?o8tnina plsLsns v xotovini. Hiuzekae Nummer 1.50 Diu. Nr. 7. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 13. (28.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Din. D.'Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. KoLevje, Sonntag, den 1. Wärz jL931. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Einladung zu der Donnerstag den 5. März 1931 um 10 Mr vormittags in den Amtsränme« stattfindenden s. oraenMften Leimalveizamtlillllig Ser Spar- una varledenzkasse in Kočevje. Tagesordnun g: 1. Verlesung des Protokolles der Hauptversnmm. lung vom 5. März 1930. 2. Bericht des Vorstandes und Vorlage des Rech¬ nungsabschlusses für das Jahr 1930. 3. Bericht des Aussichtsrates und Antrag aus Ge¬ nehmigung des Rechnungsabschlusses. 4. Wahl des Vorstandes und des Aufsichtsrates. 5. Allfälliges. Kočevje, den 19. Februar 1931. Der Worstand. Die wirtschaftliche Not und ihre Nrsachen. Schwere Zeiten durchlebt jetzt der Bauern¬ stand in ganz Europa und darüber hinaus. Um Abhilfe zu schaffen, haben sich schon etlichemal maßgebende Persönlichkeiten aus verschiedenen Staaten zu gemeinsamer Beratung zusammen¬ gesetzt, ohne bisher das Mittel gefunden zu haben, welches geeignet wäre, der allgemeinen Not schnell zu steuern. Die Hauptursachen der beste¬ henden bäuerlichen Not hat man übereinstimmend wohl festgelegt und das ist schon etwas. Denn insolange die Ursachen einer Krankheit unbekannt sind, ist eine Heilung schwer möglich. Und welches sind die Hauptursachen der gegenwärtigen Notlage? Als erste und Hauptursache der landwirtschaft¬ lichen Not bezeichnet man den zu großen Über- fluß an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, zumal an Getreide. In den südamerikanischen Staaten wurden nämlich jene gewaltigen Weidegründe, auf denen vor dem Kriege und noch während desselben ungezählte Scharen von Rindern ge¬ halten wurden, nach dem Kriege zum großen Teil in Getreidefelder umgewandelt. Vor dem Kriege und während desselben haben bekanntlich die süd¬ amerikanischen Staaten mit Gefrierfleisch halb Europa versorgt. Das durch den Krieg verarmte Europa mußte aber mehr oder weniger den teuren Fleischverbrauch einschränken und war froh, sich Brotmetzl verschaffen zu können. Dieser größeren Nachfrage nach Getreide haben Süd- und Nord- amerika, sowie Kanada, Rußland, Rumänien und Jugoslawien Rechnung getragen und die Getreide¬ flächen verdoppelt. Dazu bewog sie auch der Um¬ stand, daß die neuzeitlichen Maschinen beim Anbau, beim Schnitt und Dreschen, sowie beim Verfrachten des Getreides menschliche und tierische Kraft viel¬ fach ersetzen und wegen der stetigen Abnahme der Zugtiere ein guter Teil früherer Weiden ausge¬ lassen werden konnte. Die von Jahr zu Jahr steigende Getreideernte verursachte naturgemäß ein Fallen der Preise, das seit vorigem Jahr die Ge¬ treidebauern nicht mehr zur Ruhe kommen läßt. Dazu wird geklagt, daß seit den letzten Jahren der allgemeine Getreideverbrauch wieder im Ab¬ nehmer! ist und heute Europa (ohne Rußland) nur mehr 78 Prozent der vor dem Kriege be¬ nötigten Mehlmenge gebraucht. Mehlspeisen sind dem Menschen unserer Tage nicht mehr nobel genug. Als eine weitere Ursache des landwirtschaft¬ lichen Niederganges wird die Steigerung der Dienstboten, und Arbeiterlöhne, sowie der zu hohe Preis der landwirtschaftlichen Geräte und Ma¬ schinen und aller anderen Jndustrieartikel angeführt. Das gilt vor allem für die großen Bauern, — deren Besitz die Haltung einer größeren Anzahl von Dienstboten und Taglöhnern unbedingt ver¬ langt; aber auch bei unseren Kleinbauern werden die Löhne als kaum erschwingbar empfunden. Und gar erst das Mißverhältnis zwischen Jndustrie- und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Während die Preise der ersteren wenig nachgelassen haben, sind landwirtschaftliche Erzeugnisse im letzten Jahr im Preise so zurückgegangen, daß oft kaum die Arbeit bezahlt ist. Als ruinierend für den Bauernstand müssen auch die hohen Prozente bezeichnet werden, welche in manchen Gegenden für ausgenommene Wirt¬ schaftsdarlehen gezahlt werden. Der Prozentsatz bewegt sich nicht nur zwischen 7 und 8, sondern soll mancherorts die schwindelnde Höhe von 20 erreichen. Der Hascher, welcher unter solchen Be- dingungen Geld aufzunehmen gezwungen ist — muß trotz aller Arbeit zugrunde gehen. Und die Steuerlasten? Allgemein teilt man den Standpunkt, daß in den Agrarstaaten, in denen die bäuerliche Bevölkerung 60 — 80 Prozent ausmacht, das Leben dieser Säule des Saales möglichst erleichtert werden muß, soll nicht das ganze Gefüge zusammenbrechen. Vor der In¬ dustrie verdient in den Agrarstaaten die Land¬ wirtschaft Bevorzugung. Die Ursachen der Not kennt man also, doch über die besten Mittel zu ihrer Behebung sind auch maßgebende Faktoren noch nicht einig. Wir geben zum Schluffe das Urteil wieder, das jüngst Dr. Kraft, einer der besten Kenner unseres Wirt- schaftslebens über die gegenwärtige Lage gefällt hat. Er schreibt: Irrig wäre es, wollte man eine völlige Hei- lung der landwirtschaftlichen Krise von staatlichen Zwangsmaßnahmen zur Beseitigung des Mißver¬ hältnisses zwischen den Preisen für landwirtschaft- liche Erzeugnisse und jenen für industrielle und gewerbliche Erzeugnisse erhoffen. Einzelne solcher Maßnahmen, soweit sie rein wirtschaftlicher Natur sind, können von Nutzen sein, aber ein Land allein wird dieses Problem auf die Dauer nicht lösen können. Dieses Mißverhältnis, das die tiefste Wurzel der Krise darstellt, in der sich die Land- wirtschaft und die Landbevölkerung aus der ganzen Welt befinden, hat weltwirtschaftliche Ur- fachen und kann endgültig nur durch eine gün¬ stige Wendung der weltwirtschaftlichen Zusam- menhänge gelöst werden. Was den einzelnen Staaten, ihrer Landwirtschaft, den landwirtschaft¬ lichen Vereinigungen und Verbänden und dem ein¬ zelnen Laüdwirte als Aufgabe erübrigt, ist mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß die Land- Wirtschaftskrise in gewissen Grenzen gehalten wird und ihre wirtschaftlichen und sozialen Folgen, so¬ weit wie möglich, gelindert werden. Dieses Ziel stellt nicht nur an den Staat, sondern auch an die private Initiative der Landwirtschaft und der Landbevölkerung, an ihren Willen und ihre Fähig¬ keit zur Selbsthilfe die größten Anforderungen. Eine deutsche Lehrerbildungsanstalt. Wenn die Bemühungen, die seit Monaten im Gange sind, um unsere deutschen Minderheiten¬ volksschulen wiederaufzurichten, zu einem Anfangs- erfolg geführt haben, so darf man darin wohl auch den Wunsch der beteiligten amtlichen Stellen erblicken, eine Besserung unhaltbar gewordener Schulzustände durch einen ersten Schritt des Ent¬ gegenkommens anzubahnen. Von grundsätzlicher Bedeutung ist hiebei die Zulassung einer mit dem Öffentlichkeitsrechte ausgestatteten privaten deut¬ schen Lehrerbildungsanstalt, mit dem ausdrücklichen Zusatze, daß diese Anstalt dem Zwecke der Aus¬ bildung von Lehrern für die staatlichen Volks- schulen der deutschen Minderheit dienen soll. Diese grundsätzliche Entscheidung verdient besonders ge¬ würdigt zu werden, denn sie ist geradezu die erste Voraussetzung für den Neuaufbau wirklicher deut- scher Minderheitenschulen. Mit Teilresormen in dem Aufbau der staatlichen Minderheitenschulen und des Unterrichtsbetriebes in denselben, so dank¬ bar sie auch anerkannt werden sollen, wäre an sich gar nichts gewonnen, weil eben die bestge¬ meinten Reformen auf dem Papiere bleiben müssen, solange es an einem gehörig vorbereiteten deutschen Lehrernachwuchse zu deren Durchführung fehlt. Die jedem Pädagogen selbstverständliche Forderung, daß deutsche Volksschüler, soweit nur irgend mög- lich, von Lehrern ihrer eigenen Volkszugehörigkeit unterrichtet und betraut werden sollen, konnte bisher gar nicht erfüllt werden, da solche Lehrer mangels einer deutschen Lehrerbildungsanstalt nur in sehr unzulänglicher Zahl zur Verfügung standen und auch diese wenigen keinerlei Ausbildung in der Methodik des deutschen Sprachunterrichles genossen hatten. Hier also mußte vor allem den Hebel angesetzt werden, wenn man zu wirklicher deutschen Volksschulen kommen wollte, und die deutsche Bevölkerung unseres Staates wird es wohl zu würdigen wissen, daß durch die Zulassung einer deutschen Lehrerbildungsanstalt endlich die Aussicht auf deutsche Volksschulen eröffnet ist, die in Unterricht und Erziehung ihrer wichtigen Aus¬ gabe auch wirklich entsprechen können. Die Deut¬ schen werden, nachdem ihnen staatlicherseits ein erster Beweis weithiner kennbaren Vertrauens ent- gegengebracht wird, sich mit verdoppelter Freu¬ digkeit und Hingebung der ihnen überwiisenen Aufgabe widmen, und da kein Grund vorliegt, an der Offenheit der Absichten der staatlichen Unterrichtsverwaltung zu zweifeln, so möge es gestattet sein, die Entschließung des Herrn Un- terrichtsministers als eine wirkliche Wende in der Politik gegenüber der deutschen Minderheit wärm¬ stens und dankbar zu begrüßen. Freilich ist die deutsche Lehrerbildungsanstalt zunächst ein Wechsel aus recht lange Sicht. Man 2. G?'N 1te.r Zettuno — Nr 7. Ja^p'.ng -..II. bedenke nur, daß, nach einer ziemlich genauen Berechnung, insgesamt an 1500 deutsche Volks¬ schullehrer benötigt werden, ein Bedarf, der heute kaum zu einem Drittel gedeckt ist. Es ist also ein Ausfall von rund 1000 deutschen Lehrern zu decken, eine Aufgabe, die eine Höchstanspannung aller Kräfte erfordern würde, auch wenn sofort eine vollständige Lehrerbildungsanstalt aufgestellt werden könnte. Da nun aber, aus technischen und aus finanziellen Gründen, nur ein allmählicher Ausbau möglich ist, und das Gesetz über die Lehrerbildung einen sünsjährigen Lehrgang vor- schreibt, so werden also erst nach fünf Jahren die ersten Zöglinge dieser Anstalt als deutsche Lehrer zu Verfügung stehen. Bei diesem Stande der Dinge kann heute noch gar nicht beurteilt werden, wann die zu errichtende deutsche Lehrer¬ bildungsanstalt den ganzen Bedarf an deutschen Lehrern wird decken können, und es wird daher eine der ersten Sorgen sein müssen, einen wohldurch. dachten Lehrerbildungsplan aufzustellen, der in absehbarer Zeit den gewünschten Erfolg zu ver¬ bürgen imstande ist. Wahrscheinlich wirb, auf Jahre hinaus, die Mitarbeit der staatlichen Lehrer¬ bildungsanstalten an der Ausbildung deutscher Lehrer in der bisherigen Weise notwendig bleiben, und man darf wohl auch dieses Moment als eine Möglichkeit zur Peflge guter Beziehungen mit der staatlichen Unterrichtsverwaltung begrüßen. Auch die technischen und finanziellen Schwierig¬ keiten sollen nicht untesrchtzät werden. Die Be¬ schaffung der Mittel, die Berufung geeigneter Lehrkräfte u. a. wird die deutsche Führung vor schwere Aufgaben stellen. Allein alle diese Schwie¬ rigkeiten dürfen nur ein weiterer Ansporn zur Anspannung aller unserer Kräfte, unserer ma- teriellen und moralischen Kräfte, sein. Die deut¬ sche Lehrerbildungsanstalt-Muß Zustandekommen und sie wird auch Zustandekommen. Sie ist für uns Deutsche in Jugoslawien eine Lebensnotwendigkeit, sie ist aber auch eine Ehrensache, an deren Ver¬ wirklichung wir alles setzen müssen. Die Vor- arbeiten sind im Zuge, und unsere deutschen Hei- matgenossen dürfen vertrauen, daß sie sich in be¬ währten Händen befinden, die alles zu einem guten Ende führen werden. Als eine Errungenschaft darf auch die gründ- sätzliche Zulassung privater deutscher Kindergärten angesehen werden. Im einzelnen werden ja wohl noch manche Fragen zu klären sein, doch ist die Hoffnung berechtigt, daß über alle Einzelheiten mit der Unterrichtsverwaltung ein Einvernehmen erzielt werden wird. Es wird in der Hauptsache lediglich an uns Deutschen selbst liegen, von dieser Ermächtigung Gebrauch zu machen. Ohne Opfer geht es natürlich nicht, aber gerade diese Opfer, die der Zukunft unseres Volkes gebracht werden, dürfen uns nicht schwer fallen. Sie werden Kind und Kindeskind reichen Segen bringen. Was erreicht wurde, ist ja sicherlich nicht mehr als ein Anfang. Aber daß dieser Anfang, nach den wechselvollen Erfahrungen der letzten zwölf Jahre, gemacht wurde, wollen wir der gegen¬ wärtigen Regierung nicht vergessen, wir wollen aber auch uns selbst geloben, unserem Staate und unserem Volke alles zu geben, was wir beiden in unserem deutschen Gewissen schuldig sind. Die segensreiche Tätigkeit des Leo- haujes in Neuyork. Unseren Landsleuten in Brooklyn und Neu¬ york scheint das dortige Leohaus noch immer zu wenig bekannt zu sein, obschon es bereits viele Jahre für katholische Deutsche beiderlei Geschlechtes sehr segensreich wirkt. Stellenlose und zeitweilig Ruhebedürftige finden dort jederzeit gute Unter¬ kunft. Dem letzten Jahresberichte ist folgendes zu entnehmen: Das zum Schutze deutsch-amerikanischer Ein- und Auswanderer gegründete Leohaus in Neuyork hat, wie die Berichte auf der soeben stattgefun- dencn Jahresversammlung zeigen, über den Rah¬ men seiner Aufgaben hinausgreifende Betreuungs¬ arbeit im Dienste von Glauben und Volkstum geleistet. Die beachtenswerten Ausführungen des Kaplans des Leohauses, Rev. Ostermann, beleuch¬ teten seinen dreifachen Zweck: die Betreuung der Einwanderer, besonders die Aufnahme von jungen einwandernden Mädchen, dann überhaupt reisen¬ den Damen und Herren eine gediegene Unterkunft zu bieten und schließlich ein Treffpunkt des deut¬ schen katholischen Elementes in Neuyork zu sein. In jüngster Zeit hat sich das Leohaus noch die Ausgabe gestellt, deutschen katholischen Studenten unv Studentinnen, die Neuyorker Institute be¬ suchen, eine sichere und angenehme Wohnstätte zu bieten. 150 allen zeitgemäßen Anforderungen ent¬ sprechende Zimmer dienen den Gästen. Leitung und Verwaltung des Hauses liegen in den treu¬ sorgenden Händen der Schwestern von der heil. Agnes. Im Innen- und Außendienst ist ferner seit 38 Jahren Herr Bernhard Friedrich tätig, dem gleichfalls Lob und Anerkennung gebührt. Im letzten Jahre wurde in 6295 Fällen Unter¬ kunft gewährt. Auf das geistige und gesellschaft¬ liche Leben im Hause wird seit jeher größtes Äe- wicht gelegt, wozu auch die Versammlungs- und Gescllschastsräume in reichem Maße Gelegenheit bieten. Es soll ferner an die Veranstaltung deut¬ scher Exerzitien gedacht werden, um den Deutschen in ihrer Muttersprache Gelegenheit zur Vertiefung und Sammlung zu geben und sie zu festigen im schweren Lebenskämpfe der Weltstadt. So hat sich das Leohaus fürwahr vorbildliche neue und zeitgemäße Aufgaben gestellt, deren Bedeutung für die Erhaltung unseres Volkstums und unseres Glaubens nicht hoch genug geschätzt werden kann. Aus und Land. Kočevje. (D a s c r st e J a h r d e r V i n z e n z. Konferenz) in der Stadt Kveevje hat die Zweck¬ mäßigkeit, ja Notwendigkeit dieser Institution zur Unterstützung der Armen zur Genüge bewiesen. Die Konferenz hat während dieser Zeit bedürftigen Familien am Kohlenwerke, in der Stadt und deren nächster Umgebung Unterstützungen im Werte von fast 30 000 Din zukommen lassen. An der Spitze der Konferenz, die allseitige Förderung verdient, stehen die Herren Gerichtsvorsteher Dr. Lavrenčič und Kanonikus Erker. — (Der Mörder schon erwischt.) Ivan Lakner, der verkommene 19 jährige Bursche, der den Mannsburger Pfarrer kürzlich ermordet hat, sitzt hinter Schloß und Riegel. Er ist aus Unter¬ steiermark daheim, wo seine Eltern Keuschler sind. Der Mörder Hal alles eingeftanden. — (N e u e r B a n a l s chul i n s p e k tor.) Herr Andreas Rape, bisher Bezirksschulinspektor in Ljubljana, ist zum Banalfchulinspektor für die Volksschulen, ernannt worden. — (Aus Kanada.) Das Einwanderungs¬ komitee des kanadischen Abgeordnetenhauses schlug der Regierung vor, die Einwanderung für die nächsten zwei Jahre fast vollständig zu verbieten. Das Verbot wird damit begründet, daß zurzeit an Landarbeitern in Kanada kein Bedarf herrsche. — (Der Religionsunterricht an den Lehrerbildungsanstalten.) Der Minister für Volksaufklärung hat abweichend vom Z 15 des Volksschulgesetzes über die Lehrerbildungs¬ anstalten eine Verfügung ergehen lassen, wonach der zeitweilige Lehrplan für Lehrerbildungsan¬ stalten dahin abgeänderl wird, daß bis zum Ende dieses Schuljahres der Religionsunterricht im vierten und fünften Jahrgang wöchentlich zwei¬ stündig, die Leibesübungen im vierten Jahrgang wöchentlich zweistündig, im fünften wöchentlich dreistündig abgehalten werden und der Unterricht der lebenden Sprachen im fünften Jahrgang um eine Stunde verringert wird. Stara cerkev (Milterdorf). (Unser Bahn¬ hof und der Zugang) dürfte seinesgleichen in Jugoslawien nicht haben. Denn erstens ist diese Bahnzufahrtsstraße vom Dorse aus zumeist in einem unbeschreiblichen Zustande, dann bildet sie bei der Überquerung des Geleises eine von den Fuhrleuten und Fußgängern gleich gefürchtete Ecke, an der einer schon das Leben, einer die Hand verloren hat. Drittens hat die Bahn einen großen Teil der Strecke mit einer Akazienhecke eingesäumt, deren Stacheln stets drohend auf die Straße heraushängen. Wer nun hier einsteigen will, und das tun nebst den Mitterdorser Ge¬ meindeinsassen auch die von Malagora (Malgern), Polom (Ebental), Stari log (Altlag) und Topla reber (Warmberg), der muß alle vorbeschriebenen Übelstände mit in Kauf nehmen; dann muß er vom Dorfe aus direkt auf die Station zusteuern, vor ihr eine halbe Drehung nach rechts machen, der Station den Rücken kehren und bis zur Über¬ querung des Geleises dem Akazienzaune entlang gehen. Da wendet man sich wieder, geht im weiten Bogen um die Station hinten herum, bis man endlich vorne zur Kasse gelangt. Man macht so einen Rundgang wie die Katze um den heißen Brei. Diese durch die verfehlte Lage der Station Sind es rheuma- z" tische, gichtische, nervöse .> Schmerzen? Vielleicht ' Folgen von Erkältung? In den meisten 'olchen Fällen ist mangelhafte Körperpflege die Ur- 1^-- fache. Viele Leute bs- nützen schon seit mehr als 34 Jahren das kräf¬ tigende, schmerzstillende - - Hausmittel und Kos- mitikum Fellers „Elsa- Fluid" und verstehen es, sich ständig gesund zu erhalten. Sie verwenden es für Einreibungen und schätzen seine Wirkung auch bei Husten, Hei¬ serkeit, Hals- und Brustschmerzen, Grippe und Schnupfen, ebenso wie innerlich bei Unbehagen :c. Hun Sie das gleiche, es hilft auch Ahnen! Fellers „Elsafluid" erhalten Sie in Apo¬ theken und einschlägigen Geschäften in Probe- flaschen zu 6 Din, Doppelflaschen zu 9 Din oder in großen Spezialflaschen zu 26 Dm. Per Post ein Paket mit 9 Probe- oder 6 Doppel- oder 2 Spezialflaschen 62 Din, drei solche Pakete nur 139 Din bei Apotheker Eugen W. Aeller, Stuöica Donja Hksapkatz 304, Savska banovina. bedingte Unzukömmlichkeit hat man bisher dadurch teilweise behoben, daß von der Überquerung des Geleises an ein kürzerer Fußweg für die Reisenden gestaltet war. Jetzt ist das auf einmal verboten worden I? Wir erwarteten, daß die Direktion, der ja die Verhältnisse bekannt sink, Heuer we¬ nigstens für die Fußgänger einen neuen geraden Weg zur Station schaffen werde. Wenn man statt dessen jetzt auch das bisherige Zugeständnis zurückuimmt, drängt sich einem unwillkürlich die Frage aus: Ist die Bahn der Leute wegen da oder nicht? Spodnji log (Unterlag). (Ein festgenom¬ men e r La n g s i n g e r.) In einem hiesigen Hause schlich in der Nacht vorn 15. auf den 16. Feber ein Bursche aus den Dachboden und von dort in die Wohnräume und durchstöberte Kisten und Schreine. Er glaubte, das Haus leer zu finden, doch täuschte er sich, denn im Hinterstüberl erhob sich jemand, erkannte den Eindringling und trieb ihn davon. Er wurde auch schon feftgenommen. Livold (Lienfeld). (Ster befall.) In ihrem 70. Lebensjahre starb nach längerem Leiden, ver¬ sehen mit den heil. Sterbesakramenten, am 25. Februar die gewesene Besitzerin und Gastwirtin Frau Maria Perz geb. Materie. Von ihrer Be¬ liebtheit zeugte die große Beteiligung an ihrem am 26. Februar stattgefuudenen Leichenbegängnis. Die Heimaterde sei ihr leicht! KoLevska reka (Rieg). (Trauungen.) In der Pfarrkirche zu Rieg wurden getraut: am 2. Februar der Sattlermeister Franz Juran und Maria Wittine, am 9. Februar Rechnungsführer Ferdinand Klemm und Helene Krisch, am 15. Februar Johann Haas, Inhaber der Firma Ze- kvll in Wien, und Gastwirtin Maria Miklitsch. Allen miteinander wünschen wir viel Glück. Golenica (Götienitz). (Auswanderung und Heimweh.) Ein Mädchen aus hiesiger Gemeinde, Namens Hildegard H., dessen ganzes junges Streben nur in die Welt gerichtet war, wie es selbst schreibt, und bereits einmal auf der Insel Kuba unfreiwillig zwei Jahre zubringen mußte, dann nach der Rückkehr in die Heimat wieder nach Kanada auswanderte, wird jetzt von Heimweh arg geplagt, wie aus ihren folgenden Zeilen, die sie anher zur Veröffentlichung geschickt hat, klar hervorgeht: Aus deiner Heimat tannendunklen Wäldern Bist du dereinst ins fremde Land gereist. Heut' denkst du fern an deine lieben Eltern, Da dich die Sehnsuch nach der Heimat weist. Hier hast du nichts als fremden Ton vernommen, Fremd bist du hier, fremd sind auch die Gesichter. Nun ist das Heimweh über dich gekommen Ünd siehst ini Traum der trauten Heimat Lichter. Du lausch st ost den fremden Glockenweisen, Wenn's Sonntag ist, da mußt du leise weinen. Du willst und kannst nicht in die Heimat reisen Und möchtest so gerne ins kleine Haus der Deinen. So geht es mir und manchen Heimatfremden. Jabrganu XiO. Es war dereinst ihr ganzes junges Streben Nur in die Welt, von der sie leih >n träumten. Nun müssen sie das tiesste Heimweh leider. Wolom (Ebental). (S t e rb e s a i!.) Am 13. Februar starb die Gastwirts- und Besitzerssrau Maria Herbst aus Setsch Nr. 1 im 68 Lebens¬ jahre. Eine längere Krankheit hak sie, gestärkt durch öfteren Empfang der heil. Sakramente, in Geduld ertragen. Die Verstorbene hatte noch das Glück, ihren Sohu und Schwiegersohn, die in Graz hausieren, an ihrem Sterbebette zu begrü¬ ßen. Beim Begräbnis, das Sauntag deir 15. stattfand, halte sich die ganze Pfarre beteiligt. Sie ruhe in Frieden. Werderb. („Marto".) Herr Gemeindevor¬ steher Johann Patre, welcher sich vor zwei Mo- uaten beim Ausgleiten den Mitteifinger der rechten Hand durchschoß, ist wieder soweit geheilt, daß er am 21. Februar in unserem Berge einen Eber, welcher 140 Kilo wog, erlegen konnte. Wir gra¬ tulieren ihm in beiden Fällen. Di.jenigen Pächter aber, welche Schwarzwildjagden unterließen, laden wir dazu ein, um viele Bauern von' Schaden und ichlaflosen Nächten zu befreien. Werdreng (Vermählung.) Am 2. v. M. wurde in der katholischen Kirche zu Beograd Fcl. Paula Högler von Verdreng Nr. 8 mit dem Herrn Franz Chevera, Fleischhauer, getraut. — Viel^Glück! Lrmosnjice (Tschcrmoichnitz). Die Hauptver¬ sammlung des Spar- und Darlehenskassavereines findet Sonntag den 15. März um 2 Ühr nach¬ mittags im neuen Amtslokale im Gemeindehause statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aussichlsrates. 3. Prüfung und Genehmigung der Jahresrechnung für 1930. 4. Wahl des Vorstandes. 5. Verlesung und Bespre¬ chung des Revisionsberichtes. 6. Allfälliges. Wenn zur anberaumten Zeit die Hauptversammlung nicht beschlußfähig märe, so wird eine halbe Stunde später ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Mitglieder eine beschlußfähige Hauptversammlung mit obiger Tagesordnung abgehalten werden. Maverke (Maierle). (Todesfall.) Gestor¬ ben ist Sonntag den 15. Februar der Besitzer Matthias Stienc aus Döblitschberg im Alter von 73 Jahren. Das Begräbnis sand am 17. Feber unter sehr starker Beteiligung statt. Auch die Maierler Feuerwehr, deren Mitglied er war, nahm daran vollzählig teil. Stiene war ein braver, fleißraer Mann und bei allen Nachbarn beliebt. Die Erde sei ihm leicht! Hraz. (Nachrichten aus Österreich.) In Stainz feierte Herr Kollmann, angesehener Bürger und Bürgermeister, seinen 70. Geburtstag; zwei Brüder Kollmann übersiedelten im Anfänge des 18. Jahrhunderts aus Gottschee nach Steier¬ mark und ließen sich in Stainz, bezw. Kumberg nieder. Die Gemeinde Allerheiligen bei Wildon be¬ ging den 60. Geburtstag ihres Seelsorgers, des Pfarrers Schleimer, festlich. Ein Bruder des Ge¬ nannten wirkte viele Jahre als Oberlehrer in St. Johann i. H. und starb voriges Jahr als Pensionist in Graz. Beide sind Söhne des ein¬ stigen Mühlenbesitzers „Neumühle" bei Breg (Rain). In Bruck a. M. wurde ein Hausierer beim nächtlichen Heimgänge überfallen und seiner Bar¬ schaft von einigen hundert Schillingen beraubt. Die Täter konnten ausgeforscht und verhaftet werden. In Rottenmann starb die Hausbesitzerin Frau Schleimer; sie war die Witwe des vor vielen Jahren verstorbenen Kaufmannes Schleimer, eines Gottscheers aus Loschin. Seine früh verstorbene erste Gattin war eine Gottscheer Schönheit aus Koblarje (Koflern) (Mörtsch Miene). In den meisten Märkten und Städten Stei- ermarks haben sich im Laufe der Zeit Gottscheer niedergelassen, die aber schließlich in die neue Umgebung aufgingen, nur die Namen weisen noch auf diese hin. Alt-Gottscheerland. Häufig schon wurde die Frage aufgeworfen, ob das Gebiet von Gotlschee vor der ersten großen Einwanderung schon be- siedelt war. Jeder, der Zeit und Lust hat, möge zu dieser Frage sprechen. Im Kofler Schachen wurde vor vielen Jahren in einer Höhle ein ziemlich hohes Tongefäß ge¬ sunden, ähnlich den in vielen Orten Sleiermarks entdeckten aus der Keltenzeit. Dieser wahrschein¬ lich geschichtliche Fund ist jetzt im Gottscheer Gymnasialmuseum aufbewahrt. Bei dem Bau der Gottscheer Eisenbahn fanden im Kofler Schachen Felssprengungen statt; auf einmal ein Geklirr G-ttscheer Z-irurg — Nr. 7 und herumflogsn zahlreiche runde und eckige rö¬ mische Münzen. Wer ha: psts-m Schatz in den Filsen verwahrt? Lebten etwa schon Römer hier? Wohin diese Münzen kamen, ist mir nicht be¬ kannt. Welchen Weg schlugen die ersten Einwanderer von Ribmcr ein? Viele werden sagen, natürlich den Weg über Dolenja vas- Schweineberg usw. Es ist ja möglich, daß sich hier schon ein Weg befand; aber die jetzige Straße scheint viel später gebaut worden zu sein. Vielleicht war der regere Verkehr auf der allen Straße, die am Fuße des Kumetzle, durch die Kofler Gmscher nach Koblarje (Koflern), dann in gerader Richtung nach Stara cerkev (Mitterdorf) und wahrscheinlich durch einen der Gärten (Putersch) in die Mitte des Ortes führte. Weiter ging der Weg beim Schuihause vorbei, nach Mlaka (Kerndorf), durch die Traten zur Kirche Corpus Christi und in die Stadt. Dann berührte die alte Straße noch Koprivnik (Nesfeltal), Schöflun, Črnomelj Noch zu meiner Jugendzeit kamen auf ge¬ nannter Straße Krainer auf ihren kleinen Wä¬ gelchen durch Koflern gefahren. Es wäre sehr interessant, wenn auch andere zu diesen meinen Mitteilungen Stellung nehmen und ihre Meinung zum Ausdrucke bringen würden. Wirtschaftliches. Der Hausierhandel hat sich überlebt und trägt heute, wo die Zuckerwaren¬ handlungen m den Städten wie Pilze aus der Erde heroorschicßen, nichts mehr. Es wäre daher viel vernünftiger, wenn sich die lieben Landsleute wieder eifriger mit Viehzucht und Landwirtschaft beschäftigen würden. Wenn man jemandem immer wieder sagt, er taugt nichts, so glaubt er schließlich selbst daran. Ähnlich steht es mit dem stets zu hörenden Ge¬ schwätz von der Unfruchtbarkeit des Gottscheer Bodens. Das Gebiet von Lozine (Lüschin) über Stara cerkev, (Mitterdorf) Kočevje bis Mozelj (Mösel) könnte ein herrliches Ackerland werden und die besten Ernten geben, wenn man es gut düngen und rationell bearbeiten würde. Verlasset daher nicht eure schöne Heimat, bebaut die jetzt brach liegenden Äcker wieder; bleibet im Land und ernähret euch redlich! Wenn auch jetzt die Einnahmen gering sind, so seid ihr immer noch besser daran als Hunderte Gottscheer in der Fremde. Klagenfurt. (Ernennung.) Der Bundes¬ präsident hat den Finanzrat Dr. Franz Juran, einen gebürtigen Altsager, zum Oberfinanzrat er¬ nannt. Unseren herzlichen Glückwunsch. Wien. (Verein der Deutschen aus G o lt s chee.) Das 39. Gottscheer Kränzchen, das am 1. Februar in F. Aufischers Sälen (Münch¬ nerhof) stattfand, hatte ganz das Gepräge eines gut bürgerlichen, urgemütlichen Balles. Der vor¬ nehme Rahmen, die wirklich geschmackvollen Kleider der jugendschönen Tänzerinnen, die ganze Stim¬ mung — alles ball-, nicht mehr kirchtagsmäßig wie noch vor wenigen Jahren. Unter den zahl¬ reich erschienenen Gästen konnten wir diesmal Wiens volkstümlichste Schauspielerin, Frau Hansi Niese, mit Herrn Gemahl und Sohn begrüßen, ferner den Präsidenten der Reichsorga, Herrn Kommerzialrat Karl Plaß, mehrere Inhaber von Wiener Gcvßhandlungshäusern und andere Ge¬ schäftsfreunde unserer heimischen Kaufleute. Sehr erfreulich auch die große Zahl der Landsleute, von denen manche wenigstens dies einemal im Jahre ihre Zugehörigkeit zu uns bekunden. Daß dem Tanzvergnügen bis zum Schlüsse mit Feuer- eifer gehuldigt wurde, ist für jeden verständlich, der die reizenden Tänzerinnen bewundern konnte, die vielfach Heuer zum erstenmale am Faschings¬ leben teilnahmen. Alles in allem: den Bemü¬ hungen unseres rührigen Ausschusses war wieder ein voller, allgemein anerkannter Erfolg beschieden, der sogar unseren Säckelwart befriedigt hat, und das will in dieser Zeit der entsetzlichen Wirt- schaftsnot was heißen. — (Die diesjährige Hauptversamm¬ lung) unseres Vereines findet Sonntag den 8. März in P. Deierls Gastwirtschaft, 1. Babenber¬ gerstraße 5, stakt. Tagesordnung: Berichte der Sachwalter, Neuwahlen, Beschlußfassung über die beabsichtigte 40 Jahrfeier des Vereines. Nach Er¬ ledigung der Tagesordnung gemütliches Beisam¬ mensein. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Tagesordnung werden die Mitglieder um be¬ stimmtes Erscheinen ersucht. Gäste herzlich will¬ kommen. Wien. (Sterbefall.) Am 9. Februar d. I. starb Herr Oberinspektor i. R. Leop. Schuster im 71. Lebensjahre. Der Verstorbene, der bis K-itk 3 An äen Auten tzualttäten An den SLkönen Normen An den 8ekr nieäriAen ?rei86n erkennt man ciie au8 cker eiZsnsn Dbrenkabrik in cter Lekvvem. Dasckenukren von 44 vin aukvv., ^rmbanct- ukren von 88 vin, ^Veckerubren von 49 vin. Ksieksts Auswsbl von desoeren Obren, Oolct- unct Lilberwaren in sever Preislage im grossen neuen illu8triertsn sakreakstaioK, äen 8ie ko- 8tenl08 erkalten vom Okrenkabrikakaua n. l,zubljana 4l2. zur endgültigen Liquidierung der Öfterr.-ungar. Bank dieser als Oberinspektor vorstand, zeigte lebhaftes Interesse für das Gottscheer Volk und Land. Sein Vater stammte aus der achtbaren Familie Schuster in Verdreng. Er ruhe in Frieden! WrooKkytt. (Sterbefall.) Nach längerer Krankheit starb am 28. Jänner im St. Antonia- Hospital John Slimpfl aus Mahovnik (Moos- wald). Erst 35 Jahre alt, mußte er von seiner Frau und zwei minderjährigen Kindern für immer Abschied nehmen. Im vorigen Sommer war er einige Wochen auf Besuch in der alten Heimat, um seine Mutter und Geschwister nach sechzehn¬ jähriger Abwesenheit wiederzuseheu ünd sich auch körperlich zu erholen. Ec war unter den hiesigen Landsleuten sehr beliebt, wovon auch die zahl¬ reiche Beteiligung seiner Verwandten und Freunde an dem am 31. Jänner stattgejundenen Leichen¬ begängnisse zeugt. Ec ruhe in Frieden in fremder Erde! Der Familie aber unser innigstes Beileid. — (Gottscheer Vereine.) In den Mo¬ naten Dezember und Jänner hielten die Gottscheer Vereine ihre jährlichen Beamtenwahlen ab. Bei der Wahl des G. Kr. U. V. war die Versammlung unter der Leitung des Herrn Josef Deutschmann wieder sehr gut besucht. Dabei wurde das älteste Mitglied und Gründer des Vereines Herr Matth. Kump unter Glückwünschen und Überreichung von Blumen zum Präsidenten des Vereines ernannt. Als Vizepräsident an Stelle Rudolf Kump wurde Josef Schneller gewählt. Johann Krische, Schatz¬ meister; Franz Meditz, Finanzsekcetär; Josef Bac- telme, Schriftführer, nahmen ihre Plätze für ein weiteres Jahr wieder ein. Vertrauensmänner sind: Gottfried Tittmann, Joses Deuischmann und Johann Meditz. Weiters wurden Kranken¬ berichte erstattet und der Berich: über die Christ- bescheruna, welche am 28. Dezember un Gottscheer Klubhause unter Führung des Hecrn Gousried Tittmann und Dirigemen Josef Sellinghausen von 2 bis 6 Uhr nachmittags, besucht von sehr vielen Kindern der Gottscheer Eltern, in schönster Ordnung verlief, wurde mit großem Beifall zur Kenntnis genommen. Es wurden von den Kin¬ dern Weihnachtsliedcr gesungen und hernach er¬ folgte die Verteilung von Geschenken an ungefähr 200 Kinder. Jedes kam auf seine Rechnung. Darauf wurden die letzten Vorbereitungen für das herannahende dreißigjährige Gründungsfest des G. Kr. U. V., verbunden mit einem Bauernball, besprochen. Am 24. Jänner fand das 30. Stiftungsfest, verbunden mir dem Gottscheer Bauernsall, statt, wobei sich ungefähr 3000 Personen emgefunden hatten. Alle waren dabei recht zufrieden gestellt. Im vorhinein wurde befürchtet, daß der Bauern¬ ball wegen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise in finanzieller Hinsicht eine Einbuße erleiden werde, aber mit Dank kann bemerkt werden, daß der Ball wie jedes Jahr vor sich ging. Im übrigen scheint der Gottscheer mit den schlechten Zeiten hier noch nicht so sehr getroffen zu sein, denn er hat das richtige Verhalten in den guten Zeiten verstanden und kann sich auch den schlechteren an¬ passen. Bei den Wahlen des Österreicher M. K. U. V. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 7. Jahrgang XIII. trat Herr Adolf Schauer nach siebenjährigen Diensten als Präsident zurück. Statt seiner wurde Alois Fink gewählt. Weitere Beamten sind: I. Hutter, Vizepräsident; Franz Reitter, Schatzmei¬ ster; Ferdinand Novak, Finanzsekretär; Rudolf Kosar, Schriftführer. Vertrauensmänner: Ferd. Matzelle, Alois Rom und Adolf Schauer. Die Beamten des Gottscheer Männerchores: Franz Meditz, leitender Sekretär; Matth. Meditz, Finanzsekrelär; Karl Stalzer, Schatzmeister; R. Sterbenz und John Löschte Revisoren. Der Gottscheer Damcnchor steht unter der Leitung der Frau Sophie Kump. Für beide Chöre ist Dirigent Herr Josef Sellinghausen. Gottscheer Central Holding Company: Prä- sident Ferdinand Novak, Vizepräsident Ferdinand Matzelle, Schriftführer Franz Deutschmann, Kassier und Rechnungsführer Adolf Schauer. Klubhaus¬ verwalter Pepi Sterbenz. Landwirtschaftliches. Über Milchnutzung. Von Wilhelm Fürer. (Fortsetzung.) Auch bei größter Reinlichkeit ist es nicht zu vermeiden, daß Spaltpilze in die Milch kommen. Um der Gefahr zu begegnen, daß sich diese ver¬ mehren und Veränderungen der Milch, vor allem das Sauerwerden verursachen, muß die Vermeh¬ rung der Keime verhindert werden, was durch Abkochen oder Abkühlen derselben geschehen kann. Das Abkochen wird vor allem angewandt, um die Milch im Sommer haltbar zu machen, wie auch die Herstellung halbarer Butter. Das Abkühlen kann, wenn auch unvollständig, erfolgen durch Luftzug, z. B. durch Aufstellen an einem zugigen Fenster, besser ist aber, man stellt die Milchschüsseln in kaltes Wasser, oder läßt die Milchkanne von kaltem Wasser überrieseln. Das Kühlen ist besonders dann eine wichtige Maßnahme, wenn die Milch weiterhin versandt werden soll. Erhitzte Milch muß ebenfalls abgekühlt und durch entsprechenden Verschluß vor dem Zutritt von Spalt- pilzen geschützt werden. Die Aufbewahrung der Milch bis zum Ver¬ sand soll in kühlen, abgedunkeltcn, luftigen und reinen Räumen, am besten in eigenen Milchkellern oder -kammern, erfolgen. Schlafzimmer, Küchen, Kartoffel-, Kraut- und Rübenkeller sind unbedingt unbrauchbar zur Aufbewahrung der Milch. Alles, was schlechte Gerüche ausströmt, ist der Milch fernzuhalten; sie darf daher nicht in Räumen aufbewahrt werden, wo etwas z. B. mit Karbo- lineum oder frischer Ölfarbe gestrichen ist oder die mit Lisol, Karbol u. d. g. desinfiziert wurden. Die manchmal auftretende Erscheinung, daß die Milch bei der Aufbewahrung vorzeitig gerinnt, salzig, schleimig, fadenziehend, bitter, blau, gelb oder rot wird, hat fast ausnahmslos ihre Ursache darin, daß bestimmte Spaltpilze beim Melken oder später in die Milch geraten, dort sich üppig entwickeln und besondere Stoffe erzeugen. Manch- mal können auch Fehler in der Fütterung oder Verdauensstörungen die Ursache zu den genannten Milchfehlern sein. Rührt dis Milchveränderung vermutlich vom Futter her, so hilft gewöhnlich ein Futterwechsel. Angefügt sei endlich, daß die Zusammensez- zung und Beschaffenheit der Milch der gleichen Kuh recht schwanken können, so hat die am Abend ermolkene Milch meist einen höheren Fettgehalt als die Morgenmilch. Die erste dem Euter ent¬ strömende Milch ist fettarm, hingegen ergeben die letzten Züge die fettreichste. Unmittelbar nach dem Kalben wird die eiweiß- und salzreiche Erst¬ milch — Kollostrummilch genannt — abgesondert, erst nach 5 bis 8 Tagen erhält die Milch die gewöhnliche Zusammensetzung. Die Erstmilch ge¬ hört dem Kalb und darf ihm nicht vorenthalten werden, und soll vor Ablauf von 14 Tagen nach dem Abkalben Milch weder zum menschlichen Ge¬ nuß, noch in die Molkerei abgegeben werden. Die Milch von altmelken, halb trockenstehenden Kühen eignet sich nicht mehr gut zur Verwertung, da sie salzig schmeckt und schwer aufrahmt. Jeder Bauer soll genau wissen, wie viel Milch ihm jede Kuh, die er im Stalle hat, jährlich gibt und dienen zur Feststellung der Milchmenge die „Probemelkungen". In denjenigen Gegenden, in denen der Bauernstand fortschrittlicher ist, macht diese Proben jeder Bauer und sollten diese Milch¬ proben auch bei uns eingeführt werden, weil sie unbedingt zu einer geregelten Wirtschaft gehören. Der Vorgang ist höchst einfach. Wöchentlich ein¬ mal, z. B. am Sonntag, wird nach jedesmaligem Melken die Milch aemessen oder abgewogen. Würden in der Früh beispielsweise 3 4 l, Mittags 3'1 l und Abend 2'9 l ermolken worden sein, so ergibt die Summe dieser Zahlen 9'4 l für den ganzen Tag oder für eine Woche, da diese sieben Tage hat, 9'4 X 7 — 65 8 l. Werden schlie߬ lich am Ende jedes Jahres die Wochenleistungen summiert, so erhält man die Jahresleistung. Gut ist, wenn gleichzeitig auch der Fettgehalt wenig¬ stens annähend festgestellt wird, wozu man sich eines Rahmmessers oder Kremometers bedient, der ein mit einer Einteilung versehenes Glas ist, in weichem 24 Stunden die Milch stehen bleibt. Da sich der Rahm durch die Farbe von der Milch unterscheidet, kann man an der Einteilung seine Höhe leicht ablesen. (Kremometer und auch Melkeimer, an denen sofort nach dem Melken, ohne Rücksicht auf den Schaum die Milchmenge abgelesen werden kann, besorgt die landwirtschaft¬ liche Filiale.) Was die Verwertung der Milch anbelangt, so diene sie in erster Linie zur Ernährung des Bauern, seiner Angehörigen und Dienstboten, in zweiter Linie zum Verkaufe an solche, die nicht in der Lage sind, Milch produzieren zu können, in dritter Linie zur Aufzucht von Jungvieh und Ferkeln und erst in vierter Linie zur Erzeugung von Butter und Käse oder zur Abgabe an eine Molkerei. (Fortsetzung folgt.) Herausgeber ».Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerker. Schriftleiter: Alois Krauland, Koöevje. Buchdruckerei Joses Pavliöek u. Co. in KoLevje. Gin Dienstmädchen wird ausgenommen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. Sin Aauernfiaus samt den dazu gehörigen Gcundstücken ist preiswert zu verkaufen. Auskunft erteilt Gastwirt Johann Kump in Koprivnik (Nesseltat). Zuchtstier 14 Monate alt, ist billig zu verkaufen. Anzufragen bei Janez Kozina in Gorica vas 51, P. Ribnica. Vereinigt kechnirclie l.efiranrtaster> fier ttokereteckniscke^erifanstLlldnsenieufrckule- fun Llektrotecknik un6 ^asckinelldau. 8on6er8tudienplLne für Automobil- uoü blux- tecknik unü Letrjebswi88en8diaN. i eckniker8ckllle. ?rc»xr. Ko8ten1o8 v. Sekretariat. Vie trauernden Hinterbliebenen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die Frau Mittwoch den (8. d. M. um halb (0 Uhr abends nach kurzem schweren Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, in ihrem 68. Lebensjahre von diesem Leben abzuberufen. Die irdische Hülle der teuren Verblichenen wurde Freitag den 20. d. M. um halb 5 Uhr nachmittags vom Trauerhause Nr. 79 aus auf dem hiesigen Friedhöfe im eigenen Grabe zur ewigen Ruhe bestattet. Die heil. Seelenmesse wurde Samstag den 2(. Februar um 8 Uhr früh in der hiesigen Stadtpfarrkirche gelesen. Koöevje, im Februar (93;. die vielen Beweise inniger Anteilnahme anläßlich des ^/UNlilllAUtlg. Ablebens unserer geliebten Mutter, Schwiegermutter, Gro߬ mutter, Schwester und Tante, wie auch für die vielen Kranzspenden sowie die sehr zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse, insbesondere der hochw. Geistlichkeit sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mtonia Lop geb. Kölbel Kaufmannswitwe und Kausbesitzerin Vie neue Kinlagenstand am 31. Dezember 193« 18,013.622 50 Din üdernlmmt Einlagen aut Düchel und in lautender Kechnung ru denen Sedlngungen. M gewährt Darlehen gegen Sicherrieliung durch Aechrel oder Hypothek viliig »na rchneli. Säuerliche Kredite r°/<>, Mchrelkredite iv°/°, Kontokorrent ,0°/°. karrariunden von r dir ir Uhr und von r di; 4 Uhr an allen Werktagen. ZjM- und varlebenskaM, x H-ldverkehr im Jahre 1930 165,213.115 Din kuianre kontolrsrrentdedingungen für Kaufleute. Kortenlore Durchführung der Intabulatis» und Stempel- freiheit für die Schuldrcheine. G*