LmbllcherWMtlma. Nr. 103. Plänli mcrati onSPici« : Iu, Homptolr ganzj. ss. il, b,,!'<'i. N. 5.5». ffili die.^li!tcllui!>; iüö Haue hall,j.50lr. Mil dcrPost^aiizi.ss. 15, daldj.st. 7.5u. Dienstag, X.Mai Inseitt onsgebithr l>!o I« ^eileu: lmal «<> ll., znl.io tr. u.s. »,. I»!^it>o»e!ste!,!pel jebc?m. 3!>l». 186U. Ailltlicher Theil. 3?e. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. April d. I. über Antrag des Reichskanzlers, Ministers des kaiserlichen Hanfes und des Acußcrn. auf Gr>.:nd der Allerhöchst-gcuchmigtcu Besetzung der Kanzlcrposten bei den k. k. Gcncralconsnlatcn in Belgrad, Bukarest nnd Alc^au-dricu den vormals für Widdiu ernannten, aber noch fortan bei dem Gcueralcousulatc zu Belgrad in Verwendung stehenden Viccconsul Dr. Svctoslau Thcodorovics und die Gcucralcousulatskanzlcr Rudolf Filet in Bukarest und Joseph Schwefel in Alexandria ;u Eousulu auf den gedachten, von ihucu bisher vcrschcucn Postcu allcrgnädigst zu ernennen geruht. Sc. t. nud k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. April d. I. über Antrag des Reichskanzlers, Ministers des kaiserlichen Hauses und des Aenßcru, auf Gruud der Allcrhöchst-gcnchmigtcn Erhebung der bisherigen k. uud k. Vicc-cousulatc in Widdin uud Port Said zu Cousulatcn, deu Viccconsul iu Port Said Adolf Schulz zum Consul m Widdin und au dessen Stelle den Gcucralconsulats-kanzler in Odessa Joseph Stcffenelli u. Vrendter -Hof und Hohcnmancr zum Consul in Port Said allcrguädigst zu ernennen geruht. Nichtaintlicher Theil. Das ökumenische Concil und die Rechte des Staates. Paris, 3. Mai. Binnen kurzem wird bei Dentu hicscll'st unter ^'»i Titel: „Das ökuuicuischc Eoucil und dic Rechte bcö Staates," ciue Broschüre crschciilcu, von welcher ich enic vorläufige Einsicht gcuomiucu habe. Es ist diesem Wcrlcheu, dessen Inhalt, wenn ich nicht ine, zu einem Theile schon in Italien veröffentlicht worden, zweifelsohne eine hohe Bedeutung beizumesscu. Dic treffliche Darstellung verräth eine kundige Feder, nud ich glaube, ".'cht fehl zu gchcu in der Annahme, daß dieselbe von einem hochgestellten Prälaten hcrrühtt und "uf die Bestimmuugen uud Anschauungen der Regierung sollst in dieser wichtigen Angelegenheit bcdcutcudcu Ein->lH üben wird. Gestatten Sie mir, den Idceugang des -Verfassers in Nachfolgendem möglichst kurz zu uua-"siren. Die Berufnng des ökumenischen Concils durä-^lls IX. verdient als eine der wichtigste!, und dclica-^stcu Fragen unserer Zcit die ernsthafteste Aufmerksam u'it der Regierungen. Sie hat geradezu den Zweck, der °l>ncdics so thäligen, woblorganisirtcn Partei, welche sich "e" Titel der katholischen anmaßt, eine neue Kraft, einen ^licu Aufschwung zu geben. Es wäre gesät), lich, woll-"' die Regierungen sich diesem Bestreben gegenüber cin-'^äsmi lassen durch die trügerische Idee ciucr Treu-'^'"g von Kirche nnd Staat oder durch nichtige Redens-^'lcn über die vorgebliche Ohnmacht des rcligiöscu Elects. Pi^ IX„ auf dcsscu Eharaklcr mau bei der ^lirthciluug ciucs so wichtigen Ereignisses zuerst zu ' '"' hat. macht sich eine großartige Idee von der ihm ^'"Mrnutcn geistlichen Macht, wie cr denn zu dcn-.'"Wi Eharakteren gehört, welche sich wcu'gcr durch k!'/", schal feil Bcobachtuugsgcist als durch die Fähig '.l eines großen Enthusiasmus hervorthu». Sein Ge-,."lh findet Genüge nnd Begeisterung im Glauben, uud ^' Glaube befestigt sich iu der Betrachtung der kirch-dc„ Allgewalt. Was seine Vorgänger seit Iahrhuu-ciln? '"^ gewagt habcu, in der Berufung eines Eon-z» Heilung für die Uebel, welche auf der Kirche lasten, ^„'"lhen, das unternimmt cr uud läßt sich dabei von lttc,^'""' '" der katholische» Welt freilich sehr vcrbrci-schn f ^ukcn leiten, daß dem Papste allein die unui'!-„ "'ltc Gewalt über die Kirche zustehe nnd das Eoncil Hcwu?^" ^'' ^'" ^cuguiß für diese unnmschränklc z»in « ^.N'sscbcn. Er weiß, daß die Bischöfe, welche ^illc, ,"^ lommcu, luit wenigen Ausuahmen feinem ^>rch! ^"idlings ergeben sind, und alles, waS bei der ^nnsl s"""!,luug ^sagt und gethan werden soll, ist ^tt ^"^ vollkommen vorbcreil'ct. Nicht gegen das der Jesuiten richtet sich das Eoncil, cs ist im Gcgcuthcil bestimmt, diesem Werte eine feierliche Weihe zu ertheilen. Da aber der Gesellschaft ein schwerer Schade zugefügt wird, wenn das Concil den Syllabus nlö oberstes Gesetz »cr Kirche proclnmirt, so erheischt die Klugheit, daß man Maßregeln treffe, damit nicht das talholischc Gewissen gefälscht und ncne Elemente der Zwietracht in die Natioucu hineingetragen werden. — Das ökumenische Eoneil ist die vereinigte Kirche. Aber die Kirche bestcht aus allen Gläubigen, Laien sowohl alsPric st e r u. Auch diettaien ll» ii s -sen vertreten sei,,. Das geht aus der Gefchichlc nicht nur, sondern auch aus dem Wesen der Kirch enversam m l u n g c n hervor. Es ist übcidics an erkannt in einem Aricft des Papstes Nicolans l., daß beiden Theilen (neu »olu», u<< c!»'!-!«^»,, >><''!> u>! l:>n,,^) das Recht gehöre, au der Berathung theilzuuch^ men für Frageu des allgemciucu Glaubens. Als die christliche Kirche noch llcin war, konutcu die Gläubigen sich diicct bclhciligcn; bei der Ausdchuuug derselben wurde jenes Recht dem Staate übertragen. Niemals ist cili ökumenisches Eoucil gehalten worden, ohne daß die ^ucnschuft durch einen Abgesandten des Staates ve,trelei, war. Die Betheiligung des Staates ist ob« zuleilcu aus seiner Pflicht, darüber zu wachen, daß nichts den Flicdcu u»d die Ordmiüg dcr bü^cllichcn Gesellschaft störe. Eine große Versammlung, wie das Eoucil, tauu sich uicht außerhalb eiucs Staates ucreini-gcu, ohne die Zustimmung dcr politischen Gewalt, wen» die Thcillnhmer derselben, wie in dicscm Falle, die Mehrheit dcr Bürger revräscutircn, uud wcuu ihre Beschlusse innerhalb des Staates zur Ausführuug kommen solle». Zunächst hat der Staut b'i den Borbereiluugcn zum Eoncil ciu Recht geltend zu U'.lichcu. Die acht ersten allgemeinen Eoucilc siud von den römischen Kaisern licrnfcn worden, zum Theil gcgcu deu Willen der Päpste, ohue dllß niau dliruui ihre Gilligwt angezweifelt. Erst dei der großen Zcistu^-lnng Enropa's äudeilc sich jene Prl'^ia dcr Berlifmig c>nrch das Staatsoberhaupt; iu rciu discipliuarcr Ab-siä't wurde die Be>uf»»g durch stlllschmeig>.'ndc Ucbcr-cintuuft dcr Fürsten dem Papste überlassen. DaS R'cchl ivald darnm nicht allfgcgcdeu, odlsicich sich Gregor Vll. üic ausschließliche Aefugüiß anmaßte, d>e Kirche zn ver sammclu, mau» und wo es ihm beliebe. Pinö ll. cr> lannte das Recht der Fürst,u ausdrücklich au; auf die Berufuug des lctztcu, des Tridcutiucr Concils hat dasselbe einen bestimmenden Einfluß gcül't. So viel i'U'cr die Berufung. Aber auch dic B^slinnuung dcr Zcit uud des OlleS geschah bei jeucn acht eisten Kir-chcnvelsammlungcu durch die Kaiser. Hicgcgcu lchutc sich Giegor X. auf; aber später kehrte man mehrfach zu dem altcu Gebrauche zurück uud bci dcr Wahl des Ortes für das Tridcutiucr Concil lonutc der Papst seinen Willen nicht durchsetzen. Er halle die Versammlung lieber im ^alnan avgehaltcn. Alle Eoncile, welche in Rom gehalten wor-dcu, mcitt u»ser Verfasser hier an, siud den Staate» verderblich gewesen. Dcr Staat stützt sich indeß, wenu er bei den Kir-chenucrsanimlnngcn intervcnirl, nicht auf cin von dcr Kirche crlhcilics Piivilcg, sondern cr handelt M-c i'lli-I'ii.». U„d uicht nur uuf die Vorbcrcituugcu erstreckt sich sci» Rccht; cr hat gleicher Weise au den Bcia-lhungcu des ciumal versammelten Eouc'ls thcilzunchmcn. Das gcht schon aus dem onfaugö Gesagten hervor, mic eö u,cht umidcr dem geschichtlichen Herkommen ent-Ipricht. Eo.itant.n selbst füh.lc den Vorsitz beim Eoncil v2N Ricäa, laiscilichc Minister bci dcn stebeu audcrc» allgcmcinc» Kirchcnucrsammlnnqen, welche dem uricnla« lischen Schema vorzusingen. ' ^iach dem Verfalle des Kaiserreiche., entschied man, daß iu gcwisscn Grcnzcu allm Ful,tcn dcr Midcr, welche auf dcu Ruincu dcs Kaiserreiches cutitandcu waren, das Recht der rüm.schcu Kallcr zufallen sollte. Beim Tridcntiuer Eoucil stritten die Gesandte» vou Deutschlaud, Sp^niicn uud Fimib reich um dcu Ehrenposten. Aus den Akte» des Conzils geht hervor, daß k c i u c Sitzuug ohuc ihre Betheiligung gehalten wuidc. Die Staaten wohucu dem Concil nicht als c insa chc Zuschauer bci. Sie uchmcn wiltlichen An. theil, gau; besonder', um dic Taacsordnuug, wie man heute saut, aufrcchl zu cihallcu, uiu dic Gcgcnsläudc der Acrathnua. vorzuschl^geu uud acwisfc Fragen von dcr Discussion auszuschließen. Es ist dazu erfordeilich, :^daß sich dcr Staat ebenso auf das Concil vorbereite, wie cS die römischcu CmMegatioucn thun. Die Re-^' ssicruugeu habcu daS bci Gelegenheit des Tridcntiuer l Concils wohl berücksichtigt, und die Versammluna fiigle ' sich durchaus der vou ihnen geübten Disciplin. So gc-! hört auch dem Staate daS Bchätiguugsrccht. Fast im< - mcr berühren die synodalcu Eutschciouna.cn die öffcut-> lichc Ordnunci. Insbesondere war cs ei» Vorrecht der ga l l i kan ischcu K irchc, die Entscheidungen der ' Concile anzunchmcu oder zu venvclfcn in dem Falle, i doß sie ohne die Betheiligung dcr lönialichcu Gesaud- - leu gctroffcu warcn. So glücklich dcr Past Pius IV. . war, das Tridcntincr Concil zu schließen, so glaubte ' cr c-och nichts gethan zu haben, so lauge nicht dasselbe von dcu katholischsn Staaten auerkaunt worden, uud l für dcu disciplinaren Theil stieß mau auf Schwierig-^ kcitcu gcnug. Eudlich hat der Staat das Recht, über die Theil« ' uahmc seiner Bischöfe am Concil zn bestimmen; selbst im Mittelaltcr ist d^>s Gesetz stets aufrecht erhallen wordcu, welches deu Bischöfen verbietet, ohne Erlaub-' uiß dcs Fürstcu zum Concil zu gehen. ! Augcsichts dieser Darlegung erscheint die von ' Pins IX. crlassc»c Berufung ohne vorherige Berathung ' mit dcu katholischen Staaten als ein Angriff auf die Vorrechte der bürgerlichen Gewalt. Vis jetzt hat diese, wenigstens öffentlich, nicht entgegen« gearbeitet und dadurch deu römischen 5)of iu feinen offenkundigen Absichten nur bestärkt. Aber die Zeit dcs Abwartcoö uud dcr Uuthätigkeit muß ciu Ende uch-mcu uud cine Einigung der katholische» Staatcu zur Pcrthcidiguug cincs gemeinsamcu InttrcsscS an dercn Stelle treten. l9L. Sitzung dcs Abgeordnetenhauses vom 7. Mai (Schluß.) Handelsmiuister Dr. v. Plcucr bespricht die Ge-ncsiö dcr Vcrhaudluugcu über deu österreichisch-englischen Handclouertrag uud sagt im Verlaufe seiucr Rede: Es wäre nicht würdig und ehrlich gewesen, wem, mau den geschlossenen Vertrag einfach wegen der erhobenen Schwierigkeiten gänzlich uuerfüllt uud' dahingestellt hätte lassen wollen. Die Vcrtragspflicht nud die Würde dcr Negierung gebot cs, ciucu Comproimß zu finde»,, in welchem die Bcstimmuugcu dcs Vertrages auf ciuc solche Weise zur Erfüllung gebracht werde» tonuleu, daß die gegeusei-ligcu Iutcrcsscu uud Ausprüchc als gewahrt uud befriedigt crschciucu uud das; iusbesoudcre unserer vaterländischen Industrie kciu Nachtheil erwachse. Als ciu solcher Compromiß kam nun die am 8. September l^l>7 aufqcuommcne uud am 1. Juli 1868 formulirtc Nachtragseouvcutiou zu Stande, die die gegenwärtige Regicruug iu dcr 1Z5). Sitzung dicscm hohen Hausc zur vcrfassuugsmäßigcu Aehaudluug vurgclcgt hat. Die Bcstimmuugcn dieser Convention, insofcrne sie dcn Optativ-Wcrth;oll für Schafwolle uud Baum« ivollc cuthält, sticßcu iu dcu Kreiscu unserer Iudustricl-lcu auf großen Widerspruch. Dcr Fiuauzausschuß schlägt nun ciuen anderen Eompromiß vor, eineu Compromiß, welcher Anträge enthält, die dahin gchcn, daß dcr Gcwichtszoll ausrecht er« halten bleiben soll uud cs hat dieser Antrag das für sich, daß dadurch daS iu iudustricllcu Kreisen mit Vertrauen bereits eingebürgerte System dcs Gewichtszolles anfrccht erhalten bleibt, ein System, welches, es läßt sich nicht lcugncn, in dcr That mchr Sicherheit und Gcwähr bci dcr Verzollung uud für deu Schutz der Iudustric biclct. Dic Wahrnchmnngcn, dic wir bisher gemacht haben, siud die, daß zu hoffen ist, dc.ß mit dcu Ocwichtszoll-sätzcu, wclchc gegenwärtig vom Finanzausschüsse vorgeschlagen werden,'Zustände herbeigeführt wcrocu. welche uuscrcr Indnslric zwar ciuen Kampf crüffucu, den sie abcr zu ihrem cigcucu Nutzen mit Erfolg wird bestehen können. .,.«.. < ^ . Jetzt schon liegeu zum Theile Beweise vor, daß m Bezug aus jeue Artikel, wo mau die englische Coucur-rcuz am mcistcu gefürchtet hat, Etablissements gegründet'worden sind, welche mit sehr rühmlichem Erfolge den englischen Couc»rrc»z leislcn und daß die inländische Industrie bci der Erzcngung jener Stoffe, bei denen mau ciuc Ucbcrschwcmmuug vom cuglischcn Markte her am meisten gefürchtet, ciue Position eingenommen hat, die ihr zur größten Ehrc gereicht, ein Beweis abermals dafür, daß ciu gewisser Sftor.l nnd Anreiz zum Kampfe 778 führt, aber nicht zum Nachtheile dessen, der ihn mit Fleiß, Selbstvertrauen nnd Geschick anfnimmt. Ich hoffe aber auch. daß die vom Finanzausschüsse vorgeschlagenen Gcwichtszollsätzc eine Basis bilden werden, welche von Seite der englischen Regierung angenommen werden wird, eine Basis, welche cS uns ermöglichen wird, die schon lange schwebenden Verhandlungen zu Ende zu führen; ebenso erwarte ich, daß die Anträge des Finanzausschusses auch von Seite der ungarischen Negierung und Legislative werden acceptirt werden. In Ungarn ist eben die Convention bei , der dortigen Legislative noch nicht zur verfassungsmäßigen Bchandlnng gelangt. Die Anträge des Ausschusses enthalten aber auch solche Bestimmungen, welche den berechtigten Interessen und Wünschen Ungarns Rechnung tragen nnd ich glanbc daher, daß auch von dieser Scitc die verfassungsmäßige Zustimmung nicht ausbleiben wird. Alle diese Betrachtungen haben die Regierung zu dem Resultate geführt, daß ich NamenS derselben hiemit erklären kann, daß sie die Anträge des Finanzansschusses acccptirt und um-somehr zu empfehlen findet, als dadurch die Möglichkeit geboten wird, eine schon so lange fortgesetzte Verhandlung, ihrem Ende zuzuführen iu einer Weise, wo die Regierung den ciuem auswärtigen Staate gegenüber eingegangenen Vcrftflichtnna.cn gerecht wird, und diese in einer Weise erfüllt, welche mit den Interessen der inländischen Industrie vereinbar ist. Durch die Fina» listruug dieser Angelegenheit fällt aber auch die letzte bindende Verpflichtung weg, welche in Bezug auf dic Führung der Handels- uud Zollpolitik als ein Uebcr-tommniß der Vergangenheit auf die gegenwärtige Regierung übergegangen ist. Von nun an hat die gegenwärtige Regierung vollkommen freie Hand, ihre Zoll-und Handelspolitik in einer Weise zu führen, welche sich in Uebereinstimmung mit den wiederholt ausgesprochenen Anschannngcn und Gesinnnngen der Ncichsver-tretung befinden wird. Ich empfehle daher dem hohen Hause die Annahme der Anträge des Finanzansschusscs. Der Antrag des Ausschusses wird angenommen. Desgleichen die vom Ausschusse beantragte Rcso« lutiou. Abg. Baron Kübeck referirt über die Regierungsvorlage in Betreff der Gedingnngm und Zugeständnisse für die Unternehmung einer Locomotiu ^ Eisenbahn von Przemysl an die galizisch-ungarischc Grenze bei Luftkow zur Verbindung mit dem ungarischen Eisenbahnnetze. Abg. v. M ende erklärt sich in der Generaldebatte gegen die Anträge des Ausschusses, da diese Bahn niemals cinen Ertrag liefern könne uud durch eine lange Reihe von Iahven suvvcntionnt werden müßte. Er befürworte den Bau der Linie Epcries-Dukla und werde in der Spccialdcbatte einen Antrag bezüglich des All> schlußortes stcllcu. Abg. Dr. Gustav G r o ß (Rcichcnbcrg) weist vor allem auf die strategische Wichtigkeit der projectirtcn Linie hin. Abg. Dr. Franz Groß (Wels) meint, strategische Rücksichten wechseln mit der Person des Kriegsministers und für eine Bahn. die ausschließlich aus strategischen Rücksichten gebaut werdeu solle, wolle er keinen Kreuzer bewilligen. Abg. u. Grocholski befürwortet die Annahme der vorliegenden Anträge im Interesse Galizicns, welches bis jetzt in keiner unmittelbaren Verbindung mit Ungarn stehe, obwohl dies für die Entwicklung des Landes von größter Wichtigkeit sei. Die Polen wären bereit, jederzeit für die Machtstellung des Reiches einzutreten, nur mögen auch ihre volkswirthschaftlichcn Intcrcsscn genügenden Schutz finden. Die Abgeordneten Baron Christian Kotz und Lenz sprechen ebenfalls für die Annahme der Allsschußanträge. Handelsminister v. Plcncr sucht die gegen die Vorlage vorgebrachten Bedenken zu wicdcrlcgcn. Für den Bau der Linie Przemysl-Lupkow sprechen nicht nur strategische, sonberu auch ökonomische und technische Rück-sichteu. In der Specialdcbalte bemerkt bei Art. 1, welcher die Regierung zum Bau der Linie Przcmysl - Luftkmv ermächtigt, Abg. Mcndc, daß er einen Gegenantrag stellen wollte, da jedoch die Abgeordneten ans Galizien selbst mit der vorgeschlagenen Linie sich einverstanden erklärten, entfalle für ihn die Verpflichtung, für den Bau einer anderen Linie das Wort zu ergreifen. Der Gesetzentwurf wird hierauf ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. Abg. Steffens beantragt, den letzten Gegenstand — Pctitionsbcrichte — von der Tagesordnung abzusetzen und erst dann zu erledigen, wenn die vorliegenden Ausschußbcrichtc zur Erledigung gelangt sein werden. (Angenommen.) Die Tagesordnung ist somit erschöpft. Unmittelbar vor Schluß der Sitzung werden zwei Regierungsvorlagen, Nachtragöcrcdits-Forderungcn für den Bau der Donanbrücke bei Linz und zur Errichtung einer landwirtschaftlichen Hochschule in Wien eingebracht. Beide Vorlagen kommen — als dringlich — so« fort zur ersten Lesung. Abg. v. Grocholski interftcllirt deu Vorsitzenden, ob das Gerücht wahr sei, nach welchem die galizische Land- tagsresolution nicht mehr in dieser Session zur Berathung gelangen werde? Präsiden! Kaiicrfeld erwiedert, daß diefcS Gerücht völlig unbegründet sei und er den betreffenden Bericht morgen vertheilen werde. Die Sitzung wird hierauf geschlossen.^ Nächste Sitzung morgen (SamStag.) 197. Sitzung dcs Abgeordnetenhauses vom 8. Mai. Die Sitzung wird nach 11 Uhr eröffnet. Präsident: Kai ferse ld. Auf der Ministerbank: Herbst, Brcstel, Bcr -gcr, Plencr, Giskra. Das Haus geht nach Erledigung der Einlaufe zur Tagesordnung über. Limbeck refcrirt über den Antrag des Ausschusses für die Notariatsordnuug auf Auwcudung dcs Gesetzes vom 30. Juli 1807, betreffend die Behandlung umfangreicher Gesetze für die Notariatsordnung. ES foll daher der Ausschuß bei Wiedereröffnung der Session sofort wieder zusammentreten. Der Ausschußantrag wird genehmigt. Vandcrstraß berichtet über die Nachtrags-Crc-ditsfordcrungcn der Ministerien der Justiz, des Handels und des Innern. Schindler beantragt, daß diese Nachtragsforde-rungcn von der Tagesordnung abgesetzt und auf die nächste Tagesordnung gesetzt werden sollen. Der Ausschuß habe sich auch dafür ausgesprochen, daß alle Nach-tragSsordcrnugen in ein Gesetz zusammengefaßt werden, dieses Gesetz aber nicht heute zur Berathung kommen solle. Der Antrag Schindler's wird angenommen. Klun rcfcrirt über das Gesetz, betreffend die Herstellung der Eisenbahnen von St. Peter nach Fimne und von Villach nach Franzcnsfcste. Der Ausschuß beantragt das Gesetz auzunchmen und die Regierung aufzufordern, das Zustandekommen einer Eisenbahn von Pola durch Istrien zum Anschluß an das österreichische Eisenbahnnetz mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern. Prato begrüßt die Vorlage mit Freude und empfiehlt deren Annahme. Iu der Sftccialdcbatte wird § 1 angenommen, bei tz 2 fragt Dr. Sturm den Berichterstatter, wie es komme, daß für die Bahn St. Pctcr-Fiume der ungewöhnliche Betrag von 1.45(1,000 fl. per Meile garcmtirt ward. Minister Plencr beruft sich auf die seinerzeit übcrgebene Denkschrift und die Kostenübcrschläge. — Die wciterc Anfrage Sturm'S, ob, wenn die Südbahn die Concession für diese Bahnen erhielte, dic im tz 2 enthaltenen Bcdinguugcu auch für die Südbahn gelten würden, verneint der Minister, da iu dem Falle die im Art. lll enthaltenen Bestimmungen in Wirksamkeit treten würden. Sturm erklärt sich mit der Auflläruug zufriedengestellt. Das ganze Gesetz wird hierauf ohne Debatte und sofort in dritter Lefung genehmigt. Auch die obercrwähnte Resolution wird angeuommcn. Pctrino berichtet über das Gesetz die Bahn Graz-St.-Gotthardt betreffend. Art. l wird ohne Debatte genehmigt. Zu Art. ll ergreift Wolfrum daS Wort uud beantrugt für die Meile der Graz-Raaber Bahn statt der vom Ausschnß bewilligten 800,000 fl. nnr 728,000 fl. zu garantircn. Dr. Gustav Groß, Kübeck und Steffens vertheidigen den Ausschnßantrag - Lenz, Wolf rum und Sturm sprechen gegen denselben. Letzlerer beantragt, wie die Regierungsvorlage, nur 680,000 per Meile zu bewilligen. Bei der Abstimmung über den Antrag Sturm's ist daS Resultat zweifelhaft — es muß namentlich abgestimmt werden. Der Autrag wird mit 62 gegen 68 Stimmen ab» gelehnt, der Anting Wolsrum's (728,000 fl.) angenommen. (Beifall.) Die übrigen Artikel des Gcfetzes werden ohne Debatte genehmigt. Das Gesetz passirt sofort die dritte Lesuug. Steffens rcferirt über das Gesetz wegen Umgestaltung der Linz-Budweiscr Pferdebahn in eine Loco> motivbahn mit einer Zweigbahn von Wartenbcrg nach St. Valentin. Art. 1 wird ohne Debatte augeuommcn. Art. 2 ruft eine längere Debatte hervor. Hormuzati findet die Zinscngarantie für ein Anlagccaftital von 1.340,000 ft. per Meile zu hoch. Er beantragt diese Ziffer auf eine Million zu reducircu. Schindler will wiffen, ob die Kosten der Brü-ckcnschlagnng bei Linz nnd St. Valentin bereits in die vom Ausschusse beantragte Summe eingerechnet sind. Plener erklärt, daß die Erbauungskostcn der beiden Donaubrückcn allerdings in die veranschlagte Summe cinbezogcn sind. Redner hebt die Wichtigkeit der Linie als Verbindung zwischen der West- und der Franz Iosefths-Bahn hervor und befürwortet die Gcnehmiguug der beantragten Summe von 1.340,000 ft. Sturm findet die Summe zu hoch; er beantragt schließlich die Einstellung von 1.200.000 fl. Meyer ist ebenfalls für die Regierungsvorlage. Die Bahn wird nicht nur eine Aenderung in den Loco-motivcn, sondern auch in der Trace erfahren. Wäbrcnd die Strecke gegenwärtig 1? Meilen sich hinzieht, wird sie künftig uur 15,^ Meilen betragen. Brestel sagt, daß es bei dieser Bahn nicht so sei, wie bei anderen, wu der garantirtc Maximalbctrag eigentlich das Minimum war; hicr haben die Actionärc ein Interesse an der Verringerung dcr Herstellungskosten uud dcr Staat ist darum hier nicht derart belastet, wie dies bei anderen Bahnen dcr Fall ist. (Bravo!) Die Summe, die also im Gesetzentwürfe beantragt wird, er-schciut durchaus als nicht zu hoch gegriffen. Bei der Abstimmung fällt dcr Antrag Hormuzaki, uud Sturm'S Antrag auf Eiustellung von 1.200,000 ft. wird augcnommcn. Im Uebrigcn wird das Gesetz ohne weitere Debatte nach dcr Regierungsvorlage angenommen und passirt sofort die dritte Lesung. Es wird Schluß dcr Sitzuug beantragt und angenommen. Nächste Sitzung: Montag. Zum Todestag Napoleons ». Der 5. Mai, der Todestag des ersten Napoleon, gibt dem „Coustitutionncl" Anlaß zu nachstehenden Worten: „Am 5. Mai 1821 um halb ? Uhr Morgens, in dem Augenblick, da die Sonne der Tropen die Felsen von Saintc-Helena erleuchtete, erlosch die größte, die strahlendste Existenz unseres Jahrhunderts unter dem bescheidenen Dache von Longwood. Napoleon war gestorben. Europa nahm diese Nachricht mit tiefer Er-schüttcrnng auf. Die alten Soldaten dcs Kaiserreichs wollten au den Tod ihres Generals nicht glauben. Die Worte: „Napoleon ist todt" erklangen ihrem Ohr wie eine Lästerung. Wer von dem heutigen Geschlechte unter der Restauration ein Kind war, erinnert sich noch, wie er damals sagen hörte, der Kaiser werde an dcr Spitze einer gewaltigen Armee wieder nach den Tuilcrien kommeu. Seine sterbliche Hülle ruht bei den Invaliden, am Ufer der Seine, „inmitten jenes französischen Volkes, welches er so geliebt hat." Er ist erfüllt, dieser in dem letzten Satze seines Testamentes ausgesprochene Wunsch. Aber das ist nicht alles. Die alten Nnhmcszcugcn, die alten Diener dcs großen Feldherrn, ziehen hin, um Blumen uud Kräuzc auf sein Grab niederzulegen; die Kirche bringt ihre Gebete dcm Andenken des Helden dar, welcher die Altäre wieder aufgerichtet hat. Dies ist der Theil der Vergangenheit; ein anderes ist das dcr Gegenwart und Zukunft. Dic napolconischc Dynastie ist auf der breitesten und festesten Grundlage errichtet. Gegründet anf daS allgemeine Stimmrecht, wird sie fich dnrch seinen Bund mit der Freiheit noch verstärken. Uud der Souverän, welcher gegenwärtig die napolconische Dynastie vertritt, kann sagen, wie sein ruhmvoller Ahne: „Ein Platz war offen: dcr mcinigc. Ich habe nichts entthront als die Anarchie." Die Uahlbewegung in Frankreich. Die Wahlbcwegung in Paris macht Fortschritte. Die Mauern fangen an, fich mit Wahlmanifcstcn zu bedecken. Im drit>cn Wahlbezirk ist liercits das von Banccl angeschlagen. Regen Eifer entwickelt dcr kleine Thiers, welcher die frühere Wohnnng Bcrrycrs in dcr Nähc dcs Place Vendomc gemiethet hat. Es wird dort, so zu sagen, eine permanente Wahlversammlung abgehalten. Alle Freunde Thiers finden fich zahlreich ein, darunter Nc-musat, Duvcrgicr de Haurannc, bekanntlich scin intimcr Vertrauter, Pr^vost-Paradol, u. a. Es wird dort übtt alles geredet. Ollivicr, welcher im Var - Dcpartcmem war, um seine Wahl zu betreiben, ist wieder nach ^ ris zurückgekehrt. In einem Circularschrcibcn an sc>^ dortigen Wühler sagt er, daß ihn seine Pflicht nach P^ ris rufe. Gu<>raultS Eaudidatur wird nach wie vor zie'^ lich start angefeindet. Dcr „Temps" macht ihm bcso^ ders zum Vorwurfe, sich dcr Dictatur zu ruhig g^ schmiegt und sich mit ihr abgefunden nnd eine zu grob Vorliebe für die Haußmannschc Zerstörungswut!) ^ haben. „, WaS Devincks Candidatur (er tritt Thiers gege" über auf) anbelangt, fo ist dieselbe jedenfalls eine küp' Derselbe beansprucht ein Mandat, um die Staatsflna^ zcu zu überwachen, und verstand nicht einmal, den " ^ gesetzlichen Ucbcrgriffcn dcs Herrn Hanßmann den 9. ringstcn Widerstand zu leisten. Gibiat, dcr zum T"^ par'ti übergegangene Director dcS „Constitutionncl"' l)« jetzt scin Wahlschrcibcn an dic Wähler des vierten M^ bczirkcs deS Dordogne-DcpartcmcutS gerichtet. DaS "Ml schreiben Prevost-ParadolS ist jctzt auch bekannt. ^ selbe ruft in demselben den verstorbenen Lanjuina's uud scheint sich zu dessen Grundsätzen zu bckcnucn. H^ « meiut er, handle cS sich aber hauptsächlich darum, .^ persönliche Regiment durch eine parlamentarische ""U rung zu ersetzen, und dahin müsse Jeder streben. 779 Simons Wahl in Paris ist als vollständig gesichert zu betrachten. Dienstag war er in Ncnilly, wo cr einer Privat-Wahlversam.nluug anwohnte und sich die allge-meine Sympathie errang. Sein Gegner ist der Adoocat Lachaud, der als Advocat ganz beliebt, aber als politischer Mann in keinem Ansehen steht. Im Departement der Loire tritt der Vicomtc de Mcaux als Kandidat anf. Derselbe spricht sich in seinem Wahlschrcibcu mit großer Energie zu Gunsten des Friedens aus. Dies ist jedenfalls bezeichnend. In Brest tritt Snlldcr, der ehemalige Marine-Lieutenant, der bekanntlich Panl dc Eassagnac auf der Redaction des „Pays" cine Ohrscige gab, als Kandidat a»f. Das Auftreten Nochcforts in der Wahlfragc ist geeignet, der liberalen Partei in Frankreich schlimme Dienste zu leisten. Freilich hat cr nicht Unrecht, den Carnot, Garnicr-Pag<'>s, Marie, und wie die Demokraten von 1848 alle heißen, zuzurufen, sie möchten den jüngcr.n Platz machen, aber wenn der Brüsseler Flücht-ling ihnen einen Borwurf daraus macht, daß sie sich in der Kammer stets ruhig niedergesetzt, wenn die Mehrheit 'hre Anträge verworfen, so sieht man daraus, daß No-chefort eben alles andere eher, denn ein politischer Kopf ist. Man könnte ihm schwerlich ciiun schlimmeren Dienst erweisen, als wenn man fcinc Candidatur ernst nähme, lhn wählte und dann in den Fall brächte, im parlamentarischen Leben ecwas anderes zu thun, als feine dcmotratifchcn Concurrenten bishcr gethan haben, wenn sie sich in der Vlinorität befanden, Rochcfort ist eben das «uluut tor-iM« der Partei, deren Führer bis heute offen bereuen, 'hm zur Berühmtheit verholfeu zu haben. In Paris hat die Regierung keincn officiellcn Can-oidatm, nud die MaircS dcr 20 Arrondisscmcnis ha-ben keinerlei Wcifung crballen, irgcnd einen Acwcrbcr zu patvonisircn. Da man den Wahlvcrsamiuluugcn überall da nicht anwohnen darf, wo man nicht selbst Wühler, ist man auf den Answrg ve, fallen, das Gesetz zu nmgehcn, indem man die Bestimmung benutzt, welche lcncs Rccht allen denen zngcslcht, die als Candidatcn t>cn vorgcschricbcncn Eid geleistet l>aben, Am Dienstag lnstctcn nahrzu 000 politische Persönlichkeiten diesen Eid zu dcm einzigen Zwcckc, allen Wahluersammlun-gen beiwohnen zu können. Am Dienstag fand im Saale „de Prö aux Clercs" k>nc großr Wahlvcrsammlling statt, in der die Herren ^ueronlt, Cochin und Brisson zu den Wählern spra» chen. Letztcrcr namentlich halte einen ungcmcincn, nicht dorausgeschcucn Erfolg bci den Wählcrn dieses sechs»! ^>> Bezirks, dcr gleichzeitig sehr ultramontane u»d sehr-radilalc Elcmcnlc enthält, so daß die Mitlclpartci, Güclonll's Nlühe haben wird, wiederum znr Gcltnna ^ in gelangen. Brisson stellte sich als Vertreter dcr! ' ^dec hi», welche dic 185)2 vcrlorncn Rechte nnd Frei-^itcn, ohne sich rin Aiätcln gcfallcn zu lassc», Ulicin-^!chlänkt wieder verlangt. Dic Lage Spmlicns. Wien, 7. Mai. Ueber die ncuestcu Vorgänge! '" Spanien wird dem „Volkfrcnnd" geschrieben- „In^ "«di^ Malaga nnd Ober-Aragonien befürchtet man^ ^publikanische' Anfständc. Wie es heißt, soll der preu-"'sche Gesandte den Herren Prim nnd Olozaga cine fesche des Herrn vl Bismarck vorgelesen haben, in Welcher gesagt wird, daß, wenn dic Eandidatnr dcs^ ^'nzcn'von Hohcnzollcrn auf unüberwindliche Echwie-^gkciteu stoßen sollte, man die des Herzogs von Aosta ^'lustützcn müsse; übrigens wird versichert, daß General! ^'ün von dein preußischen Staatsmanne ein confidcntullcs ^chrcibcn erhalten habe. Wenn die Cortes über den ^'oncandidatcn wcrdm abzustimmen haben, berechnet ^u Ho bis 120 Stimmen für den Herzog von Mont-2^l>cr, dann sind 00 republikanische Stimmen, die keinen ^loncandidatcn annehmen werden; dreißig Progrcssistcn! . ?ltcn auf die Ordre Prim's nnd Rivcro's, nnd dic ""c" Monarchisten wcrdcu sich entweder dcr Abstim-^"^ enthalten odcr für Carlos Vil. votircn; cS scheint /Ngcn« fast nnmöglich, daß irgcnd jemand eine abso-l« .Majorität erlange. In Zafallos in Navarra hat de/!?"" carlistischen Tnmult gegeben, in Folge dessen s ^avallcric-Oberst Lagnnniro nnd zwölf andere Pcr-^'kn verwundet worden sind. In Cindad verlangte das ^wcrrc die Nnstimmung dcr rcpublikaüischcn Ricgo-^ f',^' dic anwesenden Soldaten begehrten jedoch, daß tz. ^gliche Maisch ^-Mi werde und riefen : „ES lebe H>, k '" sehnliche Vorgänge fanden in Ciicuca statt, gun " baskischcn Provinzen isl die carlislischc Bcwc-c»llu?, . '"' Zl'nchmcn, daß es schwer sein wird, einen -^^cu Aufstand zu verhindern." ^ Uusland. Del,^""l- (Die telegraphisch ncmcldclc thii»,,.'!>on dcs Ministeriums) hat das Eigcn-^'n 5^' ^^ sie in cincm Äiomcntc crsolgtc, in wcl-lili^ ^ ^cgicrungsmajorität in dcr Kammcr cinc dcr (z^.^scntlichc Vcrstättnng erhielt. Allerdings waren ^!,.^ 3 dieses Resultates Verhandlungen vorhcr-^"binct«' '" ^'^" "'^ thcilwcisc Modification des ^eill c,!i, ä"l' Bedingung gemacht worden war. Wie "isse de^^'^ '"' s" "'"ssc" doch jedenfalls die Ergeb-» ttamiiicrsitzung vom 3. d. M. als höchst lvcrlh- voll für ein Cabinet Menabrca augcfehen wcrdcu und in diesem Sinne werden sie auch vou dcr officiöscn „Correspoudauce Italicune" aufgefaßt, wcun sic sagt: „Dic Kammer zählt jetzt drei scharf gesonderte Frac-tionen. Die Oppositon um jcdeu Preis zählt 22 Anhänger, die Linke, die gern ans Ruder kommen müchtc, 77 und die jetzt so ansehnlich verstärkte Rcgicrnngs-partei 108 Mitglieder. Mit cincr solchen Majorität wird auf dem vorgczcichnctcn Wege, dcm die Zustimmung früher zwieträchtig gewesener Elemente jetzt zu Theil geworden ist, mit Entschiedenheit vorgeschritten werden können. Wir freuen uns dicfes fchönen Resultates, das ganz danach augcthau ist, selbst das Miß-traucu unserer hartnäckigsten Gegner zu besiegen. Trotz ihrer Gcgcnanstrcnguugcu zeigt Italien in diesem Augenblicke, was cinc Regierung ausrichten könne, die es sich angelegen sein läßt, dem öffentlichen Geiste einen richtigen Gedankcngang vorzuzcichucn nnd schädliche Erschütterungen zu beseitigen. Die Neubildung cincr Majorität, die alle Fractioncn der conscrvativcn uud liberalen Partei in sich begreift, ist unverkennbar unter dcm Drucke der öffeutlichen Meinung nnd in Folgc der unwiderstehlichen Znstimmung besonnener Köpfe zu Stande gekommen. DaS Verhalten der Vevölkcrnng im Siunc dcr Durchführung dcs von der Regieruug begounencn Rcstauratiouswcrkcs, der Aufrechthaltung der finanziellen Vcrpflichtnngeu des Staates, der Ordnung und des Rechtes lassen keinen Zweifel über dcn Willen dcr großen Majorität dcs italienischen Volkes aufkommen. Die Wiederherstellung der Regierungspartei auf dcr Basis eiucs solchen Programmes entspricht den von ihm kund' gegebenen Wünschen und darum ist die eben vorgefallene parlamentarische Evolntion ein sehr glückliches Ercigniß für Italien, das natürliche Resultat der inneren Si'tua-tian und cincr Richtung der öffentlichen Meinung, zu dcr wir unS ausrichtig Glück wünschen dürfen. Wir thun dies um so mehr, als uun dcr bedauerlichen Spal-tuug zwischen einigen Provinzen uud dcu übrigeu Theilen dcs Reiches ein Ende gemacht ist, liner Spaltung, iu Folgc deren Männer von der Theilnahme an dcr Regicrnng ferngehalten wurden, die sowohl in Folgc j ihres Charakters, als ihrer geschäftlichen Erfahrung/ überaus annehmbar erschienen." Mssesnenistkeiten. — (Schonet die Vögel.) Der Thierschutzvereiu iu Wien hat mit Uutechühuug Sr. Excellenz dcö Herrn Ackerbalmnnisters Grafen Potixki einen vom Vercinöfecretär A. Khucu verfaßtcu Mahnruf zur Schonung dcr Vögel hcrcmögcgcbcu uud 1585 Ortsgcmcinden, 1050 Schulen uud 34 landwirtschaftliche Vereiue mit je eiuem Exemplar bethcilt und noch mehrere hundert Exemplare dem k. l. Ackcrbcmmiuisteriiim zur Verfügung gestellt. Die in einfacher, aber eindringlicher Sprache geschriebene Schrift wurde mit denl neuen Vogelschntzgcsetze flrr Niederöstcrreich in Verbindung gebracht, dessen Bestimmungen sie auch mit theilt und der Bevölkerung aus Herz legt, damit die von Er. Majestät im Jahre 1^57 im Pricßui'tz-Thale zu Mö'd-ling gesprochenen Worte: „Beschützen Sie die lleiueu Thier» chcu, sie sind der Feldwirthschaft nützlich!" endlich zur Wahrheit werden. ' — (Eiue wohlthätige Räuberbande.) Vor einigen Tagen ritt ein junger Mauu iu die Umgebung von Wien. Auf eiuer einsamen Wiese angelangt, fand cr zu feinem Schrecken mehrere wild aussehende Mänucr versammelt, von welchen einer beim Altblick dcS Neiters mit geinesseueu Schritten au denselben herangeht uud iu die Ärusttasche greift. Der juugc Mann glaubt in dcr nächsten Minute durch ciucr Pistolcuschliß gclödlet zu wcrdeu, als er zu seiuem größten Erstaunen iu höflichem Tone die Worte hört: „Hier haben Sie 100 Gulden — aber entfernen Eic sich augenblicklich." Sprachlos empfängt dcr junge Mcum die Banknote, die er mechanisch zn sich steckt nnd reilct in scharfen. Trab nach Hause. Dort klärt sich das »wchscl auf; die vermeintlichen Räuber waren ehrsame Speculanten, dre sich im Walde zn einer Holzlicitation ein-gcfundcn hatten nnd die 1W ft. ^ferte», n,n sich eines vermemtüchen Eoncurreuten zn entledigen. ,7" (Vahnzcrstöruug durch Wolkenbruch.) Dre Prager „Vvhcmia" schreibt: Reisende, welche gestern (.!.) Abends vou Dresden hier ankamen, erzählten, daß, als der Bodenbacher Zug bei Nesterschitz anlangte, in Folge des medergegcnlgenen Wolkenbrucheö noch förmliche Eaocaden von den Bergabhängen in das Thal fielen und brausend m förmlichen Strömen sich der Elbe zuwälzten. Des Lasier nk ganze Strecken Getreidefelder vou dcn Vergabhaugen sammt Hnmuö uiit fort in die Elbe Viele Hauser und Hose waren bis vier Schuh hoch unler Was^ biö ietzt nichts bekannt. Anch dre Tepltzer Echeppbahn in Aussig war vollständig ver-chlammt Das Gewitter brach fast zn gleicher Zeit iu Bo-dcnbach, Ansstg, Prag und Vöhm.-Triiban los doch nir^ gendö nut lolcher Vehcmcnz wie bci Ncsterschitz Die Pas sagiere dcs Dresdener Personenzngeö stiegen vor ^'estcr schch al,ö nnd fuhren u.it dem vor dcr nnfahrbare» Strecke haltenden gemischten Inge nach Prag. Heute wird die verschntictc Bahnstrecke wieder fahrbar fein. — (Pctroleumexplofion.) Iu Schodnica bei Drobobzrr in Galizicu hat, wie ein Lemberger Correspon. deut dem „Wanderer" schreibt, eine Pctrolcumexplosion in dcn dortigen «Gruben einen großen Schaden angerichtet. Glücklicherweise ist lein Menschenleben zu bedauern, obwohl mehrere Arbeiter stark verletzt wurden. — (Wie riesenhaft der Wasserdruck ist), gegen den das atlantische Kabel zu kämpfen hat, zeigt eine Thatsache, die noch nicht viel bekannt fein dürfte. Wenn ein Schiff auf dcr Fahrt nach Amerika die großen Tiefen erreicht hat, wird dem Reifenden jetzt gewöhnlich folgender interessante Versuch gezeigt: Eine Flasche Champagner, die vollkommen unberührt nud verschlossen ist, wird mit dem Senkblei su tief wie möglich hinabgelassen und nach einigen, vielleicht zehn Minuten, wieder heraufgezogen. Statt des Champagners findet mcm jetzt beim Auflösen des Drahtes und Oeffuen des Korkes eitel Mcerwasscr, trotzdem der Flaschenverschlnß vollkommen unversehrt war. Der starke Druck dcr über dcr Flasche lastenden Wassersäule hat nämlich das schwere Mcerwasscr durch die Poren des Korkes nnd des Glases hineingepreßt, währen der leichtere, mons-sircnde Wein herausgedrückt wurde. (kardinal Haulik f. Der Cardinal-Erzbischof von Agram, Haulik, ist am 6. Mai gestorben. Der Verstorbene, welcher der Sohn eines unbemittelten Wirthschaftsbeamten war, wurde am 20. April 1?«8 zu Tyrnau in Ober-Ungarn geboren, woselbst er auch seine Studien zurücklegte. 1811 zum Priester geweiht, begann er seine Laufbahn als Hilfspre-digcr in Komorn. Bald erregte er durch seine seltenen Gcistcsgaben die allgemeine Aufmerksamkeit und stieg nun in rascher Folge von Etufc zu Stufe aufwärts. Bereits 1830 wurde er zum Titularbifchofe ernannt, später geadelt und mit dem Grofzkrcnze dcö St. Stefan- uud St. Leopold-Ordcnö ausgezeichnet. Am 26. März 1853 wurde Haulik als Erzbischof von Agram iuthronisirt. Hanlik nahm als Humamst dcn ersten Platz uuter den Kirchcnfürsten der Gegenwart ein. Die zahlreichen, wohlthätigen Stiftungen, die er geschaffen, bestimmte er fast ausnahmslos für Dürftige aller Confessiouen, weil nach feineu eigenen Worten „die christliche Liebe in diesem Betracht keinen Unterschied kennt." Anch als Freund und Schätzer der Künste wird Hau-liks Name insbesonders in der Geschichte Croatiens unverwischbar bleiben. So legte er u. a. mit ungeheurem Ko-stenanfwande den herrlichen Iurjavespark bci Agram, die schönste Zierde dieser Stadt, an. Als Politiker war dcr Verblichene ei» Anhänger des Centralismuö nnd Fortschrittes. 1849 wnrde er von Kos-suth als Hochvcrräther erklärt nnd seine Güter confiscirt. In neuester Zeit nahm er regen Antheil an den Arbeiten des croatischcn Landtages. Nach alledem kaun über Cardinal Haulik nur emc Stimme herrschen: Ansgezeichuct durch hohes Wissen^,regcn Sinn für Schönes und Gutes, seltene Reinheit der Sitten, Milde und Versöhnlichkeit, war er ein wahrer Priester und Kirchensurst. Locales. — (Prinz Napoleon) ist mit dem vorgestrigen Eilzuge hier durch nach Agram gereist. Derselbe kam von Trieft, wo er sich jedoch nur ganz kurze Zeit aufhielt. Gestern passlrte der Prinz bereits wieder anf der Rückreise nach Trieft mtt Separatzng unsere Stadt. In Adclöbcrq sollte ein Aufenthalt von wenige» Stunden nnd Acsichtimma. der Grotte stattfinden. — (Krankenstand im allg em eincn Kra,t -tcnhause im Monate April 1 8 6 9.) Am Schlnsse des Monates März 1869 sind in der Behandlung geblieben 383 Kranke, 130 Männer und 250 Weiber. Zugewachsen sind im Monate AMl 1869 162 Kranke, 91 Männer uud 71 Weiber. .Entlassen wurden 160 Personen, 84 Männer und 76 Weiber, Gestorben sind ll Männer nnd 6 Weiber, so verblieben iu der Behandlung 373 Kranke, 131 Männer und 242 Weiber. — (Ueber den vorgestern statt gefun^ denen Tabor von Steinberg) erhalten wir nachstehende verläßliche Nachrichten: Schauplatz dieser Volksversammlung war eine Wiese des dcm ehemaligen Landtags^ abgeordneten Miroslav Bilhar gehörigen Gutes Steinberg nächst Zagurjc, Gerichtsbczirk Fcistriz. Für die Redner, Schriftführer, das Coiniio und das Negicrnngsorgan war eine Tribüne, von welcher ein schwarzgelbes Banner wehte, errichtet. In der versammelten Volksmenge von höchstens 4500 Personen waren fast alle Ortschaften der Etener-dczirke Feistriz, Adelsbcrg und Scnosetfch und theilweife auch die Bezirke Wippach und Planina vertreten. Ungefähr 400 Perfonen waren aus den küstcnläudischen Bezirken Sefsana und Volosca uud dcr Umgebung Triest's erschienen. Der Laibacher „Sokol," in einer Stärke von 45 Mann, seineil Starosta Devevec an der Spitze, und acht Citalnicas mit ihren Fahnen waren angekommen und die Musitbaude von Adclsbcrg trug zur Erheiterung der Menge bci. Die Ortschaft Zagnrje und das Gut Steinberg waren mit slovenischcn Fahnen, Reisig und Inschriften geschmückt. ^ ^. ^ , . Um 2 Uhr Nachmittags eröffnete Dr. Costa die Versammlung mit einer Vcgr'nßuug dcr Versammelten und cincm Hochrufe anf Cc. Majestät dcn Kaiser, worauf er den Herrn k. t. BezirlHanptmaun Globoöuit als Re-gicrnngöorgan vorstellte. Dr. Costa wurde nunmehr mit Acclamation Zum Obmann gewählt und theilte zunächst die emgelmift'ncn Vegriißmigstelcgrammc der Citalnicas in Trieft, Vülöka dotina, Rndniz in Böhmen, Mirna bei Görz Görz selbst, von dcn Slovcncn in Prag, von der Omiääiu» iirvattjllu. in Graz uud von Dr. Bleiweis mit. 780 Von den Neden wäre zunächst zu erwähnen, daß dcr Bürgermeister von Castna über die Pereinigung der Slo-venen in ein Verwaltungsgebiet kroatisch sprach, nud Theolog Do mice lj, über die Einführung des Slovcni-scheu in die Schule fast ^ Stunden sehr weitschweifig, fortwährend durch Zeichen der Ungeduld nnterbrochen, sprach und zuletzt abbrechen mußte, ohue seine Absicht, auch die Trennung dcr Schule von der Kirche zu besprechen, ausführe» zu können. Er schloß nlit dem cffectvollen Passus: Man möge uns lieber den alten Glauben, die alten Rechte lassen, als neue Steuern auflegen, da doch schon die allen unerschwinglich seien. Würdig und gemessen sprach sodann Dr. Lavrik, Advocat in Görz, über Einführung dcr slowenischen Sprache in das Amt. Die gleiche Frage behandelte nach ihn» Ge-meindefekrctär Staidl von Castua in croatifcher Sprache. Victor Dolenc aus Görz plaidirtc sofort für eine selbständige Ieucrassckurranz für Kram in Laibach mit imperativer Betheiligung, wobei er aufmerksam machte, daß Kram bei der wechselseitigen Versicheruugsge-sellschaft mit 20 p(5t. gegeuüber Kärnten und Steiennark belastet sei. Punkt 4 (Wiedereinführung dcr Taglia für Erlcgnng von Nciubthieren) wurde fallen gelassen, weil Dr- Costa darauf hinwies, daß der Gegenstand bereits sowohl von dcr Negierung als den« ^andesausschussc in Verhandlung genommen wurde. Neber die Wicdcrbcwalduug sprach sodaim Dr. (5osta, indem er die Präsidentschaft an Dr. Lavric abtrat, ohne jedoch besonderen Effect zu erzielen. Schließlich begrüßte ein gewisser Klavzar aus Görz die Versammlung im Namen der dortigen Elovcnen, indem er mit den Worten schloß: Xo vällMO 86! (ergeben wir uns nicht!) Noch wurdeu die mittlerweile eingelaugten Begrüßungstclcgrammc der Eitavnica'ö von Fiume, Proßet und Okal verlesen und der Tabor sohin von Dr. Costa geschlossen. Ium Andenken an diesen Tag wurde eine zinnerne Medaille geprägt und am Platz verkauft. Leider blieb der Tag nicht ohne Unfall, einem armen Familienvater von Scnosetsch wnrde beim Mörferladcn das Gesicht und eine Hand stark verletzt. — (Herr Eo mmerzicnrath Krupp aus Essen), der in weitesten Kreisen bekannte erste Großindustrielle Preußens, ist vorgestern auf dcr Rückreise von Nizza sammt Familie im hiesigen Hotel Elefant zu eintägigem Aufenthalte abgestiegcu. Die Fahrt von Venedig nach Trieft hatte derselbe mittelst Ertradampfer des Lloyd zurückgelegt, und wurde auch die Adclsberger Grotte besucht. — (Die Credit anstatt und die Strecke Laibach-Tarvis.) Das „N. Wr. Tagbl." schreibt: Neueren Bestimmungen zufolge dürste die Crcditanstalt denn doch allem die Gcldbeschassung sür die Strecke Laibach-Tarvis übernehmen, und zwar dürste die Creditanstalt dabei einem vielseitig tnndgegebenen Wunsche entgegenkommen nnd das Bezugörccht auf die Emission der dritten Serie dcr Nudolfsbahn den Besitzern der beiden frühern schon emittirtcn Serien überlassen. Nachdem nun bereits für 21 Millionen Gulden Äctim im Verkehre befindlich find, so würde man dem Besitzer von je drei alten Actien eine neue Actic zum Curse von 155 offeriren. Es fragt sich allerdings, ob es für den Besitzer der alten Actien einen Werth hat, scin Bczugsrecht gelteud zu machen. Wir glauben diese Frage entschieden bejahen zu sollen, weil sich der Durchschniltöcurs dcr Acticn nach Abgang des Bezugsrech-teö auf 160 stellt, während der Emissionscurs zwischen 155 und 156 betragen wird. Nun wollen wir allerdings nicht in Abrede stellen, daß die Actien durch die Vermehrung der Stücke um weitere acht Millionen Gulden nicht besser werden, aber immerhin bleibt den Subscribente» noch eine Marge von mindestens ü fl., von dcr sie erfahrungsgemäß auch den entsprechenden Nutzen ziehen werden. Eine osficielle Kundgebung über nähere Modalitäten dürfte erst später erfolgen. — (Sch l nßverhand l nngen beim k. k. Landesgerichte Laibach.) Am 12. Mai. Josef Ahlin: Betrug; Iohcnn Zorman und 6 Genossen: Diebstahl nnd Betrug. — Am 13. Mai. Leopold Ccleöuik: Nothzucht; Andreas Gaspcrlin und Georg Prosen: schwere körperliche Beschädigung; Johann Eczun: öffentliche Gewaltthätigkeit; Josef Horden: Majestätsbeleidigung und schwere körperliche Beschädigung; Johann Aikouc nnd Michael Ierman: schwere körperliche Beschädigung. — Am 14. Mai. Gertraud Branisel und 2 Genossen: Diebstahl; Barbara Celhar: schwere körperliche Beschädigung; Michael Borstuer und A Genossen: Diebstahl. Einaeseudet. Die vom Staate Braunschweig ausgegebenen, von der Firma Bottenwieser t5 l5o. iu Hamburg im heutigen Blatte angekündigten Prämienlose finden viele Abnehmer. Wir tonnen für den Äczng dieser beliebten Lose die genannte Firma, die in allerueuestcr Zeit wieder viele bedeutende Gewinne in Oesterreich ausgezahlt hat, angelegentlich empfehlen nnd machen alle diejenige», die sich der Vermittlung eines anerkannt suliden Hauses bedienen »vollen, ans die betreffende Annonce besonders anfmertsam Neueste Post. (Driginal-Telcttramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, »O. iMai. Se. Majestät der Kaiser wird Freitag Abends um 55 Uhr die Mitglieder beider «Häuser dcS Neichsrathes in den groften Appartements der Hofburg empfangen und Samstag Vormittags die Neichs-rathösession im^errmoniensaale feierlich schlic Heu. — Die „Abeudpvst" beruhiget beziiglich Deponiruug der Vtilitärcautionen. Prag, 9. Mai. (N. Wr. Tgbl.) Heute Nachts wurden in den Straßen dcr Stadt und der Vorstädte gedruckte Plakate revolutionären Inhaltes gefunden. DaS Programm fnr daS am 16. d. auf dem Oelocderc stattfindende Meeting ist an den Straßenecken veröffentlicht. Trieft, 9. Mai. Prinz Napoleol, hat der yestii-gen Volstcllullg im städtischen Theater in der kais>r-lichcn Loge beigewohnt u»d lvurdc vom Pnblicnin lebhaft begrüßt. Hcnlc Morgens ist der Prinz nach A^ram abgereist. Agram, 9. Mai. Prinz Napoleon ist nm li Uhr Nachmittags hicr angekommen und im Hotel zum Kaiser von Oesterreich abgestiegen. St. Gallcn, 9. Mai. Emcc telegraphischen Meldung an den Laudamlllm Sailer zufolge ist. dcr Rhein durch Fohn-Negcn dcdcutend gestiegen und ist daS Hoch-wasscr in EichemvicS bci Obeniet eingclnochcn. Bremen, 9. Mai. Die Vertreter deS Bremer Comit6s dcr Nordpol-Expedition beschlossen gestern, daß die Abfahrt dcr Expedition am 7. Ium stallst»' dcn solle nnd daß dieselbe so ausgerüstet werde, lim eiuc UcbcNvintcruug möglich zu machcn. Paris. 10. März. (Tr. Ztg.) DaS ..Journal officicl" uicldet: Pas Kaiserpaar besuchte gestern die ^audwillhschaftsausstclluug in Chartres. Auf die Ansprache des Bürgermeisters erwiderte der Kaiser: Ich vergaß uicht die gute Aufnahme, die ich vor 20 Jahren als Präsident in Ehartrcö fand. Hier appcllirte ich damals das erste mal au dic Versöhnlichkeit, heute nach einer siebzehnjährigen Periode der Ruhe und deS Wohlergehens führe ich dieselbe Sprache, aber mit mehr Autorität und Vertrauen, und lade die chreuwcrlheu Leute aller Parteien ein, die Regierung auf ihrer frcisiuuigen Bahu zu unterstützen und die daS uuerschütterliche Wert des allgemeinen StimmrechtcS bedrohenden Leidenschaften zu lickllmpfcn. Ich zweifle nicht, daß daS Volk bei deu bevorstehenden Wahlen würdige Manner mil dieser cioi-lisatorischen Mission betrauen werde, ich rcchue anf die Bewohner von Chartres, weil sie einen Theil jener acht Millionen Frauzoseu bilden, die mir schon dreimal ihre Stimme gaben und von glühendem Patriotismus beseelt sind. Wahre Vaterlandsliebe ist die beste Garantie für Orduuug, Fortschritt und Freiheit. Madrid, 8. Mai. (Cortcssitzung.) Es fand eine lange Debatte iu dcr Angelegenheit des Groß-Almoscniers statt. Die bezüglichen Acten werdcn einem Congresse vorgelegt werden. Ueber eine Aeußerung Balaguer's weist Prim energisch den Vorwurf zurück, daß er nach der Dictatur oder der königlichen Würde strebe. Sein einziger Wunsch sei, die Errungenschaften dcr Revolution confolidirt zu fehen. Er erklärt weiters, die Regierung kenne die wahre Sachlage iu Eatalouien und köune versichern, cs sei keine Gefahr eines Bürgerkrieges vorhanden. New-Iork, 8. Mai. Die Unionsregieruug ordnete gemäß dcr „Sinkina-Fundacte" den wöchentlichen Anlauf von 5.20er Bonds im Betrage von einer Million Dollars a:i. Telegraphische Wechselcourse vom 10 Mai. 5perc, Metalliaueg 61.90. — 5perc. M.'talliqneö mit Mai- und November-Zinsen «1.90, — 5verc.Naliol,al-Anlehen 09.00. — 1800er Staatsanlehen 101.20. — Vantactien 749. - Ercditaclien 284.40. -London 124.20. — Silber 121.75. — K. l Ducaten 5,89 Handel und Uolkswirthschastliches. Unificirunst. In Folge einer Anordnung des l. k. Finanzministeriums wurden die Course für die Aufzahlungen dcl Parteien >nif die onrch Theilschuldvcrschreibungeu nicht bedcckbarcil Beträge bis auf weiteres dahiu abgeändert, dasz dieselbe» del Auf" zahlnugen der Parteien fllr die in Nuten ucrzinSlichcu neuen Schuldtitcl dcr einheitlichen Slaatöschnld nut Hirse „ 2 50 Schöpsenfleisch „ — ^" Knturuh „ 3 — ^ Hähndcl pr. Stück — »s Erdäpfel „ 1 30 Tauben „ — N Linsen „ — -. ^ Heu pr. Zentner . 1 1? Erbsen „ — — Stroh „ . - 7" Fisolen „ 3 20 . Holz, harlci«, pr. Klft 5 20 NindSschmalz pr. Psd. — 50 — weiches, „ 3 3<> Hchwcincschmalz „ — 3^^ Wein, rother, ftr. Eimer 0 -" öpcck, frisch, ,. — ! 32 — weißer „ .-^ ^ Speck, geräuchert, Pfd. — 40 ,^ 2lugekommeue Fremde. Am «. Mai. S' KIngenfnrt Elefant. Die Herren: Potiaref, l. t, Beamter, von Idria, -" Graf Allcms, von Görz, -- Krnpp, von Eiönern. - - Ha»>l< ilaufin., von Gottschce. - Horvath, Kanfm., von Litlai, -" Morosntli, itaufm.; Hampcl, Reis,, und Frl. Arustciu, "0" Wicu. «u. Mg, 325 8» -i-w.l ! windstill Nebel , 10 2 „ N. 324.71 ! -l-l8.» WSW schw. halbheiter I 0-<" w„ Ali. 324«? -j-I3.l MSW.schw heiter ! Morgcnnebcl. Sonniger Tag. Hanfeuwollcn. DaS Tagt mittrl dcr Wärmc -^- 13'8", nm 3'4" übcr dcm Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Kleinmayr- N^««l^«k^^«^l 2Uien, ft. Mai. Die Börse verkehrte ansang« in gcdrückttr Stimmung, die jedoch später einer ctwaö frcnndlichcren Auffassung Platz machte. Valuta hob sich "i^' PlllslNvlllU)!. '/, pCt, Papiere, schließlich mehr begehrt, louütcn dcu seit gestern erlittenen Verlnst nicht einbringen. __________^____^___^___________ ^^ ^. Allgemeine Staatsschuld. Für 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zn 5 pCt.: in Noten verzinöl. Mai-Nuuembrr 0l.75 01,90 „ Februar-Angnst 01.70 01.W Silber „ Jänner-Juli . 09.50 09.00 " „ „ April-October. 09.50 09.00 Stcuer'aulehcn nlckzahlbar ^) . 98.75 99.- (?.) . i'7.75 !.8. - Lose V,1.1839......246.-248.- „ „ 1854 (4 "/,.) zu 250 ft. 94.- 9 >.- . „ 1800 zn 500 fl. . - 100. 100,20 . „ 1800 u 100 fl. . - 1V.- 103.50 ". ,' 1804 zu 100 fl. . .125.90 126.10 StaatS-Domäncn'Pfandbricfe zu 120 fl. ö W. in Silber . . U6.75 117.2o ». Grundentlastunas-obliaationen. Für 100 fl. Geld Waare Böhmen .... „ 5pCt. 92,25 92,50 Galizicn .... „ 5 „ 72.25 72.50 Nicder.Oesterreich. . „ 5 „ 95.— 95.50 Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 92.-- 92 60 Steiermarl ... „ 5 „ 90.— 91.— Ungarn.....„ 5 „ 82.— 82.2t, j «?. Nctien von Bankinstitute,,. Geld Waare Anglo-östcrr. Banl , . . . . 334.— 334.25 Anglo-ungar. Baut . . . .118.- 120.-Bodcn-Crcditllüstalt .... 280.— 2^5.— Crcditaustalt f, Haudrl n. Gew. . 283.50 283.70 Crcdilanstalt, allgcm. nngar. . . l07.50 108.— Eöcomptc-Gesellschaft, u. d. . . 832.— 83<>--Franco-österr. Van! .... 127.75 128.25 Nanuulllvanl.......749.— 751 — Vereiusbant.......121.75 122.- Verlehrsbanl.......134.75 13',.25 ». Actien von Transportnuterueh-mungen. Geld Waare Alföld-Fiumancr Nahn . . . 103.75 104.25 Böhm. Westbahn..... 191."0 192,— Carl-Ludwig-Bahn..... 210.75 üi17.25 Donan-DamPfschilii.GsMch. . 50?.— 509,— Elisabcth-Wcstbahn..... 190.50 191.- Fcrdiuauds-Noldbahn . . . 24('5.—8410. - Fiiufllrchcn-Barcscr-Bahu , . 1^6.25 180.75 Franz-Ioscphs.'Bahn .... 1Z3.75 184— wnbcrg-i5zcrn.-Iassytr-Vahll . 185.75 180.25 Lloyd, osterr........ 320. - 325.- ^ Geld Waare Omnibus (erste Emission). . . 268.— 270.— (zweite „ ). . . 148.— 150.- Nudolfö-Bahn......101,50 102.- Sicbeubilrgcr Bahn .... 101.75 102.25 Slaatsbahn.......354.— 355.— Südbahu........23^.30 234.50 Süd nordd Verbind. Bahn . . 104,50 105.50 Theiß Bahn.......210,50 211.50 Tramway........210.— 217.— «. Pfandbriefe (für 100 fl.) Mg. iist, Voden-Erebit-Austall Geld Waare verlosbar zu 5 pCt. in Silber 108.— 108 50 dto.in33I.ri!ckz.zu5pCt.inö.W. 90.75 9125 Natwnalb. auf ü. W. verloSb. ,u5pCt........95.25 95 50 Oest. Hypb. zu 5'/, pEt. rllckz. 1878 98.50 99. - Ung.B°d.-Ered.-Anst.zu5'/.pEt. 92.- 92.50 »'. «Urioritätsobliaatione». i. 100 ft. ö- W. Geld Waare Elis -Westb, in S. verz. (I. Emiss.) 89,50 90 -Ferdinands.Nordb, in Silb, verz. 107.— 107,50 Frllnz-IoscvhS.Vahn .... 91.75 92.25 G.Eall-Ludw.B.i,S.vcrz.l.Em. 100.— 100.50 , Geld M". Orstcrr. Nordwcstbahn .... 89.70 ^ Sicbcnb. Bahn in Silber verz. . 88.-^ ^,,^ Staatsb. G. 3"/« >'. 500 Fr. „I. Em. 133 — ^^ Südb.G. 3'/«!.500Frc. „ . . 112.2) U« Sildb.-Bons 0 °/, (1870-74) ^^ ü 500 Frcs......236.-^ ^ «. Privatlose (per Stück.) ^ Crcditanstalt f. Handel,1. Gew. Geld A, ^ zu 100 ft. ü W......169 - ^M Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15.-- ^ ^ Wechsel (3 Mon,) Geld ^"Zg Augsburg für 100 fl südd. W. 103.W M Fraulfurt a.M. 100 fl. dctto 103.30^ Hamburg, filr 100 Marl Banco 91 ^' ^ls" London, sür 10 Pfund Sterling 124 1? '^ Paris, für 100 Francs ... 49.45 " l5o«r« der Geldsorten ^ Geld «"ll. K. Mituz-Ducater. . 5 fl. 88 lr. 5 ft- ^ , Napoleonsd'or . . 9 ,, 93 ,. 9 " ä?, -Silber . . 121 „ 75 „ 1^2 ,< ,, Kraiuifchc GrundeullastuugS - Obligation^ vatnoNruu«: 86 50 Geld. 90 V°"