Heimatkunde des ZIRRES OBERRADKERSBURG 111 topographischer, statistischer und chronistischer Kexiehitng dargestellt von ^IMON ^RSCHENJAK & ^VlCTOR ^CHETINA Oberlehrer def. Lehm in St. Peter (Radt^ersburg). (Das Reinerträgnis ist Schulzwecken gewidmet.) ISST. Jirurk und Ver lfm vaa Franz Frich in Radkeralmrg. Alle Rechts u r u ö a U »halt 880 o 8 I Lage und Grösse des Bezirkes. Der Geriobtsbezirk Oberradkersburg in der Bezirkshauptmann-schaft Dattenberg liegt zwischen dem 46°31' und 46f41' nördlicher Breite und zwischen dem 33°33' und 33°45' östlicher Länge. Der Bezirk grenzt im Norden an den Bezirk Radkersburg, im Westen an .Mureck, im Südwesten an st. Leonhard und Pettan, im Süden an Friedan und Luttenberg und im Osten an Ungarn, Der Flächeninhalt beträgt 14324-4 IIa. Bodenbesdiaffenlieit. Die Ebene längs der Mar gehört dem ungarisch-steirischen Tertiärbecken einer neueren Bildungsform, der „Dihtvialbildung" an, deren Thalausfüllung durch Schotter und Lehm bewerkstelliget wird. Die ganze Gegend des Bezirkes ist ein wellenförmiges riateau, welches sieh nur gerhig über die Mur-Ebcne erhebt und schnell in dieselbe überseht. Der Priichtboden ist vorwaltend lehmig und mit Sand gemischt, durchschnittlich von mittlerer, nächst den (beschulten von guter Frücht barkeit. Gegen Südwesten sich erstreckende Gebirgsgemeinden haben zum geringen Theile einen mageren Sandboden. Der Bezirk wird vom Mar- und Stain/.thale und den Ausläufern der Wind.-BUcheln gebildet. Den Bezirk durchziehen gegen Südosten die Ausläufer der Wind.-Hücheln (Slovenske gorice), die Wasserscheide zwischen der Drau und .Mur bildend. Durch den glücklichen 1 'utergniiid von Kalk und Mergel gedeiht die Weinrebe in bestmöglichster Weise und liefert die weitbekannten „Radkersburger Weine." Man unterscheide! dreifachen Boden: 1. Der lose mehr grobkörnige Sandboden wird in viele Wein- gärten von Kadkersburg, an der Pettauerstrasse und im Kapeller Weingebirge angetroffen. 2. Der Mergelboden mit unverwitterten Fragmenten und Steinen, Opok genannt, besonders im Kapelici* und Murberger (Jebirge. 3. Der Thon oder Lehmboden durch die Verwitterung des .Merkels entstanden, besonders in Oberradkersburg, nur insoweit mit feinen und gröberen Sand vermengt, dass derselbe im trokeneil Zustande noch immer fest zusammen hängende Schollen bildet. Interessant sind die nach einem llegenj^aese in ins<-hI»im-^c zu Tage tretenden Rollsleihe. Saiifigefornite niedrige Iliigel bilden mithin das Relief des Bezirkes: Tegel, Lehm mit Gerollen Seine Zusammensetzung. Besondere Kalke. Leiilmkalkc genannt, treten häutig, doch vereinzelt auf. Das ganze1 Sehichteriwesen gehört der oberiertiären Formation an, welches durch das pannonische Teiliartneer gebildet wurde. Die vorerwähnten Leithakalke mit Steinabdrücken und lüuschelversteinerungen findet man im Steinbruche des Herrn ('. Spranger in llerzogberg; ausserdem vereinzelt im ganzen Gebirge. Die höchsten Erhebungen der Wind.-Bticheln gehören den benachbarten Bezirken au. u. zw. der Wölling lud Mureek mit 410*24 m, die KirchC von Jerusalem südlich von Luttenberg mit 355*Ö2m. Zur Ver&leicfanng dieser Höhen führen wir die Seejiöhe Wadkersburgs mit *2();">.()"> 1 m. an. Der Hoden der Thaler und Ebenen besteht meist aus gemeinem Thon, der als geldlicher, manchmal grauer Lehmboden not mehr oder weniger abgerindeten steinen vermengt vorkommt und bei grösserem oiler gröberen) Sandgehaitc den sandigen Lehm oder lettenartigen Thonboden, bei einer geringeren und feinern Sandmenge aber den kleieartigen Thon oder Klcieboden bildet, Linen aufgeschwemmten Boden von lieht bis ganz dunkelgrauer Farbe, Simlei man in den Niederungen der Mar bis gegen Wcrnsee. Die Flüchte an der Mur bis Lultenberg, das untere .M Urfeld oder Biturthal genannt, zieht sich von Nordwest nach Südost. Der Loden dieser Kheiie hesteht aus W'iesivnindeu um! Ackerland und wird verradkersburger Schlossberg Hinauf-schlagen, denn auch in den dort gelegenen herrschaftlichen Weingärten sind slovenische Winzer. Am östlichen Ausgange dieser Thalvertiefung erhebt sich ein sanfter, grüner Ilugel, ringsum vom übrigen Gelände geschieden; auf ihm liegt neben dem Schulhause die Pfarrkirche St.Peter, die Häuser des oberen und äusserem Gries Überragend, sii" ist am rechten Murufer die nördlichste slovenische Pfarre. b) Gült ii rverhältnisse des Bezirkes : Der Weinbau ist der eigentliche Lebensnerv des Unterlandes. Der einheimische, hier am meisten cultivieite Lebstock ist der Mosler und die Lidina (weisser Heimisch, Welssstöck), welch ersterer beinahe neun Zehntel des Rebsatzes einnimmt. Derselbe* liefert die' besten Weine de's Landes und in günstigen Jahren sogar Ausbruch weine. Neuester Zeit worden Traminer. Riesling, Burgunder, Clcvncr etc. angepflanzt. Röthen Wildbacher, der guten Sehilchevweia liefert, IrÜfi mau nur au in Klein-Herzogberg, dem Weingarten der Familie Bouvier. Die Gbstbaüinzncht schreitet tüchtig vorwärts, besöndera durch die bessere Einsieht s schlecht bestellt, mit Ausnahme einiger Güter, wo dieselbe forstmännisch betrieben wird. Die Waldungen wea-eleii massenhaft e'ntlndzt, um denn finanziell gedrückten Laudmanne aufzuhelfen, oder sind in zu kleine Parzellen zerstückt, bei welchen eine rationelle Forstwirthschafl nicht eingeführt werden könnte, denn dh'se' Wäldchen erscheinen als ein Uothdürftiger Behelf für ber-radkersburg beobachtet wurde, sei aus der Gegend des unteren Stainzthales und Kleinsonntag die Meinung erwähnt, dass Kinder ohne Taufe gestorben, in der Nacht in Gestall eines grossen Schwarzen Vogels herumfliegen, und wenn man einen solchen Vogel fange, eine Seele gerettet habe. Diese Vögel nennt man movje. Von den Schlangen wird behauptet, dass alle mit Ausnahme der Blindschleiche giftig seien, und wenn die Kuh von der Weide kommend keine Milch giebt. so habe die Schlange an ihr gesäugt, weshalb der Bauer jede Schlange erschlägt. Wenn man von der Mette nach Hause kommt, müsse man dreimal um das Hans gehen und durch das vordere Fenster hinein Beben, hört man sägen, so wird im Hause eine Leiche, hört man Musik, so wird Hochzeit sein. Am Christabend könne man sinne Braut im Wasserspiegel sehen. — -Wenn die Mädchen von der Christmette aus dm- Kirche gehen, sieheu sie am Glockenstricke in dem Glauben, dass sie dann im nächsten Jahre heiraten werden. Am Christabend sprechen die Thiere mit menschlicher Stimme unter Bich, In der Gegend von N'egau verlieren Bich bereits die Hexen-Geschichten, und der Glaube, dass man den Kühen, nach der Mette Maisstroh als Streu geben müsse, damit es im Stalle rauscht, und ihnen dann die Hexen nicht schaden können. Der Kopf einer vor Öeorgi getödteten Schlange sei gut gegen ansteckende Krankheiten. Schliesslich sei unier den Bewohnern dieses Bezirkes noch der Winzer gedacht. Sie wohnen in Weiiigarthäuschen, bearbeiten und beaufsichtigen die Weingürten entfernt wohnender Herren. Sie sind faßt durchgehende verheiratet, bilden eigene Familien und sprechen, obwohl beider Sprachen mächtig, meist slovenisch. Der Winzer ist sammt seiner Familie ständiger Arbeiter seines Herrn gegen bedungenen Lohn. Ausser dem bedungenen Lohne erhalten die Winzer freie Wohnung, den Genuas eines Ackers und Wiesgrundes. Sind die Arbeiten zu rechter Zeil beendet, dann sieht ihm nichts im Wege, sich als Drescher oder TaglÖhncr zu verdingen. Der Lohn, den er hicl'iir erhält, ist mcisteulheils Getreide, welches ihm Brot Ihr den Winter sichert. Der Winzerbursche, wenn er ein Handwerk gelernt, siedelt sich meist in der Nähe grösserer Orte als solcher an, sonst gründet ersieh nach vollstreckte!" Militär-zeit ein eigenes Heim als Winzer, Das Winzerwesen ist sozusagen ein Kastenwesen, da fast Bämmtliche Nachkommen eines Winzers dieser Beschäftigung treu bleiben. Die Ernährung des besitzlosen Gebirgsbewohners ist sehr einfach. Milch, saure Suppe, Fisolen, Kulten. Kartoffeln, Sterz aus Haiden oder Maismehl, von letzteren insbesondere Flecken (pogača), dünn gebackene Kuchen und Brot, aus verschiedenen Getreide-sorten zusammen gesetzt, bilden Bein ganzes ßedttrfniss. - Das Schlachten des Schweines ist immer ein Fest. — Des Sonntags kommt er nicht selten im wackeligen Zustande aus dem (iasthause nach Hause. Dem Branntweine ist Jung und Alt ergeben, umso mehr, da der Winzer von seinem Herrn die Weintrcber unenlgelt lieh erhält und er aus diesen Branntwein erzeugt. Handel und Gewerbe sind in Folge der Zeit und Verkehrs Verhältnisse ohne Belang: nur die Versendung der Sauerwasser, besonders jenes von Radein macht eine Ausnahme, da nicht nur die ins Leben gerufene Badeanstalt jährlich einen Aufschwung nimmt, sondern die Wasserversendung einen sehr bedeutenden Umfang erreicht. Der Handel mit Weinen lässt viel zu wünschen übrig, da die Concurrenz mit Ungarn fast unhaltbar ist. Die Hausindustrie ist kaum nennenswert und erstreckt sieh mir auf Erzeugung von Leinwand für den eigenen Bedarf, ein-, fachen groben Strohhüten im Preise von 20—30 kr., einfachen hölzernen Gebinden und Schäff'em zu 30 50 kr, und Stroh und Weidenkörben im Preise von 30—60 kr. Eisenbahnen befinden sich im eigenen Bezirke keine, doch wird eine Abzweigung von der Südbahnstation Pössnitz über St. Leonhard und St. Georgen a. d. Stainz, oder durch das untere .Murthal muh Lutteuberg projectiert, welche den Bezirk Oberradkersburg theilweise, durchschneidend, denselben dem Verkehre öffnen würde. Die seit einigen Jahren eröffnete Eisenbahn von Spielfeld nach Radkersburg berührt den Bezirk Oberradkersburg nicht, und ist die Endstation von der Bezirksgrenze nicht ganz eine halbe Stunde entfernt. — Der Bezirk ist mithin an die eigenen Bezirks- und Gemeindestrassen angewiesen; von denen die Bezirksstrassen im eigenen Bezirke eine Gesaimhtlänge von 44.536 Meter einnehmen und zwar; 1. Dil- Spielfeld l'Vidauer (von Spielfeld Uber Mureck, Radkersburg, Luttenberg nach Pridau führend) im Bereiche des eigenen Bezirkes 14924 m. 2. Die Radkersburg-Rohitscher (von Radkersburg Uber Pettau nach ßohitsch) im Bezirke 10645 m. ;3. Die Schlossbergstrasse 802 m. 4. Die Kapellerstrasse (von Radein Uber Kapellen in das Stainzthal führend) 7577 in. 5. Luttenberg Pettauer 3670 m. 6. Georgen-Luttenberger 6918 m. An Cemmunicationsmitteln sind noch erwähnenswert parallel mit der Luttenbergerstrasse die Stainzthalstrasse, welche den Stainz-bach nach seiner ganzen Länge begleitet, die Strasse von Altstall nach St. Benedikten in YV.-B.. welche nur den nordwestlichen Streifen des Bezirkes berührt und noch einige kleineren Wege und Strassen in den Scitenthnlern. Klussstrassen und Brücken bestehen keine, wohl aber eine regelmässige Post- zugleich Stellwagenverbindung zwischen Luttenberg und Radkersburg, Postexpeditionen ohne den Telegraphendienst bestehen in Radein, St. Georgen a. d. Stainz und Iswanzen. .Bei Kellerdorf und Liehdorf bestehen Seilüberluhren, um die durch den Murfluss abgetrennten, jenseits gelegenen Grundstücke bewirtschaften und die Ernte heimschaffen zu können. Geistige Cultur: Im Bezirke befinden sich «Im Pfarren St. Petel" bei Radkersburg, Negau, St. Georgen a. d, stainz und Kapellen, zugetheilt dem Decanate St. Georgen a. d. Stainz und in der Lavanter Diöcese liegend. Oeffentlichc Volksschulen bestehen: in S(. Beter eine Iclassigc mit einer Parallele. „ Negau eine oclassige, „ St. Georgen eine Iclassigc, „ III. (ieist eine L'classige, „ Kapellen eine oclassige, „ Stain/.thal eine 1 elassigc mit einer Schülerzahl von 1790, wovon 946 Knaben und 844 Mädchen, welche von 18 Lehrkräften unterrichtet werden. Von Kumanitäts-Anstalten bestehen in der Gemeinde Ober-radkersbnrg ein aus Gemeindemitteln angekauftes Armenhaus zur Unterbringung von Gemeindearmen, und das ., Burgerspital" respective Versorgungshaus für verarmte Kadkersburger Bürger und dahin Angehörige. An Vereinen und sonstigen Corporationen sind die ins Leben gerufenen Feuerwehren in Oberradkersburg und Mauthdorf, ferner die Feuerlöschrequisiten-Depots auf Kosten des Bezirkes in den Gemeinden Oberradkersburg, Mauthdorf uml St. Georgen a. d. Stainz. Die Bezirks-Vertretung, welche stets auf drei Jahre gewählt wird, besteht aus 80 .Mitgliedern, aus deren Mitte der Obmann, dessen Stellvertreter und sechs Ausschüsse gewählt werden. Der Bezirksschulrath, welcher nach je sechs Jahren neugewählt wird, besteht unter dem Vorsitze des k. k. Bezirkshauptmannes aus acht Mitgliedern. Das k. k. Bezirksgericht mit dem Bezirksrichter und einem Kanzlisten. Seit einigen Jahren ist der k. k. (irundbuchsführcr des Bezirkes Mahrenberg diesem Bezirksgerichte zur Dienstleistung zugewiesen. I)j)s früher hier bestandene k. k. Steueranit wurde mit jenem in der Stadt Kadkersburg vereinigt und dahin gezogen. Von Sanitätspersonen hat der Bezirk nur (dne geprüfte Hebamme in Oberradkersburg und in der Badesaison einen Arzt iu Radein aufzuweisen. Spareasse existiert im Bezirke keine. Ortsbeschreibung des Bezirkes nach Schulgemeinden. 1. Schnlgeiueinde St. Peter. Zur Schulgemeinde St, Peter bei Kadkersburg sind einbezögen die Catastral- oder Steuergemeinden Oberradkersburg mit der Ortschaft Glasbach und dem Schlosse Oberradkersburg, Herzogberg mit der Ortschaft oberer und äusserer Gries, Pöllitschberg mit den Häusern 1 —100. f20—125 und der Ortschaft Kahrenbichel, kersch-bach, Weigelsberg, Nussdorf mit den Ortschaften Pressberg, Pettau-strasse und {Crottendorf, Kellerdorf, Sclirottendorf, und Deutsch-Radersdorf. Mit Ausnahme von Kellerdorf und Schrottendorf liegen diese vorgenannten Gemeinden im sogenannten „Kadkersburger Weingebirge " auf Anhöhen und in Thalgegenden vom Pfarrorte St. Feter 1 — lA/8 Stunden entfernt und durch Gemeindestrassen und Fusswege mit dem Schulorte verbunden. Die zwei ersteren Gemeinden In linden sich längs des Murflusses an der nach Luttenberg führenden lluupt-strasse, und eine halbe Stunde von der Pfarre St. Peter und der angrenzenden Stadt Radkersburg entfernt, die Steuergemeinde Deutsch-Kadersdorf aber, welche sich an ilie Gemeinden Pöllitschberg und Ortschaft Glasbach anschliesst, zum Gerichtsbezirke liadkdersburg gehörig, wegen der geringeren Entfernung der Schule St. Peter zugetheilt und in die gleichnamige Pfarre eingepfarrt. Von den Schulgemeinden enthält : a) Die Catastral-Gemeinde Oberradkersburg, (gorna Radgona) die mit der Ortsschaft'olasbach (Glasbah) und dem Schlosse Oberradkersburg, dann der Carnstrnl-Genieinde Herzogberg (Herco-gošak) mit den Ortschaften oberer und äusserer Gries (Gris) die Ortsgemeinde Oberradkersburg bildet, enthält nach Ausweis der letzten Bezirkseinschätzung und Volkszählung: Catastral-Gemeinde Oberradkersburg i gornja Radgona) 1dl Häuser, 344 liiännk, 429 woibl. Seiden: Ortschaft Glasbach (Glasbah) 81 Häuser, 79 mannt., 89 weibl. Seiden: Schloss (oberradkersburg (gradgorna Radgona i 1 Haiis, 1 männl., 5 weibl. Seelen : Catastral-Gemeinde Herzogberg (Hercogosak) 67 Häuser, 133 männl., 173 weibl. Seelen ; Ortschaft äusserer Gries (zunanji Gri#) 28 Häuser, 101 männl, 1 10 weibl. Seelen ; Ortschaft oberer Gries (gorni Gris) 14 Häuser, 29 männl., 52 weibl. Seelen: sie hat mitbin /.usammen 282 Häuser, 688 männliche, 858 weibliche, zusammen 1546 Seelen. Die Ortsgemeinde Oberradkersburg ist nach St. Peter eingepfarrt und hat mit 825 Grundparzellen eine Grundfläche von 359*43 Ha. Diese Gemeinde Hegt theils auf dem rechten Ufer der Mur mit der Pfarrkirche st. Peter und einer vierclassigen Volksschule, theils auf einem beinahe isolierten Hügel, auf welchem sich das Schloss Oberradkersburg befindet. Die Kirche St. Peter auf einem kleinen Hügel am Östlichen Kusse des Schlossberges, dürfte vor mehr als 300 .Jahren erbaut worden sein; denn sie bestand*schon 1546, in welchem Jahre der Landeshauptmann Hans Ungnad, Freiherr von Boneg, auf Drängen der Bürgerschaft von Radkersburg mittelst landesfürstlichen Auftrages befahl, die der Stadt im Kalb' eines Krieges nachtheilige Kirche und die Friedhofmauern abzureissen und das Materiale zur Befestigung der Stadt zu verwenden. Nach diesem Befehle wurde das Materiale zur Ausbesserung der Festungswerke von Kadkcrs bürg verwendet, der gewöhnliche Gottesdienst aber in der St. Peter-Kapelle abgehalten. Von da an hielt sich die Pfarre Radkersburg hier einen Vicar. In gleichem Jahre wurde auch der Friedhof, welcher früher für die Landbevölkerung bei der erwähnten Luperts-kirche bestanden hatte, hieher überlegt. Von diesem Friedhofe bei der St. Peter Kapelle, früher nur für die Bürger Badkersburgs bestimmt, wurde ein Drittheil den letzteren, zwei Drittheile aber der Landbevölkerung zugewiesen. Obschon die Bürger gegen diese Xu-theilung protestierten, dass sie keine Bauerngräber neben den ihren dulden wollen, so blieb es doch dabei, und scheint durch die gemeinschaftliche Benützung des Friedhofes unter den Todten kein Streit entstanden zu sein. Auf der nord- und westlichen Kirchenmauer sind noch mehrere sehr alte Grabsteine zu sehen. Dieser Friedhof Verblieb daselbst bis 1797, in welchem Jahre er gegen Süden in die Nähe des ScMössehenfl Sehachenthurm verlegt wurde. — Ii; — Im Jahre 1811 wurde st. Peter zu einer eigenen Pfarre erhoben, welche unter dem Deeanate St. Georgen a. d. Stainz und dem Patronate des steiermärkischen Keligiousfondes steht, und bei 4X00 Seelen aus den Gemeinden Deutsch-Rüdersdorf und Plipitzberg des Bezirkes Kadkersburg, dann aus den diesseitigen Gemeinden Oberradkersburg, Ilerzogberg,^Pöllitschberg,,Stainzthal, Kerschbach, Sehrottendorf, Kellerdorf, A\reigelsberg, Lastomerzen^ibersdorf, Nuss-dorf, Pressberg und Pfefferberg eingepfarrt enthält. Die Pfarrkirche enthält keine besonderen Merkwürdigkeiten und wurde im Jahre 1813 grösstentheils neu erbaut, indem von der alten Kirche nur die Kreuzkapelle mit der weiteren Kirehenmauer bis zum Tlmnne stehen blieb, Die alte Kirche hatte die entgegengesetzte Richtung, indem der Hochaltar damals da stand, wo jetzt östlich der Hau|iteingang ist. Das Altarblatt, den heil. Petrus darstellend, ist von einem Grazer Maler. Die sogenannte Kreuzkapelle stand allgemein in hoher Verehrung und existierten hiezu eigene Andachtsbücher; aus diesen und aus einigen Stiftsurkunden ist zu ersehen, dass der Altar dieser Kapelle päpstlich privilegiert ist. Ks bestand auch eine eigene Bruderschaft des heiligen Kreuzes mit Ablässen des Papstes Clemens XII, vom Jahre 1735. Wann diese Kapelle erbaut wurde, ist unbekannt, wahrscheinlich zugleich mit der alten Kirche. Die Ursache des unsymetrischen Neubaues der Kirche ist die Weigerung der Pfarrinsassen, welche sich gegen das vollständige Nicderreisseu der alten Kirche auflehnten. - Unter der Kapelle ist eine Gruft. Der jetzige Thurm wurde 1856 neu hergestellt und |S8C> renoviert. Die Kirche enthält ausser dem Hochaltäre auf der Epistelseite die erwähnte Kreuzkapelle, auf der Kvangelienscite den Rosenkranzaltar und von diesem seitwärts den Altar des hl. Anton, An Stelle des Rosenkranzaltars war früher det .losefi-Altar, dessen Bild gegenwärtig an der Wand hängt. Der Antoni-Altar ist neueren Ursprungs, das Altarblatt wurde aus der aufgehobenen Kapuzinerkirbhe in Kadkersburg hieher gebracht, mit welchem auch die grosse Opferung jährlich am IT. Jänner, hieher überlegt wurde. Die Einkünfte der Kirche sind nicht bedeutend 1111(1 besitzt diese nur zwei kleine Weingärten in Oross- und Klein-janisch herg. Die Kirche hat 3 Thttren, 13 Fenster, eine Orgel mit 11 Registern und im Thurme nebst der Ihr 4 (docken. — Der Pfarrhot mit anliegendem Garten und Wirtschaftsgebäuden liegt am Kusse des Kirchberges, wurde 1S07 und dann 1SÖ7 neu erbaut — 17 — und in der jetzigen Form hergestellt.;' Vor dieser Zeit stand derselbe neben der Kirche auf dem Hügel an der Stelle des jetzigen neuen Sehulhauses. Die entferntesten Pfarrinsassen widmen 21/.. Stunden vmi der Kirche. Die Seclsorge besorgt ein Pfarrer und ein Kaplan. Der erste in der Chronik verzeichnete (»rtsviear war faul Krouabet-vogel, welcher als solcher im Jahre 17:^2 bestellt wurde, erster Pfarrer war Urban Abraham im Jahre IS12, gegenwärtig ist Plärrer Herr Anton ÜeLak. Seit dem Jahre 1722 wirkten als Ortsviear oder Pfarrer )12 Priester. An Matriken werden bei dieser Pfarre geführt: Taufmatriken seit lsll, Trannintriken seit Mai 1722, Sterbematriken seit August 1701. Zur VOl'Uialigen Kirche führte auch ein gedeckter Dang vom Fusse des Hügels an, der aber zur Zeit des Baues abgerissen und verwendet wurde. Die Bäume an dein jetzigen neuen Aufgange und um die Kirche pflanzte der Pfarrer Johann Lach. Filialkirchen hat die Pfarre keine, wohl aber mehrere Kapellen mit und ohne Messiiceuz. Die Pfarre stand zu Anfang des 19. Jahr-hnnderles unter der Sekkamr, jetzt unter der Lavauter Diöeese. Di« beiden Schulgebäude beiluden sich nächst der St. Peter-Kirche und zwar das alte mit einem Erdgeschosse, und das neue mit einem Stockwerke. Im kleinen Schulgebäude befindet sich ein Lehrzimmer und die Wohnung des Mesners, im /.weilen aber nebst der ()berlehrerwohnuug drei Lehr/immer, das fünfte Lehrzimmer befindet sich in einem l'rivaihaiise in Miete. Das grosse Schulhaus wurde im Concurrenzwege im Jahre 1841 erbaut und der Grundstein mit den bezüglichen Urkunden in die westliche Hausecke unter grosser Feierlichkeit eingemauert. Im Jahre L87£ mnsste wegen der grossen Zahl der Schulkiuder das nebenstehende kleine, alte Schulhaus, bis dort als Geräthknnnncr benutzt, wieder zur Beherbergung eines SchulzimmerS hergestellt werden. An der Schule wirken ein Oberlehrer, «'in Katechet, 4 Lehrer und 1 Industrielehrerin. Die Sehlde St. Peter besteht seit 1805, als erster Lehrer fun-girte Simon Frass von 1805 bis 1832, auf ihn folgte der sehr verdienstvolle, mit dem goldenen Yerdienstkreuze denn ierte Oberlehrer Andreas Simonitsch, nach erfolgter Penšibnfrung desselben trat an seine Stelle Simon Lrscheujak. Iii der Gemeinde liegt gegenüber dem Schlüsselten Schachen-thurn am äussern Gries »las Stammhaus der durch ihre Champagner« Erzeugung bekannten Familie Kleinosclieg. — IS - Jahrmärkte bestehen in st. Peter vier und zwar am 17. Jänner, 2lh Juni. .'in. Juni und am 21. Septembor. Zwischen dem Pfarrhöfe und dem Kirchen h tig'el führt die Strasse auf den Schlossberg, auf weichem das schöne, zwei Stock hohe Schloss Oberradkersburg der gräflichen Familie Wünnbraftd-Stuppach mit einer dem hl. Haupte geweihten, mit Messliccnz versehenen Kapelle Steht. Der Schlossberg ist an der NördSeite mit Nadelhölzern und aut der Südseite mit Weinreben und Obstbäumen bepflanzt. Bei jedem Schritte, den der Wandere)' die schönen Anlagen zum Schlüsse entlang schreitet, begrüsst ihn ein neues Bild, die Kernsicht wird immer fesselnder und abwechslungsreicher und übertrifft jede Schilderung. Das Schloss selbst bal auf der Nordseite 9, auf der Oslseite 8 und auf der Südseite II gewaltige Fenster in der Krönt. Ober dem Eingänge in das Schloss ist das einfache Wappen der Kamilic Herberstein mit der Jahreszahl 1775 angebracht, und am zweiten Thore des inneren Sehlosses mit seinem kleinen Lhrthurme und den sehönen Corridors dasHerberstein'sche und Eggenberg'sche Familienwappen. Im Garten stand einst die frühere Pfarrkirche von Kadkersburg, die schon erwähnte Rupertikircke mit dem Friedhofe an der Stelle der jetzigen herrschaftlichen Scheuer, wo man »um Beweise dessen Vorjahren bei einem Neubaue auf eine beträchtliche Menge menschlicher Gebeine stiess; ebenso sind am Schlossberge noch Ueber-resie der einstigen Wälle und Festungswerke bemerkbar. Leider hat die Geschichte wenig von diesem interessanten und durch seine beherrschende Lage seinerzeit auch sehr wichtigen Bergschlosse aufbewahrt. Unter den Landesförsten der Steiermark aus dem Hause der Traungauer kommen schon die von Rnkkerspurch als Dienstmannen und Ministeriale vor und dürften diese die Erbauer des Schlosses gewesen sein. Adalbert 1129, Otto U29, Leonhard llsb, Kerrand, Hartind und Richer 1189, Letztererauch 1200, Alhocli oder Alocho Lid'.). 1284, 1287; ein Hartind von Rukkersbnrclfwar 1112 Mönch zu Admoiit; 1345 erscheint noch ein Jacob und L)i')2 ein Wetzl, welcher der Letzte seines Stammes gewesen sein dürfte. Im IL Jahrhunderte kommt die Burg erst als laudesfürstliches Lehen vor, ddto. Graz am Samstage vor Lätare 1303 belehnte Herzog Ludolf von Oesterreich die1 Gebrüder Heinrich und Ordolf von Lindeck mit der Veste Radkersbürg, welche vorher Konrad von Schwabau (1345) und Wolfgang Kelz inne gehabt und freiwillig hierauf zu des Herzog Händen resigniert haben. Im Jahre 1389 — 11» Verkaufte Ulrich und Barbara Seiner die Veste Wadkersburg summt Zugehör um 395 Pfund Pfennige an Johann Bischof von Gurk und Konrad den Frueten, Ddtö. Graz am Mittwoch nach St. Andrä 14-to1 wurde Leutold von Stubenbergmit dieser Veste vom Könige Friedrich belehnt. Sein Nachfolger Hans von stubenberg mnsste aber wahrscheinlich wegen Verwicklung in der Baumkirchner-Fehde am 29. Juni 1471 diese Herrschaft an Kaiser Friedrich IV. abtreten. Hierauf erschienen kaiserliche Pfleger oder Verwalter, namentlich: 1492 Mutilans Bischof von Sekknn. I!!>1 Heinrich von Kberbach. 1496 Hans von Eberberg, 1501 Wolfgang von Graben, 1505 Spifried von Metintz. Im Irl..Jahrhunderte verpfändeten die LandesfUrsten das Schloss an verschiedene adelige Geschlechter, so I530 an Margaretha Preinerin, L532 an Achaz. Mettnitzer. 13. Juli 1533 an Losinu Haiinscns von Eibiswaid Witwe für sieh und ihre Kinder. 1547 au Adam von Trautmannsdorf. L551 an Sigmund von Herberstein. Im Jahre L572 hatte Gabriel Strein die Burg vom Landesfürsten um 12000 fl. und 1000 II. Baugeld pfandweise inne. Ddfo. Graz 5. Noveinb. 1573 erhielt sie derselbe um eine Pfandsumme von 20.000 (1. auf lebenslang und seine Erben auf < Jahre mit der Clansei, dass, wenn sie in dieser Zeit durch den Feind von diesem Pfände ohne ihr Verschulden sollten verdrängt werden, ihm der Landesfttrst in den Erblanden die liO.OOO Ii. ausbezahlen oder anweisen würde. Den 23. November 1573 wurden ihm 150011. auf Oberradkersburg zu verbauen bewilligt, und diese Summe zur Pfandsumme geschlagen. Im Jahre 1614 erscheinen Hanns Sigm, Schrottenbach und 16.21 Gottfried Freiherr von Stadl als Pfandinhaber dieser Herrschaft. Im Jahre 1623 erwarb sie Hanns Ulrich, kürst zu Eggenberg, 1681 besass sie Seifried, Fürst zu Eggenberg, Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes im Jahre 1717 kam Oberradkersburg durch Anna Eleonore, die Schwester des letzten Fürsten von Eggenberg an ihren dritten Gemahl, Leopold Grafen von Herberstein, der diese Herrschaft im Jahre 1776 antrat, nachdem sie inzwischen (1730) kurze Zeit auch die Clamser-Nonnen in Graz besessen hatten. .Mit 15. Juni 1789 kaufte sie Franz Karl Grat von Wurmbrand, nach dessen am 19. Jänner 1855 erfolgten Tode dessen Witwe Maria, Cajetana, geb. Gräfin Gleisbach den Besitz ubernahm, von welcher es deren Kinder erbten und noch besitzen. Infolge des (Jrundentlastiingsgesei/.es für Steiermark vom 7. September 1848, dem Latente vom 4. März 1849 und der Ministenal D2R Verordnung vom 12. September 1849 wurden diese Verfügungen durchgeführt und der IleiTseliall Oberradkersburg als Lnlsclcidigungs-Capiial 211.678 II. 25 kr. ('oliv.-Münze zuerkannt. Weber die IMpertifcirehe am Sehtefssberge ist in dem geschieht-liidien Theile dieser Beschreibung näheres /.u lesen'. Unterhalb des alten Schnlhatises am Kirchenhügel böfuidci Stcli das Sogenannte Btli*gerspitalsgebäude sammt Gärten. Dasselbe besteht seit 1;!()."», ist ein Versörgungshaus für verarmte Radkersbürger Bürger und deren Angehörige, in welchem sie freie Wohnung und zum Unterhalte eine Pfründe von täglich 10 kr. gemessen. Als Wohl-thäter erseheinen die Stubenberge, Eggeriberge, Wechsler, darunter eine VÖrehlichtC < laller, ein Ungriäd von Soncgg, ein Öttö und Friedrieh von Herberstein, (borg Barth, Grat von KevenhiÜler, Pucher, dann mehrere Radkersbürger Bürger. Die Zinsen vom 1 laupteinkommeu der ursprünglichen SpitaIs-gilt, welche verkauft wurde, ferner die von der Ablösung für ge stiftete 1 Startin Wein, sowie die Zinsen von mehreren Stiftungs-Capitalien bilden die Grundlage zur Bestimmung und Vcrtheilung der Spitalsportionen. hie zwei eigenthtttiilichen'Waldungen in Weigelsberg und Murberg decken den Holzbedarf des Spitals. Diesem Spitalsgebäude' fast gegenüber steht der „Adrtioflter-hol", Wohnung des mit der Verwaltung der bedeutenden Stifts-rea Ii täten betrauten Stift sd lofmeisters. Die C&tästral-Gemeinde „Herzögberg*' sammt äussern und obern Gries liegt südlich von der Gemeinde ,,Oher-Lndkershurg" und betreib! vorherrschend Weinbau. In dieser Gemeinde befindet sich seit 1797 der Friedhof für die Pfarren Kadkersburg und St. Petelini! mehreren ^diöuen (irabmälern. Derselbe liegt östlich abgedacht und ist trotzdem nicht vollkommen trocken; er ist seit ls?.'> ganz mit einer Mauer umgeben, welche zugleich für wräbmonumente benützt1, dadurch mit erhalten wird. In der Mitte des Friedhofes steht eine Kapelle mit der G ruft der Familie Liebet/, aus Kapfenstein. Interhalb des Friedhofes an der nach Luttenberg und l'cttau führenden Bezirksstrasse befindet sich das Schlösschen ,,Sehaehcu-thnrn" sam ml deri dazu gehörigen Küchen- und Obstgarten, im Besitze des Heinrich Grafen d'Avernns. Iis isl ein einfacher, bisher sehr verwahrloster Bau, welcher ohne Interesse ist und jetzt möglicbst restauriert wurde, M — Dieses Schlösscben erscheint früher als ein grösseres Gul mal als Lehen der Herzoge von Oesterreich als LandesfUrs teil vom Steiermark, später als riäiidsiiirk (Vir gegebene Darlehen, Als Pfleger erscheinen) 1406 Stefan Schackh, 1496 I Jeorg Spanganer, 149.7 (Jasper Kitlkn, 1623 Michael Weitzner, 1523 Xiklas Wechsler j als Pfand* iubabef 1">-T die Gebrüder and Vetter <'kiiistof, Hanns. Philipp, Friedrieh und Georg Brenner, 1532 Ruprecht Freiherr von Herherstein, 1560 Georg Freiherr v. Herberstein, L561 dessen drei Söhne Georg, Leopold und Linprechl Freiherr v< llerberstein. Besitzer sollen hierauf gewesen sein: die Stadt, Seheidt, khunbnrg und Breuner. 1730 besass das Gut Johann Josef Graf Wildenstein, 1750 Job, Max Graf v. Wildenstein, I7S1 Max Josef Grafv. Wildenstinn, mit 3. Juni 1701 Cajetan Graf v. Wildenstein. mit l.">. October 1817 kaufte es Graf v. Trautmannsdorf, von dem es 1820 dessen Sohn Vincen/, Graf v. Trautmannsdorf erbte, der es an Josef Krüger-Sehucb verkaufte. Nach diesem kam es durch Kauf an Job. Quadalberf Flois, dann an Josef und Fran/ kleinoscheg und von Letzteren durch kauf an den jetzigen Besitzer. Zur ehemaligen Bezirksobrigkoit ..Schaehenthurn'" mit einem Flachenraume von 12,277 Joch 330 klftr. gehörten die Steuergc-meinden: Eich-Manthdorf, Aichberg mit Batzenberg und Eich-Ratzen-berg, 1 )ragotin/en, Galluschag mit Gaberz, Kittendorf und Kinkofzen, Grabonoschen, Jandorf mit Wident und Wiscriau, kokulcinsehag mit Kleinmurazen und Grabschinzen, Koslafzen, Kralojfzen mit kotsch berg. Rurberg, Neusat/, Rosenberg und knt/.ianberg, Selluschcn und kupetinzen, Sfabotinzen und Sicheldorf, Soviak, Šanetinzcn, Terbe-gofzen mit Staragora, Werkofzen, Wlagitschen mit Bresie und Tscha-kowa Wollachnetzen. Im Jahre L850 vyurde die Grundablösung durchgeführt und «lern Gute eine Entschädigungssumme von 101.45*5 H. 20 kr. Conv.-Münze zuerkannt. In der Gemeinde Herzogberg befindet sich auch die Weingart-realität der Familie Bouvier, wo seil einigen Jahren durch Clotar Bouvier die Champagner-Erzeugung aus nur vorzüglichen Weinsorteu betrieben wird. Dieser Schaumwein hat sich bereits einen ziemlich grossen Abnehmerkreis infolge seiner Güte errungen. In Die angrenzende Steuergcmeindie: Pöllitschberg il'o lički vrh, — Police) nach St. Feter eingepfarrt, enthält in L25 HäuSem 240 männl., 257 weibl.. zusammen l'.i; Seelen und die 51 dazu gehörige Ortschaft Fahrenbichl in 2f> Häusern <>:; männl.. 81 weibl., zusammen 121- Seelen, — sie nmfasst einen Fläehenraum von 521*71 IIa in 1340 Grundparzellen, worunter jedoch die Stainz* thal eingeschulte Gemeinde Hasenberg und die ebenfalls zw dortigen Schul*', einbezogenen Häuser der Gemeinde Pöllitschberg, Haus Nr». I — l()(i und ISO I2;"> mitbegriffen sind. Pöllitschberg mit Fahren* bichl und Hasenberg bildet eine Ortsgemeinde und liegt sudwestlich von der Stadt Kadkersburg in einem Weingebirge mit vorzüglichen Weinerzeugnissen. l>ie erwähnten Geineinden liegen an einer sanften Böschung, dessen Gipfel eine herrliche Fernsicht gewährt. Die Gemeinde selbst besitzt einen eigentümlichen Grundbesitz von 4*36 7 IIa. Hier befindet sieh auch (dne Sauerquclle, welche in 7 Quellen auf sprudelnd vom Landvolke benützt wird, und weiter gegen Osten in der Ortschaft Fahrenbichl das gleichnamige Gut und Schlösseben, welches richtig Narrenbichl" heissl und eigenmächtig umgetauft wurde. Dieser freundliche Besitz liegt auf einem Hügel rechts an der vorbeifuhrenden Pettauer Bezirksstrasse am östlichen Abhänge des gleichnamigen Weingebirges und ist eine halbe Stunde Fussweges von der Stadt Uadkersburg entlernt. An das nette Schlossgi Iiäude sehliessen sich der dazu gehörige Weingarten sammt Aeckcr und Obstgärten und besonders schönen Baiinischulanlngen an. Dieses Schlösschen soll der Stammsitz des adeligen Geschlechtes der Narringer" gewesen sein, welches schon zu Fmde des 13. Jahr-hiiudertes in Steiermark existierte und erst im 17. Jahrhunderte nach Oedenburg auswanderte und dort erlosch, Von diesen soll das Out den Namen erhalten haben. Die Bitter von Narringen erhielten 1396 nach Absterben des Gašper von Laa, des Letzten seines Geschlechtes, das Wappen derselben: sie besnssen in Steiermark die Herrschaften Narreneck (jetzt Waldeck) Narrengraben, Andels, Jühnsdorf, Oberstein ich. Forehteneckj Pirkwiesen und mehrere Zehende. — Jörg Narringer lebte 1380, er erhielt obige Auszeichnung vom Herzog Albrecht; Amlrä 1400, .Martin Narringer zu Johnsdorf J 450, 1464, er war auch 1446 bei dem Aufgebote gegen die Ungarn. Christof und Amlrä Narringer waren mit Baumkirchner gegen Kaiser Friedrich verbündet, zogen sich aber rechtzeitig zurück. Seifried Narringer 1527, vermählt mit Anna v. Steinach, später mit Lucia Stadler, war Erzherzog Karls Rath, starb am 23. Jänner 156® und liegt zu st. .Mauritzen unter Pfannberg begraben, Hanns Adam lebte mit 199 seiner Gattin Elisabeth von Lengheim um das Jahr 1596, Max mit seiner Gattin FeKfcitas v. Stcinach 1570, Jörg Christof 1600; Wolf Anton Narringer zu Jühnsdorf lebte mit seiner ersten Gemahlin Maria Elisabeth Nestelbeekin zu Nestelbach and mit der zweiten liegina von Gellingstein um das Jahr 1,634, Wolf Adam um das Jahr 1686 hatte 5 Söhne und 3 Töchter. Später gehörte Narrenbichl den Herren v. Lärnegg und hiess lange Zeil die Bärnegger-Gilt, hierauf dem Grafen Leslio. Dieses Gut war einst aus den Aemtern Siraden, koslaf/.en und Wollinzen gebildet, welches Walter.Graf v. Leslie durch Testament vom 21. .März 1663 zu einem Fideicoimnisse bestimmte. Die erwähnte Familie hatte diesen Besitz Ins zu ihrem Aussterben fortwährend inuc, bis er mit 13. August 1805 vermöge Testament dos Jacob Grafen v. Leslie, vom 22. Jänner 1690 an die Familie der Grafen Dietriohstein überging. Anfang dieses Jahrhundertes erscheinen als Besitzer Markus Lrev. dann Duklas Cral Dietrichstein und nach dessen Tode durch kauf Losa Komario, dann Baron Stortnik und seit 1869 der leider kürzlich verstorbene Faul Litter v. Heinpel. Auf diesem (Jute starb im Jahre 1839 als Amtsverwalter der Landwirth, Linguist, Astronom und Geschichtsforscher Alois Perger. c) Die Steuergemeinde zugleich Ortsgemoi ude Kersch buch lOrešnjovce) mudi St. Peter eingepfarrt, enthält 128 Häuser mit 252 männl., 308 weibl., zusammen 560 Seelen. 1119 Grundparzellen und eine steuerbare Grundfläche vmi 509*7 Ha. liegt am gleichnamigen Bache und ist von Uadkersburg :', Stunden einlernt. Hier wächst jener vorzügliche Wenn, der unter dem Namen „Kerschbacher*' allgemein bekannt ist. Südlich von diesem Weingcliirgc mit. herrlichen Aussichtspunkten gedeiht der ebenfalls gesuchte Pettaustrasser und Pressberger und nördlich der Pöllitsohberger Wein. Durch die geschlossene Ortschaft „Kerschbach" führt von Uadkersburg nach Pettan und Marburg die Bezirksstrasse. Der Bach, der in der Gemeinde Pöllitschberg entspringt, liiesst als Kerschbacher Bach östlich, treibt allhier eine Mnuthnmhle nebst Stampfe und ergiesst sich in Ha. die grossen Teiche wurden aufgelassen und zu Wiesen umstaltet. Das zweistöckige SchlÖschen nebst kapelic auf einer sanften Anhöhe wurde vom Letzten Besitzer neu umgebaut. Soweit bekannt besassen Eggenwakl ursprünglich die Eibiswaldef 11 ti 11 Königsfelder, dann Andrä Piehler, Sr, röm. Kais. Maj. bestellter Fähnrich /u Krču/, welcher mil Adelsbrief dto. Wien 23i Octoher 1618 mit denn Prädieate „zu Eggenwald* geadelt wurde; dieser verkaufte diesen »beri laut Kaufbriefes ddto, äeUoas Radkersburg am ."). Juni 1618 an Grottfried Freihorrvon Stadl, Laut Kaufbriefes vom I, Juli L651 kaufte diesen Besitz dm- Bürger und Handelsherr in Radkersburg Andrä Göpleis von Lorenz StesSelj infolge dessen das Schlössehen durch Zubauten auch das Göpleisschlösscl genannt, und der Besitznachfolger wegen seiner Verdienste in den Adelstand mit dem Lrädieate „von Eggenwald" erhöhen wurde. Nach dem Tode des Jaeoh Josef (löpleis von Eggenwald erseheint als Besitzerin im Jahre 1763 dessen Tochter Justine verehlicht an Josef Egger, Ge-werkshesit/er und k. k. Kammergutsbeförderer in Leoben, weichet nach Aussterben der (löpleis mit gleichem Prädieate geadelt wurdej mul im Jahre 1 777 durch I ebergabe beider Kinder als Besitzer, voti denen Fran/ Egger von Eggenwald obigen Besitz unterm 10. Mai i;s| an Jose! Trager verkaufte, die reiche. Erbin von Eggenwald aber die Schwiegertochter des Grazer Polizeidireetors Leopold Kramet/, von Lilienthal wurde, dessen Sohn Freiherr von Lilioiithal, römischer Graf, als dm- vielgenannte Wohithäter bekannt ist. Nach Josef'frager erschein! als Besitzer unterm 1. Jänner 1794 Josef und Anna Huber, dann Johann Georg Schwinghammer, unterm 28. Mai 1800 Ferdinand Benedict Lang, unterm 28« Mai L807 der tüchtige Landwirth Josef Feiohtinger, L850 dessen Sohn Florentin Feichtinger, welcher dieses Gut an Karl Litter von Bichel nud Gamsenfels verkaufte und jetzt im Besitze des K. Endelweber sich befindet. l>ie Ringmauer, welche das Schlösschen in früherer Zeit umgab, wurde mit Beginn dieses Jahrhundertes abgetragen und ist jetzi die Kapelle /ur heil. Familie mit Messlicenz aufgelössl, Kerschbach ist auch die Gcbiirtsgenieinde des Leier Dainko, Konsisiorialrath und Pfarrer in Grosssontag, Besitzers des goldenen Yerdienstkreu/es. d) Die Steuergemeinde WeigelSberg (Ibigovce) nach St. Beter eingepiarrt, enthält 78 Hänser mü 1 Iii männl., 182 weibt, zusammen 328 Bewohner, und bildet mit der Steuergemeiiule Laato-mcr/.en (eingeschult nach Stain/lhal) die gleichnamige <» Häusern. männl., 102 weibl., zusammen mit 117 Häusern. 209 männl. und 22*1 weibl. Seiden (431); ist nach St. l'ctcr einge pfarrt und besteht aus 1229 Grundparzelletf mit einer Grundfläche von 459*43 Ha. Die Steuergemeinde Xussdorf liegt theils eben, seitwärts der nach IVttau führenden Bezirk sstrasso, theils auf den westlichen, mit vorzüglichem Weingärten bedeckten Höhen und besitzt einen Ginnd-complCK von 54*£8 Ha. in Aeckern, Wiesen, Weiden und Waldungen, Crottendorf Hegt eben mit Acker- und Wiesbau, l'cttaustrasse hin-gegen auf einem südlichen Bergausläufer mit vorzüglichem Wein im ue. Die Steuergemeinde Tressberg. an die Weinberge von ker-eh back anrainend, liefert vorzügliche Weine, liegt wie alle übrigen CebirgsgeiuiMiidcn grösstenteils auf Anhöhen, (deich ausser dem Dorfe Xussdorf gegen Norden auf einer kleinen Anhöhe befindet sich das Gut Presserhof mit einem Grundbesitze von ungefähr 5*7] Ha an Rebgrund, Aecker, Wiese, Obstgarten und Wald. Das Herrenhaus mit hölzernen < Slockenthürinchen wurde durch den jetzigen Besitzer in netter Form neu gebaut, der frühere Teich aber schon längst in Wiese umstaltet. Dieses Gut war trüber mit der Herrschaft Freibichl bei Wildon vereinigt. 1 (>s 1 gehörte es dem Carl Ludwig Freiherrn von Buchbainu, 1730 Carl FenL Freiherrn v. Buch-baum, welcher es unterm 3. Octoher 17';>2 an Carl Fcrd. von Lieh! und dessen (Sattin Anna Theresia, geb. v. Höfer verkaufte; den 29. April 1740 kaufte es .Maria Felicitas, Herrin v. Stubenberg, später besag* es Franz Ambros v. Latnmer. dann 17*0 Job. Bnpt. Hart. 17.10—1796 Simon Anton Tastner, »5. März 179(5 Allton Weidner, 7. Febr. 1S0S (Jraf Descnfans d'Avernas, seit 9. März 1S<(> ,J. Scheueber. 0 Die an die Mar angrenzende nach St. Peter ein- gepfarrte Orts gc m e i nd e Sc h rotte udorf besteht aus: der Steuergemeindc Sehrottendorf iSratoncc) mit 23 Häusern, 4»S männl., 74 weibl. Seelen und der Steucrgenieinde kellerdorf (Metövje) mit 4 27 Häusern, 77 männL 88 weibl. Seelen, /.usainiueii mit "»() Häusern, 14f> mannt, und lf)7 weihl. Seelen und wird von der nach, lauten berg führenden Bezirksstrassc durchzogen. Diese Gemeinde ist von St. Peter und lladkersburg Stunden entfernt und liegt ganz, eben. In Schroltendorf ist eine wenig benutzte Sauerhrunmiuelle. Die Sleuergemeinde „Kellerdorf" besitzt in 989 Parzellen (dne Grund? fläche von 280*1)7 Hu und einen eigenen Grundcomplex von 40*57 IIa aus Aeckern. Wiesen und Winden bestehend, die Steuergemeinde Schroltendorl enthält aber in 790 Parzellen eine steuerbare Grundfläche von 204*67 IIa und besitzt an eigenen Grund und Boden, 25*14 IIa Aecker, Wiesen, Weiden und Waldungen. Die Ste u e rgem c i n d e D e u t s c hII a d c rs d o r f, zur Orts-gemeinde l}li]i|iitz, im Bezirke lladkersburg gehörig, ist nach St, l'eter eingc|iiärr1 und eingeschult und besteht aus 10 Häusern mit 110 niännl.. III weil»!., zusammen 22 [ Seelen, liegt grÖSSteh-thcils in der Ebene des Murfeldcs. am Kusse des Plippitz- und l'öllitseh beiges au der lladkersburg I.eonharder Strasse und au der Grenze des Bezirkes ()berradkersburg. II. S< liiil^eiueinde Staiuzthal. Zu dieser;Schule gehören die Gemeinden: Staiuzthal Nr. I- 75, Sagaiberg 1—."»Ii, l'iippitzberg bin Staiuzthal I —18, Plippitzberg 1—4-4, Pöllitschberg 101 —1 IT) und 120, Hasenberg Xr. 1—25, Lnsto-merzen 1 o2 und Maichendort. ai Ortsgcmeiu de S t ai n z th a I (Sča v n i c a) mit 72 Häusern. DK) mäunl., 222 weibl. Seiden. PHppitZberg (Plipie) mit 18 Häusern. 40 mämik. 40 weibl. Seelen. Sagaiberg (Sagajščak) mit :'»<; Häusern, b") männl.. 79 weibl. Seelen, zusammen mit 126 Häusern, 291 münnl. und;441 weibl. Seelen tl>Ö2). grenzt westlich au die Bezirke Marec k und St. Leonhard und nördlich an jenen von lladkersburg, mit einem (iruiideomplex von 1556 Ha. in 1627 (iruiulparzellcn und ist eingeplant nach St. Peter. -- In dieser Gemeinde befindet sich eine ein-classige Volksschule, welche im Jahre 1882 neu erbaut und eröffnet wurde. In gleichem Jahre wurde Seyfried als erster siipplicremler Lehrer au dieser Schule angestellt. Der Religionsunterricht wird von der Pfarre St. Leier besorgt. Ob der starken Scbiiler/.ahl ist der Lnterricht halbtägig. 407697 Diese Gemeinde ist südlich und nördlich etwas bergig und wird von der Abstall-St. Leonharder Strasse durchzogen. Die Gegend ist infolge der vielen Krümmungen des sie durch fliessenden Stainzbaches versumpft. Das Trinkwasser ist nicht, besonders gut und gesund. b) Die Ortsgemeinde Ptippitz mit den Gemeinden Hasel äott, Plippitz (Plidvicaj und Ladersdorf gehört zum Bezirke Ladkers bürg und ist nach St. Peter eingepfarrt, - Die Gemeinde Mlppitz mit 21 Häusern, 76 »uäiud. und Sö weibl. Seeleu ist der Schub1 Staiir/thal definitiv zugewiesen, ci Ortsgemeinde Pöllitschbcrg (I?plitki vrh) vide Seile 21. d D i c G a t a s t r a I - G e m c i a d e L a s t o m e r z e n t D a s t o-mcrcl) mit !lfl Häusern, 71 mannt,, 79 weibl. Seelen gehört zur Ortsgemeinde Weigelsberg (Ibigovci) mit 592 GrnndparZelleu und einem Gmndcomplcx von 220 IIa. und ist deliuitiv der Schul gemeinde stninzthn) zugctheilt. Diese Gemeiu.de betreibt auf allem Hügeln Weinbau. c) Maichcndörf ist nur provisorisch dieser Schub1 etnver leiht und gehör! in den Bezirk St. Leonhard. III. Schulgemeiode Negau, In die, Schub1 Negau Sind eingeschult die Gemeindan ,Negau mit Lukati lind Windisch-Ladersdnrf, Ober- und l'nfcriswanzen mit Kanadorl und Kaimberg, Elbersdorf mit Libersberg und Losmnmis grund, dann Pfetfe,rdorf mit Pfefferberg, m Di»1 Steuergemeinde Negau iNegova) hat den Namen von dem daselbst befindlichen ScMosse Negau. Welches in früheren Zeiten arx Nega Dil:). Herrschaft N'egow 1618 Hess, Der Ort selbst führte verschiedene Bezeichnungen: 1789 pagua Negau, oppidum Negau, 1741 Negatrdorf, 1742 vieus Nega, viila Negav, 174S locus Negau - pagus Negav. Der Ort selbst hal in 10 Heusern II männl., 52 weibl. Seelen, die dazu gehörigen Ortschaften Loschitsehberg 17 Häuser, 25miinnl., 28 weibl. Seiden. .Muchilschberg 10 Häuser, lö männl., 20 weibl. Seelen, Negauherg 42 Häuser. 7o männl.. 85 weibl. Seelen. Negau iloiT 12 Häuser, B2 männl., .'J2weibl, Seelen, zusammen 1)7 Miiitsci*. LG männl. und 217 Seelen (408) und mit Linschluss der Ortschaft LuUatz IT.)« »Grundparzellen mit einer steuerbaren Grumltläche von "i 2»Kr>7 Ha. Diese Steuergemeinde ist nach Negau eingeplant, liegt am östlichen Ausläufer der Windisch-Bilcludn (Slovenske gorice1 zwischen dem Lukatz- und Muchitschberge und grenzt westlieh an den Gerichtsbezirk St. Leonhard. In der (»rtschatr Negau münden d^rei Strassen zusammen, von Südwesten die Strasse von St. Leonhanl, nördlich jene von Ladkerslmrg und südöstlich jene von Luttenberg respecttve Lettau. Alle Bergabdachungen weisen reiche Kebenanptlanzungen aul uml ist die Vegetation lippig zu nennen. Auf der nördlichen Seite des Mucbitschberges stehen auf schmalen Räume die Kirche, das Pfarrhaus, das stoekhohe Schulhans und einige Gasthäuser, den letzten Abhang aber schmückt das stattliche von jeder Seite sieb imposant ausnehmende forstlich „Tratttmannsdorf'sche" Seldnss Negau. — In der Gemeinde Negau befindet sieb eine dreiclaswge gemischte Volksschule uml die Pfarrkirche zur heil. Maria. Das alte Schulgcbäude wurde in den Jahren 1784—1786 erbaut und zwar aus dem Kirchenvermögen per 1404 IL 297a kr« Bis zur Lrbauung des Sclmlgehäudes unterrichtete um das Jahr L780 Michael Wisjak im Hause der Frau Safran, jetzt Witmaver Nr. 0, welcher 19 A. Pachtzins für 18 Monate ausbezahlt wurden. Im Jahn' 1860 ward«' im Wege des Kirchen- und Schulconcurrenz-Aus-sehusses ein Zu- und ftrweiterung^hnu des Schulhauses ausgeführt. Im Jahre 1879 wurde das Schulgebäude in sedner jetzigen Form hergestellt. Der Lehrkörper besteht aus einem Oberlehrer, einem Katecheten, zwei Lehrern und einer Industrielehrerin. Die Liane Negau steht unter dem Decanate St. Ledithard und unter dem stetrischen Beligionsfonde als Patron. Lingepfan-t sind bei 1510 Seiden aus den Gemeinden ,Negau, Wiudisch-Ladevsdorf, j0ber- und l'nteriswanzen und Kanadorf, Die Kirche war ursprunglich eine Filiale der Pfarre St. Benedicten, und wurde anfangs ohne Zweifel in dieser Kirche von einem der Pfarrsseelsorger an bestimmten Tagen Gottesdienst gehalten, bis hier im Ob Jahrhunderte eine Caplanei oder ein \ ieariat errichtet uml endlieh um 1700 zur Belbstständigen Pfarre erhoben wurde. An der Stelle, wo das jetzige Kirchengebäude steht, stand eine, von einer Gräfin v, Trautmanns-dori erbaute Kapelle, welche um das Jahr H>07 noch drei nnver- lehrte und gut geschmückte Altäre hatte. - Kiu Beneliciuin bestand sehen 1(550; der Pfarrhiof wurde I7(>tf und die dennaüige Pfarrkirche 1*710 erbaut. — Der Sage nach soll das gotlusidie Portale der Kirche ein Üeberrest der vorerwähnten Kapelle sinn, die am der Stelle des heutigen Presbyteriums ihren Platz hatte. Im Jahre L850 wurde die Kreuzkapelle an die Pfarrkirche angebaut u. ZW. aus dem Materiale der früher um die Kirche ste-henden Ringmauer, Die Kirche hat vier Altäre, der Hochaltar „.Maria Geburt" mit einer schönen Statue, zwei Seitenaltäre und die vorerwähnte Kreuzkapelle. Der Thurm mit dm-Jahreszahl 1825 hat (dm- nette Torrn und ist der II. Im aus Kupferblech, In die Kirche führt von aussen eim' doppelte Flucht von Treppen, welche in den Thurm uml auf das Chor führen. Ober der Kircmhttre gegen Wösten ist das Trautmannsdorf sehe. Wappen mit dem Chronogramm: ..zur Ehre der Inberlekten". Die Kirche ist klein, ohne Saiden, licht und nett, und vier Fenster erleuchten dieses kleine Gotteshaus. Das Taufbudh beginnt mit 28. Juni 1609, das Sterbebuch mit 13, Jänner 170(5 und das Traubuch mit 25. Jänner L706, Als erster \ icar erscheint Alex Bichler (Puechler) im Jahre 1592, als erster Pfarrer Andreas Adam Nudl im Jahre 1707 ver zeichnet, gegenwärtig steht im Amt seit 1S72 Herr Mathäus Klobassa. Der Friedhof war ehedem um die Kirch.' . ist nunmehr l/i Stunde von dm- Pfarrkirche entfernt und mit einem lebenden Zaune eingefriedet. Negau isl der Sitz der Directum und des Benlandes der gleichnamigen Domäne, Daselbst befindet wich ein ergiebiger, grosser Steinbruch mit schönem Materiale, aus welchem Platten. Thür- und Fensterstöcke erzeugt werden. Von Negau nach St. Anna am Krieehenbergc sind 2Vi Stunden. Am Wege dahin erbludšt man ein recht altes, kleines, ZWei Steck hohes Schlössoben, 175t) erneuert, früher dem Herrn von Nareiu, nun dem Kadkershurger Bürger Fuchs gehörig. Zu diesem Besitze gebort ein bedeutender Weingarten und Wald und soll der ganze Besitz einst Eigenthum der „Templer" gewesen sein. Gegen Nordosten im Walde bemerkt man noch grössere und kleinere Grabhügel, und wurden am Faule der dr< issiger Jahre zwölf uralle Helme aus Broucemetall von einfacher Arbeit, durch Buuen-schrilt an ihren Krampen bemerkenswerlh. ausgegraben und in das Jnunoum in Graz. Landesmuseum in Laibach und in das k. k. Antiken Cabinet in Wien abgegeben. In der Nähe von Negau sind auch wenig benutzte Sauerbrunnen. Jahrmarkt wird jährlich am 81 September abgehalten. Das Sehloss und Gut Negau im Besitze des Fürsten Carl y. Trautmannsdorf liegt in einem IlUgelmeere von Weingärten, die nur die schönen Wiesen des südöstlich gelegenen Stainzthales Unterbrechen und fällt jedem von L'adkersburg nach Pettau oder Marburg Beisenden auf. Südlich ziehen sieh gegen dieses Sehloss bis zur Ringmauer Obst- und (birtenanlagen, gegen Westen lallt der Hügel Steil ab. gegen Norden sieht man das Spttzdacb des ehemaligen Zeughauses und die bedeckte Galerie, durch welches das alte Sehloss mit dem sogenannten neuen vom berühmten Max v. Traufemannsdorf erbauten Schlosslliigel in Verbindung steht. Üeber der Schlosspforfee ist das Fürst ,,Trantniannsdorfschc Wappen mit der Jahreszahl 1615. Das Sehloss ist zwei Stock hoch, die Zimmer des neuen Flügels sind gross und luftig im italienischen Geschmacke aber noch nicht ausgebaut. Das alte, gegenwärtig bewohnte Sehloss am dritten Thore mit der .Jahreszahl 1(112 und einer türkischen Kugel geschmückt, ist ein liuregelmässiger Bau von grosser Festigkeit. Die lÜistkaiumer im NorflWestthurme enthielt bis 1857 eine grosse Menge von Kugeln und Pfeilspitzen aus geschmiedeten Eisen, plumpe Schäfte von Doppelhagen, Trümmer von Hellebarden und Turnieranlagen, zahllose Ann-und Beinschienen, über ;>() Brustharnische meist mit tiefen Kugel-spuren, fast alle gleich in ilcn Zeiten der Bauernaufstände gebraucht, über 30 Helme und Pickelhauben, darunter einige ungarische; zwei prachtvolle metallene Kanonen zeigten durch Wappen und Aufschrift, dnss sie Ma\ von Trautmannsdorf iö.'Ul gicsseu Hess. Die einst so schöne Annakapelle im Schlosse hat das Chronogramm: D1G. <|Vo anno renoYatVM pVtasV Die Vicare, resp. Pfarrer als Beuelicianten von Negau eelebricrten bis zum Jahre ls:b", alle Dienstage und Freitag in genannter Kapelle die heil. Messe. Gegenwärtig dient sie. nur noch profanen Zwecken. Bis zum Jahre ISo.'i genossen die Pfarrvorsteher von Negau für obeiwähnles Beuefieiinu von der herrschaftlichen In-halumg jährlich 200 II. Gonv.-.Münze. Zum Gute gehören vieh- und schöne Weingärten und zwei grosse Teiche, darunter einer mit 16 Joch, der alle drei Jahre beim Abfischen bei 80 Centuer Hechten und Karpfen liefert. Als die frühesten Besitzer von Negau kommen die v. Winden. Lichtenegkcr, Volkersdnrfer vor. Hans v. Winden war oberster Kämmerer und Landesmarschall von Oesterreich. Im Jahre Hol verkauften die Töchter deS Hans V. Winden, Anna v. Winden ver-mahlt mit Hans v. Lichtenegk und Katharina V. Winden vermählt mit Wolfgang v. Volkersdorf Negau sammt Xugohör au Wilhelm \. Bärnock. Im .Jahre 14*7 war Negau im Besitze von Wilhelm v. Bärneck, der darin im gleichen Jahre vom l'ngarkönigc Mathias Corvinus belagert uml nur durch die Hille des Herzogs Albrecht von Sachsen und Kcinprcchts v. Beichenhurg rntsel/1 wurde. Trotzihnn konnte speh Negau nicht hallen und musstc sich dem Ungarktinige ergeben. Im Jahre 1488 erhielt Graf Jörg v. Sagorien als Ersatz für das verlorene Krapina die Burg Negau. 1492 ulier schon Barth, v. Bärncck dieselbe abermals pfamlweise. Im Jahre 1">o2 starb das Geschlecht Bärneck mit Wilhelm Graf v. Bärneck aus. Die Güter kamen durch Vereblichung der Erbtochter dos Geschlechtes Bärneck an die frei-herrliche Familie" Raggnitz. Am 31. März 1050 machte Max Graf v. Trautmannsdorl' diese Herrschaft zum Fidcikommiss im Werthe von 118.20611.', nachdem sie schon seit Ende des 16. Jahrhunderte« dieser alten, berühmten Familie angehörte, und gehört jetzt der fürstlichen Linie des Hauses, die den Titel Fürst Trnutinannsdorf-Weinsbcrg und Neustadt am Kocher, geforsteten Grat v. Klaffenbach führt. Da die grösseren Güter dieses Hauses in Böhmen liegen, so war Negau meistens verpachtet, Wodurch es kam, dass sieh im .Jahre 1848 die Bauern von Kleinsonntag und Miiratzen Schriftlich zum Sturm auf Negau ansagen Hessen und deshalb 72 .Mann Infanterie und Cavallerie aus Radkersburg das Sehloss besetzten. Bis zum Jahre f.8^0 war Negau Bezirksobrigkeit mit einem Flächenraüme von l.'5.t>M Joch iööo Klafter, Zu dieser Obrigkeit gehörten nachstehende Steuergemeinden: Negau. Lukatz. Ober iswanzen, rnteriswanzen. lswanzenbcrg. Kanadorf. Benedikten mit Obratten und Schöneg, Dreikönig mit Ncgau-Stangel und Trixenberg, Tronkatt mit Lotschitsch und Altenberg. Ossegg, Kothschützen mit Frolach und Krieehenbörg, Tribein mit Watschko, Minchendorf. Kirchberg mit Stanetinzen und Kadrcnzen. Zogendorf mit Iswanzen, i öuiierzen- und Grnbonnschenberg, Smolinzen, Supetinzen, Andrcnzen mit Sandberg, Tschaga, Wranga mit Izenka und Vanetina. Auf Grund der < irundentlastungsgesetzc vom 7. September 1848, 4. März 1849 und M inisterial-Verordnung vom 12. September 1849 erhielt die Herrsehaft Negau 144.240 H. 15 kr. Conv.-Münze als Eutschädigungska pital. Der Sage nach soll zur Zeit, als Mathias Gorvinns die Burg Negau belagerte und eroberte, die Grenze gegen Ungarn in der angrenzenden Gemeinde Dreikönig (Bezirk St. Leonhard in den Wind.-Bücheln) gewesen sein. b) Ortschaft Lukatz zur Gemeinde Negau gehörig, enthält und zwar das Dorf Lukatz 17 Häuser, 41 niännk, 4!) weibl; Seelen, Lükatzberg 15 Häuser, 15 niännk, !) weibl. Seelen, Klein-Lukatzberg S Häuser, 22 niännk, 2f> iveibl, Seelen. Rtissnitzber^ 11 Häuser, 21 niännk, 28 weibl. Seelen, zusammen 51 Häuser, 90 männl. und 107 weibl. Seelen (20bi, liegt im östlichen Ausläufer des WindischbUehlcr Gebirges mil der Abdachung in das fruchtbare Staiuzthal und hat wie die Lingcgend alle Bergabhänge mit Weingärten bedeckl, c) Die Steuer g c in e i n d e W i n d i seh - Rad e r sdo r f t Badveuči i, welche mit der vorbeschriebenen Ortschaft Lukatz und der Steuergemeinde Negau (Ii*.- Ortsgemeinde Negau bildet, besteht aus dem gleichnamigen Dorfe und dem angrenzenden Berg, und enthält das Dorf in 35 Hänsern 62 männl., 90 weibl. Seelen, der Kadersberg 1* Häuser, ;>2 männl. 34 weibl. Seelen, zusammen 5I> Häuser. 04 männl, und 124 weibl. Seelen (218), Dieselbe ist nach Negau ein-gepfarrt und liegt gegen die Ebene am Stainzbache, der hier zWci Mühlen treibt, an der Strasse von Badkersburg nach Negau, res]). St. Leonhard und Pettau, theils auf dem westlich von dieser Strasse sich erstreckenden nordöstlichen Ausläuter der windischen Büchein, dem Lukatzberge. Hier befindet sich eine Sanerbrnnnquelle, Diese Steuergemeinde weist in 888 Grundparzellen eine Grundfläche von 261-14 Ha nach. d) Die Ortsgemeinde iswanzen (Ivanjcei besteht aus der Steuergemeinde l'ntcr-lswanzen i spodnje Ivanjce) mit 15 Häusern, mit 34 männl., 42 weibl. Seelen, Ober-Iswanzen igorui Ivanjncei mit 23 Häusern, 47 niännk, 73 weibl. Seelen, Ortschaft Iswanzen berg i Ivanski vrhi mit 42 Häusern, 82 männl, (.»2 weibl. Seelen und aus der Steuergemeinde Kauadorf i Ivanova> mit Kaimberg mit 44 Häusern, 85 männl., S5 weibl. Seelen, zusammen aus 124 Häusern, 24S männl, und 293 weibl. Seelen (540), ist: nach Negau einge- pfarrt umi enthält zusammen in 1762 — Kleinjanisehberg mit stark betriebenemWeinbaue lieg! an der Ostseite des (irossjauisehberges. in dessen Nabe aul dieser Seite die Sauerbrunnen vun Badein. Woritschau mul Ivichterofzen sieh beiluden. Bad ein selbsl, (hefls au der Grenze gegen Ungarn, ilie von iler Mar gebildet wird, breitet sich westlich und südlich zum Uad-kersluirger Weingebirge aus. Der Rärteirtbaeh, welcher in den Mur-fluss mündet, treibt hier zwei MauthmÜhlen. Durch die Gemeinde fährt die Uadkersbttrg-Lnttenberg-Fndatter Bezirksstrasse, au welcher seitwärts rechts das Dort Radein und links von der Strasse gegen die Mur der Badeort „fiadein" mit seiner berühmten Sauerbriiun-quelle liegt. Diese Anstatt wurde von Dr. Karl Friedrich Heim, gewesenem Badeärzte und Direclor in den Bildern Xcuhnus, Köiner-bad und Tüifer, gegründet. Knapp an der steirisch ungarischen Frenze, liegt inmitten reizender Barkanlagen die Bade und Cur anstatt lladeiu (20S m Uber dem Meeresspiegel) mit seinen vorzüglichen und gesuchtesten Mineralquellen, Die Stelle, an welcher sich die Gebäude um den zierlichen Brunnen-Pavillon als Mittelpunkt gruppieren, war vor 20 .l.direu der sitz unheimlicher IMutzcu, von Unkraut und Dorngc oll sehen umwitchort. Inmitten dieses unwirklichen Fleckes w;ar die heute so berühmt gewordene Sauerbrunn quelle versteckt. — Ein cigentliüm-liehes Biesein und Brodeln machte jedermann auf die Existenz einer Quelle aufmerksam. Die Bauern nannten diese Quelle „IJublja', von bubljati-brodeln. Die angrenzenden Bewohner glaubten diese Quelle als einen Kessel, dessen sich die Hexen zum Kochen der Speise bedienen) mit der sie die Köhler vernichten. Wenn es an dieser Stelle pfeift und kocht, rumort, so gibt es bald Donner und Hagel, so erzählte ein Bauer dem eben durch die (legend reisenden Dr. ileiiu. Kigeuthünilichcr Weise waren am nächsten Tage die Kcheupflauzuugeu sozazageu in die Krdo gestampft. Das Kohr der Briinneubohruiig hat eine Tlele von 16*7 m und ragt ungefähr m über die Basis des Brunnenschachtes hervor. Gegenwärtig steht dies*' vorzügliche Badeaiislalt mite« der bewährten Leitung des Herrn Roman Kenn und erfreut sieh eines stets wachsenden Zuspruches, Die Anstalt besitzt elegante Speisesäle mit Billards etc., Schöne billige Wohnzimmer, eine reichhaltige II aus -bibliothek, und eine sehr gute Kestauratiou bei billigen 1'reiseu. Der X- Export an Saucrwassor ist eil äusserst bedeutender und sichert den dortigen PferdebesitKern einen dauern den und lohnenden Verdienst. Am Abhänge des Uadeinberges besitzt die Prinzessin Sophie von Ahroinberg das Gut Radeki mit einem Grundcoinplex von 53-71 Ha. Die Gemeinde selbst besitzt einenGrtmdoomplex von 7-42 IIa. Die Ortschaft Radeinberg liegt westlich von Radein in bergiger Gegend und ist ganz mit Ücbenpllnnzungcn bedeckt. dl Die Ortsgemeinde Richteroi z e n i Rihterovce i enthält und zwar die Dorfgemeinde in Dl Häusern 2(5 männl., 37 weibl. Seiden, die dazu gehörige Ortschaft PäritSCheriberg iParicjak) 29 Häuser. 66 männl, f>l> weibl. Seiden. Siebeneiehen iTurjenci) II Häuser, 21 männl., 2-1 weibl. Seelen, Siebeueicheiiberg iTurjenski vrh) 19 Häuser, A3 männl. 11 weibl. Seiden, zusammen 72 Häuser, 1*86 männl. und 161 weibl. Seelen (297*) und in 127.b Grundpar-Kellen '.V.Y'ri Ha steuerbare Grundfläche. Sowie lÜchterofzen ist auch Siebeneiehen eine eigene DoHschaft und liegen beide mit ihren GtarUndeft eben am rechten l ter der Mur, die hier die Landesgrenze gegen kugam Irildet. Beide Gemeinden werden von der uaeh Buitenborg führenden Bezirksstrasse durchzögen. Auf einer Wiese entspringt eine Saucrbrunn-Quelle, die jedoch wenig benützt wink Die Gemeinde iftchterofzeu besitzt einen eigenen Grundcomplex von _?;">• 7 I IIa au Weide und Waldung. Die Ortschaft Siebeneiehen einen solchen von 2(.*-7 Ha. ei Die Steuergemeinde Sulzdorf (OiVslavai besteht aus dem Dorfe mit 11 Häusern, 32 männl., 34 weibl. Seiden und der Ortsehaft Sulzberg mit 32 Häuser. 66 männl.. 7!' weibl. Seelen, zusammen 46 Häuser. 98 Ulännl. und 1.13 weibl. Seeleu (21 h und enthält in 71» 1 Orumlpnrzellen ;»01*71 Ha steuerbare Grundfläche. Dieselbe liegt in einem fruehtbaren Thoilo des Stainzthales am Fasse des .lauisehberges. eben und auch hügelig, llL Stunden von Radkcrsb'urg entfernt. Iiier befindet sich (dne sehr gute Sauer-brunuiptelle. die mit jeuer in RohitSch sehr "siel Aehnlichkcit hat. Diese (Quelle im Tcrtiärgebietc. zehn Minuten von der Pettauer liezirksstrasse cntlerid, gehört zu den besten Natronsäuerlingen und ist im Besitze des Herrn Ibnnan Heim. Beim Abteufen dieses Brunnens stiess man in den einzelnen Bodenschichten auf sehr interessante l'umle. von denen nur die he-ilciiteudcrcn Erwähnung linden. 853^90 3271044557 7605973354 220387 358050 Von der Oberfläche! aus bestand der Boden lds in die Tiefe von 4 in aus angeschwemmten Sand mul vorherrschend Lehm, vielfach mit Strauchrosten und 1 lolzstückchen durchzogen; dazwischen wurden ein Messer und ein Dolch aus Eisen gefunden. Die lolgende Schichte 30- lö cm tief, ein Gonglomerat, zeigte versteinerte Pflanzen» reste förmlich eingekittet und war besonders reich an potriticierten Wiirzelstöeken von Acorus ealamns (Kalmusi. Biß zu & in von der Oberfläche an gerechnet, folgte eine Schichte von Quarzsand mit Glimmer gemischt, welche zahlreiche Knochen, namentlich Bippen und Beckenknochcn in verkieseliein Zustande enthielt. Bei einem weiteren Tiefgang auf S-b m stiess man auf den Brunnenkranz des ursprünglichen, der Gemeinde Sulzdorf gehörigen Brunnens. Das Holz desselben war gespalten, der obere Theil verkohlt, leicht abblättbar, der untere dagegen zum grössten Theile versteinert. Nebenbei befanden sieh Gerippe, Schalen von Schildkröten und mehrere Stucke eines Geweihes, welche durch Herrn Dr. Sigmund Aichhom zusammengesetzt als ein Geweih des „Cervus Megaceros'1, des Riesenhirsches erkannt wurden. Das Biescngeweih bildet ein sehenswerthes Object des Laudesmuseums am .Joauejim in Graz. Weiterg fand man einen Bein-Meisel und Serpentin Hammer, beide Stücke erhielt das Museum in Cilli, während dem Münz- und Antikeu-Cabinette in Graz eine aufgefundene Lanzenspitze aus Bronze zutiek Wegen seines vorzüglichen I leschmackes und des bedeutenden Kohlensäuregehaltes 37*878 % ist der Säuerling allgemein beliebt und sehr gesucht. f) Ortsgemeinde Ei ch Mauthdorl besteht auszwei Dörfern, Eichdorf und Mauthdorf 111 rastje in Matal mit ihren umliegenden Feldern und Wiesen, sowie Weiden und Waldungen; wird nördlich vom Murllusse begrenzt und dundi die ganze Länge der Gemeinde von der nach Luttenberg führenden Bezirksstrasse durchzogen. Die Lage ist durchaus eben und der Boden nächst der Mur schotterig und sandig. Die Gemeinde enthält in ßp Häusern IM männl., ISO weibl., zusammen 351 Bewohner: hat einen (iruiidcomplex von Ö*?P: 1 I Ha in i'O'.U tirundparzellen. Hier ist Jakob Misja. jetziger Kursl bisehol von Laibach geboren. gil S t c u c r g e in ei ude E i e h - K a i z. c u b e r g 111 ruseiiski vrh i mil Murberg (Murščak) zur Ortsgemeinde Murbcrg-Xeusatz (Murski vrh in/asadii gehörig, enthält und /war Eich-Halzenberg in 1.") Häusern 79 männl.. 88 wcihl. Seeleu. Murberg in 58 Häusern 1<»2 niä'nul.. 112 weibl. Seiden, zusammen in 101 Häusern 1*1 männl. und 200 weibl. Beelen (881), von Welch letzterer Ortschaft aber nur die nach Kapellen näher gelegeneu Häuser Nr. .">0—92 zu dieser Sehlde zu-getheilt erscheinen. Die Hauptculturen in dieser Gemeinde sind dem Weinbaue gewidmet, dessen Product aaidi eines der vorzüglichsten genannt werden muss. EiclcKat/enberg weisst in 364 Grundparzellen 89"71 Ha steuerbare Grundfläche, Murberg alter in KV.» Parzellen Ö2*r>7 Ha Grundfläche aas. Die Entfernung von der eigenen Pfarre Kapellen beträgt 8stunden. V. Scliulgcnieinde St. Georgen k. d. Stainz. Dieser Schule sind zugetheilt die Gemeinden Jandorf mit den Ortschaften Widma, Wisertan, Hresie, Tsehakova und Wlagusch. welche die Ortsgemeinde St. Georgen bilden; die Ortsgeiueinden GrobartOSchen mit Grobanöschenbcrg, die Ortsgemeinde Kj'alofzen mit Kotsehberg, Koslalzen mit Dragotinzen und Katzinn. Stanetinzen mit Eiidi Katzenberg und Bosenberg, Murln/jg-Neusatz. Slaliotinzen mit Seltischen und Kupctinzen. a) Die Ortsgemeinde St. Georgen a. d. Stainz enthält: Steuergemeinde Jandorf (Jumna i 1* Häuser, 34 männl., 57 weibl. Seelen, Ortschaft Widma (Vidmai 16 Häuser, 39 männl,, 45 weibl. Seeleu. Ortschaft Wiscrian i lliserjani 18 Häuser, 41 männl., 43 weibl. Seelen,, Stcuergemeinde Wlagusch (Blagus) 22 Häuser, 44 männl., 56 weibl, Seelen, Ortschaft Tsckakoya (Cakova) 13 Häuser. 29 männl., .'52 weibl. Seelen. Ortschaft Hresie (IJrezje) 8 Häuser, 15 männl., 22 weibl. Seelen, zusammen 95 Häuser, 202 männl. und 2;");") weibl. Seelen idbTi und in hi* I < iruridparzellen eine Steuerbare Grundfläche von 764'57 Ha. Die Plärre liegt in der zur Siciiergeinebide Jandorf gehörigen Ortschaft Widma und ist zugleich Decanalamt. Das Dccanat iiin-fasst die Pfarren St. < leorgeü, St. Peter bei Kadkersburg, Kapellen, III. Kreuz, Luttenberg, Kleinsonntag. St. Anton uml die Eocalie Wcrn-sce mit einer Seelenanzahl VO»bciläiilig 27000. Die Pfarre St.Gi'orgen wird vom Bifthume Sekkau patronisiert, und es sind in dieselbe 441);") Seelen aus den Gemeinden Rosenberg, Murberg, Stattetinzen; Dragotinzen, Grabnnosehou. Kralolzen. Jandorf, Wlagusch. Iferbeg-ofzen, Soviak, Galluscbak, Kokulcinschng, lach- und Halzenberg des Gerichtsbczirkes Oberradkeraburg, dann Wullachnetzenj Werköfzen, Slabotinzeu und Scliischeu des (ieriehishezirkcs Luttenberg, ein-gepfairt, l'rsprünglich war St. Georgen, sowie die benachbarten Kirchen eine Filiale vmi K'adkershurg, von w<> Vieare exeurrierteu. Iiis 1402 geborte Uadkersburg zum Bisthuine Salzburg, wurde dann getrennt und in das Bisthum Sekkau eingetlieilt, woher es auch kam. dass St. Georgen unter dem Patronnte Sekkau verblieb. Wattn St. Georgen zur Pfarre erhoben wurde, lässt si(di nicht nachweisen, da die ältesten Matrikbileher nur bis zum Jahre 1682 reichen, die früheren aber lud einem Urämie zu Grunde giengen. Nach dem ältesten Taiil'buchc vom I. Februar lii^-j komm! als Pfarrer Simon Stampfl vor, seit diesem bis auf den jetzigen 11876) wirkten 21 Pfarrer mit 64 Kaplänen. Iiis 12, September 1855 war diel'lärre eine einfache, seither Decanats-plärre und das Kreisdeeanat Luttenberg hieher übertragen j dem die, Decanate l'ettau, Sauritsch und Grosssonntag Untergestell! wurden. Die Kirehe ist au! (duer Anhöhe in der Mitle eines freundlichen Thaies erbaut, durch welches sich die1 oft reissemle Stainz in vielen Windungen schlängelt; die Zeit des Baues ist unbekannt, Aul' ihr hohes Alter deute! der ober der Sakristeithiirc eingemauerte bebartete Menschenkopf, Welchen man als den eines heidnischen Gottes betrachtet, dem atnf dieser Stelle ein Tempel geweiht war: ferner der Weihbrunnkessel aas Marttiör beim llauptthore, ursprünglich zum Taufsteine gebraucht mit einer nicht bestimmt entzifferten Jahres zahl, die als das Jahr 1418 angenommen wird, drei auf dem Thurnie, auf der Nord-, Süd- und Westseite, angebrachte räthsolhafte Inschriften, zu denen noch Niemand den Schlüssel gefunden, endlich die nuttlere Glocke, gegossen im Jahre lbob. Ursprünglich diente als Kirehe daN jetzige Presbyterinm - ein gothischer Bau. von aussen mit Strebepfeilern versehen, Die alten gothisehou Fenster Bind in viereckige umgewandelt. Das Schiff und der Thurm ist (du Zubau aus dem Jahre 14 Kb ein Späterer Zubau links das Seitenschiff, neue Kirche genannt, mit einer Emporkirche, rechts aber die Rosen* kranz-Kapellc. Durch die sivllosen Zubauten bildet die Kirehe mit ihren vier Alläreu ein regelloses Wiukelwerk. Im Thiirmo befinden sich vier Glocken. Der früher bei der Kirehe bestandene Friedhof D2D ist v<»r 25 Jahren au (gelassen und Südwärts in geringer Kntfcrnung ein neuer angelegt worden. In st. Georgen befindet sieb eine vierclassige gemischte Volksschule. Der erste Schuluntcrricbi wurde in einer aus Holz gezimmerten Mesner-Keusche, welche an stelle des jetzigen gemauerten einstückigen Sehulgebäudes stand, ertheilt. Unter der KeuSChe im kellerraume befand sich ein Arrestiocale. Der Schulbesuch war gering, es besuchten durchschnittlich 1)0 Schiller die Schule und wurden von ihren ersten Lehrern Postruscbnik und Dreniel unterrichtet. Auf Anregung des Lehrers Vesiak Wurde der Hau dos heutigen Schulgebäudes im Jahre 1834 beendet. — Die Schule St. Georgen wurde über Antrag des Ortsschulrathes am ls. September 1884 zu einer vierclassigen Volksschule erweitert. St. Georgen ist der Sitz einer Postexpedition und eines Gendarmericpostens. Jahr- und Viehinärkte werden abgehalten it. zw. am 3. 1'Yhruar. "ib. April und 21. November. In der Pfarre st. Georgen ist der slovenischc Schriftsteller Davorin Terstetijak am 8, November 1817 geboren. Kr war Religions-profeSsor in .Marburg und ist gegenwärtig Pfarrer in Alfenmarkl lad Wind. Graz. Terstenjak ist mii dem goldencti Verdienstkrenze decoriert. Die Steuergcineinde Jandori besteht aus den Ortschaften Jan dorf. Widnm und Wisserinn. und ist Jandorf lf Stunde vom Plärr orte St. Georgen (W'idmai entfernt. Widina lieg! im Stainzthale, iinweil des Stainzbacbca an einem Rergabhangc an der Strasse nach Luttenberg. Iiier befindet sich die Decanatskirche und Volksschule. Wiserian liegt ebenfalls an der Stainz, die hier eine Manthmühle samiiit Stampf treibt und an der St. Georgner Strasse. Wlagnsch besteht aus den Ortschaften Tschakowa, Bresie und Wlagnsch, liegt nördlich und westlich von st. Georgen auf einem Ausläufer des Sandberges und von der Strasse von St. Anton in den Wlndisch-Biiehelu nach St. Georgen durchzogen. Oestlich tliesst die Stainz, in welche der Wlaguschbach, der in dieser Ortschaft entspringt und zwei Mnuthniühlen treibt, mündet. Bresie auf einem Ausläufer des Saudberges, seitwärts der Strasse nach St. Anton. TsebakoWa V., Stunde von St. Georgen am rechten Ufer des Stainzbachcs am Kusse eines Hügels. Ii In Ort sgemcinde Grabonoschen mil G-rabonosclicnberg (Krabonoš) enthüll das 1 >'»rl in II Häusern 3f) niäunl., Ii weibl. Beelen, Grabonoschenberg TT) Häuser. <'>,> niäunl.. 83 weibl. Seelen. MitteigraWnoa'cjien H> Häuser, 40 niäunl.. r>2 weibl. Seelen, zu Nammen 10s Häuser. 140 niäunl.. 176 W^fiibl. Seelen ulllii. Die Ortsgemeiude enthält in 1310 Grundparaellen 40914 IIa Grundfläche, Der gleichnamige Bach treibt eine Mauthmilhle. Die Orts gemeinde Krälofzen (Krajjovcil besteh! uns der Dorfgemeinde Km lofzeil mil H Häusern. 86 luälild., 101 weibl. Seelen. Ortseliaft Kristova I Häuser. 5 inäiiul., 8 weibl. Seelen. Ortschaft Kotschberg (KoBki \i'h) 20 Häuser, 26 männl.. ;27 weibl. Seeleu. zusammen 65 Häuser, l\] männl., 136 weibl. Seiden, Diese Gemeinde liegt an der Grenze des Gerichtsbezirkes St. Leonhard, In derselben Gemeinde gedeiht der bekannte Sand-berger Wein. In 1082 Grniidparzellen hal selbe eine Grundfläche von 423-43 Ila. e| Die Ortsge mein de ICoslafzen liegt am linken Kleides Stainzbaches in inner Entfernung von 21 , stunden von Ratlkers bürg, und /.war auf dem westlichen Abhänge des schonen und berühmten Kapeller Gebirges, welches mit dem Kunde in das Stainz-t hal reicht. Dieselbe enthält und zwar die Dorfgemeinde Okoslavcc mit Kosläfzehberg (Ökoslavski vrh) in 8ö Häusern 150 männl., 15*3 weibl. Seeleu. Die Steuergemeinde unbV Ortschaft Dragotiužen und Drago-tinzenberg (Dragotinee) mit Ii Häusern. 10(3 niänul.. 101 weibl. Seelen, tCatzianberg (Kaeijan) 18 Häuser. 18 männl., 35 weibl. Seelen, zusammen 151 Häuser. 2.74 männl.. 293 weibl. Seelen (567). Auf den Bergabhängen betreibt diese Gemeinde last durchaus Weinbau. Die Steuergemeinde Koslafzen enthält in L1U2 Grund parzellen eine steuerbare Grundfläche von 264*57 Ha.. Dragotiuzen in 1021 Grundparzellen eine (■ rumllläche von UÖ6"57 IIa. Hier sind mehrere Sauerbriuimiiielleu mit einem weissen Niedersehlage uml in der Gemeinde Kpslafzen gegen Sulzdor! ein Mühlsteiulager, allwo die Steine im lirdboden in die entsprechende Form gearbeitet werden, Diese Steine sind sehr gesiudit. Knslatzeu war vor der KiulVihriing der neuen Gerichte ein gleichnamiges Amt. welches vereint mit den • Acmtern Straden mul Molingen das Gill Fahrcnbiehl (NarrenbichD in drr Gemeinde PöllitsehbeVg bildete. Der Näine Koslafzen (Kozilavcen) soll an den slaviscben Herzog Ko/.il erinnern, und aueb der in dieser (legend rorkbm mende Familienname Kosia sein Andenken wahren. In der Gemeinde Dragotinzen Iiiesst der gleichnamige Bach, welcher am Katzianberge und Rosenberge entspringt. Kr treibt eine Mnuth-miihle, di Dil' Ortsgemeinde Stanetinzen ebenfalls mil vielem Weinbaue enthält und /.war die Dorfgemeinde Stanetinci 11 Häuser mit 32 männl., $9 weibl. Seeleu, Slanetinzenherg 37 Häuser, 42 mäpnl,, 59 weibl. Seelen, Eichberg (Hrašenski vrh) H) Häuser, 14 männl., 14 weibl. Seelen. Katzenberg (Hacki vrh) 16 Häuser. 21 männl., 2b weibl. Sen welchen Häusern aber die Haus Nr. 30—92 nach Kapellen eingeschult sind, umi nur die Kinder aus den übrigen Häusern die Schule in si. (Georgen besuchen. Die Steuergemeinde Rurberg-Neusatz hat 1354 Grundparzellen mit einer steuerbaren Grumllläehc von 264*57 IIa. Die zur Ortsgomeinde .Murberg gehörige Steuergemeinde Eioh-Karzenberg isi nach Kapellen eingeschult und kommt dort in Erwähnung. K S i e u o r g e ni e i ude Sla bot i uzen iSlabtiucei mit den Ort Schäften Seinsehen und Kupetinzen des Bezirkes Luttenberg, slabo- tinzen mir 38 Häusern. 8J männl.. 90 weihl. Seelen, Seluschen (Selišče) 28 Häuser. 62 männl.. 07 weibl, Seelen, Kupetinzen (Kupe-tince.) 30 Häuser. 70 männl., 73 weihl. Seelen, zusammen 90 Häuser. 213 männl.. 230 weihl. Seelen (443), liegt in der Ebene uml betreibt vorherrschend Ackerbau, VI. Scliulgenieinde Hl. Geist (Staragora), zu dieser gehören die Ortsgcraeinden Terbegofzen mit Staragora (Allenberg) und Soviak, die (Irlsgomoinde Gulluschak mit Kokuleiu sckag und den Ortschalten Muratzenberg, Grabschinzen, Gaberz, Kittendorf, Itinkofzen im eigenen Bezirke, und uns dem benachbarten Luttenberger Bezirke die Steuergemeinde Wollachnetzen, Werkofzen und Sicheldorf, a Die Ortsgemeinde Terbegofzen (Terbegovee) umfassl die Dorfgemeinde mit 42 Häusern, 86 männl., 93 weihl. Seiden, wobei die Ortschaft Kontarovei mit begriffen ist, Ortschaft Hl. Geist, Staragora 28 Häuser, 33 männl., 48 weibl, Seelen und die Steuergemeinde Soviak, und zwar < Hier Soviak mit 11 Häusern, 33 männl., weihl. Seiden. knler-Soviak mit 1 1 Häusern. 38 männl., 55 weibl. Seelen. Xeibk mit bJ Häusern, 51 männl., 79 weibl. Seeleu, Kamen mit 25Häusern, 19männl,, 30 weibl. Seelen, Kesmina mit45 Häusern, 80 männl,, k"> weibl. Seeleu. zusaiiiiuen mit 285 Häusern, 300 männl. und 391 weibl. Seelen (691), und enthält Terbegofzen 932 Grund-parzellen mit 'bVrki IIa steuerbarer Grundfläche, und Soviak 1600 Grundparzellen mit 203*23 IIa. Grundfläche, die ganze Orts-gemeiiide mithin zusammen 2'i)\2 Grundparzellen mit einer steuerbaren Grundfläche von 574'84;> vernichteten wieder II eusc h recke lisch wärme die Keldfrüchle, in folge dessen Hungers-noth und Pest. 1560 Pest und allgemeines Weinmissjahr. 1573 mussteii die l nterthauon aus der Umgegend Robot zum llefestigungs: bau in Radkersburg leisten. Im Jahre 1583 brachen die Türken wieder gegen Kadkers-luirg auf und verwüsteten total die Umgegend. Iiln-j erstreckte sich der Einfall dieser Barbaren wieder auf die Umgegend und die Stadt Radkersburg, 1605 verwüsteten sie die Gegend des, Kaabthalcs über Blirgau, ITirsleidehL GJieiehß.pberg, Radkersburg, Luttenberg, Kridau. Pettau und Negau die/.. Ober t radkersburg) brannten und mordeten. Im Jahre 1640 drangen Sie über Kuttenberg durch den Bezirk Oberradkersburg bis gegen Radkersburg vor, Pili* fand abermals ein Raubzug der Türken von Luttenberg gegen Radkersburg und Mureck stati, ebenso kamen sie noch in den Jahren 1653 und 1681 bis öder gegen Radkersburg, So war unser Bezirk sowie seine Nachbnrbczirke den furcht baren Raubzügen der Türken preisgegeben, Das kam! wurde ver ödet, denn viele Bewohner Würden als Gefangene für schwere Sclaven-arbeit fortgeschleppt, Bei ihrem grössten Einfalle 1582 verwüsteten sie das ganze Land furchtbar und bei ihrem Abzüge das Murthal bis Radkersburg, Die Bauernaufstände, die ebenfalle unsern Bezirk trafen, fanden in den Jahren 1515, 1516 statt, in welchen besonders die Schlösser und Klöster ins Mitleid gezogen wurden. Die IbdiginnswirrcH in den Jahren 1521 —1564 verwirrlen nicht nur die Köpfe, sondern trugen auch 1573 in Lulorstoier za neuer liehen Bauernaufstände bei. Am 17. December 1599 bis 5. Juni 1600 wurde im beimch harten Radkersburg die Gegenreformation durchgeführt. Dass unter den nächtlich in die last ganz protestantische Stadt Kadkershurg gelassenen und bewaffneten 300 Bauern und den mit der Comniission am 5. Jänner 1600 zur weiteren Bekehrung mit genommenen 370 windischen Knechten der Bezirk Oberradkersburg ein Kontingent dabei hatte, ist bei deren bedeutenden Anzahl und der nahen Berührung des Bezirken nicht unwahrscheinlich. Luter der Ifcgierung Ferdinand I. entstand im Südosten eine Art Militärgrenze mit einer Reihe Wichtiger Festungen. Trotzdem blieben die Türken-Einfälle nicht aus. denn schon im Jahre 1583 brachen türkische Horden sengend und mordend bis gegen Radkersburg völ*. Im Jahre 1635 entstand abermals ein Bauernaufstand wegen zu hoher Steuern. Mit dem Jahre 1682 begannen'wieder die Vorbereitungen gegen die Türkcn-Kinlätle. Lntcrm 5. Uctober weiden bereits Radkers bürg und Luttenberg benachrichtigt, dass ihnen zum Schutze gegen etwaige Einfälle der Türken oder Ungarn je zwei Zentner Pulver, 2 Zentner Blei • und I' \ Zentner Lunten abgegeben werden, und dem Schlosse Oberradkersbarg 6 Zentner Kuh er und 12 Zentner Blei angewiesen. Als Lärmpösten wurde unterm '.M. Mai 1683 zwischen Kadkershurg und Pettau die Gegend Murberg oder .lanisch berg iiusgeniittoli und dieser Kosten mit _? Wächtern und I Mörser besetzt, weiter verordnete das Patent vom i:>. Juli 1688, dass alle Herrschafts-tJrtterthan&n von jedem zehnten Hause einen montierten Manu mit Gewehr zu stellen haben. Am 22. Juli 1683 wurden nach Radkersburg und dem Schlösse Oberradkersburg 100 Zentner Pulver und am i. August nach Negau 1 Zentner Pulver und 3 Zentner Blei abgegeben. Die späteren Ereignisse berührten unsere Gegend nicht mehr bis 1704 türkische und ungarische Räuber, die Kuruzzen, in die Steiermark einbrachen und die Grenzgegenden verwüsteten, besonders aber in den slo\einsehen Gemeinden nächst Radkersburg durch Niederbrennen von mehr als üJQO Häusern beispiellosen Schaden verursachten. Da Radkersburg damals keihe fremde Besatzung hatte, so machten sich, um den Unglücklichen zur Hille zu kommen die Rathsverwandten Drasch und Wibaitcr, sowie Stadtrichter Kugel intder mit 30 Bürgern zu Pferde und 300 Ibiuern, wahrscheinlich ans Oberradkersburg auf, verfolgten die Kuruzzen bis Kuttonberg, wo ihnen unter Kuttenbergs Beihilfe erfolgreiche Gefechte geliefert und viele Beute gemacht wurde. Hainen zweiten sieg erfochten sie später gegen dieselben unter Beihilfe der Murecker Kurger und unter Mitwirkung ihres Markt richtet'S korber. In die Kegierungszcit Karl VI. 11711 —1740) fallen die Bauernaufstände wegen der Jagdlrohmleu (1713, 17 11, 1740), welche den Bezirk Oberradkersburg ebenfalls berührten. Am 2 1. August 1782 kamen za wiederholten Malen die Heuschrecken, diesmal vom Dranthale her und verheerten am 2b. August die windischeu Kucheln, 26, August das Stainzthal und Murfeld, am 27. August die Gegend um Kapellen und am 2>>. August die flache Gegend bei.üadkersburg, worauf sich der Schwann durch das K'aab-thal nach Ungarn verlor. Sio wurden, ('ine Spanne hoch lagernd,' mit hölzernen StöSSeln todt gostossen und auch mit Kaueh vertrieben. Das Jahr 1849 brachte dem Bezirke grosse Militär Dureh-märsche infolge der Revolution in Kngarn. Im Jahre 1.877 im Monate Juli verwüstete den Bezirk ein beispielloser Hagel. Die Verwüstung war so enorm, dass eine Unterstützung von Seite des Staates eintreten musste und ein Notbstands-Comitč ins Leben geritten Wurde, welches eine Betheilung mit den notwendigsten Lebensmitteln durchführte. Diese Vertheilung hatte zur Folge, dass die befürchtete Huugersuoth zum Glück ausblieb. Vom Nothstands-t lomite" winde verthcilt Weizen 321 Merzen, Korn 207 Metzen. Haiden Kil1 4 Melzen, Komiuelil KS. 122 Kilogramm, Mais-mehi 51.502 Kilogramm, Hirse f>. 1 s7 Kilogramm, Haler 11.744 Kilogramm, Salz Ii.(>(><) Kilogramm. Bezüglich der früheren liezirkscintheilung und Gerichts|illege sei schliesslich erwähnt, dass bis zum .lahre 1851, das ist bis zur Aufhebung des Knteiähänigkeitsverhältuisscs und Einführung der neuen Gerichte der Gerichtsbezirk Oberradkersburg in die Bezirke Oberradkersburg, Xegan und Schachenthiirn eiugetheilt war. Die nähere Beschreibung bei den diesbezüglichen Gemeinden. Diese Bezirke gehörtet! zum Marburger Kreise. Die Insassen hatten ihre Steuern an diese ihre Obrigkeit abzutragen and sich mit ihren sonstigen Anliegen dahin zu wenden. Was die damalige Grundobrigkeit betrifft, So gehörten die Kezirksinsassen bezüglich ihrer llnterthänigkeit zu den Grundherrschaften oberradkersburg. Schachenthnrn , Negau . Obermuroek , 1* ahrenbiehl, N'euweinsberg. Magistrat Radkersburg und zu den Gütern Presserhof, Soviak, Pöl-litsehberg. Larnberg, Gleichenberg, Altottersbach, Radeln, Freudenau, Sekkau. Triboin und Steinhof; bezüglich der (Viininal-Angelegen-heiten dieser Bezirke aber zum Landgerichte oberradkersburg. Am Kusse des Schlossberges Oberradkersburg, nächst der .Murbrücke und der zum Schlosse führenden Stiege steht noch das Steinkreuz zugleich als | fl. Die Grundsteuer entfällt nach der Grundsteuer-Regelung gegenüber der Catastralschätzung geringer mit dem Betrage von SSO 11. um 9h4 70. Am 9. Juli 1883 waren die Bewohner des Bezirkes so glücklich, ihren ruhmreichen, geliebten Kaiser auf der Durchreise ander Bezirksgrenze begrÜSSen zu dürfen. Wie treu ergeben und mit welch warmer Hingebung die Bevölkerung an ihrem edlen Monarchen hängt, zeigte das Geleite und Bein Empfangt Im ganzen Bezirke wurde in Kirche und Schule dieser Tag festlich begangen. Au Naturereignissen, welche auf das Geschick des Landes grossen Einfluss nahmen, sei schliesslich noch erwähnt : Im Jahre 'jim war ein so strenger Winter, dass Kischc er froren, und ein so heisser Sommer, dass alle Fcldfrüchte verdorrtenj daher grosse Hungersnot!) entstand. 1006, 1089, 10Mi Hungersnoth und IVst. 1153 solche Hitze, dass Wälder brannten. I 156 ein so frühes Jahr, dass im Jänner Bäume blühten. 1 186, 122") besonders milile Winter. i:;is die Pest; Kbbb. 1371 Hungersnoth. 1648 Ileuschreckcuschwärme. 1661 Solcher Wein-MiSSWachs, dass Weine eingeführt werden mussten, 1570 Seuchen. 1571 Hungersnoth. dass die Keilte1 Eicheln und Zapfen der Haselstaude, von Erlen und'dürre'Treber, ja sogar (.ras essen mussten. 1Ö7I solche Dürre, das Wähler brannten. 1584 solch schöner Herbst, flass Hosen wieder zu blühen an- rte ngen. 1713 sehw arze Blattern. 1711 die IVst. 17il7 ausgezeichnete Weinernte, so dass 1 Startin 2<> iL kostete. 177b kitstete nach behördlicher Satzung I Pfund Rindfleisch 41/, kr., 1 Pfund Kalbfleisch I1 „kr. 1787, L788, 1804, L817, 1827 Hochwässer. 1S02 ausgezeichneter Wein bei mittleren Quantum, 1805 Weinernte sehr wenig und sehr schlecht. isii ausgezeichnete Weinernte in jeder Beziehung. 1812 Wein sehr viel, aber geringe Qualität. 1813- 1818 Missjahre, besonders die drei letzten Jahre brachten nichi nur keinen Wein, sondern zählen auch zu den Hunger-jahren Europa's, in welchen Brod mit eingebackener Baumrinde keine Seltenheil war. 1822 Wein sehr gut. aber wenig. 1830 gutes Weinjahr. 1831- 1833 schlechte Vteinjatire. 1834 bestes Weinjahr mit Weinpreisen zu 40 Ii. per Startin. 1835 sehr viel aber saurer Wein und früher Schnee. L867 gutes Weinjähr. 1858 am 30. üctober Schnee, der 14 Tage liegen blieb und die Weinernte zudeckte. 1862 sehr guter Wein bei initiieren Quantum. 1863 reichlich und sehr guter Wein; der' vorgehende Winter trocken ohne Schnee. 1864 21. Mai grosser Frostschaden, keine Weinlese. 1867 sehr viel aber leichter Wein. |Siii) IS. October bereits Schnee, am 29. October aber so bedeutend, dass viel Wein verloren gieng. 1*7