s ü I Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Johann Hladnik. «H/? 3»^ Samstag den 1^. April__________^SS». Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und Samstag. Der Preis des Nlnttes ist im Comptoir ganzjährig 3 fl. halb. jährig i fi. 3« kr. Dur« die Post ganzjährig h fl., halbzahrig 2 fi. C, M. Vorschlag zu einer Eisenbahn w, lHe Triest und Fiume direct untereinander und beide wieder mit 2 aibach auf dem möglichst kurzen Wege verbindet. (Schluß.) «'^en Beweis, daß sich die Sache wirklich so verhalte, will ich im Folgenden zu geben trachten. Den Ausspruch über die Möglichkeit und die Aüsmittlung einer solchen unterirdischen Eisenbahnstrecke müßte wieder eine genaue Untersuchung, geleitet von Männern, wie ich sie früher angegeben habe, liefern. Den Beweis, daß die Reka wirklich in der Nahe von Trieft verlaufe, verdanken wir dem leider bereits verstorbenen Hrn. Lindner, der im Jahre 1840 die Treb ich-Grotte und in ihr die Neka entdeckte.*) Benützt man nun die Entdeckung Lindner's und beginnt die Untersuchung des unterirdischen Verlaufs der Reka aus der Trebich - Grottv, indem man Kähne in dieselbe herabläßt, und sucht man auf denselben, gegen den Lauf des ') Lindner ging mit dem Plane um. das Masser der Nika aus der TlebichiGrollc durch einen Stollen nach Triest zu leiten, auf ti, Rea» l'silung dieses Projectcs wandle er sein Vermögen, welches jedoch schon d>» Kosten »,r Untersuchung der vielen senkrecht im Karste verlaufen-b'" Wäi-.gf, bis er endlich die Grotte und das Wasser fa„d, aufzehr-'"» <3r beschrieb diese seine Entdeckung im ^Oest. Lloyd» und in dcr Vr'laq, d«r ^AUg.Augsburaer Zeitung" 'm Jahre 18'li- M°r,ot beschreibt diese Grotte so: „Nordöstlich vonTrebich. ziem« «>'« genau in d>>i Mitte zwischen diesem Orte uno Orelieg. 800 Klaf-.t'r «.er«»? lüdlich von Fern.lich (welches zwischen Bessana und Op-»schlna an der Fahrslraß.' liegt), findet man den Eingang derselben; "^^" '" "" wenig weites Loch. das senkrecht in die Tief, geht. -«"" ^""" l'^t 1022 Fu« unter der Erdoberfläche. 62 Fuß über ,dcm M"rcsspi.gel; daß W«ss„ i„ derselben ist 12 Fuß lief.» S. 35: Uebel d.e Z.oloqisch,« Verhältnisse von Istrien. mit Berücksichtigung Dalmatiens und der angränz.nden Gegenden Croatiens. Untel-Krains und des Gorz.>r-Krei!.ö. ^^ ^ ,^ ^mmiss. b. V r a u m ü l l e r (aus dcn..Naturwissenschaftlichen ud^^^^^„ g^melt und durch Subscriplion berausgeged.., von W. H a i d i n g e r. 2 Band. 2. Tl>.. V, 57,) - vonA. u. Morlot, Lommissär des geognost. montan, Vereins f. Innerösteli. :c. Flusses steuernd, mithin in der Richtung nach St. Canzian hm weiter zu kommen; würde man von da aus auf die ebenfalls bereits früher angegebene Weise versuchen, die Untersuchung mit dem Laufe des Wassers zu führen, um desto schneller zum Ziele zu gelangen ^),—ich bin überzeugt, daß sich als Enderesultat dieser Untersuchung die Möglichkeit, die Eisenbahn von St. Canzian bis in die Trebich-Grotte unterirdisch fortzuführen, ergeben wird. Es wäre auch nöthig, jedoch mit der gehörigen Vorsicht den Verlauf der Reka noch eine bedeutende Strecke mit dem Flusse gehend, aus der Trebich-. Grölte abwärts zu untersuchen, um mit Bestimmtheit sagen zu können, daß sich die Reka in der Nähe von Triest nicht in's Meer ergieße — denn die Beweise für die Ansicht, daß die Neka erst bei Duino in die See falle, mithin abgewandt von Tn'est noch einen so weiten unrelirdischen Verlauf nehme, sind nicht so bedeutend und schlagend, um die Unmöglichkeit der Ausmündung in der Nahe von Triest darzuthun. — Es wäre auch möglich, daß man bei der Untersuchung in der Richtung nach Bt. Canzian eine Seiten-Abzweigung des Reka-fiusses fände, welche vielleicht in der Nähe von Triest in's Meer ausmündet. Sollte aber auch diese Hoffnung vereitelt werden, so geh'örr ein Tunnel aus der Trebich-Grotte nach Triest nicht zu den Unmöglichkeiten. Er würde circa 1500 Klafter lang werden müssen, brächte aber zugleich den Vortheil, daß neben der Eisenbahn auch der ganze Reka-Fluß herausgeleiret werden könnte, der dann Triest hinreichend mit Wasser versehen *) Dieses ist bereits zum Theil geschehene »enn der Herr I a c o l> S w e t« tina, Vrunnenmeistsr der Stadt Triest, b>»t am 13. Juni 18^0 vo>» St. Canzian aus die Rcka in ibrem unterirdüchci Verlaufe durch die Grotten in einer S!r>cke vo» H10 Klaftern binncn 6 Siun?en nnl« telst Kähnen verfolgt, ist »ber von d»r weit,rn Untersuchung ihres Laufes n i ch t der Hi n d er n i ssc halber abgestanden, sondern bloß, weil er schon aus diesem Stück? und aus dcr Richtung des lZomp^s-ses von Südost nach Wcst schließen zu können glaubt,, das, die Ret» diese Richtung nach Westen beharrlich beibehalte, mitbi» gegen Duino zu weiter v.-rlaufe und sich Triest blos; auf circa 160aKlafter nähere, für welche letztere V»rmulhung die heftigen LilNltrömungen aus den Karstlöchern bei Tr.'bich sprachen. Beil. der „Aüg. llugsb. Zeit.," 18!l1, 28. April. S- 9N. 118 würde, und diese Herausleitung müßte auch geschehen, wenn in der Nähe von Trieft, eine. ?luslnüijdlU>g der Reka sich nicht auffinden ließe, denn es mußte der Reka ein Mfluß nach Trieft geboten werden, um die Regulirung ihres Laufs zu ermöglichen und das Aufstauen derselben im Laufe durch die Grotten zu verhüten. ,/„ ^ ,^, /..'. Auch an dieser so bedeutenden unterirdischen Eisenbahnsirecke werden die senkrechten Schachle größtentheils überflü.-f)ig werden, denn es finden sich in der Richtung zwischen St. Canzian und der Trebich.-Grotre auf dem Karste so viele Locher, die mit dem unterirdischen Laufe der Reka communiciren, und eines derselben ist ja der schachtartig verlaufende Eingang «u die Trebich-Grotte. —Diese im Kalkgebirge vielfach verzweigten, theils horizontal, theils senkrecht verlaufenden Gange und Schachte, die durch die Locher am Karste nach außen communiciren, unterhalten in den Höhlen, durch welche die Reka fiießt, einen beständigen Luftzug. — Die Vortheile einer Eisenbahnlinie ausgeführt in der Richtung, wie ich sie hier angegeben habe, welche, wie ich hoffe, sich auch realisiren lassen wird, sind in Kürze folgende: l.) Ist sie die kürzeste, die nur immer möglich (denn die beiden andern,bereits tracirten Linien sind bedeutend langer). 2.) Verbindet sie die beiden wichtigen Seestädte Triest und F i u m e direct mit einander und beide wieder mittelst der möglichst kurzen Eisenbahntrace, die nach Laib ach führt, mit Wien, dem Centrum der Monarchie. — Wird nun auch in der Folge Triest mit Venedig durch eine Eisenbahn in Verbindung gesetzt — und kommt eine Flügelbahn zu Stande, die bei Steinbrück von der Südbahn sich abzweigend, längs der Save über Ratschach, Gurkfeld, Rann, Agram, Sissek zum Anschluß an die Dampfschifffahrr auf der Save geführt wird: so ist eine Dampf-V e rbindu n g zwischen Mailand, Venedig, Triest, Fiume und dem schwarzen Meere auf dem kürzesten Wege hergestellt.—> 3.) Da die bekannten fürchterlichen Bora-Stürme in diesen Karstgegenden den Eisenbahnzügen viele Hindernisse wahrend der Zeit ihrer Herrschaft bieten werden, so wären sie wenigstens an den unterirdisch verlaufenden Strecken dieser Eisenbahntrace unschädlich. 4.) Die Neben-Vorthe ile, welche die nothwendig mit dieser E i sen ba hn füh ru ng verbundene Negulirung der unterirdisch verlaufenden Flußstrecken der Laibach und der Neka mit sich bringt, fallen für sich allein, betrachtet, schon so bedeutend aus, daß, sollte sich auch die völlige Unmöglichkeit, die Eisenbahn so bedeutende Strecken unterirdisch zu führen, herausstellen (was gewiß nicht zu , befürchten steht), so würden sie für sich allein schon die Kosten der Untersuchung decken, welche den unterirdischen Verlauf der Reka und der zwei Flußstrecken der Laibach ausmitteln soll; — sie bestehen: H.) In der bereits angegebenen Trockenlegung des Lai-bacher und Zirknitzer Moores, und mithin in der Ge- Gewinnung vieler Quaöratmeilen' Landes für den Ackerbau. . ' ^ ' d ) In der Herausleitung des ganzen Reka-Flusses nach Triest und mithin in der Versorgung der ganzen Stadt mit dem nöthigen Tririkwasser. ^.), In der Verhütung der Überschwemmungen im Reka- Thale bei St. Canzian, wo es sich ereignet, daß bei starkem Regenwetter die Wassermasse an der Oeff- nung, die deutend wird, und der Fluß sich zu einein bis über 30 Fuß liefen See aufstaucht. Die Hindernisse, die eine derartige Eisenbahnfüh-rung zu überwinden hat, und, die Kosten, welche dieselbe verursachen würde, sind zwar sehv bedeutend, jedoch, wie zu erwarten steht, gewiß geringer, als bei d/n zwei andern'bereits tracirten und vorliegenden Eisenbahnlinien -. denn bei derselben entfallt die mir der Uebersteigung so bedeutender Höhen und Wasserscheiden nothwendig verbundene Verlängerung der Bahn. Ob die Erweiterung und Adaptirrmg der im'unterirdischen Verlaufe der Laibach und der Reka vorkoimuendcn Höhlen, um durch dieselbe die Eisenbahn zu leiten, so wie auch die Regulirung dieser beiden Flüsse neben der Eisenbahn, in einer Strecke von im Ganzen 3^/^ Meilen umerirdischen Laufes, mehr Kosten verursachen wird, als die Führung der Eisenbahn längs der Felsenufer der San und der Save bereits gekostet hat, ist nicht so leicht zu entscheiden: ich glaube, die Auslagen werden geringer ansfallen, denn es sind nicht ganze Felsen-Abhänge abzutragen, sondern bloß bereits vorhandene Höhlen und Gänge zu erweitern. Alle diese Hindernisse aber werden von den vielen und so großen Vortheilen bei weitem überwogen, und die scheinbare Unmöglichkeit und das Abentheuerliche, die Eisenbahn so bedeutende Strecken unterirdisch zu führen, verschwindet bei der Würdigung der hier angeführten Gründe. — Großartig und erhaben wird gewiß die Fahrt durch diese unterirdischen Hallen seyn, die das Wasser in Jahrtausenden ausgehöhlt und die eben so lange von keines Menschen Fuß betreten waren, von keinem menschlichen Laute wiederhallten. Es soll eine baldige Entscheidung zn Gunsten der einen oder der andern von den zwei dem Ministerio bereits vorliegenden Eisenbahntracen zu gewärtigen seyn; um aber zu Gunsten dieser dritteu Eisenbahnlinie entscheiden zu können, müßten die Resultate der Untersuchung der zwei unterirdisch verlaufenden Flußstrecken der Laibach und des Verlaufs der Neka von St. Canzian bis Trieft bereits vorliegen. — Ich glaube hier im Vorhergehenden die vielen und bedeutenden Vorzüge dieser dritten Eisenbahnlinie sattsam hervorgehoben zu haben, welche fordern, daß dieser Plan wenigstens nicht ohne eine genaue Vor-Untersuchung auf die Seite geschoben werde, denn der Nachtheil, der scheinbar durch die Verzögerung (welche die nothwendig erst zu machende Voruntersuchung herbeiführen wird) für das ganze Unternehmen erwachsen würde, ist nur illusorisch, und selbst vortheilbringend, wenn etwas Besseres geboten werden kann. II» Ich veröffentliche diesen Vorschlag mit der Bitte an alle jene Männer, die vielleicht bereits nähere Kenntnis; über den unterirdischen Verlauf der Laibach lind Reka haben, da-mit auch sie durch Veröffentlichung ihrer Resultate zur Mög-lichmachung, Förderung und Beschleunigung dieser Eisenbahn-Verbindung das Ihrige beizutragen sich beeilen möchten. ' , Wien im Jänner 1849. " Christian Aug. Voigt, Dr. un» Provisor. Der Scharfrichterknecht. Er.nihuing uon