kaibacher W och c nb l a t t zum Nußenund Vergnügen. Freyta^ den 23 Attest »8>6. Geschichte und Verfassung der Randstaatcn ^^n dem gegenwärtigen Augenblicks, wo eine Begebcnyeit vorbereite w^o , die oas Incc.cjje von ganz Europa in Anspruch NiNllNt: die Bil,olc;ung der 3i.iub,taat.n der Ba.dclrcy, die ^ir Iah.hunvcvt<.n die S che.heicdesH-nd^ls ullo vcr Personen gesah.oen, w^o es n cht un;w/>ck-mass g seyn , unsern L seru.twas lv^'ges i'd.r d^e Geschichte un-) V^^sjung i^l^er Raubswcit'n Mitzutheilen. D^v Nahn^ o?r B.^barcy, dcn wir den w-'its icht g n LiN>elN ocs nö^lich n A^'lkas b'yl'g-n, die i.nter d.nHan-s.,tt uno R^mevn so volkreich un_> klu-h'"') waren, entstand aus dcm Wo^te L)^ bem, das em Hirtenvolk beulet, U i) welche Benennung die S:an>er im füni^ynttn Iahchuao^te in den Nahmen B^l duren v wanvcltcn/ um ihren Haß L'^n ch.' ch^m^hlig^n V il qer Vadu.ch au>^a^ücken Von o-n nb ig^n Eucopa^n der E nwohnsr entsprach, nach und nach angcli0mmen. Die wicktiaste Rolle untev den, nach Einnahme d.s Landes durch die Heerführer der Ä abisil>en Kalifen (welche im Jahre 647 unccr Omar bcgann) entstandenen kleineren Siaaten , spielte von seiner G ündung.an das Königreich Algier. ^^,i, eln vornehmer Araber e.baut? die Sradt im I,ihre y!.^ , un) gab ih- den Nahmen ^ ^.'ll> Na dem er sein Gebieth ansehnlich erweitert hatte und mir dcm Rahme eines w^iftn Rennten im Ichr 97^ gtstorb^nwar, ward du vch ene Belohnung des Fathimitisclen Kaiiftn Almö> seine Gewalt m semer Familie recltnlässig und e>b!>6) U-lter dem Nahmst Zsirichen besassen sie ein g^oss^sKästeng.b.^th,b>) im Jahr 1148 Rog'r, König von Sizllicn, dun lebten oerftlben, Hasian B.n Ali, Tri-poli und einen g^ojsen Theil seines Lan cs abnahm ^ und die >. lmoroviden, Gebls-ter von Marokko , sich des Rest.s bmäch-t gtm Nacho^ni die Dynast^ der Al-moamden bis zum Jahre 1269 unter den, dlestn m.b^standlgen, rohen Völkern eigenen Revoluzionen gedauert hatts, stifteten die Neger-Prinzen Abouhafs ein N^lch zu Tunis, rmlches Ludwig dev Heilige vergebens zu zerstören suchte, und bey der Belagerung sein Leben verlor. Die Beni-Ziau wurden Meister von Tremezen und dem größten Theile deF Aigierischen Staates Oft vertrieben von den Marokkanern , kämpften sie muchig um ihre Herrschaft, konnten aber nicht verhindern, Haß sich die wichtigsten Slädte Orcm, Algier, Tunis uno Tripolis, zn kleinen Freystaaten erhoben, w.Iche durch die Zerstörung der Muselmannischsn Macht in Spanien im I. 11.92 einen solch:n Zuwachs an Bevölkerung, theils von gcstüchtecen Mauren, theils von I'lden bekamen, daß es ihnen leicht war, ihrs Freyheit zu vertheidigen. Im Jahr 1494 singen sie an , Seeräuber zu werden, um sich für lhre Vertreibung aus Spanien zu rächen, und wurden bald so s rädlich , daß Ferdinand der Katholische , sich mit ganzer Kraft gegen sie rü^ete. Spanien war damahls die größte Seemacht des Mittelmeers, und zugleich durch seine Siege den Mauren furchtbar geworden. Der Erfolg seiner Anstrengungen war vorzusehen. Es gelang den Spaniern, sich im Jahre 1506, Mazar? cmivirs, der Festung Oran und der Scadt Bugia zu bemächtigen, die Regenten von Tunis und Tremczen zinsbar zu machen, drey Jahre darauf Tripoli einzunehmen, Algier zu einem starken Tribut zu nöthigen , und vor dem Hafen auf einer Insel ein Kastell zu bauen, welches mit einer starken Garnison versehen, die Freyheit des Handels scbÜIte. Aber dieses Glück war nicht von Dauer. So lange Ferdinand V. lebte, trugen diese Seeräuber die Spanische Oberg 'walt mit Geduld. Kurz nach seinem T093 rie- fen sie einen Türkischen Korsaren Aru h Barbarossa zu H-nfe, der ou>ch glucklichi Beute auf im Stande war, ein ansehnliche Geschwader zu unterhalten Er schickte (1516) ihnen seinen Bruoer Cheredin, und kam bald selost mit ssiner Flotte. Trotz dem freudenvollen Empfang der Algierer erdrosselte er den Emir Selim Eutemi, der schon vorher der Stadt gegm die Spanier zu Hälft geeilt war, und den Oberdefchl erhalttn hatte, und ließ sich von ftlnen Tücken zum Königs ausrufen. Darauf trat in Algier eine solche Ty^anney von Seiten der Türken ein, welche ohne Widerstand mordeten und plünderten, daß d:e. Einwohner sich genöthigt sahen, die Spa,üer selbst um Hälfe anzuflehen. Im folgenden Jahcs schickten diese wirklich eine anschnliche Flotte gegen Baba-rossa; aber ein fürchterlicher Sturm v?r-nichlere sie gänzlich in der Nahe von Algier , und wer von der B.'sayung den Fm-then entging, wurde von den TüvLcn, ers schlagen, ooer zum Skla^n gemachc. Eben so günstig war das Glück dem kühnen Räuber gegen' die Numidlscken Araber , und gegen oie Köcnge von Tunis und Tle.nezen, Veren Städte er theils du.ch Gewalt, theils durch Verrätherey eroberte. Als aber der Marquis von Go-marez, Spanischer Staochaltei- zu O.an, 'dem die Annäherung der T irken an ftiN Gebiet gegründete Besorgnisse einflößc) , von Karl V. z0,(wo Ma;m Verstärkung erhalten hatte, g lang es ihm, den tolls kühnen Aruch, der es wagte, ih,n mit 15^0 Türken und 400O Mauren die Spitze zu buchen, auf seinem N'lckzuge nach Algier anzugreifen. und so vollkommen zu schlagen, daß Barbarossa un) alle seine Türken auf v^m Schlachrfelde blieb l'. Sein B.uder Cher^din, den die Zurückgebliebenen zum Könige machnn, da er kems Möglichkeit sah, sich gegsn die Ctzn- ( sten und unzufriednen Algierer zu verthei- l digen, entschloß sich sein. Königreich an i Soliman l tückischen K",sr z« uoerge-ben. Dieß that er im Jahr 1519, «nv 1 Soliman ernannte ihn zum Battb" und 1 schickte 10,000 Ianitscharen zu lemer 1 Vettheidiaung Mit diestn Truppen war es ihm lotcht. die Spanier aus der befestigten ^nftl zu vertreiben, welche er (i'529) duch einen Damm mtt dem fe-sinv Lande verband, und der Stadt emen vortrefflichen Haftn verschaffte. Nachdem Cheredm sein Gebieth im innern Lande ansehnlich erweitert und alle Ailqrlffe der Spanier vereitelt hatte, ward er vom Sultan als Kapudan-Bascha nach Konstant'mopel berufen, und eroberte bald darauf Tunis durch ^t. Mür schon in ' ahre /535 nahm lym Kaiser Karl V. diese Stadt wievcr, und zwang ihn zur gefahrvollen Flucht. Sein Fceund Haffan ein talentvoller Renegat aus Sardinien, war ihm in der Baschalvlirde zu Algier gefolgt, und sand Gelegenheit seinen Muth geltend zu ma-cben, als Karl im Jahre ,511 mit einer flotte von 100 Segeln und 30,000 Mann Landtruppen zur Belagerung der schlecht befestigten, uur von 3^0 Iauitscbaren und 6000 Mauren vertheidigten Sradt erschien. Der RH ihrer Truppm war zuc Einfor-devuna des T ibut^ im Lande zerstreut. D^eßmal hatttn es die Spanier auf eine förmliche Ansiedelung aba/schen, denn e^tn avoße Menge von Kausi^ncn, Handwerkern und Wndem, ja soqav viele Hofdamen, hatten sich eingeschifft. Die Lfiypung war glücklich, das Lager, ^am Fusse eims die Stadt bchervs^enven Hn-g'ls geschlagen, unv all.'s w?iffagte das voükommcnsi.' Gelingen der Unternehmung, als am 23 O'tober das Glück zum zwey? ttn Mahle sich gcgen die Spanier erklärte. Ein furcbterNcksr Stmm, m'tt Erdbeben und Sämtt^egen l^glcuet, zerstörte den größtcn Theil ^er Floae unv übers^wemm-te das Lager. ^arl war genöthigt sich in Elle cmzusch'ff.n, mußte ,^n<: Artillerie , seine Bagage, und cme grossc Zaht seiner zeist euttn Soldaten zurücklagen, welche von den Tücken ohns Barmherzigkeit zusammengehalten wurden. Dieses wunderähnliche E^eigniß konnte von ihnen nicht anders als wunderbarer Weise erklärt w:rden. Cid-Utila ein frommer Marabut, erklärten sie^, schlug das Meer mit seinem Stocke, bis es die Geduld ver lor, und sich an den Schiffen de.r Christe« rächte. Man errichtete demselben nach seinem Tode ein Grabmahl, und noch ist es eine ausgemachte Sache zu Algier, daß man nur das Meer mit seinen Knochen schlagen dürfe, um die zahlreichste Flotte zu zerstören. Dieser leichte Sieg vermehrte die Kühnheit der ! V-aschas zur Ausdehnung ihrer Ecoberun-.' gen und ihrer Gewalt. Sie gewannen im ) Jahre 1544 den ^taat von Tremezen, > 2555 die Stadt Bugia, und wenn nicht ? die Pest sie gehindert hätte, würden sie »wahrscheinlich auch Oan den Spaniern t abgenommen haben, welches sie acht Jahrs ) darauf vergeblich wieder versuchten End? . lick wurden sie im Iahve 1599 Meister - von Tunis, das sich aber 1^28 wieder . befreyts, ,bis es es 1694.) zinsbar ge-3 macht, und endlich (»754) zum zweyten-n mahle erobert und geplündert, zel'ther im-,- mer in einiger Abhanglgksit von Algier ^e Web, dem es sich nicht gewachsen fübll. ^ Vergebens erneuerten die Spanier in dem n Jahre 1603 ihre Angriffe gegen diesen i- Staat, siz ve>lorcn soga« O an (1708). s V:>a/bens b^mbardirttn die Franzosen die 7, S'avt in dcn Jahren lb32 und LZ; die ). Bcs lv'änktheit der M tttl,die man zu itz-e. rer Välldigung anwandte, die Eifer- snckt der Europäischen Staaten, dcr Fanatismus ihrer Ve-th^ioiger, und oie Sch'u, welche ihre Barbarey einflößte, Ncbst dcm unwirthbaren Meere, daß oft von unvermlich.'ten Stümien hcin gesn5t wird, besonders aber die Unsicher^.tt des künftigen Besitzes, alles trug dazu !xy, Algier nur augmblicklichen Gefahren und Demüthigungen auszusetzen, ohne daß es gelungen wäre, das Uebel mit der Wur« zel zu zerstören. (Die Fortsetzung folgt.) Wahrer Heldenmuth und Unterthans- pstcht. Bey dem letzten Aufruhr im Ivsredepar-tsmelN bew:es ein bejahrter P'a.rer m dec Gegend von V.zil wahren H^loenmuth. Mch'.e're Rebellen vrangen in dessen W chnung, UNÄ verlangten die Kirchen-schliiff'l, um Sturm zu lauten. Als sie de>- P a.rec von dism Entschlüsse durch Zn.eoen abzubringen suchte, und jis emlahnte, zu ihrer Psiicht zu.ückzukchl. U, - d.ohcen sie ihm mit g zückten Säbel und bestanden auf dem K.rcl^nschlüssel „Itzc känat mich umbringen, antwonete d.r enlschloss ne P acree, mein L bm w'.id va^urch nur um ein P^ar Tage ver-k^-zt wevden, ab'r w lanl;e lckno lebe, W^det ihs Mi'' nie zw'N^n. weder meinen Gott noch Nleinen ''>'^vg zu verrathen." D'cse ftyerlicben W" te era-iefm dls 3iauber , und sie zog n slch au^ dem PMr-hofe zu.ück. c^6o dcr Rsyalisten. Ich glaube on Luow'^ X'^I. , den Franzosen - uttd Ludwig X VIls. seinen Bruder, .gleich ihln ausgegallgen vom ,Gee biüt Heinrich >V., gelttlen unter dc« Tyrannen der Nevolutwn , wiedc gekehrt nach Frankreichs ven.athen durch die, die er mit Wohlthaten überschüttet, «no nach lootäqi^er Ve.bannnng wildere, hoben auf den Thion siinerVatn-, vonda'^ nen er kommen wird zu nchün oie Vc.ra-thsr und zu verzeihen d^n Ml irrten Ich glaube an die Vereinigung alier F an-zosen, an die Aufelstchuüg des Hcu^ dels, an eine allg>meine Verg bung derc^ die freywillig zu lhrcm K^nig zu^ckk'h. n u»d au den ewigm Fricd.n. Amen." ! Th:atcr - Anekdote. E'ne Madame Muller, — (es giebt, wie b kannr, deren vkle in der WUt, besonders in der theat alMm) trat u» M. als Eulalia auf. G'fi>l auch ibr Spiel nicht besonders, so imponi.te desto ln^br ih^e he>vl'che Gestalt, und n,an nes sie vor. Beschenkt w>e sie wa ^.pa.ckt ^, m-t ^igm^en.' Worten .' „ V^reh^ev Publikum ! I^ lam schon !ocit he um, voch hier-------- mein Dank 'st stlinnn !^' — Ein Spaßvogel im Pa töne; um die Reimerey zu erqanzsn, rief üb " lanr 'nit P.ters Wo.ten : „Sch^n ist Ncuo. N^ul« ler; abcr dumm! Auflösung. der in Nro. zz enthaltmm Charade: Wahnwitz-