-——^^^7 ^^-----^— Freytag den 18. Februar 1625. Zur A l l e r h öchst e n Geburt s f e p e p S r. M'"'a je st ä t ' ^p^,,RMH^^^^ ^ Kaisers vdn Oesterreich ?c.:c. am 12. Februar »825. <5»icht Prunk/ nicht schales Nortgepränge, Will ich dem Landeövater weih'n, Nicht jubeltönendc Gesänge, ^ ^ Das Herz soll sich des Tages freu'n; Der ganz Hetrurien entzückte. Des frohen Tages Wiederkehr, Wo Franz das Licht der Welt erblickte, Der beste Kaiser, unser H e^rr! Der das Verdienst so sorgsam lohnet, Monarchen-Tugend hoch verwählt, In Dessen Herzen Liebe wohnet. Der mit der Strenge Milde paart, Der nur durch Wohlthun S ei fte-Schritts Bezeichnet, Seiner Thaten Lauf, Sagt, treten nicht aus ihrer Mitte Djl Zeugen S-e ines Ruhmes auf? Zerstörend raubte Seinen Staaten Ein.langcr Krieg, den schönsten Flor, Doch spHkr Aingki sie gleich Saaten. In neuverjüngter Kraft hervor.' Als cinst^EUropa voll'Verlangen Auf Fra.nzen seine Vlickc wand, Der Franken Schaaren vorwärts drangen. Und Franzens Heer schlagfertig stand: Ein Wort — und Seine tapfern Streiter Vereinten mit dem Vnnde sich; Der Sieg erfolgte, es ward heiter, > Alsbald der wilde Kriegsgott wich. ' Heil dir, Hctrurien! Wir danken Den mächtigen Beschützer dir; ,' , Ein Nachbar - Volk trat. aus den Schranken, ,. The-rese» s Enkel sorgt dafür. , Er gab Neapel seinen,König,- - ' , > Verschcute rasch di« Feindsgefahr,". Er machte, Piemontunterthänig, .. Das seinem Herrscher treulos war. Man blicke hin nach Ost und. Westen, Nach Nord,und Süd der Monarchie, , Seht, wie sie ruht auf stolzen'Festen,' ' Ihr GVni^S beschützet sie. Und währsnd Völker sich entzweyen, Dcö Krieges blut'ge Geiftl schwebt, Da darf des Frledeus sich erfreuen Was unter Franzens Scepter lebt; Ja, unter Franzens Kraft »Ägide, Scht, da erstirbt des Krieges Draug, 'Da wallet nur dcr gold'ne Friede; Lang lcbe Franz! Er lebe lang! Ios. Fraeß Edler v. Chrfeld, k. ?. Salz-Einnehmer in Villach, und vor« mahliger wirUichcr Hauptmann in dcr Armee» Seltsame Doppelmaske. (Au2 dem Aufmerksamen). Vor mehreren Jahren ward in diesen Blättern erzählt, daß Fürst v. P. den Einfall hatte, die R<» dorne in Mailand in der Maske eines Bilderhändlers zu besuchen/ und einen auf eigene Kosten besorgten Ku« pfersiich seltsamer/ jedoch lehrreicher Bedeutung/ unter jene Tänzer und Tänzerinnen zu vertheilen/ welche er am heftigsten und unmäßigsten tanzen sah. Der Kupferstich stellte einen Tanzsaal vor. In den ersten Reihen 5er Tanzenden erblickte man ein in neuester Stu> tzermode gekleidetes menschliches Gerippe, welches mit einem keuchenden erschöpften Mädchen daher fiog. Hinter diesem Paare war ebenfalls ein Gerippe/ jedoch im elegantesten weiblichen Putz gekleidet/ welches mit einem hagern leichenähnlichen jungen Stutzer daher« schwebte. Die Thüre des Tanzsaales war offen, man sah im Hintergründe den Kirchhof mit frisch aufgewor» fcnen Gräbern, und an der Thürschwelle blinzelte, auf seine Schaufel gelehnt, lachend der Todtengräber herein. Leider bestätigt sich die Devise dieses warnenden Bildes: Im Fasching roth, nach Ostern todt, «n manchem srüh dahingerafften Opfer der Tanzwuth, die aus einem, von den Regeln der Grazie zur gesunden Bewegung geordneten Vergnügen ein Selbstrer« derben schafft. Ein Menschenfreund in B. . kam im vorigen Jahre auf eine sonderbare Art zu einer Doppelmaske, um das junge Mädchen einer honetten Familie von der abscheulichsten Verrätherey zu retten. Von einem freundlichen Abendzirkel gegen Mitter- nacht nach Hause kehrend, trat er in ein wcnig besuch, teS KassehhauK, und fand/ da er wegen des Tabakrauchens im Billardzimmer in ein Nebenzimmer trat, dortselbst eine Gesellschaft von zwey alten Frauen und einem alten Herr,,/ die sich'ö beym Punsche recht wohl geschehen ließen / und sich eben wieder ein Fläschchen Liqueur aus Zara bestellten. Die Aug»>n leuchteten den Weibern/ die Augenbraunen waren auf eine seilsame Weise in die Höhe gezogen, und dieZung-n zur offen« sten Gesprächigkeit gelöst. „Fräulein Riekchen/" sagte eine, „kommt Heine i« einer Unterhaltung, die sie sich nicht gecräiu»t hätte. Der Herr Pächter, die Frau Pächterinn und der Herr Marquis geben sich alle Mühe, das Fräulein zu amü» siren. Die Ältern, die sie uns anvertrauten, dürfen ruhig darüber seyn." „Aber der Pächter'schen Familie," sagte die An« deee, „und voNendS dem Herrn Marquis hätten die Ältern sie gewiß nicht anvertraut. Ich kenne ihre Sub. tilität, und ihre Sorge fürs einzige Kind." „Nun," meinte in seiner Beraubung halb schlafend der Atte, „der Marquis ist ein Teufelskerl. Ich wasche meine Hände. Ich wurde nicht gefragt. Weil ihr alle Weiber seyd, und viel auf die gottlose Welt lästert, so hielten euch die Ältern für sireng, und lie« ßen sich erbitten, die Tochter in «urer Gesellschaft ans die Redoute zil schicken." Ein lästerndes Geschnatter der alten Damen brachte den Herrn zum Schweigen. Der Fremde rückte näher, suchte die Damen ihres Vertrauens wegen zu entschuldigen, nnd erfuhr dann oon ihnen den Nahmen der Familie des Mädchens, jenen der Pächterfamilie und des Marquis. Der Alce erzählte treuherzig von allerley Streichen des Marquis, über welche verführte Mädchen und profanirte Familien jammern. Desto heftiger widersprach ihm zur Freude der alten Damen der Fremde. Um Sie zu überzeugen, sprach dieser, habe ich große Lust, in die Redoute zu gehen, und Ihnen Kunde zu brin« gen , daß sich Fräulein Friederike in bester freundschaft, lichster Gewahrsam besinde. Hätte ich nur etwas, mich ihr als^einen Abgeordneten von Ihnen zu erkennen zu geben. ^ „Wissen Sie was," riefe»!« der Allen, „nehmen^ Sie meiinn Wickler und Hut, und eine Venetianer Larve vor, so wird sie meinen, ich suche sie auf. Sie ist alv Schwei-tzermädchen maskirt. DiePächter'schen und der Marquis ohne Maske. Sie wird schnell auf Sie zukommen. Dann sagen Sie ihr, daß wir sie richtig um halb 6 Uhr aus der Medoure abhohlen und nach Hause führen werden." Der Fremde bequemte sich zur Maske, und ward unter dem schallenden Gelächter der beyden Damen darein gekleidet. Er fuhr in die Nedoute. Kaum halle er das vierte der Speisezimmer betreten, als er ei» Schweitzermadchen aus der Mitte einer Gesellschaft auf sich zukommen sah. Siesuchen mich, fragtesie, ist etwas vorgefallen ? „Sie sind Friederike N. ?" Ja doch. Sie sind nicht die Madame? „Nein, nur ein warnender Freund in ihren Klei« dein. Sie sind in schlechten Handen." Um lllles in der Welt! „Seyn Sie ruhig. Vertrauen Sie mir. Die beyden alten Dame», und der alte Herr, die Sie an jene saubere Gesellschaft abtraten / sind betrunken im Kaf< fehhause." Und diese wollen eben mit mir auf eine Stunde nach einem andern Ballsaale fahren. Was soll ich thun? „Die Einladung annehmen, sich aber meines Wa, gens bedienen. Ich führe Sie nach Hause." Kann ich Ihnen trauen? „Soll ich mich beym Capitan der Ballinspection legitim iren?" Ich craue Ihnen. Aber wie erkenne ich Sie und Ihren Wagen? „Ich werde im Mantel und Hute meines Kutschers am Thore stehen. Ich werde Sie anrufen: Grüeß Gott Maidle!« Der Marquis trat herbey. Der Fremde entfernte fich. — Wer war das, fragte der Marquis. Die Madame, sagte das Fraulein, und wollte nur sehen, wie ich mich befinde. Eine Stunde hieß es, eine Fahrt nach einem an» dern Säle. Das Fräulein nickte, und m^n verließ die Redoutc. Am Thore stand schon der Fremde als Kut» scher. Grüeß dich Gott, Maidle! redete er die Maöke an. Fahren wir mit diesem, lispelte sie leise zum Marquis. Wohlan sprach dieser, und zog den Kutscher > beySeits. Weißt du zu Madame G..? fragre er ihn - heimlich. Freylich, s'ist ja's besteFubrwerk. Nurgleich , in den Wagen. Er offnere den Schlag, und schob tie Gesellschaft hinein. Nun ging es raschen Trolles in die Vorstadt und vor das Aliernhaus des Fräuleinö. Kutsch. Steigen Sie nur aus. Marquis. Kerl, du bist fehl gefahren, das lst 1a nicht das Haus. Kutsch. Frage» Sie dasFrnulein, es ist gewiß das rechte, nehmlich das Haus ihrer Ältern. Marq. Kerl, ich breche dir die Beine. Pächter. Wo sind wir denn? Pachte rinn. Wohin hat er uns geführt? Fräulein. Vor daS Haus meiner Älccrn, die es gewiß nicht ahnden, in welch' gefahrliche Gesellschaft ich gerathen bin. Marq. Fräulein, was reden Sie da? Kutsch. Ich weiß es nach Ihren Worten mein Herr, in welches Haus des Abscheues ich Sie führ«^. sollte. Mary. Welche Sprache von diesem verfluchten Kerl. Kutsch. Die ehrliche eines Kutschers, und (sich den Mantel abwerfend) die ritterliche eines Edelmanns, der Sie züchtigen kann, wenn Sie sich nicht auf der Stelle bescheiden. Er lautete am Hausthore. Es bewegten sich die Lichter. Der Marquis und die Familie fanden es für gut, sich zu Fuß aus dem Staube zu machen. Das Thor wurde geöffnet. Der Fremde führte das Fräulein in das Schlafgemach der erschrockene« Alcern. „Ihnen muß ich eine bessere Wahl der Matronen «nd Herren empfehlen, welchen Sie Ihre Tochter zum Besuch eines öffentlichen Belustigungiortes anvertrauen. Für das Fraulein bitte ich um Schonung, denn es folgte mir bey der ersten Kunde von der Gefahr auf der Stelle gern und willig in da» Haus ihrer Alcern. Hier ist der Mantel und Hut vsn einer der saubern Damen, die jetzt noch mit dem alten Herrn betrunken im Kaffeh« hause sitzen, und das Fräulein erst Morgens um halb sechs aus der Redouce abhohlen wollen. Leben Sie recht wohl." Somit empfahl er sich. Merkwürdige Heilung cincr langwierigen Katalepsie. (Als Fortsetzung der aus dem Wanderer in diesen Vlät-tern mitgetheilten Berichte). Der schlafsüchtige Kranke hat endlich aui So wollen auch die Wirthe handeln; — .Nur daß sie umgekehrt- - . Den Wc5n — in Wasser schnell verwandeln. — ' ' "'' ' Prof. Frank. Gedruckt bey Ignaz Al 0 ys Edlen von Kleinmayr.