Mbllcher W Zeituna. Nr. 6. Vlänumtl«tlun«plei«: >, halb» ? l^>. Donnerstag, 9. Jänner. Inseitionigeblil: Füi klein« Insnatt di» »u 4 Zeilcn ^5 lr., größne pci Zeile v tr,; bei öfteren Wiederholungen per Zeile !i ti. 1879. iliichtmlltlichel Tlml. Der ungarische Staatsvoranschlag pro 1879. _ , I" ber Sitzung des ungarischen Reichstages vom 6. d. M. hat der Flnanzminister Graf Szapary den Staatsvoranschlag für das Jahr 1679 eingebracht, ^er Minister hat das Budget vorläufig ohne das üb. liche Expose vorgelegt. In dem Staatsvoranschlage sind die Gesammtausgabcn mit fl. 240.902,104, d. i. um fl.b.834,M>9 höher veranschlagt, als für das ^ahr »878 Präliminiert war. Die gesammtcn Ein^ nahmen betragen nach dem Voranschlages 224.(199,700, sind demnach um fl. 4.253,687 höher, als pro 1878 prallmnuert war. Das sich ergebende Deficit beträgt demnach fl 22.802,398, nni fl. 1.080.982 mehr. als für das Jahr 1878 veranschlagt gewesen. Nach den einzelnen Titeln repräsentiert sich der Ataatsvoranschlag (verglichen mit dem vorjährigen AaUmlnarc), wie folgt: 1. Ausgaben: ^. ordentliche: Allerhöchster Hofstaat fl. 4.050,000 (wie im ReN^^^U'/lstanz^ sl. 09,009 (- fl. 2845), 2^?. !' /)'?ü)/. 7/'« ^ "- l'^,809), Pensionen lH'^ V, c^ll^/^3), Staatsschulden 91.925,0W ^ ^s/^ ft-4.^63,755), Eisenbahn-Zinsengarantie. Vorschusse fl. 10.800,000 (wie un VmHre), Admini-Mattoustosten für Doazlcn und Slavonien 5.200,301 ^ .^ l— ft- 127.305), Fimne fl. 84,140 (-l- fl. 50), ^"^«chmlngshof fl. 13^000 (- fl. 1000), Mini-fterpraftdiu.» fl 30«,000 (-. fl. 000),' Ministerium am ft. 50,343 (wie ,m Vorjahre). oatisches Mlnijterium fl. 35.880 (wie im Vm ahre Ministerium des Innern fl. 7.492.409 (^. fl. 45 024 Fmanzmlmstelium fl. 39.499,557 (>fl 020510) ^mmunicatlontzminlsteriilni k) Ministerium 4.147,097 Gulden ^ fl. 93,823), !))Staatseise»bahnenfl.8.270,000 )^ ^ ^^^), Handelsministerium fl. 10.470,0^7 « ^'i^. ' '^' Cultus- nnd Unterrichtsministerium 9 916 3^^ i^' ^^'""^ Iustizm'nisterium !wi .tt ' «^ sl. ^5.380), Landesvertheidigungs. ^"« "lu,n fl. 0.398.015 (4- fl. 245,990), Sn.nme der ordentlichen Ailsgaben fl. 238.104,208 (^ fl. 4.738,584). li^ "' Uebergangsausgaben: Ministerium am königlichen Hoflager fl. 5000 (^ fl. 5000), Ministerium des Innern fl. 34,958 l> fl. 13,310 . Finanzmini. ermm st. 1.074,271 (^ fl. 309.900) Handelsmini. L"'um fl. 50.000 (- fl. 30,700), Cultusministerium ft 34.000 (^. fl. 29.748), Landcsvertheldigungs-Mi. "winm fl. 55.242 (^fl. 270.745)' Summe der Uebergangsausgaben fl. 1.853.531 l> fl 110,570). s^N '^V^?'- Finanzministerium fl. 2.307,105 tt^j, n, n'./N. ^^municationslninisterium a) Mini-Mmm fl. 3.092,000 (^ fi. 234,862), d) Staats eifenbahnen fl. 0!12,400 (-<. ft. 529M)), Cultusmini-sterium fl. 52,800 (-j- fl. 32,500), Iustizministerinm si. 80.000 (wie im Vorjahre), zusammen fl.0.8^4,305 (^- fl. 1.085,515); Gesamnitsumme der ordentlichen und außerordentlichen Ausgabe» ft. 240.902,104 l^ fl. 5.954,009), 11. Eiun a h m e n: H.. ordentliche: Staatsschulden fl. 3.130,373 (- fl. 395,771). Fiume fl. 570 twie im Vorjahre), Staat3rech,iunashof fl. I8l)0 (wie im Vorjahre) , Ministerium des Innern fl. 85)3,403 (-^ ft. 20,318). Finanzministerium fl. 198.170,195 ^ fl. 4.545,023), CommunicatwuSministerium !l) Mi-nlsterium fl. 74,359 (->- fl. 12,781), d) Staatseisen^ bahnen fl 8.270.0)0 (-j> fl. 132,^70), Handelsmini-sterillm fl. 9.829,200 (^. ft. 202.934) , Unterrichtsministerium fl. 423,055 (-i-ft. 27,155), Justizministerium fl. 298,200 l-I- fl. 18,180), Landcsvertheidigungs-Ministerium fl. 1"8,242 (^- ft. 0154). 1i. Uebrigangseinnahmen: Ministerium des Innern fl. 4588 (- fl. 100), Finanzministerium fl. 2,929.015 (- fl. 124.249), Staatsschulden - i— fl. 251,000), Gcsammtsumme der Einnahmen ft. 224.099.700 (^. ft. 4.253,087), somit Deficit fi. 22.802.398 (^- st. 1 080.982). Die Einnahmen wurden auf Grund der Rechnungsabschluß-Ergebnisse vom Jahre 1877 präli-linnicrt. wodurch also die direkten Steuern um fl. 881.500. die Taxeu um fl. :54,000. die Einnahmen aus dem beweglichen StaMvrrmögen mit Rücksicht auf deü Verlauf der Nerlhpapiere in den Vorjahren um fl. 115,592 herabgemindert wurden. Dagegen wurden bei den Verzehmngsstrucrn im ganzen um fl. 3.027,0 X) mehr eingestellt. Hievon entfallen anf dle Branntweinsteuer fl. 1.100.000. Äei der Fleisch-nnd Bierstemr wurden um ft. «3,000 weniger präli-lnlniert, und zwar auf Grund der Ergebnisse des Jahres 1877. Dagegen wurden bei der Zuckcrsteuer mit Rücksicht daraus, duß bei den Diffuswusfabrilen eine Erhöhung von 44 Perzent, bei den Preßfabriken aber von 25 Pcrzcnt eintritt, um fl. 220,000 mehr präliminiert, und an Verzehruugssteuer - Restitutionen ein Aetrag von fl. 1.800.000 eingestellt. Der Wahlsieg der französischen Republikaner. Der Ausgang der Senatswahlen, die am 5. d. M. in Frankreich stattgefunden haben, ist ein höchst überraschender, indem er selbst die lebhaftesten Hoffnungen der Republikaner wie die stärksten Befürchtungen der Reaktionäre weit übertrifft. Der Sieg der republikanischen Partei ist ein glänzender und großartiger. Vci den 82 Wahlen sind 04 republikanische Kandidaten gewählt worden; alle früheren republi-lanischeu Seilatoren — 25 an der Zahl — wurden wiedergewählt, und dazu 39 neue. Die republikanische Majorität im Senate, die bisher nur etwa 8 Stimmen betrug, ist dadurch auf 57 Stimmen angewachsen, während selbst Gambrlta in seiner letzten Rede nur die Hoffnung auf eine Majorität voll etwa 25 Stimmen mit Bestimmtheit aussprechen zu tonnen glaubte. Der neue Senat wird aus 170 republikanischen und 119 conscivativen Mitgliedern bestehen. Von den conservativen Kandidaten sind nur 18 gewählt worden, und der Telegraf nennt bereits die klangvollsten Namen in der Liste der Durchgrfallemn. Das noch im letzten Moment erlassene Manifest der Rechten an die Wähler hat also gar keinen Erfolg gehabt, j» vielleicht sogar geschadet. In dm letzten Besprechungen der Führer der republikanischen Partei soll die Beibehaltung drs Kabmets Dufaure in dessen gegen< Wärtiger Zusammensetzung endgiltig beschlossen worden sein — bis auf den Kriegsminister Borel, desien Rücktritt unbedingt verlangt wird. Aber der ül»er alles Erwarten große Wahlerfolg der republikanischen Partei dürfte in dem künftigen ministeriellen Pro« gramm noch manche Eoncessiunen herbeiführen. Ueber die bisher festgestellten Programmpunlte fchrcibt der „Momteur": „Betreffs der Unterrichtssrage fei das ttabluet enlschlvfsen. nur in einem Punkte nachzugeben. Die Aufhebung der katholischen Universitäten wird e» zurückweisen, dagegen aber die Aufhebung der gemischten Imys zur Gradverleihung beantragen, da sie sehr schlechte Resultate gaben. Der Staat wlrd sich das ausschließliche Recht der Gradverleihung vorbehalten. Ebenso sei das Ministerium entschlossen, für den Elementarunterricht wol die Schulpflicht und die Unentgeltlichteit einzuführen, soweit es möglich ist, aber den Religionsunterricht in der Schule auf« rechtzuerhalten. Auch betreffs der Amnestie spreche sich das Kabmet für den Widerstand aus, da beim gegenwärtigen Zustande Europa's die Amnestie noch bedenklicher als der Laiennnterricht sein könnte. Ebenso willigt das Kabinet nicht in die Bildung eines Portefeuilles der schönen Künste. Was die Versetzung der Minister des 4. Mai in den Antlagezustand betrifft, so wird sie vom Kabinet energisch bekämpft werden." Dagegen meldet die „Korrespondenz Havae" aus an-gebllch guter Quelle, daß das Ministerium Dufaure schon jetzt entschlossen ist, mit einem Amnestie-Antrage vor das Parlament zu treten. Zur Colonisation Bosniens und der Herze-gowina. Die „Bosn. Korr." fchreibt unter dem 24. v. M.: „Im Publikum geht man noch immer von der irrigen Ansicht aus, daß Bosnien eine Menge Boden besitze, welcher keinen Eigenthümer habe, und daß der Staat ohneweiters über große Länderftiecken verfügen könne, um dort fremde Colonisten anzusiedeln. Wir haben Feuilleton. Alera oder auf dunklen Wegen. Roman von Ed, Wagner. (Fortsetzung.) Lord Kingscourt und Mr. Kollys wurden durch ^?""e g^gM, wobei ihre Kleider nicht geringen Schaden litten und sie selbst verschiedene kleine Ver-lchungeu davontrugen. Diese Höhle bildete eine Art -Vorhalle, und durch eine zweite tunnelartige Oeffuunq gelangten sie in einen großen Raum, wo die Gefangenen von ihren Binden befreit wurden. Sie fahen hastig um sich. Kingscourts erster Gedanke war au feinen treuen Diener Briggs, welcher dlcht bei ihm stand mit noch verbundenen' Ängen und Mit gebundenen Händen; die Binde aber wurde ihm m demselben Augenblick abgenommen, und als er seinen Herrn sah, trat er ihm mit einen Ausruf der Freude ein paar Schritte näher. ..Die Natur hat diesen Platz extra für die Ban. diten hergerichtet, wie es scheint." sagte Kollys in einem Tone, der nur die Ohren seines Freundes erreichte. „Ich habe viel von großen Höhlen gehört, aber noch nie eine gesehen. Schönheiten hat diese ge. rade nicht auszuweisen, aber sie entspricht den Zwecken unseres Freundes Spind,un vollkommen." Die Höhle war nicht nur breit und lang, fondern auch hoch und luftig. In dem hintern Theile dieses Felsensaales befand sich ein kleiner Wafferfall, dessen trystallklares Wasser aus den, Felsen sprang und in einer breiten Rinne seinen Abflnß fand. Ali der einen Seite deS Raumes brannte ein helles Feuer, über welchem mehrere Kessel hingen. An verschiedenen Stelle» hinacn Laternen, deren Licht den großen Raum matt «hellten. Decken und Thierfelle bedeckten den Fußboden, und mehrere Tische, Stühle und Bänke standen umher. Es war eine seltsame, wild anmnthige Szene: dle Rauber ,n ihrer griechische,,, malerisch bnnten Tracht, welche um das helle Fruer lagerten, hier nnd da in dem matteren Laternenschein umherschlendcrten oder in dein ferneren Schalten standen; die rohen, unebenen Felsenwändc mit der unregelmäßig gewölbten Decke, das matte Licht der Laternen, der flackernde Schein des Feuers, nnd besonders die verschiedenen Physiognomien der Räuber fesselten die Blicke der Gefangenen. „Es wundert mich, wie der Rauch abzieht," sagte Kollys, phlegmatisch das Aufsteigen des Rauches beobachtend. ..Wenn er einen Ansgang findet." erwiderte Kingscourt, ..kannst Dn sicher' sein. daß sich da oben ein Wald befindet, so daß sich der Rauch in den Bäumen verliert und keine Aufmerksamkeit auf sich lenkt." Sviridion hatte sich momentan entfernt; jetzt erfchien er wieder und näherte sich feinen unfrei- willigen Gästen, gefchmeidig und freundlich lächelnd wie immer. „Sie fehen nicht unser ganzes Domicil," sagte er. „Wir haben noch drei kleinere Zimmer oder Zellen neben diesem großen Raum. welche zum Theil das Werk der Natur, zum Theil das Werk von Menschenhänden sind. Hier werden Sie Ihre Zeit des Wartens zubringen, und ich bin überzeugt, daß Sie nach Ablauf einer Woche um die Erlaubnis nachsuchen werden, Briefe nach England schicken zu dürfen, um Ihren Freund zu bitten, so rasch wie möglich mit dem Lösegeld zurückzukehren. Ich mache es meinen Gefangenen hier nicht zu behaglich, weil sie es sonst vorziehen würden, lieber bei mir auszuharren, als sich von ihrem Gelde zu trennen." Er rief Laros herbei und befahl ihm, die Gefangenen in ihre Zellen zu bringen. Dieser gehorchte, winkte den Herren und ging ihnen voran. Spiri-dion blieb stehen und blickte ihnen mit zufriedenem Lächeln nach. Am entferntesten Ende der Höhle befand sich die für die Gefangenen bestimmte Zelle, welche nur aus einer durch Pfosten und Bretter abgetrennten tieferen Felsfpalte bestand. In der vorderen Bretterwand war eine mit starkem Schloß versehene Thür-Ein paar runde Löcher in derselben gesAttte" das Eindringen frischer Luft in kümmerlichster Hvels^ Außer zwei' roh gezimmerten H"lzstühl"' und em paar Schafhäuten enthielt die Zelle teinerle, Mobllmr. 4ft bereits vor mehreren Monaten, als dieselben irrigen Vorstellungen circulierten, daß mit der Occupation der Staat auch eine Neuvertheilung aller Grundstücke vornehmen werde, darauf hingewiesen, daß es in Bosnien und der Herzegowina keinen Fußbreit herrenlosen Boden gibt, daß muhamedanische Groß- nnd Klein-arundbesitzer. der Vakuf und der Staat sich in den Besitz theilen. Für den urbaren Boden befinden sich genügend ackerbauende Kräfte im Lande, ganz abgesehen davon, daß mittellose Einwanderer unter eben denselben Bedingungen zum muhamedanischen Großgrundbesitzer (Beg, Aga) in ein Pachtverhältnis treten müßten, wie es die einheimische christliche Landbevölkerung (Knieten) thut. So lauge die gegenwärtig restituierte, das Verhältnis zwischen Beg und Pächter regelnde türkische Verordnung vom 14. Sefer l276 in Kraft bleibt, kann an diesen Verhältnissen umsoweuiger gerüttelt werden, als fte für die christliche Bevölkerung durchaus nicht so drückend sind, wie früher allgemein angenommen wurde. Nur die Ausführung des Agrargesetzes war unter der osmanischen Negierung schlecht. Für eine agrarische Colonisation Bosniens bieten sich erst dann günstiae Perspective«, wenn eine siftematische Forstwirthschaft in den dem Staate gehörenden Strecken (meist Waldboden) eingeführt wird. Bis dahin ist eine Ansiedlung nicht möglich, außer für mit genügendem Kapitale ausgerüstete Landwirthe, welche voll den muhamedanischeu Großgrundbesitzern ganze Güter oder einzelne Parzellen taufen können. „Wenn man vielleicht in einzelnen Kreisen Oesterreich-Ungarns glaubte, die Vatufgüter würden vom Staate m Besitz genommen, so war man im Irrthume, denn dies sind durchwegs den Moscheen oder den christlichen Kirchen gemachte fromme Stiftungen, welche auch ferner bei denselben verbleiben. Es wird zwar einmal eine Colonisation in Bosnien stattfinden, aber darüber tonnen noch Jahre vergehen, bis die Verhältnisse im Lande mehr consolidiert sind, nnd es ist gänzlich untiestimmbar, ob dann die Colonisation vom Staate ooer von Privatgesellschaften ausgehen wird, welche mit großem Kapitale nnd durch von außen heranzuziehende landwirtschaftliche Kräfte eine Amelioration des bebauten Bodens einleiten können. Handwerker aller Gattungen werden in Bosnien und der Herzegowina auch jetzt uud später ihr Fortkommen finden; aber auch diese müssen mit emem kleinen Anlagetapitale versehen sein, da hier auf Kredit in gar keiner Weise gerechnet werden darf. Ebensowenig kann der Staat eine Unterstützung durch Geld oder Wohnungen eintreten lassen. Im Winter aber ist absolut niemandem die Uebcrsieolung nach Bosnien zu rathen." Die Albanesen im Novibazarer Sandschake. Die Reihe der Ueberraschungen, welche die alb till es i scheu Volkstribunen der Pforte bereiten, scheint noch lange nicht abgeschlossen zu seiu. Die allerneueste, der türkischen Negierung in dieser Richtung vorbehal-tene Ueberraschung verdient speziell erörtert zu werden. Man schreibt diesbezüglich der „Pol. Korr." aus Novibazar, 25. v. M.: „Als die österreichisch-ungarische Armee seinerzeit die bosnische Grenze überschritt, da war die Pforte darauf bedacht, einen zähen Widerstand zu organisieren. Der albanesischen Liga, dieser merkwürdigsten aller türkischen Schöpfungen, wurde eine bedeutsame Rolle in der geplanten Action zugedacht, welche mit der Annäherung der k. und k. Truppen an das Sandschak von Novibazar in Fluh kommen sollte. „Nazis Pascha, der Vali von Kosovo, glaubte der Regierung in Konstantinovcl berichten zu können, daß dem Vordringen der Oesterreicher nunmehr eine nnüberschreitbare Schranke gezogen sei. Es trat aber das Entgegengesetzte von dem ein, was Nazis Pascha gemeldet hat. Je schwächer der Widerstand der Posa-vina wnrde, desto geringere Lnst verspürten die Albanesen, ihren der Pforte gemachten Zusagen nachzukommen, nnd als auf den Zinnen von Zwornik und Visegrad die schwarzgelben Fahnen wehten, da hatten sich alle kriegerischen Gelüste der Arnauten wie Rauch in der Luft verflüchtigt. Es trat im Gegentheile der nach und nach immer weitere Kreife umfassende Wunfch im albanesischen Lager auf, die neuen, mächtigen Nachbarn nicht herauszufordern und alles zu vermeiden, was einen unliebsamen Conflict herbeiführen könnte, welcher den Albanesen nur Nachtheil bringen müßte. Diese von der Vorsicht inspirierte Stimmung hat nunmehr weitere Fortschritte gemacht, und das gerade im Nooibazarer Sandschate maßgeblichste arnantische Element strebt sogar darnach, der Wohlthaten theilhaftig zu werden, welche die österreichisch-ungarische Occupation fiir Bosnien und die Herzegowina mit sich gebracht hat. „Nach der in den letzten Monaten befolgten Methode haben die Häupter des albanesischen Bundes, Abdul Efendi und Mndin Efendi aus Ueslüb, hier eine Verfammluug veranstaltet, welche über die Haltung zu berathen hatte, welche dle Albanesen des Sandschakes von Novibazar gegenüber der Eventualität einer österreichisch-ungarischen Occupation dieses Di» striktes zu beobachten hätten. Das große Wort in dieser Versammlung führte auch diesmal Kuritz-Hadzi, und merkwürdigerweise wußte dieser notorische Fana^ tiker und Agitator nicht das geringste vorzubringen, was im Sinne eines eventuellen Widerstandes hätte gedeutet werden tonnen. Er meinte, daß unter den obwaltenden Verhältnisse!! die eventuelle Occupation dcm Volke nnd dessen Glauben keinen Nachtheil bringen würde. Man habe sichere Kenntnis erlangt, daß die Vegs und Spahijak in Bosnien nicht um ein einziges wohlbcgründetes Recht unter dein neuen Regime gekommen seien, daß die Religion der „Rechtgläubigen" allen möglichen freien Spielraum habe, daß in den autonomcu Verwaltungskörpern die Muhamedaner vertreten seien, daß die Rechtssicherheit sogar im Wachsen begriffen sei und die Tretina erst jetzt pünktlich von den Kmets gezahlt werde. Die Berathung dauerte mehrere Stunden und endigte mit folgenden Beschlüssen: 1.) Die Versammlung beschließt, einer eventuellen Ueberschreitung der Grenze des Sandschates durch die Truppen des „Tjessars" keine Hindernisse zu bereiten; 2.) die Bevölkerung des Kreises solle avisiert werden, daß sie ihren uralten Verkehr und Handel mit Bosnien wieder aufnehmen könne; 3.) der Vali in Prischtina, Nazis Pascha, sei zu benachrichtigen, daß die Albanesen keinen Grund haben, sich den Beschlüssen Europa's zu widersetzen, und daß sie daher an der Vertheidigung des Kreises, falls die Pforte eine folche beschließen sollte, sich nicht betheiligen werden; 4.) es sei seinerzeit den Kommandanten der t. und k. Truppen von diesen Beschlüssen Kenntnis zu geben. „Die türkischen Behörden sind durch diese Kund« gebung nicht sehr angenehm berührt worden, und hat der Vali allsogleich in Konstantinopel um eine Vermehrung der 'Truppen im Sandschake gebeten. Der gegenwärtige türtische Truppenstand ist ein äußerst geringer; man kann denselben kaum auf acht schwache Bataillone veranschlagen. Der Geist der türkischen Truppen ist ein übler. Die mehr als mangelhafte Ver- Die Felswände waren naß und die Luft dumpf. Kollys lieh sich auf einen Stuhl nieder und schauderte unwillkürlich, als er sich in dem dunkeln und dumpfen Loche umsah. „Du mußt draußen schlafen," sagte Laros zu Briggs ill griechischer Sprache, welche der arme Dieller nicht verstand. „Meine Herren Engländer, diese Matten sind Ihre Betten. Während des Tages können Sie sich in der äußeren Halle aufhalten, des Nachts werden Sie hier eingeschlossen." «Ich würde keinen Hund in ein solches Loch einsperren!" rief Lord Kingscourt entrüstet. „Wenn Ihnen das nicht gefällt, wissen Sie, daß Sie nicht nöthig haben, lange hier zu bleiben." erwiderte Laros. „Laß uns in die größere Höhle zurückkehren, Bertin," sagte der Graf. Wir müssen uns in diesem Loch nicht iänger aufhalten, als unbedingt nothwendig ist. Es ist hier unerträglich. Gott weiß, was aus uns werden wird, wenn wir nicht bald Hilfe bekommen, und ich fange an zu fürchten, daß wir keine zu erwarten haben. Hier werden uns die Soldaten der griechifchen Regierung schwerlich auffinden, und nach drei Monaten werden wir todt oder wahnsinnig fein." ____________ 2. Kapitel. Ein rettender Engel. Das Abenteuer Lord Kingscourts und seiner Freunde in Griechenland erregte ungeheueres Auffehen nicht nur in Athen, sondern auch in England und in der ganzen zivilisierten Welt. Kapitän Wilbraham that das seinige, um die Gemüther zu erregen und aus dieser Erregung den möglichst größten Vortheil für seine gefangenen Freunde zu ziehen. Entrüstete Engländer schrieben Berichte an die Zeitungen und verlangten von der Regierung energisches Einschreiten, damit die Angriffe aus die Freiheit und das Eigenthum englischer Unterthanen gebürend bestraft werde. Englische Damen sprachen von der Sache als „sehr romantisch" und sehnten sich, mit den Helden dieses Abenteuers zusammenzutreffen. Der Marquis von Middleton, der Vater Berlin Kolly's, wandte sich persönlich an die Königin. Die vornehmen Verwandten des Grafen Kingsconrt und viele hochgestellte Personen, welche mit Vergnügen in ein verwandtschaftliches Verhältnis zu dem jungen Manne getreten sein würden, verwendeten sich zu seinen Gunsten. Die Regienmg thut sogleich die nöthigen Schritte zur Befreiung der beiden jungen Männer uud trat zu diesem Zwecke in einen lebhaften schriftlichen Verkehr mit der griechischen Regierung. Seitens der letzteren wurden energische Maßregeln ergriffen. Trnppen wurden aukgesandl, um die Straßen, Wälder nnd Thäler zwischen Athen und Korinth zn durchstreifen, die Berge, Felsen und Schluchten zu durchsuchen, -aber alles blieb ohne Erfolg. Von den Räubern oder ihrer Zufluchtsstätte war keine Spur zu finden. (3°rtsetzu!>a folgt.) > pflegung, die sehr defecte Bekleidung und der, nach !wie vor, ausbleibende Sold haben die Subordination ! gelockert, und es kommen zahlreiche Desertionen vor. Man verbleitet die Nachricht, daß aus Mitrowiza frische zehn Bataillone nach Novibazar und Sjenizn kommen follen, um der einreißenden Anarchie zn steuern. Indessen weiß man aus Erfahrung, daß solche Dro^ hungen bloße Phrasen sind. und dir Arnauten schenken denselben keinerlei Beachtnng." Das erste bulgarische Parlament. Wie ein Bericht aus Rnstschuk meldet, wird die Versammlung der bulgarischen Notabel« von Tirnowo, welche die Rolle einer constituierenden Versammlung zu erfüllen hat, aus 286 theils gewählten, theils von der Regierung ernannten Mitgliedern bestehen, welche in drei Gruppen zerfallen. Der ersten Gruppe gehören an: u.) die Präsidenten der drei Räthe eines jeden Bezirkes (Olroug), nämlich deS Municipal«, Administrativ- und Justiz-rathes; da es 38 Distrikte in Nordbulgarien gibt, so repräsentiert dies 114 Mitglieder; d) die Präsidenten des Oberadministrativ- und des Oberjustizrathes eines jeden Sandschaks (Gubernios); es gibt 5 solcher Gu-bernios, deren Hauptorte die Städte Rustschuk, Varna, Tirnowo, Widdln nnd Sofia sind. Die Präsidenten der Instizräthe werden von der Regierung ernannt, so daß sich also unter deu Deputierten der ersten Gruppe 43 von der Regierung designierte uud 81 von der Vevölkeruug gewählte Mitglieder befinden. Der zweiten Gruppe gehören 120 Deputierte an, welche in l 20 Wahlbezirken aus je 10,000 Bewohnern gewählt werden. Wähler ist jeder Aulgare im Alter von 22 Jahren, der ein Eigenthnm besitzt oder ein Gewerbe betreibt. Vom Wahlrecht ausgeschlossen sind Dienstleute. Lehrlinge und Tagarbeiler. Die Vc-völkerung Nordbulgariens wird auf 1.200,000 Seelen geschätzt. Der dritten Gruppe gehören an: u,) 10 Mitglie der des hoh<-n christlichen Klerns. nämlich 9 bulgn rischc Bischöfe nnd der griechische Bischof von Varim; d) der Mnfti voll Widoin und dcr Großvabbiner von Sofia; l:) .'XI Mitglieder, welche der gegenwärtige Gouverneur von Bulgarien zn wählen das Recht besitzt. Er dürfte 10 bis 11 Muhamcdaner zur Ver tretung der muhalnedanischen Bevölkerung designieren, welche ans ungefähr 100,000 Seelen geschützt wird. Die Assemble wird ihren Präsidenten und dai Bureau wählen. Fürst Dondutoff wird die erste Sitzung mil, einer Ansprache eröffnen und sodann Herrn Sutianoff als seinen Vertreter bezeichnen. Derselbe wird zur Verfügung der Versammlung stehen und von derselben confultiert werden, aber kein Pon-voir oder Stimmrecht besitzen. In seiner Erösfnungs-rede wird der Fürst die Versammlung informieren, daß sie die organischen Gesetze sowie den mit der Sanction des Zaren aus St. Petersburg zurückerwarteten Verfasfungsentwurf zurückweisen, modificieren oder durch andere ersetzen könne. Die erste Session wird 4 bis 6 Wochen in Anspruch nehmen. Sodann wird die Assemblöe vertagt nnd im April wieder zusammenberufen werden. Dann wird aber die Zahl der der zweiten Gruppe an-gehörigen Deputierten verdoppelt, nämlich auf 240 gebracht werden. Die Deputierten aller drei Gruppen genießen ohne Unterschied dieselben Rechte. Der otto« manische Kommissär und die Delegierten ad dol: werden den Sitzungen der Versammlung auf einem ihnen angewiefenen Platze beiwohnen. Hagesneuigkeiten. — (Statistik des Wiener Bricfverke h r s zu Neujahr.) Bei sämmtlichen Postämtern des Post directions - Bezirkes Wic>, und Umgebung sind in der Neujahrsperiode 1879. das ist in der Zeit vom 30sten Dezember 1878 bis inclusive 2. Jänner 1879. 4.016.640 Stück Briefftostscndungen der pustamtlichcn Behandlung unterzogen worden. Hievon gelangten zur Aufgabe 2.080.331 Stück und zur Abgabe 1.936.309 Stück. Von den obigen Sendungen entfielen auf: 1.) Korrespol,-denzkarten 324.329 Stück; 2.) gewöhnliche Briefe 3.615.332 Stück; 3) recommandiertc Briefe 76.97!» Stück. Auf Sendungen, welche in Wien und Umgebung aufgegeben wurden und an Adressaten in Wien und Umgebung gelautet haben (Lokalscildungen) entfieleil 1.040,628 Stück, u. z. 59.892 Stück Korrespondenzkarten. 969.302 Stück gewöhnliche Briefe und I l.434 recommandierte Briefe. Nach und aus Postorten Oesteo reich-UngarnS wurden befördert 1.617.561 Stück, nach und aus dcm Auslande 317,823 Stück. Im Vergleiche zu der Neujahrspermde 1878 ergibt sich für die Periode l879 (jedenfalls als Folge der Agitation für Abschaffung der Gratulationen) ein geringerer Verkehr um 561.877 Stück. Die Stückzahl der an den cl::zrl»r,! Tageil zur Aufgabe m,d Bestellung gelangten Briefpust scndmigen stellte sich in folgender Weise dar: am 30sten Dezember-. Ausgabe 408.051 Stück. Bestellung 301.513 Stück; am 31. Dezember: Aufgabe 983.625 Stück. Bestellung 813.969 Stück; am 1. Jänner: Aufgabe 483.lX>3 Stück. Bestellung 583.705 Stück; am 2ten Jänner: Aufgabe 205,652 Stück. Bestellung 237.122 Stück. 49 - (Die Hinrichtung Moncasi's.) Aus Paris wird unterm 4. d. M. berichtet: „Heute früh um 8'/. Uhr ist telegrafischer Mittheilung aus Madrid zu. folge Moncasi. der Urheber des Attentats auf den König von Spanien, nach Landessittc mittelst Erdrosselns öffentlich hingerichtet worden. Bis zum letzten Augenblicke war alle5 in Bewegung geseht worden, um für den Vrrurtheilten eine Strasumwandlung zu erwirken. Sem Bruder und fein Vertheidiger hatten in den Cor-tes und in den Ministerien deshalb die dringlichsten Schritte gethan, die Verwendung Castclars und Sa-gasta's in Anspruch genommen, und dem Vertheidiger Iiminrz del Cerru war es zuletzt auch gelungrn, eine Audlenz bei den, Ministerpräsidenten zu erwirken. Ca-novas del Castillo empfing »hn sehr freundlich, gab ihm aber zu verstehen, daß die Hinrichtung eine fo gut wie unwiderruflich beschlossene Sache sei, an der auch eiuc Von 7d0l) Einwohnern von Tarragona und Barcelona, Worunter Geistliche, Richter und andere angesehene Leute, gezelchnete Bittschrift nichts ändern könne. Die 22jährige 6rau des Mörders traf gestern, zum ersten male in lhrem Leben, in der fftanifchcn Hauptstadt ein; sie demuhtc stch mit ihrem Schwager eine Audienz beim König und bei der Prinzessin von Asturien zu erhalten. Im Mmisterrath. der mit seiner letzten Entscheidung wartete, bis die Cortes auseinaudergegangen und der Aeniahrstag vorüber war. wurde der Beschluß, der Gerechtigkeit ihren Lauf zu lassen. fast mit Einstimmigkeit gefaßt. Am 1,. Januar empfing der König den Bruder Moncasi's und seinen Vertheidiger nnd versprach ihnen noch. die Begnadigung im Ministcrrathe zn befürworten, ohne zcdoch eine Bürgschaft für dieselbe übernehme,, zu wollen. Er blieb dann mit Eanovas del Castillo über eine Stunde eingeschlossen. Dieser und die andern Rathe des Königs machten aber die Staatsraison geltend, die «^ucksicht anf die tosmopolitischen und also für die w.l^ acf"l)rlichen Tendenzen der Königsmörder". ttim?n. ^!?'^ "uch den deutschen Kronprinzen be-O tt^.^ s' ^" bbdel leine Gnade zn üben. -^ '.,Wch "m « Uhr wnrde Moncasi in dem Sala-derogefangn.sse seinem Richter vorgeführt. Er hörte an-^emend glelchgiltig die Verlesnng des Dekretes, in welchem sein Gnadengesuch verwurfeil wnrde, unter-Mleb, nachdem man ihm seine Ketten abgenommen das Protokoll und wurde dann den barmherzigen Brüdern ausgeliefert, die schon seit den. Jahre 1421 den armen Sündern in ihren letzten Stunden beistehcn. Da Moncasi zu beichten wünschte, nahm ihm der Ge-angmsge.stlche d.e Beichte ab; auch unterhielt er sich lange mit dem Pfarrer der Kirche San Ildefonso. Er «^.""/"" Angehörigen mehrere Briefe, in deneu er feme Rene und zugleich die Genugthuung, in dem Schoße der alleinseligmachenden Kirche zu sterben, ans-Mach. anch allen seinen Feinden vergeben zu wollen versicherte Noch um 12 Uhr nachts machte er sein Testament, m welchen, er seine Frau zur Erbin ein-^hte. hente früh wurde er in gefchlossenem Wagen nut emcm Geistlichen und unter militärifcher Aedeckuug nach dem vor den Thoren der Stadt errichteten Schaffot MY", wo eme große Menschenmenge des grausen Schauspiels harrte. Man setzte chn auf einen an einen Pfahl gelehnten Stuhl, legte ihm das Halseiscn an — eine Bewegung des Henkers, und das Genick war ihm gebrochen, Moncasi hatte bis zum letztcu Augenblicke d'e größte Kaltblütigkeit au den Tag gelegt." fokales. Ki«^ f^/ ^hristbaunifeier im Laibacher Am heil. Dreitönigstage fand "«° erhebende Feier statt. tä n A^ "eser humani. ein n F ' die Frauen Christ. Günzler. dann Frau. em v Raab, nnterstützt durch Frau Anna v. Kallina Aufaa?"" 7^/" ?^thäter. stellten sich die schöne Aufgabe, in d.esem Spitale eine Christbanmfei r zu b^s 3""3 '"^ s" ^"" «rmen kranken Kindern eine yerzliche Frende zu bereiten. Das Wert gelang den Dame« volltommcn. U.» 5 Uhr nachmittag« erschien Sran v. Kall.na nnd wurde als Stellvertretern, der obersten ^chutzfrau im Spitalgebäude vom Vereins, obmami Herrn Bürgermeister Laschan, mehreren Ver. waltungsräthen und zahlreichen anwesenden Damen be-gruht Der Christbaum war im Eintrittszimmcr aufgestellt und stand im hellen Lichterschmucke, reich behängt mit den verschiedenartigsten glänzenden und glitzernden Sachen; unter dem Baume und anf den nebenstehenden Stühlen lagen die für die Kleinen bc-stlmmten Gaben. Da gab es eine große Menge von Schachteln, angefüllt mit hölzernen Häuschen, Pnppen, Soldaten nnd Reitern nnd sonstigem üblichen Kinder-spielzeugc. auch Kleidungsstücke und Eßwarc» waren reichlich vorhanden. Nun wurden jene von den kleinen Paiientcn, welchen der Spitalsdircttur Dr. Kowatsch an der Frier thcilzuuehmen gestattete, ins hell erleuchtete Zimmer geführt. Wie waren die Kleinen vol. dem Bilde, das sich ihnen darbot, frendig überrascht! Eine Weile stanntcn fie den Christbaum bewundernd an. als jedoch Frau von Kallina die Gaben zu vertheilen begann, kam Lebe» unter die Kleinen, und ans manchem blaffen Gesichtchcn sprach helle Freude über die erhaltene Gabe. Ein beiläufig 5 Jahre zähleuder Knabe, dessen linkes Auge verbunden war, lenkte die Aufmertfamteit der An-wefenden besonders auf sich, denn während die anderen Kinder auf kleinen Stühlen saßen, begann er sofort die aufgefpeicherten Gaben zu inspirieren und mit ernster Miene als Fachmann den Inhalt der verschiedenen Schachteln zn prüfen, ohne sich jedoch irgend einen Gegenstand zn annectieren. Nachdem er viele Geschenke erhalten, hatte er große Mühe, dieselben unterzubringen, denn seine kleinen Händchen konnten nur wenig fassen, alle Augeublicke fiel ihm irgend ein Gegenstand zu Boden. In seinem Gesichtchen war deutlich die Sorge um seine Spielereien zu lesen. Eine der Damen bemerkte dies und wußte rasch Rath, sie zog unter dem Christ« bäum einen kleinen hölzernen Wagen hervor, stellte ihn zusammen, lud das Spielzeug des Kleinen darauf und übergab ihn. den beladenen Wagen. Nun war der Kleine ganz beruhigt, nnd mit frohem Gesichtchcn setzte er, nnbetümmert um seine leidenden Gefährten, seine Inspectionsreise — mit Wagen — fort. Um tt Uhr war die schöne Feier beendet. Voller Dank für diese den armen kranken Kindern bereitete Freude gebürt den Dame», welche das Fest arrangiert und hiedurch von ihrer Sympathie zu dieser eminent wohlthätigen Anstalt und ihrem echten Wohlthätigteitssinne ein schönes ! Zeugnis abgelegt haben. — (Aus dem Mädchen - Waiseuhause.) Anch den im hiesigen nenen Mädchen-Waisenhanse untergebrachten Kleinen wurde diesertagr durch zwei mildherzige edle Damen, deren Namen wir aus ähnlichen Anlässen im Laufe der letzten Wochen bereits wiederholt zn nennen Veranlassung hatten, eine innige Freude ourch Aufstellung eines Christbaumes bereitet, den die beiden Damen, mit den üblichen glitzernden Behängen bereits vollkommen geziert, in die Anstalt schickten und dessen reiche Gaben sie. sodann zur Freude der Kinder cigcichälldig an sie vertheilten, nicht ohne bei ihrem Scheiden den glücklichen Kindern das Versprechen zu hinterlassen, „wenn sie recht brav seien", auch im nächsten Jahre für das Kommen des Christkindels sorgen zu wolle». — (Brand einer Tuchfabrik.) Am 28sten v. M. gegen 6 Uhr abends kam in dem Hause des Tuchfabritantcn Matthäus Zupan in Bresniz. im politischen Bezirke Radmannsdurf. ein Schadenfeuer zum Ausbruche, welches einen Wullvorrath im Werthe uon 1800 si. vernichtete und überdies den Dachstuhl des Hauses, die Stallungcn und die Dreschtenne nebst den darin aufbewahrten Lebensmitteln, Futtervorräthen und Ackergeräthschaften einäscherte. Der Besitzer erlitt hiedurch einen, blos bis zur Höhe von 1400 si. versicherten Schaden von 6^)00 fl. Das Feuer soll böS-willigcrweisc ablegt worden sein, und wurden die muth-maßlichen TlMer auch bereits dem Bezirksgerichte iu Radmannsdorf eingeliefert. — (Der gestrige monatliche Viehmartt in Laibach) war im allgemeinen gut besucht, trotzdem aber wäre der Besuch eiu noch weit zahlreicherer gewesen, wenn das Landvolk und die fremden Händler es grohentheils nicht vorgezogen hätten, auf den am 2l>ften d. M. stattfindenden Paulimarlt. der als einer der grüßten Jahrmärkte gilt, zuzuwarten und oahcr dem gestrigen Markte serne blieben. An 400 Stück Hornvieh wurden aufgetrieben, doch Mastochsen in sehr geringer Anzahl, welche größtentheilS von hiesigen Fleischhauern znr Deckung ihres Bedarfes angekauft wurden. Da die Preise sehr hohe waren, lauften auch die aus Baiern, Tirol und Trieft anwesenden Händler kaum 1(X1 Stück nnd bezahlten dieselben sehr gut. Die Ursache des ge-ringen Verkehrs in Hornvieh liegt in dem Umstände, daß die Landwirthe das magere Vieh seinerzeit sehr theuer angekauft, dasselbe aber noch nicht genügend gemästet haben. Pferde wnrdcn wenig nnd zumeist nur minderer Qualität aufgetrieben. Der Verkehr war ein geringer, da nur einige Triestiner Händler gering. Einkäufe machten, die italienischen Händler jedoch ausgeblieben waren. Der Platzverkehr war im allgemeinen, sowol in den Geschäften als in den Gasthäusern, ein befriedigender. — (Nach der Herzegowina.) 172 Tag. arbeüer aus Krain haben sich ^m 7. d. M. in Trieft — mit der Bestimmung nach h^ Herzegowina — auf dem Dalmatiner Dampfer eingeschifft. — (Verlassenes Kind.) Dem Etappenkommando in Kiseljat wurde ein Knabe im Alter von ungefähr acht Jahren übergeben, welcher deutsch, troa^ tisch, italienisch spricht und der von dem Ueberbringcr als verlassen bezeichnet wurde. Den angestellten Nachforschungen znfolge ist der 5l>wbe das Kind eines in Vrandilk bei einem Hausbau beschäftigt gewesenen Vau-Aufsehcrs, welcher dort starb. Die Mutter gab das Kind einem Bauer m Kiseljat in Obhut, angeblich um sich in Serajewo einen Dienst zu suchen. Dieselbe meldete sich nicht weiter, und darum übergab der Bauer das Kind dem Etappenlummando. Die Nachforschung um die Mutter des Knaben lenkt sich ans eine angeblich aus Laib ach gebürtige Frau. welche bei der Zivil-abthcilung der k. t. zweiten Armee in Scrajewo Mitte Dezember um eine Unterstützung ansuchte' zur Reise nach Krain. und welche angab. Theresia Grundini zu heißen. Das zweite Armcckommando verständigte alle! Militärlommanden, damit Recherchen behufs Vrmerun, der Mutter eingeleitet werden. — (Kommerzielles.) Se. Excellenz oer Herr Handelsminister hat der Handels- und Gewerbetammer m Laibach mit Erlaß vom !> d. M. folgendes mitgetheilt: „Nachdem der Handelsvertrag mit Frankreich vom 11. Dezember I8»>6 abgelaufen und ein an dessen Stelle vorgeschlagener Melstbegünstigungsvertrag von Frankreich vorerst nicht angenommen worden ist, werden, wie eben eingelangte amtliche Berichte melden, die aus Oesterreich« Ungarn nach Frankreich eingeführten Waren daselbst nicht mehr auf dem Fuße der meistbegünstigten Nation, sondern nach dem Tarif general behandelt. So fehr ich dir daraus folgende Störung unseres Exportverlehres beklage, so war ich mit Rücksicht auf den Stand unserer übrigen handelspolitischen Verhältnisse nicht in der Lage. eine sosortige Abhilse eintreten zu lassen, wol aber hoffe ich. daß die gewohnten freundschaftlichen Verlehrsbeziehungen mit Frankreich ehethunlichst wieder hergestellt werden. Ferner wird bemerkt, daß die übrigen mit Frankreich abgeschlossenen Verträge vom I I. Dezember 1868. nämlich der Schiffahrtsvcrtrag, dann die Verträge über die Wirksamkeit der beiderseitigen Konsularbehörden, über den gegenseitigen Schutz der Autorrechte und über die Behandlung der Verlassenschaften von beiderseitigen Staatsangehörigen bis Ende des Jahres 187'^ fortdauern. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, daß im Hinblicke auf die differentielle Behandlung unserer Provenienzen in Frankreich der Artikel 3 des Einführung' gesetzes zum Zolltarife vom 27. Juni 1878 soweit unmittelbar in Wirksamkeit tritt, daß französische Provenienzen bei der Einsuhr in das österreichisch-ungarische Zollgebiet außer dem im Tarife enthaltenen Zolle einem Zuschlage von 10 Perzent desselben unterliegen. Die weitere Bestimmung, wornach sonst zollfreie Artilel einem im Verordnungswege zu bestimmenden spezifischen Zolle uon b Perzent des Handelswerthes der Ware zu unterwerfen sind, ist in der Ausführung begriffen." —(j. (Theater.) Die montägige Aufführung dcs größeren Theiles der Morläuder'schen Posse „Theatralischer Unsinn" — der bekannten drastischen Persiflage auf die Zustände der ehemaligen ambulanten Bühnen, mit trefflichen Seitenhieben auf die Uebelstände uud Geschinacklosigleiten der Theaterverhältnisse im allgemeinen — gestaltete sich zu einer Parodie auf sich selbst, die nur iu wenigen Momenten Vergnügen, zumeist aber Verstimmung erzeugte. Nnr durch vollständig tadellose und positiv gute artistische Ausführung kann folche» heiteren, phantastischen Gebilden der Ironie ein günstiger Erfolg ermöglicht werden, während hingegen eine mißlungene Production dadurch, daß sie zu dem wird, was sie vorstellen und der Lächerlichkeit preisgeben soll, keinen Anspruch mehr aus ein Kunstwerk erheben darf und sich der genialen Heiterkeit eines solchen entledigt, denn „heiter ist die Kunst", aber langweilig die Wirklichkeit. Am besten gefiel das Trauerspiel „Caracalla," Das Vor-, Zwischen- und Nachspiel blieb fast durchwegs ohne die gehörige Wirkung, obwol sich Herr Ehrlich (Blasei) alle Mühe gab. die Stimmung zu heben. Unter den wandernden Komödianten zeichnete sich Herr Wnld» burger (Lilienstengel) durch seine burleske Erscheinung aus. Die Oper „Cargouillada" fiel total durch, Herr Arenberg (Nasio) war heiser. Frl. Hofer (Cabriola) intonierte wiederholt unrichtig uno reichte überhaupt mit der Stimme nicht aus; Frl. Langhof und Herr Iahn (Chor der Krieger) erschienen zu mutt Die beste Le. stung während der ganzen Vorstellung war die des Herrn Fr>edmann (Krauttopf). — (Litcrarisches.) Im Verlage von A. Hartleben in Wie» erschien kürzlich unter dem Titel: „Afghanistan. Land und Leute, geschildert von Dr. Josef Chauanne". eine kleine, 84 Seiten umfafsende Schrift, die mit Rücksicht auf den gegenwärtigen englisch-afghani» schen Krieg von vielseitigem Interesse sein dürfte, da sie den Leser in gedrängter Kürze über den Schauplatz desselben sowie über die staatlichen und ethnographische» Verhältnisse Afghanistans ziemlich genau unterrichtet. Zur leichteren Orientierung sind der Schrift eine im Maßstabe von 1 : l,.O» entworfene Karte Afghani' stuns uud der angrenzenden Gebiete und sechs Illustra» tionen bcigegebru. — (Neue illustrierte Zeitung.) Die Nr. 1b dieses Blattes bringt folgende Texte und Illustrationen : William Uuger. Ein Dorfbote, Militär begräbnis m Cajnica (Bosnien). — Eislaufplatz im Bois dc Boulogne, Gemälde von E. Goutibonne. -— Der gefangene Wilderer. Slovalische Typen. Goralen aus der Tatra. - Die Freiheit unter dem Schnee, oder: DaS grüne Buch. Roman von Moriz Mai. (Fortsetzung.) ^ Dem todten Ritter vom Geifte Gedicht von Gustav Powitowski. — Vor der Carriere. Novelle von Ego» Harris. — Kleine Chronik »c. Mngeienoel. ÄcrgcrS Thrcrtapsclli lreincr Medizinalthecr in Orln« tiiiumhiilluiig) hlibcn sich g^cn alle chronisch!.'« ^eibm der ^mige und drr Alynumgsotgailc üdülhaupl stets vorzüglich beilmhri 3ic iibrrtrl-ffei, nlic andcrrn Threrlapselll des Handels. ""^ dir französischen «n Güte und Williglsit, Preis P" 3""« jllmmt Grl>lnuch»üllweisul!a 1 ft. Man verlange auSdiu<«.^ Äeracrs Tlieerfapfeln und uchle «uf die lrrm'ze'chen "" Echtliril, - hauptdcput fill ^nidach l.ei Herrn Äpolyuer ^. Svoboba. 5tt Neneste Polt. (Oi i »< il, al - Tt' li> qrlin, me der „La, b. Zeitunq.") Wien, 8. Jänner. Der „Politischen Korrespondenz" zufolge spricht man in Konstantinopel von der Eventualität einer ausgiebigen Reduction der türkischen Armee. ^ Rom, 8. Jänner. „Popolo Romano" schreibt: Vom Oberstlieutenant Golu. einem zu Grenzbestim-muugsarbeiten nach dem Orient entsendeten Offizier, sind seit seiner Abreise von Bukarest keine Nachrichten mehr eingelangt. Alle Nachforschungen sind erfolglos. Petersburg, Y. Jänner. Der „Regierungsbote" meldet, eine außerordentliche Konferenz habe anläßlich der Epidemie in Astrachan erprobte hygienische Maßregeln beschlossen. Der Handels- und der PostVerkehr wird auf der Moskauer Verkehrslinie eingestellt und über andere Wege geleitet. Konstantinopel, 8, Jänner. Die russisch-türkischen Friedensverhandlungen nehmen ohne jegliche Schwierigkeit ihren Fortgang. Sämmtliche Mächte, aus« genommen Rußland, stimmen nunmehr offiziell der bevorstehenden Ernennung Rustems zum Gouverneur von Ostrumelien bei. Graz, 7. Jänner. Die Gläubiger der Waggonfabrik hielten zwei Versammlungen ab. in welchen die Gewährung eines Moratoriums bis Ende März, beschrankter Fortbetrieb der Fabrik, die Einsetzung eines Crcditorencomitcs und der Verkauf des Etablissements beschlossen wurde, worauf man zur Liquidation schreiten wird. Graz, 7. Jänner. Wie die hiesige „Tagespost" erfährt, hätte die türkische Regierung durch ihre Vertreter bel deu Großmächten aussprechen lassen, daß sie die Uebergabe von Podgoriza und Spuz an Montenegro unter allen Bedingungen und eventuell auch mit Anwendung von Waffengewalt gegen die renitente Bevölkerung durchzuführen beabsichtige uud hiemit einen praktischen Beweis ihrer Loyalität liefern werde. Diese Erklärung soll im Laufe des gestrigen und heutigen Tages allen betheiligten Regierungen gemacht worden sein. Zw ettl, 7. Jänner. (N. fr. Pr.) Heute erschien Abgeordneter Schönerer in Zwettl vor 5i00 Wählern. Lehrer und Pfarrer machten die Opposition in der Versammlung aus. Die Versammlung beschloß, Abgeordneter Schönerer habe sem Mandat nicht zurückzulegen. Paris, 7. Jänner. (Pol. Korr.) Die französische Regierung betrachtet das Ergebnis der Senatorenwahlen als einen großen Erfolg. Der größte Theil der neuen Senatoren gehört der gemäßigten Linken und dem linken Centrum an. Nur einige der Neugewählten sind radical. Fast alle aber sind Anhänger des Ministeriums, und die Wahlen können als ein vom Lande dem gegenwärtigen Ministerium gegebener Vertrauensbeweis angesehen werden. Die Stellung des Ministeriums ist nunmehr erheblich befestigt. — Es wird nur eine theilweise Amnestie erfolgen. Konstantinopel, 6. Jänner. (Pol. Korr.) Es ist hier nichts davon bekannt, daß die russisch-türtlscheu Friedensverhandlungen durch neuerliche russische Erklärungen, betreffend die Uebergabe der im Berliner Vertrage Montenegro zugesprochenen türkischen Gebietstheile, eine unliebsame Störung erfahren hätten. Rußland nimmt in dieser Frage den Standpunkt ein, welchen es von allem Anfange geltend machte. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die Pforte mit der Auslieferung der an Montenegro fallenden Gebiete vollen Ernst macht. Die Kricgsentschädigungsfrage ist ill den russisch ^ türkischen Verhandlungen bisher noch nicht zur Erörterung gelangt. Telegrafischer Wechselkurs. vom 8. Jänner. Papier-Rente 62 15. — Silber-Rente 63 30. — Gold-Rente 74' . -- 18«0crsStaats-Anlche!l 11b 60. — Vanl-Acticn 789. — Kredit-Acticn" 224 60. — London 116 55. — Silber 100—, K. k. Münz - Dukaten 5 52. — 20 - Franleu - Stücke 9 32'/,. — 100-Reichsmart 57 55. Mndel und Wolkswirthschastliches Donauregulierunssö Anleihe. Vei der am 2. d. M. vorgenommenen !>. Verlosung der Obligationen der Donanreglilie rungs Anleihe vom Jahre 1870 wurden folgende fünf Treffer gezogen: Nr. 218,289 gewinnt lU0,tt D »«er 7-7' «".« ^ '.< ^ ^ .. >.» «° 5°'5 «z, " 5 «. ,. «>,«, 3.b.u». 7424 .^, ^'.:, » ° ^ I^V " «0 2 ° -> " ««^, ' ° ° « °N^ «rz «" ^«^' ^i, ^'-> ^ a'«'.7' <« '"' " '25« ,^H, « ' « ° SW«, «p.« ^«/nl^. i:°2' ^««^ imV " "««' °°' »r/<,«° °" ^ « '"'5 °^, °'« «° ^"2 ^° ° 4^ « . 7« « ° 2 >2<-« «H >2 ° l . 0,S«, Ium „„, «2^1 ^« ^„„ 4^. 4-^ .,,, ,,,. «,, ,,„,, ^4.^ .< 0 « . 0,2«, 2"l '»" .^'.l a?«' ^>« ' ^Ä :m7 " « '" " «' "' " °^, « " ' '" °S^ "u°" '«° a'm^, ^Ä, ^« ^ »1n"«4° «< '"° " >'" »m 2^, >° ° ' ' ^,^ «.p^der 7..« ^2^2 ^7 ^.„.. 4^6 ^'^« n« «5« 7l 2.«'5 ^^1, >« ° « » ° «W, 0..°°« 7«5>, ^^ N, 4-N ° ^° ^ '2 W» «° 24« 2 ^° 2» 2 « « «SW, Number 7N« ^ am'l4° 4-" ^?" °mM '« "'» " "'" »m2«, 2° < 0 ^ Q LW, ^«b°r 7«« ^ «^'.'7, -" »^."»m'^ " "«« "' "" «H '«" " ? °^W, 749 77 /^ «k -i-2U 6 —l7 0 70 0 ^abr 734 9 am 14. 3?,.,^,. ^'-' 2 am 20. am 25, 80 8^0 68 18618 am 21. 15424 l; 21 O. SW. Jänner H" 7 Juli Dczbr. Leptbr. ^ ' Dezbr. ! ! Jänner. Erstes Drittel naßkalt. Um 01c 'Monatmittc heitere, laltc Tage, Die am 22. eingetretene milde Witterung wich gegen Ende des Monates der'strengen Wintcrlaltc, Schnee decke anhaltend. Der kälteste Monat im Jahre, Erdbeben den 13, Lichtmeteor den 17. Ankunft der Dohle den 18, Februar, hoher Barometerstand. In der ersten Monatshnlfte das Tagesmittcl der Temperatur meist unter dem Gefrier punkte, iil der zweiten Hälfte über demselben. Die Ebene schneefrei. Die meisten heiteren Tage entfallen auf dicsen Monat, nur einmal ein schwacher Ntcdcrschlag, Schnccglöck-chenblüte am 9. März. Windig. Das erste Drittel warm und trocken bei vor herrschendem SW. llm die Mitte des Monates Rückschlag der Winterkälte. Das letzte Drittel naßkalt mit Niederschlä gen. Ankunft des Thurmsallcn den M April. Erstes Drittel kalt. von Reisen begleitet; um die Mo natmitte rasche Tcmpcraturzunahme, Zweite Hälfte regnerisch, Mai. Die beiden ersten Drittel warm, das letzte kühl und naß. Den 21. Schnecfall in den Alpen Am 9. «ichtmcteor. Juni. Regnerisch. Reichliche Heumahd. Einbringung des Heues durch die anhaltende Nässe sehr erschwert. Juli. Oewittcrrcich, am 21. eines der heftigsten Gewitter, starke Güsse, Ucbcrschwemmnng auf dem Moraste. Gute Getreideernte. August. Die in diesem Monate sonst eintretende anhaltende Trockenheit stellte sich nicht ei», In der zweiten Hälfte starke Güsse, llcbcrschwcmmnngcn in den Niederungen, heißester Monat. September. Feucht und warm, im lchtcn Drittel starke Niederschlage. Reiche Obsternte. Oktober. Die ersten acht Tage schön und kühl mit Morgen-nebeln Die lchlen zwei Drittel anhaltend trübe, regnerisch, Ucbcrschwemmuugen aus dem Moraste. Den 30. und 31. die ersten Schnecsälle in der Ebene. November. Trübe, nebelig. Im ersten Drittel rascher Eintritt der Winlcrtälte, Im zweiten und letzten Drittel Rcgcn mit wcnia Unterbrechungen, heftige Seiroccalstürme am 24, und 2«., Uclierschwemmungeii aus dem Moraste. Dezember. Tiefer Barometerstand, Trübe, Im ganzen Monate nur einige wenigen Sonncnblicke. Reichliche Schncesälle bis 21. Vom !», bis 2. Nr. 47.721 1000 ft. Writers wurden 1560 Nummern mit dem Nominalbeträge von 100 sl. verlost. Schwebende Schuld. Zu Ende Dezember 1878 befanden ^ich lant Kundmachung der Kommission zur Controlle der Staats ,chuld im Umlaufe: an Partialhypothelaranweisungen 47.997.597 Vulden 50 kr.; an alls der Mitsperre der beiden Control! kommissionen erfolgten Staatsnoten 3ll4.002.389 sl.. im aanzen li 1.999.98« fl. 50 kr.__ .,,»!, Laibach, 8. Jänner. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 6 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und Stroh, 18 Wagen und 4 Schiffe mit Holz (45 Kubikmeter). D u r ch s ch n i t t s - P r e i s e. U"il,- Algz,', Wlt.. M«,,. sl-jll, ft. lr,^ fi.,k. fl.jtr. Weizen ftr.Heltolit, «50 «^Vlltter pr. Kilo - -'80-!— Korn „ 4l55 5 23 >Eier pr. Stück . . — 2i — — Gerste „ 4 6 4 27Milch pr. Liter . — ?------- Haser „ 2,60 3 27 Rindfleisch pr. .Wo —54------- Halbfruchl „ ------ 5 9?,!Kalbsleisch „ —!52____ Heide» „ 4 39 4 ^Schweinefleisch „ — 4«------ Hirse „ 4 71 4 ^Schöpsenfleisch „ —36------- Kulurntz „ 4 70 4 70Mhndel pr. Stück — «0------ Erdäpfel 100 Kilo 3 3-------Tauben „ - 18____ Linsen pr Hektolit. 7-----------Heu 100 Kilo (alt) 1 78 Erbsen „ 7 50-------Stroh „ . . 151 Fisolen „ 7 50-------Holz, hart., pr. vier Nindsschmalz Kilo — 90------- Q.^Meter____9-Schweineschmalz,, —78-------weiches, „ ------ 6 — Speck, frisch „ — 5.«-------Wein, roth, 100 Lit.-------24 -— geräuchert,, —72------ -weißer „ ~ 20 — Ruoolfswerth, 7. Jänner. Die Durchschnitts ^ Preise stellten sich aus dem heutigen Marlte, wie folgt: st- ! kr. , fl. , fr. Weizen pr. Hektoliter 6 80 Eier pr. Stück . . — 2 Korn „ 4 80 Milch pr. Liter . . — 8 Gerste „--------Rindfleisch pr. Kilo . - 48 Hafer „ 8 10 Kalbfleisch - 62 halbfrucht „ — —^Schweinefleisch „ — 5« Heiden „ 4 30 ^ Schöpsenfleisch „ — __ Hirse „ 4 30 Hähndcl Pr. Stück . — 40 Kuknrich „ 3 90 Tauben „ ._____ Erdäpfel pr.Meter-Ztr. 3 — Heu pr, 100 Kilo . — — Linfen pr. Hektoliter - — Stroh 100 „ ^ _ Erbsen „--------Holz. hartes, pr.Kubik-ssisoleil „--------Meter .... 2 71 Rindsschmalz pr. Kilo — 90 — weiches, „ — — Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth., pr.Heltolit, 12 — Speck, frisch, „ ... 80 — weißer, „ 12 .-Speck, geräuchert, „ — — Hasen pr. Stück . . 1 20 Vcrjtorveue. Den 4. Jänner. Anna Navnihrib, Krämersfrau, 70 I,, Polanastraßc Nr. 2!), Brnstwasscrsucht. Den 5x Jänner. Ednard Puppo, Hansbesitzer, 62I., Alter Martt Nr. 17. Wassersucht. ,, Dcn 4 6 O. schwach bewölkt ^"" Vormittags grüßtcnthcils heiter, dann zunehmende Äewöl- knng. Nachts schwacher Schnccfall. Das Tagesmittel der Tem peratur — 3 9", um 13» unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottumar Bamberg. "Ilebel Mnd und Meer 187». Zu obiger illustrierter Zeitschrift ist der heutigen „Laib, Zeitung" eine Pränumerationscinladnng bcigcbeben. Vestellungeü übernimmt nnd besorgt pünktlich Jg. v. Kleinmayr K Fed. BambcrgS Vuchliandluug in Laibach, W Für die herzliche Theilnahme beim Ableben W M des Herrn ^ > Eduard Pupfto, > « für das zahlreiche Geleite und die vielen fchönen ^ >> Kranzspenden sagen hiemit den tiefgefühltesten Dank W W die trauernden Hinterbliebenen. M 51 Nml?N<^Vlll^ Wien, 7. Jänner, (1 Uhr) Die Börse, anfangs ziemlich unlustig, entwickelte im Verlause einen wachsenden Veschlljlsvertehi. welcher namentlich in vielen An!»,«. ^vl,vnv! l l^l. werthen, besonders in Voldrente. Reprisen von Belang bewirkte. ^^_^^_ «selb Wa« PaHierrenle . . ,.....«215 ^25 Zubrnentr........^20 63 30 " ^"........10875 109- ' ^ / -......N5 25 115 50 - 8b0 (zu 100 ft). . . 124 75 125- ,," ^°"4........14150 142- Ung- Pramien-Anl.....8025 8050 ?,.?''«-.........160.. 160 50 Pranuenanl. dcr Stadt Wien »0- 90 25 Doncm-z)teanlierlings-Losr . . 104 59 il,°,.__ Domänen. Pfandbriefe 142 !^__ Oesterr. SchaNscheine 1881 riick'. zahlbar....... gg.^ ^u-^ n^"^^schcittr l882rückz, 97- - 97 50 Ungarischc Eislnlial,,,.?!»leihe , l,)1 f.0 102 -Ungarische Eisenbahn Anleihe. Cmnullltivsllicte......99..^» 99,75 Ungarische Echa^anw. vom I. u.«.?^ . ' '^......l1625 II«.^ "lnlehen dcr Stadtaemeinde Wien in Ä. V. l<'.. c.^5.^ «seid Ware Grundentlaftungs Obligationen Vöhmen.........l01 — 102- Niederösterreich......l<>425 10475 Galizien.........«430 8480 Siebenbüraetl.......?3 75 7525 Temeser Vanat......7525 76 Ungarn..........7925 8025 «ctien von Vanlen Anglo^öfterr. Vanl.....9975 100 - Kreditanstalt .......22340 22350 Deposilcnbanl.......162 1»>l Kreditanstalt, ungar.....215 75 216 - Äiationalbm'.l.......788 - 7»0 - Unionbant ........68-6825 Verlehrsbanl.......105-- 105l.0 Wiener Vantderein.....108 25 108 50 «lctlen von TranbVsrt Unterneh-mungen. Alföld-Vahn .......11750 118- DonaU'Danlpfschiff,.l«cselIschaft 500 - 501 — Elisabctli-Westollhn.....159 50 160 - Ferdinands. Nordbahn . . 2060 - 206?.- Franz.Ioseph-Vahn .... 12850 129 («nlizische Karl - Ludwig. Äahn 232 25, 232 50 Kaschau.Oderbeigrr Äatm . . 102 25 102 75 Lemberg°(5zcrno>l>ihsl Bat»! , 123 25, j23 75» Lloyd <«rsellschlls<..... 591— 593 - Oesterr. Nordweftbnhn , . . 11125 111 75 Rudolss'Nahn....... 11725 117 .',0 StaatSbahn........ 250— 25050 Siidbuhn......... 68 - 6825 TheiflBahn........ 136 1865.0 Ungar,-galiz Verbindungsbahn 8250 83'-- Ungarische Nordostbahn . , . 116 50 116 75 Wiener Tramway-Mjcllsch. . 16350 163 75 Pfandbriefe. Ullg.öst.Äodcnfreditanst,(i.Vb.) 110 75 111 ., ., .. (i.N'V.) »5 95-25 ''lalionalbant.......93 75 100 -- Ung. Äodcnlrcbit-Inst, (Ä.^V.) 94 75 95 25 Prioritiits Obligationen. Tlisabctb Ä. 1. <5m.....9250 9275 Ferd.^Nordb, in Silber , , , 103 50 104 — kran»^usevli.Hllt,n , . . 84 30 85 — («al. KarlUudwig Ä,. 1 .l0 Siebenbürger Vah» 6" 75 64 — SlaatSbahn 1. London, turzr Sicht . , . , 116 60 ll6 70 London. Ian»? Sicht ... 1l63(» llS l»0 Paris ......... 4635 4« 2b Gel»<»rte». »el» W»« Dnlaten .... 5 fi.