102^ Frey tag, den 21. December 1627. F l a n k r « i ch. ^in Journal entdält folgenden Auszug eines Pri. vatschreidenä, datiit vom Bord des Scipio. vor Na« vurin den 2b. October: „Der Scipio hatte zu glci° cher Zeit mehrere vor Anker liegende Fregatten und die Citadelle von Navarin zu bekämpfen, welche uns mit 24» und HßVfündern beschoß. Mitten im Treffen ließen die Türken einen ihrer Vronder angezündet auf uns lc^. Diese Höllenmaschine, geleitet von Türken, die eden fc» gewandt als unerschrocken waren (wir haben si« naa,« der an Void genommen), legte sich dicht an den Vak. bord'des Schiffes an, und gleitete unvermerkt untcr das Vogsprict, zwischen dic Unterdlinde u>,d den Anker« dalken. Wir bemühten uns vergeblich, des Blunders los zu werden: der Foslmast, das Bogspriet>und das Tagwerk des Vorvermastcs wurden ein NaubderFlam« men, die von «inem frischen Südwinde nach hinten g«° trieben, durch d«e Klüsen und die SnickpsoNcn in die Valterie Nr. 3ü eindrangen. Medrere Mastwachter stürzten sich nach kem Fe.uer. um es ;u löschen; Kano» niere wul^en bey ihren Suicken vom Vcande verlitzti andere winden es dutch d>e Erplosiol'tli dlr Stückpatro° n«n, die stHi in ihren Handen enlzündeten. Drehwahl ergrjff das Feuer nndrere Tbc,l« dcs Sch'ffes. In die» ftk kritischen Laqi ließ der Kapitain das K^ttentau nachlassen, weran wir vor Ankcr'lagen, und das Fok. nebst dem Marssegel aufbeben, um hinter den Wind zu ge» langen, und so die Flammen zu entfernen, welch« die vordere Puloeikamme? zu ergreifen ^rodten. Al» der Cl)ef der Kanoniere d>e!c Ghr sal,, f^<,>tte er an, ob nian das Pulver naß maä'en solle. Die Atttwort des u>,elschlockenen Kapitain Molins war: Nesn, mildem Aussruf: Es lebe der Nötliq! den di« Mannschaft so» gleich mit der lebhaftesten Begeisterung wicderdol)llö. Unsere Artillerie ließ indessen keinen Augenblick nach. auf d,e tüik'schcn Schiffe und die CttadeUe zu feuern i endlich gelang es auch, des Vranders los zu werden, und chn ^u vetstnkili. Uns«, Verlust isl vvlnig beträcht- lich . wenn man den in Anschlag dringf. welchen uns geschickte Kanoniere hätten zufügen können; er ist nichts in Vergleich mit,dem Verluste der Tinten, den man ohne Ueberll'idung auf mehr als L«oo Getödtete oder Ertrunkene anschlagen, kann. Sit hatten wenigstens yo« Kanonen ^cgen uns spielen lassen, wogegen die Ver« bündln höchsten» mit 600 antwolteten. Ader jedes unserer Hchifse hak über 2000 Schüsse gethan. während die Artillerie der Türken, noch der ersten immer seh» mörderischen Salve, seitenlange?,'gelm5ßiq fortded'lnt wurde. C'6 läßt sich fogür dehcnipten. daß die meisten Explosionen, deren Oy°cr die Tülkrn wurden, «in« Folge der Unordnung waren, welch« bey ihre? Vehand» lung deZ Pulvers gelierrscht liat ic." (Allg. Z.) In Folg? dev durch das L-n''n^^>ft' Vr^sl^u zu??u° lonf arigekoi'.'mef'in Berichte dis Admirols N'gny ü!?«r die Ossi^tke. vi« siH i,i der SHI^ckt von Navarn, vor» füglich ausgeleisniet datte»-., erkannte d<« König den Fregatten » Cancan ^on^u^^illo, d,'l rcli, der ÄerwttN» dUlig des Schifft - C>ipi^äNS Lal'rttol'^icv das Com« mando des Brf?Iau überromme'' b^n» . -,:!m Schiffs» ^ap!ti7« < und die L<«ut?narltö Ferrin r»om Sc riu und ^0l!,'lc>? von >?r Syrenc ,^u Fregatten» Cav!fä"H, den -,>:,/Ifstit, Brignaud, Dubrenil, GuiUoiS, Vknc>> und M>'g,l^, den verwundetln Sckiffs» F^dülich l>haudtl> dc ??el!ssac, und ss^'Oberwundarzt CaMü.» Dlr Schiffs > d>e^'tl»iant Ferner v?n der' D^vli^e wurde zum Ritter des heil. Lndw'q tlN.'nn/. Noch sollln Zuf die Vorschläge des Admirals und der Sä lffg , Commandanten für die Smene 8. den 3rident I, den Sc'pio 5. den Breslau 5, die Armide 5. die Alcnone l, die Davdne ,, jm Ganzen also 3a Deco?atio«en vorl>t> halt«n sey. (W. Z.> Niederlande. Ueh«r d«n Zustand de« Dwgt aps Iava und d«« H2a dortigen Insurrection der Vingebornen gegen die nie» derländische Regierung, erfährt man aus Vatavia°Zei« mngen, Mvon eine bis zum 12. August reichende Folge in Holland angekommen ist, im Ganzen soviel, daß im Monat July dieFeindseligkeiten noch fortdauerten, und daß die Insurgenten, welche die zu Passar» Gede befindlichen niederländischen Truppen zu wiederhohlten Mahlen angegriffen hatten, stets mit großem Verluste zurückgeschlagen worden'waren, jedoch dessenungeachtet ihre Stellung bc-y D s ch 0 k s ch 0 k >s r t a so hartnäckig behaupteten, daß sich der General > Statthalter van Cock selbst an die Spitze der Truppen hatte stellen müssen, um sie von dort ganz zu vertreiben, wie dieser Angriff ausgefallen, war zur Zeit des Ab» gangs gedachter Zeitungen noch nicht bekannt. Eines von den Schiffen, welches im April auS'dem Texcl mitTrup« pen am Vord nach Vata via abgesegelt ist, war dort am !> August und am T"Ze darauf ein anderes von Not» terdam angekommen. Auch der Oberst Nahuys, außes' ordentlicher Commissar, war dort von Hottand angelangt. Dieser Offizier hatM früher lange Zeit auf der östlichen Küste von I a 0 a,iwo gegenwärtig di« Insurrection hertscht, aufgehalten, und dort bey den C'ingcbornen, vorzüglich bey den Malayenfürsten in großem Ansehen gestÄuden. Dte Stclle, die er dort bekleidete, hat er vor einigen Jahren auö.Unzufriedenheit mit den Anordnun, gen und Veränderungen niedergelegt, welche in dieser Colonie eingeführt wu?den, und die er durchaus mißbil» ligte. Er wird nun neuerdings dahin gesendet, um mit den insurgirten Eingebornen zu unterhandeln, und man hegt die besten Hoffnungen in Vetrcff des slfolgs seiner Schritte." , ' (Ost. B.) W^ Großbritannien. London,"vom «4. Noy. Folgendes ist der Aus» lug des von zNavarin unterm 22. November al^gegan» Zenen Schreibens eines am Bord des Dartmouth d!«-nenden Offiziers: „Emer unserer Midschipmen, ber junge Forbes, ein Sohn des Obcrstlieuteiiantg von der königlichen Artillerie!, beglener dHssndreymahl auf Forbes zu schießen degilnn, allein seine Pistsle velsagtc jtdcsmahlj «nolich warf es ihm der Türke ins Gesicht, fo daZ ihm dis Lippe davon durchschnitten wurde. (Salzb. Z.) London, den 27. Nov. Admiral Codtingt«,, soll nach der Schlacht Key Navarin den Offizieren er» klärt haben, daß er während seiner ganzen langen Dienstlaufbahn bey Matrosen und Seeleuten keine solche Kaltblütigkeit und Ordnung gesehen habe, als an dem glorreichen 20. October. AIs Der Schiffsbau wird ununterbrochen mit großer Thätigkeit betrieben. (Allg. Z.) Sir Nell Campbell, der kürzlich verstorbene Statthalter von Sierra Leone, hnt vor seiner Abreise nach Afnka einem Freunde Nn London ein versiegtUon» stantinopel bis zum 20. November erhalten und hi-hcr mitgetheilt hat, nach welchen in der Hauptstadt Ruhe herrschte, die U'!te weissagen den Verlust ihrer zFrey» he.it. ihres Wohlstandes, und sogar die Verwandlung 0tr Union in eine reine M il i ta r » R e pu b i i k, wenn die Wahl auf Hrn. Jackson fallen sollte. In ««> nem dieser Blatter heißt es : «Wenn der General I a ck» son ^um Präsidenten gewählt werden sollte < so würde er.entweder trachten, sich als Kriegsmann geltend ;u machen, oder in völlige Unbedeutendheit. jaNichtigkeit versinken. Da er sich niemahls diese traurige Rolle zu spielen entschließen dürfte, so würde cr nothwendige» weise da5 erstere ergreifen. Die Folgen, welche a,'S einem solchen Zustande der D>nge hervorgehen würden, springen zu deutlich in di« Au^en, er Welt haben, alle resoluten, mil'tälischen Gcislcr unserer Zeit, um sich l" ^.'trs°!mmeln, und mlt ihren, Beystande die Vande e>nes langweiligen Friedens, als so rüstig«stolzer Gemüther unwürdig, zersprengen. Auf solche Weife kann unsere friedfertige und blühende Republik in die erbärmlichste und despotischste aller Regierungen, welche dem stiren Genusse und der stil» len Wohlhabenheit schnurstracks entgegen, und die al« lerhärteste ist. welche das Menschengeschlecht treffen kann, mit Einem Worte in eine Militär » Nepu« blit verwandelt werden. Vitle Dinge deuten in unserm Vaterlande daraufhin, daß diese unglückliche Zeit nicht ferne ist. Die militärische Erziehung wird an oer» schiedenen. Orten nnt Sorgfalt betrieben; die Jugend, anstatt sich in nützlichen und ehrenvollen Dingen zu un» tcnlchten, beschäftigt sich mit nichts als militärischen Evolutionen und Exercitien, und endlich, um uns ge» wisstrmaßen noch fchneUer nach diesem Zustande der Dinge hinzutreiben, wird ein aller wesentlichen Eigen« schasten ermangelnder Mann, der keine andere Ansprüche auf Hie Stimme der freyen Bewohner dieses LandeS als einen wilden Muth, einen höchst unbändigen Cha» raktei und die Verachtung, die er für die Constitutior» und die Gcsrtze hegt, aufzuweisen hat, als Candidat zur höchsten Würde der Republik prästntirt. Wenn die« se Vorstellungen nicht hinreichen sollten, alle weiter« sehenden und besonnenen Manner zu bewegen, alle untergeordneten Rücksichten bey Seite'zu setzen, unv gegen einen solchen Mann und^in solches System zu stimmen, so würde es uns höchlich wundern. Die wahr, fchclnlichen Folgen. welche diese Wahl herbeysühren würde, sind v^l zu ernsthaft und bedenklich, als daß man dabey nicht mit der größten Behuthsamkeit zu Werke gehen sollte." (Öst. V.) M lttel » Amelika. Zur Verbindung des atlantischen und stillen Oceans durch einen Kanal ist zwischen der Regierung von Guatemala und eincc Newyorker Han» dtlöaefcUschofr ein Conttact abgeschlossen worden. Der See Nicaragua ist nur »33 Fuß, n ZoU höher als das stille Meer, unv d,r Nanalbau jum stillen Meere nicht sehr schwierig. Aus dem Vee lNicaraa.ua führt der, Fluß San Juan ins atlantls^e Meer. Die Sandbank vor dcml>lben !^tt ci^ sä males Fahrwasser von 25 Fuß Tie» ft, Wnst freylich nuv 12, der Fluß selbst aber nicht unter ,Y Fuß T'efe. lWand.) 422 Verschiedenes. ^ Vey dem k. sachs. Alt'Ueriekolps ist 0er Stückjun» ter Hüon Obtron von Gtüncnwald zum Sous.« Lieu» tenant befördert worden. In Berlin ist «ine Zeitschrift angekündigt,M/ flck's zur besonderen Aufgab« macht, die innern -und äußern Feinde der katholischen Kirche zu bekämpfen. Dle Gazette de France enthalt in 0«r, nach ihrem neuen Plan in die Zeitung aufgenommenen aügtmei» nen Bekanntmachungen unter anCern folgende Anzeige: »Angeoothe «lid Anfragen. Heirathen. (t-n Frauen, zimmer von angenehmen Aeußcrn, das 6ooo Fr. Renten und Hoffnungen hat, wünscht sich mit einer Person von ehrbarem Stande zu verehelichen. Ist sich zu wenden an Herrn Alexander, Straße St. Honors, Nr. 62', zweyten Slock." In diesem nämlichen Blatte, unter der Rubrik: »Neue Entdeckung" bietet ein Grieche unter Anderm felgende Schönheits » Mittel aus: Wasser, in welches man nur den Kannn zu tauchen braucht, um di-Haare blond, küstanienfarb oder schön schwarz zu färvcn; eine Pomade, welche in etlichen Tagen Haare wachsen macht; Wasser, welches auch den sumsten Bariflaum vertilgt; elne Creme, die Sommerflecken vertreibt, lind selbst die braunste Haut im Augenblick w,iß färbt; ein Teig, d>e Hände zart und weiß zu machen; Noscinvass^r, d-'S eine natürliche rothe Gesichtsfarbe ^ibt, ohne der Haut zu schaden; ein Wasser, von welchem em einziger Tro» pfen rinch dem Tabackcauchen den Athem reiniget, und ihn wohlriechend macht; endlich ein Wasser, die Zähne weiß zu machen, und den Weinstein lvegzu-nehmen. , " Fremden-Anzeige. Angek 0 mn! en den i5. D e c e m b ? r ,827. Hrrr Alexander Freiherr v. Uxkul. kaiserlich russi' fcbe? Titular. Nath, und Hr. Tbeodor Permolof, ^ais. «usstscher Osflziet, ve^de von W>en nach'Manlarid. Den ,5. Herr Jacob Pesaro, Handelsmann, von Wi?" nach Trieft. Den »6. Herr 3u^v!^ ssöbel. HandlungZreisendei, von Klllgenfurt nc>ä! (^?äy. Den »8. Herr Iofep!, Graf ,,. Armaben.e, Güterbo f?Ker, und Hr. Alexander i^reNuta, Oroßhänds.ü', lürk. Untertkan, beyde von Wien nach Tnest. — H^rr Io-Hann Fatton, Handelsmann , oon Manlan?'nacb W'en. Cours vom l5. December 1827. Mittelpl-eis. St'iateschuldveischrcibungen zu5v.H. si» CM.) yc>ij,6 detco. detlo zu2i^j2o.H. sinCM.)/,5 detto. detto zu 1 V.H. ^in 0'M.) iü i^Ü Verloste Obligation.^Hofl'aM's mer.0dt,g.it,on. d.Zwan.;S> V'" ^'^/K 5" Darlehens in 5Uai^, !,.Aera-<^'^^^^.^. . — ^O^gat. dcr Slande^,^^^ ^. dctto. detto. ,92i fur ioo fl. (in CM.) Z i62j5 Wlcn.^tadt'Ba»ico'Obl. ^U2 l^2v. H. (in EM.) /,4 l>2 Ungar. Hofkammer zu^2 lj2v. H, (in CM.) /,4 iji, (Ararial) (Domelt. Obligationen de« Standes (C.W.) (C.Ll) v. Dslerreich unter und ?uZ v H.^ — __ ob derO,ins, oon?^öl?-, zu e'/5 v.H.« /^ — men, Mähren, Säue- !^i2i/Hv.H>> — __ s?en,Stcnermart,>iärn« ^u2 v.H. 35il5 — ten, Krain und Görz zu , 3/3, v.H.« ^. ' — Bank'Actien pr. Stück ,«Lä i)2 in Conv. Munzc. W c ch s e l « C 0 u ^ s. fln C. M. Amsterdam, für 10a Thlr.Curr. Nldlr/'^? l^Vt-6Woch. V, — 2M0N. Augsburg, für loa OuIo. Curr.Wuld. ^'^^ ,^"^ Frankfurt a. M- f. 100G.20 ss. F.Guld.) ^ ^8 f.S>Gt. s— i.dM^ss.,'. Genua, furoaol^ironuov^