heurigen Frühjahr den Grafen Drašković geheiratet hat. In Oberschlesien blüht aber noch die freiherrliche 8* Familie «Neyhaus von Cormons», gewiss eine Seitenlinie unserer Neuhauser. Der Umfang der Herrschaft Neuhaus wird aus dem nachfolgenden Urbarial-Auszuge bekannt : Neu reformiert Yrbar über das Gericht Neuhauss vom Jahre 1576. Nachdem der Durchleuchtigst Fürst Carl, Erzherzog zu Oesterreich etc. nach Eintretung in derselben fürstlichen Regierung befunden, dass sich bei Ihrer f. D. eigenthümblichen Herrschaften, so auf ewigen Wiederkauf und sonst pfandschillingweis versetzt und verschrieben sein, mit den Urbarien auch deren Unterthanen, derselben Diensten und in anderer mehr Weg allerlei Veränderungen und Irrung zugetragen: so haben der wegen Ihrer f. D. für derselben unvermeidlichen Nothdurft angesehen, erwogen und bedacht, dass solche Ihrer f. D. eigenthümblichen Herrschaften, Gerichtsämter und Güter durch derselben Räthe und insonderheit hierzu verordnete Commissarien von neuen reformieren zu lassen etc. Die Commissarien haben drei dieser neu reformierten Urbare etc. angefertiget, eines Ihrer f. D. neben ihrer der Commissari Relation gehorsamst übergeben, das andere Ihrer f. D. Vitzdomb-Amt Krain erlegt, das dritte jetzigen Pfandinhaber zugestellt. Zur Herrschaft Neuhaus gehörten folgende Ortschaften: Ratschitze (Račiče) hat 8Va Huben, dient jede vier wällisch Schilling, thut wällisch Pfund ein und Schilling vierzehn, auf die teutsche Münz gerait bringt zween und zwanzig Kreuzer, zween Schwarz-Pfenning. (Also machten 20 italienische Soldi ein Pfund aus und anderthalb italienische Soldi waren gleich einem deutschen Kreuzer.) Ueberdies dienten diese Huben miteinander «Kuple-nikh» (gehäufter Metzen) Weizen, 17 Kpl. Hafer, 8 */2 Hennen, Brodlaibl und leisteten Raboth bei Wein- und Brennholz - Zufuhren, beim Heumähen und in die Mühle tragen. — Obrovv (Obrovo), 11 Huben à 2 Schilling. — Gradische (Gradišče), 13 H. à 4 Sch. — Markhouschzina (Markovščina). Diese Sup hat sieben Hueben à 4 Sch. — Polsanj (Polžane), 6 H. ä 4 Sch. — Metteria (Ma-tarija), 1 H. à 4 Sch. (jetzt sind im Dorfe 14 Häuser). — Her-peliach (Hrpelje), 9 H. à 2 Sch. — Rositschach (Rošče), 6 H. à 4 Sch.1 — Tubiliach (Tublje), 6 H. à 4 Sch — Slop (Slope), 9 H. à 4 Sch. — Wressouitz (Brezovica), 12 H. à 4 Sch. — Watsch (Bač), 7 H. à 4 Sch. — Odolina, 5 H. à 4 Sch. (Schloss der Grafen Marenzi). — Gradischitza (Gradišica, östlich von Brezovica), 3 H. à 4 Sch. — Artuisach (Artviže), H. à 4 Sch. (einige Grundstücke gehörten auch unter Schwarzenegg). — Oster-witza (Ostrovica), 3 H. à 4 Sch. — Khossiach (Kozjane), 9 H. à 2 Sch. — Suchorian (Suhorje), 13 H. à 4 Sch. — Tatriach (Tatre), 6 H. à 4 Sch. — Eriautschach (Erjavče), 6 H. à 4 Sch. — Hotischina (Hotičina), 5 H. à 4 Sch. — Merschach (Mršane), 5 H. à 4 Sch. — Sliuia (Slivje): In dieser Sup sein zehn ganzer Hueben à 2 Sch. — Lotschach (Velike Loče), 7 H. à 4 Sch. — Koltschitschach (Kolčiče), 8 H. à 4 Sch. — Orehikh (Orehek), 6 H. à 4 Sch. — Wresouowerda (Brezovobrdo), 4 H. à 4 Sch. — Jaueriach (Javorje), 11 H. à 4 Sch. — An der Latschach (Male Loče), 4 H. à 4 Sch. — Saieuschach (Zajevšče), 4 H. à 4 Sch. — Huiane (Huje), 6 H. à 4 Sch. — Gaberkh (Gaberk), 2 H. à 4 Sch. — Pregariach (Pregarje), 111/3 E ä 2 Sch. (Siehe Näheres bei Hrušica!) — Horian (Harije), 111/2 H. à 4 Sch. — Soboinach (Sabonje), 9 H. à 4 Sch. — Gross Werda (Velebrdo), 7 H. à 4 Sch. — Klein Werda (Malobrdce), 3 H. à 4 Sch. — Starigrad (Starada), 7 H. à 4 Sch. — Poduesach (Podbeže), 8 H. à 4 Sch. — Galtz (Golac), 8 H. à 4 Sch. — Schadanschtzina (Skadanščina), 4 H. à 4 Sch. — Schepiach, auch : Sepkhiany (Sap-jane), 8 H. à 4 Sch. — Passiackh (Pasjak), 14 H. à 4 Sch. Aus dem Schwarzenegger Urbarium ddto. Graz, 30. Juni 1622: Passiack mit seinem Gebiet ist auch der Herrschaft Schwarzenegg incorpo-riert, die Aufsicht über die Wälder hingegen führt die Herrschaft Neuhaus. — Nasuosich (Soze), 3 H. à 4 Sch. (Zvozi heissen Feldwege, die nur zur Zeit der Ernte oder Lese befahren werden.) •—-Saretschie (Zarečje) in Prember Gericht: 10 H. à 6 Kuplenik Hafer. — Kleinwertze (Brdce bei Zarečje) in Prember Gericht: 2 H., miteinander 12 Kuplenik Hafer. — Studenagora, 11/i H., miteinander 6 Sch. — Tominiach (Tominje) gibt jährlich unter Neuhaus 12 Heumäher und 12 Fuhren Holz. — Ritometschach (Ritomeče) gibt 1 Oestlich davon ist die Ruine eines kleinen Tabors mit schöner Aussicht. Hier soll man den Stein mit «Rundictes» gefunden haben. Ein alter Weg führt dort vorbei. jährlich unter Neuhaus 3 Heumäher und 3 Fuhren Holz. — Pier-pämb (Hrušica) ist schuldig jährlich unter Neuhaus zu geben und Raboth zu thun mit lS1^ Heumähern und 181/3 Fuhren Brennholz. Ueberdies dienten zwei Unterthanen mit 24 Sch. Die übrigen Bauern waren der Herrschaft Schwarzenegg und dem Pfarrer in Hrušica zinspflichtig. Aus dem Schwarzenegger Urbar: Crussiza (sammt Poljane) gehört mit seinem Gebiet zum Gerichte Schwarzenegg. Die Kirche hingegen, dann das Pfarrhaus und die dortigen Wälder sind dem Gerichte Neuhaus incorporiert. — Das kleine Dorf Pregaria existiert mit seinem Gebiet innerhalb des Gerichtes Schwarzenegg. Bey dem Taber (Starigrad oder Tabor bei Rošče) sein Undtersassen drei, dient jeder 12 Schilling. Leibeigene Unterthanen hatte die Herrschaft Neuhaus in Račiče drei mit 21/a Huben (Krassievik, Klassik, Jelouik), in Podgrad 13 (darunter hiess einer Stanik), in Golac 1, Javorje 1, Brezovobrdo 2 (beide hiessen Bre-sovec) und Erjavce 1 (Mahne). Folgende Müller zahlten den Zins der Herrschaft Neuhaus: Tomec Mahnetič, Vido Lukasič, Peter Kozlavec, Marco, Peter Slivar. Wenn in der Herrschaft Newhaus etwas «umgepracht vnd angepaut wird», so gebürt der Zehnt davon dem Gerichtsherrn. Ausser der jährlich zu leistenden Raboth ist jeder Unterthan schuldig, wenn man das «Gschloss Neyhauss wiederumb erheben und auf bauen würde», von jeder ganzen Hube einen Baum oder Zimmerholz zuzuführen und die nothwendige Handlangerarbeit zu verrichten. Ein jeder Untersasse der Herrschaft ist schuldig einen Tag Getreide zu schneiden und beim Baue des Schlosses, wie die Grundbauern, als Handlanger zu dienen. Die Ueberwachung der Kirchtage ist Sache des Herrschaftsinhabers oder seines Gerichtsverwalters. Jeder Unterthan des Dorfes, in welchem der Kirchtag abgehalten wird, ist dem Verwalter und seinen Leuten, die zur Ueberwachung gekommen sind, 2 Schilling, 1 Laib Brot und eine Schüssel Speise, je nach seinem Vermögen, zu geben verpflichtet, überdies noch jeder Gastwirt 2 Schilling. Folgende Kirchtage wurden in der Herrschaft abgehalten: Im Tabor zu Brezovica zu Set. Georgen (noch jetzt Kirchtag) und Set. Veit (jeder Wirt und Krämer zahlte 4 Sch. Standgeld, dann von jedem Saum Ware, die zu Markte gebracht wird, 2 Sch., beim Salze zahlt sowohl der Verkäufer als auch der Käufer diese zwei Sch., überdies musste noch die Viehmaut gezahlt werden). Zu Kozjane wird jährlich ein Markt und ein Tanz gehalten, in die Einkünfte davon theilen sich die Herrschaft und die Kirche daselbst. Wer an diesen Kirchtagen einen Lärm verursacht oder zur Waffe greift, der muss gleich dem Gerichte 32 Mark bezahlen. Von jedem Ochsen oder Rind, das im Gerichte geschlachtet und ausgeschrotet wird, gebürt dem Gerichtsherrn oder dessen Verwalter die Zunge. Wenn ein Schafhirt ein ganzes Jahr einem Bauern gedient hat und er dann selber Schafe hält, so ist er für vierzig Stück vom Herbaticum befreit, wenn er aber darüber hat, so muss er den Zehnt davon entrichten. Das im Gerichte übliche Mass für Getreide beim Kaufen, Verkaufen und Zinsentrichten enthält beim schweren Getreide (Weizen und Roggen), welches gestrichen gemessen wird, zwölf alte Viertel oder Tischkandln, beim Hafer aber, welcher mit den «Gupf» (?) gemessen wird, 158/* alte Tischkandln. Diejenigen, welche Wein ausschenken, müssen von jedem Saum 8 Sch. der Herrschaft bezahlen. Alle jene, welche in die herrschaftlichen Wälder «in das Ass treiben, wann dasselb’ geräth», müssen das «Assgeld» (slov. žirovščina) bezahlen, nämlich von einem alten Schwein 4 Kreuzer, von einem jungen 3 Kr. Jeder «Suppan», in dessen Gemeinde der Wald gelegen ist, muss die hineingelangenden Schweine aufschreiben, das Assgeld einfordern und der Herrschaft abführen. In der ganzen Herrschaft war nur eine Maut unter Neuhaus, und daselbst musste man bezahlen von jedem «Costraun», der ausserhalb des Gerichtes verkauft oder durch dasselbe getrieben wurde, einen schwarzen Pfennig, ebensoviel von einem Frischling oder Ochsen. Die Herrschaft überlässt jährlich folgende Berge den Schafhirten zur Abweidung gegen Entrichtung eines entsprechenden Herbaticum: Polana, Sabinkh (Zavinek), Skadanščina, Mar-kovščina, Medvenjak, Hocina, Molina, Gradišice, Tubi-ljak und Schepkhian (Žebkijan). Landgerichts Pidmarkh von Neuhaus. Vom Bildstock zu Kozina gegen Hrpelje zu, welches mit der Herrschaft St. Serif auf Lipliške staje und Mišja šoga (Mishishou) südlich von Herpelje confiniert, dann gegen Schwarzenegg hin in einem Graben gegen Strenschkiza (Strenškica) und dann in einem grossen Thal; eine Skolniza (školjnica = grosser Felsen) mit Namen Wrentinze, dann auf Grelauiz (Krelavec ?), auf Berg Zirgolano (Cer-kovljan? Čuk?) (allda ist ein Brunn, Piškovnik genannt), dann Na ulake, zu Endt Preseke und dann der Bach (nämlich Morin potok) gegen Zdravi Studenec1 (Strau studenec, Mrzlek?), der Weg gegen Schalium Werdo, dann auf den Berg Gabrove staje («Križni drevi»), Terliza, Kirche St. Serff (gehört noch zu Neuhaus), auf den Berg Stuliza («na Kalu»), dann nach dem Bache bis neben Ostro-vica, in den Bach Padež und Suhorica, welche dem Padež den Namen nimmt, Fluss Reka, Široka loka, Bach Prehad (Prhot), dann rechter Hand zur Quelle Jurjevec, Curmanove laze, hinunter in den Bach Suhorica zur Kozlovska loka; Bach Suhorica bei Smo-gorje (Pranndorf), Quelle Studenica, Bach Kačevec bei Gabrovo brdo; dann bis Slopal brdo (Slopo), wo die Grenze mit dem Gerichte Prem beginnt; ein Püchl Zaloka, Bach Posartua (Požerta), Zajevškica Dobino (Dobria) brdo, gegen Tominje am Ende des Medvedje brdo; Tominje raint mit Premb von Kameno brdo an Stenen-Bach, von da zu einem Buchenbaum bei Zarečje, auf Tre-binzen und gegen Wikhouiza ans Kreuz, von hier an raint Suose mit Premb gegen Prstena loka, auf Berg Kraljev hrib bei Studena-gora, was auf dem Berg nicht als Mahtwiese (senožet) angesehen werden kann, dann der Bach Kukoravec, dann die Hälfte des Berges, worauf mehrere Kreuze gewesen. Vom Bach Kukuriavec an grenzt es an Gutteneck auf Kosniatèrt und Okroglic, von dannen gegen Mali Oslak, in den Bach Wrusna hinab an die Mühl Peter Vičič, vom Bache zur Quelle, an einen Buchenbaum mit Kreuz, zum Felsen Stalinza (Skalinca?) gegen den Wald Sopjanski gozd, in einen Graben, der mit Wintergrün bedeckt ist, zu einem Köl (Kal?), wo ein Biernbaum ist, von dannen auf eine grosse Grube (Karstloch?), auf den Berg Travni auf Matschgital (Mačji dol?), dann rechter Hand zu einer Grube, wo die Grenze mit Muna unter Schwarzenberg ist. Die Unterthanen von Pasjak und Starigrad geben an, dass zwischen ihrer Gemeinde und der von Mune seit ihrem Gedenken keine bestimmte Grenze gegeben habe, sondern sie hätten 1 Nach dem Schwarzenegger Urbar vervollständigt. allezeit ihr Vieh nachbarlich zueinander geweidet. Račiče grenzt gegen Mune am Berg Terstenik, dann der Wiesmader-Berg von Račiće, Berg Zabnik, ein Thal mit einem Eichenbaum und ein Khäl. Golac grenzte an die Herrschaft St. Serff gegen Vodice am genannten Kall, «von dannen in Jauer auf den Pühl Sabnikh» auf Pekina, zum Viehstand beim dicken Felsen, dann auf Grossund Klein-Pleševica, auf Vrata (Mala in Velika Vrata) unter Sch warzeneck, auf Strahovica, Slavnik zu einem Käll, zu einem Stein mit Kreuz, auf ein Käl (pri Mrazovniku) am Ende der alten Presika, rechter Hand abwärts gegen Berg Medenjak (auf der Specialkarte falsch «Medvedjek») und Statliza, an die Wiesmahd am Berg Slabonog, an den Berg Debelivrh bis auf Lipove staje (früher «Lipliške staje» genannt). Dann folgen: Articel, deren ein Gerichtsverwalter zu Neuhaus nachkumen soll. Authentische Copie unterschrieben von Johann Ferdinand Grafen Petazzi. (Sein schön erhaltenes Siegel hat in der Mitte des Wappens einen sechszackigen Stern, im rechten oberen und linken unteren Felde die sieben Nägel (?) der Petazzi, in den beiden anderen Feldern einköpfige Adler, als Helmschmuck links den Adler, rechts den Stern.) Archiv im Rudolfinum zu Laibach: 60/1. Die Protestanten zu Weichselburg. Von K. Omologar. Als sich die Lehre Luthers in den habsburgischen Landen verbreitete, schlossen sich der Adel und die Bürgerschaft derselben zunächst an, die Bauern hingegen wurden meistens von den Grundherren zur Annahme derselben gezwungen. Während die katholisch gesinnten Landesfürsten in ihren Städten, Märkten und Herrschaften der neuen Glaubenslehre leicht entgegentreten konnten, war es ihnen hingegen nicht leicht, den zumeist protestantisch gesinnten adeligen Grundherren zu widerstehen. Die fortwährende Türkengefahr zwang die Landesherren, den Adel bei guter Laune zu erhalten, und mehr als ein halbes Jahrhundert ist verflossen, bis es dem energischen Gegenreformator Bischof Chrön gelang, der lutherischen Lehre in Krain ein Ende zu machen. Die Landesfürsten ordneten wiederholt die Vertreibung der Prädicanten aus ihren Städten und Herrschaften an, aber diese fanden Zuflucht beim nahen Adel. Dahin begaben sich auch die landesfürstlichen Unterthanen, wenn sie den Predigten der Prädicanten beiwohnen wollten. So war es auch in der Gegend von Weichselburg. Die Stadt Weichselburg wie die Herrschaft Weichselberg (jetzt «Stari grad») waren landesfürstlich; das etwa fünf Minuten westlich von der Stadt gelegene Schloss Weichselbach (slov. «Višnja», beim Landvolke nach seiner ursprünglichen Gestalt «Turn», gegenwärtig zumeist «Baronov grad» genannt) gehörte damals den der evangelischen Lehre gewogenen Herren von Gali. Valvasor erzählt (XL, S. 627), «dass in einem unterirdischen Raume im Schlosse sich mehrere Leichen protestantisch Gestorbenen deren von Gail sich beigesetzt befinden». Dieses beruht auf Wahrheit. Der verstorbene Besitzer Benno Freih. v. Taufferer erzählte mir, dass er den vermauerten unterirdischen Raum in der Nähe des Getreidespeichers öffnen liess und darin thatsächlich Leichen fand. Die Thür liess er wieder vermauern. Der ganze obere Theil des Schlossgartens ist unterwölbt, der südliche Theil davon dient noch jetzt als Keller. Der an der Nordostecke des Schlosses stehende einstöckige Getreidespeicher heisst im Volksmunde «ajdovska cerkev» (heidnische Kirche). Dieses Gebäude wurde als protestantisches Bethaus aufgeführt und diente (nach der Aussage des obgenannten Schlossbesitzers) auch später als katholische Schlosskapelle, bis (wie aus den Schlossacten ersichtlich ist) beim Umbaue des Schlosses in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhundertes die gegenwärtige, der Mutter Gottes geweihte Kapelle, neben dem Stiegenhause errichtet wurde. Die Stadt Weichselburg hatte seit 1567 als Prädicanten Hans Kotscheer, welcher im Jahre 1570 vom Erzherzog abgeschafft und aus seinen Ländern vertrieben wurde. Die Stadt wie die umliegenden Dörfer Grosslack, Am Berg (Peščenjek?), Dedendol, Im Winkel (?), Pürkhdorf (Brezovo), Leskovec, Greifenberg (Vrh) und Polica baten die Landstände, dieselben mögen sich beim Erzherzoge um die Zurückberufung ihres Predigers verwenden, was auch geschah; doch, wie es scheint, ohne Erfolg. (15. April 1570. — Dimitz III., p. 25.) Die Prädicanten hielten sich gegen den Willen des Landesfürsten in der Gegend von Weichselburg auf, und der Erzherzog Karl musste im Jahre 1579 den Weichselburgern wieder verbieten, die Predigten der evangelischen Prädicanten anzuhören. (Valv., IV. Bd. ; Dimitz 1. c., III., p. 76.) Noch im Jahre 1592 hatten die Protestanten zu Weichselburg ihre Begräbnisstätte in der dortigen Pfarrkirche. (Dimitz 1. c., III., p. 317.) Recht interessant ist die unten abgedruckte Urkunde aus dem Stadtarchive zu Weichselburg vom Jahre 1582, welche meines Wissens bisher noch nicht veröffentlicht worden ist, denn sie bestätigt die obige Mittheilung. Bei dieser Gelegenheit spreche ich dem Herrn Bürgermeister Anton Štepec und dem löbl. Gemeinderathe zu Weichselburg für die Erlaubnis der Benützung des städtischen Archives meinen innigsten Dank aus. Graz, 1582, October 19. Carl von gottes gnaden, Erczherczog zu Oesterreich, Herezog zu Burgundi, Graue zu Tyrol etc. Getrewen lieben, Wir werden, nit one sonderliches misfallen, berichtet, wie sich ir etliche aus der burgerschafft vnd schirr maisten thails ewres mitls allda zu Weyxlberg, anmassen vnd vndersteen sollen, den fürgeseezten ordentlichen Pfarrer zu verachten, vnd in das schlössl Weixlpach, zu des sectischen predicantens daselbs vermainten gottsdienst vnd predigen zulauffen, Wir vns dann derselben namens auch versorgen, vnd khaines wegs gemaint ist soliches hinfüro zugestatten. Demnach wollen wir euch hiemit, bey vnserer ungnad vnd straff, alles ernsts aufferlegt vnd gebotten haben, dass ir hierauf soliches hinauss lauffen, alszbald dermassen würcklich ein vnd abstellet, damit Wir im widerspill nit Verursachewerden, gegen den ungehorsamen, mit angeregter bedroeter straff zuuerfaren, wie es dann zwar auf den fall disz Vnsers beuelchs verrachtung one ainihe Verschonung, mit solichem ernst beschehen, dass andere darob ain Exempl haben sollen, an dem beschiecht vnser gefelliger ernstlicher willen vnd maynung — Geben in Vnser Stat Gräcz, den neunzehenden tag Octobris anno im zwaivndachczigistn. Carolus m. p. (Original, Papier mit aufgedrücktem, nur theilweise erhaltenem erzherzoglichen Insiegel. Stadtarchiv zu Weichselburg.) Die Bärlappgewäehse Krams. Von A. Paulin. Die Bärlappgewächse (Lycopodinae Prantl) sind ausdauernde, mit echten, einfachen oder gewöhnlich mit ga-belig verzweigten Wurzeln versehene, seltener wurzellose Sporenpflanzen mit verzweigtem, selten einfachem Stamme und mit einfachen, im Verhältnisse zum Stamme meist kleinen Blättern. In Bezug auf ihren inneren Bau lassen dieselben stets eine Oberhaut, ein Grundgewebe und hoch entwickelte Gefässbündel unterscheiden und bilden daher eine der drei Classen der Gefässbündel-Kryptogamen (auch Farnpflanzen, Pteridophyta genannt). Wie bei allen Gefässbündel-Kryptogamen findet auch hier ein Generationswechsel zwischen einer geschlechtlichen und einer ungeschlechtlichen (vegetativen) Generation statt. Aus den einzelligen Vermehrungsorganen, den Sporen, entwickelt sich die Geschlechtsgeneration in Form kleiner, zuweilen nur auf wenige Zellen reducierter Vorkeime (Prothallium), an welchen sich die männlichen und die weiblichen Geschlechtsorgane entwickeln. Erstere heissen Samenkörperbehälter (Antheridium) und erzeugen in ihrem Inneren zahlreiche Samenkörper (Spermatozoiden) in Gestalt nackter, selbstbeweglicher Protoplasmakörper. Die weiblichen Geschlechtsorgane werden Eibehälter (Archegonium) genannt und haben eine flaschenförmige Gestalt; in ihrem unteren, bauchartig erweiterten Theile entsteht die nackte Eizelle. Aus der durch Samenkörper befruchteten Eizelle geht der Keimling (Embryo) hervor, der zu einer neuen Pflanze heranwächst, welche die ungeschlechtliche, sporentragende Generation repräsentiert. In bestimmten Regionen des Stengels, respective seiner Zweige, entwickelt nämlich die herangewachsene Pflanze die kapselartigen Sporenbehälter (Sporangium). Diese, stets aus einer Gruppe von Oberhautzellen hervorgehend, entspringen einzeln auf dem Grunde der Blattoberseite oder in der Blattachsel oder selbst über der Achsel von Tragblättern (Fruchtblätter, Sporophylle) am Stamme — selten erscheinen die Sporangien ohne Tragblätter zu zwei bis drei zu kapselartigen Gebilden verschmolzen und dem Scheitel kurzer, zweiblättriger Zweige eingesenkt. Die gegenwärtig lebenden Bärlappgewächse, die sich auf etwa 550 Arten belaufen, sind nur als die letzten spärlichen, zwerghaften Nachkommen dieser Pflanzengruppe zu betrachten, welche in ihren untergegangenen hochstämmigen Riesengeschlechtern vornehmlich früheren Schöpfungen angehörte. Ihre höchste Entfaltung erreichten diese interessanten Gewächse in der Steinkohlenperiode, zu deren Vegetationscharakter sie hauptsächlich mit beitrugen in einer Anzahl eigenthümlicher, grossentheils baumartiger Pflanzenformen. Diese sind mit jener Periode auch wieder von der Erde verschwunden, haben jedoch, wie aus der immensen Zahl ihrer begrabenen Reste gefolgert werden muss, das Hauptmateriale zu den Kohlen geliefert. Nach dem gegenwärtigen Stande der Kenntnis, die wir über die Bärlappgewächse haben, können wir dieselben in fünf Familien eintheilen, als: 1. Farn. Lycopodiaceae (Bärlappe) mit den beiden Gattungen Lycopodium und Phylloglossum. Die Gattung Lycopodium, die schon in der Steinkohlenperiode auftritt, ist über die ganze Erde verbreitet, entwickelt jedoch ihren grössten Formenreichthum in den Tropen. Man kennt circa 100 Arten, die theils erdbewohnende, theils (viele tropische Arten) epiphytische Kräuter repräsentieren, welche ihre Spo-rangien in den Achseln gewöhnlicher oder viel häufiger in solchen abweichend gestalteter und dann zu ährenförmigen Fruchtständen vereinigter Tragblätter entwickeln. Die auf Neuholland, Tasmanien und Neuseeland einheimische Gattung Phylloglossum ist nur in einer Art als Phylloglossum Drummondi Kze. bekannt; diese ist ein nur wenige Centimeter hohes, einer kleinen Erdorchidee ähnliches Pflänzchen mit zwei Knollen und mit bis elf schmal linealischen, fast stielrunden Blättern am Grunde des unverzweigten, schaftartigen Stengels, der mit einer kurzen Aehre von Sporangi en tragender Blätter abschliesst. 2. Farn. Psilotaceae umfasst perennierende, wurzellose Gewächse vom Aussehen kleiner sparriger Sträucher mit gabelig verzweigtem, mit sehr kleinen pfriemlichen Blättern besetztem Stengel, welche ihre zu zwei bis drei zu kapselartigen Gebilden verschmolzenen Sporangien am Ende sehr kurzer, zweiblättriger Zweige entwickeln. Die vier bekannten Arten vertheilen sich auf die beiden Gattungen Psilotum und Tmesipteris, wovon erstere auf Madagaskar, den Molukken, Sandwichinseln u. s. w., letztere in Australien vorkommt. 3. Fam. Isoetaceae (Brachsenkräuter) mit der einzigen, über die ganze Erde in circa 50 Arten verbreiteten, auch fossil aus den tertiären Süsswrasserkalken von Oeningen bekannten Gattung Iso et es enthält binsenartige, theils am Grunde der Gewässer wurzelnde, theils amphibische, theils landbewohnende Kräuter mit unverzweigtem, knolligem Stamm und langen pfriemenförmigen Blättern, die an ihrer scheidig erweiterten Basis einzelne grosse, Makro- oder Mikrosporen enthaltende Sporangien entwickeln. 4. Farn. Selaginellaceae gleichfalls mit nur einer, früher der Gattung Lycopodium zugerechneten, in circa 350 Arten bekannten Gattung Selaginella, welche auf der ganzen Erde, mit Ausnahme der Polarzonen, vorkommt, in der grössten Artenzahl jedoch in den feuchten Waldgebieten der Tropen anzutreffen ist. Sie umfasst ausdauernde, zarte, moosähnliche, landbewohnende und zum Theil auch epiphytische Gewächse, die ihre zweierlei Sporangien (Makro- und Mikrosporangien) in den Achseln von Fruchtblättern ausbilden, welche zu ährenähnlichen Ständen vereinigt sind. An diese vier, recente Gattungen umfassenden Familien schliessen sich die nur fossil bekannten Familien, als: 5. Farn. Lepidodendreae (Schuppenbäume), baumartige Bärlappgewächse, die vom unteren Devon bis zum oberen Carbon Vorkommen, am häufigsten jedoch in der unteren und mittleren Kohlenformation sich finden. Sie stehen in vegetativer Hinsicht der Gattung Lycopodium am nächsten, aber ihr Stamm erreichte bei einem Umfange von 4 m die enorme Höhe von über 30 m. Diese Stämme waren regelmässig gabelig verzweigt und mit spiralig gestellten Blättern besetzt, welche eigenthüm-liche, rhombische Narben hinterliessen. Die grossen cylindrischen Fruchtähren waren Tannenzapfen ähnlich und trugen am Grunde grosse, bis 2 cm lange Makrosporangien, an ihrem oberen Ende die viel kleineren Mikrosporangien. 6. Fam. Sigillariaceae (Siegelbäume), welche vermuthlich auch eine andere Gruppe ausgestorbener, baumartiger Bärlappgewächse sind und besonders in der mittleren Carbonformation auftreten. Die säulenförmigen, unverzweigten oder nur am Grunde gegabelten, bis 40 m und darüber hohen Stämme trugen an der Spitze sowie an den Enden der Aeste dichte Büschel steifer, grasartiger Blätter, welche siegelähnliche, in Längsreihen geordnete Narben hinterliessen. Die zweierlei Sporangien sassen auf dem breiten Grunde der zu ährenförmigen Ständen vereinigten Fruchtblätter. Als Stammstümpfe dieser Pflanzen werden die früher zu einer eigenen Gattung gestellten Stigmarien betrachtet. 7. Fam. Sphenophyllaceae bilden schliesslich eine dritte, aus der Steinkohlenformation bekannte, völlig ausgestorbene Gruppe. Sie waren krautige Gewächse mit dünnem, gegliedertem Stengel und quirlständigen, unter sich freien keilförmigen Blättern, welche gleich starke, gabel-zweigige Nerven hatten. Sie entwickelten in demselben Stande Makro- und Mikrosporangien, welche auf dem inneren Grunde der zu walzenförmigen Aehren vereinigten Fruchtblätter sassen; darin zeigen sie den Typus der Lycopodinen. Die Gattungen der beiden ersten Familien entwickeln lauter gleichartige Sporen in einerlei Sporangien und bilden die Unterclasse der isosporen Lycopodinen (Isospore ae), die Gattungen der übrigen fünf Familien weisen dagegen zweierlei Sporen (Makro- und Mikrosporen) in zweierlei Sporangien (Makro- und Mikrosporangien) auf und bilden die Unterclasse der heterosporen Lycopodinen (Heterospor e a e). Von den erwähnten gegenwärtig lebenden Gattungen sind also in Europa nur Lycopodium, Selaginella und I s o e t e s vertreten. Letztere Gattung, I s o e t e s, die im nördlichen und mittleren Europa in zwei Arten (I. lacustris L. und I. echinospora Durieu) bekannt ist, im südlichen Europa dagegen mehrere Vertreter aufweist, wurde bisher in Krain nicht nachgewiesen, so dass wir bei Besprechung unserer einheimischen Lycopodinen lediglich nur die beiden Gattungen Lycopodium und Selaginella zu berücksichtigen haben. Die erste übersichtliche Zusammenstellung in Krain vorkommender Arten dieser beiden Gattungen hat J. A. Sc opoli in seiner 1760 in erster und 1772 in zweiter Auflage erschienenen «Flora Carniolica» gegeben. In der zweiten Auflage dieses für die damalige Zeit hervorragenden Werkes beschreibt der Verfasser sechs Arten, wovon vier auf die Gattung Lycopodium Brongn. als L. clavatum L., L. Se-lago L., L. complanatum L. und L. annotinum L. entfallen, und zwei Arten, nämlich LycopodiumSelaginoidesL. (— Selaginella spinosa Pal. Beauv) und Lycopodium helveticum (= Selaginella helvetica Lk.), der später von Lycopodium L. abgetrennten Gattung Selaginella Spring, angehören (cf. Scop. Fl. Carniol. edit. II. tom. IL p. 301—305, Nr. 1278—1283). In der 1830—1832 erschie- nenen Reichenbach’schen «Flora Germanica excursor i a», welches Werk sonst vielfach bei Standortsangaben auf Krain Rücksicht nimmt und auch ganz specielle Fundorte citiert, findet sich nur bei Selaginella helvetica Lk. (sub Lycopod.) die Angabe «auf Alpenwiesen in Krain» (cf. Rchb. Fl. Germ, excurs. p. 153, Nr. 932). Desgleichen sind auch in der 1831 edierten, von N. Th. Host verfassten «Flora Austriaca» sowie in der 1843 —1845 in zweiter Auflage erschienenen Ko ch’schen «Synopsis Florae Germanicae et Helveticae» die Standortsangaben ganz allgemein gehalten, und nur ersteres Werk erwähnt specieller Lycopodium complana tum L. als «in Bergwäldern Krains» vorkommend (cf. Host, Fl. Austr. vol. II. p. 686, 2). In der 1844 veröffentlichten «Uebersicht der Flora Krains» führt der Verfasser A. Fleischmann nur vier Arten als in Krain einheimisch an. Von den sechs bereits Sc opoli bekannten Arten kennt Fleischmann nur drei, nämlich Lycopodium complanatum L., Selaginella helvetica Lk. und Selaginella spinosa Pal. Beauv. (sub Lycopod.), fügt jedoch als neue Art Lycopodium inundatum L. hinzu (cf. Fleischm. Uebers. d. Fl. Krains, p. 29). Ausser diesen in den vorstehend angeführten älteren, systematischen Werken niedergelegten Angaben wurden nähere Standorte von Deschmann, Plemel,Voss und dem Verfasser publiciert. So erwähnt Deschmann in seinen «Beiträgen zur Naturgeschichte des Laibacher Morastes» (cf. Zweites Jahresheft des Vereines des krainischen Landesmuseums, 1858, p. 79, 83 und 85) des Vorkommens von Lycopodium complanatum L., L. clavatum L., L. inundatum L. und L. Selago L., letzterer Art auch in der Abhandlung «Die tiefsten Standorte einiger Alpenpflanzen» (cf. «Laibacher Zeitung» Nr. 80 und 81 ex 1868). Eine erschöpfende Aufzählung, welche alle auch sonst in Nord- und Mitteleuropa vorkommenden Lycopodinen aus den Gattungen Lycopodium und Selaginella als 9 Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. Vili, H. 4. Bürger der Flora Krains bezeichnet, gab V. P lem ei in seinen «Beiträgen zur Flora Krains» (cf. Drittes Jahresheft des Vereines des krain. Landesmuseums, 1862, p. 144 und 158). In diesem alphabetischen Verzeichnisse, in welchem die vom Verfasser und dessen Bruder Fr. Plemel in Krain beobachteten selteneren Phanerogamen mit genauen Fundortsangaben angeführt werden, finden wir aus der Classe der Lycopodinen Lycopodium alpinum L., L. annotinum L., L. cla-vatum L., L. complanatum L., L. inundatum L. und L. Sela go L., ferner Selaginella hei ve tic a Spring, und S. s p i n o s a A. Br. verzeichnet. Bezüglich der beiden letzteren Arten macht auch W. Voss in seinen «Florenbildern aus den Umgebungen Laibachs» nähere Standortsangaben, die sich mit jenen Plemels decken (cf. Jahresbericht der Staats-Oberrealschule in Laibach, 1889, p. 40). Insoferne man Lycopodium Chamaecyp arissus A. Br. nur als Varietät des Lycopodium complanatum L. auffasst, waren demnach Plemel sämmtliche, sonst in Nord- und Mitteleuropa vorkommenden Arten auch aus Krain, allerdings nur von wenigen Standorten, bekannt. Das Vorkommen der beiden von einzelnen Forschern als selbständige Arten unterschiedenen Formen Lycopodium complanatum L. im engeren Sinne (= L. anceps Wallroth) und L. Chamaecypa-rissus A. Br. in unserer Flora wurde von mir nachgewiesen, und es gelangten dieselben aus meiner Hand in Kerners «Flora exsiccata Austro-Hungarica » sub Nr. 701 und 702 zur Ausgabe (cf. A. Kerner, Schedae ad Fl. exsicc. Austro-Hung. II. p. 148). Obwohl nun nach dem Vorstehenden sämmtliche nord-und mitteleuropäische Lycopodium- und Selaginellarten auch in Krain nachgewiesen erscheinen, sind doch speciellere Fundorte der einzelnen Arten wenig bekannt. Dies illustriert sehr deutlich eine Durchsicht der auf die in Rede stehenden Arten bezüglichen Fundortsangaben, die in dem 1889 erschienenen, die Farnpflanzen behandelnden dritten Bande der «Rabenhorst’schen Kryptogamen flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz». In diesem vorzüglichen, von dem bekannten Pteridographen Prof. Dr. Ch. Luerssen bearbeiteten Werke wird als in Krain vorkommend nur Lycopodium annotinum L. namhaft gemacht, obwohl bei allen Arten, wenn wir von dem überall gemeinen Lycopodium clavatum L. absehen, Hunderte von ganz speciellen, in den deutschen Staaten, in der Schweiz und in den einzelnen Ländern Oesterreich-Ungarns gelegenen Standorten angeführt werden. Ein näheres Studium der geographischen Verbreitung der in Rede stehenden Species an der Hand des genannten Werkes muss den Eindruck machen, als ob von den in dem herangezogenen Gebiete sonst vorkommenden Lycopodium- und Selaginellarten aus Krain nur L. annotinum L. und eventuell noch L. clavatum L. bekannt wären. Die Erwähnung dieses Umstandes soll indes keineswegs einen Vorwurf dem Verfasser gegenüber involvieren. Denn es kann durchaus nicht verlangt werden, dass der Verfasser eines solchen Werkes alle Gesellschaftsschriften der einzelnen die Landeskunde überhaupt pflegender Provinzialvereine oder gar politische Tagesblätter, wo möglicherweise einer Art Erwähnung gethan wird, sich verschaffen und durchstudieren soll. Uebrigens betont Luerssen ausdrücklich, dass bei Aufzählung der speciellen Fundorte nur solche Berücksichtigung fanden, von welchem dem Verfasser Belege Vorlagen oder die durch Specialarbeiten anerkannter Monographen oder Floristen verbürgt waren. Da nun die Ausfüllung der vorstehend erörterten Lücke sowohl den einheimischen Floristen als auch den Phytographen überhaupt nicht unwillkommen sein dürfte, sollen im Folgenden die einzelnen in Krain vorkommenden Arten mit genauer Angabe der Standorte, soweit mir dieselben bekannt geworden, namhaft gemacht werden. In Erwägung des Umstandes, dass die Publicationen des Musealvereines jedoch nicht nur für Fachmänner, sondern zu viel grösserem Theile auch für weitere, mit bescheidenen botanischen Vorkenntnissen ausgerüstete Leserkreise bestimmt sind, habe ich mich nicht nur auf die blosse Aufzählung der Fundorte beschränkt, sondern nebst Familien- und Gattungscharakter auch Beschreibungen der einzelnen Arten hinzugefügt. Die Beschreibungen, denen Luerssen’s mustergültige Entwürfe zur Grundlage dienten, sind den nach analytischer Methode entworfenen Bestimmungsschlüsseln eingefügt, wodurch die Möglichkeit einer raschen und sicheren Bestimmung der einzelnen in Betracht kommenden Arten auch den Mindervertrauten geboten wird. Die Rücksichtnahme auf letztere mag daher die Art und Weise in der Behandlung sowohl des vorstehenden allgemeinen sowie des folgenden speciellen Theiles rechtfertigen. Bezüglich der Standortsangaben sei bemerkt, dass vor allem jene Berücksichtigung fanden, die sich auf Fundorte beziehen, welche ich aus eigener Anschauung kenne (ersichtlich gemacht durch zwei beigesetzte ! !) oder von welchen ich Belege in den Händen hatte (gekennzeichnet durch ein beigesetztes !). Aus den eingangs citierten Werken und Abhandlungen übernommene Standortsangaben sind durch Nennung der Quelle bezeichnet. Die geognostische Unterlage ist, wofern diese nicht ausdrücklich bezeichnet wird, eine kalkige. Von Exsiccaten werden jene citiert, die von krai-nischen Standorten entnommen sind. Wie bereits eingangs erwähnt, zerfällt die Classe der Bärlappgewächse Lycopodinae Prantl in zwei Unterclassen : 1. Unterclasse : Isosporeae Prantl : Sporen sämmtlich gleichartig gestaltet in einerlei Sporangien. Hieher nur eine einheimische Familie: Lycopodiaceae. 2. Unterclasse: Heterosporeae Prantl: Sporen zweierlei als Makro- und Mikrosporen in zweierlei Sporangien entwickelt. Hieher ebenfalls nur eine einheimische Familie : Selaginellaceae. 1. Familie : Lycopodiaceae. L. C. Rich, in DC. Fl. franij. II. p. 571 (excl. Isoetes). Krautige Gewächse mit gabelig getheilten Wurzeln und zumeist verzweigten Stämmen. Blätter klein und von einem Gefässbündel (Mittelrippe) durchzogen, sitzend, spiralig oder quirlständig, ohne Ligula. Sporangien sämmtlich gleichgestaltet, stets einzeln auf dem Grunde gewöhnlicher Blätter und dann keine Aehre bildend oder viel häufiger auf der Basis mehr oder weniger abweichend gestalteter Fruchtblätter zu endständigen Aehren vereinigt, ihre Wand bei der Reife durch einen Querspalt sich öffnend. Sporen nur von einerlei Form und Grösse. Prothallium monöcisch (Antheridien und Archegonien auf demselben Prothallium vereinigt). Hieher nur eine einheimische Gattung: Lycopodium Spring in «Flora» 1838, I. p. 148. Erdbewohnende oder (tropische Formen) epiphytische Kräuter mit aufsteigendem oder (bei epiphytischen Arten) hängendem oder ober- oder unterirdisch kriechendem, gabelig oder monopodial verzweigtem, aufrechte Seitensprossen treibendem, dicht büschelig oder zerstreut mit gabelig getheilten Wurzeln besetztem Stengel, der von einem axilen Fibrovasal-strange durchzogen wird. Stengel sammt den Aesten rund und mit sehr kleinen lineal-lanzettlichen bis lineal-pfriem-lichen, seltener eiförmigen bis ellipsoidischen, spiralig oder stellenweise quirlständig angeordneten Blättern besetzt, seltener die sterilen Aeste plattgedrückt, und angedrückte, schuppenförmige, in Form und Grösse mehr weniger ungleiche, kreuzständige Blätter entwickelnd. Sporangien sämmtlich gleichgestaltet, queroval oder nierenförmig, zweiklappig aufspringend, stets einzeln entweder in bestimmten Regionen des Stengels oder seiner Aeste auf dem Grunde gewöhnlicher Blätter und dann keine Aehren bildend, oder auf der Basis mehr weniger abweichend gestalteter Fruchtblätter zu . ährenähnlichen Fruchtständen vereinigt. Sporen in jedem Sporangium zahlreich und von einer Form und Grösse, gelb, kugeltetraédrisch, auf dem pyramidalen Scheitel mit drei auf den Scheitelkanten strahlig zusammenlaufenden Leisten, auf den Pyramidenflächen selbst sowie auf der kugelschaligen Grundfläche mit anastomosierenden Leisten besetzt. Prothallium eingesenkte Antheridien und mit kurzem Halse vorragende Archegonien erzeugend und (soweit bei den einheimischen Arten bekannt) entweder unterirdisch, knollenförmig und chlorophyllfrei (L. annotinum) oder mit einem knolligen, chlorophyllfreien, bezw. chlorophyllarmen Theile im Boden steckend und oberirdische, chlorophyllreiche Lappen entwickelnd (L. inundatum). Embryo (soweit bekannt) mit ein- bis vielzähligem Embryoträger, einem im Archegonium-bauche stecken bleibenden und als Saugorgan dienenden, als «Fuss» bezeichnetem Gliede, dem kleinen Axenscheitel und einem Keimblatte versehen. Vegetative Vermehrung zuweilen durch Brut- oder Adventivknospen. Bestimmungsschlüssel der einheimischen Arten. I. Sporangien auf dem Grunde gewöhnlicher, von den sterilen nicht verschiedener Blätter in bestimmten Regionen des Stengels oder seiner Aeste, keine Aehre bildend. Sämmtliche Blätter gleichmässig spiralig oder nur stellenweise in vier- bis fünzähligen Quirlen: Sect. I. Selago Rupp. Hieher nur eine einheimische Art: Wurzel dicht schopfig am Grunde des starren, 5—30 cm hohen, aufsteigenden oder im Alter am Grunde niederliegenden, wiederholt gabelig getheilten Stengels, der mit seinen (inch der Blätter) 5—12 mm dicken, nahezu gleich hohen, aufrechten, seltener bogig zurückgekrümmten Aesten dichte, büschelige Rasen bildet. Blätter derb und glänzend, dunkel- oder seltener gelblichgrün, lineal- lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig oder schwach und entfernt gezähnt, bis 9 mm lang und 11/i — 1 '/a mm breit, dicht spiralig oder stellenweise in vier- bis fünfzähligen Quirlen, in der Regel achtzeilig und angedrückt oder aufrecht abstehend oder bogig aufwärts gekrümmt, seltener horizontal abstehend oder am Grunde zurückgeknickt. An den Sprossenden an Stelle der Blätter nicht selten sich bald lostrennende Brutknospen. Sporangien auf der Basis der mittleren unveränderten Blätter jedes Jahrestriebes entstehend und über den Scheitel muschelartig mit Querspalt aufspringend: Lycopodium Selago L. Tannen-Bärlapp oder Teufelshand. Synonyme : Lycopodium Selago. L. Spec, plant. 1102 et edit. II. 1565; Scop. Fl. Carniol. edit II. tom. II. p. 302.; Rchb. FI. Germ, exc. p. 152 ; Host, Fl. Austr. p. 686; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aufl. 3. Bd. p. 788. — Plananthus Selago Pal. Beauv. Prodr. Aethéog. p. 100. — Lycopodium recurvum Kit. in Wild. Spec, plant. V. 50. — Lycopodium densum Lam. Fl. frang. I. p. 33. — Selago vulgaris Schur, Enum. plant. Transilv. p. 825. Vorkommen: In schattigen, etwas feuchten Wäldern, zumal im Gebirge und da auch auf freien Bergkuppen im feuchten Moose zwischen Felsblöcken und auf Gerolle. — Auf Werfener Schiefer des Berges Golovc bei Laibach und der aus dem Laibacher Moore sich erhebenden Hügel (Desch. in Laib. Zeit., bezw. im 2. Jahresheft d. Ver. d. krain. Landesmus.) ; auf dem Berge Krim bei Laibach ca. 900 m (!!). In der Karawankenkette: im Planovce Boršt am Südabhange des Storžič ca. 1300 m (!!), auf der Alpe Bevšica ca. 1100 m (!!), in der Medja dolina ca. 1300 m (!!, Plem. a. a. O.) und auf der benachbarten Alpe Kočna ca. 1500 m (!!). Im Gebiete der Julischen Alpen: im mittleren Vratathal ca. 1000 m (!!), auf Belopolje ca. 1600 m (!) und auf der Alpe Črna gora in der Wochein ca. 1200 m. (!!). In den Waldungen am Nordgehänge des Krainer Schneeberges ca. 1300 m (!!, Plem. a. a. O.), in Wäldern um Weihbach bei Nesselthal (Plem. a. a. O.), in Wäldern bei Idria (Scop. a. a. O.). — Sporenreife von Juli bis October. Geographische Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa bis zu den Pyrenäen, Mittelitalien und den Karpathen ; Kleinasien, Kaukasus, Sibirien; Nordamerika, Peru; Vandiemensland ; Madeira, St. Helena, Tristan d’ Acuncha. Verwendung: Diese Art war früher als M u s c u s catharticus oder Herba Selaginis officinell. Das Decoct des Krautes wirkt in grösseren Gaben giftartig, verursacht heftiges Erbrechen, Purgieren und Convulsionen und ist bei den Nordländern als gefährliches Hausmittel verrufen ; auch dient es zum Vertreiben des Ungeziefers bei Hausthieren. II- Sporangien in den Achseln deckblattartiger, von den Laubblättern mehr weniger verschiedener, bleicher oder gelblicher, zuletzt meist t r o cken h ä u t i ge r Fruchtblätter, die zu endständigen Aehren vereinigt sind: Sect. II. Lepidotis Pal. Beatw. 1- A. Stengel und alle Aeste stielrund, sämmtliche Laubblätter an Stengel und Aesten gleichgestaltet und spiralig oder nur stellenweise in vier- bis achtzähligen Quirlen angeordnet (Homophylla)...............................2 1-B. Stengel und nur die fruchtbaren Hauptäste stielrund und mit lauter gl ei ch art i gen, spiralig angeordneten Blättern bewachsen, die sterilen Nebenäste dagegen zweischneidig zusammengedrückt und mit kreuzständigen, schuppenartigen, in Gestalt und Grösse mehr minder verschiedenen Blättern (Rand- und Flächenblättern) besetzt (Heterophylla).................4 A. Homophylla Spring. 2. a. Fruchtblätter der in der Regel einzeln stehenden ungestielten, gelblichen, gedunsenen Aehren von den Laubblättern wrenig verschieden, so lang oder etwas länger als letztere, jedoch aus b r e i t f ö r m i ge m bis dreieckigem, zerstreut wimperig gezähntem Grunde lang und schmal zugespitzt, zuletzt sparrig abstehend mit aufwärts gebogenen Spitzen. Die querovalen Sporangien auf der Vorderseite über der Basis mit Querriss fast deckelartig sich öffnend. Stengel kurz kriechend, 5—15 cm lang, einfach oder sparsam (ein-bis dreimal) monopodial, ausnahmsweise gabelig verästelt und sammt den Aesten mittelst vieler Wurzeln fest am Boden haftend. Blätter weich, hellgrün, zuletzt gelblich, linealpfriemlich, in eine wasserhelle Spitze endigend, ganzrandig und am Rande durchsichtig häutig, 7 mm lang, dicht spiralig oder stellenweise in vier-bis fünfzähligen Quirlen ; an kriechenden Sprossen alle einseitswendig, bogig aufsteigend und mit einwärts gekrümmter Spitze, an den aufrechten, in eine einzige sitzende Aehre auslaufenden Aesten minder dicht, allseitswendig aufrecht abstehend und mit etwas einwärts gekrümmter Spitze: Lycopodium inundatum L. Sumpf-Bärlapp. Synonyme: Lycopodium inundatum. L. Spec, plant. 1102 et edit. II. 1565 ; Rchb. Fl. Germ, excurs. p. 153; Host, Fl. Austr, vol. II. p. 686; Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. p. 970, Fleischm. Uebers. d. Fl. Krains, p. 29 ; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aull. 3. Bd. p. 799. — Lycopodium palustre Lam. Fl. frang. I. p. 32. — Plananthus inundatus Pal. Beauv. Prodr. Aethéog. p. 111. Sammlung: A. Kerner, Fl. exsicc. Austro-Hung. Nr. 1101. — 1. Paulin. Vorkommen: Gesellig auf feuchten Heideplätzen, auf Torfmooren, am Rande von Seen und Sümpfen, von der Ebene bis ins Gebirge steigend. Auf dem Laibacher Moore früher häufig (Fleischm., Deschm., Plemel a. a. O.) ist diese Art hier infolge fortschreitender Entsumpfung im Aussterben begriffen und wurde von mir nur noch zwischen dem Moosthaler Graben und der Ortschaft Bevke (ca. 250 m) beobachtet, woselbst aber auch deren Niedergang sichtlich von Jahr zu Jahr fortschreitet. Auf dem Mokricberg (?) und an den Ufern des Zirknitzer Sees (Fleischm. a. a. O.). Im Gebiete der Julischen Alpen auf den beiden nördlich von der Ortschaft Koprivnik am Westfusse des Berges Goli hrib und der Veldeser Alpe gelegenen Hochmooren ca. 1000 m (!, Deschm. im 2. Jahresh. d. Ver. d. krain. Landesmus.) — Sporenreife von August bis October. Geographische Verbreitung: Nord- u. Mitteleuropa südwärts bis zu den Pyrenäen, Alpen und Karpathen. Nordamerika. Fruchtblätter der einzeln oder zu 2 — 5 zusammenstehen- 2. b. den gelben Aehren von den Laubblättern wesentlich verschieden, kürzer als diese und zuletzt trockenhäutig; die nierenförmigen Sporangien auf dem Scheitel mit Querriss muschelartig zweiklappig sich öffnend ; Stengel bis über Meter lang kriechend, vielfach verästelt, mit zerstreuten Wurzeln besetzt und daher leicht vom Boden ablösbar..........................................3 3. a. Aehren einzeln end ständig sitzend, cylindrisch, 13/r — 5 cm lang und (geschlossen) ca. 3 mm dick. Fruchtblätter erst gelblich, später gelbbraun, ca. 3 mm lang und breit, rundlich-eiförmig bis ei-deltaförmig mit kurzer, zuletzt zurückgekrümmter Spitze und mit trocken-weisshäutigem, ausgefressen gezähneltem Rande. Stengel zwischen Moosen kriechend mit sehr wenigen, monopodial abzweigenden, ebenfalls kriechenden Hauptästen, jedoch mit vielen entfernt entspringenden, aufsteigenden oder aufrechten, einfachen oder bis fünfmal scheinbar dichotom verzweigten Seitenästen. Laubblätter grasgrün, ca. 7 mm lang und 1 — l1/* mm breit, lineal-lanzettlich, stechend zugespitzt, ganzrandig oder unregelmässig und entfernt sehr feingesägt, spiralig oder stellenweise in vier- bis fünfzähligen Quirlen, an den aufrechten Seitenästen meist fünf-, selten achtzeilig angeordnet und nur an den Grenzen der einzelnen Jahrestriebe anliegend, sonst horizontal abstehend bis zurückgeknickt, an den kriechenden Sprossen nicht selten etwas einseitswendig nach aufwärts gebogen: Lycopodium annotinum L. Sprossender Bärlapp. Synonyme: Lycopodium annotinum L. Spec, plant. 1103 et edit. II. 1566 ; Scop. Fl. Carniol. edit. II. tom II. p. 303 ; Rchb. Fl. Germ, excurs. p. 153 ; Host, FI. Austr. vol. II. p. 686 ; Koch. Syn. Fl. Germ. edit. IL p. 970 ; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aufl. 3. Bd. p. 809. — Lycopodium juniperifolium Lam. Fl. fran$. I. p. 33. — Lepidotis anno-tina Pal. Beauv. Prodr. Aethéog. p. 107. Vorkommen: An schattigen, feuchten Waldplätzen, besonders auf Baumwurzeln und auf feuchten moosigen Felsblöcken im Gebirge. An der Nordseite der Alpe Mokrica in den Sannthaler Alpen, ca. 1200 m (!). In der Karawankenkette : Auf der Alpe Konjšica ca. 1500 m (!), auf der Alpe Begunšica ca. 1400 m (!), im Gebiete der Alpe Bevšica ca. 1100 m (11), auf dem Lepi vrh südwestlich vom Kočnasattel ca. 1400 m (!!), Im Gebiete der Julischen Alpen : An den Nordwestgehängen der Alpe Rjovina ca 1200 m (!!), auf der Alpe Pokluka ca. 1100 m (1), auf der Alpe Lipanca ca. 1100 m (1), auf den Alpen Jelovca ca. 1000 m und der benachbarten Črna gora ca. 1100 m in der Wochein (11). Wälder bei Bukov nächst Idria (Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl.). Sehr häufig in den Waldungen im Gebiete des Krainer Schneeberges von ca. 900 — 1400 m (11, Plemel a. a. O.), in den Waldungen bei Obergras und Cubar an der kroatischen Grenze (Plemel a. a. O.), in der Feuchtgrube bei Reichenau nächst Gottschee (Plemel a. a. O.). — Sporenreife im August und September. Geographische Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa bis südwärts nach dem mittleren Spanien, Mittel-Italien, Kroatien und Siebenbürgen, Sibirien, Aleuten, Nordamerika. Verwendung: Wird zur Gewinnung des Bärlappsamens benützt. (Vergi, unten bei L. clavatum.) Aehren gestielt,zu2 — 3 auf dem ein- bis zweimal 3. b. gabelig getheilten, locker beblätterten Stiele (selten zu 4 — 5 auf mehrfach verzweigtem oder einzeln auf unverzweigtem Stiele), cylindrisch, 11/2 — 6 cm lang und (geschlossen) 21/s—3 mm dick. Fruchtblätter häutig, erst grünlich, später strohgelb, ca. 5 mm lang und l3/4— 2 mm breit, eiförmig bis breiteiförmig, mit langer, weisshaariger Spitze und mit sehr dicht und fein ausgefressen gezähneltem Rande. Stengel oberirdisch kriechend mit zerstreut bis ziemlich zahlreich monopodial abzweigenden, gleichfalls kriechenden Hauptästen, jedoch mit meist vielen locker bis dicht entspringenden, aufsteigenden oder aufrechten, einfachen oder unregelmässig monopodial und ungleich hoch und kurz verzweigten Seitenästen. Laubblätter hell- bis gelblichgrün, ca. 6— 8 mm lang und s/4 — 1 mm breit, lineal bis lineal-lanzettlich, in eine lange, in der Regel fein und stumpf ge-zähnelte, zuletzt gekräuselte Haarspitze ausgezogen, ganzrandig oder wie die sonst ähnlichen Hochblätter des Stieles unregelmässig fein gezähnelt, spiralig und stellenweise in 4 — 8zähligen Quirlen, dicht vielzeilig, an den kriechenden Hauptästen, insbesondere an den jüngeren Theilen einseitswendig bogig aufwärts gekrümmt, sonst aufwärts gekrümmt und dicht anliegend bis mehr weniger weit abstehend : Lycopodium elavatum L. Gemeiner Bärlapp oder Schlangenmoos. Synonyme: Lycopodium elavatum L. Spec, plant. 1101 et edit. II. 1564 ; Scop. Fl. Carniol. edit. II. tom. II. p. 301 ; Rchb. Fl. Germ, excurs. p. 153 ; Host, Fl. Austr. vol. II. p. 685 ; Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. p. 971 ; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aufl. 3. Bd. p. 818. — Lèpidotis clavata Pal. Beauv. Prodr. Aetheóg. p. 109. — Lycopodium officinale Neck. Meth. muse. p. 150. — Lycopodium inflexum Sw. Syn. Fil. p. 179. Vorkommen: Auf Heiden und sonnigen Berghängen, zumal in Nadelwäldern. Ist die gemeinste durch ganz Krain auf Kalk und Schiefer häufig vorkommende Art. In der Umgebung von Laibach auf Werfener Schiefer des Berges Golovc und des Šiškaberges ca. 300 m (!!) und der aus dem Moraste sich erhebenden Hügel (Deschm. im 2. Jahresh. d. Ver. d. krain. Landesmus.), ferner auf dem Straški vrh bei Cernuče (!!) und bei Utik (!!) ; sehr häufig in den Gebirgswaldungen um Billichgratz (!!). In den subalpinen Wäldern Oberkrains (!!), in den Waldungen bei Bischoflack (!!), Idria (!), Zirknitz (!!), Gurkfeld (!!, Plemel. a. a. O.), Landstrass (!!), Rudolfswert (!!), Töplitz (!!), Gottschee (!!), Nesselthal (Plemel a. a. O.) u. s. w. — Sporenreife im Juli und August. Geographische Verbreitung: Eine kosmopolitische Art, deren Verbreitung sich über ganz Europa, fast ganz Asien und Amerika, Südafrika und die ostafrikanischen Inseln erstreckt. Verwendung : Die kugeltetraedrischen, 0'05 mm breiten Sporen, deren Oberhaut (Exospor) auf der kugelschaligen Grundfläche vollständig, auf den drei Pyramidenflächen mehr weniger nahe bis an die drei Scheitelkanten mit netzig anastomisierenden und Maschen von mittlerer Weite bildenden Leisten besetzt ist, liefern nebst jenen anderer gesellig wachsender Arten (L. annotinum, L. complanatum und L. Chamaecyparissus) den sogenannten Bär lap ps a m en (auch Hexenmehl, Blitz-, Streu- oder Moospulver genannt), welcher ein zartes, leicht bewegliches, blassgelbes, geruch- und geschmackloses Pulver darstellt, das vom Wasser nur äusserst schwer benetzbar ist und sehr leicht mit heller Flamme brennt. In den Apotheken dient der Bärlappsame (Semen Lyco-podii) als Streupulver bei Entzündungen, Excoriationen und als Con-spergens für Pillen. Wegen seiner leichten Beweglichkeit wird dieses Sporenpulver bei manchen physikalischen Versuchen wegen des raschen Aufflammens auf den Theatern zur Nachahmung des Blitzes angewendet. Der Bärlappsame wird zuweilen mit Schwefel, Gips, Talk, namentlich aber mit dem Blütenstaub phanerogamer Pflanzen (Haselnuss, Walnuss, Föhre) verfälscht, was jedoch bei der erwähnten eigenthümlichen, netz-maschigen Beschaffenheit des Exospors leicht unter dem Mikroskope erkannt werden kann. — Die Pflanze selbst wird in Krain allgemein zur Herstellung der Backofenwische (omela za peči), in Schweden zur Verfertigung von Fussdecken zum Reinigen der Schuhe vor den Thüren verwendet. Als Heilpflanze findet das Kraut des gemeinen Bärlappes in Russland, Galizien und Ungarn Anwendung, woselbst der Absud desselben als Volksmittel gegen Wasserscheu gebraucht wird. Auch als Zauberpflanze ist der gemeine Bärlapp bekannt. Man nagelte denselben in alter Zeit, um Hexen zu bannen (daher der Name Drudenkraut) an Stallthüren, oder hieng ihn in Form eines Kranzes gewunden unter dem Namen Unruhe (wegen der leichten Beweglichkeit des gleich-mässig dicken Kranzes) in Schlafkammern auf oder trug ihn auch als Gürtel (daher auch Gürtelkraut genannt) um den Leib. Auch soll das Kraut die Kraft besitzen, die Weine zu verbessern, wenn sie Umschlagen wollen (daher der Name Weinkraut). B. Heterophylla Spring. Aehren einzeln, sitzend (sehr selten kurzgestielt) 4. a. an der Spitze etwas verlängerter Aeste, ca. 7—15 mm lang, anfänglich grünlich, später hellbraun. Fruchtblätter breiteiförmig, in der Regel allmählich stumpf zugespitzt, mit häutigem, ausgefressen gezähneltem Rande, sehr häufig in abwechselnden dreizähligen Quirlen (sechszeilig) mit zuletzt abstehenden Spitzen. Sporangien nierenförmig, muschelartig zweiklappig über den Scheitel aufspringend. Stengel zerstreut bewurzelt und entfernt verzweigt, meist oberirdisch zwischen Moosen und Gras bis 50 cm weit kriechend, matt- bis bläulichgrün und mit grünen, kantigen, lineal-lanzett-lichen, spitzlichen, entfernt spiralig angeordneten Blättern besetzt (selten der Stengel streckenweise unterirdisch kriechend und chlorophyllfrei und dann längliche oder abgerundete, stumpfe, weisshäutige Blätter entwickelnd). Aufsteigende, entfernt bis dicht entspringende Aeste vom Grunde an wiederholt gabelig getheilt und mit ihren aufrechten, parallelen, gleich hohen Zweigen glanzlose, gelblich- oder blaugrüne, 2 — 8 cm hohe Büschel bildend. Hauptäste dem oberirdisch kriechenden Stengel ähnlich, jedoch dicht spiralig beblättert und nur in ihren obersten, Aehren tragenden Verzweigungen mit abwechselnden dreizähligen Blattquirlen besetzt; die flachgedrückten, oberseits stark convexen, unter-seits zweifurchigen Seitenäste mit kreuzständigen, locker anliegenden, lanzettlichen, spitzen, ganzrandigen Blättern besetzt ; Randblätter stark zusammengedrückt, scharf gekielt, sichelförmig nach innen gekrümmt und mit dem Aussenrande nach der Zweigunterseite umgebogen ; die nur wenig kleineren Flächenblätter der Oberseite angedrückt und die nahezu ganz freien Flächenblätter der Zweigunterseite nur wenig kleiner als die der Oberseite : Lycopodium alpinum L. Alpen-Bärlapp. Synonyme: Lycopodium alpinumL. Spec, plant, edit. II. 1567; Rchb. Fl. Germ, excurs. p. 152 ; Host, Fl. Austr. vol. II. p. 686 ; Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. p. 970 ; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aufl. 3. Bd. p. 838. — Stachygynandrum alpinum Pr. in Abhandl. der böhm. Gesell, d. Wissensch. III. p. 583. — Lycopodium complanatum var. v. alpinum Spring in Flora 1838. I. p. 180. — Lycopodium sabinaefolium Willd. Spec, plant. V. p. 20. Vorkommen: Meist gesellig auf kurzbegrasten Heideflächen und bemoosten Felsen der alpinen und subalpinen Region. Wurde in Krain bisher nur auf dem Gipfel der Alpe Golica in den Karawanken, ca. 1800 m, gefunden (!, Plemel a. a. O.), woselbst diese Art auch auf der Kärntner Seite vorkommt (Pacher und Jabornegg Fl. von Kärnten I. p. 107). — Sporenreife im August und September. Geographische Verbreitung: Harz, Erzgebirge, Fichtelgebirge, Böhmerwald, Riesengebirge, Gesenke, Karpathen, Schwarzwald, Vogesen, Schweizer Jura, in der ganzen Alpenkette, Pyrenäen, Apeninnen, Ardennen, Grossbritannien, Skandinavien, Lappland, Nord-Finnland, asiatisches Russland, nordasiatische Gebirge, Kleinasien, nördl. Nordamerika. 4. b. Aehren langgestielt, zu zwei bis sechs (selten einzeln) auf ein - oder mehrfach gabelig getheiltem, 1 —12 cm langen und 3/i — 1 mm dickem, zuletzt strohgelbem, mit häutigen, lineallanzettlichen, spitzen, locker spiralig angeordneten Blättern besetztem Stiele (sehr selten ungestielt), cylindrisch und stumpf bis abgerundet, 1 bis 2 ‘/a cm lang und (geschlossen) 2 '/3 bis 3 mm dick; Fruchtblätter häutig, anfangs grünlich-, zuletzt bräunlichgelb, ca. 3 mm lang und 2 mm breit, breiteiförmig, kurz zugespitzt und mit blassem, sehr fein ausgefressen gezähneltem Rande. Sporangien nierenförmig und auf dem Scheitel muschelartig zweiklappig aufspringend. Stengel unterirdisch bis meterweit kriechend, sammt dem unterirdischen oder im Moose steckenden Theile der oberirdischen Triebe chlorophyll frei, zerstreut bewurzelt, 2 — 4 mm dick, mit locker spiralig gestellten, häutigen, chlorophyllfreien, länglichen bis eiförmigen, stumpfen bis abgerundeten, am Rande häufig sehr schwach und unregelmässig ausgefressen gezähnelten Blättern besetzt (selten der Stengel streckenweise oberirdisch kriechend und dann mit grünen, den Laubblättern der oberirdischen Hauptäste ähnlichen Blättern besetzt). Oberirdische Triebe locker bis gedrängt, abwechselnd; ihre stielrunden Hauptäste und fertilen Zweige mit angedrückten, circa V/t bis 3 mm langen und bis 1 mm breiten, schmal- bis lineallanzett- lichen, spitzen, ganzrandigen, spiralig angeordneten Blättern besetzt; die in einer Ebene wiederholt gabelig ge-theilten, mehr weniger plattgedrückten, sterilen Zweige mit schuppenartigen, kreuzständigen Rand- und Flächenblättern besetzt; Randblätter von den Seiten mehr oder weniger stark zusammengedrückt und infolge dessen schärfer oder stumpfer gekielt, bis ca. 4 mm lang, zu etwa zwei Drittel dem Zweige angewachsen ; Flächenblätter lineal-lanzettlich, flach angedrückt, entweder auffallend oder nur unbedeutend grösser als die Randblätter................5 Oberirdische Triebe meist aufsteigend, gras- bisö.a. gelblichgrün; Mitteltriebe unfruchtbar und unbeschlossen weiterwachsend, nur die Seitenäste Aehren tragend; die fächerartig ausgebreiteten sterilen Zweige, an jedem Haupttriebe einen Trichter bildend, sehr stark plattgedrückt mit sehr flach gewölbter Oberseite und schwach conca ver Unterseite, bis 3 mm breit. Randblätter auffallend breiter als die Flächenblätter und mit ihren freien Spitzen in der Regel etwas abstehend und wieder einwärts gekrümmt; Flächenblätter der Zweigoberseite auffallend grösser als jene der Unterseite: Lycopodium complanatum L. Flachgedrückter Bärlapp. Synonyme: Lycopodium complanatum L. Spec, plant. 1104 et edit. II. 1567; Scop. Fl. Carniol. edit. II. tom. II. p. 303; Rchb. FI. Germ, excurs. p. 153 ; Host, Fl. Austr. p. 686 ; Koch, Syn. FI. Germ. edit. II. p. 971 ; Fleischm. Uebers. d. FI. Krains, p. 29. — Lepidotis complanata Pal. Beauv. Prodr. Aethéog. p. 108. — Stachygynandrum complanatum Pr. in Abhandl. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. III. p. 583. — Lycopodium anceps. Wahr, in Linnaea XIV. p. 676. — Lycopodium complanatum a flabellatum Doll, Fl. d. Grossherz. Baden I. p. 79. — Lycopodium complanatum a, genuinum Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen p. 14. — Lycopodium complanatum var. a anceps Lssn. in Rabenh. Krypt. FI. 2. Aufl. 3. Bd. p. 824. Sammlung : A. Kerner, FI. exs. Austro-Hung. Nr. 702 — 1. Paulin. Vorkommen: Auf trockenem Boden in Nadelwäldern in unserem Gebiete sehr zerstreut und selten. Auf Werfener Schiefer des Berges Golovc bei Laibach ober Stephansdorf ca. 300 m (!!), auf dem Berge Straški vrh bei Černuče ca. 400 m (!!), auf Werfener Schiefer des Berges Veliki vrh bei Utik ca. 400 m (!!). In den Waldungen bei Idria (? Scop. a. a. O.), auf dem Berge Friedrichstein bei Gottschee (> Fleischm. a. a. O.). — Sporenreife im August und September. Geographische Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, in Deutschland vorwiegend in den östlichen Theilen ; Kleinasien und nördliches Asien, Ostindien, Java, Sumatra, Neuguinea, Tahiti; Madagascar; Madeira, Azoren, Nordamerika, Jamaika, Brasilien, Columbien, Peru. Verwendung: Dient zur Gewinnung des Bärlappsamens (siehe oben bei L. clavatum). 5. b. Oberirdische Triebe zumeist aufrecht, niedriger und schlanker als bei voriger Art und zumal ihre jüngeren Zweige bläulichgrün; Mitteltrieb durch Aehren- entwicklung abgeschlossen; die aufrechten, gedrängten sterilen Seitenzweige, an jedem Haupttriebe dichte Büschel bildend, schmäler als an voriger Art, nur ca. l'/j mm breit, weniger plattgedrückt, mit starker convexer Oberseite und flacher oder nur wenig gewölbter Unterseite (zuweilen fast stumpflich dreikantig). Randblätter nur wenig breiter als die Flächenblätter und ihre Spitzen gerade; Flächenblätter der Zweigoberseite nur wenig grösser als jene der Unterseite: Lycopodium Chamaecyparissus A. Br. Cypressenartiger Bärlapp. Synonyme: Lycopodium Chamaecyparissus A. Br. in Dölls Rhein. Fl. p. 36 ; Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. p. 970. — Lycopodium complanatum var. ß Chamaecyparissus Milde Höhere Sporenpfl. Deutschi, u. d. Schweiz p. 136; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aufl. 3. Bd. 825. — Lycopodium complanatum ß sabinaefolium Ruprecht, in Beitr. z. Pflanzenkunde d. russ. Reiches III. p. 56 — von Willd. Sammlung : A. Kerner, Fl. exs. Austro-Hung. Nr. 701 — 1. Paulin. Vorkommen: Auf trockenen und auch auf massig feuchten Stellen in Nadelwäldern, zumeist gesellig oft weite Strecken überziehend. Auf den Bergen Golovc bei Laibach und Dolgi hrib bei Rudnik ca. 400 m (!!, Plemel a. a. O.), auf den Bergen Babenca hrib und Kašelski grič bei Sostru ca. 450 m (!!, Plemel a. a. O.), auf dem Jantschberg ca. 600 m (!!), auf dem Kressnitzberg ca. 500 m (!!), auf der Kepa bei Littai ca. 400 m (!!), auf dem Gebirgszuge Cešje gegenüber der Bahnstation Sava ca. 500 m (!!), auf den Bergen nördlich von Černuče ca. 400 m (!!), auf dem Veliki vrh bei Utik ca. 400 m (!!), auf den Bergen Smerečje und Mednanski hrib bei Stanešič ca. 350 m (!!), an den Gehängen des Pöllanderthales bei Bischoflack ca. 500 m (!), in den Gebirgswaldungen bei Selzach in Ober-krain ca. 600 m (!!), durchgehends auf Steinkohlenschiefer. — Sporenreife im August und September. Geographische Verbreitung: Wie Lycopodium complanatum L., in Deutschland hauptsächlich in den westlichen Gebieten. Verwendung: Wird zur Gewinnung des Bärlappsamens benützt (siehe oben bei L. clavatum). 2. Familie : Selaginellaceae. Metten. Fil. Hort. bot. Lips. 16, 122 (excl. Isoetes). Krautige Gewächse mit einfachen oder gabelig getheilten Wurzeln und zarten, mehr oder weniger reich verzweigten Stämmen. Blätter klein und flach, nur von einem Gefässbündel (Mittelrippe) durchzogen, sitzend und spiralig oder gegenständig. Sporangien aus dem Gewebe der Axe oberhalb des Blattgrundes entspringend, im Verlaufe der weiteren Entwicklung jedoch auf das Blatt hinüberrückend und zuletzt frei auf dem nicht scheidig erweiterten Blattgrunde stehend und mit ihren Fruchtblättern zu Aehren vereinigt. Makro-sporangien mehr oder weniger drei- oder zuweilen vierknöpfig und 4 kugeltetraèdr isc h e Makrosporen enthaltend, Mikrosporangien etwas kleiner, kugelig bis ei- oder dick nierenförmig mit zahlreichen kugeltetraedrischen Mikrosporen; beiderlei Sporangien in derselben Aehre vereinigt und kapselartig aufspringend. Prothallien diöcisch, männliche aus den Mikrosporen, weibliche aus den Makrosporen hervorgehend. Hieher nur eine Gattung: Selaginella. Spring in Flora 1838 I. p. 148. Landbewohnende oder (viele fremdländische) epiphy-tische, zarte Kräuter mit dünnem, schlankem, mehr oder weniger reich in einer Ebene gabelig oder monopodial verzweigtem, niederliegendem oder aufrechtem Stengel, welcher von einem axilen Gefässbündel oder von zwei oder mehr gleichen und verschieden gruppierten Fibrovasalsträngen durchzogen und vorzüglich an Verzweigungsstellen überall oder nur am Grunde mit zarten, einfachen oder gabelig getheilten Wurzeln besetzt ist. Blätter rundlich oder eiförmig zumeist in schief sich kreuzenden, zwreizähligen Quirlen aus je einem grossen und kleinen Blatte derart angeordnet, dass bei geneigtem oder niederliegendem Stengel die beiden Reihen der kleineren Blätter auf die Oberseite fallen und nach der Mitte derselben zusammengerückt sind (Oberblätter — Mittelblätter), die beiden Reihen der grösseren, zugleich anders gestalteten Blätter auf die Unterseite und mehr nach den Seiten derselben ausgebreitet stehen (Unterblätter — Seitenblätter) und dadurch mit der charakteristischen Verzweigung der vegetative Spross eine ausgesprochen bilaterale Tracht erhält (Selaginellae heterophyllae Spring.— Dichotropae A. Br.) ; selten die Blätter von gleicher Gestalt und Grösse und spiralig oder zugleich in wechselnden Quirlen (Selaginellae homoeophyllae Spring.— Homotropae A. Br.). Fruchtblätter meist kreuzständig, von gleicher Form und Grösse, zu endständigen, prismatisch vierkantigen, zuweilen fast cylin-drischen (S. helvetica) Aehren vereinigt ; selten die Aehren spiralig beblättert und cylindrisch (S. spinosa) oder flach und nach Art der vegetativen Sprosse vierzeilig-ungleichblättrig (Ausländer). Makro- und Mikrosporangien in derselben Aehre vereinigt. Männliches Prothallium in der Mikrospore eingeschlossen bleibend, nur aus einer vegetativen Zelle und einem den übrigen Sporenraum ausfüllenden Antheridium bestehend ; weibliches Prothallium nur den Scheitel der Makrospore als ein chlorophyllhaltiges, sattelförmiges Gewebe ausfüllend und nur mit dem die sehr kurzhalsigen Archegonien tragenden Scheitel aus der geöffneten Makrosporenmembrane vorragend, unter dem Prothallium ein zur Ernährung des Embryo dienendes Nährgewebe (Endosperm) sich entwickelnd. Embryo mit wenigzeiligem Embryoträger, primärer Wurzel mit Fuss und dem den Stammscheitel und die zwei denselben ein-schliessenden Keimblätter tragenden hypocotylen Gliede. Bestimmungsschlüssel der einheimischen Arten. Blätter sämmtlich gleichgestaltet und all- I. seitig abstehend; Pflanze bärlappähnlich: Sect. I. Homotropae A. Br. Hieher nur eine einheimische Art : Stengel kurz kriechend, sehr dünn fadenförmig, zart bewurzelt, verzweigt, mit 10* seinen 3 — 5 cm langen, mit den Spitzen aufsteigenden Aesten lockere, moosähnliche Raschen bildend. Blätter etwas glänzend, freudig grün (nur an den aufsteigenden bis aufrechten, diesjährigen, fertilen Trieben gelblich), lanzettlich bis eilanzettlich, spitz, mit sehr schwacher Mittelrippe und entfernt wimperig-gesägtem Rande, 1 — 4 mm lang, spiralig und stellenweise in mehrzähligen, wechselnden Quirlen angeordnet. Ligula lanzettlich und stumpflich bis stumpf. Aehren gedunsen, cylindrisch, L5 — 5 cm lang, einzeln am Ende der fertilen Triebe sitzend, mit spiralig angeordneten, allseitig abstehenden, lanzettlichen, von einer deutlichen Mittelrippe durchzogenen, somit den Laubblättern ähnlichen, aber fast doppelt so grossen Fruchtblättern besetzt. Makrosporangien vierknöpfig, mehrere bis viele im unteren Theile der Aehre, Mikrosporangien nierenförmig, ungestielt im oberen Aehrentheile; Makrosporen fast mohnsamengross und gelblich, Mikrosporen sehr klein und schwefelgelb: Selaginella spinosa Pal. Beauv. Dornige Selaginelle. Synonyme: Selaginella spinosa Pal. Beauv. Prodr. Aethéog. p. 112 ; Lssn. in Rabenh. Kryptog. FI. 2. Aufl. 3. Bd. p. 867. — Selaginella spinulosa A. Br. in Dolls Rhein. FI. p. 38 ; Koch, Syn. FI. Germ, edit. II. p. 971. — Selaginella selaginoides Lk. Fil. spec. hort. bot. Berol. p. 158. — Selaginella ciliata Opiz. in Böhm. phan. Gew. 1823 ; Celakovsky, Prodr. d. Fl. v. Böhmen 15, p. 701. — Lycopodium selaginoides L. Spec, plant. 1101 et edit. II. 1565; Scop. FI. Carniol. edit. II. tom. II. p. 301 ; Rchb. FI. Germ, excurs. p. 153 ; Host, FI. Austr. vol. II. p. 687 ; Fleischm. Uebers. d. FI. Krains p. 29. Vorkommen: Auf grasigen Abhängen und feuchten, bemoosten Felsblöcken der Alpen. Auf allen Alpen und Voralpen unserer Gebirge sehr häufig. In den Steineralpen z. B. auf der Korošicaalpe ca. 1800 m (!), unter dem Steinersattel ca. 1700 m (!), auf den Alpen Mokrica ca. 1700 m (!) und Križka planina ca 1600 m (!). In der Karawankenkette : im oberen Kankerthal ca. 900 m(!), auf dem Storžič ca. 1700 m (!!), im Košuta-gebirge ca. 1800 m (!), St. Anna unter dem Loiblpass ca. 1000 m (!!), auf der Alpe Begunšica ca. 1700 m(!), Bevšica ober dem Valvasorschutz-hause ca. 1300 m (!!), auf dem Stol ca. 1800 m (!!), in der Medja dolina ca. 1000 m (!!), im Bärensattel ca. 1600 m (!!), auf der Kočna ca. 1500 m (!!), auf der Alpe Golica ca. 1700 m (!!). Im Gebiete der Julischen Alpen : Vratathal beim Wasserfall Peričnik ca. 900 m (!!, Plemel, Voss a. a. O.), bei den Weissenfelser Seen ca. 950 m (!), im Planicathal an den Savequellen ca. 1100 m (!!), an den Gehängen der Alpe Rjovina ca. 1200 m (!!), in der Poklukaschlucht ca. 1100 m (!!), auf der Alpe Belopolje ca. 1700 m (1), beim Wasserfall der Savica ca. 900 m (!), auf der Alpe Črna prst ca. 1700 m (!!). — Sporenreife im Juli und August. Geographische Verbreitung : Alpen, Sudeten, Karpathen; Skandinavien, Finnland, Lappland, Irland, Schottland und Nord-England, Island, Nordwest-Jütland, Pyrenäen, Norditalien, Balkan, Ural, Kaukasus, Nord-Amerika. Blätter der vegetativen Sprosse von zweierlei H. Gestalt und Grösse und vierzeilig angeordnet: zwei Reihen kleiner er Oberblätter auf der Oberseite genähert, zwei Reihen gr össerer U n t er bl ä tte r seitlich abstehend, Sprosse daher flacherscheinend: Sect. II. Heterotropae A. Br. Hieher gleichfalls nur eine einheimische Art : Stengel bis 10 cm weit in dichten Rasen kriechend, dünn, fadenförmig, reichlich gabelig-fiederförmig in einer Ebene verzweigt, zerstreut und zart bewurzelt. Blätter wenig glänzend, freudig- bis dunkelgrün, die älteren zuweilen roth, in schief kreuzenden, zweizähligen Quirlen, vierreihig-zweizeilig und zwar zu zwei Reihen Oberblätter und zwei Reihen anders gestalteter, grösserer Unterblätter angeordnet. Oberblätter gegen die Mitte der Oberseite zusammengerückt und dieser angedrückt, entfernt bis einander deckend, aus ganzrandigem, etwas schiefem Grunde eilanzettlich, mit einwärts gekrümmter Spitze, mit deutlicher Mittelrippe und feingesägtem Rande, ungefähr halb so gross als die ca. 1'/2—21/2 mm langen und 1 —1'/2 mm breiten Unterblätter ; letztere länglich eiförmig (selten eiförmig), etwas unsymmetrisch, stump flieh bis stumpf, mit deutlicher Mittelrippe und feingezähneltem Rande, in der Regel recht winkelig abstehend oder etwas zurückgebogen. Ligula breiteiförmig bis abgerundet rechteckig. Aehren einzeln am Ende der Aeste aufsteigender, etwa 1—3V2 cm langer, einfacher oder seltener ein- bis dreimal gegabelter Stiele, welche sammt ihren Aesten mit kreuzständigen, aufrecht abstehenden, in Form und Grösse gleichen, eiförmigen bis länglich-eiförmigen, gleichhälftigen, sonst den Stengelblättern ähnlich gebauten Blättern mehr oder minder locker besetzt sind. Aehre ca. 1 — 3 cm lang und l1/^ mm dick, fast cylindrisch, von ihrem Stiele nicht scharf abgegrenzt, nicht selten gegabelt, in ihrem unteren Theile mit locker, nach obenhin mit dichter gestellten, gegen die Spitze dach-ziegelig deckenden, kreuzständigen, eiförmigen, zugespitzten Fruchtblättern besetzt. Makrosporangien drei- bis vierknöpfig, braun, in der Regel zu mehreren, nicht selten einseitig übereinander im unteren Theile der Aehre, selten einzeln zwischen den Mikrosporangien im oberen Aehrentheile, hie und da in einzelnen Aehren aber auch gänzlich fehlend. Mikrosporangien nieren- bis eiförmig, roth, im oberen Theile der Aehre meist allein, im unteren Theile derselben in der Regel einseitig vorhanden. Makrosporen bräunlich- bis röthlichgelb, dicht klein- und halbkugel- bis stumpf kegelwarzig, Mikrosporen roth oder gelbroth Und dicht sehr klein- und flachwarzig bis glatt : Selaginella helvetiea Lk. Schweizer Selaginelle. Synonyme: Selaginella helvetiea. Lk. Fil. spec. hort. bot. Berol. p. 159; Koch, Syn. Fl. Germ. edit. II. p. 971 ; Lssn. in Rabenh. Krypt. Fl. 2. Aull. 3. Bd. p. 871. — Lycopodium helveticum L. Spec, plant. 1104 et edit. II. 1568; Scop. Fl. Carniol. edit. II. tom. II. p. 304; Rchb. Fl. Germ, excurs. p. 153; Host, Fl. Austr. vol. II. p. 687; Fleischm. Uebers. d. Fl. Krains p. 29. -- Diplostachyum helveticum Pal. Beauv. Prodr. Aethéog. p. 107. Vorkommen: An Mauern, Felsen, Baumstämmen, zumal an bemoosten Stellen, zuweilen grosse Rasen bildend. In der Umgebung von Laibach bei Vevče 250 m (!!), auf dem Berge Uranšica 600 m (!!), auf dem Gross-Kahlenberge 550 m (!!), bei Utikca. 380 m (!!). Im Gesammt-gebiete der Julischen Alpen, Karawanken und Sannthaler Alpen bis 1300 m hoch steigend. So im Vratathal beim Wasserfall Peričnik ca. 900 m (!!, Plemel a. a. O.), im Kotthal (!!), Kermathal (!!), Rothweinerthal'(!!), im Wocheinerthai (!!), auf den Alpen Črnagora 1200 m (!!) und Pokluka 1200 m (!!), um Veldes 600 m (!!), in der Medja dolina 1200 m (!!), auf den Alpen Bevšica 1200 m (!!) und Begunšica 1300 m(ü), am Storžič 1300 m (!!), um Neumarktl (!!); im Savethal bei Weissenfels (!!), Kronau (!!), Lengenfeld (!!), Mojstrana (!!), Podnart (!!), Krainburg (!!), Bischoflack (!!) ; im Selzach-, Pöllander- und Hrastnicathal (!!) ; bei Zwischenwässern ( ! !), Stein ( ! !), am rechten Saveufer von Unterlog bis Ratschach (!!), am Kumberg ca. 1100 m (!). Ferner im Borovnicathal und auf dem Berge Trebovnik bei Franzdorf (!!), in der Iškaschlucht (!!), auf dem Berge Krim (!!) u. s. w. — Sporenreife im Juli und August. Geo graphische Verbreitung: Alpen, Karpathen; Norditalien, Bosnien und Hercegovina ; Kaukasus, Kleinasien, Mandschurei und Amurgebiet ; Japan. Anmerkung: Die ähnliche im Velebitgebirge und in Dalmatien vorkommende Selaginella dentieulata Lk. unterscheidet sich von S. helvetica Lk. durch die nach vorne abstehenden, sehr kurz und fein zugespitzten und mit der Spitze nach unten umgebogenen, eiförmigen oder breit-eiförmigen Unterblätter, welche wie die meist etwa dreiviertel so grossen, eiförmigen und länger zugespitzten Oberblätter dicht und sehr fein, aber deutlich gesägt sind. Auch entwickelt S. dentieulata Lk. ungestielte und nicht deutlich abgesetzte, einzeln oder zu zweien endständige Aehren. Da das Vorkommen dieser Art in dem südlichen, an Kroatien angrenzenden Gebiete Krains nicht ausgeschlossen ist, so sei hier auf dieselbe hingewiesen. Kleinere Mittheilungen. Carniolana aus dem Graf Coronini-Cronbergisehen Archiv. 3.) 1572, 21. Februar. Graz. Hans Khisl zum Khalten-prun n (Kaltenbrunn unterhalb Laibach), oberster Truchsess in der fiirstl. Grafschaft Görz, bat den Erzherzog Karl, ihm und seinen Erben das Privilegium ertheilen zu wollen, «damit ausser seiner Glasshutten zu Layb ach ohne sondersein vnnd seiner Erben verwilligen in S. D. Fürsthentumben vnnd Lannden, khain newe Glasshutten zuerpawen gestatt oder zuegelassen werden solle, etc. Vnnd haben demnach in solch sein vnnderthenig Bitt gnedigist bewilliget, Das nun hinfüro diselb sein Khisls Glasshutten aller- dings, wie oben vermeldt, befreydt vnnd niemandts zuegelassen seyn solle neben derselben, ausser seiner vnnd seiner Erben ver-willigen, Inen vnnd diser vnnser Be/reymig zuwider in bemelten vnnsern Fürstenthumben vnnd Lannden zuerpawen oder aufzurichten. » (Orig.-Perg.-Urk., Cass. V.) 4. ) Ohne Datum. Magdalena des verstorbenen Hans von Lamberg zu Ortenegkh und Ottenstein, und der Faustina, geb. Gräfin von Ladron, Tochter und Gemahlin des Grafen Porzia-Brunera, verkauft dem Franz von Scheyr zu der Ainödt das Schloss und Vesten Steeberg (Stegberg) sammt dem dazugehörigen Burgfrieden, Leuten, Stücken, Gülten und Gütern, Hölzern, Fischweiden, Gärten, Meierhöfen, Aeckern, Wiesen, Feldern und allem Zugehör, wie es im Vrbar mit dem Datum Set. Georgi Tag im J. 1574 geschrieben steht, auch die Fischweiden auf dem See (Zirknitzer See) und andern Wassern, Steinen und Gehölzen, inner oder ausser der Erden etc. Mitsiegler waren: Balth. Lamberg, Hauptmann in Zenng; Wolf Thurn, Landmarschall von Görz, und Georg Haller ze der Alben, Verordneter der Landstände von Krain. (Orig.-Urk. auf Pergament mit 5 Siegeln, Cass. II.) 5. ) 1682, 7. Februar. Laibach. Johann Seifried Herzog zu Kr um au und Fürst zu Eggenberg (Pfandinhaber von Adelsberg), verkauft dem Hugo, Prälaten zu Freudenthal, und dem Convente daselbst um 9000 fl. deutscher Währung den Zirknitzer See (ohne die Pfandherrngilt). Inbegriffen waren auch die in den Zirknitzer See fliessenden Gewässer: die Cirknišca vom See an bis zu einem Acker oder «ograda» und der dabei gelegenen Mühle; der Bach Žerovnica vom See an bis zu einem Acker, welcher dem Janže Jozél (Rigonischen Unterthan nach Hallerstein) gehörig, da, wo neben dem Bach ein besonderer Markstein gesetzt werden soll; der Bach Lipšenšica vom See an bis zur oberen Ueberfahrt unter dem Dorfe Lipšen, zwischen einer unter die Kaplanei U. 1. F. nach «Stegwerg» zinsbaren Wiese, «Erjavica» genannt, und einer anderen, dem Jakob und Marko Ule (?) gehörigen Wiese; dann den eigentlichen Ursprung des Sees Obrh unterm Dorfe Vrh Jezera; den ganzen Bach Otoški potok, der unterm Dorfe Otok entspringt, «mit vnd neben andern renieren, wo der See seine Vrspring hat». Der Fürst überliess dem Stifte den ganzen Besitz des Zirknitzer Sees nicht nur \or dem Ablauf des Wassers, sondern auch in und nach dem Ablauf, da die Leute am trockenen Grund das Gras mähen. Doch gebürten dem Stifte Sittich und den Herrschaften Auersperg und Laas gewisse «Fischzüge» beim Ablauf des Wassers. Doch sollen die nach Stegberg oder anderen Herrschaften gehörigen Wiesen des Seegrundes den Zins nicht nach Freudenthal, sondern nach Haasberg reichen. Zweimal im Jahre soll beim «Zulauf» des Volkes jedermann das Fischen im See und den genannten Bächen strenge verboten werden. Dawiderhandelnde werden auf Anzeige des Prälaten durch den herrschaftlichen Verwalter von Haasberg zur Abstrafung und Ersetzung des etwaigen Schadens verhalten, jedoch soll der Prälat mit denjenigen, die gestellt wrerden, zuerst mit «leidenlichen Arresten» und mit keiner Geldstrafe verfahren. Sollten aber die Turbanten nicht abzuwenden sein, so w'ird der Fürst dem Prälaten zur Zeit der gewöhnlichen Fischzüge in den Gruben (Seelöchern) den herrschaftlichen Förster oder Gerichtsdiener dahin schicken, wofür der Prälat freiwillig letzterem 10 kr. von jeder Grube verspricht. (Orig.-Urk. auf Pergament mit den Siegeln von Eggenberg und Freudenthal, Cass. II.) 6. ) 1596, 16. Nov Laibach. Adam Mosch kan, Pfandinhaber der Herrschaften Reifnitz und Weixelburg, heiratete Maria, die Tochter des Hans von Edling auf Burg W i p p a c h und seiner Gemahlin Lucretia, geborene Hofferin, welche ihm 2000 fl. rheinisch als Mitgift zugebracht hat. Dafür verschrieb er ihr auch 2000 fl. und «darzue wegen Irer Jungfräulichen Zucht und Ehren noch 2000 fl. als Morgengabe», wie im Heiratsbriefe ausbedungen war. (Orig.-Urk. mit vielen Siegeln, Cass. VI.) 7. ) 1605, Montag nach St. Georg. Laibach. Hans Jakob von Edling zu Purkh Wipp ach, erzherzoglicher Rath und Landesverweser in Krain, gibt dem Edelvesten Regulus V i 11 i n g e r einen Schirmbrief gegen die Frau Anna Ainkhürn,1 puncto 1000 fl., betreffend folgende Stücke, Gülten und Gütter: Nawresouizi, in Watscher Pfarre gelegen (Brezovica unterm H. Berg), zahlt von einer Hube 2 fl. 15 kr. und leistet Robot sammt der Saumfahrt; Christof Lamberger von 1 Hube 2 fl. 10 kr., Robot und Saumfahrt; Lovre Lamberger von 1 Hube 2 fl. 5 kr., Robot und Saum- 1 Johann Georg Ainchirn (Einhorn?) war im Jahre 1594 Herr auf Schenkenthurn. Vergi. Mitth. des Mus.-Ver. für Krain, 1893, S. 144. Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Juhrg. Vili, H 4. 11 fahrt; im Dorfe Nahosti (bei Ržišče, südlich von Watsch) Caspar Bregar 1 fl. 20 kr. und für die Weinfahrt 3 fl., Robot; Podkrajem (Podkraj bei Schloss Galleneg) Jakob Podkrajec 1 fl. 20 kr. und 3 fl. für die Weinfahrt; die öde Hube Navrbiščih, welche früher Urban Sopčar innegehabt hat; das Wasser Navidernici (Vidernica = Widernitzhof) mit 2 Mühlen des Senožetič; Jurg Pavlič von 1 Hube 2 fl. und Robot; Michael Černe 1 fl. 10 kr. u. R., mehr von einer andern Hube 50 kr. u. R.; Gregor Pavlič «Suppan» 1 fl. 10 kr. u. R.; Primež Železnik 1 fl. 10 kr. u. R.; Jakob Pušin 1 fl. 10 kr. u. R. ; Macher Fingerhuet 1 fl. 10 kr. u. R. Von diesen 7 hier erwähnten Huben gebürt der Getreidezehnt der edlen, tugendhaften Frau Susanna, weilend des H. Georg Ainkhürn zu Lübeck1 und Hasperg hinter-lassenen Witwe und Gutsinhaberin, und zwar 2/a, das letzte Drittel aber dem Pfarrer von Watsch etc. (Orig.-Urk. auf Perg. mit 2 Siegeln, Cass. VI.) 8. ) 1619, Montag nach St. Lorenzi-Tag. Laibach. Hans Seyfried Rapo (?) zu Osterberg und Lustall (Lustthal), kais. Rath und Landesverweser in Krain, verständigt die wohlgeb. Frau Maria von Lamberg, geb. von Edling, sie möge die Rechtssachen, in welchen sie den H. Bernardin Moschkhon zum Orteneckh wegen der Herrschaft Lohitsch vor dieses Landesgericht citiert, ihrem Gemahl Heinrich von Lamberg, Freiherrn zu Stain und Alt-Gutenberg etc, Burkhardten jetzigen Schranenadvocaten und Michael Nouagkhen ganz und sonders auszuführen geben. (Kleine Verständigung auf Pergament mit Siegeln, Cass. VI.) 9. ) 1590, 1. Jänner. Graz. Erzherzog Karl befiehlt seinem Rath Niclas Banham (Bonhomo) zu Wolfspühl und Manspurg und allen künftigen Vicedomen in Krain, dass dem Hans Kobenzl von Prossegg «von heut dato anfallend, alle Jar järlich Dreyhundert gulden reinisch von Vnnsertwegen (des Erzherzogs) ausszallen vnnd guet machen wellet». (Orig.-Brief auf Papier mit eingedrücktem Siegel, Cass. VII.) 10. ) 1613, 12. Jänner. Graz. Erzherzog Ferdinand, bekennt, dass ihm der Vrbarsmann und Unterthan Niclas Triller bekannt 1 Liebeck (slov. Lebek) war ein Schloss südöstlich von Watsch, wo einst die verwitwete Markgräfin Sophie von Istrien wohnte. Vergi. Schumi, Urkundenbuch, IL, S. 40. gegeben habe, wie er von seinem verstorbenen Vater Adam Triller eine Hofstatt am Prart (Col *) in Samabar (Senobor) Supp der Herrschaft Wippach gelegen, ererbt habe. Seinem Vater habe Erzherzog Karl 1572 einen «ordentlichen» Kaufbrief ertheilt, der sei aber bei der Feuersbrunst 1610 verbrannt. Daher ertheilte ihm und seinen männlichen wie weiblichen Nachkommen einen neuen Kaufbrief über jene Hofstatt mit der Bedingung, dass davon jährlich 40 kr. der Herrschaft Wippach sammt der Robot geleistet werden müssen. (Orig.-Perg.-Urk. mit schönen Siegeln, Cass. V.) 11. ) 1620, 12. Jänner. Graz. K. Ferdinand II. bestätigt dem Niclas Triller eine Hube zu Zagolica oberhalb Podkraj, dafür muss er jährlich der Herrschaft Wippach 3 fl. 10 kr. 2 Pfennige und drei Fuhren Weinstöcke reichen. (Cass. V.) 12. ) 1685. 7. Sept. Laibach. Katharina Elisabeth, Gräfin von Auersperg, geborene Gräfin von Trillegk, bekennt, dass sie ihr Vetter Johann Friedrich Graf von Trillegk mit ihrem Erbtheile nach dem Vater Georg Andreas Freiherr von Trillegk völlig befriedigt, und zwar nicht nur mit der im Heiratscontract ddto. Laibach, 31. October 1669, versprochenen Mitgift, sondern «noch mehreres hinzuegeruckt vnd freywillig versprochen, zusamben mit 24.000 fl vollstendig vergnuegt». (Orig.-Perg.-Urk., Cass V.) 13. ) 1685, 7. Sept. Laibach. Wolf Engelbrecht von Auersperg bekennt, dass ihm sein Schwager Graf von Trillegk, Freiherr zu Reifnitz, Herr auf Pr ar d t und auf W eissenfeis, 100.000 fl. ausgezahlt habe. 14. ) 1723, 30. Sept. Reifnitz. Heiratscontract zwischen Bernhard Grafen Lamberg, Freiherrn zu Stain und Judenburg, Herrn zu Weissenstein, Dermitsch und Neudeck, und der Gräfin Maria Johanna Cobenzelin, Tochter des Grafen Ludwig Gundaker und der Anna Katharina von T r i 11 e c h. Das Heiratsgut betrug 2000 fl. 15. ) 1653, 20. October. Augsburg. K. Ferdinand III. bekennt, dass die Erben und Nachkommen des verstorbenen Max Benaglio, respective ihre «Curatoren ad lites » : Johann Pedtschocher und Hans Otto mit obrigkeitlicher Bewilligung die Herrschaft W e iss e life ls in Krain dem Georg Andreas Freiherrn von Tri lieg, Herrn auf Reifnitz und Generaleinnehmer in Krain verkauft habe, was bestätigt wird. (Orig.-Brief auf Papier mit Siegeln, Cass. VII.) Die Benaglio besassen auch Rosenbach bei Laibach. 16. ) 1574, 7. Juli. Laibach. Sewaldt werbo (Barbo) zum Wechsenstein erhielt von Hans Gisl zum Kalte nprun 300 fl. für eine Hube zu Vrhovlje am Karste im Thibeiner Gericht. (Cass. I.) 17. ) 1596, 15. Nov. Graz. Erzherzog Ferdinand bekennt, dass sein Vater dem Doctor Johann Grisan (Križan) eine Hube zu Peraw (bei Stein), ein krainisches Lehen, verliehen habe. Auf die Bitten des Vormundes der drei hinterlassenen Töchter Katharina, Susanna und Magdalena verleiht er sie auch diesen. (Orig.-Urk. mit riesigem Siegel, Cass. VII.) 18. ) 1602, 1. Juni. Graz. Erzherzog Ferdinand ernennt statt des verstorbenen Georg von Rabatta den Philipp von Kobenzl zum Vicedom inKrain. (Pap.-Urk. mit eingedrücktem Siegel, Cass. VII.) 19. ) 1719, 1. Dec. Schloss Loitsch. Joh. Kasp. Kobenzl belehnt als oberster Mundschenk im Herzogthume Krain und der Win-dischen Mark den Franz Garzarolli mit einer zum Amt gehörigen Behausung in Oberlaibach. (Perg.-Urk. mit Siegeln, CaSS. VIL) S. Rutar. Literatur über Krain. Voss Wilhelm, Mineralien Krains. Laibach 1895. Valenta Alois, Edler von Marchthurn, Dr., Das Barackenspital in Laibach. Laibach 1895. Th. Elze, k. k. Hofrath, Die slovenischen protestantischen Bibelbücher des XVI. Jahrhunderts (Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich, XVI. Jahrgang), 3. und 4. Heft, S. 117-175. Anlässlich meiner Uebersetzung nach Gras lege ich die Redaction der «Mittheilnngen» nieder und spreche allen Herren, welche mich durch Einsendung geschichtlicher und naturwissenschaftlicher Beiträge zu unterstützen die Güte hatten, den wärmsten Dank aus. Anton Kaspret, k. k. Professor am I. Staatsgymnasium in Gras. Herausg. u. verlegt vom Musealverein f. Krain. —Druck von Kleinmayr & Bamberg in Laibach.