für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. U^ 73. 8a,n8t»3 ÄS« II. SeptQindo». 1847. Reisebilder eines Touristen. Von Alexander Sko fitz. Das Tauern haus. (Fortsetzung.) c^Som Frost fast erstarrt, trat ich in das Haus und setzte mich zu einem helllodernden Feuer, das in der Küche auf einem ungeheuern Heide brannle. Nachdem die wohl-thuende Wärme die Glieder wieder geschmeidig gemacht halle, begab ich mich in die Gaststube. Diese ist schmal, eng und nur mit einen, Fenster versehen, welchem gegenüber ein einfaches Bett für Uebernachcende sich befindet. Am Fenster selbst steht ein Tisch, von Bänken umgeben. Die Kammer war geheizt, aber die Atmosphäre darin für den ersten Augenblick fast unerträglich, indem ein Modergeruch, vereinigt mir den feuchten Dünsten, welche den von Nasse rinnenden Wänden durch die Wärme entstiegen, den kleinen Naum erfüllte. Sogleich beim Eintreten bemerkte ich, daß ich nicht der einzige Gast war, denn am Tische saßen bereitS 7 Personen , von welchen 3 den uncern Platz einnahmen; es waren Hirten, welche bald nach meiner Ankunft das Haus verließen. Den obern Platz nahn, eine Gesellschaft von 4 Personen ein, nämlich ein bejahrter Mann in der Kleidung eines ländlichen Bürgers, dann eine Frau, die in seinem Alter zu stehen schieu, nebst einem Mädchen, das einfach, aber unge-meil, nett angezogen, in ihrem Benehmen nicht das Mindeste der gewöhnlichen ländlichen Undeholfcnheit in Gegenwart eineS Fremden zeigte und mit ihren sanften, wennauch nicht besonders schonen Gesichtszügen eine gewähltere und klangreichere Sprache verband, als man sie ihrer Umgebung nach erwartet hätte; sie hielt die Hand eines neben ihr sitzenden jungen Mannes umfaßt, indem ihr großes blaues Auge mit dem vollsten Ausdrucke gefühlten Glückes zeitweise an ihn, haftete. Alle von Freude strahlenden Gesichter bildeten einen grellen Gegensatz zu den mürrischen Hirten, welche über das Wetter sich ereiferten. Nacy den der Gelegenheit angemessenen, gegenseitig gewechselten Redensarten wurden wir schnell bekannt, wie es gewöhnlich auf Reisen der Fall ist, nur dieses Mal mit dem Unterschiede, daß es nicht bloß eine kalte Bekanncjchafr eines Zusammentreffens weniger Augenblicke war, sondern da ihr Benehmen etwas so einnehmend Natürliches hatte, daß ich mich in ihrer Gesellschaft sogleich heimisch fühlte, schloffen wir keine Bekanntschaft, sondern eine innige Freundschaft. Inzwischen entleerte sich das Gewölke seines Ueberfiuffes und sendete einen momentanen Hagel herab, um dann, seiner allzu großen Bürde befreit, mit leichteren Schwingen das weitere Ziel in der Ferne zu suchen, wodurch das Firmament erheitert und die Luft durch den Einfluß der Mittagssonne wieder erwärmt wurde. Liebe macht den Menschen desto empfänglicher für Na-lurschöiiheiten, je edler sein Gemüth ist; diesem Emfluffc gehorchten auch die jungen L Böhmen, Ungar» und Oesterreich. «) ..Diese schwarze Trauerkleidunq« waren seine Worte, »ist Euch keineswegs anstä»dig, denn <3uer Gemahl hat durch den Tod einen Weg zum Leben gefunden, und ist bloß hingegangen, die Belohnung von Gott zu empfangen, weil er dem Herrn Christo das Hunaar-land und das Königreich erhalten, die Feinde des christlichen Na-mene vertrieben und den Hungarn Frieden geschasst,» ,.ä Den I'>rx » nlllui'ü ncl zlnlulntiunem lxclu« eint ol ln-lc.> clcxNliz olliuin vo-I»rc l»ll»oidil!> Iilllnäicii«," setzt der Chronist hinzu- Prag hiezu forderten, so hielt er es doch nicht für rarhlich, Georg von Podiebrad, dcm damals in Böhmen so mach-tigen und^' allbeliebten Manne, zu widerstreben. — Sämmtliche Prager Städte hatten sich zum feierlichen Empfange vorbereitet. Die Straßen und Hauser waren mic grünen Zweigen, Blumengewinden und Teppichen geziert, und der Donner der Kanonen, der weit hallend von Wissehrad erscholl, verkündete das Nahen des jugendlichen Herrschers. Jan Rokyczana mic seiner ganzen utraqnistischen Elerisei, der katholische Clerus, die angesehensten Bürger der Stadt und die Zünfte, unter ihren Fahnen gereiht *), bildeten einen fast unabsehbaren Zug, während die vereinigten Magistrate und die Ritterschaft hinausgezogen waren, um ihm noch vor den Thoren die Beweise aufrichtiger Huldigung darzubringen. Da verkündete Trompetenschall die Ankunft des willkommenen Herrschers, und an alle Fenster der Straßen, durch welche der Zug gehen mußte, drängten sich die Neugierigen. — Die ritterliche Jugend, mic herilicher Rüstung, glänzenden, prachtvollen Schildern unoH.lmen geziert, e:öffnete den Festzug, dann folgten die Vorsteher der Zünfte und die Räche der drei Scädce im festlichen Ornate; Ladislaus selbst ritt ein weißes Roß, dessen Zügel und Gurt reich mit Perlen geschmückt, Gebiß und Bügel von gediegenem Golde, das Haupt mit einem schwarzen und mic einer Diamant-Agraffe geschmückten Baret bedeckc; eine goldene Kette, mit Diamanten besetzc, schlang sich um seinen Hals und reichte mic ihrem Ende bis a:i die Brust, wo im reichgefaßten Medaillon die Bildnisse des heiligen Wenzel und Stephan, der Landespacrone Böheims und Hungarns, befestigt waren; in der Hand trug er einen goldenen Slab. Ihm znr Seice litten Georg v. Podiebrad, der mächtige Statthalter, und Heinrich v. Rosenberg; freudig jauchzte daS von der Pracht geblendete Volk. — Rokyczana empfing ihn mic seiner Elerisei und hielt eine wohlgeseyce Anrede, in welcher er dem Könige Glück zu seiner Ankunft wünschte; doch kaun» würdigte ihn der König eines Dankes und als er vollends bei Begrüßung der katholischen Geistlichkeil vom Pferde sprang ui'd fast d.müthig das ihm dargebotene Neligionskreuz Earl's an die Lippen drückre, schüttelte Cunstadc das Haupt, die Ucraquisten stutzten, das frohe Jauchzen des Volkes verstummte und der König hatte durch diese unpolitische Handlung und voreilige Enthüllung seiner Denkweise sich einen gloßen Theil der ihm freudig entgegenschlagenden Herzen entfremdet. Eine unzählige Menge böhmischer, österreichischer und ungarischer Großen und Edlen, deren Letztere an eben so reicher Pracht Alles, übel boten, und welche dem Volke durch die Eigenthümlichkeit ein eben so anziehendes, alö überraschend neues ^chaujpiel boten, machte daS Gefolge, dem sich in bunten Reihen und wirrem Gemische das zahllose Heer der Kämmerlinge, Hausbedienten und Knappen anschloß; doch eine düstere Gruppe »' Kaiser Carl V. hatte 1357 den ehemaligen Nana, und die Ordnung der Würden und Aemter in der goldenen Bulle geändert, auch die Fahne» und Insignien der Zünfte bestimmt, wonach sich spater stets gehalten wurde- - 291 schloß das heitere Bild Eine edle jugendliche Gestalt in: schmucklosen ungarischen Hauskleide litt, mit schweren Fesseln an seines Begleiters Pferd geschmiedet, anscheinend theilnahmlos, doch trotz ihrrr Bande stolz und kühn in Haltung, neben Giskro Brandeisky, dem verdienten böhmischen Helden, die unwürdige Schmach mir Trotz und Verachtung hinnehmend. Es war Mathias Hunyady, deS hingerichteten LadiSlauS Bruder, der zu Prag in Gewahrsam ge-halcen und gerichtet werden sollle. o Unter den Tausenden von Neugierigen , welche die Fenster delagerren, um den vorübergehenden Zug zu sehen, befanden sich viele der reizenden Töchter Böhmens, deren Blüthe sich unstreitig im markgräfiichen Pallaste, der Wohnung G e org's v. Podiebrad und dessen Gattin, Johanna v. Roü° mital, versammeil haue; doch selbst aus diesem «ranze der Schönheit und Anmuth strahlte leuchtend uno unerreicht Katharina, Georg's älteste Tochter, hervor. — Auch sie hatte dem Zuge zugesehen und mit wehmüthigen Blicken war sie der letzten Gruppe begegnet. Doch als der stolze Magyar das feurige Auge zufällig emporhob und sein Blick dem ihrigen begegnete, da zog sie sich cief erröchend zurück, und vergebens wandle Mathias noch einmal den Kopf, um die Herrliche zu sehen. Ein Blick hatte hingereicht, um in zwei Herzen mit unauslöschlichem Flammenzuge die Leiden, bis nun unbekannt, und denen sie, obwohl sich deren plötzlich bewußt, kaum einen Namen zu geben wagten, zu zeichnen. Kaum höite Katharina den Ruf ihrer Mutter, welche ihr befahl, sich nach dem Willen des Statthalters zum Empfange vor dem Könige zu schmücken, und dem zur Feier der Ankunft des Königs bereiteten festlichen Mahle beizuwohnen; stumm und zerstreut, nur mit dem herrlichen Bilde des schönen Unglücklichen beschäftigt, folgte sie ihrer Muccer. — Trotz den Bemühungen des jungen Königs, sich die Herzen der Anwesenden durch Leutseligkeit und herablassende Freundlichkeit zu gewinnen, gelang es ihm doch nicht, jene freudige lkefalligkeil i» die Versammlung zu bringen, der wir unS im Genusse!o gerne hingeben, wenn nichr die Sorge unsern Geist bedruckt; und schon riel früher, als beschlossen, hobLadislau, sich als der Ruhe bedürftig entschuldigend, das Bankett auf; kaum durste ihm die Aufregung der Gemüther entgangen seyn. Während in den obern Gemachern der Freude und dem Vergnügen Altäre gebaut wurden, lag im dumpfen Kerker MathiaS, in stilles Hinbrülen versunken; uicht sein trauriges Loos, nicht die Furcht vor seinem künftigen Schicksale beschäftigte seine Seele, nur der Gedanke an das wundervolle Bild, das ihn uiil der Allmacht der Liebe angezogen halle, war der Gegenstand seines Sinnens, und diese Regungen, eben so neu, als heftig, erfüllten sein ganzes Wesen. _ Auch Katharina, des Festes schönste Perle, war einer dufilosen Blume gleich, die durch ihre Farbenpracht entzückt; wohl eine Zierde des Festes, doch ihr Geist nahm keinen Theil au den Vergnügungen, und die ihr selbst von dem jungen Herrscher, der dem Statthalter schmeicheln wollte, dargebrachten Huldigungen erschienen ihr gleichgiltig und leer. (S chluß folgt.) Feuilleton. Der diesjährige Postulaten-Landtag — für die Procun; Kiain wird übermorgen, am 13. September, Vorn itc^g« nach 9 Uhr im hiesiegen ständischen Landhaussaale abgehalten werden. Gine sehr tragische Liebesgeschichte — enthält die ^Wiener Zeitschrift", die sich in Braunschweig zugetragen hat. Ein jnnger Mann in den ersten 20ger Jahren, Sohn eines uiner» Beamten im L^nl^e, war längere Zeit mit eiüem junaen , liebenswürdigen Mädchen verlobt; jedoch sollen gewisse Gründe ein gespanntes Verhältniß zischen bem Liebespaar herbeigeführt, oder dasselbe ganz aufgehoben haben. Vor einigen Tagen reis'l der jmiae Mann auf der Eisenbahn Abends von Braunschweig nach Hannover, läßt sich in einem dortigen Gastdofe ein Zimmer geben und bedeutet dem Kellner, der ihm Thee und Butterbrot bringen muß, er wolle sich soaltich zur Ruhe begeben. Am Nachmittage des folgenden Tages, etwas über 4 Uhr, wurden die Bewohner de5 Hauses durch den Knall eines Schusses aufgeschreckt: da fällt es ihnen ein, daß man von jen«n, am Abend vorher angekommenen jungen Manne noch nichts wieder gesehen und vernommen habe. Man eilt zu seinem Zimmer, erbricl't die verschlossene Thüre und findet den Jüngling, aus drei Schußwunden blutend, im Blure schil'immend, aber noch bei völliger Besinnung und der Sprache fähig; er entdeckt nun dem ihn befragenden Hansbesitzer, daß verrathene Liebe ihn zu dieser entsetzlichen Thor getrieben. Um I I Uhr Morgens halte der Unglückliche sich den ersten Schuß, der aber sonderbarer Weise von Niemand im Hause gehört worden war, gegeben; die Kugel, die das Herz treffen sollte, war etwas höher hinweg durch die linke Brust gedrungen. So, sein Bluc von sich strömen sehend, haile der Jüngling mir entsetzlicher Slandhaftiukeic gehairt, daß der Tod ihn befreie. AIs er aber endlich zur Ueberzeugung gelangte, daß die Wunde uichl tödllich sey, schoß er sich ecwa um 3 Uhr Nachmittags eine zweite Kugel durch den Kopf, welche durch die rechte Schläfe seicwäits eindringt, unterhalb des Auges durchgeht, aber an dem Naseuwül'el wieder ihren Ausgang nimmc. Da auch diese Kugel den ersehnten Tod ihm nicht gibt, schießt sich der Unglückliche später die dritte durch den Kopf, Eischöpfung und Blutverlust mochte die Hand unsicher uemachr haben, denn auch diese drille Ku^el war nicht auf der Stelle lödtend, lveil erst nach einigen T^gen der junge Mann nach langen» Leiden verschied. Antiquität — Im Augustiner-Kloster zu Erfurt wurde, nach öffentlichen Nachrichten, die ursprüngliche, von der gebräuchlichen etwas abweichende Melodie des Liedes: „Eine feste Burg" u. s. w. auf einem Noienblatte, das zugleich die alte Hymne: .0 8»i,cli88i'm»" :c. enthält, aufgefunden und soll bei dem beooistehenden Sängerfeste auf der Wartburg gesungen werden. »Der einfache Choral," heißt eö, ist mir einein «anz einfachen «Pos^unenhall" begleitet, den der alte Sangmeister Michael Präcoris dazu gesetzt hat." Die drei Hanptangeklagten des Pohlenpro-zeffes: Mieroslawski, Kosinski und Dombrowski, — schildert, wie der „Humorist" mittheilt, ein Berichter.-ei stalter der „Weser Zeitung" wie folgt: Es ist schwer, sich einen männlich schönern Kopf zu denken, als den Mieros-lawski's. Die hohe freie Stirne, die fein geschnittene Nase, das Feuer der Augen, der scharf geschlossene Mund, der schöne volle Bart, das lockige blonde Haar, in Verbindung mit der größten Gewandtheit und Eleganz des Benehmens, zeigen den Mann, dein die Natur für seine Siege vo,n Hause aus ein anderes Gebiet angewiesen hat. Am wenig-sten imponirt durch sein Aeußeres Kosiuski, auch drückt — 292 sich in seiner Physiognomie am wenigsten von allen Dreien der slavische National. Charakler aus. Eingefallene Backen mit der velhana.!iiß?ollen, scharf adgegränzten Nöthe, ein lebloses Auge, eine fast jchlaffe Haltung lassen schließen, das; die lang dauernde Haft seine Körperkrafc gebrochen und den Keim zu einer gefährlichen Brustkrankheit gelegt habe. Dagegen verrath das ganze Wesen Dombrowski'S den echten National - Pohlen. Ein f^st mlilaltenaitig gelbes und mageres Gesicht, die weir auseinder stehenden, stechenden Augen, die starken Backenknochen, der lange rabenschwarze Bart, die hohe stolze Halluna., das ernste Wesen, die fast etwas eckige Bewegung, so seht Ihr der Manner in Pol)-len in Menge, so denkl Euch den echien pohlmschen Starostell. Gine abscheuliche Bosheit — >Der Spiegel" erzählt nach einem Prio^tberichc aus Marmarosch, das; in Galizien unlängst drei Böseivichte den Henkerrod erlitteti, welche eine mit ihrer Tochter, einem 16jährigen Mädchen, einsam wohnende Witwe überfielen, sie ihrer Habe beraub' ten, hierauf sie gebunden auf den Dachboden schleppt, n, vor ihren Augen die junge Tochter mischendelten und dann das Haus anzündeten, so, das; beide Unglücklichen verbraimcen. Ein Cannibalismus fast oh»e Beispiel in unseren Tagen! Der einfache Galgemod ist da gewiß eine viel zu gelinde Strafe, und die Feinde der Todesstrafe sind durch einen solchen Fall besiegt. Die Behörden halten viel zu thun, um die gräßlichen Verbrecher vor der Volkswuth zu schützen Gin Mordbrenner. — In Lemschau wurde ein Bettle? so eben ertappl, als er damic umging, andere Leute zu Bettlern zu machen und ein Iägeihaus in Brand steckte. Der Mordbrenner wurde standrechtmaßl'a aufgeknüpft. Der Mörder des griechisch nichtunirten Pfarrers in V3ien — ist am 26. August in der Bri-gittenau als eine halboerwesie Leiche im hohen Grase liegend gefunden worden. Vermuthlich nahm er sich mittelst Gift das Leben, indem man an dem Kadaver keine a'lißerliche Verletzung fand; übrigens war er nur nach den Kleidern als der Mörder des Pfarrers zu erkennen, da die bereits in hohem Grade vorgeschiittene Verwejung das Gesicht völlig unkenntlich machte. Papierkorb des Amüsanten. Als bei einer Hofcour des diplomatischen Corps ein alter Höfling sich durch seine unmäßig dürren Beine auszeichnete, sagte ein Witzlina.: »Es ist doch sonderbar; ich kann nicht mit mir einig werden, ob dieser Herr drei Degen tragt, oder ob er auf drei Füßen geht." Man lies't in den Berlinischen Nachrichten vom 20. August Folgendes: »Bei einem auf dem Kreuzberge erhängr gefundenen Manne wurde ein Zettel gefunden, aus welchem folgende Ursache des Selbstmordes hervorging. Er schrieb darin, daß er nur, um seine Frau, die ihm untreu wäre und deren erster Mann sich bereits deßwegen den Hals abgeschnitten hatte, einen Possen zu spielen — sich erhänge. Denn, da er sich selbst das ^eben nähme, erhielte sie die 40 Thlr. aus der Steibcasse. in die er sich habe einkaufen müssen, nicht; und es wäre ihm daher ein Genuß, diejenige , welche ihn im Leben so oft betrogen, doch wenigstens durch seinen Tod zu kränken!" Es ist dieß gewiß eine feine Art, Jemand bis in den Tod zu ärgern! Ein Freund eines Pfarrers, welcher erfahren hatte, daß Letzterer einige Gäste bekommen würde, die wahrscheinlich bei ihm übernachten dürften, wollte es ihm zu wissen machen, und sandte den ihm gerade unterkommenden Ge- richtsdiener mit dem Auftrage hin, er solle nebst einer Empfehlung ausrichten: der Herr Pfarrer möchte heute noch einige Betten richten, da ?r sie wahrscheinlich branchcn würde. Dieser aber verstand fehl, und lichtete die Post zum Erstaunen des Herrn Pfarrers so au?: er inöchre heuce noch einige Gebete verrichten, da er sie wahrscheinlich noch brauchen würde. )k. Nonner's Easiuo-Kaffehhaus. Es ist eine von sehr vielen Reisenden, bic Laibach bcwckten. aufgestellt? Vch^uptung, daß die große, geräumige Localität unsers schönen Eassno-Kaffehdauses in Vezug auf Räumlichkeit, Höhe und vortbeilhafte Lage alle KaffMauö - Localitaten Triest's und aller Nackbarstädt? bis nach Wien hinaus übertreffe. Eine solche Behauptung unbefangener Reisender muß um sü unparteiischer klingen, als Touristen, die aus Resi^ denz- und andern großen Städten kommen, mit ihrem Lobe gemeiniglich nicht zu verschwenderisch zu seyn pflegen Die neue. eben vollendete und so geschmack - als prachtvolle Re° novirunq dieses ersten und schönsten Kaffehhauses von Laibach wird nun sein früheres Renommc! um ein Bedeutendes erhöhen. Dieses Locale ist in seinem jetzigen Glanz? nicht nur eines der größten und bestens situir-tcn, sondern zugleich eines der prachtvollsten und schönsten, die es in der Monarchie gibt, und nimmt auf der ganzen Route von Triest nach Wien unbestritten den ersten Rang ein. Nicht überladene Pracht des .'lmeuble» ments. sondern die Großartigkeit des Locales selbst ist cs, welche diese Caffeterie weit über andere stellt. Dieser Geräumigkeit kommt die nun vorgenommene, wirklich kostbare Rcstaurirung tresslich zu Stalte», Alle Wänoe des Kaffehhauses si„d mit dem sogenannten 8>ln:«o I,«!i