Nummer 42. Pettau. den 20. October 1901. XI,. PettauerZeituna. , Erscheint jeden Koiimag. »irci» Mr P«tau mit Zustellung int Hau4: Monatlich HO h, vierteljährig K 2.40, halbjährig K 4.«0. gau,jährig K 9.—, mit Postversendung im Inland«: Monatlich »S t, vierteljährig X 2.50, halbjährig K 5.—, ganzjährig K 9.äO, — Einzelne Nummern 20 h. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beitrage sind erwüiilchi und wollen längsten« bi« Zreitag jeder Woche eingesandt werden. Unser Abgeordnetenhaus. Die Pforten de« griechische» Tempel» am .rianzruSringe i» Wien haben sich geöffnet, von tu> gewaltigen Standartenträgern weht die i luvarz-gelbe Fahne »nd im Saale schütteln sich sie Vertreter der verschiedenen politischen Parteien nud nationale» Delegationen mit süßsaurer Miene dir Hände. Als sich dieselbe illustre Gesellschaft vor ..»cm halben Jahre zur ersten Session versammelten. war man allgemein überzeugt, das» die Herrlichkeit nicht lange dauern werde, aber. w>e .s sich im Lande der UnWahrscheinlichkeiten so ost .reignet, unerwarteter Weise gelaug eS de» drin-li.nden wirtschaftliche» Interessen, die nationalen ^'idenschaste» in de» Hintergrund zu dränge», oder mit andere» Worte», die Herren Abgeord-nete» wollte» doch endlich die schwer errungenen Mandate einige Mo.iatc ausüben und die Diäte» im Frieden einstecke». Was dieses „sreudige Er-cigi»«' den Steuerzahlern kostet, wird nun in der zweite., Session mit erschreckender Klarheit zu !age treten. Unsere StaatSbilanz war bereits vor der ^»vesiititionSanleihe nicht mehr activ, trotz der ichönsten Voranschläge. Die Zeiten, wo sich in den StaatScasseu die Gebahrnngsüberschüsse an-häuften, sind längst voüber, im Gegciilhtile, in dcn letzten drei Jahren mussten den StaatSrafsc» HO Millionen entnommen werden. Dabei halten sich die Z 14-Regierunge» nicht die geringste Reserve auferlegt. Die Zuckersteuer w»rde erhöht, die ÜbertraauiigSgebühlktt verdoppelt und die -teuerschraube nach Kräften angezogen. Nun da sich unsere Staatsschuld um nahezu 1000 Mllionen v-rmehrt hat. w:rd es nothwendig sein, die ZlaatSeiiinahme um 60 Millionen zn erhöhen, wenn Ordnung in unsere Finanzen gebracht werden soll. Die Flitterwochen des Abgeordnetenhause« sind vorbei, nun heißt es. den bitteren Kern der D.1S gankeemärchen. Schrieb da neulich ein Freund an mich aus Teutschland: „Ihr habt Diamanten und Perlen, habt AlleS, was Menschenbegehr. Ihr habt die ichärfsten Augen für die Gelegenheit. Geld zu .machen", Ihr habt die längste» Gebättde, die reichste» Monopolisten, die feinste Corrnptio», die größte Hitze und ,va» nicht sonst noch. Aber Eins habt Ihr nicht: ...Da« Märchen!" das icheint eine allgemeine Auffassung in Europa zu 'ein. Doch sie «st unrichtig. Auch in Amerika gibt es Märchen von entzückender Poesie. Nur tagt sich der Danke: „®afl nützt mich das Märchen, was nützt mich die Poesie, die sich nicht bezahlt? Bezahlen muss sie sich. DaS ist der Gipfel aller Poesie. Geschäsle muss man damit machen können. DaS ist unser Märchen, das Dankeemärcheii." Hier.^meine lieben deutschen Freunde, gebe ich Euch ein Aankeemärchen: Hupft, der Spatz. ES war einmal eine schöne, junge Dame Körber'schen VcrsöhnuugSpille schlucken und noch manch' anderes dazu. Die Budgetberatlnm^. wird viel Schererei machen und der Ausgleich mit Ungarn bedeutet auch heute noch eine drohende Gksahr für unsere konstitutionelle» Einrichtnuge», denn der geringste Versuch »„leres Abgeordnete». Hause», gegen die ungarischen Übergriffe Stellung zu nehmen, hätte sofort die Wirkung, dass man die Abgeordneten noch Hanse schickt. H.rr von Körber hat nun 1000 Millionen in der Tasche, er braucht nur noch die Verzinsung für da» Capital, neue Steuern, dann kann der Tanz mit Ungarn vorn frischen loSgeheu. Wir wisse» nicht. ivaS unsere geehrten Herren Abgeordneten über diese Sache denken, denn wir haben wenig Gelegenheit, zur Rücksprache. Und doch haben wir dringende Beschwerden, ivclche im Abgeordnetenhaus zur Sprache kommen müssen. I Gerade daS, wo man sich im Parlamente so gerne herumdrückt, unser Verhältnis zu Ungar», ist die Grundursache aller unserer Leide». Die Grenze von Oesterreich nach Ungar» ist für österreichische Produkte thatsächlich gesperrt, indes wir durch vernichtende Concurrenz der ungarische» Landwittschast insbesondere des Wein» baueS, dem sicheren Ruine entgegengehen. Solche Ungerechtigkeiten siud nur in einem Lande möglich, welches sein SelbstbestimmungSrecht bereits ver-loren hat und zur Satrapie des Nachbarstaates herabgeiunken ist. Wahrlich, wenn unsere Vertreter Ehre in: Leib« hätten, sie würden der Regierung keinen Heller bewilligen, solange die schmachvolle Ab-hängigkeit Oesterreichs von dcr jüdisch-magyarischeu Clique in Budapest fortbesteht. Südfteirische Weisheit. Auch in der Journalisterei gibt es eine Art Ästethik. Dieselbe hindert den Schreiber zwar nicht, seinem Gegner gelegentlich die saftigsten Grobheiten an den Kops zu werfen, aber sie legt Namens Susan. Die sang und tanzte i» der musikalischen Posse „Die mollige Mollie" im „Ca-sino" zu New-Nork. Und immer, wenn sie beim Singen das süße, purpurrothe Schiiänzchen öff. nete. und immer, wenn sie beim Tanzen mit den runde» grünlichen Beinche» um sich warf — die staken nämlich in grüncn Tricots — dann waren die fetten, glatten Glatzköpfe in der erste» Reihe deS Parkett« ganz futsch. Am futschesten war Mortiiner Ehester Levy (sprich Live:) Sein Vater Abraham Levy an« Ncntomischl in Posen hatte mit alten Kleidern gehandelt. Dann hatte er seinen Laden in der Baxterstreet a»gezü»dct, um daS Versicheruugsgeld zu bekomme». Da»» hatte er dreimal pleite gemacht. So hatte c« der tüchtige Manu zu entern große» Vermögen gebracht und sein Sohn Mortiiner Cliester Levy konnte c» sich leisten, allabendlich in der ersten Reihe im Parkett im „Casino" zu sitzen und die schöne Susan anzuschmachten. Aber da» Schönste an ihr war doch das Haar, das prachtvolle gol» dene Haar, das so pikant von den dunklen, lustige» Augen abstach. Sechs fette Glatzköpfe, einschließlich Levy, schickten jeden Abend sechs süße ihm trotzdem gewisse Reserven auf. Dcr ästethisch veranlagte Journalist wird nieinalS versuchen, coram publico aus 2X2 5 zu machen, und er wird niemals, anch dann nicht, wenn er damit wirklich Verwirrung in der Gegnerschaft anrich. teil könnte, geschmacklose Lüge» verbreite». Wir haben diesen kleine» Excur« vorauSge» schickt, nm den Beweis zu bringen, das» Hoch-würden Schegula seilten Anspruch machen kann, als ästethijcher Schriftsteller z» gelten, denn sonst dürste er nicht Berichte aus P.ttan veröffentli-cheu, welche dem gesunden Menichenverstaude ge-radezu ins Gesicht schlagen. So behauptet in Nr 81 de« Ehrenblattes unser lieber Kritik»«, dass der Gemeinderath de-absichtige, den slovcnischen LehrcurS am Gymna» sinm ans 2 Jahre zu reducieren. In demselben Artikel wird aber der diesbezügliche Gemeinde-rathsbeschlujS wörtlich citiert, wo es jedoch heißt. eS sei in den ersten vier Elaste» der Unterricht i» deutscher, in den Oberclassen in slovenischer Sprache zu ertheilen. Der gescheite Kritik»« weiß also nicht einmal, oder will nicht wissen, was er selbst in, selben Artikel berichtet hat. Nicht minder geistreich ist der Versuch i» der letzten Nummer des Marburger Blattes, unseren Schriftleiter taxfrei zum Führer der Pettauer Gewerbetreibenden zn ernennen und gleichzeitig in eine» offenen Gegensatz zu unse-rem Herrn Bürgermeister zu bringe». Wir con-skalieren, dass Herr Bürgermeister Ornig bereit« Samstag, also vor dem Verlra»ensmäniie>tag eine Einladung an sämmtliche Gemeinderäthe zur Weinlese für Dienstag versendet hatte, welche er um so weniger zurücknehmen konnte, da die Mehrheit deS Gemeindet athcS dem Gewerbcvcr-eine nicht angehört. Die Behauptung des Pet-tauer Berichterstatter», dass Herr Bürgermeister O r u i g bei der Gewcrbeverein^versammlung gewiss als Dritter gegen die Resolution gestimmt hätte, ist ebenso eine freie Erfindung seiner Fan-taste, wie die Mittheilung, dass Herr duftende Rosensträuße hinter die Bühne und flehte» i» sechs Briefe» um ei» Sonper mit Susan bei Dellmonico oder in Waldors-Astoria in der 5, Avenve. Endlich erhörte sie Mortimer Ehester Levy. „Was können sie mir bieten?" fragte sie als sie bei Delmonico schnabulirten »nd dazu Mumm zechte», Extra-Dry „Nu," jagte fceny. „eine Wohnung in dcr Madiso» Avenue zu 400t) Dollars das Jahr, mit Personen-Aiifzug, Dampfheizung »nd elektrischem Licht, dazu IOC) Dollars die Woche und GehalSerhöhungeu »ach drei Monate», wenn ich zusrieden bin. wwic ein Diamant-Halsband von T'ffaiiy & Co." „Ich liebe Sie!" sagte die goldene Susan und pumpte ihn gleich »ni 50 Dollars au. Ach, »»» hatte es die goldene Susa» fein! Sie zog in die prachtvolle Wohnung in dcr Madiso» Aveuue und stand erst Vvrmmiltags um 11 Uhr aus. Und dann setzte sie sich an'S offene Feilster, das »ach etnem wunderschönen, grünen Garte» hinaiiSsah, und kämmte mit einem goldene» Kamme ihr goldenes Haar — Dr. Braöiö gegen dieselbe gestimmt hat. Herr Dr. Braöiö hat gar nicht gestimmt. da er alt Nichtinitglied a» der Abstimmung nicht theiliiehmen dürfte. Zum Schlüsse macht der verrückte Mensch gar den Versuch, unserm Schriftleiter für die nur in der Fantasie der „Südsteirischen" beste* henden Partei der „conservativen Deutschen" recte Renegaten zu reclamieren. Unser Schristleiter ist gerne bereit, sich sosort anszuhä»ge», wenn er mit seiner Resolution thatsächlich da« Wohlwolle» eine» Schegnla errungen hat. hoffen wir aber, dass die» doch nicht in dein Maße geschehen ist. als Herr Schegnla uns glauben macht« will. Localnachnchten. (|)tüauer Uljtatrr.) Die Eroffiiungsvor. stcll»»g findet eingetretener Hi«der»isse wegen erst Dienstag statt. (Litrgrrabend.) Mit Rücksicht auf die Theatersaison finden die Bürgerabeude von nun an jeden Mittwoch statt. l^usgrabungkn in Haidin.) Die AuSgra-butige» des Herr» Professor Gur litt, über welche wir bereits kurz berich'eteu, habe« in ihrer Fortsetzung zu einem glänzende» Ergebnisse geführt. ES fand sich ei« zweites Miträum, 15 Meter lang und 71/, Meter breit, also be-deutend größer, als das Erstgesnndene, Die Zahl der Funde ist eine geradezu außerordentliche. Wir erwähnen nur, dass gegen 60 Relief- und ©fulplurrefte, 188 Münze», damitter ei» AurenS (Goldmünze de» Kaisers ConstantinS). und 18 theils vollständige theils zerbrochene Juichriften gesunde» wurden. Die GründmigSzeit des Mi« thränms fällt auf das erste Jahrzent des dritten Jahrhunderts nach Christo. ES ist offenbar im Laufe des vierten Jahrhundert» gründlich restan-riert worden und winden damals zahlreiche wichtige Weihungtn aus anderen Tempeln in diese« Heiliglhu»! übertrage», quasi als letzte ZnsinchtSstätle deS sterbende» HeidenthumS. ES fände» sich nämlich zwei .Relief» und eine Inschrift aus dein im Jahre 1895 aufgedeckten Heiligthi»» der Niitrices, ferner ein mit zwei Pferden bespannter Wagen ans Marmor aus fiiim Sounentempel, endlich ei« Relief, welches Jupiter und Herkules uebeueiiiaiidersteheud dar« stellt. Andere Inschriften, Theile von Altären und Reste großer Statuen deuten aus die Nähe anderer öffentlicher Bauten hin. Eine vollständige Bruniieuaiilage mit wohlerhaltenem Canal wurde aufg'deckt und gibt interessant? Einblicke in dem :m Heiligthnme geübte« Cultus. Die AuSgrabiiiige» habe« i» Pettan großes Interesse erregt, viele Besucher fanden sich am GrabnngS-platze ei» und Herr Professor Gurlitt gab Jeder-mann iu bereitwilligster und liebenswürdigster — grade wie die Lorelei. Und sie sang auch ein Lied dabei. daS hatte eine verrückte, freche M - lodie--a»S der musikalischen Posse: „Die mollige Mollie." Aber wenn Susan am offenen Fenster ihr goldene» Haar kämmte, so war noch jemand anders da, der zuschaute: August, der Spatz. Ihr wißt doch, dass die Spatzen in Amerika eben» falls Deutsche sind, allesaniint von Deutschland importirt, weiss früher feine gab? Was — — Das wißt ihr «icht? Aber es ist so. Also August, der Spatz, wohnte in dem großen Mag-noliabaum, der grade vor SusauS Fenster stand. Als er zum ersten Mal die schöne Susan sah. wie sie ihr goldenes Haar kämmte und die Mor-gensonne daraus sprühte und glitzerte, da iväre er vor Schreck fast von, A,t gefallen, auf dem er gerade saß. „Friederike. Friederike I- rief er feiner Frau zu. „Sieh Dir mal blvS das Haar von dem Mädchen an!" «Oh Gott, so viel Gold gibt'S ja gar nicht 1" sagte Friede eile. So entzückt war August, dass er näher flog, um sich dai Wunderhaar noch besser ansehen — 2 — Weise die nöthige» Ausklärunge». Die Grabungen werden in der nächsten Woche fortgesetzt. (iUflsernrpiifuiir.) Da unter de» Kinder» der ersten Elaste der st, Kuabenichnle die Masern epidemisch nuslratc.i, so das« iuuerhalb zweier Tage 80 Erkrankungen gemeldet worden sind, so ichloi« der Stavschulrath über Anordnung de« Amtsarztes. Herrn Dr. v. Metzler. diese Classe auf 14 Tage. (ftaiifrreiru.) Ende September l. I. ge> riethen einig« Burschen anS Ternovetzdorf und Ianschendorf in einem Gasthaus? i» Streit welch' letzterer damit endete, das» Franz Firba « an« Ternovetzdorf mehrere und M. Holz au« Ianschendorf einen Messerstich erhielt und [beide im allgemeinen Krankenhause Pettau als schwer verletzt in Pflege genommen werden mussten. — Am 29. Septembe. hvurde dcr KeutchlerSsoh» Aloi« Kovatfchetz an« Wratislavetz in einer Buscheu-schänke iu Pollauze» vom Franz Florjanitsch derait geohrfeigt und geprügelt, das« elfterer schwer krank darnieder liegt und angeblich irgend welche innere Besetzungen erlitten haben soll. (Kindesmori.) Am 2. Oktober wurde im Drauflnsse bei der Schiffmühle de» I. Jansche-k o w i t s ch an« Puchdorf eine KinoeSleiche ge-funden, welche in einer blauen Schürze ringt' wickelt und sehr stark verweSt war, denn es tvaren nur mehr die Fuße und Hände dc« KindeS erhalten. Die Mutier deS KindeS wäre anSzusorschen »nd dem Bezirksgerichte Pettau mitzutheilen.' sLrandlrgung.) Anton T s ch e ch, Keuschler in Stadtberg, ionrve dem k. k. Bezirksgerichte eingeliefert, weil er verdächtig ist. sein Wohn-und Wirtschaftsgebäude am 2. Oktober l. I. in Brand gesteckt zu habe». (•ftiirrbrrtitsdjan.) Vom 21. October. bis 28. Oetober, 1. Rotte de» 2. Zuges, ZngSfüh-rer Bella», Rottführer ll. Reifinger. Feuerannieldnnge» sind in der Sicherheitswach-stnbe zn erstatten. Auswärtige Neuigkeiten. (Flucht rinrs jungen Liebespaares nach Amerikas Zwei junge Leute, beide kaum über 18 Jahre alt, haben sich vor Kurzem aus Wien »ach Amerika cieflilchtet. Sie verstände« e». die Flucht so geschickt zu betverkstelligen, das« sie bi« Hamburg unbemerkt entkommen konnten, Die Ber-solgnng wussten sie durch die Drohung eine« DoppelseibstmordeS zurückzul)alten. so das« die Angehbrigen dcr jiiiigeu Leute dieselben ziehen lassen mussten. Ihren vorläufigen Abschluss hat die Liebesaffaire mit der Anzeige gefunden, dass die Flüchtlinge in Amerika eingetroffen sind. Über die Angelegenheit liegt der folgende Bericht vor: Die LiebeSaffaire spielt in Währing »nd hat dort zu können. In der Nähe leuchtete und funkelte e« »och mehr, so das« August fast die Augen schlie-ßen mußte .Gottvoll!" hauchte er. Die schöne Susan aber hob den Kamm i« die Hohe, der voller goldener Haare war und sagte: ..Nein, wie mir wieder die Haare ausgehe« — abscheulich!" Dann streifte sie mit dem rnn-den weißen Zeigefinger »nd Daumen die golde-neu Haare vom Kamm und schlenkerte sie zum Ftnster hinan«, Sie vielen gerade aus 'den blü-heiide« Hollunderbnsch unterm Fenster. Kaum sah daS August, da schwang er sich wie der Blitz aus den Hollunderbnsch. nahm die Haare und flog damit wieder auf seinen Magiioliabaum, Friederike." sagte er, .„sieh mal, wa« ich hier habe." »Heilige Blutwurst--das Haar vo» der schöne« Susan! Bist Du übergeschnappt oder hast Du Dich etwa in das Mädchen ver-liebt? Untersteh' Dich. August!" „Ach bewahre. Friederike. Nicht« ist gräß-sicher, al« ein unmoralischer Spatz, »nd ich weiß doch, wa» ich mir und Dir schnldig bin. Aber viel von sich reden gemacht. Der Zunge Mann ist der l8jährige Anton K. Sein Vater, ein wohlhabend-r Man», lebt schon seit Jahrzehnte» in einein H,„ii,-und betreibt ein gut gehendes Geschäft. Er bot mehrere Kinder. Autou war das Sorgenkind, Ei wollte nichts lerne» und trieb sich lieber »iii gleichgesinnte« Jungen hemm. Als er die Vu> gerjchiile absolviert Ijatte, kam er 4u einem Wirt iu Dienst. Nach wenigen Tagen kam er nieder nach Hause zurück, und erklärte bei dem Wut nicht zn bleiben. Er kam als Zuträger in ?in Kaffeehaus und auch dort wollte er nicht bleibe» Noch bei mehreren audereu Lehrherren versuch,e eS der Vater mit ihm, aber nirgend« hielt d.r Junge eS länger al« einige Woche» an«. So toor er 18 Jahre geworden. Da« Nichtsthun scheint ihm gut bekommen zu habe», den» er war ein kräftiger, hübscher, über die Jahre hinaus cm wickelt« Junge. Schon seit Jahre» kannte er ein Mädchen, das wenige Häuser von ihm entfernt wohnte. Bertha F. steht im gleichen Alter wie K. Ihr Vater, der Oberlehrer war. ist schon lange todt und sie lebte bei ihrer Mutter, einer tweifachen Hausbesitzerin. BeUha F. hatte eine wrgsäitige Erziehung genossen. Sie hatte nu Lehrerinnenseminar besucht, hatte aber keine Lun den Beruf au«zuübeu. Ihr einziger Wunsch wa>. zum Theater zu kommen. Lauge Kämpfe kostete e«, bis der Widerstand der Mutter besiegt war, und vor nicht langer Zeit kam sie iu eine Th, (tterschnle. Ausschlaggebend war daS entschiedene Talent deS Mädchen», gepaart mit auffallender Schönheit. Die beide» jungen Leute kannten sich schon seit Jahren, Sie hatte» treue Freundschast geschlossen und spielten die freie Zeit miteinander Die gegenseitige Neigung wurde immer tiefer und als sie älter wurde», da entspann sich zwischen ihnen ein Liebesverhältnis. Als die Eltern dies merktet», suchte« sie das Verhält»,« zu lösen. Abu weder Ermahnungen, noch Strenge fruchtete» etwa«. Sie fanden Gelegenh.it, sich immer wieder zu treffen. Die Strenge der Eltern wurde ihnen aber mit der Zeit lästig und sie beschlossen zn flüchte». Gemeinsam wurde der Plan entworfen und bis in das kleinste Detail genau ausgearbeitet. Am 26. v. M. war der Tag für die Flucht vereinbart. Der Vater AntonS und seine Geschwister waren tagSübe? nicht zu Hanse und die« beuützte der Bursche, um sich zwei goldene Armbänder «nd ander,u Schmuck nnd Lose, die der Schwester gehörten, aiizueiguen. Er versetzte die Gegenstände um ungefähr 700 Kroue» und legte die Verjag zettcl i» e>n Couvert, dem er auch eine» Brief beiichlos«, iu welchem er dem Vater mittheilt, dafS er mtt seiner geliebten Bertha «ach A»ierika flüchte, um sie dort zu heirate» und sich eine Existenz zu gründe». Zum Schlüsse bat er, ihn nnd da» Mädchen ans keinen Fall zu verfolge», da sie Gift und Revolver bei sich hätte» »nd gemeinsam den ich habe eine großartige Idee. Mit dein goldene» Haar baue ich u»S ei» goldene« Nest. Was sagst Du »u»--hm?" Friederike schlug vor Erstannen die Flügel überm Kops zusammen. Da« war zuviel Schlau-heit aus einmal. „August," sagte sie, „Du bist der reine Uberspatz, wie Nietzsche sagen würde. Werde» sich die ander» Vögel ärger»! BejonderS die hoch» nasige Miß Mockinbird da drüben auf dem Ka-stanieubaum. die immer so dcn Schnabel über uii« rümpft, wird sich schwarz ärgern." Und August gieug an'S Werk. Er arbeitete mit der Geschicktichkeit ein« Korbmacher« und be« ganu an« Susan« goldenem Haar ein goldenes Nekl zn flechten. Zunächst gewissermaßen den Rohbau, denn er hatte nicht Haar genug. Aber jeden Morgen, wen» Susan ihr Haar kämmte, saß er unterm Fenster und paßte aus, ob sie wohl einige von ihren goldenen Haare» heraus-werfen würde. Dann holte er sie sich und flog damit auf seinen Magnoliabanm und baute an seinem goldenen Nest weiter. Und eine« TageS war er fertig und August und Friederika zogen in ihr goldene« Hau« und freuten sich unbändig. Job suchen würben, fall« man si, anHallen sollt«. Sertha F hatte sich 800 Kronen badurch verschafft, dass si« bei e.ner Partei ben Zin« ein-..i'sielt« »nb bann imbenierkt wie Anton daS Hau» rtrlus«. Sie kaufte» sich noch in Wien Zwischen-dcckkarten nach Amerika und reisten »ach Hamburg. Tort wnrben sie am 30. v. M. angehalten, ba iljrc Jugend aufgefallen war. Man bepeschirt« nach »b ein« Wenbung .»>. ber Valcr de« Kinde«, GerichtSsrcrelär Dr. Lemberg erkrankte an einem Krebsleiden, dem er am 14. d. M. in Budapest erlag. Währenb der »irankheit ihre« Manne« hatt« Frau Lemberg an da« Gericht bas Ersuchen gestellt, im Wege einer provisorischen Verfügung das Kiub dem Bater Libznnef) ;:en, ba daS KrebSleibe» eine ansteckende Krankheit sei. Das Gericht pflog Erhebungen über bie Art ber Erkrankung de« Dr. Lemberg. Der Tod desselben machte der ^gerichtlichen Aus-lraguiig der anhängigen Klage ein Ende. Frau Lemberg begab sich, nachbem sie von. Tobe ibreS Mannes erfahre» hatte, in Begleitung ihre« Rechtsvertreter« »ach Wr.-Neustabt, um iu be» besitz be» bei einer Verwandte» ihre« Manne« », Pflege befinblichen Kinde» zu komme». ES gelang ihr dic« jedoch nicht, ba ba« Kind vor reuiger Zeit vom Baier nach Budapest gebracht worden war. Frau Lemberg und ihr Anwalt habe» >ich an, 15. d. M. nachmittag« »ach Budapest begebe» um durch die Intervention der Stadthaupt-niannschaft in den Besitz be« Kinbe« zu kommen. Nein, wie fein war alle« und wie weich! Dann gingen sie wieder herau« unb setzte» sich auf einen ander» Baum und bewunderte» von bort da« Nest, wie e« blitzte unb funkelte und leuchtete wenn die Sonne einmal darauf schien. Sie nannten e« „Chftteau d'or." Wahrhaftig, dem Äanderdilt sei» Hau« an der 5. Ave»»e war daS reine Waisenhaus dagegen. Uud die andern Aögel kamen und bestaunten daS Nest »nd riefen: „Nein, wie prächtig! Wo habt ihr nur daS Material dazu her?" Doch August uud Friederike steckten die Köpfe zum Nest hinaus und fag'en trotzig: „DaS geht Euch gar nicht« an!" .Gestohlen werden sie'« habe», da« Dieb»-geffudel!" bemerkte Miß Mokingbird giftig. August und Friederike, die früher Niemand angesehen und Miß Mokingbird immer nur »dseckige deutsche Spatzen" genannt hatte, w«r-de» nn» hochangesehene Leute. August wurde sogar zum Präsideten de« Mäü»ergesang-Verei»e« .Spayentnntz" nwahtt und durste bei Bere»,«-Fchlichleite» ungestraft die blödsinnigsten Rede» halten.'Die andern Vögel thaten Alle«, um da- — 3 — (Dir Erbschaft i>r» Sträsiingv.) Im Jahre. 1878 hatte in Wie» ber Schneidernieister Leop Winkler an seiner Gattin einen Gistmoid verübt. Winkler würbe vom Schwurgericht« zum Tod« durch ben Sira.ig verurtheilt über Begnadigung des Kaiser« wurde jedoch die Todesstrafe i > lebe»«-länglichen Kerker umgewanbelt. Zur Verbüßuug dieser Straf« wnrb« Winkler nach Karthau« 'in Böhmen iranSportiert. ivoi^lbst er sich noch heute befindet. Seither sind 23 Jahr« verstrichen. Vor kurzen, wurde nun Winkler dein «trashauSdirector vorgeführt, „in eine inerkwiubige Botschaft ent-gegenznnehnie». Eine i» Ri#'»o befinbliche Schwester seines BateiS war al« kinderlose Witwe gestorben unb halte ih» zi.m Ui iversale>ben ihres 1KOOOO Kronen betrageiiben Vermögens eingesetzt. In Anerkennung seines Erbrechtes würbe das Vermöge» der österreichischen Behörde a»»geli«f«r», b>« Abhandlung durchgeführt »nd die i «0.000 Kronen dem lebenSliinglich Vernrtheilten ringe-autwoitet. Da« Jusiizärar benütztc den Gluck«-sall be« Sträfling« zur Hereinbringung der Ge-richt«- »nd VerpflegSkosteii. die 8000 Kroiie» betragen; der Rest von 1ü2.(XX) Krone» wnrde — beim Depositeiiamte de« Krrisgerichte« Gitschiu, iu beffeu Sprengel Karthan«, b.is Domicil be« Sträfling« liegt, hinlkrlegt. Dcr Erbe ist »nn Besitzer eine« beträchtlich«,, Vermögens, da« er sein eigen nennen kann, ohn« jedoch auch nur einen Heller davon für sich verwenden zn können, da die Slrafhausordiiuiig jede Begünstigung un-tersagt. Durch den ..Glücksfall" ist Winkler nun folgende Idee gekommen: Er will der menschliche» Gesellschaft, a» der er sich so arg versündigt Hai, einen bedeutende» Theil der reiche» Erbschaft zuwenden, wenn ihm die Frei-heit wiebergegeben wird. u. zw. in der Weise, bas« er sich urkundlich rechtsverbiudlich verpflichtet, etwa ein Drittheil deS V«rmög«»i ei»«r staatlichen WohIfahrtSanstalt znsließen zu lass«», fällig am Tage der Erlangung ferner Freiheit. Mit biesei» Plane hat er sich an Mitglieder ber Wiener Sch»cibcrge»ossenschast. der er selbst sruher angehörte, gewendet unb zugleich aus sein belobte» Borleben vor der That hingewiesen. Seine Bekannten habe» sich bereit« an eine» Advokaten gewendet und demselben die nöthigen Behelfe an die Hand gegeben, die vo, bereitende» Schritte behus» Erwirknug "der Begiiabiguiig einzuleiten. Handel, Gewerve nnd Land-wirtschaft. Der Gewerberongress. Die Dentich-österreichiiche G> werbepartei versendet folgenben Ausruf: Auf zum Kampfe! Eublich »ach jahrelangen Drängen uub Petitioniere» hat sich die Regierung bewogen gefunden, eine sogenannte Revision der Gewerbeorbuimg hinter zu kommen, woher August baS golbene Material zu seinem „Chftteau d'or" bekommen hatte. Aber sie brachte» eS nicht heran», den» die schöne Susan warf kein Haar mehr zum Fenster hinaus. Und von weit und breit vo» Holiokeu. Ncw-Jersry, Minuehaha und Albaina kante» die Böget, um sich Augusts berühmtes „Chftteau d'or" anzusehen. Doch ach! Die Herrlichkeit mit dem „Chftteau d'or" banerlt nicht lauge. Merkwürdig — — trotzdem August fein „Chftteau d'or" unablässig putzte unb abstaubte, verlor eS immer mehr ieiiicu Glanz. Immer dunkler wurde e«, immer dunkler. N'ir »och hier und da w.,r Golb darauf unb zuletzt war e« ganz schwarz, glänzend schwarz. Da lachten sich die anberen Böget ins Fäustchen und Miß Mokingbird sagte: „Geschieht ben Kaffern recht!" August würbe nicht wieder zum Präsi-beuten des „Spatzenkranz" gewählt und Niemand kümmerte sich mehr um ihn und Friederike. Da-rüber grämte er sich so, das« er zu Tom. dem Kater, gieug und sagte: „Tom — — daS Leben kommt mir zum Halse rau«. Sei so gut und friss mich auf, ehe vorzunehmen, uub ist der diesbezügliche Gesetze»!-wurs bereit« allen Genossenschasten znr Bcgut-achiung übermittelt worden. Doch in welcher Weise hat man hierin den Wünsche» ber Gewer-betreibenden Rechnung getragen? — Die von im« bisher in reiflicher Erwägung aufgestellte» Hauptfordeiuugen hinsichtlich der gesicherte» Be-standSittöglichkeit de« Gewerb«stanbe« blieben einfach unberücksichtigt! Die zn einer g«d«ihliche» Entwicklung be« Genossenschastiwe-fe»« ersorberliche Autonomie bleibt den Genofseiijchaste» wie bisher verjagt! Man will auch jetzt wieber nicht ben Genossenschaften wie bisher versag»! Man will auch jetzt wieber nicht be» Genossenschaften jene Rechte ge» währe», bereu sie im Jntcrresse einer erfolgreiche» Selbstverwaltung bringend benölhig«»! Darum ist e« unerläßlich nothwendig, basS der gejamiiite «Aewerbestaub Oesterreich» laut unb v e r n e h m-l i ch seine Stimme dahin erhebt, bas» demselben nur eine Gewerbeordnung nützt, bereu klare unb beutliche B e st i in m „ n g e n, im Sinne dcr Beschlüsse der Gewerbea>»greffe uub Gewerbetage. seine» Bestaub banernb sichern. Zu bieseui Ende veranstaltet bie Parteileitung ber Deutsch-österreichische» Gewerbepartei am Sonn-tag b e» 3. November l. I. in Wien in Hamberger'S Saal«. 5.. Schloßgajse. um 10 Uhr vormittag« einen Dentsch-ösierreichischen Gewerbe Congrej«, zn welchem bieselbe all« Gewerbetreibenden hiemit höflichst einladet. Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht. 2. Die §£ 59 und 60 der Gewerbeordnung. (Berichterstatter Abg. Josef Böheii». Linz.) 3. Das neue Hausier-gcsetz. «Berichterstatter Johann Eber, Kinbberg.) 4. Die neue Gtwerbeuovelle. (Berichterstatter Jnliu« Brabatschek. Mährisch-Reustadt, und Josef Weber. Klösterle.) 5. Wahl ber Parteileitung. 6. Allsällige Anträge.) Gewerbetreibende! Lian-be»genossen! Es ist Ehrenplid)t aller Gewerbe-treibende». bei bieseui Kongresse zu erscheinen! Alle Genossenschasten müssen an diesem Tage wcitgehcndst vertreten sein! Nur dann, wenn ber Wille de« gesummten GewerbestandeS durch eine mächtige Kundgebung zum Ausdrucke gelangt, wen» ein Massenbesuch seitens deS Gewerbestan-deS die Einigkeit desselben hinsichtlich seiner For-derunge» respekteinflößend bekundet, nur dann werden wir etwa« erreiche»! Wir müssen der Re-gierutig zeige», das« es dem Getverbestanbe mit leine» Forbernngen ernst ist! Darum aus in b e ,i Kamps! — Alle, Man» für Mann! Möge keiner ber StaiideSgenosfe» bas Opfer scheue», weld>«S er sowohl in seinem, wie auch nod) vielmehr -in, Interesse feiner Nachkommen bringt! Versäume keiner seine Pflicht zn thun und stelle jeder seineu Ma»»! E« gilt einen heiße» und schwere» Kamps »m unser gutes Recht, lim unsere Existenz! Darum. StandeSgeiiossen, erscheinet Alle am 3. November j» Wie», beim ba« letzte Häppchen Fleisch weg ist!" Da» that Tom. Uub da er nu» gestorben ist, so lebte er nicht mehr. Moral: Wen» die schöne Susan ihrHaarfärbemittel von Simpson, Simpson Simpson bezogen hätte, so lebte August, der Spatz, heute »och. denn die Tinkturen von Simpson. Simpso» & Simpson bleiche» niemals, weil sie garantiert echt sind — — 5, Dollars die Flasche. * ch Sehet Ihr. meine lieben, deutschen Frennde, diese Märchen, in den Anzeige- Spalte» einer großen Zeitung veröffentlicht, das find bie Märchen von heute, bie sich bezahlen, bie Yankee-märche». Hernq Ä. Urt«» e« gilt auch die Existenz unserer Familien, unserer Kinder! Für die Parteileitung dcr Teutsch'östelreichliche» Gewerbepartei: Ja-sei Faber Präsident. (Krem«), Joses Bd-heim Vicepräsident. lLinz), Bernhardt Kiehl Vi> cepräsidrnt. (Vvhm Leipa), Johann Lantjchik Schriftführer, (Krem«). Wie die österreichische Vegierung die Jute-refft» des Gewerdekandes wahrt! ^Lie Vergebung von Militärbante» seitens deS Staates in Zisleithanien an eine ungarische Firma hat in der Provniz sowohl wie in Wie» eine nachhaltige Erregung hervorgerufen. Die Stadt Linz, in welcher der Bau eines neuen GarnisonSspitale« begonnen wurde, der gleichfalls von der jüdischen Oieii.Pester Firma Grün u. Schiff, r ausgeführt wird, ist in der Proteftbe-wegung vvrangegauge». indem bereits am 25. Sep> tcmber im städtischen BvlkSgartensaal eine große Prolestversaininliiiig stallfand, die vom Genossen. schastSverband für LinzUrsahr einberufen war. Die Versammlung war ausgezeichnet besucht, AIS Hauptredner «rat Vicepräsiveut der Deutschösterreichischen Gcweib«Partei. Abg. Böheim. aus. der daraus hinwies, dass es in Ungarn nicht möglich wäre, eine öffentliche Arbeit an eine» nicht «»gansche» Staatsbürger zu vergeben. EiueS müsse ailffallen, nämlich, das» daS Militärärar mit der Vergebung der Arbeit au eine Firma nicht gezögert hat. die den Bau um 33»/, Perzent billiger herstellen will, als dic billigste» Bau» firmen vvn ganz Oesterreich. Man kann sich eine Vorstellung davon inachen. wie dieser Ba» ge> führt wird, wenn man da» Arbeitennaterial betrachtet, da» fast durchwegs au« kroatischen Arbeitern besteht, die ans Wie» per Schiff hinauf-geschleppt werden. Allein, waS man diese» Arbeitern versprochen, wird anch nicht eingkhalte». Arbeiter, die sich geweigert habe», sich Alle» gefalle» zu lassen, mussten schließlich auf Kosten der Gemeinde in ihre Heimat befördert werden. (Bewegung.) Redner beantragte- schließlich folgende Einschließung: »Die htute den 25. September im Volts« gartensaale in Liuz tagende allgemein zugängliche und von circa 600 Personen besuchte Versammlung spricht ihr Bedauern an». daiS der Bau deS k. u. k, Garnisonsipitale« in Liuz seitens de» k. u. f. Mitärärar» an eine ungarische Firma vergebe» wurde. Wird erwogen, das» die ziSleithanische Ban-gelveibc zu de» Kosten diese« BaucS als Steuer, träger ihre mehr als 70>perzentige Quote bei-zutragen haben, dass in Oberosterreich dermale» die Banthäligkeit in jtriue bedauerliche, sorgen-erregende Stockung gerathen ist. das» e» i» solchen Fällen Pflicht der Regierung ist, helfend beizn tragen, wa» jüngst in Lemberg nmderhvlt geschah, dass im Hinblick auf die große, seitens der nnga-rischc» Firma erfolgte Unterbietung im Bau-coiiciirse das Auslangen mit dcr Bausumme nur dann gesunden werde» kann, wenn schlecht gebant. die Arbeitslöhne herabgedrückt und fremde billige Arbeitskräfte in« Land gezogen werden, das« hikdiirch nicht nur die einhri»lischen Gewerbe-treibenden uud die Arbeiterichast schiver geschädigt »verde», sc erscheint die ob>n ewähiite Vergebung, welche in Ungarn ganz unmöglich wäre, al« eine neuerliche Hiiitansetzung der wirtschastlichen und cultiirelle» Interesse» der diesseitige» ReichShälste zu Gunsten Ungarn«, gegen welche die he»tige Bolkiverfammlnng hiemit entschiede» Verwahrung einlegt. Dieser Beschluss ist zur Kenntnis der f. u. f. österreichischen Regierung und des k, u. k. KriegSmiiiisterillm« zu bringen". Diese Entschließung wurde einstimmig ange. nomme». Dann sprach der Socialdemokrat Meyer, welcher den Kriegsminister nnd die Regierung überhaupt heftig angriff. Redner ertärle, das« die Albeiterschast in dieser Frage mit dem Bürger-thun, eine« Sinne« sei, so etwas dürste entschieden nicht mehr vorkommen, (Beisall.) Herr Pochlatko trat gleichfall« in scharfen Worten gegen den ReichSkrieg«mi»ister Krieghammer auf, für dessen Fehler auch die anderen Minister mitverantwortlich gemacht werden müssen. Dic gewählten Abgeoidneten müssen daher ge-zwungen werden, gegen dic Regie, u»g Stellung zu nehmen. Der Redner beantragte folgende Zusatzresolution, die gleichfalls einstimmig ange-nomme» wurde: ..Die Versaminliliig erachtet diese« Vorgehe» de« f. u. k. Kriegsministers als direkten Anlaß, b»e Herren Reichsrathsabgeordneten der Stadt ^inz aufzufordern, unter alle» Umständen gegen den ungarischen Ausgleich in jeder Form zu stimmen". (Beifall.) In scharfer Alt kritisirte sodann der Vor-steher Ull»er der Linzer Schneidergeuossenschast das Vorgehen beim Vergebe» der Armeeliefer-uugen. Eingesendet.*) Aus dem Jntellige«)blatte. Zur näheren Erklärung sei hier nur nebst, bei envähnt, dass besagte« „Zntelligenzblatf die ^Südfleirifchc Presse" ist. In der letzte» Nummer leistet sich ein „Prttauer Steuerzahler' einen an die zwei Spalten langen Artikel über die Pio-ttstversammlnng der Pettaner Gewerbetreibende», Diese an« der Grazer Tagespost u»d dem Tag» blatte herausgenommene Weisheit, dazu etivas eigene Dumm- — ah pardo» auch Wei«. heit, vv» Seite deS Herrn Einsenders genügten, »in Herrn P, Schegula zu beivegen, diese mit ihrem Nullpunkt nicht über daS gewöhnliche geistige Niveau dcS besagten KäseblättchenS hinan« gehende» Klagcsaug dc« Einsender« freudestrahlend zn», Abdruck zu bringen. Gewöhnlich läßt man folchen Leute» ihre Freude. Dummheit mit Unverschämtheit gepaart erringt ja in gewissen Leserkreisen sicher äußeren Erfolg. „ES will Abend werden mit der steirischen Gemembilrgschast der Teutsche«•" Bei der dann herrschende» Dunkelheit wiid e« Ihnen, werter S«n Schegnla gewii« ein Leichte« sein, Ihr icht leuchten zn lassen. Mit dem freundlichen Rathe an die P. T. Gewerbetreibenden, sich von ihren Führern lo«-»sagen, ivosür Ihnen da»» versprochen wird, eine Eonsumvereine (e« ist also doch etwa« saiil im Staate Dänemark), wohl aber slovenisch« taus> und Gewerbetreibende. (eine Eoncurrenz) hieher zu schleppen, schließt besagter Einsender seine sachliche» Erklärungen, um i» einige» per-sönlichc» Ausfällc» auf Pcttancr Bürger «»d Beamte fei» Jammerlied ausklingen zu lassen. Wer zufällig das Blatt kennt, iveifS e« ohnehin zu beurtheilen. Wäre e« nur ein Zehntel von dem, wa« sich Herr P. Schegula einbildet zu fein, fv würde» wir feine Aitikel gewiss mit Aufmerksamkeit versolge». So kau» sich jeder Leser »ur wunder», >va» für eigenthümliche Geistespflanze» durch den nationalen Kampf in den sogenannten sloveuische» .Jntelligenzblättern" zu Agitiere» beginnen. Herr Redakteur Schegula! Beherzigen Sie, wenn Ihnen in Ihrer SprnchlveiLheit einmal ein vernünftiger Spruch unterkommt, denselben; Sie können ja ein guter Kaplan sein. Sie mögen ein guter Zechcr sein, der Mensch kann sich durch fortwährende Üb»»a sogar derartig abhärte», das« er eine» Rinnstein dem ruheladelide» Nachtlager vorzieht, aber Jonrualist zu werden, dazu gehört mehr al« Schulweisheit: „Angeborene Grütze." Kritikus. *) Anmerkung der Schristteitung Da sich der Herr verpflichtet hat, in Hinkunft nur mehr für die „Pettauer Zeitung" zu schreiben, lallen ihm seine bisherigen Sünden verziehen sein. Humoristische Wochenschau. Himmelkreuzbombenelemeut! Ehe ich in diesem Falle nachgebe, kommt c« »um offenen Kriege zwischen mir und dem unglückseligen Theater- directorl E« ist zu dumm! Schreibt vorgestern eine „anonyme Theaterbesucherin im Namen Vieler", natürlich weder eine Dame, noch tiri Kamen Vieler, sondern ein einzige« männliche Prachtex.mplar der Specie« Langohr an du, Theaterdircctor einen langen Brief, in welche», er t. gcgen dic Aufführung der „Flittenvvch.it" au« „MoralitätSgründen" protestiert mib 2. ver-langt, dass recht viel gute alte Stücke aus.,., sührt werden, O du edle, männliche Schurcgaiis' Hast Du die Flilterwoche» schon gesehen? Wenn ja, dann werden auch wir daran nicht sterben, wen» nein, dann Halle bei» holde« schuurrbärtig» Mündche» und lasse Dich dahin auskläre», daiz die Flitterwoche» ganz ei» unschuldige» Stuck sind, in welches man jede höhere Tochter führen kann. Ich kann mir aber denken, warum sich der edle Herr fo sehr gegen die „Flitterwocheu" wehn Alte Junggeselle» und alte Iiingfraueii wölk» natürlich von Flilterwoche» nicht» höre». — Ich richte nun an den Herrn Direktor im Name» aller jener, welche die Stadt nicht voi einer einzigen allen Schueegan» lächcrlich machen laffc» wolle», die Aufforderuug. die „Flitter wochen" erst recht zu geben, widrigenfalls ich und viele andere das Theater überhaupt nicht mehr betreten. Die Schneegau» darf aber das eine Mal zn Hause bleiben, damit sie nicht verdorben wird. Wenn aber die Schneegau» an» i purer Angst, „verdorben z» werden" nur bekannte alte Stücke anffgeführt sehen will, dann gibt e» keinen besseren Rath für sie. al» Separatvorstellungen & Iu Ludwig vm. Baier» veranstalten zn lassen. Der Spas« kostet per Vorstellung »ur 50 Guide», dafür kann sie sich die älteste» Outsiders aufführe» lasse». Wenn die Schauspieler es aushalte», mir kann« recht sei». Heil! Ein b«»Shrt gute» Hausmittel, welch?« dir Protv der Zeit bestanden und seit mehr als 60 Jahr?» iit immer größerer Meng, verwendet wird, ist die btriibm; gtwoideil, Piager HauSsalbe au» der Apotheke two V. Fragner. f. k Hoflieferanten in Prag, Ihre vortrcsi liche, antiseptische. INhlende und schmerzstillende Wirk»»,, macht sie zu einem unersetzlichen und unentbehrlichen Bn bandmittel bei Berwundungl» aller Art^ Die Präger Ho»?-salbe ist auch in den hiesigen Apotheken erhSltlich und wird deshalb in den Hausapotheken vieler Maschine/,-Zucker-, Spiritus- und Älasfabriken. Eisenwerke >c. voi-rüthig gehalten und sollte in keinem Hausholte sehte» GIGIGIGIGIGIGIG !! k^sst Umsonst!! 378 wichtige Gegenstände für nur 3 K60 h 1 eleg. Uhr mit 3-jähr. Garantie sammt schöner Kette, 1 Echtseidene Herren-Kravatte, lelzic Neuheit! 1 hübsche Kravatten-Nadel, mitSimili-Brillant, 1 prachtvolles Schreibzeug, beateheml aus 3 Gegenständen, 1 (iarnitur bestehend au* Manschetten-, Kragen- u. 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Haben Sie die Güte, mir von Ihrer bewährten Pomade drei Tiegel zu senden. Jaeab Girardi r. Ebenntein, Trient Walg. Fran Anaa Csillag, Wien! Im Auftrage Ihrer Excellenz Frau v. SzCgyeni-Marich bitte höflichst, mir einen Tiegel Ihrer ausgezeichneten Pomade auszufolgen zu dem Preise von 8 fl. Nehmen Sie gleichzeitig den Dank entgegen. Frau Gräfin hat sich ausserordentlich lobend ausgesprochen Ober den Erfolg der Pomade. Mit vorzüglicher Hochachtung Kammerfrau Ihrer Excellenz. mit meinem 185 Centimeter langen Hiesen-Loreley-Haar, habe solches infolge 14-monatIichen Gebrauches meiner selbsterfundenen Pomade erhalten Dieselbe ist von den berühmtesten Autoritäten als das einzige Mittel gegen Ausfallen der Haare, zur Förderung de» Wachsthums derselben, zur Stärkung des Haarbodens anerkannt worden; sie befördert bei Herren einen vollen, kräftigen Bartwuchs und verleiht schon nach kurzem Gebrauche sowohl dem Kopf-, als auch Barthaare natürlichen Glanz und Fülle und bewahrt dieselben vor frühzeitigem Ergrauen bis in das höchste Alter. Prsls «MM "s '• «. 1, l. 1 P«sraurtt tatUok Nt VsrNMMfaH «»» ,«» iMltaltt r • • t ■ • e »• »I * m • <»r |uim Wslt tat Ur FtkHk woklt tllt Asftrlft I« rit»t«t »IM. Anna Csillag Wien, I. Selleroasse Nr. 5. I Walg. Fraa Anna Caillag! Bitte mir per Postnachnahme einen Tiegel von Ihrer ausgezeichneten Haarpomade zu senden Comtesse Vilma Metternirh Schloss Bubein bei Meran, Tirol. Walg. Fraa Anna Cmllag! Bitte mir per Postnachnahme einen Tiegel Csillag-Ilarwuchspomade. die ich schon gehabt habe, zu senden. Achtungsvollst Prinz. Ilolienlohe geb. Prinz. Seim. Walg. Fraa Anna Caillag! Von Ihrer berühmten Haarpomade ersuche ich Sie. mir einen Tiegel zu senden. Markgraf A. Palavieini Abanj Szemere. Fran Anna (Nillag! Um wiederholte Zusendung eines T7pfchens ihrer ausgezeichneten Haarpomade bittet Prinzessin l'aralütb, Gtflken (Anhalt). Euer Walg. Frau Caillag 1 Ich ersuche Sie, mir wieder einen Tiegel Ihrer vorzüglichen Pomade für die Haare gegen Nachnahme zu senden. Hochachtungsvoll Baronin Baselli, Enai Westbahn. Wolg. Fraa Csillag! Ich habe von Ihrer Wunderpomade schon so viel Schönes gehört, weshalb ich Sie höflichst ersuche, zwei Tiegel postumgehend zuzusenden. Sie bestens grüssend Antonie Welonter. Gtirz. Bekony-Sz. Litazlü. Fraa Anna Cslllag! Per Postnachnahme orbitte ich zwei Tiegel von Ihrer bewährten Haarpomade. «ras Eln. Esterhaz» sen. Euer Welgeberen! Per Postnachnahme erbitte ich einen Tiegel Ihrer bewährten Haarpomade (,rgfll ^ y Warmbrandt. Birkfeld. Wolg Fran Anna Cslllag. Wien I Ersuche unter angegebener Adresse fslr Excellenz Frau Gräfin Kielmansegg, Statthalterin, Wien, Herrengasse 0, drei Stück Pomade a 2 fl. für die Pflege der Haare gefälligst einsende» zu wollen, welche gute Resultate schon erzielte. Hochachtungsvoll Die Kammerfrau Ihrer Excellenz Jrma PleUI. - — 6 — Franz Wilhelm's abführender Thee von franz Wilhelm Apotheker, k. u. k. Hoflieferant in Neunkirchen, Nieder-Österr. ist durch alle Apotheken zum Preise von 2 Kronen tist. Währ, per Packet zu beziehen. creditsäbige Parteien gegen monatliche Raten ä 5 fl. bei solider und prompter Bedienung. Elegante Anzüge „ Überzieher „ Winterröcke „ Ulster „ Hosen Elegante Jaquet- und Salon-Anzüge Elegante Loden-, Sport u. Touristen- Anzüge. Jede» Stück nach Maat. . Keine Lagerware. Garantiert tadelloser Schnitt. H. Klein, Schneidermeister Wien, VIII 2, Josefstädterstrasse 89. 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Die Preise der Reben per 1000 Stück find folgende: I. Veredelte Reben für wohlhabende Besitzer 240 K, für alle übrigen Besitzer 160 K. II. Amerikanische Wurzelreben für wohlhabende Besitzer 20 K, für alle übrigen Besitzer 10 K. III. Schnittreben 6 K. Bei Bestellungen von mehr als 1500 Veredlungen, 5000 Stück Wurzelreben oder Schnittreben durch eine Partei behalten wir uns vor, die angesprochene Menge entsprechend dem allgemeinen Stande der Anmeldungen zu reducieren. Die Bestellungen auf diese Reben find direete beim Landes-Ausschusse oder durch die Gemeindeämter, bei welchen zu diesem Behufe eigene Bestellscheine aufliegen, einzubringen. Die Gemeindevorstehungen haben die ausgefüllten Bestell-scheine sofort dem LandeS-AuSschusse zu übermitteln. Alle Bestellungen sind bis 1. December 1901 zu machen, da später einlangende nicht berücksichtigt werden können. Die Bestellungen werden der Reihe nach, wie sie einlangen, erledigt und bekommt jeder Besteller die gewünschten Sorten, solange der Vorrath reicht, zugesichert. Alle diese Reben werden nur an steirische Besitzer abge-geben und haben daher auch jene Parteien, welche die Reben unmittelbar beim LandeS-Ausschusse bestellen, eine gemeindeämt-liche Bestätigung darüber, dass sie einen Weingarten in der Ge> meinde besitzen, beizubringen. Rebenhändler sind vom Bezüge obigen Materials ausgeschlossen. Die Preise verstehen sich ab Anlage und ist der entfallende Betrag bei Übernahme der Reben zu erlegen, beziehungsweise, wenn sie mit der Bahn befördert werden, wird derselbe nachge-nommen werden. Verpackung«- und ZufuhrSkofteu werden zum Selbstkostenpreise berechnet. Bei jeder Bestellung ist genau anzugeben: 1. der Name, Wohnort und Stand deS Bestellers; 2. die Steuergemeinde, in welcher der Weingarten liegt; 3. die gewünschte Rebsorte; 4. die letzte Bahn- oder Poststation, wohin die Reben gesendet werden sollen. Wenn die gewünschte Sorte bereits vergriffen öder nicht in genügender Menge vorhanden sein sollte, wird dieselbe durch eine andere ähnliche ersetzt. Vo» fteiermärkischen Lande»-^nischnsse. __Edmund Graf Atte«<. Jos. Topitschnigg Gärtnerei, PettSU empfiehlt zu Allerheiligen Kränze u. Bouquett aus trockenen und frischen Blumen, und übernimmt Grabdecorationen. Weiters empfiehlt derselbe seine sehr schönen verschiedenen Palmen für Blumentische in allen Grössen, dann blühende Topfpflanzen als Eriken, Chrisanthemenetc. zu den billigsten Preisen. Herautgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Friedrich von Kalchberg. Druck: W. Blanke, Pettau. ^fJ»M>TiT»HlfTTT!n!!!T!T Weitage zur l®cttattcr SScttttrtg. Vertag Bon S. Btant* U Petla». i Das Geheimbuch. Novelle vo» Arthur Eugen Simson. (Fortsetzung.) ,arl lauschte an dem Fenster. Nicht» regte sich. In diesem Zimmer stand daS Klavier, daS Auguste so meisterhast spielte. Wie oft hatte er iu diesem trauliche» Gemache aus die Lieder gelauscht, die die Geliebte zwar nicht knnst« voll, aber glockenrein und innig vortrug. Er wußte auch, daß das junge Mädchen sich um diese Zeit durch Musik zu unterhalten pflegte, dann hatte er sie dnrch dni plötzlichen Eintritt überrascht und ihr leicht die Wange ge-füllt, ehe er den Abendgrub ausgesprochen. Die Mutter, die im ^vsa saß. hatte der Scene lächelnd zugesehen und sich an dem (Mcfe der beide» erfreut. So war e« »och vor vier Wochen ge-innen. Wie ander» war e» heule! Te. junge Mann kühlte eine vcrzenSbeklemmnng. die ihn fast der Besinnung beraubte. .Ich muß Gewißheit haben I* flüsterte er. Run stand er wieder an der Thür. Seine Hand zitterte, als tx an dem Griffe zog. Die Glocke tönte lant in dem Innern, aber kein Geräusch, keine Stimme antwortete. Er wiederholte »och zweimal da» Ziehen, das man in allen Räume» des Hause» höre» mußte; aber e» blieb still wie zuvor. „Es ist ein Unglück geschehen!• dachte tirftfirzt ber arme Karl. ,D, mein Gott, wird denn da» Schicksal nicht milde, mich zu verfolgen? Den Bater hat da» Grab schon verschlungen, soll ich denn auch noch die Geliebte verlieren." Da» verödete San» kam Ihm wie ein -arg vor, der den Inbegriff all feine» Glück» barg. Die Bewohnerinnen, die keinen Umgang mit den Nachbarn hatte», konnte» sie »icht plötzlich, ohne daß ihnen vilfe geworden, von dem Würgengel hin-aerafft fein? Wer hatte sich denn um di, Einsamen gekümmert, die oft tagelang keinen Besuch empfingen, nnd wachen-lang nicht zur Stadt kamen? Karl ver-siel auf die gräßlichsten Vermutungen. sollte er der erste fei», der den Jammer cutdeckte? Er ging z» dem Nachbarhause und trat an da» offene Fenster. Die Bewohner, nrme GärtnerSlente, hatten soeben da» Abendesse» bollendet. Fünf oder sechs »inder verließen tnmultuarKch den Tisch, »ms dem eine große ZimmerlampebraNnte. .Gute» Abend!" grüßte Karl mit vor klügst erstickter Stimme. Die Iran, eine rüstige Bäuerin, trat z« dem Fenster. .Wa» wolle» Sie denn?" iragte sie überrascht. .Ich möchte mir Auskunft von Ihnen erbitten." »Worüber denn?" , .Das Sans der Witwe Bauer ist verschlösse»; ich habe die Glocke mehr al» einmal gezogen, aber niemand öffnete. Wisien Sie, ob Frau Bauer anSgegange» ist?" .Nein, nein! Wir haben den ganzen Tag im Felde zn ihn», gehen morgens ans und kommen abends heim. Frau Bauer «nd ihre Tochter lebeu so still, daß wir sie die ganze Woche nicht sehen. $«» Schefi»l re,k««l in VtetoffnW« »«» 3 Wir wissen nicht, ob sie zn banse oder ausgegangen ist. Aber ich kann mir nicht denken .. „WaS?" fragte Karl hastig. .Daß Frau Baner so spät noch in der Stadt sei» sollte. We»n sie nur nicht kraut ist. be; ihr Kinder," rief die Gärtnerin, „hat ein» vo» euch Frau Bauer gesehen?" „Nein," war die Antwort. »Da weiß ich keinen Rat, lieber Herr." Karl dankte und ging «ach dem banse znriick. Der Gärtner, der ängstlich geworden war. stellte sich zu ihm. Er klopfte an einen Fensterladen und zog heftig die Glocke. Alle Bemühungen blieben erfolglos. .Was beginnen wir?" fragte der junge Mann, dem vor Angst da» Herz zerspringen wollte. .Wir müssen nachsehen; die Sache kommt mir verdächtig vor. Ach, das ist eine böse Zeit!" seufzte der Gärtner. „Die Leute sterbe» wie die Fliegen. Dort unten in der Borstadt giebt es keine bände mehr, die begraben wollen. In allen Säufer» liege» Leiche» ... wohin ma» kommt, findet man Ele»d und Jammer. Wir könne» hier noch von Glück sagt«, unsere Häuser sind verschont geblieben." Karl, dessen Angst mit jeder Minute wuchs, wollte gewaltsam den Lade» aufreißeu, als der Gärtner rief: „Dort kommen zwei Fraueugestalten, vielleicht sind e» meine Nachbarinnen." Und wirklich zeichneten sich ans dem helle» Wege zwei Schatten ab, die sich rasch dem Sause näherten. „Was geschieht hier?" fragte eine Frauenstimme. „Angnste! Auguste!" rief Karl. Die Geliebte stand vor ihm. Sie reichte ihm schweigend dir band, die er hastig an die Lippe» drückte. „Waram zitterst Du denn?" fragte si« besorgt. „Weil ich fürchtete, Dir sei ein Un-glück zugestoßen; doch litt« ist alles gut. ich sehe Dich, höre Deine Stimme nnd halte Deine band . . . Gnten Abend. Frau Bauer! Ach, verzeihen Sie, ich muß meine Sinne erst sammeln ..." .Der junge berr." erklärte der Gärt-»er. .wollte deu Laden ausbrechen, nm »ach Ihnen zu sehen. Ich selbst hatte Angst, als das Kli»gel» nicht gehört wurde ... Ja, es ist eine böse Zeit!" „Danke sür die Teiluahme, lieber Nachbar!" sagte die Witwe gerührt. „Der liebe Gott ist unS bis jetzt gnädig gewesen ... er wird »NS auch wohl ferner seinen Schutz verleihe». Wir hatte» Ge» schäste in der Stadt, sind seit diese» Morgen fort .. „In der Stadt sind Sie gewesen?" .Ja." „Sie hätten hier bleiben sollen; e» ist »icht gut. daß man jetzt dic Straße» betritt. Gute Nacht, Frau Bauer." Der Gärtner verschwand. Angnste hatte indes die Thür erschlossen. Sie führte den Gast in da» Zimmer, wo sie rasch eine Kerze anzündete. .Karl," rief sie im Tone zärtlichen Borwurfs, .Du hast mich lange auf Deine Rückkehr warten lassen!" Btcki>tt». (Kit Xctf.) nttul« In Htanitttlia. (fr miisiic bie reizende Jungfrau umarmen uub küssen, ehe er sti'tnurteii sonnte: „Zürne »icht, Auguste. ich werde mich recht-fertigen!" Nun sah er ihr iu das ichüite blühende Besicht. Eine unbezwingbare Erreg- uug bemächtigte sich sei ner. „Gott sei Dank." rief er aus. .Du lebst, bist gesund! Ach. Au-gustr. ich habe Todes-angst gelitten, als nie-mand mir die Thür öff-nete. Die schrecklichsten Befürchtungen stiegen in mir aus ..." 3te hatte Hut und Shawl abgelegt. Da stand sie nun, die rei-zeude Gestalt, i» dem leichte» Sommerkleide. der die eleganten Körper-formen deutlich abzeich-nete. Der volle Busen wogte unter dem weißen Flore, der züchtig Hals und Schulter» bedeckte. Sie mußte sehr rasch gegange» sein, denn ihre Wangen glühten. .Armer Karl!- flüsterte sie mitleidig. .Ich *rofcffor Dr. Wild»««. (Kit Xtat.) habe eS mir gedacht, daß Du heute komme» wurdest ... die Mütter konnte mir nicht so rasch folgen, und mich trieb die Sehnsucht ..." .Auguste l" „Aber Du siehst leidend ans, lieber Freund?' .Ich fühle mich wohl, vollkommen wohl. Die Ungewißheit «ber Dein Schicksal ist beseitigt ... Ach. in den Augenblicken der Qual siihle ich erst recht, wie lieb ich Dich habe! Mir ist jetzt, als ob Du vom Tode erstanden, mir aufs neue geschenkt wärest. Müßte ich Dich verlieren, ich würde wahnsinnig!" Sie warf sich weinend an seine Brust. .Wer könnte uns denn trennen?" fragte sie erschüttert. .Vielleicht der Tod. der auf alle» Wegen lauert." .Dann, Karl, sterbe» wir zusammen; ich überlebe Dich nicht!' .O. Du herrliches Mädchen!" „Du machtest nur eine Erholungsreise, die der Arzt Dir ge-raten, ich wußte daS: aber die Trennung von Dir war mir doch schrecklich. Ich tränmte von tausend Gefahren, denen Du in den Schweizeralpen ausgesetzt sein könntest, bald hörte ich eine» brausen-den Stttrzbach. bald sah ich einen gräßlichen Abgnind ... ach. als nu» die schreckliche Krankheit in unserer Stadt rasch »m sich griff, da fürchtete ich wieder für mein eigenes Leben ... Deinetwegen fürchtete ich, Karl ... nur Deinetwegen möchte ich noch ans der Erde bleiben, daß ich Dich glücklich machen kann." .Und Du machst mich durch Deine Liebe so unaussprechlich glücklich!" .Bitten wir Gott, daß er die schwere Zeit au uns vorüber-gehe» lasse!" Sie hielten sich lauge umschlunge», sahen sich zärtlich au und wechselte» innige Küsse. Das war eine Feier des Wiedersehens, gemischt mit Schmerz. Angst nnd Frende. Fran Bauer trat ein. Sie grüßte freundlich den jungen Mann nnd entschuldigte ihre Abwesenheit mit einem Besuche, den sie bei der kranken Schwester gemacht. „Erschrecken Sie nicht." fügte sie rasch hinzu, .Schwester Ulrike ist nicht von der Cholera heimgesucht: sie leidet an einem Brust-übel, das ihr gerade ktjt arg zu schaffen macht. Wir habe» sie an» der Stadt a»f oas Land gebracht. Ich hätte sie gern zn mir genommen,' aber die eigensinnige Frau will mir »icht lästig werden, auch meint sie. daß unser Sans viel zu nahe der Stadt läge, die sie siieheu müsse. Wir kommen direkt von dem Dorfe zurück, in dem Ulrike ei» sre»»dliches Stiibche» bezöge» hat. Aber wie teuer sind die Bauern! Diese Menschen benutzen die Kalanntät, »in den ängstlichen Städtern das Geld abzunehnie». Es ist himmelschreiend. Ich fürchte mich vor der Krankheit »icht; ich lebe einfach wie immer nnd bane ans den lieben Gott, der alle Dinge zum Besten lenkt." Die Witwe war eine Fran von funfnndfüuszig Jahren, gesund und kräftig und in hohem Grade intelligent. Mit seltener Energie verband sie eine» hohen Grad vo» Gutmütigkeit. Aber sie war auch eine praktische Frau, die bei allem, was sie begann, das Ende bedacht Tic Liebe ihrer Tochter billigte sie, da sie Karl als >l,i '»! iltt it« ■tut .tftc einen brave» jungen Man» schätzte ititb vo» ihm wußte, d eine Fra» glücklich mache» konnte, Karl war der Schüler verstorbene» Mannes gewesen, der ost gesagt hatte: i» dem ji Halliug steckt ein tüchtiger Kaufmann. Die Firma desselben eine zu geachtete, als daß Fra» Bauer nicht wünschen sollte einziges Kind in die Familie Halliug eintreten zu sehen. Müttr Eitelkeit und Sorgsalt hatte» diese» Wunsch erregt und bek it Nachdem Starl «och einmal seine Angst geschildert hatte, |,< Frau Bauer i« einem Tone, der nicht verletzen konnte, de» war auch eine gewandte grau: .Ich glaube Ihnen, mein !. i>tT Halliug, die Ungwißheit mußte eine schreckliche sein, wie ilbcrli jede Ungewißheit ein peinigendes Gefühl erweckt Auch An itidet nnd ich leide mit ihr." .Was ist es denn?" .Wir beide möchten gern wissen, wie Ihr Bater über .>,7 Verhältnis zu meiner Tochter denkt. Ich liebe die Heim ,ii feiten nicht ... wahrlich, eö giebt Stunden, in denen ich mir würfe mache, daß ich Sie nicht längft gebeten habe, mich n, Ihrem Vater bekannt zu machen. Es wäre ein harter Stt> wenn die väterliche Genehmigung versagt würde." .FürchtenSie das nicht," entgegnete Karl mit bewegter Stiin ^. .Ich hatte mir vorgenommen, bei der Rückkehr von der Reüc 1» anten Bater das Geheimnis meines Herzens mitzuteilen und .1.1 ihm die Einwilligung zu erbitten, die unter allen Umständen er forderlich ist ..." „Warum haben Sie diesen Entschluß nicht ausgeführt, bei; ich ans voller Seele billige?" .Weil ich den Vater nicht mehr lebend angetroffen." Der Schmerz überwältigte ihn, da er nicht weitersprecheu foitiiic er nahm seinen Hut. der auf einem Tischchen lag, und dem,:, auf den schwarzen Flor. „Herr, «teilt Gott!" rief die Witwe. .Karl, Karl," fügte Axguste hinzu, „eö ist ja nicht möglich!' Er hatte sich gewaltsam gefaßt. „Als ich das HanS betrat, hatte man den Vater schon bc> graben!" murmelte er. Die beiden Frauen weinten mit ihm. „DaS ist hart!" meinte die Witwe. „Ach, hätten Sie doch dic Tas blonde Kind am Rhein. iSOiit Int.) Räch 6cm WcmiltK von «. iSUji'n. Reise unterlassen! Sie würden meiner Tochter qualvolle Tage u sich den Schmerz erspart habe», der jetzt ein doppelter sein mn O, wie bedanre ich, daß ich gerade heute diese» Punkt anre,t mußte ... Verzeihe« Sie mir, Herr Halliug; Sie wissen wo! - : - i ... ! irti als Mutter Pslichle« zu erfüllen ha'>e ... Mgustens er lebt nicht mehr .. ." reitii Sie von jetzt an auch mir meine sorgende Mutter!" rief l out der junge Mau». „3ch bin Ihrer Teilnahme »ich: minder l rftifl als der Liebe ^ind Treue meiner Angnste. von der ich » nie lassen werde, weil ich es nicht kann!" iie lüchter legte weinend ihr Stüyfcheu an die Brnst des i ich Mannes; sie wollte Worte des Trostes sprechen, aber Ijei-, j Schind)- v hinderte ii stara». an Bauer i e würde- i : .Der (i o Christ ii; ! sich de-i! ovoll in di Uuver-ir Gliche. — . teil Sie iik i unserer ii ügsteuTeil ii. iiiic ver-i; rrt. und ii' an Ihnen »K Ratschläge riiier erfahrene ii Iran nll-?ru können. w »»Sie mich mm als Ihre »weite Mutier betrach-tc i wollen, so bitte ich Jh. lim gern die band. Wir sind zwar arme Leute." .Sprechen iie nicht von Armut und Üicichtum.von üiigen, die migesschts so ernster Ber-liciltnisse keine beratnugver-diene»! Reh-men Sie mich «Ii Sohn auf, uub ich habe auch gar keimn Herzenswunsch mehr, itifen Ersiil-l'iitß mein Glück begriin-ds» kann." Die Mntter Ii atc segnend dir Hände aus i"e Häupter i'Ttr Kinder. .Amen!" flü-rertefie. »Der «fgeii desBa-> rS möge z» c ich kommln, ' ie euch jetzi d r Segen der Was sich liebt, daS »ulterwird! ie sind der Bräutigam meiner Tochter. Karl; ich gebe Ihnen daS »erste Gut, das ich bieten kann." TieS war dic Verlobung Karls und AngnstenS. Man sprach noch einige Zeit »ber den jähen Tod des Kans» lanns, dann schied Karl, um die besorgte Taute nicht lange warten 'i lassen, wie er ihr zugesichert hatte. Zum ersten Male begleitete lngnste ihn vor daS HanS; sie durste es jetzt, da sie seine erklärte 'rant war. Arm in Arm gingen sie durch die Pappelallee. Der lare Mond verbreitete fast Tageshelle. Man sah die Thiire» und .'äiiser der Stadt, in der ein schrecklicher Gast hauste. Wie still und niedlich lag die Somnu'rnacht darüber anögegosseu. Die Lnsl war ruhig geworden, kein Blatt erzitterte au de» Baume», die lange Schatte» aus die Erde warfen. Eine unheimliche Stille herrichte in der weite», hell erleuchtete» Gegend. Die lange Allee war zn Ende. DaS Paar blieb stehen. .Nun gute Nacht, Angnste!" ..Ich begleite Tich noch!" flüsterte sie. .Bleibe, Dn sollst Dich nicht zn weit vo» den Häuser» e»t- ferne», es ist schon spät." .Mir ist recht bange. Karl!" „Beim ruh-igeDich nicht, meine liebe Braut; wir slndjasiir^eit und Ewigkeit miteinander verbunden! Ach. ich habe iu meinem Unglück doch auch Glück!" sugteerhiiizu, indem er sei-ne» Arm um den schlanken Leib des reizenden Mädchens legte. .Den Bater hat mir der Tod genom-men; dasllr bietet mirdaS Leben einen Schatz, der mich z» dem glücklichsten Menschen aus der ganze» Erde macht. Und ich werde mich des Lo-ses würdig zeige», das der Himmel mir verliehen." .Ach. Karl, müßtest Du nur «icht in die schreckliche Stadt zurück! Mir ist, als ob ich mich für immer von Dir trennen sollte!" .Denke an dieWvrteDei-uer Mutter!" niahnte Karl liebreich. .Ich denke schon daran; aber sie be-ruhigen mich nicht." ueifl sich! iWit leict.) .WeineAn- Wesenheit i« dem Comptoir ist jetzt nötiger als sonst; schon »in Dich zn be-ruhigen, würde ich die Stadt meide» ... aber ich biu jetzt der Chef «»serer Firma »»d habe ernste Pflichte» zu erfülle». Bete für mich, Auguste, und es wird alles gut werden. Nicht alle Mensche» könne» doch der Epidemie erliege» ..." .Du mußt also fort?" .Gewiß!" .So lebe wohl!" .Auf Wiedersehen!" .Komme jeden Abend." 1)8 + ♦■ .Gleich »ach dem Schlüsse des Eomptoir».' .ll»d sollte ei» Ereignis ciutrctcu, was Gott verhüte» wolle, >o sende mir gleich cittrit Bote», dab ich zu Dir eile» kann.' ,Dn wirst vo» allem »»terrichlet werde», Auguste.' „ . .... ..Ach. könnte vtxterdtib. mit Dir die Gefahr teile».' „Ich erblicke »och feine Ge-fahr.' .Gute Nacht denn!' Sie hing zit-ternd an seinen, Halse, (kr be> deckte jetzt ihren Mund und ihre Wangenmithei-ben Kiissen. Auch ihm war recht bange, die Be-sorguisse derGe-liebten teilten sich ihm mit. Trovdem suchte er Mnt zu zeige»: »och ehtmal drückte er das Mädchen fest a» sich, dann ging er festen Schrittes dem Stadtthore zn. dessen Um-risse er unterscheide» konnte. Als er sich »mblickte, wandte ihm Auguste Grube mit dem flatternden Tuche »ach. .Ei» herrliches, ei» w»»derholdeS Mädchen I" dachte er. .Gott wird gnädig sein und ei» Gliick nicht zerstören, daS diesem Engel bestimmt ist.' Er trat in die menschenleere» Straben. Bald zog er die Glocke an dem väterliche« Hause. folgt) 0o Ist flulclfn? KerPstgebanKen. ch, wie so bald verhallet der Reigen. Wandelt sich Frühling in herbstlich« Zeit, £ Ach. wie so bald in trauernde» Schweige» Wandelt sich all« Fröhlichkeit. Bald find bie letzten Klänge verflogen. Bald sind die letzte» Schwalben gezogen, Bald ist da» letzte #rß» dahin, Alle sie wollen heimwärt« zieh'»! Nar't ihr ein Traum, ihr Llebe»gedanken? Kurz «ie der L«»z. so schnell verweht? Eine», »ur eine» kann nimmer wanken, Da» ist die lreue, die ewig besieht. »lingemann. v USJÜ^ABlüLlDlIia Duo Scheffel Denkmal in Aäckingen. An der Stätte, wo Viktor Scheffel eins« al« Referendar au» vergilbten Akten der „Weisheit letzte Schliffe" zog, gesellte sich zu den mannigfache».Zeiche», welche die Stadt ihrem Sänger »nb Dichter ««richtet hat, und die schon heute seinen Namen mit dem kleinen Stadt-chen am Rhein verknüpf«», «in neue». Da» Lenkmal ist ei» Werk be» Mün-chener Bildhau«r Menge». X«r Gedanke. die so populär geweiften« Gestalt de» Irompeiee» »eben die Büste de« Dichter» ju stelle», ber sie geschaffen hat, ist zweifeilo» «in glücklicher zu nennen. .Liebe «nd Irompelenbiase» — nützen zn viel gute» Dingen." heißt e» bekanntlich i» den Zchlusivcrsen der anmu-tige» Dichtung Die Liebe hat dem Dichter, der in Einsamkeit uud Verdrossen-heit gestorben ist, nicht viel genlitzt. aber sein Trompetenblasen wirb noch lange iiberall hin klinge», wo deutsche Weise» verstanden werde», und s» hat da» Siickinger Denkmal eigentlich auch «i»r gar nicht üble symbolische Seite. Proseffor Dr. Walbcqcr. vorstehend bringen wir ein Porträt Professor Nr. Waideher», der vo» ber medizinischen Fakultät der Berliner Universität zn« Dekan fQr da» neue Studienjahr 1D0I/3 gewählt wurde. Proseffor Wilhelm Walbeher, der am S. Oktober 18.'in in Hehlen fBraunschweig) gebore» ist, gehört zu ben Zierden der Srztiichen Wissenschaft. Seit 1866 ist er Professor der pathologischen Analomie, um die er sich durch zahlreiche Forschungen verdient gemacht hat. von seinen Arbeiten seien bie über bie «»atomie der Nervenfasern, über ba» Vehbrori»-?, über bi« Entwicklungsgeschichte der Zähn« und über den Sreb» hervorgei,ube». £«4 blonde Kind am Rhein. Wer wollt« sie nicht liebgewinnen, bie blond« ikäth« von Rübcshtim, di« un» mit ihren großen schwarze» Auge» so kindlich naiv ansieht, und dere» kleiner korallenroter Mund so schalkhaft zu lächeln versteht? Wie graziä« weiß si« ihr kleine» Füßchen zu setzen, wenn sie dem Dampsboot entsieigt und über den Mainzer Autenbergvlatz, dahin-schweb», um dort ihre herrlich »»»sehenden nnd prächtig schmeckenden Wein-»rauben feilzubieten, «ie ist ei»e echte Tochter de» Rhein», den» sie hängt mit jeder Faser ihre» Herren» au dem milljUge» dänischen Strom, de» si« ii», keine» PrcU der Welt missen mochte. Sie kennt alle Lieder, di. alte» Vater Rhei» besingen, und singt dieselben mit ihrer silberhelle» Zu gern« mit, wen» sie sich im »reis« ihrer Freundinnen befindet. Sie ist > , wi« all« ttun»tBchter. Nicht nur di« glitzernde» Well«» b«» prächtig«» !I»|i sondern auch die Spiegel in Rüb«»heim haben «» der blonden tkäthe >. , verraten, wie schön sie ist! und wenn daheim die Ort»bursch«n b«g«ister> .« Lied Hoffmann» vo» FaIIer»leb»n anstimme»! ..Grüs» mein Lied am nriinen Rhei». Uud gruhe mir den deuiiche» Urin!" dann klopft ihr Herz fast hörbar uuterm schwarze» Sanitmieber, nnd die 61 it« Uäthe ist stolz darauf, daß auch sie »ine Rheintochter ist, bie der genannte den >>,« Wanderpoet zu jenen .Schiltzche»" D«»lichland» zählt, di« man li«be» ,i >i< W»S sich liebt, das neckt sich! Daß jnft der P«t«r immer zur -i.u, sei» muß, wenn di» Uenzi zum Brunnen um Waffer geht. Wo sie niiriiii ut hingehen mag, sicher trifft sie stet« mit ihm zusammen nnd jebetmal thu- et ihr eisen kleinen Schab«rnack an, b«r manchmal da» Mädchen gar Argrili4 macht. Und die ilenzi / Si« würd« «» aber trotzdem bem lustigen, schü i; äugige» Burschen übel nehme», weu» er achtlo« an ihr vorbeiging«, nnd im In seine kleine» Neckereien mit ihr triebe. Am Tanzboden hat er wieder mit ihr seine Späss« uub Sch«rz« gemacht, n»b al« si« ab«nd» den Rückweg an. träte», da hat er ihr «« auch gestanden, daß da» alte Sprichwort: „Wa» n<, Festrede de» Proseffor« Quaßler will sich «in »ast entfernen und bittet fr, Portier, ihm bi» Thür ,n äff»«». — Portier: ,N«», b«t jrht »ich? w«nn ick Fh»«n öffn«, woll'» fe gleich all« 'na»»l" fluch «in .«»mplimcnt. Müllner, b«r versaffer der seiner Zeit brrtlhnn,, Schicksal«lragSdie »Die Schuld", wohnte ben Probe» znr erste» A»ssührun, bei uub plagte dabei bie Schauspieler nicht wenig. Und nach der vorstelln«, gab er in der «arderobe fein Mißfall«» üb«r einige Stellen der Anss>iHn»ig in zi«mlich heltiger Weise z» erkennen Am andere» Tage w»rbe SchiN-ii .Braut vo» Messina" ansgeführt, bem Müllner an» einer Loge zusah. Bei den Worten: .Doch ber Uebel grdßt«» ist bie Schnlb" machte» sämtliche Schau-spiele« «ine tiefe Verbeugung gegen den Dichter ber — .Schnlb". tu Unerklärlich. Protz: .Wie finde» Sie denn unser Pianino?" ltlaviervirtno«: »Sehr verstimmt!" — Protz. .Und ich hab'» Mi eben erst neu polieren lassen!" (fingelauftne Lebersuppe. Eine halbe »alb«leber wirb auf 50 «ramm Rind»mark fein gewiegt, sodann Z ganze Eier »»b » gehäusie Eßlöffel ool Mehl mit etwa» Salz darunter geriihrt, diese Maffe in die siedende Flei'>i> brühe einlaufen lassen unb gekocht. «usbewahrung leerer Waben. In ein« große »ist« legt ma» auf be, Boden ei»e Schicht duftenden Heue«. Dann legt man Waben nebeneinan^i darauf, so viel sich plaeiere» lassen und darauf wieber eine Schicht Heu und so fort, bi« alle Waben nntergebracht sind. Da« Heu schützt bie Waben v.'i Motten, Mäusen und Staub. Bei Diphtherie ber Hühner muß man erkrankte Tiere sofort von de» gesunden absonber», ben Stall gründlich reinigen, den Mist ic. mit Aaiti.i-säurelösung behandeln »nd größtmöglichste Reinlichkeit beobachten. Die Handlung der Tiere aber sollte in die Hände ber Tierärzte gelegt werden llharnbe. Da» Erste neu»«, eine Tugend, Da» Andre Neide« ,»» die Jugend, »a» eigenartig Irtiün, H)mft her von schroffen sselstirhlh'». Juliu» galck. Logogriph. Bin ich auch Net» »ur vo» «eslali. Verheere ich doch mit »ewa». «erd Ich mit andern! »topf genannt, Zeig» mich die Wand und deine Haiil guttu» gatck. Bilderrätsel. 5"' luil, 1 Silbenrätsel. Aachftet»end« Sitte»! *, ar, be», den, eh«, « NSnIain v«» Pole». «> Hin «audller. *) Sine» Vornamen. 7) Sine» «»atiiinkenamenderM«-fchosse dcr gezogene» Provinz Preuhrn». ») Uwe» Patriarch«». 10) Einen Verwandte». II) Einen BauMn i!) «inen geioaltigen Jäger. — Tie Ansanaeduchliaden vo» ode» »ach unien und diey duchstave» von unten «ach ode» ergebe» ei» bekannte» S»rgchn>«rt. Auflösung folgt in »iichstee Nummer. Heinrich Anflisnngrn an» voriger Nummer: Der Charade: Schafgarbe. — Te» Logogriph«: Linde. Linie. Li»se. «Ue «echie »»rbedalie». rera»!woi»llche Aedakttin von ilrnst Pfelsfer. gedruckt »ad hirau»gegeb«» •»rn it. eii-er » Pleiff»r in ^«uilgarl.