.z^ TOO. Dinstag am HG. November «8HS. Die „Vaibachel Zeitung" erscheint, mit Axsnahme d.r Son»- und Feiertags, täglich, und kostet sainntt den Beilagen i,n >,io,»plolir g,>n;jährg 11 st., halbjährig ö >i. !i^ lr., mil Kreuzband im Comptoir ganzjährig l2 ft., halbjährig 6 fl. Für die Zuteilung in's Han^ st,ld h a l bj ä h ci g ^lU lr. inehr zn entrichte». Mit l»cr Post Porto» jrci ganzjährig, nntet Kreuzband und gedruckter Adresse l5 si., halbjährig 7 st. 3l) kr. — Inseration >5geb iihr für eine Sl'.Utenzeilc oder den 3lan,n derselben, für ein« malige Einschaltung 3 lr., sür zweimalige ^ lr., sür dreiinalige 5 kr. (5, M, Inserate bis 12 8cilen losten l st. für 3 Mal , äl> fr. snr 2 Ma! n»d H0 fr. filr l Mal einzuschalten. Zu diesen Ml'ühvtn ist nach deiil „provisorischen Gesetze vom 6. November l«50 für Inserationsstaiupel" noch 10 lr. fnr eine jedesmalige Einschaltung hin ftenliche Fortschritte. Baron Wattmann, n>. >»., Hosrath. Dr. Trogher. Leibarzt Sr. k. k. Hoheit. I),'. Patay, Ober. Stabsarzt. Von» südöstlichen Htrieftsschauplaitze. Ans Valaklaua, vom 27. Oktober, wird dem „H. Ä" beuchtet-. Das Kanonircn und Vombeinversen zwischen dcn Batterien der südlichen und nördlichen Hafennfcr wird in Sebastopol nach wic voc ganz erfolglos und dabei ziemlich lässig fortgebt. Die Gerüchte vom Wieder» anfban der Stadt scheinen sich nicht bewahrheiten zu »vollen, dagegen nehmen jene, welche ibr eine gänzü» chc Zerstörung prophczcictcn. wicdcr übllhand und sin. den gegenwärtig »m so, mehr Glaxben, als die Ver. muthung, cs würden 3 Divisionen in Sebastopol übcr' wintern, sich durch t>ic ihr ganz entgegengesetzten Win. terlager-Arrangementö als dnrchans irrig erwiesen hat. Aus diesen Angesichts einer starken feindlichen Armee von der Nothwendigkeit gebotenen Arrangements aber auf gänzliche Zcrstörnng schließen zn wollen, scheint uns cbcn so irrig zn sein, und schließen wir nns daher auch der unter unsern Sanitätsbeamten ans« gesprochenen Meinung an, daß sä'mmllichc Ambnlan. cen der französischen und englischen Armer, erstere nach Scbastopol, letztere nach der Karabelnaja ver> legt und dort für die Daner des Winters zn grö« ßern, selbstständigcn Lazarethcn verschmolzen weiden würden. Dic Vermuthnng, daß cs Alliirtcrscits in diesem Jahre nicht mehr zur Offensive gegen die rnssische Tschcrnaja- uiw Vclbet'-Position kommen dürfte, hat sich vollkommen und zwar scit bereits acht Tagen bc> stätigt; die Vorposten der Vaioar > Armee sind aus Icnisale und Fotsalc wieder herausgezogen worden, imd die Armee selbst ist mit Hinterlassung von « Infantcric'Vataillonen und zahlreicher Artillerie anf dem Ehamli-Plateau wieder in ihre vormaligeu Stellungen eingerückt. Dic crstc Division lngm im Vaidarthale, die dritte und cilstc an der Tschcrnaja (anf dem Sapnnbcrgc nnd dcn Fcdjnchinbcrgen), die feindliche Armee zwischen Kamara und Tschorgnn. Ein türkisches Lager mstirt nicht mehr, denn seine Mannschaften sind zu ihrer größten Frcndc endlich von hier — wo sie theils unnütz, theils nnr im Wege waren — nach SnchnM'Kale zn der Armee Omer Pascha's eingeschifft worden. — Ein Zuavenhausc, welcher, über die Vorpostenlinic binauödriugcnd, dem Palais Noronzoff eine Ranbvisitc abstattete, soll dasselbe nicht nur arg ausgeplündert, sondern auch einen Theil des berühmten Gewächshauses demolirt, die Meisten dcr darinnen befindlich gewesenen edlen Pflanzen vernichtet, außerdem im Schlosse selbst viele Kunstgegenständc zertrümmert und beim Rückmärsche das in der Nähe gelegene Dörfchen dcn Flammen überantwortet haben. Wie man erfährt, sind alle Anführer des Raubzugcs von dem General'Kommando nur sehr milde, die übrigen Thcilnchmer aber mit bloßem Arrest bestraft worden. Die Witterung hat sich sehr verschlechtert. Sturm und Negen wechseln theils mit einander ab, theils agircn sie gemein» schaftlich gegen uns. Die gastrischen Erkranknngs« fälle mehren sich wieder, namentlich unter dcn bei dcn Straßcnbanten (von hier nach Sebastopol und von hier über Kamara und Tschorgnn nach dem Chamli-Platcau) beschäftigten Arbcitcrn nnd Solda-tcn. Ein zwcitcs Ucbcl, welches das schlechte Wet> tcr unter dicscn crzcngtc, ist dcr übermäßige Genuß von geistigen Getränken, dem sic sich crgcbcn. — Die Cholera, unter dcn Sardiniern wieder sehr stark um sich greifend, beginnt nun auch wieder im fran« zösischcn Vager Umzng zu halten nnd hat die Pa> ticntcnlisten bereits um eine nicht uubeträchtlichc Anzahl von Namen vermehrt. Oesterreich. Wien, w. November. Mit großer Vcfric-digung wird allgemein wahrgenommen, wic dic östcr» rcichischc Nationalbank in neuester Zcit dcr Ausbrci-tnng ihrcr Wirksamkeit in den einzelnen Kronländcrn eine erhöhte Anfmeiksamkeit zuwendet. Früher mnßtc eine Stadt in dcr Provinz oft Jahre lang um dic Einführung eines Eskomptefilials bci bcr Vankoirck« tion pctuionircn, nun wcrdcn iil Laibach, in Ncichcn< dcrg, in Dcbrcczin auf cin Mal Zwciganstaltcn crrich> tct, drr Eskomptirungsfond dcr Anstalt in Kronstadt wird crhcblich vcrmchrt und cs wcrdcn schon wicdcr ncnc Pläl?c, wic Tcmcsvar, Prcßbnrg u. s. w., gc-nannt, die nach Ablauf dcr kürzcstcn Frist in dcn Vcsip von Töchtcrinstitutcn dcr Nationalbank gesetzt werdcn sollcn. Es läßt sich hoffen, daß die Nationalbank dnrch verdoppelte Thätigkeit ihre frnhcrcn Versäumnisse balo nachholen lvird, und man darf oahcr jcl)t über dcm Interesse, das die ncucn Kre-oitanstaltcn allgenicin crwcckcn, das Gebaren jenes Instituts uicht aus dcu Augell verlieren. Dieses Lcytcrc kann dcr National-Indnstric mit großcr ssrafl unter dic Arme greifen; während dic neue Handeln bank Anfangs mit einem Stammkapital von nnr (iN Millionen Gulden opcriren wird, kann dasselbe über einen Fond von 70, odcr nach Znschlag dcs Nrscrvc-kapitals von 80 Millionen verfügen, der sich für die National'Gewcrbsamkcit nm so wirksamcr machen wird, je mchr dic Vcrkänfc dcr Staatsdomänen fortschreiten werden. Dic Nalionalbank vcrdicnt aber jel)t nmsomehr die öffentliche Aufmerksamkeit anf sich zu lcnkcn. als jeht, wic man erfährt, wicbtigc Abänoe-rnugen in dcm bestehenden Reglement bcvorstchcn, wclchc die Einführling neuer Geschäfte und dic Erweiterung von schon bestehenden, wic des Eskomplc>, dcs Vorschnß- und Girogcfchäftcs, bczwccken sollen. (Donau). — Im verflossenen Iahrc hat die Gemeinde Wiens einc Anzahl von mehr als l3.000 Armen größtcntbcils mit regelmäßig fortdauernden bestimmten Beträgen nnlcrslnttt und beiläufig' !^!00 Indivi» ducu in dcn vcrschieocnen stadtischsn Armenhäusern gänzlich verpflegt, wozn mil Einrechnllng der Negie> kosten ein Aufwand von nngefähr 200.000 fi. (5. M. nothwendig gcwescn. — Der Papierfabrikation droht eine gewaltige Konkurrenz, da eben eine Erfindnng in Allsführung ist, nach welcher Hadern nnd Tnchtrümmcr zn gc> schmackvollcn Teppichen verarbeitet, somit besser verwerthet werden können als bci Vcnühnng zur Pa< picrfabrikation. — Wegen Vcwcrkstcllignng dcr Ncinignng dcr Straßen Wiens zur Nachtzeit und nicht bei Tage, wic es jetzt geschieht, ist dcm Gemcindcrathe abermals cin Vorschlag gemacht worden. — Wie die „Milit. Ztg." hört, soll die Vewaff. nnng der Infantcrictrnppc mit gezogenen Gewehren, mit Rücksicht auf dcn geringsten Zeit. und Kostcnanf« wand, folgender Art vor sich gehen. Vor Allem ist nothwendig: l) die Erzeugung von Iägcrstnken nnd Dornsluhen für die Iägrrbataillonc; 2) Erzeugung von ncucn gezogenen Infantcricgcwchrcn, bis der Abgang vom vorgeschriebenen Gcwchrstand der gc> sammten Infanterie vollkommen gedeckt ist; A) dann Umstalt'.mg allcr vorhandenen glatten Infantericge» wehre in gezogene »nit Kapsclschlösscrn; ^) dic vorhan« denen Kammcrgcwchre sollen mit Kapselpcrknssion um« gestaltet und tt) die Erzeugung von neuen glatten Gewehren eingestellt werden. Rücksichtlich der Vcr> theilung sollcn 1) bci sämmllichcn 32 Iägcrbataillons die Unteroffiziere nnd das dritte Glied vorerst mit Dornstnhen, die zwei ersten Glieder mit Iä^er-stutzen; 2) die Linicninfanterie, nach dem Vor« rathe der neuerzeugtcn Infanteriegcwehre und zwar cin odcr zwci Vataillonc eines jeden Linien»Infan-tcrierlgimcntö durchgchends mit derlei gczogeneil Ge< wlhren. die übrigen Vatalllonc mit umgestalteten Infantcriegewehren. die Schützen mlt Aufsätzen, die andern ohne Aufsätze, endlich 3) bei den Grcnztrup< pcu dic Unteroffiziere und alle drei Glieder mit Kam« merbüchscn bcthellt werdcn. In dieser Weise würde in zehn Jahren die ganze Armee mit gezogenen Ge< wehren und Kapselfchlösscrn bclhlilt fein, und nur zweierlei Mnnition, jene für Iägcrstntzcn für Infan< tcric und Jäger nnd dann die KammcrbüchseN'Mn-nition für Infanteric nnd Grenzer, in jedem einzel« nen Bataillon aber nnr einerlei Mnnition in Gc» brauch kommcn. — Die Kronstädlcr Handclskamincr spricht sich in ihrem letzten Berichte sehr warm zn Gnnstcn einer von Kronstadt nach der Walachei zn bauende» Eisen» bahnliillc ans. und zählt zugleich die Schritte auf, die von ihr zur Verwirklichung ditses für den Han» del Oesterreichs und namentlich Ungarns höchst wich-tigen Unternehmens bereits geschehen sino. Sie sandte nämlich im Monate Angnst einen besondnen Vcvollmäch!igt?n nach Vnkarest, dem cs gelang, so» wohl den Füvstcn Stirbcy als auch die angesehensten Bojaren sür das Uiüernchmcn zn intercssircn. die dcm letzteren ihre Unterstützung znwcndcn zn wollcn erklärten. Eben so hatte er sich dcs Vcistandcs dcs k. k. Gcncralkonsnls Herrn v. Wckbccker nnd dcs Grafen Eoronini zu erfrcllcu, deren Rath und Un< tcrstütznng er einen großen Theil dcr erzielten Er- ' folge beimessen zu müssen erklärte. Im Allgemeinen ist man daher zn dcn besten Hoffnnna.cn bcrcchtigt. nnd wcnn drr Plan wirklich zu Stande kommt, so vcrdicnt gewiß die Kronstäotcr HandclSlammcr dcn Dank der ganzcn Geschäftswelt von nah und fern. Wien, 17. November. Der k, ?. Intcrnuntinö Herr Varon u. Prokesch-Ostcu wird im Laufe dicser Woche seine Rcisc nach Konstantinopcl antrctcn. Dcs. sen Familie befindet sich bereits hier. «»KR — Gin ueuer Lehrplan für das thicrärztliä)c Studium soll festgestellt wcrdcu. Im Zusammenhange mit diesem Antrage iverdcn auch Berathungen gepflo« gen, ob für dic Zukunft dic sogenannten Kurschmide behufs dcr Behandlung dcr Pferde beibehalten werden, oder mir eine Klasse von Thicrärztcn gebildet wer« den soll. — Der Herr Direktor des Bauarchives, v. Strcfflaur, hat Schichtcnlarten einzelner Kronländer nnd drr Alprngegcndrn nach dem rcichballigen Mate» lialc entworfen nnd läßt dieselben zum Theile in Holz ausführen. Keine andere, noch so ausgezeichnete Ans-fübrungsmchodr kann einen genaueren, schnelleren nnd sicherern Uebcrblick dcr znnehmcndcn Höhen gewähren, als diese vom Herrn Strefflanr gewählte. — Ein Gerücht will wissen, daß ein nener Pfortengesandtcr nach Wien kommen werde, da Herr Arif Effendi für einen wichtigeren Posten im inneren Staatsdienste bestimmt sci. — Znr Gründung von Hypothekenbanken in den Provinzen sind höbcru Orts mehrere Projekte ringe» reicht. Darunter befindet sich anch cin das Krouland Stciermark betreffendes Elaborat, in welchem vorge. schlagen wird, die zu gründenden FilialhypolhckenbaN' kcn mit den Sparkassen in Verbindung zn bringen. Man erfährt, daß dcr Administralionsrach dcr Kredit-anstalt für Handel und Gewerbe noch in diesem Mo> uatc gewählt werden, nnd seine Thätigkeit mit der Veröffenllichuug des Subscriptions < Pragramms für die Altieu beginnen soll. — Der Wiener Verein znr Sammlung von Veiträgen für den Iellacic »Invalidcnfoud hat mit Abscndung der Schlußrechnung seine Thätigkeit gc^ schlössen. Die Gcsammtsummc dcr für den geuann« ten Invalidcnsond gesammelten Beiträge belauft sich auf N2.737 fi. 20 V2 kr. Mit herzlichen Worte» nimmt der Verein von allen Theilnehmeru Abschied, indem er für die noch immer beträchtlichen, auf dem Altare des Vaterlandes dem heiligste» Zwecke gewid« imtcu Spenden dankt. — Jene Medaillen dcr hiesigen Industriellen bei der Pariser Industrieausstellung, welche von den Vcthciligteu nicht vrrsönich in Paris übernommen wurdeu. werden densrlbcn nach ihrem Eintreffen durch den Herrn Handelsministcr in feierlicher Weise übel' mittclt werden. Trieft, 17. November. Dic «Triesler Zri< tung" schreib!: — Dcr hiesige Stadtmagistrat macht bekannt, baß Mittwoch 2l. Nachmittags um 4 '/2 Ubr in dcr Kathedrale St. Just ein Tcdeum für das Anfhörcn der Cholera stattfinde, nnd an diesem Tage wie an jedem andern Festtage die Geschäfte ruhen und die Gewölbe geschlossen sein werden. In dcr Begleitung des österreichischen Abgeord» ncten Ncgrclli, welchem Arbeiten zn der projektirten Durchstechung der Landenge von Suez übertrage,, sind und der sich vor Kurzen nach Egyptcn einschiffte, be> findet sich der Architekt Kndli von St. Gallen. Prag, l<». November. Herr v. Lämcl ist bereits aus München zurückgekehrt nnd mit dem kaiserlich französischen Ministerialbcamten Herrn dc Pcrrier wieder nach Wien abgereist. Wie die „A. A. Ztg." meldet, konnte sich derselbe über dic wichtigen Fragen, welche in München znr Verhandlung kommen, nicht versläxdi'gen. Tirol. Am 26. v. M. verließen, laut Bc> richt im „Tir. V.". zwei rüstige Pancrnmadchen von Haid ihre Heimat und wanderten gutcn Muthes west, wärts übers Gcbirg i»s Engadin hinüber, willens, am folgenden Tag auf den, nämlichen Wege heim» zulchrcn. Aber die gntcn Mädchen ka,ncn nicht mehr znrnck. sondern sind bis znr Stunde vermißt und ohne Zweifel vernnglückt. Die lehte Kunde. die man über sie einzuzieheu vermochte, reicht bis zum 27. Morgens tt Uhr; dort waren sic bereits auf der Nück' reise begriffen, nahmen anf einem einsamen znm Dorfe Sins gehörigen uud dicßsrits des Inuö gele-genen Hofe ein Frühstück, und stiegen sodann bei hän> gcudcm Nebel in östlicher Richtung bergauf der Hei> mat zu. Sie mußten einen sehr beschwerlichen und gefährlichen Weg von beiläufig 6 Stundcu zurück-legen, und zwar über tiuru hohen, mit tiefem Schnee bedeckten Gcbirgskamm, und da es an, selbigen Tage später anch zu schneien begann nnd dichte Nebel dic Aussicht sperrten, so läßt sich mit Grund vermuthcu, daß sie sich im Gebirge verirrten, nnd entweder er« mattet hinsanken nnd im Schnee den Tod fauden, odrr über eine der schauerlichen Felswände stürzten, deren es in dortiger Gegend viele gibt. Die wackern Mäuucr und Junggesellen von Haio stiegen zu wie> verholten Malen in großer Anzahl auf jene verhäng» ^ nißvolleu Gebirshöhcn nnd wateten bei allen, Un> I gestüin der Witterung ganze Tage im Schnee hcrnm, alle Winkel uud Schluchten in Kreuz und Qucr durch« spähend, aber aUc Vemühungen dieser Vravcn blic< ben leider erfolglos. Da es inzwischen fast alle Tage schneite, dürften die nnter tiefer Schneedecke liegen» den deichen wohl erst von den Strahlen dcr Früh° lingssonne ans Tageslicht gefördert werden. Deutschland. Berlin, 16. November. In Vezug auf die Vorschläge der österreichischen Ncgiernng wegen der Münzeinigung, schreibt man dcr „V. V. Z.," welche durch Hrn. v. Brentano hier vertreten wnrden. er> sahrcn wir aus sicherer Quelle, daß die Absicht Oc> sttrreichs auf die Ausprägung einer Vereiusgoldmüuzc von gleichem Gcwicht und Gepräge für das ganze Bnudesgebict gerichtet ist, die indcß kciucu festen,' soudcru einen periodisch nach Maßgabe des Werthes der edlen Metalle auf dem Geldmärkte festzustelleu-den Kurs haben soll. Die österreichische Regierung stellt hierbei ganz nach dem Vorgange dcr Vcrhano« Inugcn über dcn Zoll< und Handelsvertrag, eine Bundes »Kreditbank'Einigung in die Perspektive. DreSdeu, 13. November. Ueber das Ve< finden Ihrer k. Hoheit dcr Prinzessin Amalia wird ans Leipzig berichtet, daß dcr entzündliche Zustaud des linken Auges, welcher sich am Sonntag Abend nach mehrstündigem Verlassen deS Bettes etwas ge> steigert hatte, sich wieder vermindert hat, daß das allgemeine Befinden dcr hohen Frau gestern völlig gut und das rechte Auge ohne Störuug geblieben sci. Znglcich wird mitgetheilt, daß der Ihre k. Ho> heit behandelnde. Arzt (Dr. Eoccius) von dem glück' lichen Erfolge sci»er Operation überzeugt sei nud die begründetste Hoffnuug habe, daß Höchstdicselbc das Kraukcnlagcr nicht verlassen werde, ohne sich des Augenlichtes wieder zu erfreuen. Die Theilnahme, welche Ihrer k. Hoheit in Leipzig bezeugt wird, ist ciuc cbcn so allgemeine als aufrichtige, uno eine gleiche Theilnahme gibt sich nicht nnr in dcr hiesigen Nest-dcnz niw im ganzen Lande, sondern auch weit über wessen Grenzen hinans knnd. F r aukfnrt, 13. November. AIs am vori> gen Donnerstag der k. k. FML. Freiherr v. Prokcsch' Osten die Ncisc nach Wien antrat, um wohl für lange Zeit nicht mehr hierher znrückznkchreu, hatten sich auf dem Bahnhof ciuc große Auzahl von Freun» den nnd Verehrern dieses Staatsmannes cingcsuudcn. um sich mit einem lcytcn Wort und Blick von dem> selbcu zn verabschieden. Achuliches wiederholte sich, als gcsteru die Gemalin nnd Familie des Frclherrn v. Prokesch ebenfalls nach Wieu abreisten. Italien. Se. Majestät dcr König beabsichtigt, nach Mcl« dung des „Espcro", noch vor seiner Abreise über die Nationalgarde und Brsahung Turins Heerschau zu halten, um in solcher Wcisc Abschicd von ihucn zu nehmen, Vor einigen Tagen hat sich. — wie die „Armo> uia" meldet — cin mit mehreren Orden dekorntes Individuum dem französlschcn Gesandten am Tnriner Hofe als ein aus der Krim zurückkehrcudcr Kapitän von der französische»! Kriegsiuarine nnt dcr Erklärung vorgestellt, cr habc dcn Auftrag, bcdcutcudc Eiukälifc für den Bedarf dcr Krimarmee zu macheu, uud die bczüglichcu Snmincn bci dicscr Gesandtschaft zu er» heben. Seine Papiere wurden in Ordnung gefunden, und die verlangten Summen ausbezahlt, mittlerweile aber auch telegraphisch in der Krim bezüglich dcs ucr meiullichen Kapitäns nachgefragt, woranf die Antwort erfolgte, cs sei cin ftüchtig gewordener Galcercnsiräf« liug. Der Befehl zu seiner Festnehmung wurde so» fort erlassen; dem Vernehmen nach ist man in Genua sriner habhaft geworden. Dem Depntirtcu Martelli ist dic für Bürgcrmuth bestimmte goloeuc Medaille der Verdienste halber, die er sich während der Cholcracpidemic in Sassari er« worben, in Turin in Gegenwart dcr Nationalgarde, bei der cr Major ist, auf der Piazza S. Carlo vom Syndikus der Stadt übergeben worden; die National« garden überreichten ihm bei demselben Anlaß cincn Ehrcnsäbcl. Tchweiz. Die Aktiengesellschaft, die sich zum Bchufe der Herbeiführung eiuer ncucn Verbindung zwischen dcr Schweiz und Italien gebildet, hat ihren Sip in Pa> ris und ist unter dem Namen: „Zentral-Verbin« dungsbahn der Schweiz nut Italien" zur Anlage einer Eisenbahn vom Gcnferscc durch das Nhonelhal nach dem Simplon nnd der Grenze von Piemout konzes« stonirt worden. Während die Viktor-Emanuelbahu dcu Gcufcrsce (resp. Frankreich vermittelst dcr Lyon« Gcnfer'Eisenbahn) mit Savoycn u>ld durch Ueberschrei» tuug dcs Mont Cenis nut de>u nordwestlichen Theil oon Italien iu Verbindung sehen wird, soli die neue Linie, ciuer alten Handelsstraße folgend, aus dem Rhonethal über den Simplon und Donw d'Ossola nach dem Lago Ma^giorc führen, wo sie sich an die Bahn anschließt, welche von Genua in nördlichcr Rich, tung nach dem See nnd an den Fuß der Alpen führt u>d bis Aroua vollendet ist. Die Bahn wird also Genf, Bern und Basel mit Turin, Gcuua uud Mai. land vrrbindeu nud cine Lücke auöfülleu, welche bis her zwischen dem nördlichen Italien und der Schweiz resp. dem übrigen Europa bestand. Vorläufigen Be< stimmungen gemäß wird die Linie von Bouveret oder Villeneuue, an der Ostspitze, des Genfersce's beginueud, läugs des Rhonethalcs bis Sion gehen, von da au writer uach Lcuk und Bryg, von wo sie vermittelst ciucö 4 Kilometer langen Tunnels durch dcn Sim< Ion nach Domo d'Ossola führen soll. Vorläufig wird nur die Bahnstrecke vom Genfcrsec bis Sion ausgr. führt. Mit Genf würde sie vorerst durch Dampfboote vcrbuuden werden, welche, wie in Amerika, die bela» ocnen Waggons vou den Schicncu unmittelbar auf das Gleis am anderen linde des See's transportim« werden. Frankreich. Paris, 12. November. Heute kam das erste Detachcmcnt der kaiserlichen Garde aus dcr Krim iu Paris an. Es war cine 3—400 ,Maun starke Ab« thcilnng Gendm'meu. An dcr Eisenbahn wurden sie von cmer Abtheilung Garde-Gendarmerie, von ihren Frauen und Kindern uud riucr großen Menschenmenge empfangen. Der Zug begab sich über dic Boulevards uach dem Tuilcricichofe, wo sie. dcr Kaisrr empfing. Die aus der Krim helmkchrcnoru Grndarmeu bildeten einen scllsamen Kontrast mit ibrcu Waffenbrüdern, dic während dcs Sommers in Paris der Ruhe gc< pflegt. Ihre Fahne war zerschossen, ihre Bärenmüz. zcu warcu verbrannt, uud ihre ganze Kleidung, so wie ihre verbrannten Gesichter sprachen von den Etra« pazcn, die sie dnrchgemacht. Wie man hört, wird dcr Kaiser außer dcr sämmtlichen kaiserlichen Garde noch 8 bis U) Regimenter, namentlich Truppen, dic am meisten sich ausgezeichnet uud gelitten haben, nach Frankreich zurückkommen lassen, damit sie eine Zeit lang dcr wohlverdienten Ruhe genießen können. Diese Regimenter — seht man hinzn — würden nicht sobald wieder erseht wcrdcn dnrch andere aus Frankreich nach der Krim zu entsendende Truppen, uud die jüngst aus dcm Lager vou St. Omcr abgezogene Division dürfte die letzte sein, die diesen Wiutrr dahiu geschickt wcrdeu wird. Großbritannien. „Was ist ein Fremden-Gescy?« sagt die „Mor< uing-Post". „Nichts als eine für dic Sicherheit dcs Reiches nothweudige Polizei-Eiurichtuug. Die Aktc von 1793, erlassen zu ciucr Zeit, wo Tausende von R»55 Fremdlingen in's Land strömten, war in ihren Bestimmungen schr streng. Sie zwang alle Ausländer, sich registriren zn lassen, mit Pässen zu versehen und an cincn festen Aufenthaltsort zu binden, und sie er< mächtigtc den Staatssekretär, sie dnrch schriftlichen Vefchi ^!l7lllil!) ans dem Reiche zu verweisen. Weigerte sich der Fremdling zu gehen, so konnte er ein» gckcrkcrt werden. Hausbesitzer, die einen Fremdling beherbergten, setzten sich schweren Geldst.afcn aus. Im Jahre 1330 ging eine Akte durch, welche die Registrirung aller im Lande ankommenden Fremden vorschrieb; aber da auf die Nichtrcgistrirung keine Strafe gesetzt war, blieb das Gesetz ein todter Blich-stabe. Die Fremden>Me von 1848, welche im da» rcmffolgendcn Jahre erlosch, verdient kaum den Na> men einer sehr tyrannischen oder inquisitorischen Maß> regcl. Sie ermächtigte zwar den Staatssekretär, einem Fremden die Abreise aus dem Reich anzubefehlen, aber zugleich führte sie ein Appcllatiousrccht ein, welches, wic wir schließen dürfen, in cinc etwaige von der jetzigen Regierung einzubringende Mastregel aufgenom« men werden würde. Gemäß der Akte von 1848 cr> hielt der Ausländer, vor seiner Entfernung, eine schriftliche Anzeige des ihm zur Last gelegten Vergehens und vermochte er darauf sich zn verantworten oder zn entschuldigen, so halte er das Recht, vor dem gehei» men Staatsrath (I'l-iv^ ('mllwil) gehört zu werden und Zeugen für sich beeiden zn lassen. In der Zwischenzeit konnte jeder Nichler ihn gegen Bürgschaft auf freien Fnß stellen. So wurde die gewöhnliche Maschinerie der gesetzlichen Untersuchung aufgeboten, um selbst die anscheinende Ausübung irgend einer will» kürlichcn Gewalt zu verhüten. Es ist zn bcdancrn. daß man dksc Akle l>cim Ausbrnch des Krieges nich« wieder ins Leben gerufen hat. Lord Aberdeens Rc> gicrung jedoch enthielt sich dlsscn, und wenn die Nach. folger derselben gezwungen sehen sollten, das Fremdln gcsctz wieder herzustellen, so kann sie deßhalb kein Tadel treffen; die Schnld wird an den rothen Republikanern und den mit ihnen verbündeten Radikalen - liegen." Belgien. Brüssel, !4. Nooembcr. Gestern hat die Eröffnnng der Parlamentssession für 18^il—1850 stattgefunden. Se. Maj. der König hielt folgende Thronrede: «Meine Herren! Ich erhalte wiederholte Beweise der Sympathien und des Vertrauens der fremden Regierungen. Mein uiclgclicbler Sohn, der Hcrzog von Brabant, hat in den verschiedenen von ihm besnchtrn Ländern in den ihm daselbst zu Theil gewordenen Aufnahmen den hohen Rang zu erkennen vermocht, den unser Vater» land unter lcn Nalionen einnimmt. AIs Batcr und als König habe Ich Mich beglückt gefühlt, Mich der Elistcnz dieser einmüthigcn Gesinnungen vergewissern zn können. Die innere Situation des Landes ist Angesichts der schwierigen Zcitvcrhällnisse allgemein befriedigend. Inmitten so vieler Elemente der Wohlfahrt und Si' chcrhcit ist Mein Her; jedoch beim Anblick der schmerz' lichen Prüfnngen bewegt, wclchc der hohe Preis der Lebensmittel Uns auferlegt. Schon haben sich Regie» rnng, Lokalbchörden und Privatgesellschaften in einem und demselben Gefühle nationaler Solidarität geeinigt. Sie werden sich die Unterstützung diescr Bewegung zur Pfticht machen, Sie werden mit wohlwollendem Eifer die Vorschläge prüfen, die Ihnen behufs dcr Begünstigung der Arbeit und der Erleichterung der Ernährung der Bevölkerung, die Unserer Fürsorge so würdig sind, werden vorgelegt werden. Ich baue anf die Mitwirkung jeder Art von Ergebenheit und auf den Schutz dcr Vorsehung. Die Verhältnisse verleihen dein Gesetzentwürfe, der Ihnen bezüglich dcr Wohllhäligkcits'Instilnlioncn «nd mildthätigen Stiftungen vorgelegt werden wird, cin Interesse dcr Gegenwart. Der Unterricht in allen seinen Abstufungen nniß für die öffentlichen Gewallen sowohl als für die Fa> millen ein Gegenstand beständiger Fürsorge sein. Sie werden die Frage der Organisation von Universitäts» Prüfnngs'Iurys vom doppelten Slandpnnkt der Frei» hcit und dcr Wissenschaft zu lösen haben. Wissenschaften uud Künste bezeugen duveh ihre Fortschritte die Entwicklung dcs intellektuellen Lebens des Landes. Unsere Schule hat sich bei zwei gleich« zeitigen Ausstellungen durch die bcmerlcnöwerthcslen' Werke ansznzcichnrn gewußt. Mlt gerechtem Stolze hat Belgien bei dcm von Frankreich allcn produzircndeu Völkern geöffnetem Konkurse die ausgezeichnete Stellung würdigen schcn, die es in Folge seiner Agrikultur und seines Gewerbe» fteißcö einnimmt. Der Handelsverkehr erhält sich in gedeihlichem Stande; unsere Beziehungen zu entfernten Länocrn gewinnen fortwährend an Ansdehnuug. Die Kam» mern werden mit Theilnahme vernehmen, daß sich zu den zwei Dampfschifffahrtslinicn, welche mit den vcr> einigten Staaten und Brasilien verkehren werden, noch eine neue, für die Levante bestimmte Linie hinzu gefcllt. Sie werdcu die, Modifikationen des 3uckcr»Accise-Ocsctzcs prüfen. Ihr Zweck ist Erhöhung dcr Staats« cinkünfle, und dergestalt Mitwirkung znr Anfrcchthal-ttlng Unseres finanziellen Gleichgewichtes. Es werden Ihnen Gesetzentwürfe bezüglich des Stempels auf kommerziellen Dokumenten und bezüglich dcr PrndholNmcs'Konscils znr Berathung vorgc» legt werden. Die Arbeiten der Revision dcs Strafgesetzbuches werden fortgesetzt. Das zweite Buch wird Ihnen im Laufe der gegenwärtigen Session vorgelegt werden können. Eben so werden Sie die Umänderung und Er? gänzung der Gesetzgebung über Organisation dcs Gc> richtsstandcö vorzunehmen haben. Die Armee fährt fort. sich durch Unterricht und Disziplin dcr Fürsorge dcr Regierung und dcs Wohl. wollcns der Kammern würdig zn zeigen. Sie gibt eben so wic die Bürgerwehr fortwährend Beweise ih< rer Ergebenheit für Unsere Institutionen. Eine von Meiner Regierung eingesetzte Kommis. sion ist lliit dcr Prüfung aller auf die Kriegsmarine bezüglichen Fragen beauftragt. Mehrere Arbeiten von allgemeinem Nutzen sind in dcr Ausführung begriffen. Mcinc Regierung er-achtet ihre schleunige Vollendung als Pfticht. Die Privalinduslrie hat neue Begehren gestellt, um ihre Kapitalien dem Nationalwcrkc der Eiscnbah» nen zuzuwenden. Sie werden dieselben ihrer Würdi< gung untcrzi bcn. Diese Arbeiten warden in ihrer Gesamnühcit den Arbeiterklassen in allen unsern Provinzen Bcschäfti gnng bieten. Meine Herren! Wir feiern soeben den fünf uud zwanzigsten Jahrestag Unserer Unabhängigkeit. Wenn dlesc Unabhängigkeit an Wohlthaten für das Land fruchtbar war, wenn sie, in ihrem Beginne mit eini« gem Mißtrauen aufgenommen, jetzt von der Achtnng und Sympathie der Negierungen und dcr Völker u>n> geben ist, so verdanken Wir es jenem Geiste dcr Mäßigung und Geradheit, der den Grund dcs Ratio» nalcharakters ausmacht, und die Grundlage Unserer Politik bilden muß. Meine Regierung ist von diesem Geiste durchdrungen; Ich halte gern an dem Glauben, daß die loyale Mitwirkung der Kammern ihr nicht entgehen wird." Die Rcde wurde mit wiederholtem Rufe «es lebe dcr König!" aufgenommen. Dänemark. Kopenhagc n. Die an der Sundzollfrage bc> thciligtcn Regierungen werdcn in der Konferenz zu Kopenhagen meistens durch ihre dortigen Bevollmäch» tigten vertreten werden; einige, z. B. Nnßland. wcr< den einen besonderen Kommissarins nach Kopen» Hagen senden. Die vielfach aufgeworfene Frage, ob auch die nordamcrikanischen Freistaaten die Konferenz beschicken werdcn, glanbt die „Nenc Pr. Ztg." beja. bend beantworten zn können. Donaufurstettthnmer. Die neuesten Nachrichten bcsläiigen die Verhaf« tnng nnd Abschiebung des österreichischen Deserteurs T. nnd erwähnen ferner noch, daß sämmtliche Schritte dcs englischen Generalkonsnls in dieser Angelegenheit zwecklos gebliebeil waren. — Ein anderer Vorfall halte dieser Tage noch größeres Aufsehen erregt. Ein russischer Desertcnr, Namens Pawlof. alls Vessar.i> bicn stammend, hatte während der ersteren Begeben« hcitcn auf der laurischm Halbiusel cinc bcoentcnoc Rolle gespielt und war in türkische Dienste getreten. Nachdem er zwei Mal die Zahnen dcs Islam ver. lassen, flüchtete er sich nach dcr Moldau und spä< ter nach dcr Walachei, wo er nicht nur das Ver» trauen eines angesehenen Bojaren, sondern anch die Hand von dessen Tochter zu gewinnen wußte. Nicht lange darauf glanbtc man sichere Anzeichen zu haben, daß Pawlof cin russischer Spion sei. Durch seine schlechte Aufführung noch mehr erbittert, schritt der Schwiegervater gcgcn den Schwiegersohn bei den Lokalbehörden klagend ein. Es begann eine Un< tersnchung über Pawlof's gcgcnwärtigcs und vcrgan» genes Leben. Unterdessen schritt jedoch die Polizei cin und sandte denselben nach der Türkei zurück. Aus dem Verhöre ergab es sich, daß Pawlof thatsächlich cin russischer Spion gewesen, und wurde, dem zn Folge wegen dcs Verbrechens des Hochverraths vor wenigen Tagen in Silistiria kriegsrechilich erschossen. (»str. Zlg) Türkei. Aus K o u st auti n opcl vom l. Novem« bcr wird dcm „Monitcnr" geschrieben: An vielen Orten war bisher die Beerdigung der Christen mit demüthigenden Formalitäten verbunden. So verlangten z. B. einige Richter und Muftis die, Einrcichnug von Erlaubnißschcinen. ehe zn der trän» rigen Zeremonie geschritten werden konnte. An an» dern Örtcn enthielten dicse Erlaubuißscheine veracht« liche Ansc>rückc, wie man sich gegen Menschen ihrer »ic bedienen sollte. Die ottomanische Regierung, entschlossen, diesen verwerflichen Bräuchen ein Eudc zu machen, hat den Gouverneuren der Provinzen geboten, dcm Begräbniß der christlichen Unterlbanen der Pforte keine Hindernisse mehr in den Weg zn legen. Sie hat ihnen außerdem anempfohlen, darauf Acht zn haben, daß man sich in Zukunft in allcn öffrntli« chcn Akten, wo von Todten die Rede ist, keiner er» niedrigendcn Ausdrucke meyr bediene. Der einzige erlaubte Auöoruck ist das Wort Nuctri-olln (dcr die Zahl seiner Tage vollendet hat)." , Neneste^PVst. Von gefälliger Hand erhalten wir nachstehenden Auszug ans einem Privatschrcibcn aus Paris: „Die Schlußfcicr dcr großen Wellindustrieans« stellnng bot ein großartiges Schauspiel dar. 30— 4l)MU Menschen waren anwesend. Das kaiserliche. Cortege war wahrhaftig kaiserlich, nnd in seiner Mlttc glänzte die Kaiserin gleich einem Sterne, dessen Licht alle anderen überstrahlt uno erbleichen läßt. Dcr Kaiser war sehr einfach gekleidet und seine Ansprache wurde so deiülich verstanden, als man es gar nicht für möglich gcbaltcn hätte. Die Kaiserin trng ei» schönes Diadem von Diamanten, ein rothes Sammctkleid, fast ganz mit weißen Spipcn bedeckt, und bediente sich eines großen, schr dicken Taschentuches, das beinahe ohne alle Garnilnr war; sie unterhielt sich viel mit dem Herzog v»,, Cambridge. Inmitten der glänzenden Menge bemerkte man hie und da Werke der Bildbauerei von Bronze, Marmor oder Silber, welche einen merkwürdigen Kontrast zn dcr Pracht dcr Uniformen und Toiletten bildete. Die Mnsik war großartig. Die ganze Feier ging in bestcr Ordnung vorüber." Lokales. Laibach, 19. November. Bei der am nächsten Mittwoch, den 2l. d. M.. um 4 Uhr Nachmittags in dcr Kanzlei dcs Mu> scalkustos stattfindenden Versammlung der Mitglieder des Mnsealoercins wird Hr Professor Dr. Mittcis die Fortsetzung des Vertrages über die „Elcktrizi» tät als bcwcgcndc Kraft" gcbcn. Druck und Verlag von I. v. Kleinmayr «k F. Vamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Bamberg. Börsenbericht aus dem Adendblatte der öster kais. Wiener-Zeitung, Wien 17. November 1855, Mittags I Uhr. Die Nüvsc schliß günsli^, All.' (^fflftc» warc« l'clicl't und höher. Vanf-Mticn durch Vn'lmisc l'i^ !>28 gedrückt, crhDltm sich auf l>3l. Staat^eiftubahn-Alticn hicltc» sich bn Z!i:i'/, — '/.. viordl'^h»-Äfticu h^'c» sich >.'M>203'/, auf 204. > ü°/« Ml lall. l'lirl'.n mit 74 '/. , National-Anlchcn mit 7tt'/, l'cgchrt. Wcchftl und Valutcn w.Nlil v^ii villni Ecitl-n cmgcbl'tm und schloss»»! u>n '/, bis '/. V^t, billi^r als gsstnu. London wurde tis 11.^i adglgrl'l» Ämstlldnm l»:i'/, Äricf. — Nu^l'un, 1!'!'/. Vricf. — Fraulsutt lli '/, Bvisf. — H^uü'lng 82'/, Vncf. — Vivl'Nl^ _,_. _ ^','»don ll.:i Vri,f. — Mailand ll2 Vr^cf. -Paris 131 '/, Vricf. Etacltsschuldvnschrcil'ungsu ,u 5'/« 74'/.-74'/, dct,o ' „ 4'/,'/» U4'/, -U4'/. dctlo .. 4 7» 5i>'/.-t!U detto ' „ 3 7. 45V.-45'/. dttto ., 2'/,7« 3U'/.-37 d,tto „ 17» «4'/.-15 dctto 5, ll. „ 5 7.. 8ü-8ll Nali^al-Anlchn, ., 5 7. 78'/..—7» 7.. L»ml'.nd. Vmct. !?l»Ich,i, .. 5 7.. lN ',., -i».l Gruudfutlast,-Ob!ig, N. O.>t.,. zu 5 "/. 7» -7^!>'tzcl il)bli^. »i, R. ^u 5 7« l'2 ~!'2 7. iDl'düil'M'gn' dcltu d.tlo ,. 5 7,^ l>0'/.-!>t Prichlr tctto r.tt» ., 4"/, Ü2-U2'/. M^iläud.^ d.!to dclto „ 4 7« 8U'/,-8!>7. l!otlnis-'.'l!ilshci! vo,n I^hr. l,^l4 22« 228 V, dcit^' d'ttl,' !«:!'.» ll8^. 118'/, bett» detto 1854 07 7,^7'/, Na»s!.'-iDl'l!g>i!i^»s» j» 2 '/. 7. 53 '/, -li4 '/, AanlMli.» pr. Stü.t »31 - «:»2 ^sfouN'lc^nis'Alti.» 87 '/,—8? 7. MtilN der f. f. priv, i,'s>crr. ^l>>at«- Eiftnl'ahn^ls'llich^st ,<» 2,»0 ft. oder 500 Fr. 33!t'/.-:^.i '/, Nurbbahn. ?lfticu 204 -204 '/.» B»dwci<-Vi!!j-^!!»,i»d!!.r 2>4 -2>5 Preßburg'T^ru. Vistud, 1. Emission ' 18-20 drttu 2. „ mil ^lll^li!, 25—30 Dampschiff'Mticn "22 -524 drttu 13. «missw» 50i) -5!l» dctlo dcs vll'yd 4».'»-41« WilU.r'Da»N»f»>slh>'Astie!! U!» -KW Pcsthcr Kttlcnl'lilckln - ^Isti.u 52- 54 Nuyb Prior. Obli.,. (i» Silbn) ü 7.. f<9 '/, !W Norbl'l,!)!! ' d.tto 5 7« 7?'/.-78 MlMnihN' b.!to 5 7, 73-74 Don.nllDampfschiff-Obli^. 5"/„ 7!»-80 Lu!»» ,3t.nlschn»c »3'/.- 14 Wcrl)«zy 40 ft, ^osr 74—74'/, Windifch^nih^oft 25 7. ^ 2tt Waldst.'in',chr .. 24'/.-25 Kcglcvich'schc „ l<1'/.-10'/, Fürst Halin „ 40—40 '/, <3t. Gcnmrs ., 39',-40 P.'lsy ., 40 - 40 '/. K. f. vollwichtige Dnsaten-Vl^io 1>-<- 18 7. Telegraphischer Kurs » Bericht der El^alep^lpllle ^l,l« l^, ^iovenider l855. GtaatSschu!dv.'rsch!'.'il'!i,,>',su . ^n 5p^l. ft. in (jM. 74 7/?ciftnl'al)n- gcscllschaft zu 200 st., voll cingc^ihlt - fi. V, V. ,nit Natcnzahluug...... 330 ,/4 fi. V. V, Gruüdcutl.-Odllgal. ander« Kronländcr z>, » "/, 6U Vailf-Nktien pr. stuck....... 92tt ft i« «^. M, AklllU der Kaiser ^rrdinandS-Nordbah» 5>i 1000 sl. (5. M...... 20:l0 st. m C. ^ Asticn dcr VildN'ciö-Vinz'Gmuüdiler V^hn z,i ü00fi. ^Ä....... 522 fi. iu6.M Wechscl-KinS vom !9. Novemdcr 1855. Amstcrd.i!» flir 10l) Holland. Guld,. Rthl. »3 5 8 2 Mon^t, slngöl'iir^ fiir 10» Mildcn (^ur. Gulo. 1 l 2 .'V4 Vs. llj>. Fränssurt a. M. ll»r 120 sl. sill'd. '^cr- ei»>.<-Währ. im 24 !,/2 st. ^uß, Gulp.) 1 l < 1/2 Gf. l Monat. Hambmg. fiir »><0 M.nk Vain'o, ^n!t>tU 82 .l/4 2 Monat. Lrnduu, ,»,' l Psüüd Strvl!»^, ^u>d>u 1<)-5!> 3 ül'iona!, Mailand, für 300 Osj't.rr. i/i'r.. 0'uld.u t I l 3/4 Vf. 2 2>.'on>U, M'llftill,, snr 300 .>raill^n, Gulden 130 1/2 ^ Monal. Paris, fur ^!)" Fr.ulkcn . . dulden !3!»3/4 2 M, nal Bufarcst, sür 1 Anldni . . . i""" 243 3l i, Eichl l5ous!aut!»opcl, fiir 1 ^uldcn . . i'">'" 433 31 T. Sich,. K. K. voüw. M!,nzDmlitsi! . 18 >>r. ^,»:. Ä^u (Hetreid - Durchschnitts - Preise _____ in Vail'ach am 14. '.^ommdlr 1855, _____________________ '1. > lr. st. ^ fr. W"j"' ........ 7 30 7 ! 50 .tiiiluruh....... __ __ ^ 12"/ Halbfrncht....... _. ._. 5 ,l,'/^ Korn........ , __ s, ^,', ^ Gerste........ — ^ 4 <2 Hilft........ — — 3 54 Hl'idcil ........ — — 4 4tt>/ Hafcr........ — _ 2 13 ' Gisenbahn - und Post-Fahrorduunst. .'I'itmisl !» l Ai'f^brl vl)n Schnellzug raivach l L ail'!, ch Uhr Mm. Urr 9.', in von Laü'ach nach Wi»n . . ssrü!, — - /z ij5> von Wi'N nucb Laibucb . Al,',',ida ^5> vun T!?ifn nuch üaibach . Na^m. 2 .^9 — — dta dto . Früh 2 3u — — Dle»Ftass!i wir» 10 ^iüute» ror der Alf,l,rt q.s^losst'». Vrief-<3u«rier von Lail'ach nach Tries! . . Ab.-Nd« — — 3 .^» .. Tri!l',ich . Früh 7 ijc, — — P^rsoueu-(3ourier von Endlich nach !F^i'st . . Alands — — >o — , Triist ,, ^,>>b,,ch . Flüb ?, /»u — - I. Mallepost van vail'>ich n>cl, Tliesl . ssrül) — — /l » Trirss „ ^ail',.ch . 2lb«nd« <; — — — II. Mallepost von 3ai>'!ich nach Tl!»!l . . Ab,nde — — /^ ,5 « llricft „ Lall'ach . Frnh 8 3u — — Z. !7l>'5. s!) Zweiter Marktbesuch. Gold-, Silber- ltttd Iltwclm-Lagcr-Anzeige Gt'fcltigtcr gl0t sich die >Hl>>l, Einem Hohcn Adel lind glchltt» Pudlikmn a»zl!,zci<)sn, d.iß er zu t>iescm Ailnkte mit eiin'it» r>'ich ass^rliitcii Laqer der neliesten Wiener Gvld - s5 Juwelen ^ Arbeite» hier ang^ollimen ist, und l)ossl auf z,,l)lrciä)s». güiigen Blslicl', diN'gc und rcelc Bedicuuüg vc>-jpiechcod. Zugleich zeigt dcrsclde an, daß altc G Id und Iuwclengeqciistäüde, naincntlich ^i.nn.nitcii, Perlen und Antiquitäten möglichst v^rthcilh^ft von lym umgetauscht mid aiissekcnlft we>drn. Gcrhttc AlO'lräge weiden iim^sdrnds tff'N iiadru des Hc,vn B»ä)l'inder (3. Dzimöri (^clinoviä/schcs Halls). Z I7«tt (!) 2. 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