Lllibalher Nr. 38. Pläl> u m crati on « pre <» : Im Lomptcir ganzj. fl. n. hall'l. st, 55>u, ss«r die Zustclluna !ns H«u« halbj. 50 li. Mil dci Post ganzi, fi. 15, Yaldj, fl, ?'5>a, Donnerstag, 16. Februar. Ins«rtlon»gebill: Fllr Nein« Ins»»t« bi» ,u » Zeilen »5 kr., größere per Zeile 8 ll.! bei öfteien Wiederholungen per Zeile « lr. 1882. Amtlicher Theil. ^ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben dem "gationssecretär in Dikponibilität Leopold Freiherr« von Gu den us die k. k. Kämmererswürde allergnädigst ^l verleihen geruht. Erkenntnisse. y , ^r Keilschrift „Oestericichischer Vollsfreund" ddto. üten ^".suar 1882 »inter dor Aufschrift „Oesterreich ein Juwel in i ° Mr Fassung" enthaltenen Aufsatzes seinem ssanzcn Umfanac .,,,.'' "lslirsondcrc in der Stelle von „ES war die Periode" bis ^''^.ll'lusse; ferner des Aufsahes mit der Aufschrist „Reaction fllw, ^lhwchc" und jenes mit der Aufschrift „Hnr antisemiti. ,,,." "rwlMng" dns Vergehen nach 8 302 St. G. deariinde. d.i. "^ "ach 8 4!).'! St, P.O, das Verbot der Weltcrvcrbriltunss ">rr Vrnclschvist auSqefprochen, «,. ^ns f. l. städt.'dclcss. Bezirksgericht in Uebertretunqen für Erl^. . l.. ""^ ^lnlrazi der l. l. Staatsanwaltschaft mit dem , "''Ntm„r vom W. Jänner 18.^. Z, I5.2:i, die Weilerverbrei» rcickil^" "^ ^"V'ermachl- erzeugten, in der Präqunss den öslcr-dcui, ' ^"rinsthlllcrn aus dem Jahre l«5!). ferner den Uii.?/" ^larl- und lU'Marl-Süiclen vulllommen ähnlichen ^ "zen M Sinne der §8 ü und :l25 St, G. aemäsz ß 4M '- ^. i^. verbülen. Nichtamtlicher Theil. a?.'l ^^«lchät der Kaiser haben, wie die ..Kla° an 5 5!' ^'^" '"<'ld''l, t»er Schnlgem.'inde St. Martin von^ ?! kurzen allgemeinen Ein« leitung sofmt auf seine Domäne, auf das Territorium der Kuchelbader und ähnlicher Affairen zurück. Er führte dem Hause nuhr als ein Dutzend diverser Schlägereien, deren Schauplatz im vorigen Jahre die Wirtshausböden uud Biergärten Böhmens gewesen sind, m sehr lebendiger Schilderung vor; der Regierung vorwerfend, dass sie gegen die czechischen Exce-denten, denn nur solche gebe es in Böhmen, nicht genng energisch auftrete. Der Redner versichert, es gebe nur eiu Mittel für die Deutschen iu Böhmen und das sei: fest und treu zusammenzuhalten, er könne diesem Ministerium nicht vertrauen, und motivierte schließlich die Ablehnung der Bewilligung der zur Führung des Staatshaushaltes pro 1882 nothwendigen Gelder mit seinem Hasse. Von Seite der Majorität sprachen die Abgeordneten MattuS, Schindler und Gabler. Die beiden erstgenannten Redner betonten die Nothwendigkeit der Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte und zollten dem Bestreben der Regierung, dieses Ziel zu erreichen, die vollste Anerkennung. Der letzte der Redner, die heute im Hause zum Worte kamen, der Abgeordnete Gabler, traf mit der Bemerkung, es werde im Hause vieles besprochen, was nicht dahin gehöre, und man thäte besser, die „schmutzige Landeswäsche" hier nicht nochmals durchzunehmen, man lann wohl sagen, den Nagel auf den Kopf. Der versöhnliche Ton. der die Rede dieses Ab-geordneten auszeichnete, hob sich sehr wohlthuend von der Gereiztheit ab, die in den Auslassungen seines Vorredners immer wieder zum Durchbrüche gelaugte, und indem der Abgeordnete Gabler hervorhob, die immer wiederkehrende Auffrischung von tief bedauerlichen Excessen sei wohl nicht geeignet, die Versöhnung der Nationen, die Se. Majestät der Kaiser sehnlichst wünsche und die der Ministerpräsident Graf Taaffe auf sein Banner geschrieben, thatsächlich herbeizuführen, hat er gewiss jedem österreichischen Patrioten aus der Seele gesprochen. Abgeordneter Gabler sagte, bis zum Jahre 1848 habe zwischen den Ezechen und Deutschen in Böhmen eine volle, durch nichts gestörte Freundschaft bestanden, erst das Jahr 1848 habe die beiden Nationen entzweit, denn da seien die Deutschen nach Frankfurt, die Böhmeu nach Wien gegangen. Der Redner sagte, im Jahre 1879 habe die jetzt in der Minorität befindliche, damals herrschende Partei den Czechen zugerufen: «Kommt in den Reichsrath, wir weiden euere Wünsche erfüllen", und jetzt, da die Czechen in den Reichsrath gekommen sind, klage man über Bedrückung der Deutschen und fürchte die Bil> dung eines slavischen Oesterreichs, ohne sich jedoch sagen zu können, ob man unter diesem ein czechisches, polnisches, slovenisches, kroatisches oder rulheni-sches Oesterreich verstehe. Oesterreich, sagt der Redner, köilne weder ein rein deutsches noch ein specifisch-slavi-schrs Reich sein, es sei eben keine nationale Monarchie, sondern ein Nationalitäten-Reich, Oesterreich sei ein Volk au« Völkern, die alle der beste aller Monarchen Feuilleton. Die Feuer-Vefi. Eine Geschichte aus den steierischen Verge«. Von Harriet'Griincwald. (18. Fortsehnn«.) Gabriel, dessen Blick sich wieder auf das Bild 3 ,, ' 1 ^ wie die Frau vor »hm bei dem zusammenfuhr, die Hand NeaÄ«.^ '?'? p"Wd- «Der dort ist nicht Euer S s?l7^^ l"^' W. mdem sie sich mühsam von dem Ner'3rte ^ "lt wankenden Schritten dem ..Ist Euch nicht wohl?" meinte Gabriel der Über das plötzlich so bleiche Gesicht der Frau erschrak ..O die Hitz in der Stube, das viele Arbeiten — ^"^^ Zum Herzen gedrängt. Ich bitt' Euch, ick/m,^""d "u Vorbeigehen, sie soll mir ein fri-w" W«sser bringen. Den Auftrag über's Vieh lom t" Valcutiu schou sagen, waun er zu Haus Gabriel verließ die Stube; draußen theilte er >ner der Mägde den Wuusch der Hofbäuerin mit uud n^? "'" b"l Hof. Eine gute Weile beschäftigte ihu "H das sonderbare Benehmen der Muller Valentins. Er de N ^' dass sie in der Stunde, wo er so rüstig lni l ^ empoi.stieg, händeringend vor dem Bilde M die Züge seines Pflegevaters trug. Ttwl ' ^ ^^ "'" den Bergrücken bog, lag das d,? l!'!. >kmer ganzen Schönheit vor ihm.' Dort, wo sick .. ?"U'"ende Bach durch das schmale Fclsenthor laa ^la «?" Wiese stürzte, wie eine Ricsenschlange, Gabri l« ""b""N'l)le- Lange, lange ruhte der Blick Neu r "' dem Gebäude, das sein Liebstes in der " umschloss. Er «eh sich auf einen, Felsenvor- sprung nieder, die Hände um die Knie geschlungen, blickte er, in trübes Sinnen verloren, nach der Mühle. — Genovefa nie, nie mehr wiederzusehen, zog ihm das Herz zusammen, dass er meinte, es müsse vor Schmerz und Weh' brechen. — Der Abend brach herein; ein leichter Dämmerscheiu breitete sich über das Thal, der mehr und mehr tiefe Schatteil wcuf. Die Abendglocken klangen dnrch die stille, warme Lnft! Gabriel saß noch immel regungslos auf dem Fclsclworsprung. Da, was war das? Eiue kleine Flamme schoss aus der Mühle empor, ihr folgte eine zweite größere und jetzt brach ein ganzer Olutenschein aus dem hintern Theile des Gebäudes znm Meudhimmel empor. Der junge Knecht sprang auf: Das war Feuer — Feuer m der Gilmdermühle! Die kläftige Gestalt des Mannes flog mehr. als sie gicng. den Pfad hinab. Ein uubestimmles Etwas trieb ihu nach der Mühle; lym war es, als schwebe dort eiu Menschenleben in äodesnolh. dem cr Rettung und Erlösung bringen müsse — vielleicht Gmouefa' s»lbst, der Heißgeliebten l Mehr als eine Viertelstunde vcrgieng, ehe er das Thal erreichte. Völlig in Schweiß gebadet langte er endlich bei dem Brückcnsteg an. Das Feuer war nicht etwa in der Mühle felbst, sondern in dem Wohn« grbäude ausgebrochen. Es halte mit furchtbarer Macht um sich gegriffen. Das halbe Gebäude stand bereits in hellen Flammen. Gabriel hörte das unheimliche Kni« stern der Funken, das Jammergeschrei der Knechte und Mägde. In wenigen Anglnlilickcn erreichte er den Hof, 'n dem sich ihm ein Bild namenlosen Entsetzens und hcilloser Verwirrnng darbot. Kaum erblickten die rath' losen Knechte und Mägde den Ankommenden, so stürm-ten sic auf ihn ein mit dem Schreckensrufe: „Genovesa und >hr kranker Vater müssen in dem brennenden Ge^ bäude ums Leben kommen, da es rein unmöglich sei. durch die brennende Kornkammer zu den Unglücklichen zu gelangen." In dem ersten Moment erbleichte Gabriel bis in die Lippen bei dieser furchtbaren Mit- theilung. Ein Blick unbeschreiblichen starren Schmerzes flog zu den kleinen, engen Fenstern der Stube empor, in der die Unglücklichen weilten und die dichte Rauch« wollen einhüllten. „Ein nasses Tuch, schnell ein nasses Tuch, ich muss alle Zwei retten, oder lass' auch mein Leben in den Flammen!" rief er mit weithin schallender Stimme. Alle wichen vor Gabriel zurück. ..Um Got» tcswillen. Ihr geht elend zugrunde, wenn Ihr das thut!" schrieen die Knechte und Mägde händeringend. Da trat, wie aus der Erde gewachsen, ein Manu mit geisterbleichen Zügen zu Gabriel — es war 35a-lenliu! „Ihr nehmt den Müller auf Euch — ich Ge< novefa." Ehe der Knecht noch die Leute sich das plötz« llche Erscheinen des Hofbauers erklären lonnlen, hatte er ein von Wasser völlig durchnässles Tuch über Oa> briel geworfen, schlug em kleineres, das er ursprünglich mit den andern für sich selbst bestimmt haben mochte, um die eigenen Glieder und stürzte nach dem brennen» den Hanse, gefolgt von dem jungen Knecht. Es war ein wahrer Flammemveg. den die beiden durch die Kornkammer zurücklegen mussten, ehe sie die Stube des Müllers erreichten. Genovefa lag regungslos knapp an der Kammer-lhüre, während der Müller laut stöhnend sich ans sei-nem Lager wälzte und bei vollem Bewusstsein war. Valentin hob das besinnungslose Mädchen mit einer Riesenkraft und Stärke vom Boden auf und eilte mit seiner Last durch das brennende Gebäude, dicht hinter ihm Gabriel, die abgezehrte Gestalt des Kranken fest an die Brust gepresst. So versuchten sie den Rückweg durch die bren« nende Kammer. Es war ein schaudervoller Gang, rechts und links züngelten die Flamme an dm 'beiden empor. Die H,tze, der Rauch benahm ihnen fast oeu Athem, dazu drohte die Decke der Kammer jeden Mo ment einzustürzen. H^ ^ ,^o iDacher Zeltung Vtr. 38 332 16. Februar 1882. mit gleicher Liebe umfasst. Es gebe noch gar viel der Arbeit auf geistigem und materiellem Gebiete, und statt sich gegeuseitig zu bekämpfen, mögen sich alle Nationen, treu dem Wahlspruche des Monarchen: «Mit vereinten Kräften", zu gemeinsamer Thätigkeit in Frieden und Eintracht vereinigen. Rauschender Beifall folgte diesen mannhaften orten. Das war der erste Tag der Generaldebatte, die erst kürzlich von der OppositionLpresse als der Tummelplatz großer geistiger Kampfe bezeichnet wurde. — Die Bänke aus den Gallerien sowohl als im Hause waren schwach besetzt. Der neue Zolltarif. Wien, 14. Februar. In der morgigen Sitzung des Abgeordnetenhauses soll der neue Zolltarif vorgelegt werden. Damit erhält die Volksvertretung endlich Einblick in das lange gehegte Geheimnis der Vereinbarungen mit Ungarn über jene hochwichtigen Fragen, von deren Lösung das Wohl und Wehe zahlreicher Industrie- und Arbei-lerkreise und zum Theile auch der Landwirtschaft abhängt. Diese Vorlage bildet einen entscheidenden, ja eigentlich den ersten Schritt auf dem Wege der von uns stets vertretenen autonomen Zollpolitik; denn der Zolltarif von 1878 war ja nicht viel mehr als eine Codification der bis dahin bestandenen Vertragstarife unter sorgfältiger Rücksichtsnahme auf die Wünsche Deutschlands. Damit eine wirklich autonome Reform bei uns möglich würde, dazu bedürfte es des deutschen Zolltarifes, dcs Scheiterns der Vertragsverhandlungen mit dem deutschen Reiche und der hiedurch gewonnenen Erkenntnis, dass eine Zurücknahme der deutschen Sperrmahregeln gegen unsern Viehex.port und eine für uns günstigere Gestaltung der deutschen Handelspolitik überhaupt zunächst nicht zu erhoffen sei. Diese auch in Ungarn zum Durchbruche gelangte Erkenntnis erleichterte eine Verständigung mit Ungarn, als deren Resultat der neue Zolltarifsentwurf, in allen feinen Theilen eingreifend umgestaltet, nun» mehr vorliegt. Die beabsichtigte Reform ist theils eine agrarische, theils eine auf erhöhten Industiieschnh gerichtete, theils eine finanzielle. Die Zölle auf Getreide (25 und 50 kr.. Mehl 1 fl. 50 kr.), Vieh, Fleisch. Fette und dergleichen sind hauptsächlich gegen die Uebermacht dcr amerikanischen und russischen Coiicurrenz gerichtet, welche unseren Getreidebau und Viehzucht, also den Grundstamm alles Nationalwohlstandes, zu unter« graben droht, theilweise, wie der Mehlzoll zugleich auch gegen die durch den deutschen Zolltarif geschaffene höchst gefährdete Situation unserer Landmühlen im Norden des Reiches. Die zweite Gruppe, die Reform der Industriezölle, umfasst sämmtliche Klassen des Zolltarifes und bringt, so weit nicht der Vertrag mit Italien vorläufig hindernd im Wege stand, überall mehr oder minder einschneidende Zollerhöhungen, die theils in der Lage der betreffenden Industriezweige an sich, theils in dem Hinzutreten der Gefahr begründet er» scheine, dass die seit 1880 vom deutschen Markte aus< geschlossenen Producte dritte Staaten nun mit doppelter Wucht auf unseren minder geschützten Markt drücken. Die wichtigsten Zollerhöhungen, welche nun eintreten sollen, sind die bei Roheisen (80 kr.), dünnen Blechen und Drähten, verschiedenen anderen Eisen« Halbfabrikaten, Maschinen (5 und 6 fl.), Locomotiven (8 fl.), Waggons (5 bis 9 fl.), bei Aaumwollgarnen über Nr. 50, bei Geweben aus diesen Garnnummern, bei gefärbten, gemeinen, glatten Vaumwollwaren, bei Stickereien, bei Seidenwaren, bei allen schwereren Wollwaren (50 fl.), bei Kautschukw.nen, Wachstuch, Leder und Lederwaren (ungefähr Gleichstellung mit Deutschland), Luxxsp^pier, Pottasche, Soda, Fir-nisfe u. s. w. Die Gruppe der Finanzzölle umfasst Kaffee, Colonialwaren, Gewürze, feine Esswaren uud Ge< tränke, Pelzwerk und andere Artikel, deren höhere Belastung zumeist die wohlhabenderen Klassen trifft. Ohne diese minder angenehme Beigabe der Finanz-zölle, die allerdings in den drängenden Bedürfnissen der Staatsverwaltung ihre Begründung finden, könnte die arbeitsame Bevölkerung Oesterreichs diese Vorlage nur allseits mit Sympathie begrüßen — denn die Ueberzeugung ist nun auch bei uns endlich zum Durchbruch gelangt, dass der Wohlstand der Landbevölkerung und das Gedeihen der Industrie sich gegenseitig bedingen und somit wechselseitiges Entgegenkommen verlangen; aber anch mit den Finanzzöllen verknüpft erscheint diese Vorlage, doch geeignet, zahlreiche Erwerbszweige zu kräftigen und ihnen bis zu dem Zeit« punkte, wo ihre Expansion das Aufsuchen fremder Märkte nothwendig machen wird, den inländischen Markt zu sichern und sie hiedurch kapitalskräftig und zu Investitionen fähig zu machen. Ist dieser Zeit-punkt aber einmal eingetreten, dann wird es auch erst wieder räthlich und möglich sein, zu Tarifverträgen mit dem Auslande zu gelangen, ein Bestreben, das mit dem heutigen Minimaltarife in der Hand nothwendig scheitern oder zu ungünstigen Verträgen führen müsste. Wir begrüßen somit diese Vorlage im großer lind ganzen als eine zielbewusslc handelspolitisch? Tha' Reichsrath. 192. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 13. Februar. (Schluss.) Abg. Schaup bespricht die Hauptzisfern des Budgets und beklagt es, dass das Deficit im Vergleiche mit den früheren Jahren, namentlich mit jenem des Jahres 1379, gestiegen sei. Er kann sich mit der Thätigkeit der Regierung, insbesondere in wirtschaftlicher, speciell in agrarischer Beziehung, nicht einverstanden erklären. Das, was bezüglich der Reform der Vewerbegesetzgebung geschehen, lasse ein festes System, einen gedeihlichen Plan vermissen; das Agrarprogramm der Regierung bewege sich nur in Schlagworten, und während es dem kleinen Landwirte Versprechungen macht, ziele es nur auf Verbesserungen der Lage des Großgrundbesitzers ab. Redner äußert sich in abfälliger Weise über die Ersparungscommission, über die starte Vermehrung der Lospapiere, darüber, dass der Bau der serbischen Bahnen und der Bahn Pest-Semlin in die Hände einer französischen Gesellschaft gelangt seien und erklärt, dass er gegen die Vudgetbewilligung stimmen werde. (Beifall links.) Uckerbauminister Graf Falkenhayn wendet sich gegen die Aeußerung des Vorredners, dass zwei von ihm eingebrachte Vorlagen unter dem Vorgeben eingebracht worden seien, für den kleinen Landwirt berechnet zu sein, während ihre Intention darauf abziele, dem Großgrundbesitzer zu nützen. Dem gegenüber sei zu bemerken, dass dem Redner die Verhält-nisse des Landes, für welche das Commassations- und Meliorationsgesetz berechnet seien, entweder nicht be-lannt sein könnte oder er müsse sie vergessen haben, sonst hätte er diesen Ausspruch nicht thun können. Der Minister verwahrt sich sodann auf das entschiedenste wegen der Zumuthung, dass er eine Vorlage aus einem andern als dem von ihm angeführten Motive einbringe. (Bravo! rechts.) Abg. Schindler erörtert unter Bezugnahme auf die Rechnungsabschlüsse des obersten Gerichtshofes, dajs der Staatshaushalt sich bessere, und dass Aussicht vorhanden sei, durch zweckmäßige Reformen das Deficit ganz zu beseitigen. Während das Drsicit von 1808 bis 187U stets zunahm, sei seit 1870 eine stetige Abnahme eingetreten. Die angeblichen Ucberschüsse der ersten Jahre dieses Decenniums seien nur anscheinende, entstanden aus dem Verkaufe von Staatsgütern und der Verwendung von Activresten. Als diese Zu» flüsse sich verminderten, hätten sich die früheren angeblichen Ueberschüsse rasch in große Abgänge verwandelt. Redner weist sodann ziffermäßig nach, dass die Staatsfinanzen sich gebessert haben, geht auf die einzelnen Steuergattungen über, deren Erträgnisfe ein Beleg für diese Behauptung seien. Auch die Emissions-course der Staatsanleheu beweisen die Besserung unserer Staatsfinanzen, beweisen, dass das Vertrauen des Kapitals zu denselben gestiegen ist. Als Beleg für die Besserung der volkswirtschaftlichen Zustände sei auf das Steigen des Eisenbahnvelkchrs in den letzten zwei Iahreu hinzuweisen. Redner wird für das Budget stimmen. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Klier glaubt, dafs die Negierung ihr Programm, die geistigen und materiellen Interessen des Volles zu heben, nicht erfüllt, dass auf dem Gebiete der Schule eine rückschrittliche Bewegung platz-gegriffen habe; auch in der Steuergesetzgebung sei sie nach keinem bestimmten Plane vorgegangen. Was die Versöhnung anbelangt, so sei rs diesfalls noch schlechter geworden, als früher. Redner bespricht fodann ausführlich die nationalen Gehässigkelten in Böhmen, welche er ausschließlich den Czechen zur Last legt, welche einen förmlichen nationalen Terrorismus inauguriert hatten. Er befchäftigt sich sodann eingehend mit den Kuchelbader Excessen, mit den Vorgängen bei der Prager Handelskammer u. s. w. Er glaubt, die Regierung solle sich nicht darauf beschränken, die Schuldigen zu bestrafen, fondern folle überhaupt solchen Vorkommnissen vorbeugen. Redner wird gegen das Budget stimmen. Abg. Dr. Gabler erklärt gegenüber den Ausführungen des Abg. Dr. Klier, dass er die Verhältnisse in Böhmen vom Standpunkte des gcsammten Reiches aus beleuchten wolle. Oesterreich, das kein nationaler, sondern ein Nationalitätenstaat ist, muss, wenn es ein constitutioneller Rechtsstaat sein will, den alten Satz hochhalten: <_!cmcoi'äi!l rcn parvao crL«-cunt., (1i«c0ll1ia re» MÄximao äi!l>.duuwi-! (Bravo! rechts.) Dieser Satz entspreche den Intentionen der Krone und fafse das Programm des Ministeriums Taaffe in sich, welches die Versöhnung auf feine Fahne geschrieben hat. (Lebhafter Beifall rechts.) Ob die Erfüllung dieser erhabenen Intentionen dnrch Reden, wie wir sie eben gehört haben, gefördert werde, ist zu bezweifeln. Um die Geduld des hohen Hauses nicht zu ermüden, will ich nur kurz das Bild corrigieren, welches der Vorredner von den Verhältnissen in Böhmen entworfen hat. Ich felbst gehöre zu denjenigen, welche feit dem Jahre 1848 diese Verhältnisse mit-erlebt haben und daher aus eigener Erfahrung über dieselben zu sprechen in der Lage sind. Was die Be-! ziehungen zwischen den Deutschen und Eichen betrifft, so kann man sagen, dass dieselben bis zum Iah« 1848 vollkommen freundschaftliche waren. Charakteristisch für diefes Verhältnis ist der Umstand, das« beinahe alle hervorragenden Geister deutscher Nation in beinahe enthusiastischer Weise an der Hebung del geistigen Schätze der damals noch sehr daniederliegenden böhmischen Nation mitgearbeitet haben. Männer, wie Moriz Hartmann, Alfred Meißner, Egon Ebelt, Ugo Horn, Springer, lauter geborne Deutsche, hatte« sich die genannte Aufgabe zum Vorwurfe ihrer Wl!" samkeit gemacht. Die Gebildeten der damaligen Zelt betheiligten sich mit der größten Sympathie an den literarischen Arbeiten, welche man eben für dl« böhmische Volk zur Erreichung ihres Zweckes fl" nöthig hielt. Im Jahre 1848 wurde das freundschaftliche Verhältnis Plötzlich zerrissen. Ich will es kurz sag"'! die Deutschen giengen nach Frankfurt, wir giengen nach Wien. Das ist der Zankapfel zwischen Deutsche« und Czechen, und um diesen Zankapfel hadern w" noch heute. Uebergehen wir die dazwischen liegende" Jahre und beschäftigen wir uns mit der neueren Zw> Was hat uns bei Beginn des Verfaffungslebens 'N Oesterreich die damals herrschende deutsche Partei ^ gerufen? Kommt in den Reichsrath! Nnn, wir sM da, wir können nicht dafür, dass wir in der Majorität sind, wir können nicht dafür, dass mit dem Momente unseres Eintrittes die Herrschaft der Partei, die M diese Versprechungen gemacht hat, aufgehört lM' Uebrigens dürfte das Aufhören dieser Herrschaft wol) lein Unglück für Oesterreich bedeuten. (Bravo! rechts-) Hierin liegt wohl auch der Grund für die Charakteristik des Vorredners über die Verhältnisse in M" men. Er wie seine Parteigenossen fürchten, dass " auch in Böhmen um ihre unnatürliche Herrschaft toin-men. Seine Partei wendet daher alle Mittel an, UlN alle Deutschen in Böhmen zu einem großen KrenzM gegen die unbequemen Czechen zusainimnzuschare»' Das ist die Sachlage. Wenn die dcnlsche Majorität uns im böhmischen Landtage die SprachenverordnM gegeben hätte, dann würde in der deutschen Aevöll^ rung darüber keine Unruhe entstanden sein. (Äravo-rechts.) Nachdem aber ein solches Zugeständnis mchl gemacht wurde, musste natürlich die ganze deutsap Bevölkerung in Böhmen aufgeboten werden, um ^7 beunruhigt zu sein. (Heiterkeit rechts.) Und wie lim dieser Sache so steht es eigentlich mit allen anderen-Man wirft uns allerhand vor, und ich glaube, dle schwersten Vorwürfe, die man uns macht, die könnet« wir sehr leicht entkräften. Man sagt, w,r wollen ew slavisches Oesterreich! Es sind viele Slaven in Oeste" reich, aber wenn man jene, die uns diesen VorwUlj machen, fragen würde, was für ein slavisches Oeste^ reich dies sein soUe, sie würden wohl mit der Antlvo" sehr in Verlegenheit sein. Man sagt, das Deutscht^ ist in Gefahr. Nein, das Deutschthum nicht, H die exclusiv deutsche Herrschaft ist in Gefahr. ^ glaube, sie kann sehr gut in Oesterreich fallen, ohne dass Oesterreich dadurch zu Schaden kommen liM. (Lebhafter Beifall rechts.) Oesterreich hat nicht d" Aufgabe, ein ausgesprochen nationaler Staat zu s^ sondern ein Staat zu sein, in welchem alle Volle nach dem Wunsche und Worte unseres erhabenen M^ archen Schutz und Schirm finden. (Stürmischer »^ fall rechts.) Unsere Jugend soll nicht erzogen werde" in nationalem Hasse. Vermeiden wir, was uns trenNf, suchen wir, was uns einigt, damit der Friede z^ schen den Völkern hergestellt werde nach dem sch^ Wahlspruche unseres erhabenen Monarchen. (Lebhaft" Beifall und Händeklatschen rechts. Redner wird v»" vielen Seilen beglückwünscht.) , DerPräs! dent bricht hierauf die Berathung ^' Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident the" mit, dass Se. Majchät der Kaiser dem Gesetze, ve treffend einige Abänderungen bezüglich der Geliä'^ steuer, die Allerhöchste Sanction zu ertheilen g"^ haben. Es wird hierauf eine Interpellation des sU Dr. Tonkli an Se. Excellenz den Herrn Leiters Iustizmiliisteriuinö verlesen, welche dc„ bekannten ^ lass des Oberlaiidesgerichts-Präsidenten von Ste'A mark uud die Behandlung der in slovenischer Spr^ verfassten Eingabcu bei den Gerichten zum O^ staube hat. Der Präsident beraumt die nächste Sitz""" für den 14. d. M. (Fortsetzung der Budgetdebatte-^. Zur Lage. Die Annahme der Prager Universität'' Vorlage im Herrenhause wird von Wiener und «"" wattigen Blättern eingehend besprochen. .Mn"'" gehegter Herzenswunsch des czechischcn Volksst a >""'.. — schreibt die „Sonn - nnd Mon tags - Zeit u" U — ist damit in E'süllnnq gegangen, und die an^ Völker der Monarchie haben keinen Grund, dariiders klagen, dass den siinf Millionen Czechcn eine S^ für die Pflege der Wissenschaften in ihrer e'ge'n Sprache eingeräumt wurde." — Der ..Sonn- " , Feiertags.Courier" sagt: Die Präger Un'v sitätsfrage musste doch endlich einmal erledigt wer" Ist die Entscheidung so cmsaefallen, dass die ^^ dimil zufrieden sind, fo ist das noch kein Gsl,ll0, " Laibachct Zeitung Nr. 38 333 16. Februar 1882. A von den Deutschen beklagt werden muss. Jene Banner der Linken, welche dem jetzt zum Vesehe ge^ wordenen Vorschlage seinerzeit in dem betreffenden Ausschüsse des Abgeordnetenhauses ihre Zustimmung Weben haben, sind gewiss gute Deutsch-Oestel reicher, "yre damalige Zustimmung wiegt somit alle jetzt gegen den Herrenhausbeschluss vorgebrachten Argumente auf." Von auswärtigen Blättern, die sich mit der Präger Universitätsvorlage beschäftigen, sei heute das »Frankfurter Journal" citiert, das sich fol-gendernwßen hierüber äußert: „An und für sich wäre ja der Wunsch nach Errichtung einer eigenen Hoch« Ichule lein unberechtigter; lieber zehn czechische Schulen °l2 gar leine. Ls mag filr die Professoren der alten deutschen Universität ein schmerzliches Gefühl sein, die Kennung derselben mitmachen zu müssen. Aber die Vmge sehen sich eigentlich nicht so trübe an, wie man bon exaltierter deutscher Seite mitunter glauben machen wöchte. Die Scheidung ist nicht gleichbedeutend mit der Auslösung. Es ist im Gegentheile zu hoffen, dass dle deutsche Carolina>Ferdinandea, wenn sie aufgehölt Mt, der Schauplatz nationaler Reibungen zu sein, emer neuen wissenfchaftlichen Blüte entgegengehen wird." An die Erklärungen des Herrn Ministerpräsidenten in der Debatte über die Prager Universitäts-Erläge im Herrenhause knüpfen die „Publicisti. chen Blätter" folgende Bemerkungen: „Die -üjorte Sr. Excellenz beweisen, was Graf Taaffe auch durch aUe seine bisherigen Acte bekundet hat: dass der Ministerpräsident mindestens so viel Verständnis M die Gebote der Staatseinheit und so viel Achtung vor der Verfassung hegt, als seine Gegner, die sich dem Volle alltäglich als die Advocate» der angeblich «bedrohten" Constitution präsentieren. Dieselben be^ wnsen auch, dass der Cabinetschef an seinem msprüng-uchen Programme festhält, dass er heute wie am Aage seines Amtsantrittes entschlossen ist, den in der "ersassung gewährleisteten Grundsatz der Gleichberechti-8uug zur Wahrheit zu machen. Wenn die verschiede-nen Stämme Oesterreichs einsehen werden, dass sie ammt und sonders wirklich gleiches Nccht im Staate und ui der Verwaltung, im Amte und in der Schule uemeßen, dam, wird trotz aller künstlichen Agitationen iHnehlich doch der Friede in dieses gruhe Haus ein« «Yren-, dann wird der Gedanke der Verständigung, ^," ^r Ministerpräsident betont hat, siegreich zum Durchbrüche gelangen." Wrick. "^t. Petersburger Zeitung" be-AM an der Spitze ihrer politischen Rundschau die lllaruligen der österreichischen Neichsininister in den Delegationen und bemerkt: „Es ist offener und ehr« Ucher Anerkennung wert, dass von österreichischer Seite Wirklich alles geschieht, was irgend geeignet sein könnte, "ie Aufregung eines Theiles unserer politijchen Kreise, die infolge des südslavifchen Aufstandcs Platzgegrissen hat, zu calmieren. Die Erklärungen des Grafen Aal« uoty wirkten bereits, wie aus dem „Journal de St.» Ntcrsbourg" zu ersehen war, sehr günstig ill dieser Dichtung. Auch später ist manches geschehen, um das Aiisstrauen zu bannen und den Gedanken zu widerlegen, Oesterreich könnte am Ende doch seine Occupa. llon erweitern." . Ueber die Situation des Wiener Geldmarktes schreibt das „Journal des Debats": „Zwischen der gegenwärtigen Vörsenkrisis in Paris und der Wiener Vörsenlrisis vom Jahre 1873 besteht ein ge-wattiger Unterschied, und zwar, wie der „Economiste Malaise" sehr treffend hervorgehoben hat, nicht bloß em Unterschied des Grades, sondern auch ein Unter« chied der Wesenheit. Der Wiener Platz hat diesmal Wnen alten Ruf der Solidität und Nechtschaffenheit oehauplet. Das Sparkapital hat bei den billigen Prei. »en Renten. Eisenbahnpapicre und gute Creditwerte getauft. Das ist eine der Grundlagen der Wieder-"Hebung des Marktes und wird sicherlich zu dessen Besten ausschlagen.« > «, ", a i, Aus Mostar wird unterm 6. d. M. gemeldet: Se. Excellenz FML. Freiherr v. Iovanovit wurde auf feiner Reise nach Mostur, wo er am 3. d. M. eintraf, überall unter« Wegs, und insbesondere auf der ganzen Strecke Met« lovic'-Mostar von der Bevölkerung mit groher Freund-Weit begrüßt. Ans Poöitelj, Stolac, dem Kloster Atomistic. Damanovic" und Plagaj kamen dem General Deputationen entgegen, um demselben ihre Huldigung Darzubringen. In Vnna wurde der Feldmarschall. Lieutenant von den Spitzen der Einwohnerschaft und "nem Banderinm empfangen. In Mostar fclbst war nm Südende der Stadt ein Triumphthor errichtet, wo der Gemeinderath die Nnlnnft des Freiherrn von ^ovanuvili erwartete. Der Wortführer richtete an den-'elben eine Ansprache und schloss mit einem Hochrufe "Us Se. Majestät den Kaiser Franz Josef, in welchen ^ zahlreich verfammelte Volksmenge einstimmte. Die ^°t war aus diesem Anlasse festlich beflaggt, nnd "noy wurde eine prächtige Illumination veranstaltet. Vom Insurrections-Schauplatze. (Officic?.) Nach einem Berichte des General commandos in Sarajevo sind die Namen der früher nur summarisch gemeldeten Todten und Verwundeten aus den letzten Gefechten folgende: Am 29. Jänner im Ge-fechte bei Rogoj-Sattel: vom 75. Infanterieregiment todt: Infanterist Wenzel Kosar; leicht verwundet: Infanterist Adalbert Wlach. Am 10. Februar im Go fechte bei Trnova: vom 51. Infanterieregiment schwer verwundet: die Infanteristen Ianos Turos und Michael Tamas; vom 62. Infanterieregiment todt: Zugsführer: Santwl Zsigmond; schwer verwundet: Infanterist Lajos Malyas. Am 10. Februar bei Foöa: vom 75. Infanterieregiment schwer verwundet: Infanterist Josef Partel; am 11. Februar bei Foöa: vom 75. Infanterieregiment schwer verwundet: die Infanteristen Johann Cserval und Conrad Wottawa. Die XI.VII. Infanterie-Truppendivi-sion meldet unter dem 13. Februar nachträglich folgende Verluste: Am 9. Februar bei Lrdenice: vom 14. Infanterieregiment todt: Infanterist Johann Schön-egger; verwundet: Gefreiter Josef Glundcmer und Infanterist Anton Forstner. In Belgien kommt von Zeit zu Zeit die Frage auf das Tapet, welches die beste Art der Landesvertheidigung für Belgien im Kriegsfalle sei. Als Axiom gilt, die Streilkräfle nnd Krirgsmiltel des Landes im Falle eines Angriffes in dem befestigten Antwerpen zu sammeln und dort fremde Hilfe zu erwarten. In einer der letzten Sessionen hatte aber der Kriegsminister des vorigen Cabinets auch einen Plan entwickelt, nicht sofort das ganze Land preiszugeben, sondern es schritt-weise unter Zuhilfenahme von Befestigungen zu vertheidigen. Dafür hatte sich auch der bekannte bel-gische Militärschriflsteller General Arialmont in einer eigenen Schrift ausgesprochen. Am 10. d. M. kam diese Angslegeilheit in der Nepräsentantenlammer wie« der zur Sprache. Der Kriegsminister, General de Gratiy, erklärte, er halte die Anlegung einer neuen Veltheidigulllislinie an der Maas weder für nothwendig noch für nützlich; die Plätze Lüttich und Na-mnr brauchten nnr in ihrem dermaligcn Stande erhalten zu werden, dann könnten sie auch den Dienst leisten, den ihnen der 1859 festgestellte Vertheidigungsplan zuweise. Was das Buch des Generals Arialmont anlange, das von der Befestigung der Maas-Linie handelt, so habe derselbe eine amtliche Rüge erhalten, weil er verfassungswidrige Ansichten öffentlich ausgesprochen. Aus Nom wird gemeldet: Der Kriegsminister General Ferrero Hal bekanntlich der Abgeordnetenkammer bald nach Beginn der Session Vorlagen über eine Neorganisa-tion und Vermehrung des Heeres und über außerordentliche Credite für verschiedene Bedürfnisse der Landesverlheidigung gemacht und dieselben wurden einem Ausschusse zur Vorbrrathung überwiesen. Was bis jrtzt von dcm Ausschusse für die Vorlagen des Kriegsministers beschlossen worden ist, hat den Zweck, die Anforderungen der Lanoesvertheidignng mit der Leistungsfähigkeit des Budgets auszugleichen. Die beiden Angelpunkte, zwischen denen sich der ganze Streit bewegte, waren folgende: einerseits Erhöhung der Kriegsmacht bis zur Ziffer von 400,000 Mann. andererseits B^ränzuna der Ausgaben für die Armee mit 200 Millionen. Nun gieng der Vorschlag Fer-reros dahin, dass vier neue Divisionen (oder zwei Armeecorps) geschaffen, die damit verbundene Ueber, schreilnna. der bezeichneten Demarcationslinie um 17 Millionen aber etwa durch Verminderung des Präsenzstandes in den Compagnien zur Friedenszeit und durch Ersparnisse an Mannschaften und Material bei der Artillerie und Cavallerie vermieden Werden s°"te. Die Gegner diefes Planes verwarfen dagegen d,e Blldung von vier neuen Divisionen gänzlich und verlangten ein rationelleres Verhältnis zwischen der Infanterie und den genannten beiden Specialwaffen. Wie das Militärblatt „L'Esercito" erfährt, ist der Ansschuss für den ministeriellen Vorschlag, das Heer anf zwölf Armeecorps zu je zwei Divisionen zu drin-gen, möchte aber die Errichtung der zwei neuen Corps bis zu dem Zeitpunkte, in welchem größere Fonds für das Kriegsbudget verfügbar sein werden, verschieben, inzwischen aber die bestehenden zehn Corps dnrch Er-höhung der Kriegsstärke der Il'fanterie.Compagnien auf 250 Man«. Errichtung ueuer Schwadronen und Batterien verstärkt wissen. Der Ausschuss ist ferner dafür, die unter dem Vorsitze von Generalen bestehenden Comitis für Infanterie. Cavallerie und Carabi-nieri eingehen zu lassen, den Personalstand des Comites für Artillerie- und Geniewesen zu redncieren, dem Genetalstabscomitt eine andere Zusammensetzung zu geben, die Zahl der Alpencompagnien von 36 auf 04 zu erhöhen und die zehn Schützen- (Versaglieri-) Regimenter zu vier Bataillonen beizubehalten. Hagesneuigkeiten. Per Ball bei Kose in Prag. Wir haben bereits in einem ausführlichen Telegramme einen Vericht über da« glänzende Nallfeft bei Ihren k. und l. Hoheiten dem durchlauchtigsten Kron-prinzenpaare in der Prager Hofburg gebracht. Nun liegt uns im „Präger Abendblatt" eine detaillierte Schilderung des allen Theilnehmern auf immer unver-gesslichen Festes vor. Dieselbe lautet: In einem in seiner blendenden Großartigkeit einzig dastehenden Rahmen hat Samstag der Vall bei Hose ein unvergleichliches Fest geboten. In dem von Tausenden von Flammen erstrahlenden Saale war selbst der Erfahrenere, welcher sich eine Vorstellung von dem machte, was ihn erwartet, beim ersten Anblick ein wenig verwirrt. Erst allmählich gelang eS in dem Lichtgefunlel, den blitzenden Uniformen, schimmernden Orden und Diamanten sich zurechtzufinden. In bunten Gruppen sah man alle Lebensstände vertrete». Die Aristokratie des Landes, die höchsten Spitzen der Vehörden, die Generalität, die Geistlichkeit und die hohen Würdenträger jeder Art waren fast vollzählig versammelt. Auch der Reichsrath und der Landtag waren stark vertreten, wobei der Frack allerdings unter dem Glanz der Galauniformen der hohen Militärs. Gemeimrüthe. Kammerherren und Ordensritter in den Hintergrund trat. Ein holder Reiz lag aber in der tausendfachen Vacation des Lobgedichtes der Schöpfung, in der reichen Individualisierung der weiblichen Schönheit. Da hatte der Lichterglanz des herrlichen Saales in Concurrenz zu treten mit der Fülle unmuthiger Erscheinungen, mit dem Reichthum und Geschmack der Toiletten, dem Gefunlel der Hals und Nacken bedeckenden Geschmeide. Die Jugend erschien in lichten dusligen Gewändern, die ältere»! Damen trugen schwere Stoffe mit vieler Stickerei und vielen Perlen. Die Taillen hatten znmeist festen Schluss, aber nicht wie bisher auch die Hüften. Die Frisuren waren durchwegs klein. Unter den Farben zeigte sich die Vorliebe für matte Töne. Die Stickerei und der Schmuck glühten und flammteir aber in allen Nuancen. Auf das Stabzeichen des Crremonienmeisters er-fchien um halb 9 Uhr unter Vorantrltt Sr. Excellenz des Obersthosmeifters Grafen Palffy das durchlauchtigste Klonunnzenvaar und Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Ludwig Victor, worauf Ihre Excellenz die Frau Obersthofmeisterin Gräfin Nostih und die Flügelaojutanlsn Grus Nostitz und Graf Mitrowsly. sowie der Ooersthofmeister des Herrn Erzherzogs Ludwig Victor. Graf Wimpfen, folgten. Se. kaiserliche Hoheit der Kronprinz erschien in der Generals'Parabe'Umform. um den Hals da» goldene Vließ, an der Vruft die In-signien des Stefansoroens. Im ganzen Zauberglanze der Jugend und Schönheit zeigte sich Ihre kaiserliche Hoheit die Frau Kronprinzessin. Die hohe Frau trug eine mit Blumen durchwitlte. vom Vlau ins Meergrüne schillernde Faillerobe mit langer Schleppe, das Unterkleid aus silbern flimmernder Gaze mit leuchtenden Silberspihen. Brillanten und Smaragden bildeten ein weithin strahlendes Vouquet an der Viust, ein gleiches Geschmeide von der intensivsten Leuchtkraft bildete den Halsschmuck. Die kleine Frisur krönte ei» Diadem von Wunderbar feuriger Farbenpracht. Der Rundgang längs der dichten Chaine dauerte nahezu eine halbe Stunde. Ueber sechzig Damen und etwa dreißig Herren wurden von dem durchlauchtigsten Kronftrinzenftaar huldvollst angesprochen, worauf sich die hohe Frau zu der an der Mitte der Spiegelwand des spanischen Saales errichteten Session begab und die vornehmsten Damen zur Conversation einlud, während Johann Strauß' Walzer-wcisen (ausgeführt von der Musikfapelle des Infanterieregiments Garon Mondel) das Signal zur Eröffnung des Tanzes gaben. Fürst Ferdinand Loblowih eröffnete denselben mit Prinzessin Aueisperg. Die hierauf folgende erste Quadrille tanzte die durchlauchtigste Frau Kronprinzessin mit Sr. kaiserlichen Hoheit dem Herrn Erzherzog Ludwig Victor. Die zweite Quadrille tanzte auch Se. kaiserliche Hoheit der Kronprinz, und zwar mit der Frau Fürstin Khevenhüller-Clam'Gallas, während deren Gemahl die Ehre zutheil wurde, mit Ihrer kaiserlichen Hoheit der Frau ttron-prmzessin zu tanzen. Der Herr Erzherzog Ludwig Victor tanzte die zweite Quadrille mit der Frau Fürstin Oettingrn. Nach der zweiten Quadrille begaben sich das Kronprinzenpaar und Erzherzog Ludwig Victor zum Thee in den deutschen Saal. wo die höchsten Herrschaften . die Fürstlichkeiten und Palaftdamen auf einer Estrade unterhalb des Porträts weiland des Kaisers Franz I. Platz nahmen. Zum Cotillon erschienen höchst, diesclbcn wieder im spanischen Saale. Die dritte Quadrille, die vorletzte Pii'ce. tanzte die Frau Kronprinzessin mit bcm Herrn Grafen Carl Schüllborn. Vald darauf zogen sich die hohen Herrschaften zurück, die Mufikweisen lierllaugcn. der Saal lichtete sich und aus den, Licht und Glanz, der eine Erinnerung für das ganze Leben bleibt, gieng es hinaus in den dicken grauen Nebel, der über dem Hradschin lagerte Mld einen eigenthümlichen Contrast zu der hellen und sonnigen Stimmung bildete. die jeder Theilnehmer des herrlichen Festes mit sich forttrug. Laibacher Zeitung Mr. 38 334 16. Februar 1882. — (Ein brennender Verg.) Au3 Tor« bole. 11. d.. wird geschrieben: Seit zwei Tagen brennt der Monte Tembio. 2 bis 2'/« Stunden von Riva ent« fernt. Es ist bei Nacht ein schauerlich schvner Anblick, zu sehen, wie die Flammen bald an einem Punkte oer« eint zu sein scheinen, dann wieder wie feurige Schlangen nach allen Seiten hin auseinanderlaufen. Starke Knieföhren und buschige Zwergeichen bieten dem Feuer eine anhaltende Nahrung, während das kräftige Berg« moos und eine Menge Flechten die Vermittlung von einem „Holztar" (eine mit Holz bewachsene Stelle von mehreren Aren in der Ausdehnung) zum anderen bilden. Gerade der Monte Tembio gehört im ganzen Sarca« Thale zu den wenigen Bergen, deren Holzbestand von unten aus dem unbewaffneten Auge sichtbar wird, so dass mit diesem Bergbrande eine Zierde für das herrliche Seitenthal des Barone und somit auch für das mit fast haushohen Rebstäcken dicht bepflanzte Thal der Sarca verlorengeht. Holzsammler, die an einer schlecht gewählten Stelle Feuer anmachten, um sich Polenta zu rösten, gaben die Veranlassung zum Brande._________ Locales. — (äoirvs <1kU8»nt6 beim Herrn Landes Präsiden ten.) Für gestern abends hatten der Herr Landespräsident Winkler und Frau Gemahlin einen Theil der hiesigen Gesellschaft zu einer Loiixie üauäkllte geladen, welche in den oberen Appartements des Landesregierungsgebäudes stattfand und sich zu einer sehr gemüthlichen Unterhaltung gestaltete. Es waren Vertreter der vornehmsten Kreise unserer Stadt erschienen, und wurde bis heute 5 Uhr morgens besonders animiert getanzt; in den Quadrillen zählte man 16 bis 20 Paare. Der Hausherr und die Hausfrau machten in der ihnen eigenen liebenswürdig-herzlichen Weise die Honneurs, worin dieselben von dem Fräulein Tochter und dem Herrn Sohne, wie immer, auf das charmanteste unterstützt wurden. Das Souper wurde sitzend ein» genommen. Zum Schlüsse des reichhaltigen Tanzprogrammes kam der reizende Kusswalzer aus Strauß' neuester Operette „Der lustige Krieg" mit voller Präcision zur Ausführung und fand bei dem Umstände, als ein hervorragender junger Dilettant aus dem Hause am Piano sah (die Violine spielte Herr Orchesterdirector Maier), doppelt lebhaften Beifall. Der gestrige Abend wird all-n Theilnehmern gewiss in dauernder, freundlichster Erinnerung bleiben. — (Weiland des Dr. Johann Bleiweis Ritter von Trsteniski) für den Oelfarbendruck bestimmte Bildnis, das. wie bereits wiederholt erwähnt, Herr Handelsmann Kajzel anfertigen ließ. hat unser heimatliche Künstler Herr Professor Franke in wirklich meisterhafter Weise soeben vollendet und ist dasselbe durch zwei Tage in der Glashandlung des Herrn Kajzel auf dem Alten Markte zur Ansicht des Publicums ausgestellt. Das Porträt weist den gefeierten Patrioten zum Sprechen getroffen im schwarzen Anzüge, geschmückt mit dem Orden der eisernen Krone dritter Klasse, dem Ritterkreuze des Franz Iosefs-Ordens und dem k. russischen Vladimir«Orden. Dieses Originalbild geht nach geschehener Vervielfältigung in den Besitz des Herrn Handelsmannes Ferdinand Sou Van über. der rS von Herrn Kajzel bereits angekauft hat. -x- — (Das Kränzchen des Nrbeiter'Bil-dungsvereins). welches Sonntag, den 12. d. M., im Cafin0'Gla3salon abgehalten wurde, war diesmal so zahlreich besucht, wie noch nie bisher, und ein Kranz der schönsten Mädchen und Frauen blieb. Terpsichoren huldigend, bis zur frühen Morgenstunde versammelt. — In materieller Beziehung ergab der Abend ein Rein-erträgnis von 40 st. für die Bildungszwecke des Vereins. — (Porträt.) In der Glashandlung des Herrn Koll manu am Haufttplatze ist neuerdings eine Arbeit des zur Zeit hier anwesenden Herrn Gutkaiß, Zeichners aus Linz, ausgestellt: es ist dies das trefflich ge« lungene Porträt des Herrn Dornik. das durch seine sprechende Aehnlichkeit die allgemeinste Anerkennung findet. Die Porträts des Herrn Gutkaiß. der sein Logis im „Hotel Elefant" genommen, zeichnen sich durch besondere Billigkeit aus. — (Ballfest des Vereins „ Edinost" in Trieft) Am vorigen Samstag abends fand — wie die „Triester Ztg." fchreibt — im Polytheama Rossetti ein Ballfest dieses Vereins statt. Bei dem Feste erschien der Herr Hofrath Ritter von Rinaldini als Ver« treter des Herrn Statthalters und wurde bei seinem Erscheinen mit der Volkshymne empfangen und durch mehrere Hivios begrüßt. Später ist das Fest noch durch den Besuch des Herrn Hofrathes von Plenker. des Herrn Oberlandesgerichts. Präsidenten Freiherr« von Kem perle und mehrerer anderer Persönlichkeiten beehrt worden. — (Februarftaub.) Die «Klagenfurter Ztg." fchreibt: Bei unferem heurigen, stets heiteren und trockenen, schneelosen Winter ist es nicht zu verwundern, dass alle Straßen und Plätze, wie mitten im Hochsommer, mit dichtem Staub besetzt sind, der beim Fahren in grohen Wolken aufwirbelt, daher eine Gaffende spritzung sehr angezeigt Wäre, wie sie in Inns-druck bereits mehrmals mit günstigem Erfolge durch geführt w„rde. — (Landschaftliche« Theater.) Es ist etwas Eigenes um «ine schon zu oft gegebene übertragene Operette! Haben sich gleichwohl manche Arien aus solchen das Bürgerrecht erworben, die ehemalige Anziehungskraft ist dennoch vorüber. Das erfahren zu ihrem Schaden alljährlich die verschiedenen Provinztheater-Directoren etlichemal?, wir hier erlebten derartige flaue Vorstellungen heuer schon mehreremale, so bei „Pariser Leben". „Schöne Helena". „Teecadet" und „Girofle". Damit soll nicht gesagt sein. dass in allen diesen Operetten schlecht gesungen und gespielt wurde, keineswegs! aber — der Reiz der Neuheit ist vorüber. So erwies sich's auch mit „Angot", die sich Herr Amenth zu seinem Benefiz gewählt hatte. Das nur mäßig besuchte Haus spendete der früher hier fo beliebten Operette auch nur einen mäßigen Beifall, und es erwärmte sich dasselbe bloß bei den wirksamen Duetten im zweiten und dritten Acte zwischen Fräulein v. Wagner (Lange) und Frl. Ranek (Angot) und Frl. v. Wagner und Herrn Amenth (Ange Pitou). sowie bei dem famofen Zanlduett der beiden genannten Damen, welche gleich dem Benefizianten ihre Partien recht lebhaft durchführten. Unsere treffliche Localsängerin Frl. v. Wagner fchien gestern leider nicht ganz disponiert. Die Herren Linori (Larivaudiüre) und Herr Berger (Pomponet) sangen und spielten launig, auch Herr Au spitz (Trenity), der entschieden Talent für das heitere Fach besitzt, und Frau Wall Hof (Dame der Halle) fügten sich dem Enfemble bestens ein. -i- Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 15. Februar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses hat Handelsminister Baron Pino den ueuen Zolltarif eingebracht. Nachstehend bringen wir eine Zusammenstellung der wichtigsten Neuelun« gen, die sich daraus in den Zollsätzen ergeben: Jetziger Tarif Neuer Tarif fl. lr. fl. kr. Kaffee.......... 24 — 40 — Thcc........... 50 — 100 — Gerste, Hafer, Mais, Roggen. . . frei — 25 Anderes Getreide und Hülsenfriichte „ — 50 Mehl........... ., 1 50 Unschlitt, CocoSnussöl und Palmöl. „ 1 — Stearinsäure........ 3 — 6 — Tpecl, Schweinfett...... 8 — 16 — Ehocoladc......... 35 — 50 — harz, Colofonlum...... frei — 20 Terpentin......... „ 1 50 Textilien: Vaumwollgarne über Nr. 50, roh . 12 — 16 — Garne fiir dcn Detailvcrkauf... 20 — 30 — Vemeinc Vaumwollwaren, gefärbt , 40 — 50 — Stickereien......... 150 — 200 — Scilcrwaren (Spagat, Schläuche, Gurten)........ 3 — 12 — Teppiche.......... 30 — 40 — Filze........... 30— 40 — Wollenwaren, fchwere..... 40 — 50 — Ganzscidenwaren....... 300 — 400 — Halbseidenwaren....... 150 — 200 — Hutstumpen........ 40 — 50 — Papier, nicht besonders benanntes .3 — 5 — Lithographierte« Papier .... 3 — 7 — LuiMpapctcrien....... 12 — 30 — Kcultschlitschlnuche und Treibriemen. 3 — 12 — Weiche Kcmtschulwarcn..... 12 — 20 — Hartgummiwaren....... 20 — 30 — Wachstuch......... 10 — 20 Sohlleder......... 6 — 1« - Äcinwaren...... . 12 — 20 — Weißes Hohlglas, ungeschliffen . . 2 — 4 - Cemrnt.......... frei — 50 Roheisen.......... — 50 — 80 Stabeiseu, Schienen...... 2 50 2 75 Ganz grober Eisenguss..... 1 20 2 — Echmiedeisernc Röhren..... 2 50 5 — Vieche und Drähte unter 1 Mill. . 4 — 5 — Kessel, vertiefte und gelochte Vieche. 4 — 6 — Nähnadeln......... 20 - 50 — Feine Kupfer« und Messingbleche und »Drähte....... 6 — 8 — Luxusgegenstände aus Alfenide «. . 12 — 30 — Locomotive......... 4 — 8 — Nähmaschinen........ 2 70 20 — Maschinen aus Gusseiscn .... 2 70 5 — „ „ Schmiedeisen ... 4 — 6 — Gntcrwaggons........ pr. Stücl 5fl,pr.100Ko. Pottasche......... frei — 80 Calcinierte Soda....... — 80 1 20 Lackfirnisse......... 10 — 24 — Der Vorlage ist ein umfangreicher, fachlich detailliert eingehender Motivenbericht beigegeben, aus dessen allgemeinem Theile wir folgenden Passus reproducieren, der die Situation treffend charakterisiert: „Wir stehen heute wieder dort, wo wir 1878 standen, nämlich vor der Nothwendigkeit, unsern Tarif wirklich autonom zu revidieren, nur hat sich seitdem die Situation wesentlich geklärt; die Hoffnung, durch Rück-sichtnahme auf das Ausland, dasselbe ebenfalls zu freiwilliger Schonung unferer Interessen veranlassen zu können, ist beseitigt, und wir haben heute nach« zuholen, waS man im Jahre 1878 unterlassen zu müssen glaubte." Brcslau, 15. Februar. Der „Schlesischen Zeitung" zufolge ist die Ernennung des Berliner Propstes Herzog zum Fürstbischöfe von Breslau bevorstehend. Kouftantinopel, 15. Februar. Commandant Cren-well und Lieutenant Selby vom englischen Stations' schiffe u»d der englifche Eonsularadjunct Wrench wurden auf der Jagd bei Artakis von albanesischen Hirten angegriffen. Selby wurde durch einen Hackenh'eo schwer, Crenwell leicht verwundet. Lord Pufferin re< clamierte. Wien, 15. Februar. (Im Abgeordneten-Hause) wurde heute die Generaldebatte über das Budget fortgesetzt. Von Seite der Regierung griffen außer dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Toaste anch die Herren Minister Dr. Prazäk und Dr. Ritter v. Dunajcwski in die Discussion ein. Die AusfühniN' gen aller drei Cabinetsmitglieder begegneten lrbhafm Aufmerksamkeit auf beiden Seiten des Hauses und wurden von der Majorität wiederholt durch Beifalls« bezeigungen unterbrochen. Morgen dürfte die Genera^ dedatte zum Abschlüsse gelangen. Lemberg, 15. Februar. Von allen verhafteten Rllthenen hat nur der Rechtshörer Lahol keinen T>^ spruch gegen die Einleitung einer Voruntersuchung! und die Inhaftnahme erhoben. Derselbe bleibt sonnt ebenfalls in Haft. Budapest. 14. Februar. In der heutigen Conferenz der liberalen Partei wurde das Budget de» Finanzministeriums angenommen, nnd meldete Ministe Präsident Tisza an, dass er zur Berathung des Gesetz' entwurfes über die Qualification der Comitatsbeamlen die Entsendung einer Specialcommission vom Haml verlangen werde. Rom, 14. Februar. Die „Agenzia Stefani" ver/ öffentlicht eine Depesche aus Ragusa, durch welche dtt Nachricht über die Wegnahme eines mit Lebensrnitteln und Waffen für die Insurgenten beladenen italienischen Handelsschiffes officiell drim'lttiert wird. London, 15. Februar. Das Unterhaus verwarf in fortgesetzter Adressdebatte das Amendrmcnt 2M' carthys mit 98 gegen 30 Stimmen und nahm d«e Adresse mit 87 gegen 22 Stimmen an, wobei die Auszählung des Hauses erfolgte. Handel und Volkswirtschaftliches. llaibach, 15. Februar. Auf dem heutigen Marlte si"b erschienen: 6 Wagen mit Getreide, 9 Naa.cn mit heu Ul" Stroh, 24 Wagen und 2 Schiffe mit holz (16 Cuoilmeter). Durchschnitts«Preise. ^. ll,,lr, fl.!lr^ ft.,>' I^.' Weizen pr.Heltolit, 8 26 10,72 Vutter pr. Kilo . -80^!^ Korn „ 6'18 6 67'Eier pr. Stücl . . - 2 ^ "" Gerste „ 5^0 5 23 Milch pr. Liter . - «—^ Hafer » 3.25 3 75 Rindfleisch pr. Kilo —!56------' Halbsrucht „ -,- 7 20 Kalbfleisch —,52------ Heiden „ 4 87 6 —Schweinefleisch _-W —-^ virse „ 5!20 5^45 Schöpsenfleisch - «0------ Kuluruz „ 6 40 6 45!Hähndel pr. Stuck — 45 - ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 86-------Tauben „ __ 18 - ^ Linsen pr. hcktolit. 8----------Heu 100 Kilo . . 2 86 ^ Erbsen , 8---------Stroh „ . . 2 05 ^ ^ Fisolen „ 8 5.0-------Holz, hart., pr. vier Nindsschlnalz Kilo - i)6------ Q.-Meter------ Verstorbene. ^ .D°« ^ Februar. Agnes Lap, Private, 3l I.. Studentengasse Nr. 7, I'Iuiii-o.I'lloumom» »in Den 1 5. Fcl, ruar. ^^^ Sturm, Kaischlers-sA und Schnlcr, 7 Jahre. Frauciscancrgasse Nr. 0. Verlegung d" Eingeweide; wird behördlich beschaut. Im Civil spl tale: Den 12. Februar. Martin Sifler. Taglöhner, 50 3' Cii-r!i0«i8 IioMi». . Mathias Meden, Inwohner, 55»" Polanastraße Nr, 42 (Spitalsfiliale). Blattern, „« Den 18. Fcucuar. Maria Kulovic, Inwohnerin, ?"^ !n»uliic:i«nt.l» v»Iv, dicugp. Theater. Heute(ungeraderTag): Die zärtlichen Verwandte"' Lustspiel in 3 Aufzügen von Rod. Benediz. Meteorologische Beobachtungen in Laibach-^ - .Z O ^Z . -- M i 5z W n 5 3° W " 7 u. Mg. 747 95 —"4 4 NO. schwach "heiter „.«o 15. 2 „ N. 743 75 ^. 84 SW. schwach heiter """ 9 . Ab. 74l-l« ^. 5 0 SW. mäßig bewölkt Morgens 8 Uhr Windbäume auS SW,, tagsüber h" ' Abendroth, bewöllt. windig. Das Tagesmittel der Temp"" 4- :! tt°, um 3 3" über dem Nurmale, ^^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambers-