Prünumerationspreise: Für Laibach (sllmmt Zustellung m's Haus): Ganzjährig . . fi. 5.— Halbjährig . . „ 2.50 Nierteljälirig . „ 1,25 Mit Poftoersendung: Ganzjährig . . fl, «,— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ l.ZN Einzelne Nummern 5 kr. Zeitschrist für vaterländische Interessen. (Erscheint Tinstag und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag «m 12. April 1870. Insertionsgebühren. Für die zweispaltige Petit« zeile oder deren Raum bei einmaliger Einschaltung 6kr.,2«al8kr., 3maN0kr. Stempel jedesmal 30 kr Redaktion: Hauptplaß Nr, 3!3, NI, Slock. Administration ebew^">^>. daselbst in Ottokar K l e rl^ ^ ,/ Buchhandlung. / >, ^ ^ '^/'^'^ Nr. 29. Nach dem Austritt. Wir haben schon längsthin die Bestürzung konstatirt, welche unsere liberale und verfassungsfreundliche Klique ergriff, als die Kunde von dem Austritt der flavischen Depulirten des Reichsraths eintraf. Dieser Schlag kam so unerwartet, er traf die Klique so un­ vorbereitet, daß sie im Momente außer Stande war, sich zu fassen. Und als die Kunde im Lande sich verbreitete, als die freudigen Kundgebungen seitens des Volkes, des eigentlichen Wahlfattors sich nicht ignoriren ließen, als die Schminke des „Tagblatt" und das Pflaster, das es sich und seiner Partei auf die wunde Stelle legte, als nutzlos verschwendet erschien, als sogar die Selbsttäuschung, worin die Klique bekanntlich großes leistet, nicht mehr wirkte, da berief man den konstitutionellen Senat, der schon seit seiner Grün­ dung das Recht sich anmaßt, über Land und Volk und über die politischen Ereignisse überhaupt zu Gerichte zu sitzen. Dieser Senat entblödete sich auch nicht, so anmaßend es auch erscheinen mag, den jüngsten Schritt unserer Abgeordneten in das Bereich seiner De» batten zu ziehen. Ist das nicht lächerlich? Ein Verein, dessen adoptirter Vertreter — nachdem ihn nämlich die Landespartei verstoßen — noch fest im Reichsrathe sitzt, mit welchem Rechte, haben wir schon längst be­leuchtet, will zu Gerichte sitzen über Abgeordnete, die derselbe nicht in den Reichsrath gewählt hat, die er auch nicht geschickt hätte, die ihn füglich nichts angehen. Ebensowenig könnte beispielsweise der konstitutionelle Verein, der Sammelplatz nenckkntarischer Elemente in Krain, über den Austrittchinesischer Abgeordneter debattiren. Die komische und lächerliche Seite der Debatte ist die, daß die Redner in ungeheuerer Selbstüberschätzung derselben eine Wichtigkeit beilegen, die sie unter den thatsächlichen Umständen nie und nimmer haben kann, daß sie sich erkühnen, die Beschlüsse nicht als die einer pri ­vaten Gesellschaft zu prollamiren, fondein geradezu als ein entscheidendes Veto gegen den Schritt der Landes- nicht Partei­abgeordneten. Ist das je erhört worden? Glücklicherweise kann man sich über die Beschlüsse dieses anti­nationalen Vereines ohne Bedenken hinwegsetzen, die Klique ist kein politisch mitsprechender Faktor; wenn der Verein als solcher einen Depulirten in den Reichsrath absenden wird, dann kann er über fein Verhalten zu Gerichte sitzen, ihn nach Belieben abrufen und an ihn nach Herzensdrang auch Mißtrauensvota oder Zustimmungs­adresfen erpediren. Solange dieß nicht der Fall, könnte der Verein vernünftigerweise sich von den Ereignissen des Tages füglich fern­halten, wenn er nicht als anmaßend erscheinen will, denn ein Recht, in die Land es Politik einzugreifen, hat er billigerweise trotz der hohen Gönnerschaft enschieden nicht. Daß dem Verein, dessen Mitglieder von der jetzt bestehenden Verfassung leben, das Aufrechthalten derselben eine eunäitio niue yua iwii ist, begreift jedermann, der den Mitgliedern persön­liche Tendenzen nicht blindlings abspricht. Der Fall dieser Ver­fassung zieht mehr oder minder ihren Ruin nach sich undsie müssen daher mit allen Kräften bemühet fein, die Galgenfrist möglichst aus­zudehnen und auszunützen, denn wie gesagt, Person lichesWohl geht in gewissen Fällen und bei gewissen Personen den Landes-inter essen vor. Nun ist diesen Verfassungszwergen die zu Gunsten unserer, nicht ihrer Abgeordneten sich kundgebende Manifestation im Lande freilich eine heftige Ohrfeige, welche ihre Prahlereien, daß das Voll hinter ihnen stehe, ganz entschieden dementirt, und ihre ganze Wuch kehrt sich gegen diejenigen, welche die gefährliche Krise herbeiführten. Allein diese zu richten haben sie kein Recht und der im Vereine dagegen erhobene Protest ist lediglich privater Natur, der Unzufrie­denheit einzelner entsprungen, der daher unmöglich eine politische Bedeutung haben kann; sie können es auch nicht im Namen des Landes firmiren, ja nicht einmal im Namen einer beachtenswerthen Opposition, denn ein Verein ist keine Partei, namentlich wenn er im Namen einer Partei demonstrirt, deren Anhänger sammt und sonders im Vereinsverzeichnisse eingetragen erscheinen. Die slovenische Sprache hat für eine derartig lächerliche De­monstration einen sehr bezeichnenden Ausdruck, doch wollen wir ihn hier nicht reproduziren, weil es sich nicht der Mühe lohnt und wir es unter unserer Würde finden, darüber noch ein Wort zu verlieren Ein unswatsmiilmisches „geflügeltes Wort". Unsere Gegner lieben es, auf Fräsen herumzureiten, deren Ur sprung irgend ein günstiger Zufall enthüllt. So war einige Zeit hindurch die Fräse von der „Intelligenz und dem Kapitale' eu voAuo, bis es durch die Verhandlungen des Laibacher Gemeinde­rathes über die Sotolaffaire klar gestellt wurde, daß der Erfinder dieser Fräse kein anderer ist, als jener entlarvte Polizeikommissär Vidiz , der so eigenthümlich gekennzeichnet Laibach verließ und der allerdings jede Gelegenheit zu benützen verstand, um mit seiner I n telligenz das Kapital für seine Zwecke auszubeuten. Eine ähnliche Enthüllung verdanken wir dem vorletzten „8Io­vouski N»i-oä". „Die Führer der krainischen Slovenen haben mit ihrer Politik ab gehaust." Also sprach der trai­nische Landespräsident Herr von Conrad (in Kürze Herr Baron von Conrad) zu einem bekannten Patrioten. Wir haben leinen Grund an der vollen Echtheit dieser Mittheilung zu zweifeln. Wurde nicht Tag um Tag diese Fräse im „Laibacher Tagblatt" wiederholt? Und über die Beziehungen des „Laibacher Tagblatt" zur Regierung war ja von allem Anfange an lein Zweifel, und kann nunmehr nach den interessanten Enthüllungen des konstitutionellen Vereins und Herrn Heimann's unvorsichtigem Appell an den Dispositionsfond noch weniger daran gezweifelt werden. Herr Baron von Conrad, der vor seiner Ankunft nach Laibach in Graz geäußert haben soll: „Die Slovenen werden mich schon kennen lernen," muß mit allen Mitteln dahin streben, die slovenischen Führer um das Vertrauen des Landes zu bringen. Dazu das „Tagblatt", der „konstitutionelle Verein", — dazu wurde mit Vergnügen die jungslovenifche Partei benützt und ihr hofirt, — dazu soll endlich sogar ein in Wien er scheinendes flovenisches Witzblatt helfen, dessen Erscheinungskosten der Dispositionsfond garantiri. Daß die Finanz- und Regierungsräthe, Bureaukraten, Pensio­nisten und Fremdlinge zu solchem Zwecke oan animo mitwirken, ist selbstverständlich. Daß aber auch einheimische Bürger sich finden, die sich in ein solches Netz verstricken lassen, müßte man betrübend sin-den, wenn nicht die Geschichte aller Zeiten, die griechischen und römischen Republiken, die englischen, belgischen und amerikanischen Verfassungskämpfe lehrten, daß die Bestrebungen der patriotischesten Parteien auch ihre Gegner haben. Dennoch ist Herrn von Conrad's famoser Ausspruch nicht nur unstaatsmännifch, sondern auch unvorsichtig. Unstaats­männisch, weil er beweist, daß Herrn von Conrad jede Einsicht in die unvermeidlichen Eventualitäten der Zukunft fehlt, daß Herr von Conrad eben nichts als ein Parteimann ist, der trotz seines immer­»vähienden Lächelns selbst den begründetsten, berechtigtsten und leicht erfüllbaren Forderungen des Volkes in Kram (repräsentirt durch eine imposante, durch wiederholte Male nicht zerstörte Landtags « a­jorität ) nicht Rechnung tragen will, und der deßhalb so gewiß in Kürze aufhören wird, Regierungspräsident von Krain zu sein, wie die Herren Giskra, Hasner, Herbst ihren allmächtigen Vor­gängern Schmerlin g und Taaff e nachgefolgt sind. Allerdings hat Herr von Conra d das nicht geahnt, da er unter Anerkennung der Verfassungsfcier des konstitutionellen Vereins demselben als Mit ­glied beitrat und so den höhnischen Worten des jetzigen Bürgermei­sters Suppa n über „den im Nachbarlande schiffbrüchig gewordenen" «Regenerator Oesterreichs" (Beust) zustimmte. Unvorsichtig aber war diese Aeußerung, weil sie dem ganzen Lande in's Gesicht schlägt, welches seine bewährten Führer «hrt und hört, und weil sie vom Herrn von Conra d selbst nicht geglaubt wird. Herr von Conrad weiß es ja doch, wie gerne er Landtagsabgeordneter in Krain würde, und wie er in Krainburg, Treffen und Idri a kandidiren wollte , aber nicht konnte, weil die Wähler fast einhellig für die von den „abgehausten Führern" vor­geschlagenen Kandidaten einstanden. Ja wohl! Nicht bloß Minister, auch Statthalter Hausen ab, wenn sie es nicht verstehen, mit feine m Gefühl e die „öffentliche Meinung" (aber nicht die Polizeimeinung des „Tagblatt") in sich aufzunehmen und das Volk in seinen Führern zu respektiren, das heutzutage gehört und berücksichtigt werden will ! Zur Situation. Der verstümmelte Reichsrath ließ sich durch die jüngste Kata­sirofe nicht abhalten, die Delegationswahlen zu vollziehen. Feuilleton. I m Reiche des Liberalismus. (Fortsetzung.) Blühend zu schauen das Land, vom säuselnden Zefyr durchfächelt Lachende Auen, die Wipfel der Bäume genähert zum Kusse, Ueppige Felder bebeckt mit wogenden grünenden Saaten. Klare Gewässer durchzieh'n, sich reibend an weißem Krystalle, Nässend, befruchtend den Gau im Kampfe mit zwängenden Ufern, Berge sich thürmen zur Höh', bescheidene, niedrige Hügel Mehren des Landes Gewinn durch reichlich ergiebige Lager. Also des Edens Gestalt, so jetzo dem Blicke geöffnet, Herrlich, beim Zeus! zu herrlich für sterbliche fündige Menschen. Aber, o Götter! das Aug', von himmlischer Helle geblendet, Täuschet des Sterblichen Sinn und zaubert entstellte Gebilde. Bäume mit rauschendem Laub, die Aeste, Träger der Früchte, Hängen gebrochen herab, in den Früchten ekles Gewürme, So gefrässig da bohrt, zerstörend die schützende Hülle. Morsch ist des Stammes Gcbäud', verdorret die nährenden Zellen, Ledig des Saftes das Mark, der Bast ein verschrumpftes Gehüllse. Längst sind entflohen dem Kern die Kräfte des treibenden Samens. Also Gehölze berührt vom eisig wehenden Nordwind, Oder vom Hauche der Gluth, vom wüthenden sengenden Waldbrand. Grauen erfasset Dich hier in ächzender Aeste Beschattung; Nimmer zu fangen vermag sie die Strahlen der sengenden Sonne,, Nimmer zu schützen Dein Haupt vor dem heftig strömenden Regen. . Aehnlich verwüstet das Feld; versengt vom gefallenen Thaue Lieget am Boden die Saat, die Halm' in zersetzender Fäulniß. Mäuse und ekles Gewürm' sich freuen bei leckerem Mahle; Irrende Wachteln in Schaaren, das klagende brütende Rephuhn Suchen vergeblich im Mist die geschützte behagliche Brutstätt'. Dünste entsteigen der Erd', den Aether zu schwängern mit Peststoff. . Seen und Flüsse, bestimmt, zu erfrischen verdorretes Erdreich, Stehen stagnirend da still, zu stinkender Jauche verdicket Wälzen sich Flüsse dahin, mit klebrigem Schleime besudelnd Für Krain wurden — dießmal wirklich einstimmig — Klu n und Margher i gewählt und zwar in der Weise, daß einer den andern wählte. I n der That originell! — Z u diesen Wahlen schreibt der ministerielle „Pester Lloyd": Die vorgenommene Wahl der österrei­chischen Delegirten ist unseres Erachtens ein — gelinde gesagt — ganz überflüssiger Akt; denn gelingt es nicht, den Reichsrath zu lompletiren, so würden wir diese heute gewählte Rumpf-Delegation doch nicht als die gesetzliche Vertretung der anderen Reichshälfte akzeptiren tonnen. Gelingt aber die Kompletirung und wählen die heute fehlenden Gruppen nachträglich ihr Kontingent, so hätte füglich auch der ganze Alt für jenen späteren Moment verschoben werden können. Erfolgt endlich gar, wie allgemein geglaubt wird, die Auf­lösung des Reichsrathes, dann würde das Mandat der Delegation selbst in dem Falle erlöschen, wenn dieselbe in jeder Beziehung korrekt gewählt wäre und dann ist die Wahl erst recht überflüssig gewesen. Freilich sagt ein alter Spruch: Das Ueberflüssige schadet nicht, aber nützen wird es wenigstens im vorliegenden Falle sicherlich auch nichts! — Die äußerste Linke beschloß in ihrer Klubsitzung, gegen die lückenhaften österreichischen Delegationswahlen Protest einzulegen und erwartet, daß die Linke diesem Beschlüsse beitreten werde. Graf Potocki soll Dr. Rieger nach Wien eingeladen haben. Der „Pr." zufolge soll der aus Linz in Wien eingetroffene Statthalter von Oberösterreich Graf Hobenwart h in die Ministerkombination eingezogen worden sein, eine Kombination, von der das „Wiener Tagblatt" nur wünschen und hoffen kann, daß sie sich nicht bestätigt. Graf Hohenwarth ist einer der allerilliberalsten Staatsmänner und Bureaukraten Oesterreichs und hat nacheinander allen, auch den schlechtesten Systemen mit gleicher Bereitwilligkeit gedient und es noch immer allezeit und überall, in Trient, in Laibach u. s. w. ver­standen, sich persönlich unpopulär zu machen. Was die Differenzen zwischen Rechbauer und Potocki betrifft, sind allerhand Gerüchte in Umlauf. Den einen zufolge sind es die konfessionellen, nach anderen die Militär-oder die Ausgleichs-Ange» legenheiten, an denen die Unterhandlungen mit Rechbauer scheitern dürften. Dr. Rechbauer ist zu sehr weitgehenden Konzessionen Gali­zien gegenüber, zu minderen jedoch den Böhmen gegenüber entschlossen, Fruchtbare Ufer, ertödtend durch Krusten jegliches Wachsthum. Quackende Unken darin, und bäuchige kriechende Larven Wühlen im Schlamme des Grund's und trüben das träge Gewässer, Und das geschwätzige Volt der mächtig sich blähenden Frösche Machet sich breit durch Gequack', bevölkernd die schlammigen Ufer, Giftige Pflanzen des Sumpfs ihm dienen als sich're Verstecke. Nimmer zu wohnen ist hier; ergriffen von tödtlicher Krankheit Siechet alles dahin, so geboren in reinerem Luftkreis. Schrecklich der Samum hier haust, der frech sich nennt Lib'ralismus; Sengend, vernichtend sein Hauch, das Geblüte erfüllend mit Peststoff; Sich'res Verderben dann folgt, die Säfte entfliehen dem Körper. Sage, o Göttin, mir schnell, was jenes finst're Gemäuer Enge umschließt und verwahrt, es schützend vor äußerem Einfluß! Nimmer ein gastlich Hotel, zu laben ermüdete Wand'rer, Nimmer ein prächtig Palais, bewohnet von schwelgendem Reichthum, Nimmer ein freundlich Gebaut»', ein zierlich geformetes Lusthaus, Wo sich der Körper erfrischt, wenn ermüdet die strebsamen Geister. Grau'n im Gemäuer hier haust und schmerzliches dumpfes Gestöhnt, Ueber dem Dache der Fluch und Geister verstorbener Thäter, Welche die Rache ereilt in furchtbar gedehnten Verhören, Untersuchung genannt, verschlingend ein Aller des Menschen. Zellen von Buffern bewohnt, die nimmer aus eigenem Antrieb Wählten sich freudig das Haus als liebliche einsame Wohnstätt', Schmachtend im Hause hier seufzt das Opfer verruchter Intriguen, Welches in Eile und Rausch, verfallend teuftischen Künsten, Uebte verbot'ne Gewalt an bewaffneten ruhigen Pilgern Aus der Richter Geschlechts die nach Satzungen straften die Thäter. Furchtbar des Amtes hier walten als Wache beschlüsfelte Garden, Niemand betreten hier darf ohn' Erlaubniß die Hallen des Elends. Weh' dem, den fasset die Hand der eisern hier waltenden Hydra, So man Gerechtigkeit nennt und zeichnet mit richtiger Wage! Doch ist das finst're Gebäud' zum schrecklichen Orte die Vorhöll', Wo die Seelen gepeinigt bestehen die Prüfung zur Aufnahm'. Kleinere Sünden, bestraft mit Monaten simplen Arrestes, Werden gebüsset allhier, und Vergehen, begangen durch Presse. Höher der Ort, das Kastell, als Hölle für reife Verbrecher, hingegen stiebt Graf Potocki einen den individuellen Verhältnissen der Kronländer entsprechenden, gleichmäßigen Kompromiß. Mittler­weile werden, wie es heißt, mit Einwilligung Rechbauers auf ver­traulichem Wege Besprechungen mit versöhnlich gestimmten Führern der böhmischen Nationalpartei gepflogen, von deren Resultat es vielleicht abhängt, ob es allsogleich gelingt, das zu schaffen, dessen Oesterreich so sehr bedarf, d. i. ein politisches Ausgleichs­ministerium, getragen von dem Grundsatze des zukünftigen Pre­miers: „Mäßigung und Einigung," oder aber ein interimisti­sches Beamtenministerium, welches berufen wäre, für kurze Zeit die laufenden Geschäfte bis zu dem Momente zu führen wo es bei Wiederzusammentritt des Reichsrathes einem parlamentarischen Ministerium weichen müßte. Positive Nachrichten über die Bildung des Ministeriums sind bis zur Stunde nicht eingetroffen, sind jedoch jeden Augenblick zu gewärtigen. Tagesneuigkeiten. — Künftighin sind Schulzeugnisse an den dießseitigen Mittel­schulen immer nur in jener Sprache, welche die Unterrichtssprache der betreffenden Anstalt ist, auszufertigen. Wenn dem Besitzer des Zeugnisses daran liegt, den Inhalt desselben Personen zugänglich zu machen, die der Sprache, in welcher es ausgestellt ist, nicht kundig sind, so wird er sich eine beglaubigte Uebersetzung zu verschaffen haben. — Mit 1. Mai sollen die Gebühren für die Postanwei­sungen herabgesetzt werden, und zwar bis 10 fl. nur 5 kr., über 10-5 0 fl. 10 kr., über 50—100 fl. 15 kr. u. f. w. betragen. Ferner wird die Annahme und Auszahlung der Postanweisungen bis zu 100 fl. auf alle Postämter ausgedehnt. Die Aufgabe von offenen Geldbriefen wird eingeschränkt und werden nur solche über 100 fl. und nur bis zum Gewichte von 15 Loth angenommen werden. — Das Finanzministerium hat dem Grundbesitzer und Land­tagsabgeordneten Dr. Karl Savinscheg (Schwiegersohn des National-Bankgouverneurs Pipitz) den versuchsweisen Anbau von Tabak, wozu der Samen von verschiedenen Arten von der Direktion der Welche auf Jahre verdammt zu schmachten in luftiger Höhe, Bis sie gebüsset die Schuld, die verschärfte Strafe des Kerkers. Ietzo die Zellen bewohnt vom widerspenstigen Landvolk, So sich gesträubt, zu verehren die Träger der zwingenden Freiheit, Liberalismus genannt, importirt aus entfremdeten Gauen; Schädlich die Wirkung des Gift's, das verfälschet durch eigenen Zusatz, Nimmer verträgt das Geblüt, wenn gesund, die zersetzende Mischung. Seufzend hier dulden die Opfer, ersehnend die segnende Freiheit. Dort im dunklen Gebüsch, das schützend ihm decket den Körper, Schleicht ein verkommener Geist, die Züge entstellet vom Ehrgeiz, Emsig und eifrig er sammelt und reißet die grünenden Aeste, Thürmet zu Haufen sie auf, zu bauen Altäre der Hydra, S o Lib'ralismus sich nennt, ihn lohnend, mit buhlendem Lächeln. Ietzo den Strauch er erfaßt, den jüngsten in fruchtbarer Erde, Welche er neulich gedüngt mit vergossenem Safte des Lebens. Kaum hat gebrochen die Hand ein frisches, sich öffnendes Knospchen, Fließet Blut aus der Wund, die frevelnd die Hände gerissen. Wehes Gejammer durchdringt die vom Blute noch rauchende Sfäre, Grell und schwirrend es lheilt die Wogen des lauschenden Luftmeers: „Wer hat geheißen Dich hier, zu wühlen im Reiche des Friedens, Wo die Geister gebannt zu stillem, ruhigem Harren, Bis sie gerächet die Macht des nimmer ruh'nden Geschickes? Wer hat den frevelnden Fuß zur Stätte der Gräber geleitet, Wo die Gemordeten ruh'n, gewärtig der endlichen Sühne? Nimmer bestimmt das Gewächs, zu zieren des Götzen Altäre, Dem D u geopfert den Leib, getrieben von lechzender Ehrgier. Nimmer entweihen sollst Du mit frevelnden Händen die Stätte, Zierend des Götzen Altar mit den Früchten der Saaten des Drachens, Die Du zu säen bemüht in nimmer empfänglichen Furchen. Hebe von hier Dich hinweg und häufe nicht Frevel auf Frevel! Durch der Gemordeten Leib zu decken das eig'ne Verschulden Ist Dir vielleicht liberal, doch entweihend die heilige Stätte." Also die Stimme. Entsetzt mit fürchterlich rollenden Augen, Haare zum Berge gestaut entfliehet der frevelnde Schänder; Diesem am Fuße folgt die rächende Schaar der Dämonen, So er im Frevel geweckt, sie reizend zu blutiger Rache. (Forts, folgt.) Tabakfabrilen unentgeltlich geliefert werden soll auf einem Grund stücke von l/z Joch gestattet. Z u Valvasor's Zeit (Achtziger Jahre des 17. Jahrhunderts) wurde in der Nähe von Laibach mit Erfolg Tabak gebaut. Lokales. Lllibllch, 12. April. — (Aus dem konstitutionellen Vereine.) Unser Blatt bringt an hervorragender Stelle die Mittheilung, daß die Verfassungszwerge dieses Vereines sich unterfingen, den Austritt der slovenischen Ab­geordneten aus dem Reichsralh zum Gegenstande einer sehr unwür. digen Invetliven gegen die „Dissidenten" (vielleicht gar Aufwiegler, Rebellen u. s. w.) schleudernden Diskussion zu machen. Deiman ließ hierauf sogar eine „Resolution" vom Stappel, die ihresgleichen sucht. — So komisch und lächerlich das Treiben der Klique ist, so wollen sie ihm einen Anstrich von Ernst geben, es soll nicht schei­nen, als ob sie die Sitzungen zu harmlosen Hebungen in Sckniäh­reden benützen wollten, sie versuchen es, sich selbst in dieser Frage auf einen Standpunkt zn stellen, so unglaublich und possirlich es auch erscheinen mag; kurz sie versuchen Parte i zu spielen und sich so zu geberden, als ob sie etwas mitzureden hätten. Auch an die Frage der Nildung eines Ministeriums wagen sie sich heran und zwar in ziemlich ernstem Tone, was den possirlichen Eindruck noch erhöht. Wüßte Graf Potoct i um die Existenz dieser Maulwürfe der Verfassung, so würde es ihm viel leichter um Herz und Nieien sein; ein Griff in die Mitte der konst. Versammlung und er hat Minister, die mindestens nicht besser sein würden als die früheren, ganz sicher aber nie um Demission nachsuchen würden. Ihr Leib­organ, das konsequente, Prinzipien verfechtende „Tagblatt" macht jetzt gegen die abgetretenen oder entlassenen Minister Front, gegen dieselben Minister, die es konsequent in den Himmel erhoben, so lange sie Minister waren. Sehr bezeichnend für die getreuen Gar­disten, die mit dem Herrn die Uniform wechseln. — I n derselben Sitzung des Vereines schwatzte Herr Hei m ann , der bekanntlich an anderer Stelle das Slovenischc als Statutensprache so ostensiv perhorreszirte, vielleicht etwas zu unvorsichtig aus der Schule, indem er an die Negierung das Ansinnen (oder war es vielleicht kein Ansinnen ) gestellt wissen wollte, eine Subvention für ein slove­nisches Blatt zu disponiren, welches der Verein herausgeben würde „zur Belehrung des slovenischen Volkes." Da dieses Organ dann ein übersetztes „Tagblatt", also ein Kliqueblatt mit der Tendenz wäre, die slovenischen Führer beim Landvolk zu diskreditiren, so erhellt aus diesem Antrage, daß die Regierung entschieden Partei nehmen solle gegen das slovenische Volt. Welche Aussicht Herr Hei mann halte, mit seiner Petition bei der Regierung zu reussiren, dar über herrschen nur ziemlich begründete Vermuthungen; doch ließ De2man nicht dafür stimmen und zwar nicht aus Haß gegen die slovenische Sprache, sondern weil ohnehin das „Tagblatt" nur mit großen Opfern erhalten werde. Das glauben wir gern. — (An die Adresse des konst. Gemeindemthes.) Wir haben wiederholt auf den schlechten Zustand der Straßen unserer Stadt hingewiesen und den sog. Gemeinderath an seine Pflicht gemahnt, allein, wie es scheint, erfolglos, denn es kommen uns dießbezüglich ununterbrochen Klagen zu. Wenn der „Gemeinderath" schon diesen Titel usurpirt, so soll er der Gemeinde auch rathen und nicht bloß dort den Gemeinderath spielen , wo er ehrenhalber als Kor­poration imponirt. Beispielsweise ist dießmal Hühnerdor f und Umgebung ein sehr dankbares Terrain für seine Thätigteit, wo zwar kein Gemeinderath, wohl aber Steuerzahler wohnen, die ihr Leben nicht durch Ertrinken im Kothmeer beschließen möchten. — (Theater.) Verflossenen Sonntag fand eine slovenische Vorstellung zum Vorteile der Abbrändler von K°»an a in Innertrain statt, welche des Zusammentreffens mehrer ungünstiger Faktoren wegen leider nicht so stark besucht war, als die früheren und als es der wohlthätiqe Zweck erwarten ließ. — Gegeben wurde das dreiaktige, aus dem Französiichen übertragene Luftspiel „Zti-IöeK". welches durch die Lösung der vielen Verwicklungen und Mißverständnisse viel Heiterkeit erregt. Die Dilettanten spielten auch dießmal mit der bekannten Brauour und Bühnensicherheit und gefiel vor allen Frau Od , als vierzehnjähriger „/ixa" , der verliebt sein will und für seine Flamme den Garten plündert; das Spiel der Frau Odi war durchweg« ganz »»tüilich, sie erntete lebhaften Beifall. Frl. Brns und Iamnik fühltensich sehr sicher auf den Brettern, ihr Spiel, durch die einnehmende Bühnenerscheinung trefflich unterstützt, machte auf das Publikum einen sehr angenehmen Eindruck. — Herr Koble r faßt besonders ältere Rollen gut auf, deßhalb war er al „8ti-iö^ gegen Dinsendun^ äe8 Letrage». mit äer grÜ88t«n Fallit »U8> H.II« Aufträge weräen solnrtgeiublt, unä erbält ^eäermann von uns äie Original-8taat3-I^o8e «elbst ill Hänäen. Dell Le8teIIungen weräen äie eriuräellienen »mtlieben?!äne grati8 beigefügt Ulla naeb, ^'eäer Liebung 8snäen wir untreu Iu> ter«88enteu unaulgeloräert amtliebe Insten. Die H,u82ablung äer Oewinne erfolgt 8tet8 uromnt unter 8tl>»tsnt otllllielleu Ilexveisen erlangt Ulla unzeren Intere«8eutell «eld8t Ä,n8oe2l»nlt. Vor2,u88ielltlic:ll liann bei einem «olenen »ni öer ßolillesten Ilnsi« gesslüncletell Huterueniueu überall »nl eine 8ebi' rege Le­tbeilignng mit LeLtimmtbeit gereebnet weräen, mau beliebe äaber »ebon N8el. v. Kroisenegg, ein landschaftliches Gut in der schönsten Lage Laibachs, über 200 Joch Grundstücke in einem Kompler, eigene Jagdbarkeit, mit einem schönen, gut eingerichteten, zum Landsitz geeigneten Schlosse, den nöthigen Wirtschafts­gebäuden sammt illuäuL in8truow8 u. s. w., ist aus freier Hand zu verkaufen. Näheres daselbst. 27—3. Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Retakteur: ^ak. ^leZovo. — Druck von ^«zel LlllLuil: in Laibach.