Zweiter Bericht der k. k. Lehrerbilduijgs - Anstalt in Marburg. •I Am Schlüsse des Schuljahres 1894/5 veröffentlicht Director Heinrich Schreiner. Inhalt: I. Grundzüge der Geologie mit besonderer Berücksichtigung der geologischen Verhältnisse Steiermarks. Von Prof. Johann Koprivnik. "/ -ч. II. Scliulnachrichten. Vom Director. 4fr Marburg 1895. Verlag der k. k. Lehrerbildungs-Anstalt. Zweiter Bericht der k. k. Lehrerbildungs - Anstalt in Marburg. Am Schlüsse des Schuljahres 1894/5 veröffentlicht vom Director Heinrich Schreiner. Inhalt: I. Grundzügo der Geologie mit besonderer Berücksichtigung der geologischen Verhältnisse Steiermarks. Von Prof. Johann Koprivnik. 11. Schulnachrichten. Vom Director Marburg IS!)ö. V erlag der k. k. Lehrerbildungs-Anstalt S'13 Grimdzüge der Geologie. o ™ Mit besonderer Rücksicht auf die geologischen Verhältnisse Steiermarks. ‘Ш V orw ort. Nach den Bestimmungen des Organisationsstatutes der Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen ist der Geologie, welche im ersten Semester des III. Jahrgangs durch je 1 wöchentliche Unterrichtsstunde gelehrt wird, folgendes Lehrziel gesteckt: „Das Wichtigste über den Bau der Erdrinde. Hervorhebung der geologischen Verhältnisse des Heimatlandes.“ Der Unterricht in der Geologie an den Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs-anstalten ist demnach unter steter Bezugnahme auf die geologischen Verhältnisse des Heimatlandes zu ertheilen. Da es aber an einem Leitfaden der Geologie, in welchem die geologischen Verhältnisse Steiermarks in dem Maße hervorgehoben erscheinen würden, wie sie beim Unterrichte an den steiermärkischen Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen Berücksichtigung finden sollten, bisher gefohlt hat, so unternahm es der Verfasser, diesem Mangel abzuhelfen und einen, den Anforderungen des Organisationsstatutes mit Rücksicht auf das Kronland Steiermark entsprechenden Leitfaden zu schaffen. Wieweit es ihm gelungen sei dieser Aufgabe gerecht zu werden, bleibt der Beurtheilung der Fachgenossen überlassen. An den Bildungsanstalten für Lehrer beginnt im III. Jahrgange der landwirtkschaftliche Unterricht mit der Bodenkunde. Für das richtige und volle Verständnis dieses Capitels ist aber die Kenntnis der wichtigsten Gesteine und ihrer Verwitterungsproducte unerlässlich. Aus diesem Grunde hat der Verfasser die am häufigsten auftretenden Gebirgsarten etwas ausführlicher besprochen und überall die Zersetzungsproducte der betreffenden Gesteinsart angegeben. Sollte der im Leitfaden gebotene Stoff in seinem vollen Umfang nicht bewältigt werden können, (was jedoch der Verfasser nach seinen mehrjährigen Erfahrungen nicht annimmt), so mögen die minder wichtigen Partien, welche durch Kleindruck ersichtlich gemacht wurden, nach Bedürfnis gekürzt, beziehungsweise dem häuslichen Fleiße der Zöglinge überlassen werden. Auf die Einbeziehung dieser Partien glaubte aber der Verfasser um so weniger verzichten zu können, als der Leitfaden wohl bei einer großen Anzahl unserer Zöglinge und späterer Lehrer das einzige Werkchen, aus welchem sie ihre Kenntnisse in der Geologie schöpfen, bleiben wird, und weil gerade das im Texte als minderwichtig Bezeichnete dem künftigen Lehrer in Steiermark beim Unterrichte in der Volksschule vielfach gute Dienste leisten dürfte. Schließlich fühlt sich der Verfasser angenehm verpflichtet, dem Herrn Director Heinrich Schreiner, der nicht allein die Anregung zu dieser Arbeit gegeben, sondern auch das Manuscript einer sorgfältigen Durchsicht unterzogen hat, an dieser Stelle den gebührenden Dank abzustatten. Marburg a. D. im Juni 1895. Der Verfasser. Bei der Abfassung dieses Leitfadens wurde nachstehend verzeichnete Literatur benützt: Dr. J. Hann, Dr. F. v. Hochstetter und Dr. A. Pokorny „Allgemeine Erdkunde“ Prag, 1881. F. Tempsky. Dr. F. v. Hochstetter und Dr. A. Bisching, „Leitfaden der Mineralogie und Geologie“ Wien, 1893. Alfred Holder. Dr. Bitter von Hauer „Die Geologie der österr.-ung. Monarchie“ Wien, 1875. Alfred Holder. Dr. Fr. Standfest „Leitfaden für den geol. Unterricht“ Graz, 1884. Leuschner & Lubenslcy. Dionys Stur „Geologie der Steiermark“ Graz 1875 Geolog-mont. Verein. Dionys Stur „Geologische Übersichtskarte von Steiermark“ Graz, 1864. Geolog, rnont. Verein. J. Hindenburg „Die Erdrinde“ Breslau, 1887. Ferd. Hirt. Dr. M. Neumeyer „Erdgeschichte“ I. und II. Bd. Leipzig 1887. Bibliogr. Institut. H. Schreiner „Grundzüge der Geologie“ Bozen 1882. Gotthard Ferrari. Dr. Banke „Der Mensch“ II. Bd. Leipzig, Bibliogr. Institut. M. Kispatič „Slike iz geologije“ Zagreb 1880. Matica Hrvatska. J. Žuža i. dr. „Slovenski Štajer“ I. snop. II. geognozija Ljubljana 1868 Matica Slovenska. Bergrath E. Biedl. „Bergstürze und Abrutsclmngen“ und „Lignit des Schalthaies“. Cilli. Einleitung. 1. Was ist Geologie. Geologie (gr. ge, Erde; lögos Wissenschaft) ist die Lehre von der Bildung und Zusammensetzung der Erde. Sie beschreibt uns die Bestandmassen, aus denen sieh der Erdkörper aufbaut, sowie deren gegenseitiges Lagen- und Massenverhältnis und deren Wirkungen auf einander (allgemeine Geologie). Sie belehrt uns über die Bestandteile der festen Erdrinde (Petrographie), über die Anordnung und Verbindungsweise derselben (Geotektonik) und über die Bildungsgeschichte der Erdrinde (Stratigraphie) (specieile Geologie). 2. Gliederung des Erdkörpers. Der Erdboden, auf dem wir wandeln, ist fest. Das Festland hört aber an der Meeresküste nicht auf, sondern setzt sich unter dem Meere fort. Die Erde ist demnach ringsum fest und starr. Der Erdkörper, der die Form einer an den Polen abgeplatteten Kugel hat, wird von der Sonne erleuchtet und erwärmt. Die Sonnenwärme dringt auf dem Festlande jo nach dem Leitungsvermögen des Gesteines und der geographischen Lage eines Ortes etwa 25—30 m in die Tiefe. Schichten, die tiefer liegen, worden von der Sonnenwärme nicht mehr beeinflusst. Bis zur angegebenen Tiefe machen sich jedoch nur die jährlichen Temperaturunterschiede der Atmosphäre bemerkbar, die monatlichen Schwankungen reichen nur bis ungefähr 10 m, die täglichen gar nur etwa 1 m tief. In der Tiefe von 25—30 m herrscht jahraus, jahrein eine constante Temperatur, welche gleich ist der mittleren Jahrestemperatur des betreffenden Ortes1). In dem 27'G m tiefen Keller der Pariser Sternwarte zeigt das Thermometer seit 1771, also schon über 124 Jahre stets eine Temperatur von 11'82° C. Dringt man von der Stelle der constanten Temperatur tiefer in die Erde ein, was mitunter bei Erdbohrungen zum Zwecke der Anlage von Brunnen und in Bergwerken geschieht, so beobachtet man durchschnittlich für je 34 m Tiefenzunahme eine Temperaturerhöhung von 1° C. *) Am Aequator ist dio Stelle der constanten Temperatur höher, an den Polen tiefer gelegen. Koprivnik, Grundzüge der Geologie. 1 Boi ">>». |ИЧ,н| «ft Juraform Kreide form Eocan Veogenform. ШШШ mirmiiQ! lim " ...!!!!!!hin,.m! Dionle.Trachyle ujjasalle Diluvium u Jllluviiim I >io wichtigsten Verbreitungsgebiete der geologischen Formationen in Steiermark. Marmor (Bacher), Magnesit (Kraubat), Talk, Senpentin etc., die man darin findet, liefert das Urgebirge von den edlen Metallen gediegenes Gold, Platin und Silber, von den unedlen Metallen vererzt Kupfer, Eisen, Blei, Zink, Kobalt, Nickel, Antimon u. a.; von den Edelsteinen: Diamant, Rubin, Saphir, Smaragd, Topas, Aquamarin, Turmalin, Granat und viele schöne Quarzvarietäten. Freilich werden Gold und Platin und die Edelsteine im Urgebirge nicht bergmännisch abgebaut, sondern in dem aus diesem entstandenen angeschwemmten Lande, dem S e i i'c n g e b i r g e, durch den Wasch-process (Edelsteine auch durch Ausklauben) gewonnen. Gold Wäschereien werden auch an der unteren Drau und Mur und zwar noch gegenwärtig betrieben. Das Alterthum der Erde oder das palaeozoisclio Zeitalter. Mit der Entstehung des Urthonschiefers ist der Aufbau des kristallinischen Grundgebirges zum Abschlüsse gelangt. Die chemische Wirkung des Wassers lässt stark nach und die mechanische tritt in den Vordergrund. Es beginnt die Bildung klastischer Sedimentgesteine (Gonglomerate, Sandsteine, Thonschiefer), phytogener und zoogener Sedimente, daneben aber auch neuerer Eruptivgesteine (Griinstoine, Porphyre etc.) Pflanzen und 1 liiere treten in zahlreichen Arten auf, die Formen zeigen jedoch ein fremdartiges Aussehen und können nicht immer mit Sicherheit in das System der gegenwärtig lebenden Organismen eingereiht werden. Von den Pflanzen sind fast ausschließlich Kryptogamen (Algen, Farne, Schachtelhai ine, Bärlappgewächse) vertreten, Nadelhölzer und Monocotyledoncn fehlen gänzlich. In der Thierwelt herrschen wirbellose Thiere (Korallen, Stachelhäuter, Weicli-thiere und Gliederfüßer) vor, von den Wirbelthieren finden sich Fische häutig, Amphibien und Reptilien in wenigen Formen, Vögel und Säugethiere fohlen. Aus der Übereinstimmung der Pflanzen- und Thierformen, welche in den Schichten der paläozoischen Formationen sehr verschiedener Erdbreiten (Europa, Nordsibirien, Nordamerika, Australien) gefunden werden, schließt man auf ein gleichmäßiges, warmes Klima dieser Erdperiode. Das Meer bedeckte noch den größten Theil der Erdoberfläche. Von den Alpen z. B. ragte nur die Centralzone als eine langgestreckte, wahrscheinlich in mehrere Theilo geschiedene Insel hervor. 1. Die silurische *) Formation. Den Übergang von der Urformation zum Silur bilden in manchen Gegenden die cam br isehen 2) Schichten, welche aus Quarziten, Sandsteinen und Thonschiefern bestehen, sicher deutbare Überreste von Meeresaigon, Armfüßern, Trilobiten 3), einzelnen Formen ') Nach dem Königreiche der Silurer in England benannt. ‘) Cambria, der alte Name von Wales. a) gr. trilobos, dreilappig, die ältesten Krebse. Fig. 13. Trilobit (Paradoxides Verdertheil eines llingel-bohemicus). wurmes (Nercites cambreusis). von Kopffüßern, Graptolithen v) und Stachelhäutern, ferner Bruchstücke und Kriechspuren von Ringelwürmern enthalten und hauptsächlich über England, Irland und Schweden verbreitet sind. (Siebe Fig. 13.) Das Silur ist vorwiegend aus Conglomeraten, Sandsteinen, Thonschiefern, Quarziten und Grauwacken2) mit auf- und zwischengelagerten Grünsteinen und Porphyren zusammengesetzt und mächtig (bis 10.000 m) entwickelt. Die Ablagerungen sind reich an Überresten von Meerestangen, Schlauchend Weichthiercn, Stachelhäutern, Trilobiten und Riesen-Schalen-Krebsen. (Fig. 14 bringt uns einige davon zur Anschauung.) In den obersten Schichten treten auch schon einzelne Fische auf. Von den Landflanzen sind einige wenige Siegelbäume, von den Landthieren ein großer Scorpion und ein Flügel eines Geradfliiglcrs bekannt geworden. Der große Reichthum an Fossilien von Meerespflanzen und Meeres-thieren und die geringe Zahl der landbewohnenden Organismen deuten auf unendlich weite Meere Fig. 14. Graptolithen. Geradhom (Orthocoras Neptuneum) Riesenschalonkrcbs. (Eurypterus Fischcri). .......... und nur sehr kleine Contincnte (Inseln) der silurischen Periode hin. In Steiermark zieht eine Zone silurischer Ah-lagerungen zu beiden Seiten der Enns von der Landesgrenze im Westen bis zur Einmündung der Palten, von da nach der Palten bis über Gaisliorn hinauf und setzt sich von hier am Nordrande des krystallinisclien Urge-birges nach Niederiisterreicli fort. Am Semmering gibt die Zone einen Zweig nach Süden al>,. im Webcrkogel bildet das Silur eine Insel. (S. geolog Kai te). Im Silur liegen die mächtigen Lager des Spateisensteines vom Erzberge, Röthelstein, der hohen Veitsch etc. Der Bergbau (theils Tag-, g Grauwacke, s Rothor Schiefer. tliel,R Nachtban) in dem Fig. 15. Erzberg hei Eisenerz. W Thonschiefer. k Kalkstein, sp Spatheisenstein, kr Brcccienkalk, 1628 m hohen Erzberge bei Eisenerz, dessen petrographlsche Zusammensetzung die nebenstehende Abbildung (Fig. 16) zur Anschauung bringt, ist über 2000 Jahre alt. Gegenwärtig werden daselbst im Winter *) Graptolithen waren in Stöcken lebende, Chitingehäuse bewohnende kleine Polypen (gr. graphoin, einkratzen, schreiben, lithos, der Stein.) 2) Grauwacken, nennt man graue klastische Schiefergesteine mit einem kieseligen Bindemittel. bei 800, im Sommer bei 1400 Knappen beschäftigt, welche jährlich Uber 3 Millionen Meter-Centner Erze losbringen; daraus weiden über I */, Mill. Met-Cent. Roheisen gewonnen. Eine EigenthUmlichkeit des Kalksteines und der Spatheisenstein- Lager im Erzberge sind die sogenannten Schatzkammern, d. i. Hohlräume, deren Wände mit blendend weißem Aragonit (Eisenblüthe, Krystalldrusen und kristallinischem Aragonit) Uberkleidet sind. Silur kommt in den Kalkalpen auch in ändern Ländern vor und ist in Böhmen, in England, Russland und Nordamerika vorzüglich entwickelt. Außer Spatheisenstein liefert das Silur in seinen Quarzgängen Gold (Ural, Australien), ferner silberhältigen Bleiglanz und Zinkblende (Pribram), Eisensoolitho (Böhmen), Kupfererze (Nordamerika) und etwas Salz und Gips. 2. Die devonische ‘) Formation. In den devonischen Ablagerungen werden eine Tiefsee- und eine Küstenbildung, welche gleichzeitig zum Absätze gelangten, unterschieden. Die erstere besteht hauptsächlich aus Quarzit, Kalk, Thonschiefer und Sandstein mit eingelagerten Diabasen und Diabastuffen, letztere aus braunrothem Gonglomerat und ebensolchem Sandstein (alter rother Sandstein). Die Meeresablagerungen führen noch einige wenige Graptolithen, sind dagegen reich an anderen Meeresthieren und an Tangen ; es treten auch schon t . 0 . , , Osteolopis (Schinolzscliuppcr). die ersten Schmolzschup- 4 per und Haie auf. (Vergl. Fig. 16) Die Küstenbildung enthält spärliche Reste von kleinen Farnen, von Schachtelhalmen, Bärlappgewächsen und Nadelhölzern nebst vereinzelten Fragmenten von Insecten (Netzflüglern). und von pterichthyB comutus (Panzerfisch). Tausendfüßern. Allo diese Fossilien deuten auf ein Anwachsen des Festlandes während der devonischen Periode. Die devonischen Bildungen nördlich von Graz gehören der Tietseeform an und stehen mit dom viel mächtiger entwickelten Devon Mährens (nördlich von Brünn) in naher Beziehung. (Vergl. geol. Karte). Am Niederrhein, in England und Russland findet sich das Devon in ausgedehnten Schichtencomplexen. Die steierischen Devonablagerungen führen Bleiglanz und Zinkblende, die mährischen Magnet- und Brauneisenstein, jene von I’ennsylvanien in Nordamerika Petroleum. 3. Die Steinkohlenformation. Die Bildungen der Steinkohlenformation haben ihren Namen von den Kohlenflötzen, die in der obersten Schichte Vorkommen, erhalten und sind zum Theile Ablagerungen der hohen See, zum Theile Strand- und Süßwasserbildungen. Die Tiefseeabtheilung besteht aus einem dunklen Kalk (Kohlenkalk, Bergkalk) und schließt unter ') Nach der Grafschaft Devonshire in England. Eig. 10. anderem Foraminiferen, echte Seeigel, einige (die letzten) Arten der Trilobiten, höher entwickelte Krebse, Schmelzschupper mit unsymctrischer Schwanzflosse und Haie ein. Die Strandstufe, Culmbildung genannt, ist aus (Konglomeraten, Sandsteinen und Thonschiefern zusammengesetzt und führt ■ Schnecken und Muscheln und zahlreiche Koste von baumartigen Gefäßkryptogamen. Die dritte und oberste Abtheilung der Steinkohlenformation ist die productive Steinkohlenstufe, welche sich aus dunkelgrauen Sandsteinen (Kohlensandstein) und grauen bis schwarzen Thonschiefern (Kohlenschiefer und Brandschiefer) und Kohlenflötzen aufbaut. Die Flora dieser Stufe besteht aus baumartigen Schuppen- und Siegelbäumen (Bärlappgewächse), aus den etwas schwächeren Calamiton (Schachtelhalme), den strauchartigen Farnen, mehreren Arten von Nadelhölzern und einigen nicht mit Sicherheit zu deutenden L’almcn. Die Siegelbäume (Sigillarien) waren bis über 30 m hohe und J/* — 1 Ya w dicke, am oberen Endo verzweigte und beblätterte Bäume, deren Rinde zwischen parallel verlaufenden Längs-furchen in verticalon Reihen stehende, Siegelabdrücken ähnliche Narben abgefallener Blätter trägt; die Wurzeln besitzen Narben abgestoßener Seitenwürzolchen und wurden als eine selbständige Pflanzenart (Stiymaria) beschrieben. Die Schuppenbäume (Lepidodendren) standen den Sigil-laricn an Höhe und Dicke nicht nach, die l '1 3 Kronenzweige endigten in Kegelförmige Fig. 17.1. Rchuppo.n.anm,^. Siegelbaum, Zapfen, die Rinde war durch spiralig verlaufende Furchen in rhombische Felder, an welchen die Blattnarben kenntlich sind, gctheilt. Calamiten erreichten eine Höhe von 10 m, ihr Stamm war hohl, durch Querringe in Glieder gethcilt und der Länge nach gestreift. (Vergl. Fig. 17.) Die Fauna bilden Süßwassermuscheln, Lungenschnecken, molchartige Reptilien und spärliche Reste von Insecten (Schaben, Heuschrecken, Netzflüglern), von Tausendfüßern, Scorpioncn, Weberknechten und einigen zweifelhaften Spinnen. Die productive Steinkohlenstufe mit Anthracit kommt in Steiermark nur auf der Stangalpe bei Turach vor. Die carbonisclien Vorkommen im Gebiete des Drausavezwes und der Sanntlialer-Alpen gehören theils der Tiefseebildung, theils dem Culm an. (Vergl. geolog. Karte). Carbonbildungen mit mächtig entwickelten Flötzen der Steinkohle (4 12 m mächtig) hat Mähren (Ostrauer-Revier) und Böhmen (Pilsner-Becken, Kladno, Sclilan- Rakonitzer Becken). Reich an echten Steinkohlen sind ferner England, China und Nordamerika. 4. Die Dyas oder perm’sche Formation. (Dyas-Zweiheit, Perm Gouvernement am Fuße des Urals) tritt in Deutschland und in England in zwei Formen auf. Die untere, ältere Abtheilung heißt das Roth-liegende oder Tod t lieg ende und ist eine Küstenahlagerung. Sie besteht vorwiegend aus rotlien Gonglomeraten und Sauden, welche von Porphyren und Melaphyren durchbrochen sind. Das Rothliegende ist arm an organischen Einschlüssen. Von pflanzlichen Überresten enthält es Calamiten, Farne, etliche Formen von Schuppen- und Siegelbäumen, palmartige Nacktsamer und Nadelhölzer. Eine sehr häutige Art von letzteren ist Walchia piniformis'). Von den Thieren sind besonders Fische, Amphibien und krokodilähnliche Saurier bemerkenswert. Die obere oder jüngere Stufe — der Zechstein — aus Kalk und Dolomit bestehend, ist eine Meeresbildung und führt nur Tange und Meeresthiere. Außer in Deutschland, England und Kussland ist die Dyas in den Kalkalpen (Porphyr von Bozen und Meran), im ltiesengehirge (versteinerte Wälder) und in Nordamerika verbreitet. In Steiermark wurde sie bisher nicht n ac h g e w iese n. Der Dyas gehören die Salzlager von Sperenberg in Brandenburg und Straßkurt hoi Magdeburg an, der Zechstein führt an manchen Stellen (in Preußen, in Kussland) Körner von verschiedenen Kupfererzen, weshalb die Dyas auch den Namen „Kupfergebirge“ erhalten hat. Das Mittelalter der Erde oder das mesozoische Zeitalter. Die Vcrtheilung von Festland und Wasser ist verschieden von jener dos palaeozoischen Zeitalters, die Bildungen setzen sich aus Tiefsee-, Strand-und Süßwasserablagerungen zusammen, sind aber weder so mächtig, noch so ausgedehnt wie im vorigen Weltalter; das seltenere Auftreten von Eruptivgesteinen kennzeichnet das Mittelalter als eine verhältnismäßig ruhige Epoche in der Entwicklungsgeschichte der Erde; klimatische Unterschiede machen sich geltend und bewirken eine größere Formen Verschiedenheit der Organismen desselben Alters, Pflanzen und Tliiere sind andere und haben eine für dieses Zeitalter charakteristische Ausbildung. Schuppen- und Siegelbäume und Calamiten sind ausgestorben, zu den fortdauernden Farnen und Schachtelhalmen kommen hinzu Zapfenpalmen, Nadelhölzer und Palmen in verschiedenen Arten und die ersten zweikeimblättrigen Gewächse, nämlich Sträucher und Laubbäume (Feigen-,Eichen-, Ahorn-Arten etc.). Von den Thieren sind die Graptolith.cn, die palaeozoischen Stachelhäuter und die Trilobitcn für immer verschwunden, cs erscheinen neue Formen von Korallen, neue Arten von Arm- und Kopffüßern (von *) Walchia, nach dem dänischen Botaniker Walich (geh. 28. Jänner 1787 gest. 25. April 1854); lat. piniformis — pinienähnlich. Fig. 18. Walchia piniformis. letzteren die Ceratiten, Ammoniten und Belemniten), lang- und kurzschwänzige Krebse, Schmelzschupper mit symmetrischer Schwanzflosse, die ersten Knochenfische, verschiedengestaltete Saurier, welche in diesem Zeitalter die höchste Stufe der Entwicklung erreichen, die ersten Vertreter der Vögel und der Säugethiere. Das mesozoische Zeitalter gliedert sieh in 3 Perioden: Trias, Jura und Kreide. 1. Die Triasformation. Sie tritt in zwei verschiedenen Ausbildungen auf als außeralp ine Trias mit 3 Abtheilungen (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) und als alpine Trias, in welcher sich nur 2 Glieder unterscheiden lassen. Im 13 un tsan <1 s t ei n (unterste Stufe )sind die im manchen Orten aufgefundenen Führten eines Amphibiums; im Muschelkalk (mittlere Stufe) langsclnviinzigo Krebse und der auf einem langen Stiele sitzende Haarstern Encvimis') lilitformis'1)] im Keuper (oberste Stufe) Iteste von krokodilähnlichen Reptilien besonders bemerkenswert. Die dreigliedrige Trias ist besonders über Süd- und Mitteldeutschst?- ' 0. land, Frankreich, England und Nord- amerika verbreitet. Im rothen Sandstein von Nordamerika wurden eigenthüm-liche Trittspuren, welche Einige für Vogel führten, andere tiir Fährten känguruhähnlicher Reptilien erklärten, beobachtet. Ganz anders ist die Trias der beiden Kalkalpenzonen der Ostalpen und der Karpathen ausgebildet. Sie ist durchwegs eine Tiefseebildung und zeigt nur zwei Glieder, von denen das untere dem Buntsandstein und der tieferen Abtheilung des Muschelkalkes entspricht und schwach entwickelt ist, das obere Glied hingegen, welches der oberen Abtheilung des Muschelkalkes und dem Keuper gleich zu stellen ist, in ungeheurer Mächtigkeit auftritt. Die alpine Trias, aus welcher sich hauptsächlich die Kalkalpen auf bauen, besteht aus Kalken, Dolomiten, denen sich stellenweise Conglomerate und Sandsteine, sowie zahlreiche Durchbrüche und Auflagerungen von Porphyren und Melaphyrcn zugesellen. Auch der Diorit von Wind. Landsborg etc. wird den trias’schen Eruptivgesteinen zugezählt. Die organischen Einschlüsse der alpinen Trias stammen fast ausnahmslos von Meeres-thieren, unter welchen die Kopffüßer in den Ceratiten”) und Ammoniten4) die Hauptrolle spielen, her. Die genannten Ceplialopodengeschlechter gelangen in der Triasperiode zur Blüte ihrer Entwicklung, viele unter ihnen sind von ansehnlicher Größe, manche Ammoniten wagenradgroß. 1) gr. en, in; krinon Lilie. 2) lat. lilium, forma, Gestalt. a) gr. kt'ras. Horn. *) Ammonit, von der Ähnlichkeit, mit den Widdorliörnern des Jupiter Ammon. Encrinus liliifor mis. Amnionitis floridus. In Steiermark setzt die Trias den größten Tlieil der österr. - steierischen Alpen, des Drausavezuges (Ursulaberg, St. Judok, Weißwasser, Weitenstein, Gonobitzer Gora, Воб (Vrgl. Fig. 20) und der Sulzbacher und Sannthaler Alpen (Ojstrica- Sulzbach, Ojstri Vrli-Oberponigl, Mötnig-, W. Landsberg, Planina-Wsell) zusammen. Überdies bildet sie mehrere kleinere Inseln, wie z. B. am Westfuße des Bachers bei Wind.-Graz, bei Wuchern, bei Malirenberg und in hl. Geist auf dem Posruck. (Vergl. geol. Karte). Die Alpentrias ist reich an Steinsalzlagern (Aussee, Ischl, Ilallstadt, IIallein, Hall, Berchtesgaden etc.), ihr gehören die Blei- und Zinkerze von Baibl und Bleiberg in Kärnten, die Zinnober- und Quecksilber-Vorkommen von Idria in Krain, sowie die Spath- und Brauneisensteine von Werfen in Oberösterreich an; sie liefert ferner vorzügliche Kalksteine (Marmore). Der Salzstock von Aussee in Steiermark ist 2000 m lang, 1200 m breit und 200 m tief. F.r ist ringsum unregelmäßig begrenzt, in seinem Inneren vielfach gebrochen und gestört und besteht theils aus reinem Steinsalz, theils aus salzftilirendem Thone (Haselgebirge), Gips, Anhydrit etc. Der Salzgehalt des Haselgebirges wird durchschnittlich mit 60 °/0 angenommen. Die Salzgewinnung, bei welcher einige Hundert Arbeiter beschäftigt sind, besteht hauptsächlich in Grubenbau und Erzeugung künstlicher Sole. e# v Fig. 20. Durchschnitt durch die Gonobitzer Gora (1010 m)\ a Obortrias’scher Kalk und Dolomit, b Stcinkohlonformation mit Sidorit und Sphärosidorit, c Schichten von Eibiswald und Sotzka, d Braunkohlenlagcr. Auf die Trias folgt als Übergangsstufe zum Jura in den nördlichen und südlichen Kalkalpen und in den Karpathen die räthische Formation (von den räthischen Alpen), welche sich aus geschichtetem Dolomit, Kalk und Mergelschiefer aufbaut und im Dachstein eine Mächtigkeit von 1000—1300 m erlangt. Vom Dachstein setzt sich die räthische Formation über das Kammer- und Todten-gebirge längs der steierisch-österr. Grenze weit nach Niederösterreich fort, während sie in der südlichen Zone in den juliseben Alpen die höchsten Gipfel (Mangart, Predil, Triglav u. a.) zusammensetzt. Ein charakteristisches und sehr häufiges Fossil des Kalkes dieser Übergangsstufe ist eine herzförmige Muschel, Megalodus triqueter1), deren Durchschnitte die Jäger und Hirten in den nördlichen Kalkalpen „Hirschtritte“, die Steinkerne davon „versteinerte Herzen“ nennen. In dev außeralpinen Trias besteht die Übergangsstufe zum Theil aus Anhäufungen harter Überreste von Wirbelthieren (Knochen, Zähnen, Schildern, Schuppen, Koprolithen2), worin in der Nähe von Stuttgart zwei Zähne eines Boutclthieres Microlestes antiquus, (— kleiner alter Räuber), des ältesten bekannten Säugers, aufgefunden wurden. *) gr. megalos, groß; odim, Zahn; triqueter, dreieckig, dreikantig. 2) Koprolithen sind versteinerte Excremento von Sauriern (gr. kopros, Koth). Koprivnik, Grund/.Ugo der Geologie. "1 2. Die Juraformation hat ihren Namen von dem Juragebirge in der Schweiz, wo sie sehr stark entwickelt ist, erhalten. Sie ist last durchwegs am Meeresgründe zum Absätze gelangt; Kalke (oft in oolithischer Ausbildung) Mergel und Schiefer setzen sie zusammen; Eruptivgesteine sind selten. Man unterscheidet in der Juraformation von unten nach oben folgende 3 Abtheilungen: Lias (spr. Leias) oder schwarzen Jura, Dogger oder braunen Jura, Malmoder weißen Jura. Im schwarzen Jura finden sich unter anderen Meeresthieren die Reste eines Haarsternes (Pentacrinus = fünfstrahliger Lilienhaarstern), dessen stark verzweigte Arme 8—10 m lang sind; Reste von Fischen mit symmetrischer Schwanzflosse, und von den großen Fischkrokodilen Ichthyosaurus und Plesiosaurus. Der Ichthyosaurus (ichtliys, der Fisch) war ein 10—12 m langes Seeungeheuer von der Gestalt eines Delphines mit nackter Haut, krokodilähnlichem Kopfe, kurzem Halse, langem ltuderschwanze, flossenförmigen Extremitäten und tellergroßen Augen. Der Plesiosaurus (plesios, verwandt) war gleichfalls ein Meeresbewohner, 0 m lang und hatte einen kurzen Körper, einen sehr langen Hals, einen gavialühnlichen Kopf und flossenförmige Filße. Der Dogger, in welchem Kalkstein und Limonit häufig in oolithischer Ausbildung auftroten, ist an manchen Orten, (z. B. bei Oxfort in England) reich an Überresten von kleinen Beutelthieren und enthält die größten Belemniten *)• Der Mal m führt in reichlicher Zahl Schwämme, Korallen, Insecten (Prachtkäfer, riesige Libellen, Heuschrecken, Wasserwanzen), ferner Krebse, Haie, Schmelzschupper mit symmetrischer Schwanzflosse, die ältesten Knochenfische und Schildkröten. Von ganz besonderem Interesse sind aber die Pterodactylena) (Flugsaurier) und der im Jahre 1861 im Solenhoferschieler aufgefundeno Urvogel Archaeopterix8) lithographica. Die Pterodactylen waren Sperlings- bis liber kondorgroße Flugechsen mit einer Flughaut 1) Die Belemniten (gr. bclemnon, Donnerkeil) waren Kopffüßer ohne Gehäuse, hatten aber im Mantel ein pflockförmiges Kalkgebilde (Scliulp). 5) gr. pteron, Flügel, gr. dactylos, Finger; °) Altflügler. > Pterodactylus. Archacopteryx lithographica. r zwischen den vorderen und hinteren Extremitäten. An der Hand war der äußere Finger besonders verlängert. Sie konnten geschickt fliegen, kriechen und vielleicht auch klettern. Der Archaeopterix war taubengroß und mit Schuppen bedeckt; er hatte einen bezahnten Schnabel, gut entwickelte Fitigel und einen langen Wirbelschwanz, in welchem seitlich die Steuerfedern steckten. Er bildet den Übergang von den Flugechsen zu den echten Vögeln. Der Jura bildet iti der nordwestlichen Schweiz (schweizer Jura), an der oberen Donau (schwäbischer Jura) und längs des Böhmerwaldes auf der baierischen Seite (fränkischer Jura) ausgedehnte Complexe. In den Alpen kommt er in größeren und kleineren Inseln, von welchen sich auch in den steierisch-österr. Alpen in Steiermark einige befinden, vor. (Vergl. geol. Karte.) Dem Jura gehören die Kohlen von Fünfkirchen und Steierdorf in Ungarn an. Die Grenzschichten zwischen dem Jura und der darauf folgenden Kreide bildet in den Alpen und Karpathen die tithonische Stufe (Kalk), in den nördlichen Theilen Europas die Wälderformation (Gonglomerate, Sandsteine, Thonschiefer) mit Überresten von riesigen, raubthierähnlichen Landsauriern (Dinosauriern), von denen einzelne Arten (Iguanodon) die colossale IJinge von 27 m erreichten; Megalosaurus war 17 m lang. 3. Die Kreideformation wurde nach der weißen Schreibkreide, welche im südlichen England, nördlichen Frankreich, an der Küste von Dänemark, auf der Insel Rügen u. s. w. das oberste Niveau dieser Formation einnimmt, benannt. Im übrigen bestehen die Kreideablagerungen, welche sich zum größten Theilo am Meeresgrund vollzogen, hauptsächlich aus lichten Kalken, Mergeln, Thonschicfern, Sandsteinen, Thonen und Sandcn. Die schwierigen Gesteine der böhmischen und sächsischen Kreide führen wegen ihres plattigen Bruches den Namen Pläner (lat. planus, eben, flach), die säulenförmig zerklüfteten Sandsteine den Namen Quadersandsteine. An manchen Orten sind die böhmisch- sächsischen Krcidcbildungen von jüngeren Eruptivgesteinen (Basalten) durchbrochen. Die Pflanzenfossilien, der Kreideformation sind Meerestange, baumartige Farne, Nadelbäume, Zapfenpalmen, echte Palmen, Laubsträucher und Laubbäume (Magnolien, Tulpenbäume, Myrthen, Feigenbäume, Eichen-, Ahorn-, Buchen-, Kirschbäume). Von den thierisehen Überresten führt die Kreide Foraminiferen, Kieselschwämme, Korallen, Seeigel, Muscheln (Austern, Kammuscheln, Rudisten,) Schnecken, große Ammoniten, ammonitische Nebenformen, lang- und kurzschwänzige Krebse, Knochenfische, Schildkröten, riesige Pterodactylen (Spannweite 5—8 dm), große Saurier, Schnepfen- und albatrosähnliche Vögel und Wale. Unter den Muscheln erwecken besonders die Rudisten 1), deren eine (rechte) Schalenhälfte kegelförmig und festsitzend, die andere (linke) flach war, unsere Aufmerksamkeit. Ein häufiger Vertreter des Rudistengeschlechtes ist Hippurites cornu vaccinum *j. In den ammonitischen Nebenformen tritt uns eine Entartung der Ammoniten ent- *) lat. rudis. roh, grobgebjldet. 2) gr. liippos. das Pferd; gr. ura’, der Schwanz; lat. cornu vaccinum Knhhorn. 1 *&• 22' gegen. Ihre Gehäuse sind von abenteuer- licher Gestalt, den Gehäusen der Thurmschnecken ähnlich (Turrilites !) oder hakenförmig, bogenförmig oder gerade gestreckt. In Steiermark ist die Kreideformation in meist kleinen Inseln in den steierisch österr. Alpen (Mergel Hippuritenkalk, Sandstein, Conglomerat) in der Ivainach-mulde im oberen Kainachthaie (Mergel, Sandstein, Conglomerat), am und um den Bacher (Altenmarkt, Schloss Lechen, Jesenltoberg, Zapeönikberg, Reifnig-graben, Oplotnitz, Brinjeva Gora, Dobrova, Luhnitzen-Graben (Hippuritenkalk) verbreitet. — Das Karstplateau mit seinen Grotten und Dohnen besteht fast ausschließlich aus Hippuritenkalk. (Vergleiche geolog. Turrilites catcna- Karte). Nebst der Schreibkreide liefert die Kreideformation etwas Kohle (bei Wiener Neustadt); ferner Schleif-, Wetz- und Bausteine. Hippurites cornu vaccinum. Die Neuzeit der Erde oder das kiinozoisclie Zeitalter. Am Ende der Kreideperiode vollzogen sich großartige Niveauveränderungen des Bodens. Die Folge davon war eine bedeutende Verschiebung von Land und Wasser, wobei auf der nördlichen Halbkugel ein starker Kückgang des Meeres stattfand. Die heutigen Contincnto waren zu dieser Zeit zum großen Theile gebildet, jedoch von breiten und langen Meeresarmen durchzogen. Land-, Süßwasser- und Meeresbildungen wechseln regellos mit einander ab, dazu kommen ungeheure Massen von Trachyten und Basalten, Trachyt- und Basalt-Tuffen. Das känozoische Zeitalter war demnach eine Epoche gewaltiger Eruptionen, auch Steiermark war in dieser Periode der Schauplatz intensiver vulcanischer Thätigkeit, denn alle die Ilornfelstrachyte der Sulzbacheralpen und dos Drausavczuges, sowie die Trachyt- und Basaltberge von IIochstraden, Gleichenberg etc. sind in dieser Periode aufgethürmt worden. Die hohen Gebirge der Erde, darunter die Alpen und die Karpathen, erfuhren ihre letzte Anstauung und Hebung. Das Klima war in Mitteleuropa zu Anfang ein subtropisches, dann ein fast tropisches und zuletzt ein gemäßigtes, jedoch wärmeres als heutzutage. Entsprechend dem Klima sind auch die Pflanzen und Thiere gewesen. Immergrüne Wälder von Feigen-, Lorbeer-, Myrthen- und Magnolienbäumen, von Palmen und Bambus, von Pappeln, Ulmen, Birken etc. schmückten das Festland. Darin tummelten sich tapir-, elcphantcn- und nashornartige Säuger, pferde- und wiederkäuerähnliche Hufthiere, Nagcthicre, Raubthiere, Flatterthiere und Affen; in dieses Zeitalter fallen nämlich die zwei ersten großen Säugethierschöpfungen. Auch die wasserbewohnenden Orga- *) lat. turris, Thurm, gr. lithos, der Stein. nismen entsprechen durchwegs dem warmen Klima. Ausgestorben sind vor dem Beginn des känozoischen Zeitalters die Rudisten ganz, die Ammoniten und Belemniten bis auf einige wenige Formen, desgleichen die mesozoischen Stachelhäuter; die Reptilien, welche in der Kreide- und Juraperiode Land und Wasser beherrschten, erloschen in ihren Hauptgeschlechtcrn; unter den Pflanzen treten die baumartigen Farne, die Nadelhölzer und die Zapfenpalmen zu Gunsten der Laubbäume stark zurück. Die sedimentären Ablagerungen der Tertiärperiode bestehen vorwiegend aus losen Sauden, lockeren sandigen Kalken, plastischen Thonen (Tegel) und weichen Sandsteinen (Molasse), weniger häutig sind zähe Quarzite, compacte Kalke (Grobkalk) und feste Sandsteine. Die marinen Bildungen führen mächtig entwickelte Lager von Steinsalz und Gips, dann Schwefel und Petroleum; die Süßwasserschichten sind reich an Braunkohlen weshalb die tertiären Bildungen auch das Braunkohlengebirge genannt werden. Die Erze sind nur durch Bohnerze und Rasensteine vertreten. Die tertiären Ablagerungen wurden in den verschiedenen Ländern verschieden gegliedert, in den österreichischen Vorkommnissen unterscheidet man zwei Formationen, das ältere (Eocä'n1) und das jüngere Braunkohlengebirge (Neogen2). 1. Das ältere Braunkohlengebirge (Eocän) tritt in zwei Formen, nämlich gebirgsbildend und beckenausfüllcnd auf. Der gebirgsbildende Theil setzt in den Alpen und Karpathen den äußersten Rand dieser Gebirge zusammen und besteht aus einer unteren, vorwiegend aus Kalk gebildeten Stufe, dem Nummulithenkalk3), und aus einem oberen, aus Sandsteinen und Mergeln sich aufbauenden Gliede, der Flyschbildung,4) Diese Form ist ferner am Fuße der Pyrenäen, der Apenninen, des Balkan und in allen, das mittelländische Meer umgebenden Ländern in gleicher Weise entwickelt, sie kommt weiters am Rande des Kaukasus vor und lässt sich durch Centralasien bis nach China und Japan verfolgen. Die pflanzlichen Einschlüsse der gebirgsbildonden Abtheilung der Eocänformntion, welche besonders aus dom Kolilenflötze von Häring in Nordtirol bekannt geworden sind, stammen von tropischen und subtropischen Arten her und lassen auf ein Klima der damaligen Zeit schließen, welches dem indisch-australischen ähnlich war. Die thierischen Überbleibsel sind Nummulithen, Korallen, Stachelhäuter, Muscheln, Schnecken, lang- und kurzschwänzige Krebse, Knorpel- und Knochenfische. Die eoeänen Ablagerungen von Oberburg-Prasberg, Gairach und Gabernik am Westfuße des Boč in Steiermark gehören der gebirgsbildenden Stufe der Eocänformntion an. (Vergl. geolog. Karte), *) gr. eos, Morgenröthe, lcainös, neu. 2) gr. neos, neu, genao, ich bilde. 8) Nummuliten (lat. nummulus, ein kleines Geldstück) sind Foraminiferen mit scheiben-oder münzförmigen Schalen. 4) Flyschbildung, nach einer Localität in der Schweiz so benannt. Die beckenausfüllende Abtheilung ist am vollkommensten im Pariser und Londoner Becken entwickelt und setzt sich aus Meeressand, Thon, marinem Kalk, Gips und Sumpfkalk zusammen. Die obersten Schichten derselben (Gips und Sumpfkalk u. a), welche als Ubergangsstufe zum Neogen angesehen werden und den Namen Oligocän (wenig neu) erhalten haben, sind ungemein reich an Fossilien höherer Säugethiere, der Säuge-thiere der ersten großen Säugethierschöpfung. Die reichste Fundstätte dafür ist der Gips von Montmartre bei Paris, aber auch anderwärts hat man in den Ablagerungen dieser Stufe (Londoner Becken, Nordamerika) interessante Funde gemacht. Es wurden in diesen Schichten gefunden Reste von bczabnten Vügeln, von Raubthieren (Hunden, Bären, Zibetlikatzen), von Nagethieron, Fledermäusen, Halbaffen, echten Affen (darunter menschenähnlichen) und von Vorläufern unserer Hufthiere: Fig. 23. Anoplotherium commune. Palaeothorium magnum. der Elephanten, Pferde, Schweine und Wiederkäuer. Von letzteren wollen wir zwei Vertreter, das Palaeotherium (altes Thier) und das Anoplotherium (unbewaffnetes Thier) hervorheben. Die Palaeotlierien waren sebaf- bis pferdegroße, tapirähnliche Unpaarzeher und Vorläufer der Tapire und Eie] liantcn. Das Anoplotherium, welches in zwei Arten, einer meersehwein- und einer esclgroPen bekannt ist, hatte einen Pferdekopf, einen langen Schwanz und zwei Hufe an jedem Fuße; es war der Vorläufer unserer Wiederkäuer. (S. Fig. 23.) 2. Das jüngere Braunkohlengebirge (Neogen). Die Ablagerungen der Neogenformation sind tlicils Fluss- und See,- thoils Meeresbildungen und nehmen in der Regel nicht mehr Theil an der Gebirgsbildung (Ausnahmen finden sich in den westlichen Theilen der nördlichen Kalkalpenzone), sondern überdecken meist in ungestörter Lagerung Thalsohlen und Mulden zwischen den Gebirgen und setzen die die Thäler begleitenden sanften Gehänge zusammen. Dazu kommen die großen Massen von Trachyten und Basalten, welche alle in dieser Periode emporgedrungen sind. Das Klima war subtropisch, ist aber zum Schlüsse kalt und rauh geworden; die Pflanzen- und Thierwelt weicht von der heutigen nicht viel ab, in die Neogenperiode fällt die zweite große Säugethierschöpfung. In der üsterr.-ung. Monarchie nimmt die Neogenformation weite Strecken ein an der Donau zwischen Passau und Pressburg (oberösterreichisches und Wiener Becken); um die Karpathen, in Siebenbürgen und in Böhmen und an den Ausläufern der Ostalpen, von wo aus sich zudem noch langgestreckte Arme in das Innere der Alpen erstrecken. In Steiermark bedeckt sie mehr als ein Drittheil des ganzen Landes und setzt die Hügelzüge und Iliigelreihon zwischen der Mur und der ung. Grenze südlich der Fischbacher Alpen, die Gehänge am Koralpenzug, das Sausalgebirge, die Wind. Büheln, größere und kleinere Gebiete am Nord- und Südfuße des Bachers, in den Sannthaler Alpen und in dem Drausavezug (Kolos, Wisell etc) zusammen. In Obersteiermark füllt sie Buchten aus bei Fohnsdorf-Marein, Leoben-Trofaiach, Kapfenberg, Aflenz u. a. (Vergl. geol. Karte). Im österreichischen und auch steierischen Neogen werden vier, dem Alter nach verschiedene Stufen unterschieden und zwar: die nquitanisclie Stufe (Aquitanien, der alte Name für Südfrankreich, wogen der Ähnlichkeit mit den dortigen Neogenbildungen so benannt) Sie ist vorwiegend eine Süßwasser- und KUstenbildung und besteht aus Sandsteinen und Fig. 24. Dinotherium gigantcum. Mastodon longirostris. Schiefern mit Cerithium margaritaceum (perlmutterglänzende Hornschnecke) als Leitfossil. Hierher gehören die Schichten von Eibiswald und Sotzka mit den Braunkohlenlagern von Eibiswald (4 m mächtig), Wies, Kotschah, Hrastje bei Maxau, Buchberg bei Sachsenfeld, vom Schalthale (bis 57 m mächtig), von Tiiffer, Hrastnik (20 m mächtig), Hol Trifail (40 m mächtig.) *) In diese Periode fällt die Entstehung der Homfelstrachyte von Untersteiorinark. (Vergl. geol. Karte). 2. Die mediterrane Stufe (mediterran, mittelländlich) ist hauptsächlich am Meeresgründe zum Absätze gelangt und baut sich aus Kalken (Leithakalk), Thonen, Sanden und Conglomeraten auf. Von den Pflanzen dieser Stufe ist besonders die kalkabsondernde Alge Lithothamnium ramosissimum (— starkverzweigter Steinzweig), welche bei der Bildung des Leithakalkes eine hervorragende Kollo gespielt hat, hervorzulieben. Von den tliierischen Überbleibseln kommen darin häufig vor riflbildende Korallen, Foraminiferen, Schildigel und Zähne von Haifischen; in der Süßwasserablagoruug finden sich Skelettheile des Mastodon (Zitzenzahn), eines Elephanten mit 4 Stoßzähnen. (S. Fig. 24). Der mediterranen Stufe des Neogen gehören die Kohlenflütze von Folmsdorf (4 m mächtig) an. Die Tracliyte von Gleichonberg haben sich zum größten Tlioilo in dieser Periode gebildet. (Vergl. geol. Karte). *) Bel der Angabe der Mächtigkeit der Flötze sind die sehr stark bituminösen Kohlenschiefer mitgerechnet worden. 3. Die s arm a ti s eh e Stufe (wegen der Ähnlichkeit der Fauna mit jener des schwarzen Meeres, dessen Küste die Sarmaten bewohnten, so benannt) ist zum Theil See- zum Theil Siiß-wasserbildung, mit Ceritliium pictum und rubiginosum (bunte und rostfarbige Hornschnecke) als Leitfossilien. Zur Süßwasserabtheilung dieser Stufe gehören die grauen Mergel von Bado-boj in Kroatien, welche Schwefelklötze führen und überaus reich sind an Überresten von Pflanzen, Fischen und Insecten. Ein Theil der Gleiclienbergor Trachyte fällt in diese Zeit. 4. Die Congerienscliichte (nach den krugförmigen Muscheln, die darin gefunden werden, benannt) ist das Product des SULwassers und setzt sich aus losen Geschieben, Sanden und weichen Thonen zusammen; in dieser Periode wurden ferner alle die mächtigen Basaltkegel aufgeschüttet. Die sedimentären Ablagerungen enthalten tropische und subtropische Pflanzen und in reichlicher Zahl Beste der zweiten großen Säugethierschöpfung. Die wichtigsten Vertreter dieser form- und individuenreichen Siiugethier-Gesellschaft sind neben dem Fortbestände des Mastodon: das Dinotherium (Schreckensthier), ein Elepliant mit zwei nach unten gebogenen Stoßzähnen des Unterkiefers; (S. Fig. 24), Bhinocerosse mit und ohne Horn, Tapire, Nilpferde, Pferde mit zwei Nebenlmfen, Antilopen, Giraffen, Hirsche, Affen, darunter menschenähnliche etc. Die Schar der Vögel weist Bepräsentanten aller gegenwärtig die Erde bewohnenden Gruppen auf. Außerhalb unseres ICronlandes liefert die Neogenformation an nutzbaren Mineralien: in Schemnitz und Kremnitz (Tracliyt) Gold und Silber; in Offenbanya und Nagyag (Tracliyt) Gold, Bleiglanz und Schwefelkies; Tokaj (Tracliyt) Edelopa 1; Wieliczlca Boclinia und Kalusz (medit u. sarm. Stufe) Stein sal z ; Borislav (oberes Neogen u. Diluvium) Petroleum, Satz-Töplitz, Falkenau Karlsbad, Budweis in Böhmen (aquit. u. medit. Stufe) Braunkohlen; Badoboj (sarm. Stufe) Schwefel. Die Jetztzeit der Erde oder das nnthropozoisclic Zeitalter. Das känozoische Zeitalter wäre ungemerkt in das anthropozoische übergegangen, wenn nicht am Ende der Neogenperiode in Europa und Nordamerika (und auch in der südlichen Hemisphäre) eine auffallende Verschlechterung des Klimas eingetreten wäre, welche eine starke Vereisung dieser Continenttheile zur Folge hatte und zum Marksteine zwischen den beiden Epochen der Erdgeschichte wurde. In den Ostalpen drangen die Gletscher in die Thäler herab (der Draugletscher ins Rosenthal in Kärnten) und rückten im Süden bis zur Poebene, im Norden weit in die baierische Hochebene vor. Skandinavien war in Eis gehüllt, die norddeutsche Ebene größtcnthcils vereist. Der Sommer war kurz und erzeugte eine spärliche Vegetation, der Winter lang und schneereich. Die Pflanzen und Thiere der Tertiärperiode unterlagen bis auf wenige Ausnahmen, an ihre Stelle traten Arten und Formen, welche heute nur im hohen Norden und in den Hochgebirgen Vorkommen (Zwergbirke, Zwergweiden — Renthier, Lemming) oder ganz ausgestorben sind (eine Gattung der Seerose, verschiedene Moose — Mammut, Knochennashorn, Höhlenbär u. a.). In dieser Periode, welche Gl et sch er per io de oder Eiszeit der Erde genannt wird, wanderte auch der Mensch in Europa ein und machte, wenn nicht die ganze, so doch die zweite Hälfte der Gletscherperiode daselbst mit. Die Eiszeit ist nicht plötzlich hereingebrochen, die Zustände, wie sie während derselben bestanden, haben sich vielmehr nach und nach entwickelt. Auch war das Klima während der Eiszeit nicht immer ein gleich ungünstiges, sondern Perioden rauher klimatischer Verhältnisse wechselten mit Perioden milderen Klimas ab, so dass man sich veranlasst sah, zwei, nach anderen selbst drei Gletscherperioden anzunehmen. Ger Übergang zu den heutigen Verhältnissen war gleichfalls ein allmählicher. Als Ursache des Umschwunges im Klima werden ungünstige Ver-theilung von Land und Wasser, starke Hebung der Gebirge, Mangel warmer Meeres- und Luftströmungen nach den nördlichen Gegenden, Änderung der Erdpole, Änderung der Erdbahn etc., angeführt, es ist jedoch keine dieser Annahmen und Deutungen unanfechtbar und wir haben heute that-sächlich noch keine befriedigende Erklärung für diese merkwürdige und folgenreiche Erscheinung. Die Bildungen des anthropozoischen Zeitalters, welche auch quartäre Bildungen genannt werden, sind See-, Fluss- und Gletscherablagerungen. Sie bestehen aus losem Gerolle und Geschiebe, aus Gonglomeraten, aus Sand, Lehm und Thon, aus Moränen und Gletscherschutt einstiger und gegenwärtiger Gletscher und aus erratischen Blöcken. Die erratischen Blöcke und die in den gletscherfreien Gegenden vorkommenden Gletscherablagerungen sind neben den Gletscherschliffen und den organ. Überresten gleichzeitig die Zeugen einstiger Vereisung und Existenz der Eiszeit. Die Wasserablagerungen dos anthropozoischen Zeitalters überdecken Ebenen, Thäler und den Boden von Erdhöhlen. Die erratischen Blöcke sind über bestimmte Niederungen (norddeutsche Ebene, die niedere Schweiz, Südengland) zerstreut, die Gletscherabsätze finden sich zumeist am Ausgange der Gebirgsthüler angehäuft. Hier sei noch der eigentümliche, kalkhaltige gelbbraune, bald lose, bald zusammenhängende Lehm erwähnt, welcher in vielen Ländern weite Territorien einnimmt und Lös (von lose) heißt. In manchen Gegenden ist der Lös wahrscheinlich durch Tagwasser von höheren Lagen in die tieferen angeschwemmt, in anderen durch beständige Winde angetragen worden. Die Bildungen des anthropozoischen Zeitalters liefern allerlei Material zu Bauzwecken, Bohnerze (Wochein), Waschgold und Torf. Das anthropozoische Zeitalter pflegt man in zwei Perioden, in die Diluvium- (lat. diluvium = Sintfluth) und in die Alluviumperiode (lat. alluvium — das Angeschwemmte) einzutheilen. Die Diluviumperiode umfasst die Zeit des Anrückens der Gletscherperiode (vor- oder praeglaciale Zeit) die Gletscherperiode selbst (Eis- oder glacialc Zeit) und das Ausklingen der Gletscherperiode (nach- oder postglaciale Zeit). Die Alluviumperiode hingegen nimmt den Zeitraum von dem Eintritte der gegenwärtigen Zustände der Erde bis zum heutigen Tage ein. 1. Die Diluviumperiode. Die Ablagerungen der Diluviumperiode treten entsprechend ihren Bildungsfactoren tlicils in Höhlen niedriger Gebirge (Höhlenlehm, Höhlensinter meist mit Knochenresten untermischt), theils am Fuße von Gebirgen (Gletscherablagerungen), theils in den Niederungen (Anschwemmungen und erratische Blöcke) aut'. In Österreich-Ungarn sind sie in kleineren Ausbreitungen allenthalben anzutreffen, ungeheure Flächen nehmen sie aber, neogene Bildungen überdeckend, in der großen und kleinen ung. Tiefebene und nördlich der Karpaten als diluvialer Schotter, Sand und Lehm ein. Höhlenlehm, gewöhnlich mit Kalksinter bedeckt, kommt in den zahlreichen Höhlen der Kalkalpen und der Karpathen vor, in jenen des Karstes ist er vielfach mit Knochenfragmenten von allerlei Säugethieren untermengt. Gletscherablagerungen finden sich am Nordrande des Gmundnersees, in der Umgebung von Bitten in Niederösterreich und in der Wildalpe in Steiermark, erratische Blöcke nördlich von Troppau. In Steiermark ist das Diluvium in den Thiilern fast aller größeren Flüsse und in dem Einschnitte zwischen Irdning und Aussee verbreitet. An der Enns bedeckt es das Thal unterhalb Hitlau, an der Mur das Eich-, Grazer- und Leibnitzer- Feld und die Thalstrecke zwischen Leoben und Bruck, an der Draif das Drautlial bei Mahrenberg und Marburg und das ganze Pettauer Feld, weiter Tlieile des Mürzthaies, das untere Pössnitzthal, das'Dranthal bei Genebitz, das Sann-und Savethal. (Vergl. geolog. Karte). Von dem Flussbette steigt das Diluvium sehr häufig terrassenförmig gegen die Thalgehänge auf, weshalb es den Namen Terrassendiluvium erhalten hat. Die Flüsse haben sich nämlich nach mehrfachen Änderungen des Laufes erst nach und nach in ihren Ablagerungen ein Bett ausgewaschen ; die Terassenränder, welche bald auf dem rechten, bald auf dem linken Ufer, bald auf beiden Ufern zugleich auftreten, sind die Böschungen der alten verlassenen Rinnsale. Im Diluvium der Drau sind z. B. am linken Ufer hei Marburg ober der Kärntnervorstadt zwei, am rechten Ufer unter Marburg mehrere Terrassen. Lös findet sich an den Hügeln östlich vom Leibnitzer Feld und an vielen Stellen im Sausalgebirge, wie z. B. bei Kitzelsdorf, bei Groß- Klein, bei St. Florian, bei Wieselsdorf etc., Höhlenlehm in der Mixnitzer Höhle, in der Lurloch-Grotte, im Puxerloch, im Ilöhlcn-stein u. a. Die Bilanzen und Thiere der Diluvialperiode entsprechen durchwegs dem kalten, rauben Klima der Zeitepoche. Erstere setzen sich hauptsächlich aus Waldkiefern, Zwergkiefern, Lärchen, Weißbirken, Zwergbirken, Kahlweiden, Riedgräsern und Moosen zusammen; letztere umfassen die dritte große Säugethier Schöpfung und bestehen aus Arten, welche entweder ausgestorben sind oder nur mehr im hohen Norden leben. Von den ausgestorbenen seien erwähnt das Mammut, ein riesiger Elephant mit rotlibraunem, zottigem Wollhaar und zwei nach aufwärts gebogenen Stoßzähnen (S. Fig. 25) i das Knochennashorn mit knöcherner Nasenscheidewand und 2 Hörnern auf der Nase; der Riesenhirsch, dessen schaufelförmigen Geweihe einzeln 2 m lang waren und eine Spannweite von 4 m besaßen (S. Fig. 25); die höhlenbewohnenden liaubthiere als der Höhlenbär, der Höhlenlöive, der Höhlenuolf, die Höhlenhyäne, u. s. w. Die noch im Norden lebenden, zur Diluvialperiode aber über ganz Europa verbreitet gewesenen Thiere sind: das Benthier, der Bisamochs, der Lemming, der Vielfraß, der Biber u. a. Auch unsere heutigen Waldthiere, wie der Edelhirsch, das Reh, der Stein bock, das Wildschwein, das wilde Ff erd, der Wolf, der Fuchs, der Dachs u. s w. haben schon zur Diluvialperiode existiert, ebenso die in historischer Zeit gänzlich oder bis aut wenige Individuen ausgerotteten Wiederkäuer, wie der langhörnige (Jr. der lcurzhörnige Wisent und der Elch oder das Elenthier. Aus menschlichen Gebeinen und Kunstgeräthen des Menschen, welche an verschiedenen Orten Europas in Erdhöhlen in unveränderter Lage neben den Knochen des Mammut, des Renthieres, des Höhlenbären u. s. w. aufgefunden wurden, konnte festgestellt werden, dass der Mensch gleichzeitig mit diesen Thieren Europa bewohnt und mit ihnen wenigstens einen Theil der Eisperiode mit durchgemacht hat. Der Mensch der älteren Diluvialzeit war ein Wilder, welcher in Höhlen wohnte, von der Jagd, vom Fischfänge und Waldfrüchten lebte und sich in die Häute der erlegten Tliiere kleidete. Als Waffen und Werkzeuge dienten ihm die Keule, viel- liiesonhirseh Mammut. leicht auch die Schleuder, roh abgeschlagene Feuerstein- und Hornstein-Keile mit scharfen Rändern, scharfkantige und spitze Knochen- und Geweihstücke. Ein bedeutender Fortschritt im Culturzustande findet sich beim Menschen der jüngeren Diluvialzeit oder der Renthierperiode. Seine Stein-, Knochen- und Geweih-Geräthe sind schöner gearbeitet, er selbst schmückt sich mit Muscheln, Zähnen und glänzenden Steinen, er bemalt den Körper mit Röthel, er hat Gefäße aus Thon und vielleicht schon gezähmte Thiere. 2. Die Alluviumperiode umfasst die Zeit von dem Eintritte der gegenwärtigen Verhältnisse auf der Erde bis zum heutigen Tage. Die Bildungen dieser Periode setzen sich noch gegenwärtig vor unseren Augen fort. Das Anträgen von Gerülle, Sand und Schlamm sehen wir bei Regengüssen und Überschwemmungen; in der Nähe von menschlichen Wohnungen erhöht sich der Boden durch Ablagerung der Abfälle (Knochen, Federn, Schuppen, Eierschalen, Asche, Hammerschlag, Kehricht etc. etc.), die sich bei den häuslichen und gewerblichen Verrichtungen der Menschen ergeben; die nicht erloschenen Vulcane eruptieren noch fort; die Korallen bauen wie einst; in Mooren entstehen Torflager und werden zur Grundlage von Kohlen-flötzen; in Sümpfen geht die Bildung von Rasensteinen vor sich; Mineralien verwittern wie ehedem; in heißen Quellen bilden sich Absätze, in Kalkhöhlen Tropfsteine, am Meeresgründe Sedimente etc. So sehen wir denn, dass die Kräfte, die seit Jahrtausenden ohne Unterlass an der Umbildung und Umgestaltung der Erde thätig waren, in derselben Weise, ungeschmälert noch fort wirken und fortwirken werden bis an das Ende der Zeiten. Neue Pflanzen und Thierspecies sind in der Alluvialperiode nicht entstanden, die bestehenden haben ihre Verbreitungsgebiete ohne Zuthun des Menschen nicht verändert, dagegen sind in dieser Periode ausgestorben (ausgerottet worden): der Riesenhirsch, der Ur, das nordische Borkenthier (1768) und die zu den Laufvögeln gehörige Dronte (1750) Der Mensch der älteren Alluviumperiode oder der jüngeren Steinzeit Europas war nach Raco und Culturstufe verschieden von seinem Vorgänger der Eiszeit und gehörte zu einem großen Theile, wenigstens in Mittel- und Nordeuropa, dem arischen Volksstamme an. Der Mensch der jüngeren Steinzeit hatte schon feste Wohnsitze und wohnte theils in Höhlen und Grotten, theils in Pfahlbauten1). Er züchtete Hausthiere (Rindvieh, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein, Hund) und trieb Ackerbau (Gerste, Weizen, Flachs). Seine Gcräthe, Werkzeuge und Waden waren aus harten Steinen (Feuerstein, Hornstein, Serpentin, Hornblende, Nephrit)1), aus Knochen, Geweih, Horn und Holz qnd besser gearbeitet; die Gefäße aus ordinärem Thon und einfach verziert. Er nährte sich von den Producten der Viehzucht und des Ackerbaues, von Jagd und Fischfang und von allerlei Früchten (Äpfeln, Birnen, Beeren) des Waldes. Die Kleidung stellte er aus Thierhäuten und aus Fascrgewehen (Leinwand) her. Seine Todten bestattete der Mensch der jüngeren Steinzeit in liegender oder hockender Stellung in Höhlen oder in Steingräbern (Hünengräbern.) Auch einen Cultus besaß schon der Mensch der jüngeren Steinzeit ; dieser bestand hauptsächlich im Darbringen von Opfern auf steinernen Altären. Der jüngeren Steinzeit folgte die Metallzeit (Bronce- und Eisenzeit), und der Antritt derselben ist der Punkt, auf welchem der Geolog das Arbeitsfeld dem Geschichtsforscher überlässt. !) Die Pfahlbauten waren auf Pfählen stehende Holzgebäude (Wohnungen für Menschen und Thiere) an Ufern von Seen und in Mooren. Die am genauesten untersuchten und erforschten Pfahlbauten sind jene der Schweizer und baierisclion Seen, des Atter- und Mondsees und des Laibacher Moores. 2) Der Nephrit ist eine Varietät der Hornblende und ein Halbedelstein. K. und k. Hofbuchdruckerei Karl Procliaska ln Teechon. Verzeichnis der Abbildungen. 1. Idealer Durchschnitt durch den Erdkörper. 2. Aufschüttungskegel. 3. Ausbruch des Vesuvs, October 1822. 4. Die Säulen des Serapistempels bei Puzzuoli. 5. Nildolta. 6. Gletscherbild. 7. Antiklinale und Synklinale Lagerung. 8. Fächerförmige Lagerung. 9. Verwerfung. 10. Concordanto und discordanto Lagerung. 11. Concordante, rechtsinnischo und widersinnische Lagerung. 12. Idealer Durchschnitt durch die Erdrinde. 13. Ein Kingeiwurm und ein Trilobit aus den cambr. Schichten. 14. Graptolithon, Orthocerns und ein Riesenschalenkrebs aus dem Silur. 15. Durchschnitt durch den Erzberg (Silur). 16. Ein Panzerfisch und ein Schmelzschupper aus dem Devon. 17. Ein Schuppenbaum, Sigelbaum und ein G'alamit (Carbon). 18. Ein Walchia-Ast (Dyas). 19. Encrinus liliiformis und Amonites floridus (Trias). 20. Durchschnitt durch die Gonobitzer Gora (Trias). 21. Pterodactylus und Archaeopteryx (Jura). 22. Hippurites und Turrilites (Kreide). 23. Palaeotherium und Anoplotherium (Eocitn). 24. Dinotherium und Mastodon (Neogen). 25. Mammut und Rioscnliirsch (Diluvium). 26. Geologische Übersichtskarte von Steiermark. IT. Schulnachrichten. I. Lehrkörper. a) Veränderungen. 1892/3. Es schied aus dem Lehrkörper: der Supplent Franz Gestrin infolge Besetzung der von ihm suppliertcn Lehrstelle. / Bor prov. Hauptlehrer Br. Johann Bezjak wurde zum definitiven Hauptlehrer ernannt (Min.-Erl.' vom 16./VII. 1892, Z. 14891). In den Verband des Lehrkörpers trat ein: {Jakob Marin, Lehrer in St. Thomas bei Großsonntag, welcher zum k. k. Üb.-Sch.-Lehrer ernannt wurde mit Min.-Erl. vom 4./IX. 1892, Z. 19599. Mit demselben Erlasse wurde auch die Verwendung des Üb.-Sch.-Lehrers {Gabriel Majcen als Hilfslehrers für die sprachlich-historischen Fächer in der Vorberoitungs-Classe und im 1. Jahrg. der L.-B.-A. bei gleichzeitiger Enthebung desselben von der Unterrichtserthcilung in der Übungsschule genehmigt. Infolge Erl. des h. k. k. Min. f. Cultus und Unterricht v. 3./XII. 1892. Z. 8ß()7 wurde der praktische Arzt Br. Philipp^Terč mit der Ertheilung des Unterrichtes in der Somatologio und Schulhygiene an dieser Anstalt betraut, Mit Erl. des h. k. k. Min. f. Cultus und Unterricht v. 31/1. 1893, Z. 1160 wurde die Verwendung des Volksschullehrers Urban Wesjak als Hilfslehrers für den Musikunterricht pro 1892/3 genehmigt. In den Schuljahren 1893/4 und 1894/5 blieb die Zusammensetzung des Lehrkörpers unverändert. b) Lehrfächervertheilung. Laufende Zahl Name lehrte im Schuljahre 1892/3 1893/4 1894/5 1. ’ Hoinr. Schreiner, lc. k. Diroctor, Diroc-tor d. Prfgs.-Comm. f. allg. Volks- u. 11g.-Schulon, k. k. Bcz.-Schul-lnsp. Pädagogik 112,1113 (im 1. Sem.), IV 2, Pralct. Übungen 2. Pädagogik 112, III3 (im 1. Sem.), IV 2, Prakt. Übungen 2. Pädagogik III 3 (im 1. Semester), IV 2, Prakt. Übungen 2. 2. xZ Franz Robiö, k. k. Professor, VIII. ltgs.-Cl. Als Iteichsrathsabgoordneter der Dienstleistung enthoben. Schreiner, Schulnachrichten. 1 Laufende Zahl Name lehrte im Schuljahre: 1892/3 1893/4 1894/5 3. Lukas Lavtar, k. k. Professor, VIII. ltgs.-Cl,. Stollvertr. des Diroctors der Prfgs. - Comm. für allg. Volks- n. 11g.-Sckulen. 4. 6. 6. Franz Janežič, k. k. Professor, W elt-priostcr, kais. Rath, f.-b. Consist. - Rath, Bes. d. gold. Verdkr. m. d. Kr. Stellvcrtr. d. Diroctors d. l’rfgs.-Comm. f. Volks- u. Bg.-Schulon. Job. Koprivnik, k. k. Prof., Mitgl. der l’rfgs.-Comm. f. allg. V.- u. B.-Sch. RochnonVorb.-Cl. 3, Mathematik 14, II3, IV 2, Naturlehre 12, II 2, III 2, IV 1, Conforenzon 1. Classenvorst. in IV. Religion in den 3 Classen d. Übungs-schulo, in d. Vorb.-Classe u. in den 4 Jahrg., je 2 Std. — 16, Exhorte 2. Classonvorstand in I. Rechnen Vorb.-Cl. 3, Mathematik 14, II3, 1112, IV 2, Naturlehre I 2,1112, IV 2, Conforonzen 1. Classenvorst. in II. Sonst wie im Schuljahre 1893/4. 7. 8. Job Levitschnigg, k. k. Prof., Mitgl. der l’rfgs.-Comm. f. allg. V.- u. B.-Sch,, k. k.Bez.-Sch.-Insp., Gem.-Rath, Bes. d. ICr.-Med. Dr. Job. Bezjak, k. k. Prof., Mitgl. der Prfgs-Comm. f. allg. V.- u. Bg.-Sch., k. k. Bez.-Sch.-Insp. Classenvorst. in I. Naturkunde Vorb.-Cl. 3, Naturgosch. I 2 (1. Sem.), II 2, III1, IV1 (l.Sem.), Landwirtsch.-Lehre III 2, IV 2, Schün-schreiben Vorb.-Cl. 2, 11, Blinden- u. Taubstummenlehr-metli. III1, Gartenarbeiten 2, Confe-renzen 1. Classenvorst. in IV. Deutsch I 4, III 4, IV 4, Geschichte III 2, IV 1, Geographie III 2, IV 1, Conferenzcn 1. Wie im Schuljahre 1892/3, jedoch ohne das Amt eines Classonvorstehors. Classenvorst. in III Wie im Schuljahre 1892/3. Rudolf Marki» k. 1c. Turnlehrer, Mtgl. d. Pfgs.Comm. f. allg. Volles- u. Bg.-Sch. Alois Vavroh, k. k. Übungsschullehrer, Mitglied der Prfgs.-Comm. für allg. V.- u. B.-Sch. (approb. f. B.-Sch. III. Gr.) Classenvorst. in II. Slovenisch 114, III4, IV 4, Deutsch II4, Geschichte II 2, Conferenzen 1. Classenvorst. in IV. Deutsch 14, II 4, IV 4, Geogr. III 2, IV 1, Gesch. III 2, IV 1, Confer. 1. Classenvorst. in III. Deutsch III 4, Slovenisch I 4, III 4, IV 4, Geschichte 12, Conferenzen 1. Deutsch I 4, IIJ4, III4,Geogr. I 2,IV 1, Gesch. III 2, IV 1, Confer. 1. Turnen Vorb.-Cl. 2, 12, 112, 1111, IV I. Mathematik III 2, Freihandzeichn. 12, II 2, III 2, IV 1, Geometr. Formonl. Vorb.-Cl. 3, Violin-spiel Vorb.-Cl. 2, 12, II 2,1II1,IV1, Gesang Vorb.-Cl. 1. Classenvorst. in IV. Deutsch IV 4, Slovenisch II 4, IV 4, Gesch. I 2, Pitdago-gik II 2, Confer. 1. Wie im Schuljahre 1892/3. Classenvorst. in II. Naturi. II2, Freihandzeichn. I—IV 7, Zeichnen u. geom. Formonl. Vorb.-Cl. 3, Violinspiel Vorb.-Cl. 2, I—IV 6, Gesang Vorb.-Cl. 1. Classenvorst. in I. Sonst wie im Schuljahre 1893/4. Laufende Zahl Name lehrte im Schuljahre: 1892/3 1 1893/4 1894/5 10. Ernst Leske, k. k. Übungsschul-lehrer. Classonlohrcr der 1. Übungsschulcl. 18, Glavierspiel I 8, Spociollo Methodik der Elementare!asso III 2 (2. Sem.) Conferenzen 1. Wie im Schuljahre 1892/3, jed. Clavier-spiel II G, anst. I 8. Wie im Schuljahre 1893/4. 11. Gabriel Majcen, k. k. Übungsschul-lohror, Mitglied der Prfgs. - Comm. für allg. V.- u. Bg.-Sch. (approb. f. li.-Sch. I. Gr.) Classenvoratand der Vorb.-Cl. Deutsch Vorb.-Cl. 8, Slovenisch Vorb.-Cl 3, I 4, Geographie u. Gosch. Vorb.-Cl. 2, Geographie II 2, Clavicrspiel II 0. Classenvorstand der Vorb.-Cl. Deutsch Vorb.-Cl, 8, Slovenisch Vorb.-Cl. 3, Geogr. u. Gesch. Vorb.-Cl. 2, Geogr. 12,11 2, Slovenisch II 4, Deutsch-slov. Curs 3 Classenvorstand der Vorb.-Cl. Deutsch Vorb.-Cl. 8, Slovenisch Vorb.-Cl. 3, I 4, III 4, Geograph. II 2, III 2. V 12. Jakob Marin, 1c. k. Übungssclml-1 obrer (approb. f. ß.-Sch. 111. Gr.). 3. Üb -Schuld. 20, Deutsch-slovenisch. Sprachcurs 3, Conferenzen 1. Classenlohrer der 2. Übungsschulcl. 24, Clavicrspiel 18, Conferenzen 1. Classenlohrer der 2. Übungsschulcl. 24, Clavicrspiel 16, Conferenzen 1. V/ 13. Josef Fistravec, k. k. Üb.-Sch.-U.-L., Bes. d. Kr.-Med. (approb. f. B.-Sch. 1. Gr.). 2. Üb.-Schulcl. 24, Geogr. I 2, Gesch. I 2, Conferenzen 1. Classenlohrer der 3. Übungsschulcl. 26, Gesch. 11 2, Conferenzen 1. Classenlohrer der 3. Übungsschulcl. 26, Geogr, und Gosch. Vorb.-Cl. 3, Gesch. II 2, Confer. 1. V 14. Dr. Philipp Terč, prakt. Arzt, Hilfslehrer. Somatologie und Schulhygiene 1 2, IV 1 (2. Sem.) Somatologie und Schulhygiene IV1 (im 1. Sem.), I 2 (im 2. Sem.) Wie im Schuljahre 1893/4. 15. Urban Wesjak, V olksschullohrer, Hilfslehrer. Orgelspiel III8, IV4, Allg. Musiklehre u. Gesang 1 2, II 2, Gesang III, IV 2. Orgelspiel III4, IV 8, Allg. Musiklehre 11, 11 1, Gesang III, IV 2. Orgolsp. HI 4, IV 4, Allg. Musiklehre 11, II 1, Gesang III, IV 2, Claviersp. II 2. II. Durchführung des Lehrplanes. a) Obligate Lehrgegenstände. Der Unterricht wird nach dem mit der h. Minist.-Verordnung vom 31. Juni 1886, Z. 6031 kundgemachten Lehrpläne ertheilt. Da die Anstalt berufen ist, in erster Linie Lehrkräfte für die Schulen Untersteier-marlcs, in denen die Unterrichtssprache vorwiegend die slovenische ist, heranzubilden, hat sie die Aufgabe, Zöglinge tlieils für die deutsche, theils solche für die deutsche und slovenische Unterrichtssprache heranzubilden. Die Unterrichtssprache an der Lehrerbildungsanstalt ist die deutsche. Zur Erreichung der Aufgabe hinsichtlich der Befähigung der Zöglinge für die slovenische Unterrichtsprache sind folgende Einrichtungen getroffen: Die slovenische Sprache wird in der Vorbereitungsclasse und in den 4 Jahrgängen als Unterrichtsgegenstand gelehrt und ist für Zöglinge slovenischer Nationalität ein obligater Lohrgegenstand. Hieboi ist die Unterrichtssprache slovenisch. An dem Unterrichte in diesem Gegenstände können auch 1* Zöglinge deutscher Muttersprache theilnehmen, wenn sie so viele Vorkenntnisse in der slovenischcn Sprache besitzen, dass sie dem Unterrichte folgen können. Außerdem wird, wenn sich eine genügende Anzahl von Theilnehmern meldet, ein Anfangscurs in der slovenischcn Sprache für Zöglinge deutscher Nationalität als nichtobligater Gegenstand abgehalten. Beim Religionsunterrichte haben die Zöglinge slovenischer Nationalität in slovenischer Sprache zu antworten. Beim Unterrichte in den übrigen Lehrgegenständen wird die slovenische Terminologie mitgetheilt. Endlich werden die Lehrversuclie der Zöglinge, die die Befähigung für beide Unterrichtsprachen anstreben, theilweise auch in slovenischer Sprache abgehalten. Um dies zu ermöglichen, ist an. der dreiclassigen Übungsschule die Unterrichtssprache mit Ausnahme der 1. Classe deutsch slovenisch in dem Sinne, dass alle Lehrgegenständo in beiden Sprachen behandelt werden. Hinsichtlich der Veranstaltungen zur Einführung der Zöglinge in die Schulpraxis wird auf die betreffenden Mittheilungen im ersten Berichte dieser Anstalt (veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1891/2) S. 66 f. verwiesen. Bei der Einführung der Zöglinge in die Schulpraxis wurde zunächst dahin gestrebt, im Sinne des erziehenden Unterrichtes jede Unterrichtseinheit als ein abgeschlossenes Ganze zu bieten. Zu dem Ende wurden die in den Hospitierstunden vorgeführten Musterlectionen, ohne in einen starren Formalismus auszuarten, nach den formalen Stufen durchgeführt und die Zöglinge angeleitet, ihre Stundenbilder in diesem Sinne auszuarbeiten. Ebenso wurden die Zöglinge des 4. Jahrganges angeleitet, die Eräparationen zu den Lehrversuehen und Lehrproben nach den formalen Stufen auszuarbeiten und darnach durchzuführen. Andererseits wurde getrachtet, die einzelnen Lectionen nicht als selbständige, zusammenhanglose Einheiten, sondern als Glieder größerer Unterrichtseinheiten erscheinen zu lassen. In der Absicht wurde in der 3. Classe, so weit es der Stundenplan gestattete, eine größere Unterrichtseinheit (die Windischen Bühel) unter Leitung des Dircctors und des Classenlehrers von den Zöglingen in einer Leihe aufeinander folgender Lehrversuche und Lohrproben durchgefürt. Zunächst wurde in einer vorbereitenden Confcrenz der Plan der zu behandelnden Einheit besprochen, wobei insbesondere hervorgehoben wurde, in welcher Weise die Concen-tration des heimatkundlichen Stoffes (Windische Bühel) mit dem naturgeschichtlichen (Lebensgemeinschaft „Wald“), sodann mit dem naturlehr-lichen, mit dem geschichtlichen, mit dem sprachlichen (Aufsatz!) und mit dem Gesangsunterrichte durchgeführt werden wird. Als Einleitung in die gedachte Einheit wurde an einem schulfreien Nachmittage unter Leitung des Dircctors und des Classenlehrers mit den Schülern der 3. Classe ein Schulspaziergang unternommen, an dem sich sämmtliche Zöglinge des 4. Jahrganges betheiligten. Hiebei wurden die erforderlichen Beobachtungen gemacht und den Schülern weitere Beobachtungs-Aufgaben gestellt. Daran schlossen sich nun die einzelnen Vorträge, die, so weit es möglich war, in den Stunden, die den Lehrversuehen und Lehrproben stundenplanmäßig bestimmt sind, von den Zöglingen durchgeführt wurden. In den darauffolgenden Conferenzen wurde abermals die Beziehung der einzelnen Unterrichtseinheiten zu einander und zum Ganzen eingehend besprochen. Die mannigfaltigen Rücksichten, welche bei Bestimmung der Themen für die Lehrversuche und Lehrproben in Betracht kommen, gestatteten es leider nicht, eine größere Anzahl derartiger Unterrichtseinheiten in der angegebenen Weise durchzuführen. Stets wurde jedoch in den Vorher eitungsconferenzen bei Besprechung der für die nächste Woche aufgestellten Themen die Beziehung derselben zu einander und zu größeren Unterrichtseinheiten hervorgehoben. Eine besondere Sorgfalt des Lehrkörpers bildete noch die Pflege des Abtheilungsunterrichtes. In dieser Richtung gieng das Streben des Lehrkörpers dahin, die Zöglinge zu gewöhnen, den indirecten Unterricht nicht bloß als stille Beschäftigung zur Ausfüllung der Stunden zu betrachten, sondern als einen wirklichen Unterricht zur Erreichung des Lehrzieles auszunützen. Es wurden daher häufig die Zöglinge selbst aufgefordert, einen passenden Stoff für den mittelbaren Unterricht vorzuschlagen, der sich an den directen Unterricht anschließt oder auf den nachfolgenden vorbereitet. In diesem Sinne wurde häufig die erste, bezw. die letzte formale Stufe als indirecter Unterricht durchgeführt. Schließlich sei noch erwähnt, dass auch in dem abgelaufenen Triennium alljährlich von den Zöglingen unter Leitung des Directors mehrere Schulen und Erziehungsanstalten Marburgs und der Umgebung besucht wurden. Themen zu den deutschen Aufsätzen. *) I. Jahrgang, a) Hausarbeiten. 1. Der arme Musikant und sein College. (Eine Nacherzählung nach gegebener Gliederung). 2. Disposition und freie Wiedergabe des Lesestückes „Der Dieb.“ 3. Prosaübertragung des Gedichtes „Die Glücklichen.“ 4. Weihnachten. (Eine Beschreibung). 5. Disposition zur Ballade „Die Kraniche des Ibykus. “ 6. Die Wespe. (Eine Beschreibung.) 7. Meine Osterferien (Briefform). 8. Die Bürgschaft. Ein schönes Bild der wahren Freundschaft und Treue. 9. Der Frühling. Disposition und Ausführung. 10. Einige leichtere Definitionen. b) Schularbeiten. 1. Gothentreue. Prosaübertragung. 2. Allerseelen. 3. Stern und Lampe. (Eine Parabel.) 4. Der Schnee. Disposition und Ausführung. 5. Das griechische Theater. 6. Der rechte Barbier. Gedanken über dieses Gedicht in Briefform. II. Jahrgang, a) Hausarbeiten. 1. Arbeit segnet Gott. (Nach Heinrich Zscliokke). 2. Schiller’s Vater als Erzieher. (Plan und Ausführung.) 3. Disposition zur Romanze von Anastasius Grün „Die Martinswand.“ 4. Die städtischen Schulen und die Erziehung des Bürgers im Mittelalter. (Plan und Ausführung nach dem 45. Lesestücke). 5. Über die Vaterlandsliebe. (Mit Zugrundelegung des Gedichtes „Der Alpenjüngling" von G. Ritter von Leitner). (j. Die Handlung in Uhlands „Bertran de Born“; Würdigung der Ballade. 7. Ein Empfehlungsschreiben. 8. Das Bild einer guten Schule. (Disposition und Ausführung). 9. Gedankengang in Schiller’s „Der Kampf mit dem Drachen.“ 10. Das Kirchlein auf Rhodus. b) Schularbeiten. 1. „Der Graf von Habsburg“ und „Des Sängers Fluch.“ Eine Vergleichung nach Inhalt und Form 2. Ein Wintertag im Walde. 3. Die Erfindung der Buchdruckerkunst. 4. Das Mütterchen in der Idylle „Der siebzigste Geburtstag“ von J. Voss. 5. Zwei Geschäftsaufsätze: a) Danksagung, h) Zeugnis. III. Jahrgang, a) Hausarbeiten. 1. Siegfried, der Hauptheld des Nibelungenliedes. 2. Ein Freund ist besser bei, Als in der Fern der Freunde *) Wegen ltamnnmngels konnten nur die im Schuljahre 1894/6 gegebenen Themen ausgenommen werden. drei. (Aus „Freidanks Bescheidenheit.“) 3. Über die Sorge für unseren guten Namen. 4. Noth entwickelt Kraft. 5. Die Exposition in Lessings „Minna von Barnhelm.“ 6. Wie lang der Mensch gelebt, erhellt an seiner Bahre — Aus dem, was er gewirkt, nicht aus der Zahl der Jahre.“ (Mit Bezugnahme auf den Tod des Erzherzogs Albrecht.) 7. In welchen Zügen und Handlungen spricht sich denn der edle, menschlichschöne Charakter der Kaiserin Maria Theresia besonders deutlich aus? 8. Orest und Pylades. (Ein Bild edelster Jugendfreundschaft . b) Schularbeiten. 1. Die Bedeutung und Entwicklung des deutschen Volksliedes. 2. Klopstocks Verdienst um die deutsche Literatur. 3. Der Charakter „Teilheims“ in Lessings „Minna von Barnhelm.“ 4. Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der Tugend Quell. 5. Österreich, eine stolze Heldenwiege. c) Freie Vortrüge: 1. Die Pest in Athen. 2. Armin, der Befreier Deutschlands. 3- Inhaltsangabe von Klcist’s „Hermannsschlacht.“ 4. Karl der Große. 5. Das Bitterwesen. G. Inhaltsangabe von Goethes „Egmont.“ 7. Über die fragende Lohrform. 8. Wallcnsteins Ende. 9. Haus-und Schul-erziehung. 10. Eigenschaften eines guten Lehrers. 11. Über den pädagogischen Wert der Geschichte. 12. Der Karst in Krain. 13. Die Basken. 14. Spiel des Schicksals. 15. Faust und Ahasver. IG. Die fliehende Zeit. 17. Licht- und Schattenseiten des Spruches „Ubi bene, ibi patria.“ 18. Der Tod des Malers Francesco Francia. 19. Kleines ist die Wiege des Großen. 20. General Laudon. IV. Jahrgang, a) Hausaufgaben. 1. „Von des Lebens Gütern allen ist der Buhm das höchste doch ; Wenn der Leib in Staub zerfallen, lebt der große Name noch." (Schiller). 2. Hermann (Charakteristik nach dem 4. Gesänge von Goethes „Hermann und Dorothea“). 3. Über die Wichtigkeit des guten Beispieles in der Erziehung. 4. Übersicht über die territoriale Entwicklung der römischen Bepublilc. 5. „Das Schwerste klar und allen fasslich sagen, Heißt aus gediegnem Golde Münzen schlagen.“ (Geibel). 6. Segne das Vaterland! (Die in dem gleichnamigen Gedichte Job. Gabr. Seidls enthaltenen Hauptgedanken sind durch entsprechende Beispiele zu erläutern). 7. Auf welche Weise sucht Isabella in der „Braut von Messina“ ihre Söhne zu versöhnen? b) Schulaufgaben. 1. Die Klosterschulen im Mittelalter. 2- Charakteristik der Oden Klopstocks. 3. Wie und wodurch ist das Gefühl für das Schöne oder der ästhetische Sinn in der Schule zu pflegen? 4. Das Lied von der Glocke. (Inhaltsangabe). 5. Wie kann der naturgeschichtliche Unterricht zur Gemüthsbildung der Kinder beitragen? c) Freie Vorträge. 1. Einfahrt in die Klausthaler Gruben. 2. Das Alter und die Ursitze der Slovencu. 3. Nerven- und Sinnesthätiglceit. 4. Über den Charakter. 5. Johann Wolfgang Goethe. 6. Über die Bedeutung des Zusammenwirkens aller Menschen für die Entwicklung der menschlichen Cultur. 7. Prešern, der Dichterfürst der Slovenen. 8. Johann Arnos Komensky. 9. Franz Grillparzer. 10. Anleitung zur Anfertigung von Aufsätzen. 17. Friedrich Frübel. 12. Der Ehrgeiz, eine Triebfeder zum Guten und Bösen. 13. Der Pädagoge Christian Salzmann. Themen zu den slovenischen Aufsätzen.*) 1. Jahrgang, a) Hausaufgaben. 1. Krez in Solon. (Prosto pripo-vedano; snov iz zgodovine.) 2. Bazporedba Jeranove pripovedke „Skopulja.“ *) Wegen Raummangels konnten nur die im Schuljahre 1894/5 gegebenen Themen aufgenommen werden. 3. Izvršitev v šoli narejene razporedbe Levstikove pesmi „Živopisec in Marija,“ 4. Sestavite razporedbo za pripovedko „Ilirska tragedija“; snov v Aškerčevi pesmi istega naslova! 5. Napravite razporedbo za pripovedko o Edipu! (Snov iz zgodovine.) 6. Rešitev mladega Cira. Л. Razporcdba. B. Izvršitev. (Snov iz zgodovine.) 8. Pišite prijatelju pismo, v kojern ga opozarjate na povest, ki se Vam jo posebno dopadla! 8. Naredite razporedbo opisa „Vinska trta“ (152. bor.)! 9. Izvršite razporedbo, k oj o smo v šoli naredili za opis goloba! 10. Opišite spomenik nadvojvodo Ivana! A. Razporedba. B. Izvršitev. b. Schulaufgaben. 1. Razčlenite in pripovedujte s svojimi besedami narodno pripovedko „Ajdovo zrno“ (Cit. str. 132.)! 2. Izvršite razporedbo Jeranove pripovedke „Skopulja!“ (Glej 2- dom. nal.!) 3. Naredite razporedbo za pripovedko „Turki na Slevici“; snov vzamite iz Stritarjevo pesmi! 4. Izvršite zadnjo razporedbo! 5. Kako je dobilo mesto Rim svoje ime? A. Razporedba. B. Izvršitev. (Snov iz zgodovine). 6. Naredite razporedbo spisa „Orel“ (Cit. str. 14.)! II. Jahrgang. 1. Najlepši den mojih počitnic. 2. Mestni vrt. (Jesenska slika.) 3. Skrčite pravljico „Jug in pastork!“ 4. Svetopolkova oporoka. (Povest po baladi Gorazdovi.) 5. Gozd po zimi. (Popis.) 6. Ubežni kralj. (Levstik.) 7. Podrobni načrt razprave: „Polifem v narodni tradiciji slovanski.“ (Učenec naj tudi razloži, zakaj je nalogo razdelil v dotične dele.) 8. Prijatelj se prosi sveta o nekem načrtu. 9. Binkoštni prazniki (Oris). 10. Kalvarska gora nemška (Opis). b) Schularbeiten. 1. Narodna pravljica. (Začetek šolskega leta.) 2. Mladenič in trije pozoji. (Narodna pravljica, prvi del.) 3. Zimsko veselje. (Popis) 4. Kristus in Peter. (Po baladi Aškerčevi.) 6. O osodnih božanstvih slovenskih. (Po berilu). 6. Vojska z volkom in psom. (Narodna pravljica.) 7. Naš Stolni trg. (Popis.) III. Jahrgang, a) Hausaufgaben. 1. Jesen (Oris). A. Sestava. B. Izvršitev. 2. Pišite prijatelju pismo, v katerem mu podate oris podobe Gabr. Maxa „Kristus ozdravi bolno dete!“ 3. Kaj je v raznih dobah do Vodnika probudilo književno delovanje? A. Razporedba. B. Izvršitev. 4. Pomen Kranjske Cbelice za slovensko slovstvo. A. Razporedba. B. Izvršitev. 5. Razvrstitev za razpravo „Pomen gorovij.“ 6. Življenje Franceta Prešerna orisano po vzoru življenjepisov Slomšekovih. A. Razporedba. B. Izvršitev. 7. Življenje cesarice Marije Terezije orisano po vzoru življenjepisov Slomšekovih. A. Razporedba. B. Izvršitev. b) Schulaufgaben. 1. Vinska trta. (Oris). A. Sestava. B. Izvršitev. 2. Zimski večer v domači hiši. (Oris.) A. Razporedba B. Izvršitev. 3. Kaj je bil krajni namen vsemu delovanju A. M. Slomšeka, in kako je on temu namenu služil. A. Razporedba. B. Izvršitev. 4. „Nič trdno, stanovitno ne stoji, In vse razpade, koder vere ni!“ A. Razporedba. B. Izvršitev. 5. Dokažite zemljepisno, da so resnično besede: Avstrijan ima domovino, ljubi jo in to po vsej pravici. “ c) Freie Vortriige: 1. Jugoslovani jez proti Turkom. 2. Ali je res, da je vsakemu početju vzrok navdušenje? 3. Družina in šola — Sestrici ste dve, — Nobena brez druge — Hoditi ne sme. 4. Pri razvitku vsakega ljudstva so zunanjo nevarnosti vir narodne velikosti. 5. Katerega pomena v vzgoji je vzgled? 5. Vzgojna moč prirodopisja. 7. Jurčič kot romanopisec. 8. Ktere vrednosti je zgodovinski pouk za izobrazbo človekovo? 9. Pesni Simona Jenka. 10. Nadvojvoda Albrecht. 11. Moje potovanje po Notranjskem. IV. Jahrgang, a) Hausarbeiten. 1. Življenje ni praznik. (Po Gregorčičevi pesni istega naslova.) 2. „Priden gospodar skrbi, da svojim na-stopnikom česar ne zapravi, kar je od svojih prednikov prejel.“ (Slomšek.) 3. O vrednosti človeške domišljije. 4. O „Sonetnem vencu“ Prešernovem. 5. Razvoj avstrijskih dežel od lota 976. do leta 1526. 6. „Hrast se omaje in hrib — zvestoba Slovencu ne gane!“ (Koseski.) 7. Obravnajte Prešernov sonet „Memento mori“ po formalnih stopnjah! b) Schularbeiten. 1. O brizinskih spomenikih. 2. Na Silvestrov večer. 3. Zakaj zasluži Vodnik ime očeta slovenskega pesništva? 4. Kako naj ljudska šola vzgojuje v učencih ljubezen do domovine? 5. Kako naj se učitelj po dovršenih izpitih še dalje izobražuje v svojem poklici V c) freie Vorträge: 1. Pobratimstvo. 2. Literarni pogovori. 3. Učitelj-pisatelj. 4. O vedi in njeni občni potrebi. 5. O Prešernovi!i poezijah. 6. Ivan Vesel Koseski. 7. Josip Freuensfold, slovenski učitelj. 8. A. M. Slomšek, slovenski pisatelj in vzgojitelj. 9. Napake slovenskega pisanja. b) Nicht obligate Lehrgegenstände. Als nicht obligater Lchrgegenstand wird an der Anstalt die Methode der Erziehung und des Unterrichtes taubstummer und blinder Kinder im 3. Jahrgänge eine Stunde die Woche gelehrt. Es nahmen alle Zöglinge dieses Jahrganges an diesem Unterrichte theil Ferner wird die slovenische Sprache für Zöglinge deutscher Nationalität als nicht obligatorischer Gegenstand gelehrt (siche oben Seite 4). 111. Vermehrung der Lehrmittelsammlungen. A. Bibliothek. a) Lehrerbibliothek (Bibliothekar: Der Director). a) Geschenke: Vom hohem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht: Statistische Monatschrift 1892—1894. — Österreichische Monatschrift für den Orient. 1892—1894. — Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft 1892—1894. — Kronprinzessin Stephanie, Lacroma. — Kinsky F. J. G., Pädagogische Schriften. — Wangenheim, Die norwegischen Schneeschuhe. — Statistik der allgom. Volks- und Bürgerschulen. — Teuffenbach; Neues illustriertes vaterländisches Ehrenbuch. — Die wichtigsten Volksschulgcsotzc sainmt Lehrplänen für Steiermark. — Jcdina, An Asiens Küsten und Fürstenhöfen. — Urban, Richter, Blahowslti, Erziehliche Knabenhandarbeit. — Zahn Jos., Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter. — J lg A., Kunstgeschichtliche Charakterbilder aus Österreich-Ungarn. — Danzer A., Unter den Fahnen. — Statistik der Unterrichtsanstalten in den im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder f. d. J. 1890/91. — Die Österreich.-ungarische Monarchie in Wort und Bild. 156/226. — Von der 1c. k. steiermärkischen landwirtschaftlichen Gesellschaft: Landwirthschaftliche Mittheilungen für Steiermark. 1892 —94. — Müller F., Gospodarski Glasnik 1892—1894. — Vom k. k. Schulbücher Verlage in Wien: Lehmann, Branky, Sommert, Deutsches Lesebuch für Lehrerbildungsanstalten. — Von der Verlagshandlung Tempsky in Prag: Dr. F. Hanauselt, Der Bau des menschl. Körpers. — Bubeniček Jos., Lehrbuch der Pflanzenkunde. — Dr. F. Hanausek, Lehrbuch der Somatologie und Hygiene. — Von der Manz’schen k. k. Hof-Verlagsund U n i v.-B u c h h a 11 d 1 u n g, W i e n: Fünfstellige Tafeln zu den Zehnerlogarithmen. — Kummer Br. K. und Dr. K. Steyskal, Leitfaden zur Geschichte der deutschen Literatur. Dr. F. Willomitzer, Deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen. — VonderVerlagshandlungLeuschner&Lubensky, Graz: Zeynek, deutsche Literaturgeschichte. —Von der Verlagshand-lungA. Holder, Wien:M. Schneider: Botanik für Lehrer- und Lehrerinnen-bildungsanstalten. Von der Verlagshandlung H. Dominions in Prag: J. Lehmann, Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Grammatik. Von der Verlagshandlung A. Pichler’s Witwe & S0I111, Wien: A. Malfertheiner, Auf zum Spielplatz! — K. Streng, Anleitung zur praktischen Behandlung des 1. Theiles des Lesebuches. Mann und Czermak, Specielle Methodik der Elementarclasse. — Vom k. k. Landesschulrathe: Verhandlungen der V. steiermärkischen Landeslehrerconferenz in Graz. Dr. J. Lukas, Geschichte der Erziehung und des Unterrichtes. Kraus Victor v.: Wie kann durch die Schule dein zur Unsitte gewordenen Missbrauche geistiger Getränke entgegengewirkt werden? — Vom k. k. Kriegsministerium: Mittheilungen des militär-geographischen Institutes (1892—94.) — Vom Herrn Max Morič: Novice. I8ül—1870.—Krešič M., Naše gore list. 1861 —65. — Vestnik. 1875. — K. J. Erben: Sto prostonarodnich pohadek a povesti slovanskycli. — Vienac zabavi i pouči. — Prelog. M. Makrobiotika. — Dežclič Gjuraj, Dragoljub, zabavan i poučan tjednik 1867—1868. — Mesič M., Život Nikole Zrinjskoga. — Levec. F., Pravda o slovenskem Sestomeru. — J. Vrhovec, Zgodovina Novega Mesta. — Bros Kvirin, Pčelarenjo sa pokretnim sadom. — Kozler P., Imenik mest, trgov in krajev zapopadeiiih v zemljevidu slovenske dežele. — Kraševslti — Podgoriški, Koča za vasjo. — Fröhlich 11. (Veselič), Handwörterbuch der illirischen Sprache. — Daničic Gj., Poslovice. — Novovjeki izumi u znanosti i t. d. — Lopašič II., Karlovac, — Duruy V. (Dr. P. Tomič), Poviest grčka.y— Sulek Dr., Lučba za svakoga. — T. Smičiklas, Poviest hrvatska, — Scnoa A., d zbrane pjesme. — Lampe Fr., Uvod v modroslovje. — Tomšič J., Pripo-viedke iz obce povesti starogu vleka. — Maretič T., Homerova Odyssea. — Sallustija, G. C., Knjiga o Catilininojuroti. — J. V., Grmanstvo ni njega upliv na Slovanstvo. — Vrhovec J., Ljubljanski meščanje v minulih stoletjih. — Mažuranič J., Smrt Smail age Cenžižica. — St. Vraz., Izabrane pjesme. — Kulculjevič, Saksinski J. Borba Hrvatah s Mongoli i Tar tari. — Von Herrn Felix Stegnar: Kumordey Bl., Loseübungen in verschiedenen Schriftarten. (Vodenja sabrati v usse sorte pissanju). — Lehrbuch der europäischen Staatengeschichte. — Namenbüchlein zum Gebrauche d. Landschulen in den 1c. k. Staaten. — ABC-Bulcve. — Abezeda sa Perve ßhole. — Nahmenbüchlein für Landschulen in den k. k. Staaten. — Zweiter Theil dos Lesebuches»für die Landschulen in den k. k. Staaten. — Ker-ßhanski, katoljßhki naulc. —Namenbüchlein (deutsch, u. slov. 1816).— Kleine Erzählungen z. Gebr. für Landschulen (deutsch-slov. 1815). — Pflichten der Unterthanen gg. i. Monarchen. 1836. — Lesebuch für die 2. CI. der Haupt- u. Stadtschulen. 1836. — Lesebuch für die 2. CI. der Landsch. 1837. — Kleine Erzähl, z. Gebr. f. Landschulen (deutsch-slov. 1836). — Rechfeld, Cursus des arithm. Studiums — Venus, Anleitung zum Rechnen f. Taubstumme. 1835. — Deutsche Sprachlehre f. Sch. der 1. u. 2. CI. der Norm. Sch. — Venus, Lesebüchlein z. U. der Tonsprache f. Taubstumme. 1833. — Baraga, Dußhna paßha. 1831. — Abecednik za slov. šole. 1840. — Kleines Leseb. f. Sch. der Trivialschulen. Grätz 1840. — Anfangsgründe der Rechen- kunst z. Gr. der Grammaticalschüler. 1840. — Anleitung, den Kindern das deutsche Rechtspreclien etc. beizubringen. 1844. — Zweck, Deutsches Nalnnenbüchlein. 1849. — Napeljevanje iz glavo poštevati. 1846. — Malavašič, Slov. slovnica. 1849. — Ponovilo potrebnih naukov. — Malo berilo za slov. nemšk. šolo — Deutsche Sprachlehre für Seli. der 3. u. 4. CI. der Norrn,-und Hauptschulen. — Anleitung zu schrift. Aufsätzen. 1842. — Erstes Sprach-und Leseh. f. d. 1. CI. der österr. Volkssch. 1851 — Drittes Sprach- u. Leseb. etc. 1856. — Venec cerkvenih in šolskih pesmi. 1858. — Methodik des Kopfrechnens. — Malo berilo za prvošolce — V oliko berilo in pogovorilo: — Prakt. slov.- nemška gramatika (I.). — Drittes Lesebuch. 1865. — Lesebuch f. d. 4. CI. — Zweites Lesebuch f. d. deutschen Sprachunterricht. — Übungsbuch beim llechnungsunterr. — Drugo berilo. — Drittes Sprachb. — Prakt. slov.- deutsches Sprachb. — Reust, Der wir kl. Anschauungsunterricht. — Abecednik za slov. šole. — VomDirector IleinrichSchreiner: Lesebuch für Schüler der deutschen Schulen in Städten. — Schellesnig N., Hauptschlüssel der Welschen Practic. Von J. Größlinger: Listi in Evangelia. (1800.) Goriupp Fr. Xav., Zirkounu leitu. — Molitne Bukve za Slavenzc. — Von Herrn Jos. Schul mann: Slomšek Martin, Stojan Mihael Drobtinice, (1846, 1851,1856—58,1869). —Vom Verfasser: Streng, Das erste Schuljahr. b) Ankauf: Karpelcs, Allg. Geschichte der Literatur. — Richter, pädagogischer Jahresbericht. (1892—1894.) — P. Heyse, Deutsche Grammatik. — Weigel-Bildwerke aus altslawischer Zeit. — Süss, Entstehung der Alpen. — Schwaighofer, Tabellen z. Bestimmung einli. Sporenpflanzen. — Kiessling, Der Mensch. — Heinold, Prüfungsaufgaben. — Jurčič, zbrani spisi (VII— XI.) — Lindner, J. A. Comenius. — Goethe, Degenkolb, Mertens, Die wichtigsten deutschen Kernobstarten 7/20 — Wimpheling, Pädagogische Schriften. — Oberländer, Der geographische Unterricht — Pädagogisches Jahrbuch. Wien, 1889—1893. — Rusch, Zur Verbesserung des elementaren Geschichtsunterrichtes. — Scherer, Wegweiser zur Fortbildung deutscher Lehrer. — Rosegger, Schriften des Waldschulmeisters. — Levstikovi zbrani spisi. — Tschcrmak, Lehrbuch der Mineralogie. — Bürgers, Ausgewählte Werke. — Wundt, Grundzüge der physiologischen Psychologie. — Diesterweg, Populäre Himmelskunde. — Twiehausen, Naturlehre für Volksschulen — Ihm, der Humanist Rudolf Agricola. — Ressel, Handbuch zur Führung der Amtsgeschäfte. — Seidel, Ergebnisse und Präparationen 4. 5. — Lorscheid, Lehrbuch der anorganischen und der organischen Chemie — Supan, Österreich-Ungarn. Zahn, Styriaca. — Pick., Die elem. Grundlagen der astronom. Geographie. — Olilert, Allg. Methodik des Sprachunterrichtes. — Kellner, Lebensblätter. — Pädagogische Zeitschrift (1893—1894). — Kehr-Schüppa, Pädagogische Blätter 1893—1894 — Frisch, Österreichischer Schulbote, 1893—1894. — Dittes Pädagogium 1892/3—1894/5. — Seibert, Zeitschrift für Schulgeographie. — Zeitschrift für dasejgterr. Volksschulwesen IV—VI. —Pleteršnik,Slov.-nemšlc. slovar. 1/13. — Caecilia, Zeitschrift für kath. Kirchenmusik, 1893—1894. — Hiltl, Das Bachergebirge. — Kerner, Pflanzenleben. — Ranke, der Mensch. — Nicki, Lehr- u. Lernmittel-Magazin. 1893.— 1894 — Krištof, Mittheilungen der k. k. Gartenbau-Gesellschaft 1893 —1894. — Zeitschrift für Zeichen- und Kunstunterricht. 1893—1895. — Koblar, Izvestja muzejskega društva za Kranjsko. 1894—1895. — Zillcr, Allg. Pädagogik. — Kern, Deutsche Satzlehre. — Gabršek, Nazorni pouk (I. del). — Wildermann, Jahrbuch der Naturwissenschaften. 1893— 1894. — Faulmann, Im Reiche des Geistes — Oest.-ung. Revue. 1893— 1894. — Overberg, Anweisung zum zweckm. Schulunterricht. — Murmellius, Pädagogische Schriften. — Reich, Fr. Grillparzers Dramen. — Zucker, Uber die Behandlung der verbrecherischen Jugend in Österreich — Rochow, Ausgew. pädagogische Schriften. — Schlossar, 100 Jahre deutscher Dichtung in Steiermark. — Schönbach, Über Lesen und Bildung. — Frisch, Schulreifen — Vierthaler, Ausgew. pädagogische Schriften. — Heyne, Deutsches Wörterbuch. — Ritter, Geographisch-statist. Lexikon. — Flügel u. Rein, Zeitschrift für Philosophie u. Pädagogik. 1894. — Bartels, Pädagogische Psychologie. — Räther, Theorie u. Praxis des Rehenunterrichtes. — Jäger, Mittel zur Erreichung einer guten Schulzucht. — Leitich u. Frank, Pädagogischer Literaturbericht. — Mittheilungen dos naturwiss. Vereins für Steiermark. 1893—1894. — Rosegger, Zither und Hackbrett. — Mittheilungen des Musealvereins für Krain. VI. VH. — Dular, Umna živinoreja. — Glaser Dr., Zgodovina slov. slovstva I. — Kos. Dr., Doneski k zgodovini Škofje Loke. — Die österr.-ung. Monarchie in Wort u. Bild 158/227. — Oncken, Allg. Geschichte in Einzeldarstellungen (Schluss). — Brehm, Tluerleben VIII—X. b) Deutsche Zöglingsbibliothek. (Bibliothekar: Prof. J. Levitschnigg.) Schwab-Berg. Deutsche Volksbücher. — Zöhrer, Österreichisches Sagen-und Märchenbuch. — Das neue Universum. — Zöhrer, Österreichisches Künstlerbuch. — Stöckl, Zum Meer. — Gäbler, Heroen der Afrikaforschung. — Praxis der Insectenkunde. — Willkomm, Das Herbar. — Freitags Schulausgaben classischer Werke für den deutschen Unterricht 7. Bd. (Geschenk der Verlagshandlung Freytag in Prag). — Proschko Dr. J. Geschichtsbilder. — Lenau, Stimmtl. Werke in 4 Bänden. — Uhland, gesammelte Werke. — Grillparzers Gedichte. — Grillparzer, König Ottokars Glück und Ende, und Ein treuer Diener seines Herrn. — Zöhrer, Österr. Sagen und Märchenbuch. — Hey, 50 Fabeln für Kinder (I u. II). — Das Wissen der Gegenwart. (40 Bde.) — Stifter, Bunte Steine. -— Scheffel, Gaudeaumus u. Trompeter v. Säkkingen. — Halm, Fechter von Ravenna, u. Der Sohn der Wildnis. — Seidl, Gesammelte Schriften. — Proschko J., Perlen aus der österr. vaterl. Geschichte. — Goedecke: Platens sämmtliche Werke, (4 Bde.) — Wocrner, Das Nibelungenlied. — Goethe, Gedichte. — Lemmcrmeyer F., Gudrun. — Sann v., Mit Gott für Kaiser u. Vaterland. — Heyl, Heimatglocken. — Krauß, Sagen und Märchen der Südslaven. — Sinolle, Feldmarschall Radetzky. — Ambros und Muschka. Erzählbuch für Kindergärten. — Roth, In den Werkstätten Onkel Leopolds. — Passow, Die schwarzen Napoleone in Südafrika. — Stieler, Lebensbilder deutscher Männer und Frauen. — Barfuß, Treue Kameraden. — Rosegger, Spaziergänge in der Heimat. — Groner, In Ritterburgen u. Unter fahrenden Leuten. — Hoffmann, Andreas Hofer. — Gerstendörfer, Durch das Salzkammergut. — Groner, Aus den Tagen der Gefahr. — Smollc, Charakterbilder aus der vaterländischen Geschichte. — H. von der Sann, Mit Gott für Kaiser und Vaterland. (Gesch. des k. k. Min. f. C. und U.). — Jessen, Volks- und Jugendbibliothek (6 Bde.) — Hoffmann, Robinson Crusoe. c) Slovenische Zöglingsbibliothek. (Bibliothekar: Prof. Dr. J. Bezjak). Rutar, Poknežona grofija Goriška in Gradiščanska. — Letopis Matico Slovenske. 1892—1894. — Sienkiewicz, Z ognjem i mečem. — Večernice slovenske 14zv. — Podgorc, Domači. zdravnik. — Cilenšek, Naše škodljive rastline. 1/3. Lampe, Jeruzalemski romar. Koledar družbe sv. Mohorja. 1893—1895. — Maj ar, Odkritje Amerike. — Nedeljko, Don Kišot iz la Manke, vitez otožnega lica. — Funtek, „Luči.“ in „Godec“. — Aškerc, Balado in romance. — Bcdenck, Od pluga do krono. — Amicis do Ed-mondo (Miklavčič), Srce. — Baumbach-Funtek, Zlatorog. — Narodna biblioteka (27). —Nerat, Popotnik 1893—1894. — Lampe, Dom in Svet 1893— 1894. — Slomšek, Življenja srečen pot. u. Krščansko devištvo. — Stare, Kitajci in Japonci. — Zora (I—VII.) (Gesch. des Max Morič). — Sket, Kres. — Costa, Postojnska jama. — Remec, Lovčevi zapiski — Cigale, Znanstvena terminologija; — Dolinar, Prihajač. — Detela, Pegam in Lam-bergar. — Gogolj-Podgoriški „Mrtve duše.“. — Koder, Marjetica. — Jurčič Ivan, Erazem Tatenbah. — Pajk, Venček domačih cvetlic. — Stritar, Dunajski soneti. — Boris Miran, Pesni. — Verne J., Put_ oko zemlje za osam-deset dana. Praprotnik, Slovenski spisovnik. Turkuš, Crna Gora. Zadravski, Lada. Zmazek, Fara sv. Petra pri Mariboru. Slov. večernice 1894 Hrovat: Franc Piroc, oče umne sadjereje na Kranjskem. — Knezova Knjižnica (I. Heft). Učiteljski Tovariš (34. 1. 1894). Lampe, Zgodbo sv. pisma (1.). d) Schiilerbibliothelc. (Bibliothekare: Die Classcnlchrer der Übungsschule). Vrtec 1893 und 1894. Vernaleken, Kinder- u. Hausmärchen. — Am-bros-Wcissc, Erzählungen aus dem Kinderfreund. Schmid- a Krištofa Zbrani spisi. (7 Bde.). — Specht. Erzählungen einer Großmutter. Gabršček. Knjižnica za mladino. — Frisch gesammelte Erzählungen (20). — Jessen, Jugendbibliothek (10 Bde.). — Kosi, Zabavna Knjinica (3 Bändchen.) — Proschko H., Jugendlaube (7 Bdchen). B. Geographische u. geschichtliche Lehrmittel. (Gustos : Prof. J. Levitschnigg). a) Ankauf: Baur C., Schul Wandkarte von Salzburg; Kozonn, Kärnten; Baur C., Wandkarte des Herzogthums Krain; Kozenn, Niederösterreich; Le Monnier, Sprachenkarte v. Österreich-Ungarn; Dr. C. Schober, Scliul-wandkarte von Steiermark; Kiepert, Pyräneische Halbinsel; Haardt, Scliul-wandkarte von Afrika; Haardt, Schulwandkarte von Amerika; Dr. Schober, Schulwandkarte des Königreiches Böhmen; Eisenbahnkarte zum Handgebrauch; J. G. Rothaug, Physikalische Schulwandkarte von Oest.-Ungarn. Dr. Fr. Umlauft, Wandkarte zum Studium der Geschichte der öst.-ung. Monarchie; Culturgeschichtliche Bilder v. C. Lohmeyer (8 Bl.) Geschenk des hoh. k. k. Ministeriums für Cultus u. Unterricht: Lehmann, Geographische Charakterbilder (4 Bl.); Langl, Forum Roman um. C. Naturgeschichtliche Lehrmittel. (Custos: Prof. J. Koprivnik). Ankauf: M. Eschners Tafeln (2) „Erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen.“ — Hausspitzmaus, Haselmaus, Hausratte, Rotlikehlchen, Gartenroth-schwänzchen (^), Baumpieper, Wiesenschnätzer, Heckenbraunelle, Haubenmeise, Schwanzmeise, Baumläufer, Haubenlerche, Feldlerche, Rauchschwalbe, Schwarzdrossel (,P), Kuckuck, Haustaube, Flusseeschwalbe (Sterna hirundo). — Grundpyramiden der sechs Kristallsysteme (Draht-modelleX — Skelet der Hausratte, Siebenschläfer, Mehlschwalbe, eine Gruppe von Seesternen, Ziegenmelker, Metamorphose des Fichtenspinners oder der Nonne, des Kiefern- und Processionsspinners, des großen und kleinen Frostspanners, 5 zoologische Wandtafeln von Heukart und Nitsche. — Blütenmodell der Weinrebe. — Anortbit. — Eschners anatomische Wandtafeln, 4 Stück. — Goldammer ((j1 und p) Feldsperling, Grauammer, Girliz, grauer Fliegenschnäpper, Mönch (q und p), Zaungrasmücke, Schwarzkehlchen, Zaunkönig, Goldhähnchen, Wachholderdrossel, grauer Würger, Steinhuhn, Ringeltaube, Hausschwalbe, Wühlmaus (Hypudäous terrestris), Nest und Gelege von Baumpiper, Schwarzdrossel, Haussperling, Star, Gartenrothschwänzchen, Haubenlerche, Wendehals, Horngrasmücke. Geschenke: Junge Flusskrebse, blinde Garneele (Troglocaris Schmidtu) Bohrwurm (Teredo navališ), Röhrenwurm (Sabclla gracilis) (präp. vom Gustos), Rohrdommel (Ardca stellaris) (II. Lehrer Philippek), Auerhahn (Zögling Robnik), Igelfisch (Zögling Makuc des II. Jahrg.), Blutlaus und Pflaumen mit der Taschelkrankhcit (präp. vom Gustos), Kröte (Bufo vulgaris), grüner Wasserfrosch (Rana esculcnta) beide gestopft (H. Bürgerschullehrer K. Sketh), Huhn im Ei, eine Huhnmissgeburt, Bürzeldrüse einer Krickente, Würfelnatter (Tropidonotus tesselatus) jung, Zornnatter (Coronella laevis) jung, Metamorphose von Rhagium mordax, Metamorphose von Vespa vulgaris (präp. vom Gustos) Huchen (Salmo hucho), Hecht (Esox lucius), Karpfen (Cyprinus carpio), Schleie (Tinea vulgaris'1, Aalruthe (Lota vulgaris), Flussbarsch (Perca fluviatilis); alle gestopft, (H. Bürgerschullehrer K. Sketh), Hermelin im Winterkleide (H. Oberlehrer Paulšek), gesprenkeltes Sumpfhuhn (Crex porzana) (Zögling des III. Jahrg. Neclmtny); Feldmaus (Hipudaeus arvalis), Kornweihe (Strigiceps cyaneus) junges (p, gemeiner Fasan (Phasianus colchicus), Turteltaube (Columba turtur) (H. Di-rector H. Schreiner), Schildhahn (Zögl. d. Vorbercl. Joh. Ilülbl), Seepolyp (Octopus vulgaris) jung (Zögl. d. II. J. Medved). D. Physikalisches und chemisches Cabinet. (Gustos: Prof. L. Lavtar). Glasglocke mit Hals. — 4 St. Gasentwicklungsflaschen. — Gasentwicklungsapparat mit Trichterrohr. — Gasentwicklungsapparat mit Tropftrichter. — Gasentwicklungsapparat mit Tubusflasche, Waschflasche und Tragbrett. — Ammoniakbereitungsapparat. — Bimsteinziegel. — Sclnve-feligsäureboreitungsapparat. — Spritzflasche. — Modell einer Decimalwage. — Mariotte’s Apparat mit Ausflussrohr. — Modell einer hydraulischen Presse. — Durchschnittsmodell einer Watt’schon Dampfmaschine. — Astatische Nadeln. — Dynamomaschine. — Bogenlampe. — G lühlichtlampe. — E. Mathematische Lehrmittelsammlung. (Gustos: Prof. L. Lavtar.) Diese Sammlung erfuhr in der Berichtsperiode keine Bereicherung. F. Lehrmittel für den landwirthschaftlichen Unterricht. (Gustos: Prof. J. Koprivnik). Ankauf: Schafwolle, eine Zusammenstellung von Wolle und Woll-producten in Carton. „Schönes Vieh.“ 22 Abbildungen unserer Hausthiere in Mappe. Geschenk: Schafwolle und ihre Verarbeitung, eine Zusammenstellung der Schafwolle aus verschiedenen Stadien ihrer Verarbeitung. (Geschenk des lc und k. Hauptmannes i. R. Herrn von Bitterl, Realitätenbesitzers in Gams.) G. Landwirthschaftlicher Versuchsgarten. (Leiter: Prof. J. Koprivnik). Der ca 35 a umfassende und etwa 300 Schritt von der Anstalt entfernte Versuchsgarten wurde in den verflossenen 3 Jahren (seit der Veröffentlichung des ersten Jahresberichtes) in der üblichen Weise bewirtschaftet. Unter den landwirtschaftlichen Pflanzen ist (in Befolgung eines diesbezüglichen hohen Auftrages) der Flachscultur durch erweiterte Anbauversuche des Riga’ischen Leines größere Aufmerksamkeit zugewendet worden; die Versuche müssen als sehr befriedigende bezeichnet werden. Von den Neuanlagcn seien besonders hervoygehoben: die Anpflanzung von Pyramiden- und Spalier-Zwergbäumen, eines Sortimentes von edlen Erdbeeren, Hirn- und Brombeeren, von Schlinggewächsen, Ziergräsern und Zwiebelblumen. Die Ausgestaltung und Vervollkommnung des Versuchsgartens hat die löbliche Direction der hiesigen Landes-Obst- und Weinbauschule durch Überlassung von Eormbäumen, Wildlingen, Zwergbaumunterlagen, veredelten Reben und von Bienenschwärmen wie zuvor auch in den letzten 3 Jahren mit großer Zuvorkommenheit wirksamst gefördert. Der hohe Centralausschuss der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Graz spendete für den Versuchsgarten eine größere Quantität Riga’ischen Leinsamen, Herr Dr. Ph. Terö, praktischer Arzt in Marburg, einen für 6 Bienenvölker vollständig eingerichteten und mit verschiedenen Imker Werkzeugen ausgestattete» Bienenpavillon. Auch unterstützt Herr Dr. Tcrč den Lehrer der Landwirtschaft in zuvorkommendster Weise in der praktischen Bienenzucht. Den Spendern sei an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen. An Sämereien aus dem Versuchsgarten wurden in den verflossenen drei Jahren auf Ansuchen der Schulleitungen an die Volksschulen des Landes verabfolgt: 2640 Priesen landwirtschaftlicher, 1317 Pr. Gemüse-, 1134 Pr. Küchengewürz-, 1060 Pr. technischer, 1751 Pr. Arznei- und Gift-, 2555 Pr. Zierpflanzen, zusammen 10.457 Priesen. Zur besseren und nutzbringenden Ausnützung des Versuchsgartens zu Unterrichtszwecken wurden in allen Jahrgängen im verflossenen Schuljahre der Anstalt Beobachtungsbücher eingeführt, in welche die Zöglinge in Zeiträumen von 14 zu 14 Tagen ihre Beobachtungen über die laufenden Arbeiten, den Stand der Culturen, auftretende Schädlinge etc. eintragen. Eine solche Eintragung des Abiturienten Ignaz Kotschnig für die Zeit vom 15. Mai bis 1. Juni 1. f. soll hier folgen: S S 5 d •<3 M Am IG. starker Schnee fall, 17. und 19. Regen, sonst meist schönes Wetter. Thiere im Garten Katzen; | Stare i haben schon ; einmal j ausgebrütet. Ebenso ein Gartenschwänz S pernisten, Finken brüten. I lil б LZ Wurde gearbeitet und mit Gurken u. Kürbissen bepflanzt. So Z Л M “ Mehrere Völker | Schwärmen an, was man an dem Vorlagern erkennt. i Bassin Bis zur | Hälfte mit; Wasser gefüllt. Gelbe und weisse Seerose blühen Schilfrohr und Rohrkolben über 1 m hoch. Thiere in demselben: grüner Wasserfrosch. Kröten, Laubfrosch, Feuerunke,Gold-und Bachfische, Kammmolch, Blutegel u. Wasser-insecten. Bienen kommen hieher trinken. Warm- beete Sind j abge- j räumt. i Waldbäume und Sträucher Waldbäume stehen im schönsten Grün. Lärche hat schon Zapfen. Von den Sträu-chem blühen : Hollunder, Flieder, Schnee-Iball, Deu-; zia, Vei-; gelia Gly-cinie, Pfeifenstrauch, Robinie. Abtheilung für Blumen- Es i blühen: ] Tabak, i Chrysan- | themum carinatum, Stiefmütterchen, Lupinus hirsutus, Schwertlilien, Graslilien, Nelken, Glockenblumen und gelber Afodill. Rosen blühen ebenfalls, manche sind von Läusen befallen. Verblüht sind: Kriechender Flox, Herzblätteriger Steinbrech u. a. Arznei-und Giftpflanzen Arzneiliche Ochsenzunge, Salbei und Baldrian blühen. Rhabarber ist verblüht. Von den Giftpflanzen blühen: Osterluzei, Knolliger Hahnen-fuss, Schwalbenwurz, Zaunrübe, Schöllkraut,Akelei u. Gnadenkraut. Verblüht sind: Küchenschelle, Niesswurz, Seidelbast, Trollblume und gefleckter Aron. Tech- nische Pflanzen Hopfen hat lange Ranken. Hornmohn, Leindotter, Öl-rettig und der gelbe Senf blühen. Hanf und Lein stehen schön. Färbe- und Ochsenzunge und Waid blühen. « £ Ö m jq & r "öS Alle sind grün. Quendel und Anis blühen. Lavendel ist verblüht. 1 Landwirt- schaft!. Gewächse Wintergetreide hat bereits Ähren gebildet. Korn ist verblüht. Weizen steht in Blüte. Sommergetreide steht schön. Kartoffel und Mais wurden behackt und sind zum Behäufeln geeignet. Bohnen zeigen Ranken. Futter-gräser und Kleearten wurden heuer neu angebaut und sind noch klein. Knollen- Wurzelgewächse sind entsprechend entwickelt. Gemüse- pflanzen Winter-1 salat geerntet. j Kopfsalat bildet Köpfe. Kohlgemüse wachsen üppig. Gartenkresse u. Sauerampfer blühen. Spargel treibt die letzten Pfeifen. Obstbäume und Beerensträucher Apfel- u. ; Aprikosenbäume haben keine Früchte angesetzt. Bim-, Quitten- u. Kirschbäume zeigen reichlichen Fruchtansatz. An den Birnbäumen sind Schild-läuse. Brom- und i Himbeersträucher blühen, Stachel- u. Johannisbeeren sind mit grünen Früchten : behängen. Erdbeeren haben die ersten Früchte gezeitigt. Abtheilungen für Triebe ■ wurden an den Pfahl angebunden. Die 2. Haue wird vorgenommen. Traubenansatz reichlich. An manchen Blättern zeigt sich Phy-toptus vitis. Die amerik. Stöcke haben kräftige Triebe gegeben. Die direct tragenden haben reichlichen Traubenansatz und blühen. Alle Reben • wurden mit Kupfervitriollösung bespritzt. Baum- schule Die gepflanzten Wildlinge angewachsen. Die vorjährigen Oculanten an den Zapfen angebunden. Die übrigen Schläge dicht belaubt. Zwergbäume wurden pinciert. An manchen Bäumen zeigen sich Blattläuse. Einigen Bäumen hat der Schnee am 16. Mai die Krone abgebrochen. Unkraut wird aus-gejätet. EL Lehrmittel für den Zeichenunterricht. (Custos: Ubungsschullehrcr Al. Vavroh). Kauf: Fallenböck, Elementnr-Zeiehenschule. — Eisernes Stativ für Draht- und Holzmodelle. — Quadratische Platte 50/10. — Quadratische Platte mit kreisförmigem Ausschnitt 40/9. — Sechseckige Platte 40/9. — Achteckige Platte mit quadratischem Ausschnitt 40/9. — Kreisrunde Scheibe 40/9. — Cylindrischer Ring 40/9. — Kreisrunde Scheibe mit Hohlkehle. D—38. — Quadratische Platte mit Hohlkehle 40/9. — Kreisrunder Wulstring 45. — Combination des halben Hohlcylinders mit Stab. 50/35. — Einfacher Sockel (goth. 52 h). — Freies Enden in Pyramidenform 78. — Freies Enden in Kegelform 78. — Balusterform 78- — Piedestal 47/37. — Romanisches Würfclcapitäl 47/37. — Krater tulpenförmig, 50/48. — Hydria dreihenkelig 45/30. — Lekythos (flaschenförmiges Gef.) 54. — Kanne 50. — Details von einer Palisterfüllung, ital. Renaissance. 50/30. — Etruskische Stellen-bekrünung 25/25 —Palmette, ital. Renaissance 18/02. — Ornamentale Sessellehnen in franz. Rcnaiss. 47/10. — Ornamentale Details einer Votivtafel, ital. Ren. 15/32. — Friesornament in ital. Renaissance 18/34. — Ornamentfüllung mit Schnecke 28/13. — Ornamentfüllung mit Delphin 38/21. — Pilaster-capitiil ital. Renaissance 32/35. — Pilastercapitäl ital. Renaissance 32/40. — 6ethisches Blatt vom Kölner-Dom 3 Stück. 17/15. — Gothischos Blatt vom Kölner Dom 15 cm h G ethisches Blatt vom Kölner Dom 10 cm h. Struc-tives Gesimsglied „Zahnschnitt“ 28/22. — Structives Gesimsglied „Herzblatt“ 28/22 — Structives Gesimsglied „Herzblatt“, griech. 34/12. — Structives Gesimsglied „Eierstab.“ 28/22. — Structives Gesimsglied „Eierstab“ 28/22. — Structives Gesimsglied „Eierstab mit Perlstab“ römisch 48/21. — Andöl Anton, das polychr. Flachornament. Gesammtverzeichnis der Lehr-ujid Hilfsmittel für den Zeichenunterricht Illustrierter Katalog der zulässigen Gyps- und Thonmodelle. I. Lehrmittel für Musik und Gesang. (Gustos: Hilfslehrer U. Wesjak). Geschenke: Vom hohen k. k. Ministerium fürCultus und Unterricht: Missa „Angeli Custodis“ von Kaiser Leopold I. Motette „sub tüum praesi-dium“ von Kaiser Leopold I. Psalmus „Miserere“ von Kaiser Ferdinand 111. Regina coeli von Kaiser Joseph I. — Von Privaten: Harmonisierte Messe von A. Zsasskowsky. Maša za 4 možice glase vglsbl. J. A. Udi. Maša vgl. F. Schubert. 3 Ave Maria von A. Nodvcd. Alleluja von B. Klein. Maša vgl. A. Foerster. Prošnja. Dobri pastir vgl. A. Foerster. Maša II. vgl. J. Miklošič. Tantum ergo von V. H. Veit. Harmonisierte Messe Nro. 5 von J. A. Udl. Requiem von It. Führer. Vocal-Messe von It. Führer. Österreichischer Liederkranz von F. S. Liebscher. Das erste Lied von W. Tschirch. Nachtzauber von A. M. Storch. Kaj bi mi srce ogrelo vgl. K. Mašelc. Sokolska vgl. A. Foerster. Naša zvezda von L. Hudovernik. Praeludienbuch von A. Reinbrecht. Das Harmonium-Spiel von B. Mettenleiter. Praktischer Lehrgang für den Unterricht im Orgelspiel von J. Pistel. Elcmcntar-Clavierschulo von W. Labler. Praktische Beiträge zur Ergänzung der Violinscliulen von A. Tottmann. Početni nauk in vaje v petji von A. Nedved. Gesangunterricht und Choräle von J. Krolop. Sammlung katholischer Lieder von P. 0. Berger. Chorgesangiibungen von J. Kortschak. Chorgesangschule von J. E. Roller. b. Ankauf. Vocal-Messe von A. M. Storch. Vocal-Messe von J. Zangl. Vocal-Messe von K. Kempter. Vocal-Messe von S. Sechter. Cantica sacra von A. Foerster. Liederbuch von A. Mende. Liederhain von F. Schober und W. Labler. Ob rojstveni 300-Ietnici J. A. Komenskega v. Dr. G. Ipavic. Normal-Stimmgabel. IV. Chronik der Anstalt. Auch in dem abgelaufenen Triennium wurden die patriotischen Gedenktage, so insbesondere das Geburtsfest (18. Aug.) und das Namensfest (4. Oct) Sr. k. und k. apostolischen Majestät des Kaisers Franz Joseph I., das Namensfest Ihrer k. und k. Majestät der Kaiserin Elisabeth (19. Nov.) und der Sterbetag weiland 8. Majestät des Kaisers Ferdinand I. (‘28. Juni) alljährlich in der üblichen Weise gefeiert. Die Einschreibung der Schüler und Zöglinge für das neue Schuljahr, sowie die Aufnahme- und Wiederholungsprüfungen fanden in der Zeit vom 16. bis 17. September statt; das Schuljahr wurde am 18. September mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet. Alljährlich betheiligten sich die Zöglinge und Schüler gemeinsam an der hl. Beichte und an der hl. Commu-nion. Ebenso nahmen der Lehrkörper, die Zöglinge und Schüler jedes Jahr, soweit nicht ungünstiges Wetter deren Abhaltung verhinderte, an der feierlichen Frohnlcichnamsproccssion theil. Im besonderen sei noch erwähnt: Schuljahr 181(2/3. 24. und 26- September 1892. Reifewiederholungsprüfung unter dem Vorsitze des 1c. 1c. Landesschulinspectors Dr. Konrad Jarz. 26. September Eröffnung des Bürgorsschullehrercurses durch den Herrn k. k. L. Sch. I. Dr. Konrad Jarz. Es wurde gelehrt: Psychologie und Logik 2 St. (Dir. Heinrich Schreiner); Deutsche Sprache 3 St. (Prof. Dr. Joh. Bezjak); Naturgeschichte 3 St. (Prof. Joh. Koprivnik); Naturlehre 3St. (Prof. Jakob Hirschlcr); Mathematik 3 St. (Prof. Lulcas Lavtar); Freihandzeichnen 2 St. (Üb.- Sch.-L. Alois Vavroh) und geometrisches Zeichnen 2 St. (Prof. Franz Kaufmann). An demselben betheiligten sich anfangs 66 Hörer und Hörerinnen, von denen 51 bis zum Schlüsse des Jahres verblieben. 19.—21. December 1892. Inspection der Anstalt durch den 1c. 1c. L.-Scli.- Insp. Dr. Konrad Jarz. 17. Jänner 1893. Lehrkörper, Zöglinge und Schüler betheiligten sich am Leichenbegängnisse des ehemaligen Übungsschülers Walther Levitschnigg. 11. Februar 1893. Schluss dos 1. Semesters. 15. Februar 1893. Beginn des 2. Semesters. 20. März 1893. Lehrkörper, Zöglinge und Schüler betheiligten sich an dem Leichenbegängnisse des Zöglings der Vorb.-Classe I ranz Hafner. 21. bis 24. April 1893. Inspection des Zeichenunterrichtes durch den Facliinspector Herrn Prof. Hermann Lukas. 17. Mai 1893. Dieser Tag wurde als Frühlingsferialtag gefeiert. Der Lehrkörper und die Zöglinge unternahmen einen gemeinsamen Ausflug nach St. Georgen a. P., bei welchem Anlasse auch die dortige Schule besucht und in den einzelnen Classen während des Unterrichtes hospitiert wurde. 19. Juni 1893. Stadtlehrerconfercnz in Marburg. 26.—30. Juni. Schriftliche Reifeprüfung. 28. Juni Bürgerschullchrerconferenz in Marburg. 1.—4. Juni. Versetzungsprüfungen. 5. August. Jahresprüfung in der Vorb.- Classc. 6. und 7. Juli. Prüfung der Candidatinnen für das Lehramt als Arbeitslehrerinnen. 8. Juli Schluss des Bürgerschullehrercurses. Der Besuch desselben war durchaus ein sehr reger, was eine um so größere Anerkennung verdient, als die Hörer und Hörerinnen sich nicht verdrießen ließen, fast täglich, nach vollbrachter schwerer Tagesarbeit 2—3 Stunden Vorträge anzuhören und mit voller Aufmerksamkeit zu verfolgen. Theilweise hatten dieselben auch einen 1—2 Stunden weiten Weg zur Stadt und sodann wieder nach Hause zurückzulegen. 9- Juli. Schluss des Schuljahres mit einem feierlichen Dankamte. Zeugnisvertheilung. 10.—13. Juli. Mündliche Reifeprüfung unter dem Vorsitze des k. k. L.- Sch.- Insp. Herrn Dr. Konrad Jarz. 14. Juli. Entlassung der Übungsschüler. 1893/4. 21. und 23. September Reifewiederholungsprüfung unter dem Vorsitze des k. k. L.-Sch.-Insp. Dr. Konrad Jarz. 10. Februar 1894 Schluss des 1. Semestes. 14. Februar 1894 Beginn des 2. Semesters. 2.—6- April. Inspection der Anstalt durch den k. k. L.- Sch.- Insp. Dr. Konrad Jarz. 16.—18. April. Inspection des Zeichenunterrichtes durch den Fach-inspector, Herrn Prof. Hermann Lukas. 16. .luni. Bürgerschullehrerconfercnz der Stadt Marburg. 20. Juni. Schulfest anlässlich des 40. Gedenktages der Vermählung des allerhöchsten Kaiserpaares und zugleich zur Feier des 25-jährigen Bestandes des Reichsvolksschulgesetzes. Der Lehrkörper und die Zöglinge versammelten sich nach einem feierlichen, in der Domkirche abgehaltenen Fest-Gottesdienste im festlich geschmückten Lehrzimmer des 4. Jahrganges. Es wurden von den Zöglingen mehrere Chöre und Musikstücke zum Vor trage gebracht und auf die Bedeutung des Festes bezügliche Declamationen vorgetragen. Der Director beleuchtete in seiner Ansprache durch Hervorhebung der Hauptmomente aus der glorreichen Regierung Sr. Majestät den Gedanken, dass alle Völker unseres schönen Vaterlandes ihren Kaiser kindlich lieben, und dass sie diese Liebe stets dadurch beweisen, dass sie Freud und Leid theilen mit dem allerhöchsten Kaiserpaare, wie gute Kinder mit ihren Eltern. Unser allerhöchstes Kaiserpaar ist aber auch dieser Liebe wert; das beweisen unzählige Thatsachen. Insbesondere wurde So. Majestät als Geber des Volksschulgesetzes gepriesen und den Zöglingen zu Gemüthe geführt, welche Pflichten ihnen auferlegt werden, wenn die edlen Absichten unseres gütigen und weisen Kaisers sich erfüllen sollen. Schließlich wurden die Zöglinge daran erinnert, dass sie in ihrem künftigen Berufe vor allem stets mit allen Kräften sich bestreben müssen, Liebe zu unserem schönen Vaterlande und Anhänglichkeit und Treue zum allerhöchsten Kaiserhause in die Herzen der ihnen einst anzuvertrauenden Schüler zu pflanzen. Mit einem dreifachen Hoch! auf Se. Majestät, unseren geliebten Kaiser und Herrn und mit der Absingung der Volkshymne schloss das einfache, erhebende Fest. 5. Juli. Frühlingsferialtag. 20. Juli. Stadtlehrerconferenz. 25.—28. Juni. Schriftliche Reifeprüfungen. 30. Juni. 2. und 6. Juli Versetzungsprüfungen. 4. Juli. Prüfung der Candidatinnen für das Lehramt für weibliche Handarbeiten. 7. Juli Jahresprüfung in der Verb.- Classe. 14. Juli Schluss des Schuljahres. Zeugnisvertheilung. Mit den Schülern der Ubungsschule wurde eine einfache Schlussfeier abgehalten. 16.—19. Juli. Mündliche Reifeprüfungen. 1894/5. 22. und 24. September 1894. Reifewiederholungsprüfung unter dem Vorsitze des Mitgliedes des Landcsschulrathcs, Canonicus Dr. Job. Križanič. 27.—30. November. Inspcction der Anstalt durch den k. k. L.-Scli.-Insp. Herrn Wilhelm Linhart. 9. Februar 1895. Schluss des 1. Semesters. 13. Februar 1895. Beginn des 2. Semesters. 23. Februar 1895. Feierlicher Trauergottesdienst anlässlich des Ablebens Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Albrecht. An demselben nahmen der Lehrkörper und alle Zöglinge und Schüler theil. Aus demselben Anlasse erwies am 24. Februar eine Deputation des Lehrkörpers bei der Durchfahrt des Leichnams des hohen Verschiedenen am hiesigen Bahnhof die Ehrenbezeigung. 25. Mai. Frühlingsferialtag. Mehrere Mitglieder des Lchrküpcrs unternahmen mit den Zöglingen einen Ausflug nach Frauheim. Bei diesem Anlasse hospitierten die Zöglinge des 3. und 4. Jahrganges in den einzelnen Classen der dortigen Schule und besichtigten auch die Lehrmittelsammlung und den Schulgarten. 29. Mai. Bürgerschullehrerconferenz der Stadt Marburg. 12. Juni. Stadtlehrerconferenz des Stadtbezirkes Marburg. 17. und 18. Juni. Inspcction des Zcichcnuntcrrichtes durch den Fachinspector Herrn Prof. Herrn. Lukas. 22. Juni. Unmittelbar vor Schluss des Schuljahres erlitt die Anstalt den bittern Verlust eines langjährigen Mitgliedes des Lehrkörpers. Prof. Johann Levitschnigg wurde an diesem Tage, nachdem er noch bis Mittag in voller Gesundheit Unterricht erthcilt hatte, plötzlich und unvermuthet in der Vollkraft seines Lebens vom Schlagtlusse gerührt und starb infolge dessen noch an dem nämlichen Tage. Prof. Levitschnigg wirkte seit dem Jahre 1875 ununterbrochen in verschiedenen Diensteigenschaften an dieser Anstalt. Er war ein wohlwollender und gerechter Lehrer und genoss daher bei allen seinen Schülern ohne Ausnahme aufrichtige Liebe und Anhänglichkeit. Hunderte von Lehrern in Steiermark, seine ehemaligen Schüler, werden mit tiefer Betrübnis die Nachricht seines plötzlichen Dahinscheidens vernommen haben. Den Collegen gegenüber war Levitschnigg stets freundlich und dienstfertig und erfreute sich deshalb auch von dieser Seite der ungeteilten Sympathien. Durch seine langjährige, ersprießliche Wirksamkeit an der Anstalt hat er sich den Anspruch auf eine ehrenvolle Erinnerung erworben. Möge er ruhen in Frieden! 24. Juni. Lehrkörper, Zöglinge und Schüler begleiteten ihren Collegen, bezw. Lehrer, Prof. Job. Levitschnigg zur letzten Ruhestätte. Die Zöglinge sangen vor der Leichenhalle einen ergreifenden Trauerchor. 24. bis 27. Juni. Schriftliche Reifeprüfung. 27. Juni. Mündliche Prüfung der Candidatinnen für das Lehramt als Arbeitslehrerinnen. 28. Juni 1. und 3. Juli. Versetzungsprüfungen. 1. Juli. Jahresprüfung in der Vorbereitungsclasse. 7. Juli. Schluss des Schuljahres durch ein feierliches Dankamt. Zeugnisvertheilung und Entlassung der Zöglinge und Schüler. Mündliche Reifeprüfungen 9.—13. Juli. V. Wichtigere Erlässe. 1. Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 16. Juli 1892 Z. 12816, betreffend die Verpflichtung der Directoren, Hauptlehrer der k. k. Lehrerbildungs-Anstalten und beziehungsweise auch der Ubungsschullehrcr zur Theilnahmo an den Bürgcrschullehrcrconferenzen des betreffenden Stadtbezirkes. 2. Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 12. Januar 1891 Z. 789, betreffend die Regelung des somatologischen und hygienischen Unterrichts an Lehrerbildungs-Anstalten. 3. Erlass des hohen k. k. Landes-Schulrathes Graz vom 29. December 1892 Z. 6566, zufolge dessen der Jahresbericht über das Schuljahr 1891/92 und der Inspectionsbericht des k. k. Landcs-Schulinspectors über den Zustand der Anstalt mit Befriedigung zur Kenntnis genommen und dem Director für die umsichtige Leitung der Anstalt, für die musterhafte Führung der Amtsgeschäfte, die Ordnung und Verwaltung der Bibliothek, sowie für die eifrige und erfolgreiche Lehrthätigkeit die lobende Anerkennung ausgesprochen wird. 4. Verordnung des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 28. Mai 1893 Z. 8340. Die Direction wird beauftragt, durch eine sorgfältige Vornahme der Reifeprüfung sich die Überzeugung zu verschaffen, dass die Lehramtszöglinge die volle Eignung in allen Lehrgegen-ständen für das Volksschullehramt besitzen. 5. Verordnung des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 6. Juni 1893 Z. 12299, betreffend die sorgfältige Pflege des Unterrichts über den Flachsbau. 6. Verordnung des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 24. November 1893 Z. 14479, betreffend die Einführung von Semestral-zeugnissen in der Vorbereitungsclasse am Schlüsse des ersten Semesters. 7- Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 1. December 1893 Z. 25916, betreffend die Vorlage von Sonderberichten über erhebliche Mängel an den in Verwendung stehenden Lehr- und Lesebüchern. 8. Erlass dos hohen k. k. Landes-Schulrathes Graz, 25. August 1894 Z. 5505, betreffend die Aufforderung an die Direction, darauf Einfluss zu nehmen, dass die Zöglinge vor ihrem Abgange von der Anstalt nach Abschluss ihrer Studien sich einer Impfung, beziehungsweise Wiederimpfung unterziehen. (Die Wiederimpfung wurde am 11. Juni 1895 durch den Communalarzt Herrn Dr. Urbaczek vorgenommen.) 9. Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 28. September 1894 Z. 1641, zufolge dessen der k. k. Landcs-Schul-inspector Herr Dr. Conrad Jarz dem k. k Landes-Schulrathe in Mähren zur Dienstleistung zmfomesevT^ind äh dessen" Stelle ~flßr~UcT~k. Landes-schulinspector Herr VVilhelm Linhart mit der Inspection der Volksschulen шн! LfdnerbildtrngSanstalten in Steiermark betraut wurde. Dr. Konrad Jarz war ein warmer Freund und eifriger Förderer der Anstalt, in deren Geschichte er sich in der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit in Steiermark einen ehrenvollen Platz gesichert hat. Der Lehrkörper bewahrt ihm ein dankbares Andenken. 10. Erlass des hohen k. k. Landes-Schulrathes Graz vom 20. December 1894 Z. 6052; mit Berücksichtigung des vorhandenen Raumes ist in Hinkunft in der zweiten und dritten Classe der hiesigen Übungsschule höchstens 40 Schülern die Aufnahme zu gewähren. 11. Erlass Seiner Excellenz des Herrn k. k. Statthalters in Steiermark vom 16. März 1895 Z. 975, dem zufolge Seine k. und k. apostolische Majestät für die Allcrliöchstdemselben aus Anlass des Ablebens Seiner k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Albrecht von dem Lehrkörper der k. 1t. Lehrerbildungsanstalt in Marburg zum Ausdruck gebrachten Gefühle der treuen Ergebenheit den Allerhöchsten Dank auszusprechen geruht hat. 12. Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 22. März 1895 Z. 840, dem zufolge die Zahl der schriftlichen Aufgaben aus der Unterrichtssprache an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt rcdu-ciert wurde. VI. Reifeprüfungen. a) Themen. Bei den schriftlichen Reifeprüfungen wurden nachstehende Fragen gestellt: 1893. a. Pädagogik. 1. Das Wesen des Lehrganges. 2. Zweck, Bedeutung und Beschaffenheit guter Lehrmittel; wie sind solche zu beschaffen? 3. Gesetzliche Bestimmungen über Schulbesuchserleichterungen. b) Deutsche Unterrichtssprache. 1. Vergiss dein Ich, dein Selbst verliere nie! (Rückert.) Erläuterung dieses Spruches mit besonderer Rücksicht auf die Thätigkeit des Lehrers. 2. Gebrauch der Aussageweise des Zeitwortes. c) Slovenische Sprache. 1.) „Telo ti je hiša, v njej um gospodar, A čut gospodinja ti bodi; Počutki so vrata, ti glej ko vratar, Kaj ven in kaj noter ti hodi.“ (Gregorčič). 2.) Pomen in raba pridevka, d.) Mathematik. 1.) Berechne den Wert von J/—j- — —- + a, für X — , y = — b a . 2.)JL+_L 5 x 1 y 6 — -—= i'/s x y 3. Wie viel beträgt der discontierte Wert eines Wechsels auf 428 fl., fällig am 15. November, wenn er am 12. October mit 4‘/2 °/o Discont verkauft wird? 4. Eine Pyramide hat die Basis B —48 m2, die Höhe h = 12 m. Berechne den Abstand eines zur Grundfläche parallelen Schnittes, wenn die Schnittfläche 24 m3 beträgt. 5. Eine Kugel ist oinem Würfel, dessen Oberfläche gleich 0 ist eingeschrieben; berechne den Cubikinhalt der Kugel. 1894. a) Pädagogik. 1. Erziehung zur Wahrheitsliebe a. zu Hause, ß. in der Schule. 2. Übersicht und Charakteristik der wichtigsten Lehr- formen. In wie weit hat jede derselben in der Volksschule Beachtung und Anwendung zu linden? 3. Es ist der gesetzlich vorgeschriebene Vorgang bei Anstellung eines Lehrers an öffentlichen Volks- und Bürgerschulen in Steiermark anzugeben, b) Deutsche Sprache. 1. Der Verstand ist im Menschen zu Haus, Wie der Funken im Stein; Er schlägt nicht von selbst heraus, Er will herausgeschlagen sein.“ (Rückert.) Erläuterung dieses Spruches mit Rücksicht auf den Lehrerberuf. 2. Der Gebrauch der Aussageweise des Zeitwortes (Beispiele!). Slovenische Sprache. 1. Daritev bodi ti življenje celo: Oltar naj lepši je srca oltar, Ljubezen sveta v njem — nebešk je žar, Gospodu žrtva — vsako dobro delo. “ (Gregorčič.) (Razpravljajte te vrste, oziraje sc na svoj bodoči poklici) 2.) Glagoli dovršniki in nedovršniki: njih pomen, razdelitev in raba. a ba c? 1 / giFT* d) Mathematik. 1.) —j— - \ —= ? 2. Zum Sprengen der Steine in Bergwerken bedient man sich eines Pulvers, in dem das Verhältnis des Salpeters zur Kohle 10:5, das des Salpeters zum Schwefel 10:3 ist. Wie viel hat man von den angeführten Stoffen nöthig, um 5934 kg Pulver zu verfertigen? 3. Vertauscht man in einer dreiziffrigen Zahl, deren Ziffersumme 11 ist, die Ziffer der Zehner und jene der Hunderter, so bleibt die Zahl dieselbe. Vertauscht man aber die Ziffer der Zehner mit jener der Einer, so wird die neue Zahl um 18 größer als die ursprüngliche. Welche Zahl hat diese Eigenschaft? 4. Berechne den Cubikinhalt eines einer Kugel eingeschriebenen Würfels, wenn der Cubikinhalt der Kugel V— 1 dmx ist. (cm3 genau.) 1895. a) Pädagogik: 1. Natur und Arten der Frage. Der pädagogische Wert jeder Art. 2. Joh. Amos Comenius und dessen Orbis pictus. b) Deutsche Sprache: 1. „Mein Vaterland, mein Österreich, Du Land an Kraft und Ehren reich, Wie schloss ich tief in’s Herz dich ein, Wie bin ich stolz, dein Sohn zu sein!“ (J. Wurth.) 2. Nach welchen Gesichtspunkten können die Nebensätze cingetlieilt werden? (Beispiele für die einzelnen Fälle.) c) Slovenische Sprache: 1. „Bogu dušo in vest, vladarju zvestobo do smrti, Veri zaupa poklon, glasu zakona posluh! (Koseski.) 2. O 5. vrsti glagolov (primeri!). d) Mathematik. 1.-1 -------- x У J>____2 x 2 -+-+ W=10 ^ ' * x 1 y 1 2 2. Eine Kugel ist einem gleichseitigen Cylinder eingeschrieben; berechne aus der Mantelfläche — m des Cylinders den Cubikinhalt der Kugel. 3. Wie viel beträgt der discontierte Wert eines am 15. September zu 4 % Discont verkauften Wechsels, wenn er am 6. October fällig ist und auf 860 K lautet? 2 21 4 n-U - b) Verzeichnis der Zöglinge, welche die Reifeprüfung abgelegt haben. 1892. 1. Brence Hevrmann, 2. Druzovič Heinrich, 3. Freuensfeld Anton, 4. Grill Rudolf, 5. Karnitschnigg Alfons, 6. Kitek Josef, 7. Pečar Felix, 8. Pulko Valentin, 9. Rošker Franz, 10. Schamp Johann, 11. Ser-binek Leopold, 12. Serona Vincenz, 13 Sorainik Domitian. 14. Tušek Matthäus, 15. Ürlep Johann, 16. Vodenik 13!mon, 17. WretzlKarl, 18. Zidar Franz*), 19. Žunkovič Johann, 20. Breznik Franz, 21. Radocha Susanna, 22. Sernec Božena*) (letztere drei als Privatisten). 1893. 1. Achitsch August, 2. Barle Karl, 3. Brinar Josef, 5. Kersch Victor, 6. Kresnik Josef, 7. Kurent Ludwig, 8. Pinteritsch Josef, 9. Ri edler Josef, 10. Rosclikcr Josef, 11. Rozina Adolf, 12. Stani Thomas, 13. Übleis Rudolf, 14. Wratschko Alois, 15. Wurzinger Leopold, 16. Viher , Leopold, 17. HorwathFriedrich, 18. Serajnik Franz, 19. Smonik Friedrich, 20. Volkmer Marie, 21. Stibl Marie (die vier letzteren als Privatisten). 1894. 1. Behr Hermann, 2. Brumcn Anton, 3. Fras Johann, 4. Har- tinger Karl, 5. Hartmann Adolf, 6. Hinterholzer Engelbert *), 7. Hriber-nigg Ferdinand, 8. Irgolitsch Hugo, 9. Karničnik Heinrich. 10. Klauscher Friedrich, 11. Koropetz Johann, 12. Košutnik Silvester, 13. Kotzmuth Rudolf, 14. Kvac Johann, 15. Lovrec Josef, 16. Metz Karl, 17. Mörtl Rudolf, 18. Borger Matthias, 19. Putsche Matthias, 20- Purkart Josef, 21. Pušenjak Johann, 22. Rossmann Gottfried, 23. Rupprich Emil, 24. Serajnik Lorenz, 25. Skrbinšek Ignaz, 26. Šnuderl Heinrich, 27, Sumljak Anton, 28. Vrečer Raimund, 29. Widmoser Josef, 30. Zinnaucr Ludwig. 1895. a) Öffentliche Zöglinge: 1. öulk Leopold, 2. Glinšek Johann, 3. Isda Vincenz, 4. Kajnih Valentin, 5. Kotschnig Ignaz, 6. Kožuh Friedrich, 7. Posch Franz, 8. Preindl Jakob, 9. v. Šuškovič Victor, 10. Zinauer Friedrich, 11. Roschlcer Josef. (Ein Zögling hat sich einer Wiederholungsprüfung nach zwei Monaten zu unterziehen), b) Privatistinnen: 1. Kautzner Victorine, 2. Lüschnigg Karoline, 3. Mydlil Albertine, 4. Prcmšak Melanie, 5. Sark Isabella, 6. Schnaubelt Paula, 7. Vučnik Maria und 8. Wressnig Maria. (4 Candidatinnen haben sich nach zwei Monaten einer Wiederholungsprüfung aus je einem Gegenstände zu unterziehen). c) Verzeichnis jener Candidatinnen, welche sich ein Lehrbefähigungszeugnis als Arbeitslehrerinnen erworben haben. 1892. a) für Volks- und Bürgerschulen: 1. Kantianella Pirc; b. für allgemeine Volksschulen: 2. Tüchler Valentine, 3. Serajnik Sabina. 1893. a)vfür Volks- und Bürgerschulen: 1. Jager Johanna. 2. Jug Elisabeth, 3. Šešerko Josefine; b) für allgemeine Volksschulen: 4. Gluslc Katharina, 5. Zwirn (Cvirn) Mathilde. 1894. aj~Tuf~Volks- und Bürgerschulen: 1. Brus Johanna, 2. Mart-schitscli Maria, 3. Virant Maria, 4. Vogrin Katharina, b) für allgemeine Volksschulen : 5. Kocbek Franziska, 6. Sekolec Maria, 7. Wergles Wilhelmine. 1895. a) für Volks- und Bürgerschulen: 1. Škorjanec Amalia. b) für allgemeine Volksschulen: 2. Goričar Anna, 3. Klepač Antonia, 4. Pogrujc Maria, 5. Leskovar Mathilde, 6. Wergles Ottilie. VI. Stipendien und Unterstützungen, a) An Stipendien genossen die Zöglinge: 1892/3 fl. 1893/4 fl. 1894/5 1 fl. Staatsstipendium ä 40 fl 960 960 840 Landesstipendium ä 100 fl Bezirksstipendium: 100 100 100 a) Bezirk Arnfels a 100 fl 100 — — b) „ Cilli (Stadt) 100 fl. . . . — 100 100 h) „ Cilli (Umgebung) 120 fl. • 120 120 — c) „ Friedau a 100 fl — 100 100 d) „ Deutsch-Landsberg k 50 fl. 50 — — e) „ Marburg k 80 fl 80 80 80 f) „ Pettau k 40 fl 40 — — ä 60 fl 120 — 300 ä 70 fl 70 — — k 80 fl 80 — — ff) „ Rann ä 100 fl — 100 — Stiftungsstipendium a 100 fl 100 100 100 1820 1160 1620 b) Unterstützungen. Л) Einnahmen: 1. Cassarest (15. Juli 1892) 338 fl. 95 kr. 2. Beiträge*) 108 „ 73 „ Summa der Einnahmen 447 fl. 68 kr. B) Ausgaben: 1. für Lehrmittel 40 fl. 84 kr. 2. „ Unterstützungen 10 „ 70 „ 3- „ Arzneien 80 „ 32 „ Summa der Ausgaben 131 fl. 86 kr. Recapitulatiop: Summe der Einnahmen 447 fl. 68 kr. „ der Ausgaben 131 „ 86 „ Vermögensstand 315 fl. 28 kr. Marburg am 15. Juli 1895. Die Herren Ärzte leisteten armen Zöglingen bereitwilligst unentgeltlich ihren ärztlichen Beistand. Von der Apotheke des Herrn Jos. Banca-lari wurde an Zöglinge Arzneien zu ermäßigten Preisen verabfolgt. Vom löblichen Gemeinderathe in Marburg wird alljährlich ein Theilbetrag der von der Marburger Sparcassa-Jubiläums-Stiftung fälligen Zinsen für dürftige Zöglinge deutscher Nationalität gespendet. Im Jahre 1894 belief sich dieser Betrag auf 38 11. 24 kr. Allen hochherzigen Gönnern und Wohlthätern der Anstalt sei hiermit der wärmste Dank ausgesprochen. *) Die Beiträge stammen ausschließlich aus dem Itemerträgnis des vom Herrn Hofrath Joh. Al. ltožek horausgegebenon Schematismus der Volksschulen Steiermarks, wovon ein Theil stets gütigst der Anstalt zugewendet wird. Die laufenden Zinsen sind in die Itechnung nicht eingestellt. VII. Statistik. 1892/3 1893/4 1894/5 a B 3 JS J2 U O " Vorb. Classe L. B. A. Übungs- schule Vorb. Classe I L. B. A. F-L a 3 3 -c -o O 6 ” 1 1 > 5 « < a) Frequenz der Anstalt. Zahl der Zöglinge u. Schüler 114 40 101 108 29 96 115 34 84 b) Heimatland. Steiermark 104 41 93 93 25 85 96 32 75 Österreich (ohne Steiermark) . 10 5 7 13 4 10 10 2 7 Ausland 1 2 1 9 2 c) Muttersprache. Deutsch 14 44 15 8 41 22 9 34 Slovenisch 84 32 57 93 21 55 93 25 50 d) Religionsbekenntnis. Röm.-kathoiisch 113 46 101 108 29 96 115 34 84 Israelitisch 1 e) Classificationsergebnis. Z. Aufsteigen m. Vorz, geeignet — 1 — — 1 — — 1 Zum Aufsteigen geeignet . . 107 22 60 94 17 68 107 16 55 Wiederholungsprüfung . . . — 5 26 — 9 18 — 11 21 Nicht classiflciert — 6 — — 2 1 — — — Zum Aufstoigen nicht geeignet 7 14 14 14 2 8 8 7 7 VIII. Prüfiingscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache in Marburg. a) Die Prüfung Commission. Mit dem Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 12. Juni 1892 Z. 12390 wurden für die dreijährige Functionsperiode vom Beginn des Schuljahres 1892/3 bis zum Schlüsse des Schuljahres 1894/5 zu Mitgliedern der Prüfungscommission ernannt: 1. Heinrich Schreiner, Director der k. k. Lehrerbildungs-Anstalt zum Director der Prüfungscommission; 2. Franz Janežič, k. k. Professor etc., zum Stellvertreter des Directors; 3. zu Mitgliedern: die Professoren an der 1c. 1c. Lehrerbildungs-Anstalt: Lukas Lavtar, Johann Koprivnik, Dr. Johann Bezjak (damals noch provisorischer Hauptlehrer), Johann Levitschnigg damals noch Übungsschullehrer) und die Übungsschullehrer: Rudolf Markl, Alois Vavroh und Gabriel Majcen. Zur Vornahme der Prüfung aus der geometrischen Formenlehre, sowie der speciellen Prüfung aus dem Clavier- und Orgelspiele, aus der französischen und der englischen Sprache und aus der Landwirtschaft waren der Commission beizuziehen die Realschulprofessoren: Franz Kaufmann und Vincenz Hruby, der Director der Landes-Obst- und Weinbauschule Heinrich Kalmann und der Volksschullehrer Urban Wesjak. Behufs Vornahme der Lehrbefähigungsprüfungen zur subsidiarischen Ertheilung des Religionsunterrichtes an allgemeinen Volks- und an Bürgerschulen wurde der fürstbischöfliche Rath und Religionsprofessor Franz Janežič und der fürstbischöfliche Rath Dr. Josef Pajek, k. k. Religionsprofessor, als Examinatoren und letzterer zugleich als fürstbischöflicher Commissär bestimmt. Mit dem Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom i30 October 1893 Z. 22 862 wurde der Professor Lukas Lavtar zum Director-Stellvertrcter der Prüfungscommission für die restliche Dauer der Functionsperiode ernannt und zugleich der Realschulprofessor Dr. Johann Sedlaček zur Vornahme der speciellen Prüfungen aus der französischen und englischen Sprache bestimmt. b) Verzeichnis der Lehr am tscandidaten, welche in der abgelaufenen Periode die Lehrbefähigungs-Prüfung vor der Prüfungs-Commission in Marburg abgelegt haben. 1892. Maitermin für allgemeine Volksschulen: čeli Eduard Koser Rudolf Kurbus Thomas Kurmann Franz Skokan Adolf Terčak Josef Reich Ferdinand. Novembertermin a) für allgemeine Volksschulen: Gradišnik Anton HIadky Ernst Krivec Alois Matekovič Johanna Peschke Julius Sicherer Isabella Zupančič Johann b. Ergänzungsprüfung ausRcligion: Mocher Josef. 1893. Maitermin a) für allgemeine Volksschulen: Medved Jakob Pudelik Friedrich Seitz Anna Zwirn Franz. ,y b) für Bürgerschulen: Pražalc Otkmar > Weinberger Franz J r" c) für französische Sprache: Bacher Amalie Jonasch Johanna. Novembertermin a) für allgemeine Volksschulen: Bobek Johann čeh Franz Černelč Franz čonč Josef Hibler Johann Horvath Josef Kos Franz Kresnik Franz Kresnik Peter Lesjak Martin Pečnik Josef Tüchler Victor, b) für Bürger schulen: Fistravec Josef I. Gr. Hölzl Josef I. Gr. Gaischeg Adolf III. Gr. 1894. Maitermin a) für allgemeine V olksschulen: Brinšek Johann Cernej Ludwig Gaberšček Lucia Kahr Hugo Lassnig Friedrich Vrečko Jakob. b) für Bürgerschulen: Soukal Jakob I. Gr. c) für französische Sprache: Scherbaum Paula d)Specielle Prüfung für slovenische Unterrichts-Sprache: Kitck Josef Pečar Felix Pulke Valentin Rattey Anton Rošker Franz Schamp Johann Serajnik Domitian Sotošek Martin Štupca Antonia*) Stupca Maria*) Urlep Johann Vodenik Simon Wretzl Karl Zidar Franz. 1895. Maüermin a) für Bürgerschulen: Schuchter Johanna II.Gr. Reich Ferdinand. Novembertermin e) für allgemeine b) für französische Sprache: V elk s schulen: Bczjalc Simon Brence Hermann Breznik Franz Druzovič Heinrich Freuensfeld Anton Grill Rudolf Nekermann Johann. c) Speci eile Prüfung für deutsche Unterrichts-Sprache: von Schenovsky Ida. Zörrer Sidonie. IX. Kundmachung betreffend die Aufnahme für das Schuljahr 1895/6. Die Einschreibung neu eintretender und jener Zöglinge, welche sich einer Wicderholnngs- oder Nachtragsprüfung zu unterziehen haben, erfolgt am 16- September 1895 in der Directionskanzlei (Schulgebäude Ecke der Bürger- und Brandisgasse 1. Stock) von 8 bis 12 Uhr Vormittags. Zur Aufnahme in die Vorbereitungsclasse sind erforderlich: a) das zurückgelegte 14. Lebensjahr, b) physische Tüchtigkeit und sittliche Unbescholtenheit, c) Eine entsprechende Vorbildung. Bei der Aufnahme werden vor allen diejenigen Bewerber berücksichtigt, welche die Bürgerschule mit gutem Erfolge absolviert haben; im übrigen ist die Reihenfolge der Anmeldung maßgebend. Bei der Aufnahme in den ersten Jahrgang der Lehrerbildungsanstalt ist beizubringen: a) der Nachweis über das zurückgelegte 15. Lebensjahr (Tauloder Geburtsschein); b) das zuletzt erworbene Schulzeugnis; c) das von einem Amtsärzte ausgestellte Zeugnis über physische Tüchtigkeit. Der k. k. Landesschulrath kann aus besonders rücksichtswürdigen Gründen eine Altersnachsicht von höchstens sechs Monaten bewilligen. Gesuche um Altersnachsichten sind spätestens bis 1. September bei derDirec-tion zu überreichen. Der Nachweis der Vorbildung wird durch eine strenge Aufnnhma- Erüfung, beziehungsweise durch die Schlussprüfung über die mit der Lehrer-ildungsanstalt verbundene Vorbereitungsclasse erbracht. Die Aufnahmsprüfung zum Eintritte in den ersten Jahrgang erstreckt sich auf nachstehende Gegenstände: Religionslehre, deutsche Sprache, (ev. slovenische Sprache) Geographie und Geschichte, Rechnen, geometrische Formenlehre, Naturgeschichte, Naturlehre, Turnen. Hiebei werden folgende Anforderungen gestellt: a) Religionslehre. Kenntnis aller fünf Hauptstücke und des Anhanges des großen Katechismus; Kenntnis der biblischen Geschichte. b) Deutsche Sprache als Unterrichtssprache. Correctes laut- und sinn-richtiges Lesen prosaischer und poetischer Musterstücke; Kenntnis des Wichtigsten aus der Grammatik, Sicherheit im schriftlichen Gebrauche der Sprache ohne grobe Fehler gegen Grammatik, und Orthographie. H. - c) Slovenische Sprache (nur für Zöglinge sloven. Nationalität obligat). Die Anforderungen sind gleich den bei der deutschen Sprache angegebenen. d) Im Beehrten. Die Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen, gemeinen und Decimalbrüchen, praktisches Rechnen nach der Schlussmethode. e) Aus der Geometrie. Kenntnis der wichtigsten Begriffe aus der geometrischen Formenlehre. f) Aus der Naturgeschichte. Beschreibung von Arten vaterländischer Thiere, Pflanzen und Mineralien. g) Aus der Naturlehre. Kenntnis leicht fasslicher physikalischer Erscheinungen uud einfacher Apparate. h) Aus der Geographie und Geschichte. Das Wichtigste aus der Heimatkunde; Verständnis des Globus; allgemeine Übersicht der Erdthoile und Meere; Sicherheit im Kartenlesen. Bekanntschaft mit den wichtigsten Begebenheiten der österreichischen Geschichte. h) 'Turnen. Ordnungs-, Frei- und dem Alter angemessene Geräth-übungen, Turnspiele. Die im Schönschreiben und Zeichnen erworbene Fertigkeit ist durch Vorlage von Schriften und Zeichnungen nachzuweisen. Musikalische Vorkenntnisse sind wünschenswert, musikalisches Gehör und rhythmisches Gefühl nothwendig. Die Aufnahme-, Wicdcrholungs- und Nachtragsprüfungen werden am 16. September Nachmittags von 2—5 Uhr und am 17. September 8—12 Uhr abgehalten werden. Aufnahmswerber, welche eine höhere Vorbildung und das entsprechende Alter nacliweisen, können auch in einen höheren Jahrgang aufgenommen werden. Wer sich mit dem Maturitätszeugnisse einer Mittelschule ausweist, wird, wenn er das 18. Lebensjahr zurückgelegt hat, ohne Aufnahmeprüfung in den vierten Jahrgang aufgenommen. Wiedereintretende Zöglinge, die sich keiner Prüfung zu unterziehen haben, haben sich am 17. September von 8—12 Uhr in der Directions-kanzlei zu melden. Die Aufnahme in die Übungsschulo findet am 17. September von 3—4 Uhr statt. Da die Zahl der aufzunehmenden Schüler eine sehr beschränkte ist, wird die Aufnahme geschlossen, sobald die zulässige Zahl erreicht ist. Schülern, welche schon heuer die Übungsschule besuchen, gebürt bei der Aufnahme, wenn sie sich rechtzeitig melden, der Vorzug. Marburg am 15. Juli 1896. H. Schreiner. k. k. Director. K. uud k. Hofbuchdruckerei Karl I’rochaska in Tescheu