Die WoWHLtmllnt in N«aiu ulNcr dcn Aerrschern aus dem Dause AallMrg. Vine olllUirgeschichlllche Studie. Von A. von Mcldios. i Wie n. Verlag der Ostcrre ichisch Ungarischen Ucoue. 18W< Vis MoWHMaKoit in Main unter den Hettschcru nus dm Anuse Mllsllurg. Vine rlltturgrschichlliche Studie. Mien. Verlag der Oftcrreichlsch-Unynrischen Revue. 1898. Separatabdruck aus ^ani» XXIII, ^oft ^ dis 6 der Österr.-Ungar. Revue. K. „, l, Hofbuchbrucktrci Carl ssrom,,»- !n Wicn, Die Wohlthätigkeit in Kram unter den Herrschern aus» dem Hanse Halislmrg. Eine cnltllrgcschichtliche Studie. Von P. v. Nadirs. ÄU Mcnschcnlcid z»m Äicuschonwohlo li»d«n, Bri Gott, Ihr stursten löinn rs! Julius Grosse, M2D^^.ie hohe Feier der s>0jährigcn Regierung unseres allgeliebtcu ^^W^ Kaisers und Herrn, Sr. k. und k. Apostolischen Majestät Frauz ^^^D Josefs I., des grölten Wohlthäters der seinem erhabenen .V_I35W-H Scepter anvertrauten Völker, a,ibt uns den erfreulichen Anlasv, im geschichtlichen Rückblicke auf diese sMnsuolle. selten lange Negierunqs-epoche und zugleich auf diejenisscn der Vorfahren Sr. Majestät die hervorragenden Acte der Wcchltliätiqkeit zu verzeichnen, welche im Laufe der Jahrhunderte bis heute unter der glorreichen Herrschaft der Landes-fürstm aus dem Hause Habsbura, in dem Herzogthumc Krcnn qeiibl wurden. Die nachstehende culturgeschichtlichc Studie, sie soll Zeugnis geben davon, wie seit mehr als 600 Jahren auf verha'ltnismäßia, eng-begrenztem Gebiete eine auschulichc Zahl von humanitären (Gründungen und Stiftuugen vollzogeu, von humanitären Verordnungen erlassen wurde, die in ihrer Entstehung auf die Initiative und An- 1 3 Nadics, Die Wohlthätigkeit in Kram rcgung der erhabenen Fiirstcn der Dynastic Habs burg zuri'ickznfülircn sind, und bei dcneu gl'.r oft auch, dem hehreu Beispiele der hochsiunigen Furstcn nacheifernd, Körperschaften und einzelne im Lande sich eifrig und glänzend bethätigt: „Viridu» umlis." Ehe wir aber auf die weiter ausgreifende Darstellung der Wohl-thätigkeitsacte in Krain im Sinne unseres Vorwnrfes des näheren eingehen, mag es gestattet sein, anch auf ältere Epochen in der Landesgeschichte in gleicher Nichtung einen Blick Zu werfen nnd in ganz kurzer Überschau das zusammenzufassen, was das ausgehende 13. Jahrhundert, der Beginn der Regierung des Hauses Habsburg in Krain, in humanitärer Beziehung Hierlands vorgefunden, beziehungsweise was Kraius Annalen bis dahin an humanitären Schöpfungen zu verzeichnen hatten. Nicht wollen wir zurückgreifen bis iu die Tage der weltgebielen-dcn „Noma" im „Noricum" und speciell in Emona ^^ Laibach, wo der praktische Nömcr nach dem Muster der Weltstadt großartige Bauten für die Gesundheitspflege. Bäder und Wasserleitungen, angelegt, deren Spuren wir noch heute ans dem Schnttc graben, hier in der heutigen Landeshauptstadt uud auch an anderen Orten im Lande, die einst „Stationen" des römischen Reiches gewesen;^) nicht wollen wir darüber Nachforschungen anstellen, ob außer der Cunstatierung eines „W<-Imi(:u8 inoäiou8" auf einem in dem Gradi^c des römischen Emona aus-gcgrabeucn, dem Äotulap geweihten Steine") sich vielleicht noch Andeutungen darüber finden lassen, inwieweit die dem Humanitäts-principc gewidmeten Institutionen der römischen Kaiser, die Congiaricn, die unentgeltlichen Vertheilnngeu von Victualicn nnd barem Gelde au das ärmere Volk. die Wohlthätigkeitsanstaltcn zur Verpflegung und Erziehung unbemittelter Kinder — puei-i (^t puoiins aliinLntm-ii — die Einrichtung der Valetndmarien (Fcldlazarcthe) u. a. m., bis in die Mauern Emonas hercingcwirkt' nicht wollen wir es untersuchen, inwieweit schon zn Nömcrzeiten die vou Julian us den heidnischen Priestern zur Nachahmung empfohlene Armenpflege der Christen, die im Gcsel,',buche Just in i ans bereits erwähnten Herbergen sür Fremde (neben Kirchen), die Krankenhäuser (uou Diakonissinnen besetzt), dic Waisen- ') Dimitz, Geschickte Krains. Laibach 1«?^. !, S. 74. 2) Milliner, Emona. Lail'ach 1879. S. ^8? (Nr. 182). unter dcn Herrschern aus dem Hause Habsbnra,. 3 und Findclhäuscr suwic die Hospitäler für alte Personen >) etwa auch hierlands Eingang gefunden. Diese unsere einleitende Überschau, gleichsam dcn Grnnd vorbereitend für die nachfolgende Schilderung der mit der habsburgifchen Herrschaft beginnenden Verhältnisse, muss sich auf jene Äußerungen hnmanitärcn Sinnes beschränken, die, wie gesagt, vom frühen Mittel-alter ausgehend, bis an das Ende des 1.'!. Jahrhunderts heranreichen. Auch iu unserem Lande finden wir nämlich im Mittelalter frühe schon die „Fundation" — nach der Definition in Herrmann von Herrnritts epochalem Werke „Das österreichische Stiftungs-rccht"2) — hauptsächlich iu zweifacher Form auftretend, erstens als Stiftnng zu guttesdienstlichen Zwecken, sei es als Grüuduug von Gotteshäusern und Klöstern, Errichtung von kirchlichen Benefieicn, sei es als stiftungsmäßige Anordnung von rituellen gottcsdienstlichen Fnnctionen, namentlich Iahrtagen, verbunden mit Almoscnvertheilung, Bußgängen n. s. w., zweitens als Gründung von Austaltcn zur Linderung menschlichen Elends, deren Typus das mittelalterliche Hospital mit seiucn verschiedenartigen hnmanitärcn Aufgaben bildet. Die christliche Armenpflege fand demnach in unserem Lande ihre würdige Heimstätte vornehmlich in dem „Hause des hohen Deutschen Ritterordens" (seit 122!-!) und iu dem der „minderen Brüder" (1242), ans dem flachen Lande in den Cistcrcicnscrstiftcn Sittich (1136) und Landstraß (1249) und in der Karthausc von Frcudcnthal (1260) in Untcrkrain sowie bei dcn aus Wien gekommenen Augustinerinnen „im Thal der heiligen Maria zu Michelstättcn" in Obcrtrain (1238) und bei den einzelnen Pfarren im Lande. Von einer frühzeitigen Gründung eines humanitären Institutes in Laibach durch einen Privaten berichtet nnscr berühmte Cm'onist Johann Weikhard Freiherr von Valvaiur in seiner „Ehre des Herzogthums Krain" ') nach einem Manuscripte der Stadt Laibach, ') Göll, Cultnrbilder aus Hellas und Noin. Leipzig 1861. I, S. ^. Jahrhunderts heranreichen. Auch in unferem Lande finden wir nämlich im Mittelaltcr frühe schon die „Fnndation" — nach der Definition in Herrmann von Herrnritts epochalem Werte „Das österreichische Stiftungsrecht" ^) — hauptsächlich in zweifacher Form auftretend, erstens als Stiftung zu gottesdienstlichcn Zwecken, sei es als Gn'mduug von Gottcshäuscru und Klöstern, Errichtung von kirchlichen Beueficien, sei es als stiftuugsmäszige Anordnung von rituellen gottcsdicnstlichen Fnnctionen, namentlich Iahrtagen, verbunden mit Almoscnvcrthcilung, Büßgängen u. s. w., zweitens als Gründung von Austalten zur Linderung menschlichen Elends, deren Typus das mittelalterliche Hospital mit seinen verschiedenartigen humanitären Anfgabeu bildet. Die christliche Armeupflcge fand demnach in unserem Lande ihre würdige Heimstätte vornehmlich in dem „Hause des hohen Deutschen Ritterordens" (seit 122h) und in dem der „minderen Vrüder" (1242), auf dem flachen Lande in den Cistcrcienserstiftcn Sittich (1136) und Laudstraß (1249) und iu der Karthausc uou Frcudenthal (1260) in Unterkrain sowie bei dcn aus Wien gekommenen Augustinerinuen „im Thal der heiligen Maria zu Michclstättcn" in Obcrkrain (12^) nnd bei dcn einzelnen Pfarren im Lande. Von einer frühzeitigen Grüudung eines humanitären Institutes in Laibach durch einen Privaten berichtet nnscr berühmte Cm'onist Johann Ncithard Freiherr von Valvasur iu seiner „Ehre des Herzogthums Krain" ') nach einem Manuscriptc der Stadt Laibach, ') Göll, Culturbilder aus Hellas und Nom. Leipziss 186^. I, S. ÜW. 2) Der volle Titel des grundlegenden Werkes lautet: „Das österreichische Stiftunasrecht. Mit Berücksichtigung der ausländischen Gesetzgebung und mit Benützung amtlicher Quellen dargestellt von Dr. Rudolf Herrmau» von Heirnritt. Ministerialcoucipist im l. l. Ministerium fnr Cultus und Unterricht." Mauz'sche l< uud k. Hofverlags« nnd Uuivcisita'tsbnclchandliina,. Wieu 1896. — Die Mittheilung dieses ausgezeichneten Buches aus der Bibliothek der k. k. Finauz-plocuratiir in Laibach uerdaule ich der Liebeusmüidigleit des Herrn l. t. Hof-ralhes nnd Fiuanzvrocurators für Kraiu Dr. Josef Na5ic', ') III (IX), S. 7W< 1" 4 Radics. Die Wohlthätigkeit in Kram indem er schreibt: „Anno 1041 hat ein reicher Bürger und Handelsmann namens Peter Verlach, weil er keine leiblichen Erben gehabt, in dieser Stadt (Laibach) ein Pnpillcn- oder Waisenhaus gestiftet nnd dazu seine völlige Habe und Güter vermacht. Solche Kinder hat man in diesem Hause zum Guten auferzogen und jedes, nachdem es in etwas erwachsen, zn einem Handwerk, wozu es Lust getragen, gethan." Specielle Hospize zur Aufnahme Armer und Kranker, Pilger und Reisender gab es nrkundlich nachgewiesen schon 1228 u.z. das „Hospitale S. Antonii in Pokcsrukc" (Bocksruck) — Kuzjak im Tuchcinerthalc — im Gebiete der Steiner Alpen zum Übergänge aus der Steicrmark nach Krain (gestiftet von dem Markgrafen Heinrich von Istrien und seinem Bruder Otto, „Herzog von Merauicn")') und ein „Spital" in der benachbarten Stadt Stein (gestiftet von denselben Fürsten und 1332 durch deren Bruder Berthold, Patriarchen von Aquileja, bestätigt).'^) Die Cistcrcieuser vou Viktring bei Klagenfurt unterhielten auf dem Kärnten von Krain scheidenden Berge Loibl bei der St. Leonhard-kapcllc ein Hospiz, dessen Besitz sowie den des vorerwähnten Hospitales am Vocksrnck ihnen Patriarch Gregor von Aqnilcja 1262 bestätigte.^ Da den Viktringcrn später auch die Pfarre Zaycr in Oberkram übergeben war. so mag die Gründung einer „Herberge" im Zaycrfcldc bei der Kirche St. Nikolaus (einer Filiale der Pfarre Zaycr), deren Name noch in dem der Ortschaft „Ierperca" bei St. Nikolaus in verderbter Form erhalten, auf das humanitäre Wirken der Mönche von Viktring nach Krain herüber zurückzuführen sein.^) Auch die Situation des ehemaligen Posthauscs zu Hruschiza im Virnbaumerwalde in Inncrkrain „mitten in den höchsten Wildnissen" neben einer Kapelle — „wo weit und breit kein nahes Haus anzutreffen" — deutet eben durch das Vorhandensein einer Kapelle, wie sie Valvasor noch abbildet,'') neben der altberühmten Atzungsstätte auf das vorherige Bestehen eines Hospizes an derselben Stelle, aus dem sich dann die Poststation herausgebildet. ') Humi, Urkunden- und Negestenbuch des tzerzogthnms Kram. ll, S. 38. 2) Mittheilungen des historischen Vereines fkr Krain, 1855, S. 110. 2) sumi !. o., S. 244. 4) Kodier !^c>ciov!N8, larn, I^ndh'aiMs ZkoHe, I, S. 55. ') I (2), S. 1l!0. nnter den Herrschern ans dem Hause Habsburq. 5 Zur Sanitätspflege im 13. Jahrhundert zählten in erster Linie die bekannten mittelalterlichen Vadcstubcn, und wir haben ans dem Jahre 1260 die Nachricht, dass Herzog Ulrich vun Kärntcn dem Venedictincrstifte Obcrburg im Salnühalc der Stciermark — gegenwärtig Dotationshcrrschaft des Laibacher Aisthnms — ein Haus in Laibach sammt daran stoßender Vadcstube zum Geschenke gemacht habe.') Kaiser Rudolf l. vun Habsbürg bestätigte diese Schenkung im Jahre 1277, und wenige Jahre später (1280) begegnen wir in der Chronik der Stadt Laibach dem Bestände eines Spitales für Aussätzige, eines sogenannten Leprosenhauscs.") Als Herzog Albrecht II. vun Österreich 1350 als Verbündeter des Patriarchen von Aqnilcja nach Friaul zog, folgte auch die krainische Ritterschaft dem Nufe des „Landcsherrn", nachdem seit dem 11. Juli 1283 durch die Eidesleistung der krainischcn Stände für Albrecht I. unauflöslich Krams Geschicke au das erhabene Haus Habsburg geknüpft erschienen. In Laibach „verfestigte" nun Herzog Albrecht ll. dem Deutschen Ritterorden seine Freiheiten, darnntcr das Asylrccht. Wenige Jahre vorher (1345) hat aber die hochherzige Fürstin Elisabeth, Königin von Ungarn, eine Tochter König Wladis-laws I. von Pulen und Witwe des Königs Karl Robert von Ungarn aus dem Hause Anjou, auf der Durchreise nach Neapel in Laibach ciu Hospital sammt Kapelle der heiligen Elisabeth gestiftet, aus welcher Stiftung fodann das sogenannte Vürgerspital, bcziehungs-weife die noch heute bestehende Bürgerfpitalsstiftung hervorgegangen. Ein Hospital in Krainburg, der alten Hauptstadt des heutigen Hcrzogthums Kram. ist urkundlich schon im Jahre 1415 festgestellt; es befand sich in Verbindung mit der Kapelle des heiligen Lcunhard; um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Verfall kommend, ward es unter dem Stadtrichter Johann Slnga 1483 neu aufgerichtet, nnd ein bischöfliches Visitationsprotukoll von 1031 besagt, dass dasselbe um diese Zeit ein stockhohcs Gebäude innehatte, in welchem zu ebeuer Erde die Weibspersonen, im ersten Stocke die Männer untergebracht waren; als letzter Oberspitalmeister erscheint 1760 Nikolaus Sumba genannt. ") ') Oroien, Das Äenedictinerstift Oberburg (1870), S. 40. 2) Mittheilungen des historischen Vereines für Kram, 1«60, S. l)7. 2) I, Lavtižar,/^oliovmli. önp,^ v ) Misealhesf, Laibach 1«6« (Lnegcr, üchenduch,. -'i Urkunde im landschaftlichen Archiv im Nlldolfnmm, «) Dimitz, Geschickte Krains, I, S. 80!i. imtcr den ,verischern ^nl« dcui Hause Haböliurg. 7 den vollsten Schuh luid die beste Förderung cmgcdeiheu licß und speciell die Stiftung dcr Königin Elisabeth von Ungarn für das Vürgerhospital in Laibach durch die Widmung voll N Pfund Wiener Pfennigen zu Verschgängcu ucrmchrte (1444, Oculi in der Fasten), ^) war es anch, der (1478) einen eigenen Wundarzt, den „Juden Michael", zum Lohne für dessen Bemühungen ill Vefreinug vun Christenselavcn aus türkischer Gefangenschaft mit der Ausübung der Praxis in Krain betraute; Kaiser Friedrich lll. war es ferner, der zugunsten der ärmeren Bevölkerung seines Herzogthnms Kram (1461) einen Erlass au den landcsfürstlichen Viccdom gerichtet hatte ..wider Theuerung und Mangel in Craiil". In diesem mehrfach interessanten Acteilstücke heißt es wörtlich: „Wür uernemben, wie in bemelten unsern Fürstenthumb Crain mcrkhlich Theuerung vnd gebrechen sMangcl) sein au gethraidt, Vich vud anderer Nahrung, darum das die uit aufs die uffeue Martht gebracht, sondern allenthalben bei denen Kürchen uud ill deil geuen uerkhanfft werden"; der skaiscr befiehlt demnach dem Vieedom nnd trägt ihm ans, „das du bestellest, Mld bey den (denen), so solch ge-traidt, Vich vnd ander uarruug haben, darob seiest, das sie dic auf die offene Markht bringen und da verkauften", „welch darwidcr mit Knuffen vnd Verkhauffen thun wurden, gegen denselben," su schließt der kaiserliche Befehl, „handlest, als (wie) sich gebührt, damit od-bemeltc Theuerung vnd gebrechen bester baß und füglichcr gewendt mög werden".^) Die Kaiser Maximilians I., des „letzten Ritters", schönem Wahlspruch: „Halt Maß in allen Dingen" entsprechende, 1517 dmch den Landeshauptmann der Stcicrmark, Sicgmund Frciherrn von Dietrichstein, zur Ausrottung des Fluchens nnd Zutrinkens gestiftete adelige St. Christophsgesellschaft erstreckte ihre Wirksamkeit anch auf - Krain; es zählten zu ihren Mitgliedern Hans von Auers-Perg, Freiherr Andreas Naubcr, Wilhelm Lambcrgcr, Christoph und Scifried von Wiudisch-Grätz, Bernhard von Minoorf, Friedrich Paradeyser u. a. m. Die Gesellschaft stand unter einem Hauptmann, jedes Mitglied war verpflichtet, das Bildnis des heiligen Christoph an einer Kette um den Hals sichtbar zu tragen, und Geldstrafen waren auf die Übertretung des Fluch« und Trinkverbotes ausgesetzt. Dass die Gesellschaft ihre Aufgabe uon vornherein ") Mittheilungen des historischen Vereines fiir Krai», 18'i4, S. 25. 2) Klun, Archiu für die Lcmdcsgeschichte des HerzoMnms .Nrimi, II, S. 271 f. 8 Nlidic?. Die Wohlthätigkeit in Kram für keine leichte hielt, erhellt aus ihreu Statuten, in welchen die Mäßigkeit des Kaisers als „übermenschlich" nnd als „zeitliche Heiligkeit" gepriesen wird. Der H 1l> der Statuten normierte, dass das nach Abzug der Alisgaben bei der Jahresabrechnung vorhandene Gescll-schaftsgcld „nach iltatl," des Vorstandes und uon sechs Mitgliedern „in eines odcr inehr Spital" sollte gegeben werden.') Doch der Eifer für diese Gesellschaft und ihre edlen nnd hohen Zwecke erkaltete leider gar bald ans dem infolge der unaufhörlichen Kampfe mit den Türken wenig geeigneten Voden Innero'stcrrcichs, nnd die in ihrer Tendenz so wohlthätige Vereinigung löste sich nach kurzem Bestände wieder auf. Hatte sich bis zur Mitte des 1«. Jahrhunderts die Einfluss-nahmc der landesfurstlicheu Vcrwaltuug auf das Spitalwesen nur gelegentlich ohne Anwendung bestimmter Verwaltungsgrundsähe geltend gemacht, so kam, wie Herrmann uon Herrn ritt in seinem obcn-citierten Buches ausführt, dennoch allmählich die Anschauung zum Durchbruche, dass die Sorge für die Stiftnngcn, besonders die Spitäler, zu dcu wichtigsten Obliegenheiten der landcsfürstlichcu Verwaltung gehöre. Namentlich war es Ferdinand I., dessen auf zeitgemäße Reform des Polizeiwcsens gerichtete Bestrebungen ihn auch diesen Instituten, dcren Wirksamkeit seit den Tageu der Kreuzzügc und Städtegründnngen mit dem Verkehrswesen, mit der Sicherhcits- nnd Gesundheitspflege auf das engste zusammcnhicng, das Augenmerk zuwenden ließen. Er fühlt sich „als obrister Vogt und Stiftherr", dem es «zustellen und gebühren will, dem Allmächtigen zu Lob, Ehr und Prciß und denen armen, dürfftigcn und preßhaften Leuten zum Trost uud Unterhaltung" (Unterhalt), berufen, „ob solcher Spitäler uud derselben Stiftungen zu halten, die cingcrisscnen Mängel nud Gcbrcchcn . .. durch gebührliches Einseheu abzustellen".^) Dieser so überaus wohlwollende Landesfürst ließ es aber Hierlands nicht bei der landcsfürstlichen Aufsicht bewenden, cr trat in genanntem humanitären Sinne bei uns als Stifter selbst auf, indem er mit Verordnung llc äaw Graz 8. März und Wien 2U. Oetobcr 1553 bekennt, dass er „dem gemeinen preßliaftigcn Volk zu Nutz und Nahrung wie in anderen Orten mehr auch in Unserer Stadt Laybach in Crain ') Valliasor l. «„ M (IX), S. 2, ff. 2) Österreichisches Stiftlmgsrecht, S. 75. 2) Generale liom 2. Martii 15ttt, <Üocl. ^U8t., II, S. 3l)li f. Herrmann I. «,, S. 75, Notc 20. lüitcr den Herrschern aus dem Hause Habsbura,- 9 cm ncn Spital erheben wolle"; seine Näthe hätten ilM empsuhlcn, „daß khein bessere gelcgenhcit zu dem Werth alda zu Laybach zn bckhnmben allein (als) das Kloster zn St. Jacob Augustiner Ordens (an Stelle des im heurigen Winter demolierten landschaftlichen Redouteugcbäudcs) und solches von Tag zu Tag in Abfall und Schnlden komme, daß Wir beineltes Kloster sammt allen Einkombcn einziehen und die Klostcrlcut in ander Weg versehen (entschädigen) wollen". So geschah es denn auch, und die Augustiner von St. Jakob in Laibach kamen nach St. Jakob am Steckhcn (San Giaeomo al Palo) nächst St. Veit am Pflaumb (Fiumc), d. h. nach dem heute blühenden, um die alte „Abtei" gelagerten Wintereurorte und Seebade in Abbazia.^) Dieses Spital wurde als k. k. Hufspital zunächst zum Zwecke der Verpflegung erwerbsunfähiger Bergarbeiter des t. k. Quecksilberberg-wertes in Idria gegründet, und die Fundation bestand in einer Gült von 33 Huben (sogenannte Hofspitalsgült), aus mehreren einzelnen Äckern nnd Wiesen, ferner in vom erlauchten Stifter bewilligten, von Seite des landesfürstlichen Viccdomamtcs ausbezahlten Vciträgen jährlicher 1000 fl. Nach der über Anordnung des Kaisers Ferdinand II. im Jahre 1597 erfolgten Einräumung des Klosters St. Jakob in Laibach an die Jesuiten wurde dem in Ncde stehenden t. k. Hoffpitalc das gegenwärtige Gebäude der k. k. Vezirkshauptmannschaft Hingebung Laibach auf dem Vodnikplatze überlassen und die gänzliche Verpflegung der Siechen, dann der Erwerbsunfähigen nnd der krüvpcl-haften Soldaten einer eigens aufgestellten Administration übergeben. Das Verdienst, das Gebäude später in jenen Stand versetzt zn haben, dass dasselbe dem wohlthätigen Zwecke vollkommen entsprechen tonnte, muss übrigens dem Bischöfe Thomas Chrön, welcher das Laibacher Visthum 15U8 angetreten, znerkannt werden. Die Anzahl der im Hofspital mit allem Nothwendigen Versorgten belief sich im Durchschnitte auf 30 Männer und 0 Weider; letztere wohnten jedoch nicht im Gebäude, sondern erhielten auswärts die Gcldportion täglicher 7 Kreuzer. Dieselben waren verpflichtet, täglich fünfmal das Vater Unser, Aue Maria, Credo und Salve Regina, abends den Rosenkranz und die Litanei zn beten, von 10 bis 11 Uhr vormittags in der gegenüberliegenden Franciscanertirchc (dem heutigen 'j Siehe meiuc „Geschichte des landschaftlichen Civilspitals ii> Lmliach" (1887), S. 10 f. 10 MdicS. Die Wohlthätigkeit in Kram ' Gymnasialgebäudc) dcm Amte beizuwohnen, nachmittag vou 4 bis 5 Uhr bei der Litanei sich einzufindcn und die Andachten für die durchlauchtigsten Stifter des Erzhauses Österreich Gott aufzuopfern. Zur Vermeidung des Müßigganges wnrdeu die Pfriinducr :uit verschiedenen Hausarbeiten beschäftigt. Die Franciscaner erhielten fnr die kirchlichen Verrichtungen bei den Pfründnern jährlich 52 Gulden. Die Pfrü'uduer bewohnten die Localitäteu des Spitalgcbäudes zu ebener Erde und jene des ersten Stockwerkes; das zweite Stockwerk war als Wohnung für Waisenkinder benutzt, daher man das Gebäude anch häufig „Kiudcrhaus" nannte. Später wurde ein Theil dieser Waisenkinder auf Kosten des Bisthums im Gesänge unterrichtet, und wurden dieselben als Chorsänger in dcr Domkirche verwendet.') Die kraiuische Landschaft, die schon am Beginne des 16. Jahrhunderts die Pflege des Sauitätswcscns ernstlich in die Hand genommen hatte — durch Bestellung eines landschaftlichen Medicus, Dr. Jakob von Felters, 1516 und durch strenge Überwachung der Apotheker 1518 — richtete im Laufe des genannten Jahrhunderts angesichts der großen Bedrängnisse, die dem Lande aus deu vielfachen Nöthen von Pest und Hungertyphus erwuchsen, ein volles Augenmerk anf den Znstand der in ihrem Bereich befindlichen Spitäler. Wir ersehen ans den Acten dieser hoheu Körperschaft, dass die Spitäler in Stein, Krainburg, Gurkfcld, Müttliug und Nudolfswerth, wie sic. entsprechend der autonomen politischen Verwaltung, unter der Aufsicht der Landschaft staudcn, betreffs ihrer Einrichtung uud Führung der strengen Controle jener Corporation unterworfen waren, nnd wir finden z. B. zum Jahre 1571 (15. Febrnar) den Beschlnss des Ausschnsscs angemerkt, „dass die Spitalmeister von Nndolfswerth, Stein und Krainburg mit ordentlichen Auszügen der Spitalsrechnungen im Namen des Landeshauptmannes zum nächsten Hofthaiding nach Laibach erfordert werden". ^) Wegen einer „um sich fressenden Seuche" (nichts weniger als die Lepra, sondern die Syphilis/') wurde im Eiuvernehmcn der krainischcn Landschaft und der Stadtgemcindc Laibach 1586 in Laibach ein Kraukcnhcms „Lazarcth" errichtet^) lind zwar auf dem Platze neben 1) Stesla, Die k. l. HofspitalsstiftlMg. Mittheilungen des historischen Vereines für ktrani, 1857, S. 14 ff. 2) LlNidsäniftliches Archiv im Museum R,idolfumm in Laibach. -') Lipftitsch, Topographic von Laibach (18'^), S. 266. 4) Valvasor 1. e„ III (XI,. S. 6W. unter den Herrschern mis dem Hause Habslmra,. 11 der St. Petcrskirche an der Stelle der heutigen St. Peters-Iufanterie-ka ferne. Schon war in diesen Tagen sogar nach Krain der Nnf des segensvollen Wirkens des 1540 in Granada von Juan di Dio gestifteten nnd 1572 vom Papste anerkannten frommen Vereines der barmherzigen Brüder gedrungen, nnd es wurde die Einführung derselben anch in Kram im Jahre 1591 in Anregung gebracht; bis zum Jahre 1643 liefen diesbezügliche Verhandlungen,') doch die Einführung selbst blieb, wie wir später sehen werden, der Zeit Kaiser Josefs ll. vorbehalten. Die Stadtgcmeinde Laibach, die im Einklänge mit der Landschaft für das Sanitäts-, bczichungHweisc Spitalswesen gleichfalls eifrige Sorge hegte, unterstützte 1541 ganz besonders die „Siechcnweibcr"; wir begegnen nämlich in dem Gerichtsprotokolle „gemeiner Stadt Laibach" vom genannten Jahre (1. Jänner) der Anfzcichnnng. dass die Stadtväter dem Kirchenpropst zu St. Peter. Hans Tischler, auftrugen, „Dieweileu dic grusle Kältcu gwcrt", dcu „Ariuen Siech-Weibern beim Crischen" alle Wochen einen „halben Gulden rheinisch" zn geben.") Ein schöner humanitärer Zng geht durch die vom Bürgermeister, Nichter und Nath der Stadt Laibach 1579. 25. August dem Schneider-Handwerk der Stadt Laibach gegebenen Statuten, wie sich die Meister und Gesellen gegenseitig zu verhalten haben; da lesen wir H l7: „Wenn ein Schneidergesell oder Bub trank würde und nicht vermögend wäre, in seiner Krankheit aus eigenem aufwarten zu lassen, soll man ihm aus der Büchse mit Vorwissen der vier geschwurnen Meister nnd soviel dieselben für gut bcsiudeu eine Hilfe geben. Wenn sich aber die Krankheit verschlimmern nnd verlängern würde, dann soll er, liis sich sein Zustand zum bessern schickt, in einer jeden Wertstatt nacheinander allweg vierzehn Tag erhalten werden." Und die nuterm gleichen Datnm erlassenen weiteren Bestimmungen für die Meister besagen tz 3! „Die Lade oder Büchse, aus der im Falle der Noth den armen Meistern daraus geholfen wird und damit andere Leute oder die Stadt Laibach nicht beschwert werden, so soll zu ihrer lder Büchse) Erhaltnng uud Mehrung derselben hicfür ein jeder Meister alle Quatember Sonntag vier schwarze Pfenning hinein legen. Wer das ') Acten des Domcapitels in Laibach. 2) Altere Registratur der S'adt Laibach. 12 Nadics. Die Wohlthätigkeit in Krain nicht thäte, der soll um acht Krcnzcr gestraft und das Geld in die Büchse gclegt werden."') Wie anderwärts in Österreich,") so gesellten sich in Krain seit drin Zeitalter dcr NcfoiNlation zn den alten Stiftungs-zweckcn neue hinzu. So vor allem Stiftnngen znr Bildung dcr Ingend, welche in unterschiedlicher Form auftreten: alsViloungsanstaltm, welche entweder selbständig gegründet wurden oder durch Zusammenziehung von einzelnen Stiftungen zu Cmwictcn oder Seminarien entstanden, oder als Handstipcndien für Studierende; daneben entwickelten sich auch hicrlands noch mehr als singulärc Erscheinung Almosenstiftungen, Familicnstistungen religiös confcssiouellcn Charakters, endlich Hninani^ tätsstiftungen verschiedener Art. Wie anderwärts war nämlich im Laufe des Mittclaltcrs bei uns der Iugenduutcrricht auf die Klöster beschränkt gewesen; später errichteten zwar Städte und Märkte auch in Krain Schulen, die jedoch nur auf ein geringes Niveau dcr Bildung berechnet blieben; so bestanden derartige kleinere Schulen in Laibach bei St. Nikolaus, bei St. Peter und an dcr deutschen Ordenscominende im 13., 14. uud 15. Jahrhundert, in Rudolsswcrth. Laas, Stein, Neifuitz, Wippach, an welch letzterer der berühmte Diplomat nnd Schriftsteller Siegmnnd Freiherr uon Herberstciu seinen ersten Unterricht erhalten; jene bei St. Niklas in Laibach, die im Lanfc der Zeit eingegangen war, ' ist infolge Verordnnng Herzogs Ernst des Eisernen 1418 als Trivium mit lateinischem Sprachunterricht rcactivicrt worden.") „Die erste ordnungsmäßige Schnle mit oier Classen uud lateinischem Sprachunterricht" errichteten aber die eUangclisch gesinnten Herren und Laudlcitte dcr krainischen Landschaft, und sie versahen solche mit einer durch dcu berühmtcu Philologen uud sector der traimschen Landschaftsschule Nikodemus Frischlin entworfenen Schulordnnng (158L). Diese Schnlordnung Frisch lins, im allgemeinen von humanitärem Geiste dnrchwcht, enthält auch eine interessante Bestimmung betreffs Unterstützung armer Knaben mit den nöthigen Schulbüchern. Es heißt nämlich im Capitel II „Von dcr Ulcissigcn Vesncchuug dcr schucl" u. a.: „Endlich soll reiner in dcr Schul geduldet sondern heimgeschickt 1) H,imi, Archiv fiir HcimcUsfimde, I!, S, «3 f. 2) Her rinn iiu von Herrn litt l. <>., S. 71. '>> Rt'nlniiiicMiU!) Anton von (^lolio<'nik in seinem uerdienstvolleu Werle „Ü^rsichc der Verunüllin^s- uudNcchtegeschichtc des Bandes Krain" (I8W), S< 4«. unter den Herrschern aus dem Hause Habsburg. 13 werden, welcher aus fahrlessigkheytt der ältern die nottwendige bucchcr uitt mitt sich bringt .... es scynd denn vatterlose vnd allerdings hilflose Waisen, denen mitt den allnmscu geholfen mag werden." >) Hatten schon gleich nach der dnrch Herzog Christoph von Würtemberg, den mächtigen Förderer des Protestantismus, an der Tübinger Universität vorgenommenen Neueinrichtung des „fürstlichen Stipendiums" und der ans dem Nachlasse seiues aus Krain gebürtigen erprobten Kanzlers Michael Tiffcrnus 1557 erfolgten Errichtung des ,Mip6iiäium Ilkkornurn" zwei evangelische studierende Jünglinge aus Krain, Samuel Vudina und Johann Gebhart, in letzteres als Stipendiaten Aufnahme gefunden, fo sahen sich im Fortgange der evangelischen Ncligionsbcwcgung in unserem Lande und durch das Be-dürfuis nach entsprechend gebildeten Predigern und Lehrern die evangelisch gesinnten Stände des Herzogthums Kram veranlasst, auch ihrerseits an evangelischen Hochschulen in Deutschland Stipendien zu stiften, nachdem sie längere Zeit hierfür nicht fixierte Subventionen ertheilt hatten. Die im Nnsschussc versammelte Laudschaft der Augs-burgischcn Confession beschloss demzufolge am 3. April 1582 „zu möglichster Steuer uud Abhilfe bereits erscheinenden und zu besorgenden Mangels an tüchtigen Kirchen- uud Schuldicncrn, die sowohl der windischeu als der deutschen Sprache kuudig, drei besondere Stipendiaten, krainerische Landeskinder, zuvörderst in lde, I!, S. 03 f. 2) Herrmann vo» tzerrnritt!. 0 Gulden rheinisch) bis einer oder der andere zu der Landschaft Kirchen- und Schuldiensten, dazu sie sich insonderheit verbinden sollen, für quali-ficirt erkannt nnd dazn berufen wiro".^) Die Kirchcnreformation in Krain hatte auch im Gefolge gehabt, dass die evangelisch gesinnten Stände und Bürger 1564, als die Pest in Laibach wüthete, die Bürgerhospitalkirchc zur heiligen Elisabeth in Besitz nahmen und bis an den Schluss des Jahrhunderts daselbst ihren Gottesdienst abhielten. Und selbst auf die Verwaltung des Bürgerspitals war die kirchliche Bewegung nicht ohne Einfluss geblieben; denn wir begegnen in dem Berichte des landcsfürstlichcn ') Professor I. Wallner, Nikodemus Frischlins Entwurf einer Laibacher Schulordnung, aus dem Jahre 1582. Jahresbericht des Laibacher Staats-Ober-gymuasiums, 1888, S. 15. 2) Theodor Elze, Die Universität Tübulgen und die Studenten aus Kram (1877), S. 6 f., S. <>0 f. 14 Nadics. Die Wohlthätigkeit in Kram Viccdoms fur Krain an die erzherzoglichc Regentschaft in Graz (1595) dcr Vcschwcrdc, dass „die von Laibach" (dcr Magistrat der Stadt Laibach) die Worte des fürstlichen Befehls „zur Ersetzung dcs Bürger-spitalmcisters" dahin glossieren, dass nur ein Spitalmcistcr Katholik sein müsse, sie hätten demnach einen „seelischen" Unterspitalmeistcr gewählt. >) Mit den Tagen dcr „Gegenreformation" trat in diesen Verhältnissen rasch eine Änderung ein. Der energische Gcgenreformator. dcr Laibachcr Fürstbischof Thomas Chrön, kann in seinem an den Papst Paul V. erstatteten Berichte übcr dcn Znstand der Laibachcr Diöcese (1616) darauf zurückweisen, dass er die Kirche St. Elisabeth am Hospitale dcr Vürgcr. „welche die lutherischen Prediger durch 50 Jahre besetzt gehalten, nachdem dieselben 1599 vertrieben wurden, wieder eingeweiht habe", und bezüglich dcs kaiserlichen Hospitals, dessen Einkommen er auf jährlich 2000 Gnldcn beziffert, kann er gleichfalls constaticrcn, dass dcr Laibacher Bischof zusammen mit dem Landeshauptmann und dem Vicedom dcn Vorstand desselben bildet) Die znr Durchführung dcs Gegcnreformationswcrkes vom Fürstbischöfe Thomas Chrön nach Laibach berufenen „Väter der Gesellschaft Jesu", die, wie oben erwähnt, die Übersiedlung des kaiserlichen Hospitals von St. Jakob in das Gebäude gegenüber den ??. Franciscancrn veranlasst hatten, übernahmen schon 15W die lateinische Schule aus dcn Händen dcr Landschaft und constituierten sie als ihr „Collegium". Mit dem Collegium, dessen Vcstaud durch namhafte Schenkungen des Landesfnrstcn nnd andere crgicbigc Unterstützungen gesichert war, wurde nnn aber anch ein Seminarium oder Convict in Verbindung gebracht, in welchem Studierende theils unentgeltlich, theils gegen Bezahlung oder als Stiftlingc vollständige Verpflegung sowie den bezüglichen Unterricht in den niederen nnd höheren Schnlcn erhielten. Über dieses Icsuitcnseminar gibt ausführlichen Anf-schluss ein Manuscript der k. k. Studicnbibliothek in Laibach,") welchcm wir entnehmen, dass das Convict bereits (1600) ein eigenes Haus bei St. Jakob in dcr Nä'hc des Collcgiums besaß, dass die Zahl der Seminaristen (Convictistcn) von 10 im Jahre 1600 auf 80 im Jahre 1612 gcsticgcn war. sowie dass im Jahre 1617 schon >) Mthcilimgcn dcs historische,, Vereines Mr Krai,,, 1867, S. 02. 2) Mittlicilmisseü des historischen Vereines für Kram, 1«54, S. 63< 2) 1?ol, No. 156, 1ll8wrig, ßemnilu'jj I^d211 wegen der grassierenden rothen Ruhr unter den Kindern, um die Abwehr dieser uud anderer „unter den Leuten einreihender, gcfchwindcr und gefährlicher Krankheiten Zu berathen",-) und 166!» finden wir schon einen „Protomcdicns". Die „inncrüstcrreichischc Regierung" in Graz pnblieicrte 16) Dimitz. Geschichte Kraintz, III, S. 452 f -') Landschaftliches Archiv im Museum Nlidolfimtm m Laibach. '/ Siehe meine „Geschichte des landschaftlichen Cwilspitales i>, Laibach", S. 18. 16 Nadicö. Die WohlthätisM in Krnin Das bestrenonnuiertc Warmbad Töplitz in Nnterkrain — Besitz dcs Fürsten Karl Auersperg — ward schon um die Mitte dcs 17. Jahrhunderts in seinen vortrefflichen Heilwirkungen beschrieben durch den landschaftlichen Arzt Dr. Burthardt, der dasselbe durch einen Zeitraum von 30 Jahren erforscht hatte, und ist es das Verdienst unseres unermüdlichen Chronisten Valvasor gewesen, diese erste aus Kram bekannte balneologische Abhandlung seinem vielgenannten, K><^9 erschienenen Hauptwerke „Ehre des Hcrzogthums Kram" einverleibt zu haben.') Ein specifisch hygienisches Werk veröffentlichte der landschaftliche Physicus und Mcdicus Wulfgang Andreas Vidmavcr, Philu-sophiä et Mcdicinä Doctor, ein gebürtiger Laibacher aus der in einem Zweige geadelten zahlreichen krainischcn Familie Vid may er, unter dem Titel: «H^Fi^n6 86u üi8»6rt«,tion^8 I^ilo^oMoa«. Nkäic^k D« ^ÜI-6. Oido 6t ?0tU, <1U«,t>il)5lililg. ^7 Akademie der Wissenschaften, „^«.ä^mia Opdi-osorum" (l6'.>3), und ill der Errichtung einer philosophischeu Faeultat (1704) äußerten, welch leytere durch eine Subskription von 10.8n Anschlüsse an eine fromme Bruderschaft, doch immerhin von Äcdentuug als eines ersten und so frühen Zeichens des gefühlten Vcdürfuisscs einer Abhilfe iu der Noth für materiell bedrängte Bauern. Es bestand uä'mlich vou 1700 bis 1784 au der ') v. Glolioc-nil l. «.. S, 47. 2) „Jakob Schcll von und zu Echellendlira, und seine Stifluligen" (iimliach 1848. 4«, 8« S.). 2) hmidschlifl, 4", ^tr. «5. 2 18 Radics. Dic Wohlthätigkeit in Main Filialkirche I^ilt.«,« )Icl.liil,« Vii^iui^ in Primskau (Primskuvo, Bc-zirkshauptniannschaft Stein, Ortsgcmcindc Prcasscl, Dccanat Krain-burg) die Bruderschaft I^^^t^« Hlaiic^ Vii^im-s, wclchcr dcr Papst Illnoccnz XII. mit Breve vom 2. Jänner 16W das Recht dcr Con-stituicrung verliehen hatte in der ausdrücklichen Voraussicht, dass die Mitbrüder und Mitschwcstcrn dieser Confratcrnität so viel möglich Werke dcr Frömmigkeit und christlichen Charitas ausüben werden 7tcn Jahres vier arme Mägdl aufgenommen, mit Kleydnng, Wasch: Vctt-Gcwand nnd anderen Erfordcrnufscn (und zwar ans alleinigen von mehreren frommen Wohlthätern zusammengetragenen heiligen Almosen) versehen und mitler Zeit zu civilen Leuten zur Verpfleg- und Verkostung sowol als znr Instruction nnd guten Erziehung gegeben und angedungcn worden scynd; Und wie nun sofort Ihro Kayserl. Königl. Majestät unser allergnädigstc Fran auch für die gute Erzichnng derer verlassenen armen Kinder ganz vorzüglich becyfcrte allcrmildcstc Landesmutter sothauen Fürgang und bcschehcucn Anfang eines Waisenhauses vermöge darüber eingelangter allerhöchsten Bcstättigung sowol allcrgnädigst beangenehmiget, als dessen Fortjctz- und möglichste Vermehrung allerhuldrcichest anbefohlen haben, so beruhet die Each nunmchro einzig und allein au den ferneren gütigen Beytrag frommer Wohlthätern, womit dnrch dergleichen gütige Vcyhülf dieser würllichc Anfang nicht allein unterstützet sondern anch mit Aufnahm mehrerer armen Waisen nach dem Beyspiel anderer Länder ein ordentliches Waiscl-Haus zum Stand gebracht werden möge; Und dieses ist nun vermahlen jener Gegenstand, zu dessen möglichster Erreichung um einen gütigen Beytrag das Nnsnchcn hiermit bcschichct, nnd es wird wol niemand zwciflcn, daß dasjenige heilige Allmosen besonders nützlich und bey GOtt ganz vorzüglich angenehm und verdienstlich scyc, welches nicht allein znr leiblichen Erziehung sondern auch zum Christlichen und guten Unterricht dergleichen Verlassenen, somit in nähcster Gefahr ihres sowol zeitlich- als ewigen Untergangs stehenden armen Kindern abgcrcichct und verwendet wird. Wobey dann zn mehrerer Nachricht dienet, daß dergleichen arme Waisen nicht allein ans der Hauptstadt Laybach, sondern anch ans 22 NadicS. Die Wohlthätigkeit in Kram. anderen Stadt- und Märkten, auch aus denen Dörfern dieses Landes aufgenommen wcrdcu sollen und es werden die Knaben nebst der Christlichen Lehr vorzüglich in Teutsch-Lcscn, Schreiben- und Rechenkunst solchcrgcstalten instruiert werden, daß selbige fernerhin nach ihrer wahrnehmenden Fähigkeit zur Bedienung derer Herrschaften oder znm Gcwcrb derer Kauf- und Handelsleuten, oder auch für andere Pro-fcssionisteu und Handwerker, auch nach beschaffenen Umständen aä 8tutii«, tanglich sein werden. Wohingegen bey denen Mägdlein die Sorge ihrer Erziehung fürnchmlich dahin gerichtet sein wird, selbige nebst dem Teutsch-Lesen und Schreiben, auch in dem Nähen, Stricken und Spiennen auch anderen nöthigen Wcibcrarbeiten solchergestaltcn wol unterrichten zu lassen, womit selbige bey Herrschaften, Bürgern und anderen Laudcs-einwohnern nuzlichc Dienste zu leisten, folglich sowol diese als auch die Knaben fernerhin in einem Christlichen Lebcns-Wandel ihren weiteren Unterhalt sclbsten zu erwerben im Stand seyn mögen, Lay-bach den 1Z. Fcbruarij 175>8." Im Jahre 17<>1 wurden von der Gründungscommission nach dem Muster derjenigen des Grazer Waisenhauses die Statuten dieses neuen Waisenhauses entworfen (97. August) und in allen Punkten von der Regierung genehmigt. Nach denselben war auch unehelichen Kindern der Zntritt offen. Zur Vermehrung des Fonds befahl die Regierung (l7l'.'i) durch N) Jahre jährlich viermal in allen Kirchen des Landes Sammlungen anzustellen. Nach mehreren Unterhandlungen erfolgte (12. Februar 1763) die Approbation des Waisenhaus-institutes mit der Bestimmung, dass die Aufnahme in dasselbe den Erben der Stifter überlassen bleiben, dass kein Kind unter l! Jahren aufgenommen und über das 16. Jahr hinaus crhalteu werdeu solle. So trat die Waiscnanstalt mit 1. November 1763 ins Leben. Johann N. Scitz und dessen Frau waren die ersten Waiscneltcrn. Die Verpflegung besorgte der Priester Johann Sicgmund Reich gegen eine Remuneration von 4?fl. Ein Plan der Commission, die Einrichtung des Laibacher Waisenhanscs jener des Klagenfurter zu nähern, fand nicht die Gcnchmignng der Regierung, „da die Waisen nicht allein die Tuchmachcrei, sondern anch andcic Wissenschaften und Handarbeiten lernen sollten". Die Befolgung des Gebotes der jährlichen viermaligen Kirchensammlungen musste bereits 176tt unter Strafandrohung eingeschärft werden. Bis zum Jahre 1758 stieg der Fouds durch verschiedene Steuern und Abgabcu (politische Strafgelder, der auf Zucker und Cacao gelegte Armenleutaufschlag n. s. w.) auf 27.640 st. Dazu unter den Herrschern aus dem Hause Habsbull,. 23 kamen die Stiftungen bis 1785 mit 35>.360 fl. und die Geschenke mit 1100 fl.. so dass mit Ende dcs Jahres 17K8 «4.000 fl. Capital in Ärarial- und Domesticalobligationen zur Verfügung des Waisenhauses standen.') Nach der 1763 erfolgten Gründung dcs neuen Waisenhauses zählte die Landeshauptstadt dcs Herzogthums Krain zu jener Zeit acht Vcrsorgnngsanstalten, darunter drei Spitäler. Das an landes-geschichtlichcu Aufzeichnungen reiche Hansarchlv des Grafen Karl Hohcnwarth, Besitzers der Herrschaft Naunach in Innerkrain/') enthält diesbezüglich nachstehende Zusammenstellung: „Vcrsorgnngshäuscr in Laibach 1767: 1. Das kaiserliche Hospital hat ein ncuaufgcführtes Gebäude, ist auf 30 Personen, 2^ Männer nnd 8 Fraueu eingerichtet, es besitzt Obligationen in dcr Summe von 17.500 fl. und empfängt außerdem an Almoseu jährlich 1000 fl.; 2. das Bürgcrspital hat ein schlechtes Gebäude, versorgt 4 Männer und IÄ Weiber, dann 24 Findelkinder, es besitzt Obligationen in der Smmnc von 17.747 fl. 37 kr. und Realitäten im Ertrage von 2233 fl. 3« kr.; 3. das Waisenhaus ohne eigenes Gebäude versorgt >', Knaben uud 4 Mädchen, besitzt in Obligationen 10.490 fl. A»; kr. und bezieht von Realitäten nnd Almosen 15. das Zncht- nnd Arbeitshaus (Mmus corrections) mit einem schlechten Gebäude bezicht an Almosen 409 fl. 21 kr. jährlich; 6. das deutsche Ordensspital mit einem Fonds von 2000 fl.; 7. die Graf Lambcrg'schc Anstalt bei der Kathedralkirchc hat ein Capital von 20.000 Gulden; 8. kleinere Stiftungsbeträgc zur Unterstützung von Armen, in Summa 7500 Gnlden." Die oben angeführte schlechte Beschaffenheit dcs Vürgerspital gebäudcs nöthigte zu dcssen Reparatur, uud wir bcgcgucn abermals der hochherzigen Hilfe dcr großen Kaiserin-Königin Maria Theresia, die (1773) zum Adaptiernngsbauc nnseres Vürgersvilales ans ihrer Privatchatonille die Summe von 2000 fl. spendet. Über die Graf Lambcrg'schc Armenstiftung nnd den Ver-theilungsmodns derselben in dem Zcitranme von 1754 bis inclusive 176«', ') Mitth. d. hist. Ncr. f. Kram, 18l!4, S. «8. 2) Mitth. d. hist. Vcr. f. Krnin, 1"<>5>, S. 111. 24 Nadics. Die Wohlthätigkeit in Krai» gibt uns cm umfangreicher Codex der t. k. Studicnbibliothct iu Laibach^) erwünschten Anfschluss. Es ist das Amnerkbuch der mit der Vcrthcilung der Armen-geldcr aus dieser wohlthätigen Stiftung betrauten vier Priester nnd führt dcu Titel „I^id^i- 9,nn0tHt,iolN8, in00 fl. hat dcr Grafs Lamberg", wcitcrs 1761 (Iannar): „Darlehen 3<10 fl., Intcrimsschein pro 300 fl. hat der Graf Lamberg" und dann noch 176^ (Jänner): „Capitalists! bey Steuer Quittuug 195 fl., pro 150 fl. hat die Quittung Graf Lam-bcrg" — man sieht, die Vergebung eines Darlchcns war an die Zustimmung des Vertreters dcr Stiftuug gebunden. Wie sich die Nnck-zalilmlg des Darlehens weiter abspielte, können wir nicht verfolgen, da bci dcn weiteren Eintragungen von l763 bis 17l»l»nntcr dc«l Monaten Iannar keine anf dic Vcrmögcusstencr nnd sonstige Ansgaben bezüglichen Vermerke angesetzt sind. sondern einfach nur die Ausgaben des Januar allein summiert erscheinen. Bemerkenswert ist, dass nntcr den ') ^mdlchrift Nr. 5>7 (Folio). unter den Herrschern ails dein Hausc Habsbnr^. 25 Betheilten anch Personen auftreten, die als im „Hospital" oder im „Currectionshansc" wohnhaft angeführt werden; anonyme Eintragnligcn kommen ebenfalls vor, so g. V. öfters „cine Person in der Stadt (quaeäam p^i^on^ incivitaw)". die 1 fl. 42 kr. bezog, offenbar eine der verschämten Armen höheren Standes, die, wie schon oben angedeutet, in den Aufzeichuuugcn der späteren Jahre mit Namen genannt erscheinen. Die Kaiserin-Königin Maria Theresia hatte 1755 „den Ober- und Unterzechmeistern derer bürgerlichen Tischlermeister" in Laibach und Vorstädten ihre „vor undenklichen Jahren" her stets beobachteten Handwerksartikel bestätigt nnd ihnen ein Privilegium ertheilt; in den angefügten Statuten findet sich auch ein Artikel (6), welcher besagt, dass ein sehr armer Meister oder Gesell, wenn er in schwere Krankheit verfalle, aus der Handwerkseassc eine llntcrstützuug bekommen solle, die er aber, wenn er genese nnd wieder zu Vermögen komme, nach nnd nach znrückbezahlcn müsse. Nachdem mittelst Hofdecrctes vom 6. April 1771 die Vereinigung aller in Laibach bestehenden Versorguugsanstalten Und die Aufstellung einer eigenen Administration in dcm sogenannten Vürgerspitalsgcbäudc ausgesprochen, demzufolge anch die Veräußerung des t. k. Hof-spitalcs (Kaiscrspital, neben dem Franciseanerthur gelegen) augeordnet wnrde, ist die Schätzung desselben vorgenommen, der Kanfschilling mit 8500 fl. beziffert und die Hintangabe im Limitations-wege angesetzt worden. Da jedoch an vier Auctioustagen kein Kanf-lnstiger erschien, lies; sich 1774 die k. k. Tabakgefällsadministration zur Übernahme des Gebäudes um den Kaufschilling von ^500 fl. herbei, doch blieb es noch bis Gcorgi 1775 dem Fürstbischöfe von Laibach, Karl Grafen von Hcrberstcin, um den Mietzins jährlicher 35)0 fl. überlassen. Was kountc dcm Herzen des großen Menschenfreundes Kaiser Josefs II. näher liegen als die väterliche Surge fur die Darbenden? ^ fragt Meynert^)nnd fährt in feiner Darstellung der „Humanitären Anstalten" untcr diesem erlauchten Regenten also fort: „In der That bildet dieser Beruf eine der erhebendsten und ehrwürdigsten Seiteu seiues Regierens. Aei all der Last der Geschäfte, die ans seinem unermüdlichen Hanvte ruht, unterzieht er sich willig, ja freudig jeder neueu Mühewaltuug. welche durch das Unglück oder durch die Wohl- >) Kaiser Josef ll. Ein Beitrag zur Würdigmic, dcs Geistes semcr Ne-slieilma,. Nach circhwalischen Quellen von Dr. Hermann Mcl>>n'rt. Wien 1««2, 26 Nadic?. Die WohlilMaleit i>, Krain thätigkcit von ihm gefordert wird. Sein unifassendcr Blick begnügt sich nicht bloß mit allgemeinen Übersichten, sondern er vertieft sich auch gewissenhaft in alle mühsamen Details, durchblättert geduldig die kleinsten llmständc und eignet sich dadnrch auf diesem edlen, aber au sich weuig verführerischen Felde der Verwaltung eine Sachkenntnis an, welche wundernimmt, einc Sachkenntnis, zu der uicbt trockenes Studium, sondern allein die Menschenliebe und der warme Eiser für das Wohl des Nächsten vcrhilft." Die schönste Illustration zu diesem allgemein giltigen Satze bildet Kaiser Josefs II. Fürsorge für die humanitäre» Verhältnisse in unserem Vaterlande Kram, die er mit seinem Scharfblicke während seines Aufenthaltes in Laibach (in den Märztagcn 17.^4), gelc-geutlich dessen er unter anderem das Bürgerspital, das Militä'r-kraukcnhaus nnd das Militärwaisenhaus besucht und überall reichlich Geschenke zurückgelassen, verfolgt, und die zu bessern er sofort dcu Be-schluss gefasst. Noch vor seiner Nückknnft in die Residenz erlies; Josef II. an den damaligen Gouverneur der inuerösterreichischeu Laude Iohaun Franz Anton Grafen vou Khevcuhüller ein Haud-billct, ääo. 28. März l?84,') worin er demselben seine auf der Fahrt durch dessen Gouvcrucmeut gemachten Wahrnehmnngcn ausciuauder^ seht und seiue daran geknüpften „Erinnerungen zu weiterer Vcrml-lassuug" mittheilt. Nachdem in diesem wichtigen Documcntc betreffs des Landes Kram im Absatz 5 ans die hohe Bedeutung der „Austrocknung der Moräste zu Laibach, theils um die Stadt gesünder, theils um eine so große Strecke zur Cultur nutzbar zu machen", hingewiesen, doch dabei „Vorsicht nud Kcuutniß, damit nicht, wie es schon geschehen, viel Geld ausgegeben und das Ziel verfehlt werde — hiervon geben", wie der Kaiser betont, „die Grubcr'schen Brücken nnd Schleußen einen klaren Beweis —" anempfohlen worden, ergeht sich der Monarch in den Absätzen 7, S. 14 ff. 2) Das Kloster der unbeschuhtcu Augustiner tDiscalccaten) wurde am 14. April 1784, jeues der beschuhten Augustiner am 19. April 178ll anfssehoben, Wolf l. .„. S. 145,. ") Ziehe über die l5rrich mit der gnädigsten Entscheidung, dass die Barmherzigen mit dem zu errichtenden Spitalc das Kloster des aufgehobenen Convents der unbeschnhten Augustiner in der Wiener Straße beziehen sollen.') in welchem Gebäude das landschaftliche Civilsvital bis zur Dcmoliernng desselben nach der Erdbebenkatastrophe 1895 untergebracht blieb, und wo man ober dem Hauptcinganqc ans grauem Marmor das Chronographilon in Goldschrift lesen konnte: „Intinni» vtiiv^liu^ 86xv8 .Ili5ki>Iiv8 Eine noch vor der Errichtung des Civilspitales datierende Zu' sammenstcllnng der humanitären Institutionen in Krain entnehmen wir der fleißigen Arbeit des I. v. Breckcrfcld in einer handschriftlich erhaltenen Statistik „der drei Länder Steiermark. Kä'rntcn nnd Kram".2) In dem IV. Abschnitte handelt der Verfasser von den „Spitälern, Armen-, Zucht- und Waisenhäusern", deren sich in den genannten drei Ländern 8Z befanden. „Wenn die Anzahl armer Menschen," rnft der Verfasser ans, „die darin ihren Unterhalt finden, und die hierzu gewidmeten Capitalien ebenfalls erwogen werden, so kann man sich nicht allein von der landesfürstlichen Regierung, sondern auch selbst von der Nazion ob ihrem Beitrag einen erhabenen Begriff machen, welche beide mit vereinigt wohlthätigem Herzen für ihre gebrechlichen Mitmenschen so eine beträchtliche Hilfsquelle erschaffen haben, die man selten in anderen Ländern antrifft." v. Vrecker-fcld hebt besonders die Reinlichkeit in diesen Anstalten lobend hervor sowie die gute Pcrpflegnng. die „gemeinlich dnrch bei diesen Ver-sorgungshäuscru bestellte Tractcurs geliefert werde". Als Beilage gibt ') Siehe meine Geschichte des landschaftlichen Vwilspitales, S, M f. 2) Betitelt: „Knrzgefasste Äeschreilnmq ..." landschaftliches Archiv im Mnsenm Mdolfiimm in ^aibach. miter deu Herrschern anS deni Hause Hamburg. 29 er ciu schematises Verzeichnis der in dein innerüstcrrcichischcu Gouvernement bestehenden derartigen humanitären Institute mit den in fahlen ausgedrückten Details. Wir heben hier das Kram betresfe»de Schema heraus. Dasselbe lautet: Lit. E. Zuchthäuser, Spitäler und Versorgungshäuser in Innerüstcrrcich. Gouvernement Aram. In Laibach: Spitäler Z^ « ^ « 3"Z KZ ! Z>Z GAZA , ^ tr. ^ Köpfe si. tt. ^ fl. ^ lr. fl. ^ Ir. Arain. Iil Laibach: 1. Hoffpital ... 8 21 — 2l 28.0U0 — 2.1^0 ^ 1.768 18 2. Bürgelspital . 8 11 11^ 48 52.000 - ! 2.62^ — 2.266 7 Findelkinder. . 2«1 3. Ärmellhaus . . 5'/, 28 27 55 56.850 - 2,804 — 2.688 7'^ 4. Waisenhaus . . 6'/. 10 1'^ 98 58.000 — 5920 - 3.103 12 b. Zucht- und Ar» beitshaus ... 4 27 1U ! 27 13.500 — 4.606 IV2 2.472 — Landspitäler: 6. Krainbura,, Bül-gerspita! ... 7 6 6 12 17.W0 - «>)2 — 663 — 7. Stein. Bürger- ! spital .... 7 9 8 17 30.772 3»> 1.270 54 1.10!) — Summa ,'n Kram l2l 116 2l8 258 422 36 18.040 55'/214.069 44>/2 > Gcsammtpopulatiun in Krain 412.29!^ Köpfe. 30 Nadics. Me Wohlthätigkeit in Kram Dnrch die infolge Hofvcrordnung vom ZI. März 1787 an-befohlene Errichtung dcs Hauptarmcufonds — die Pfarrarmeninstitnte waren in Krain durch auf Allerhöchsten Entschließungen beruhende Verordnungen des inncröstcrreichischen Guberniums ci6 daw 18. September 1781 eingeführt worden — hörte die gänzliche Verpflegung der Pfründncr im Vttrgcrspitalsgcbäudc auf, dieselben erhielten jedoch durch mehrere Jahre die freie Wohnung im Gebäude und wurden mit Gcldportioneu in verschiedener Höhe auf die Hand bcthcilt. Später, da seiner günstigen Lage wegen (am Eingänge zum Hauptplatzc) das gauze Äürgcrspitalsgcbä'ude in Mietzins überlassen wurde, bekamen die Hofspitalsvfründner (aus Idria) lediglich die Pfründenportioncn auf die Hand, uud die Armcninstitutsvorstchuug in Idria hatte nach Ablauf eines jeden Quartals mittelst Vorlage eines Ausweises das erforderliche Geldqnantum bei der Wohlthätigkeitsanstaltcndircction in Laibach anzusprechen, bis 185!! die k. k. Hofspitalsstiftung an das k. k. Vergamt in Idria übertragen, beziehungsweise ihm die Verwaltung des gesammtcn Vermögens sowie die Vcthcilung der erwerbsunfähigen Knappen nnd deren Angehöriger überlassen wnrdc.') Im Jahre 1789 war ans den vier Versorgunasanstalten der Landes-hanptstaot, dem Hofspital, Vürgcrsvital, Waisenhaus und Armenhaus, ein Hauptarmcnfonds gebildet worden, der bis zum Jahre 1822 fortbestand. An das Armeninstitut (die Bruderschaft der thäligen Licbc des Nächste») flosseu um 1785 die Strafgelder des Magistrates uud 1"/<, von allen Licitationen, ebenso die Zinsen des Armcncapitales beim Dom-capitel.2) Ein um die Stadt ^aibach hochverdienter Bürger jener Tage, der reiche Tuchfabrikant Dcsselprunner, regte im Jahre 1788 die Errichtung eities freiwilligen Arbeitshauses an, nnd es wurden bereits alle Vorkehrungen zum Inslcbcntreten dieses Institutes getroffen, doch kam es schließlich nicht dazn.') Nach dem Regiernngsantrittc Kaiser Leopolds II., als die bekannte ständische Bewegung gegen die Reformen Kaiser Josefs II. eingeleitet war, richteten anch „die trcugehorsamstcn Stände des Hcrzoqthnms Krain" noch im Jahre 1790 eine „Allcrunterthänigste Vorstellung" an Kaiser Leopold, worin sie u. a. alle ihre alten ') Mitth. d. hist. Ver. f. Kram, 1857. S. 14 ff. 2) Ältere NeMrawr der Stadt Laibach. Fascikel 3 und 184. ') Ebenda. Fascikel 2U8. unter de» Herrschern aus dem Hanse Habsburg. 00 Exemplaren verbreitete Schrift, „Aufruf zur allgemeinen Annahme der ^uhpockenimpfung" l^1797), welche dcr traiuisch vaterländische (slovcnische) Dichter Valentin Vudnik ins Slovenische übersetzte und seiner Zeitschrift „I^udian^Ic« ^ovi/.«" des Jahres 1798 beilegte/) Ja der vaterländische deutsche Dichter Suppantschitsch empfahl diese sanitäre Institution in einem eigenen Poem: ..Die Kuhpockenimpfuug. Ein Gedicht an die Herzen der Mütter" (Laibach 1806).') Das Wiederaufleben der krainischeu Stände — nach dem französischen Interregnum von 1809 bis 1814 — wurde iu dem Habsburg-treueu Laude Nrain durch eine im Laibacher Schanspielhansc veranstaltete großartige Feier ans das festlichste begangen (18. März 1819), und es fand die aus diesem hocherfrcnlichcn Anlasse gegebene ..allegorisch-mimische Vorstellung" znm Aesteu ..der Unterstützung »othlcidendcr Mitmenschcn" statt. Ein diese Vorstellung schließender Epilog/') auf die Leistungen der Stände für das Volkswohl gipfelt in den begeisterten Worten: ') I. «,. S. 39. 2) Dr. I. M. Klimcsch. Zur Ocschichk' des «aibachcr Gyliluasiums. Jahresbericht des l. l. Staats Odcigyüüilisiums iu ^aibach, 18'.)»!, S. ^« f. ') Dimitz, Geschichte «trains, I V, S. 287. i) Unicum in der t. l. Stlldieubibliothcl zu i!aivach. '') Fliegende» Alatt. gedrnckt, 4", 1 S. Meilie Sammlmiq. uuler dcn Herrschern aus dein Hause Habsburg. 33 „Bald nahte Kaiser Franz deu alten fallen Uud brachte Frieden, Orduung, blecht und Glück, Auch liejz er uns die Landesmutter schauen, Und Gottes Segen kehrte auch zurück. — Damit zuletzt der Fürst seiu W^rt uolleude, Erweckt er neuerdings die alten Stände: Nes Landes Wohl als Vater zu berathen. So wie sie seit Jahrhunderten gewohnt, Und vonuleuchlei, uns durch solche Thaten, Wofür der Slant mit Nürgerlroueu lohnt. Dies Fest der Menschenliebe wird verkünden, Wie schön die Edlen Krams ihr Wert begründen." Kaiser Franz I. war cs, dcr bei seiner wiederholten Anwesenheit in dcr Landeshauptstadt Laibach insbesondere dcr so wichtigen Frage der Muraslcntsnmpfuug und Morastcultur das sorgfältigste Augenmerk zuwaudtc uud int allgemeinen bei dciil längeren Aufcilthaltc in dcn Tageu des Laibacher Congresses '18^1) auf väterliche Wcisc iu erster Linie dcn Wohlthätigkcitsaustalteu des Landes uud dcr Hauptstadt das regste Interesse widmete. Im Iahrc 1>^ wnrden aus dem Hauptarmenfonds das Waiscnsliftnngsucrmögeu uud das Findclhausuermögeu ausgeschieden, uud cs liildctc sich, uachdein auch diese beiden Fonds voneinander getrennt worden, dcr nen crcicrtc Waisenhanssliftnugsfonds mit dem (l?X8) bestaudcuen Vermögen von 64.0<»l) Gulden.') Knrz vor Zusammeutritt des Laibacher Congresses war <^8^0) dem Lande Krain seiuc größte Wohlthäterin crstandcn in dcr hcnte dank der ausgczcichuetcu Leituug und Gebarung zu so hoher Äedeu-tuug für die Landesioohlfahrt gcdiehencn und das namhaftcstc Wohl-thätigteilsinstitut des Landes darstellenden krainischeu Sparcassc, nach der Wiener der ältesten in Österreich, ülicr dercn wahrhaft kolossale Leistungen auch auf humanitärem Gebiete wir au spaterer Stelle uach Gcbl'lr ausführlich sprechen wollcu. i!^.'!5i wurde mit dcr krainischen Sparcassc das bis hcutc bcstchcl'.de Psandamt vcrbutldeu, nachdem ein im vorigen Iahrhuudcrt gcgründctcs städtisches Vcrsatzaint von 1743 bis 1772 gcwirlt hattc. Übcr dcu Stand der Wuhlthätigkeitsanstalten der LandcShaupt^ stadt in der ersten Hälfte uuscres Jahrhunderts gibt uns das treffe lichc Buch des Med. Dr. Lippich') genügcndcn Ausschluss. Als Ge- ') Mitth. d. hist. Vcr. f. Krai», 1^04, S, M. ^) Topossrapliie der k. t. Pro^i!'zi>U!>anptstadt Laibach i» Vl',i>i>i auf ^ia!ur und Heilluudc. Mediciualorduuüg uud Viostaüt. Laibach 1U^i. 8", >Mi ff. 3 34 Nadics. Die Wohlthätigkeit ill Kram sammtbegriff der Institute, welche l834 unter dcm Namen „Civilspital" vereinigt erschienen, führt Lippich nachstehende Anstalten, in drei Classen eingetheilt, an: ^. Staatsanstaltcn: 1. Irrenhaus, 2. Gebärhaus, )i. Findelhaus, 4. Klinik; L. Localaustalteii! 5. Krankenhaus. 6. Armcnhausstiftung; (!. Privatanstalten: 7. Graf Lambcrg'sche Armcnstiftnng, 8. Hospitalstiftuug. 9. Vürgcrspitalsstiftling. nnd es sind dcu ausfiihr-lichen Darstellungen dieser einzelnen Anstalten vorzüglich gearbeitete Tabellen beigegcbcn.') Derselbe ausgezeichnete Gelehrte und Fachmann veröffentlichte aber im nämlichen Jahre ein die Ächütung der Voltswohlfahrt direct ins Auge fassendes, eminent humanitäres Werk unter dcm Titel „Grnnd-züge der Dipsobiostatik oder politisch-arithmetische, auf ärztliche Beobachtung gegründete Darstellung der Nachtheile, welche durch den Missbrauch der geistigen Getränke in Hinsicht anf Bevölkerung und Lebensdauer sich ergeben", ^) ein durch Zahlen reich belegtes Memcuto für Volk und Ncgicrung. In diesem Vuchc bedauert Lippich namentlich anch das Nichtvorhandcnsem eines Siechcnhcmscs in Laibach, dessen Folge die große Anzahl unheilbarer chronischer Kranken nntcr den Armen der Stadt.') In Bezug auf das Grundthcma seiner Arbeit aber ruft er aus: „Wenn die Regierungen dnrch zusammenwirkende Bemühungen der Ärzte schlagendste Beweise erhalten haben, dass die Trunksucht der Staaten Wohlfahrt schon Physisch außerordentlich gefährdet, dann werden wir hoffentlich weniger Industrie in Erzeugung und Raffimcrung geistiger Getränke, aber dafür eine für den Einzelnen wie für das Allgemeine weit lucrative« Ordnung in der bürgerlichen und Lebcnsötonomie vieler Staatsbürger erblicken!"') Im gleichen Jahre (1.^34) entstand die heute noch als „Kindergarten" bestehende Kleintinderbcwahranstalt in der St. Floriansgasse, an deren Errichtung sich in hervorragender Weise der lnrz vorher neu gegründete, bis zur Gegenwart blühende Casiuovcrcin (Deutsches Casino) betheiligtc. Es ist aus dcm Jahre 1684 nämlich erhalten die „Nachricht des Casinouercines" wegen der ehestens in Anssicht gestellten Errichtung einer Kleinkindcrbcwahranstalt in Laibach, für welche der >) Mcilda, 3. 272 bis 812. ^i Laibach 1«:li, «", 14!) S. K. t. Studienbibliothcl m Laibach. ») Ebenda, S. 53. ') (Wcndli, S. IX. miter de>i Herrscher» mlS dri» Hmise Habsburg. 35 Verein kräftig mitgewirkt hat. sammt Verzeichnis derjenigen Gegenstände, welche als Gewinste zu der für genannten humal,itärcn Zweck veranstalteten Verlosung von den Easinomitgliedern gespendet wurdeu.^) Die wirtschaftlichen Verhältnisse der ersten Drcißigcrjahrc snhrten im Bezirke Umgebung Laidach (1l^)»3) zur Gründung eines Getreidc-sparipeichers, dessen Stalnten und Geschäftsordnung die Legierung mit Gnbernialverordnnng sl« ätlto 7. März 183Z bestätigtes) „Es ist eine bemerkenswerte Erscheinung, dass die erst heutigen Tages zu üppiger Entfaltung gelangende, in jüngster Zeit sogar auf legislatorischem Wcgc geforderte Ioee der Association (Bildung von Unfallversicherungs- und Krankcncasseu) in Laibach schon in so früher Zeit eine bis znm heutigen Tage in stetiger Entwicklung begriffene Blüte trieb, wir meinen den Handclskrantcn- und Pcnsionsvercin, an dessen Gründung man schon im Jahre 1835, also zu einer Zeit schritt, als nnsercs Wissens derartige Institute erst in Wien und Graz bestanden."') Mit diesen Worten leitet „ein Frenud des Vereines" seine anlässlich der 50. Gedächtnisfeier des l.^8 activicrtcn humanitären Institutes — bei welcher Cauonicus Josef Erker eine herzcrhcbende Ansprache hielt — verfasste geschichtliche Skizze des Handelskranken-und Peusionsvcrcincs ein, welche Geschichte uns den neuerlichen Ve-weis erbringt von dem opferwilligen und hingebenden Wohlthätigkcits-sinnc der Bewohner unserer Landeshauptstadt nnd speciell des Vortrefflichen Handelsstandcs derselben. Dieser den Vereinsmit-gliedcrn, bezichnngsivcisc Handelsangestellten unserer Stadt im Lanfc seines segensreichen Bestandes so reichlich zunutzcn gewordene Verein, der sich seit dem Jahre 1894 dank dem frenndlichen Entgegenkommen der ehrwürdigen Oberin der Eungregation der barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinccnz de Panla, Schwester Leopol dine Hoppe, in dem von ihr in Udmat bei Laibach nelt erbauten Asylhause für kränkliche barmherzige Schwestern nud für alte dienstunfähige Priester eines eigenen stabilen, ganz nach Angabc der Vcrcinsleitung eingerichteten Krankenlocales, dreier Zimmer mit Badecabinet, erfreuen taun, zählte mit Abschluss des Vcreinsjahrcs I^.»« im ganzen b!>1 Mitglieder l^7 Ehrenmitglieder, 4 l nnterstützendc und 54!; wirkliche) nnd ein Vcreinsver-mögeu von 1.054.483 fl. 36 kr.') An der zielbcwusstcn Spitze des ') lit. f. Gtudienbibliochck iu Laibach. 2) llbcnda. ^) 50. Iahreibcncht dcs Handcljütri- und Pcusionsociciuc», Lnibach 888. S. 87. ^) Jahresbericht für das Jahr 18W. S. « f. 36 RadicS. Die Wohlthätigkeit in Krain in seiner edlen Tendenz insbesondere auch durch die traiuifche Sparcasse mächtig geförderten Vereines, bei dessen Gründling sich m erster Linie der uuvergesslichc Philanthrop Handelsmann Ferdinand Schmidt (der, nebenbei bemerkt, sich auch als Entomologe Krams viel Verdienste um die Wissenschaft erworben) bethätigte, steht seit einer Neihe von Jahren als Director Emmerich C. Mayer, Inhaber des Bank- nnd Manufacturwarengeschäftes I. C. Mayer in Laibach, und ihm zur Seite als Dircctor-Stellvcrtreter, gleichzeitig als Cassicr nnd Buchhalter der gegenwärtige Privatier Matthäus Trenn, der nun schon 5,4 Jahre hindurch dem Vereine seine unermüdliche erfolgreiche Thätigkeit widmet nnd in conseqnenter Verfolgung seiner auf die Förderung der humanen Zwecke desselben gerichteten Absichten jüngst erst die Herstellung einer Gruft auf dem hiesigen Fricdhofc bewirkte als einer gemeinsamen Ruhestätte für jene Mitglieder, die in Laibach sterben und solcher Angehöriger entbehren, welche für die Errichtung und Erhaltung eines würdigen (Grabmales sorgen könnten. Auf dem Friedhofc zu St. Christoph in Laibach hält ein künstlerisch ansgcsnhrtcs Denkmal bis in die fernsten Zeiten die Erinnerung wach an eine der größten Wohlthäterinnen der Armen unserer Tage, an Frau Marie Murnik, welche durch Dccennien. ja bis in ihre letzten Lcbcnstagc die Bekleidung armer Schulkinder zu Weihnachten aufopfcrndst leitete und auch anderweitig in humanitärer Richtung unermüdlich wirkte. Das ihr von ihrem Gatten, dcm kais. Nathc I. Murnit gewidmete prachtvolle Denkmal weist auf einem vom heimatlichen Künstler Gangl meisterhaft gefertigten Marmormcdaillon in sinniger Allegorie auf dieses ihr uuvergesslichcs humanitäres Wirken hin. Das sturmbcwegtc Jahr 1648 hatte die Gründung eines kraini-schcn Invalidcnfonds für die aus Kram gebürtigen uud in den vaterländischen Truppenkörpern invalid gewordenen Soldaten der ruhmreichen Armee im Gefolge, und uutcr dcu ersten Spenden, welche diesem krainischcu Invalidcnfonds zugekommen, war die Einnahme aus dem Erlöse der am l. August 1850 vom damaligen provisorischen Director des Laibacher t. k. Obcrgymnasiums, dcm nachhcrigcn Hofrathc im t. k. Ministerium für Cultus uud Unterricht Dr. Johann Ritter von Kleemann, gehaltenen ansgezcichncten Erüffnuugs- und Schlnssredc bei Gelegenheit der feierlichen Prä'mienvcrtheilmlg, in welcher der gewiegte Lehrer und gefeierte Pädagoge dem Publicum unter den Herrschern aus dem Hause Habslmra.. 37 die Einsicht in die neue Organisierung dcr Gymnasien in vortrefflicher Weise vermittelte. Zwei Jahre vor dcr erfolgten Ncuorganisierung dcr Gymnasien hatte der Fürstbischof von Laibach Anton Alois Wolf (unterm ^9. September 1846) das „Collegium Aloisianum" in Laibach gestiftet als Pflcgcstältc für arme nnd sittsame Studierende des Lai-bachcr Gymnasiums und Vorbcreitnngsanstalt für nachherigc Studierende dcr Theologie im fürstbischöflichen Priestcrscminarc, indem dcr für sittlich^rcligiösc Erziehung dcr Jugend im allgemeinen und zunächst für einen tüchtigen Ersatz der Priestcrschaft besorgte Kirchenfürst selbst sich mit den ansehnlichsten Summen an dcr Gründung bcthciligtc und durch ein schwungvolles Rundschreiben an den Clerus dcr Diöcesc die rühmlichste Nacheiferung hervorrief, auch in seiucm Testament (185>8) das ihm so sehr am Herzen liegende Institut großmüthigst bedachte. Im Iahrc 1896 konnte dieses stcts unter ausgezeichneter Lcitnng befindliche humanitäre Erzichungsinstiwt die Fcicr dcs 50jährigcn Vc-slandes würdig begehen in dem erfrenlichsten Rückblicke auf die schöucn darin crzicltcu Erfolges) Kaiser Franz Josef I. Die Ereignisse dcs Jahres 1848 boten, wie schon oben angedeutet worden, dem Wohlthätigkcitssinnnc wie dcr Bewohnerschaft Laibachs so dcr gcsammten Bevölkerung des Landes den Anlass zu wiederholter rühmlicher Bethätigung, und wie einerseits der patriotische, kaisertreue Sinn dcs Kramers sich in opferwilligster Hingabc für Kaiser und Ncich auf dcn Schlachtfeldern Italiens und Ungarns neuerdings glänzend bewährte, fo steuerte andererseits dcr Geringste aus dem Volle in cdlcm Wetteifer mit dem Vermögenden sein Schcrflciu bei zur Linderung der armen Verwundeten und Kranken. Und wie die Bürger unserer Städte und Märkte begeistert in die Reihen der allerorts errichteten Nationalgarden eintraten, deren würdige nnd musterhafte Haltung dem trefflichen Commandanten dcr Laibachcr Nationalgarde, Johann Baumgartncr, gegenüber nachher von maßgebender Seite dnrch dcn Gcncraladjutanten Sr. Majestät, Grafcn Grünnc, sowie durch dcn Gouverneur Grafen Wclsers-hcimb anerkannt worden, so war auch bei Gründung und Erhaltung ') Mau vcrnleichc die lwm gcaMwärtigen Director des Nloisianums Dr. Josef Lesar Herau3a.csscbcue Festschrift «I^n^ki x-l ^dlinvi,^ ^I. 2) Vladimir Levec, Schloss und Herrschaft Flödnig. Laibach 18!)?. S. 59. '') Den Stammliaum »ach den Matrilein m>d cmdcren Nrlimden hat der gegenwärtige Bürgermeister von Oberlaibach mid Landtagsabacordtiete Gabriel Victor Ielovket zusammengestellt. 4) Anton uou Globoöuil l. o,, S. 74. 40 Radics. Die Wohlthättgtett in Krain Heims nut dcm Vclegraum von 100 Betten erfreut und seitens der Allerhöchsten Schutzfrau der steten Förderung gewürdigt wird, ist feit seinem Bestände ein reicher Quell des Segens für die armen kranken Kleinen und namentlich auch für deren hartbedrängte Eltern geworden. Das Jahr 1864 war für einen großen Theil der Bevölkerung des Karstes in Inucrkraiu ein höchst betrübendes. Durch anhaltende Dürre wurde der ohnedies karge Grasboden verbrannt, die Ernte durch verderbliche Hagclschläge vernichtet und wurden besonders die Nachbarbezirke der k. k. Hofgcstütsfiliale Pröstrcmcgg im darauffolgenden Jahre einer Hungcrsnoth ausgesetzt, wobei jedoch die Hilfe von Allerhöchster Seite in ausgiebigster Weise erfolgte. Der Obcrst-stallmcistcr Graf Grnnnc erschien persönlich an Ort uud Stelle, nnd auf Grund feines Berichtes erwirkte er bei dcu Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses die großmüthige Spende von 25.000 Gulden. Nach Einvernehmung des Landespräsidiums wurden für die Nachbar-bezirke Adelsberg, Scnoschetsch und Laas, wo der Nothstand auf das höchste gestiegen war, Saatfrüchtc, Kukuruz und Kartoffel angekauft, vertheilt und die Gemeinden auch sonst wcrkthätigst unterstützt; in Pröstranegg selbst wurden Lcbensmittel an die Ärmsten vertheilt und so der Noth auf das möglichste gesteuert.') Neben den Kricgscreignisscn des Jahres 1866, welche infolge der Vcrwnndeteutrausportc aus Italien anch Hierlands wieder die öffentliche Wohlthätigkeit in glänzendem Lichte erscheinen ließen, waren es zwei humanitäre Fragen, die in diesen Tagen an die competcnten Körperschaften herantraten, einmal die Waifcnhausfrage, welche an die kraiuifchc Landschaft, dann die Frage der Errichtung einer Corpo-rationsstiftung, die an dcu 1861 gegründeten Verein der Ärzte für Krain herankam. Mit großer Gründlichkeit ward die Errichtung eines Waisenhauses von Seite des unentwegt für das Voltswohl wirkenden krainischen Landesansschusses erörtert, und liegt diesbezüglich ein ausführlicher „Erster Bericht wegen Errichtung eines Waisenhauses" vor/) wcuugleich die Activicrung dieses so emiucnt humanitären Institutes erst später erfolgen konnte. Der feit der Gründung des Vereines der Ärzte für Kraiu für dieses Institut wie im allgemeinen für die Stanocsmteresscn uncr- ') Das k. k. Hofgesuit Lipp'za (1580 bis 1880). Verfasst von Hofrath I. Auer, als Manuscript abdrückt herausgegeben vom l. k. Oberststallmeisteramte. Wien 1880. S. 50. 2) Laibach 186 10<»0 enlgeltlichen «enntznng übergeben. 1U5!1 1800 1200 200 3lm 4. November 18!»', ans Aülass 18«0 tt187 1000 — des ?.',jähria,en Sparcassc-InbilänmS: 1661 200 400 — zur bleibenden (5rimicrnnss an das bevor-1862 300 700 200 stehende 50jälirisse Ncssiclnnns-Illbiläum 1863 10.127 2W7 — Sr. Maj. nnscres allcrgnadigstcn Kaisers 18l>4 550 2000 — Franz Josef I. wurde ei» Betrag von 1865 5520 1500 - fl. 5W.0"0 iA? Ä-n yÄs ^'!! behufs Oriindnna, und Erbaltllns, einer i«^ ?in Ow '^ Anstaltznr»»rnt«eltlichcn Unterbringung 1869 800 4700 ?'',!» von unheilbaren mittellosen Ürankcn auS 1870 4400 7100 150 Kram ncwidmel. 1871 1200 4525 150 Dann zu gleichem Zwecke: 1872 54l>0 5!i75 1«5<> ^llr Vcrmehnina der bereits bc-1^?.< 4700 5500 1!550 stehenden Stipendien fnr Schüler an der 1874 5U05 5400 150 hiesia.cn t. k. Obcrrealschnle ein weiteres 1875 1000 5750 150 Stiftnl'ssscapital von 1876 2!)00 0900 250 st. t>2.',0. ?3! !)'!! ^nÜ ^ ^"r Erciernuc, von drei Freipla'Oen !«?« «^ ?^?n 1^ mit Wohnung und Kost beim Äsylvcreine ^ ^no ?»70 .^ Z>'r Erha nng eiucr Knaben-Volls-1884 <>^^^ 9450 'N0 schnlc nnt deutscher Unterrichtsiftrache ln 1685 4i!til8 20.500 240 Laidach und ^nr Deckunss der Pensions-1886 2'»''^8 ^4 2^l' »Iber 1887 12900 27^218 200 wirkenden Lehrer und ihrer Familien-1888 "9720 4^594 750 annehörigen ,^^ 1889 7790 «5.".00l) 1890 .53.302 45.174 1040 ! Welters wurden anlässlich des Spar-1891 0320 23.089 910 casfe-Iubilänms für verschiedene gemcin-1892 11.505 22.821 905 nntzige humanitäre nndwohlthätigeZwecke 1893 74.313 24.544 1135 fl. 178.200, ,895 ^i'o^ 'V870 2740 3"r Erleichternng der Negulieruuss. 3lssa-i»n« ^ ^ o?'A yi3 nierunss nnd deS Wiederanfbanes der 1896 .i4.-.75 25.071 24Z3 Stadt Laibach fl. 150,000 gewidmet. "44 Nadics. Die Wohlthätigkeit in Kram eines eigenen Vereines unter Vorzcichnung der Hauptgrundsä'tze der zu verfassenden Statuten angeregt. Dicjc bestimmten, dass alle Rciu-crträgnissc der vom Vereine zu erbauenden Nrbcitcrhäuscr immer nur zur Erbauung weiterer Arbcitcrhüuser verwendet werden dürfen, dass jene Arbeiter, welche darin durch 15 Jahre eine Wohnung innehatten, dieselbe dann lebenslänglich unentgeltlich benutzen tonnen, dass dieses Wohuungsrecht auch auf ihre etwa hinterlassene Witwe übergehe, uud dass jenen, welche die Wohnung früher verlassen, sie aber durch mindestens drei Jahre innehatten, der in den Statuten bezeichnete Theil der bezahlten Miete rückoergütet werde. Der so gebildete Verein kaufte einen zur Herstellung einer bedeutenden Anzahl von Arbeiter-Häusern genügenden und auch in hygienischer Hinsicht sehr geeigneten Baugrund entlang der Wiener Ncichsstraßc und erbaute auf demselben zunächst vier Arbciterhänser, wodurch der Beitrag der trainischcn Sparcassc Per 50.000 Gulden erschöpft erschien; der Verein lonntc aber aus den Zinserträgen bereits im Jahre 1894 ein fünftes Haus herstellen. In den zweckmäßig angelegten nnd allen an gute und gcsnnde Arbeiterhäuscr zu stellenden Anforderungen entsprechenden Häufern wohnten im Jahre 1895 vierzig Arbeiterfamilien mit ()0jä'hrigcn Jubelfeier der Vereinigung Krains mit Österreich Sc. t. und k. Apost. Majestät unser allgcliebter Kaiser und König Franz Josef I. die Näume derselben mit dem Allerhöchsten Besuche auszeichnete, geruhte Sc. Majestät Allcrhöchstscinen Namen in das Gedcnkbuch cinzntragcn und hierbei den Wunsch auszujprcchcn, „es möge der trainischc Sparcassevcrein noch viele Jahre seine segensreiche Wirksamkeit in gleicher Weise wie bisher fortsetzen". In welcher Weise die trainischc Sparcassc diesem Wunsche im Laufe der folgendcu Jahre uachzukommcn strebte, kouutc der freundliche Leser der vorstehenden Ausführung entnehmen. ') Denkschrift über die Wirksamkeit d^r kraimschen Sparcasse 1«70 bis 1895. Laibach 1895. 105 S., S. 4l» f. unter den Herrschern aus dem Hause Habsbnla,. ^l5 Kehren luir nach dcr zusammenfassenden Darstellung dcs humanitären Wirkens der lrainischen Sparcasse in die chronologische Reihen ^ folge der auf diesem Gebiete im Lande erfolgten Gründungen, Stiftungen und Leistungen zurück. Während schon in dcr zweiten Hälfte des ix. Jahrhunderts die Errichtung einer Fcucrschaden-Assecurauzgcscllschaft in Krain ans den Kreisen der Ackcrbangesellschaft (1776) angeregt worden,') 1799 deren Activicrung erfolgt^) und Fenerorduungen (in den Jahren 1679, 1773 und 1779) erschienen waren,') blieb die Schaffung uou Feuerwehren wie anderwärts so auch Hierlands unseren Tagen vorbehalten. In der Landeshauptstadt Laibach constitnierte sich die freiwillige Feuerwehr im Jahre 1870, die im 25. Jahre ihres so überaus wohlthätigen Bestandes sich bei dcr Erdbebenkatastrophe in hervorragendster Weise ausgezeichnet hat und heute die Genugthuung cmpfiudet, dass neben ihr von dem flachen Lande in Kram bereits 66 freiwillige Feuerwehren dem Feuerwchrverbaude angehören. Seit Februar 1897 gibt dcr Ausschnss dcs trainischcn Fcucrwehrucrbandcs — Obman» Feuerwehrcommandant Franz Dobcrlct — ein eigenes pnbli-cistischcs Organ in deutscher und slovenischcr Sprache heraus unter dem Titcl „Nn5jlt^" und mit dem schönen Motto: „Gott znr Ehr', dem Nächsten zur Wehr" (l^Fn ua <:^t, l>Ii/n^mu im pomoü). Das Bedürfnis, änderet» Städten gleich für die Armen eine billige Speiscanstalt zn schaffen, führte anch in Laibach zur Errichtung einer Volkslüche (1877). Begründet infolge Anfrnfcs dcs Stadtcassiers Henthaler dnrch die allgemci c Wohlthätigkeit der Bewohner, wird sie in erster Linie gefördert dnrch die kräftige, unausgesetzte Hilfe mitwirkender Damm, die abwcchielnd tägüch nach festgesetztem Tnrnus die Bcspeisung leiten. Das Institnt der Volksküche erweiterte sich im Lanfc der Zeit zu einer Studenten- und Volksküche, welcher durch eine Reihe von Jahren die jüugst erst verstorbene Frau Thercse Hübschmanu, f. und k. Hauptmannsgcmahlin, als unermüdlich schaffende Küchcnvorstehcrin unvcrgcsslichen Angedenkens präsidierte. Die Stndentcn- und Volksküche, welche seit 1877 Tnnscnden und Tausenden von mittellosen Studenten uud Stadtarmcn in go ') Patriotism c («edcu,ü>i übrr dic ?ln „nd Wcisc cioer ür Beobachtung von Geistcskrmikheiteu, 2. für die chirurgische Abtheilung (Primarius Dr. Schleimer), 3. für Geburtshilfe und Gynäkologie (Primarius der aus Hosrath Dr. Chrobats Schule hcrvorgegaugcne Professor Dr. Alfred Valcuta Edler vuu Marchthuru au Stelle seines vor kurzem iu deu Ruhe« stand getretenen Vaters Directors Dr. Alois Edlen von Valenta-Marchthurn), 4. für die oculistischc Abtheilung (Primarius Dr. Emil Bock), 5: für die dcrmatologischc Abtheilung (Primarius Dr. Gregor i^), dann eigene Pavillons für die Administration, für Infections-traukheitcn, für Sieche, Secier- und Leichenhalle. Koch- und Waschküchen, Kesselhaus (für eigene elektrische Beleuchtung) u. s. w. Dazwischen befinden sich separierte Gartemäumc uud offene, die Verbiudnng zwischen dcu einzelnen Pavillons vermittelnde, mit Alleen nud Baumparticu Ucrsclicnc Parkanlagen. Au die Waschküchen cu>° schließend befinden sich die Wohnnugeu für die deu Krantcndieust und die Verpflegung versehenden barmherzigen Schwestern, angrenzend daran eine schön stilisierte Anstaltskapelle und neben dein Administratiousgcbäudc ein eigenes Haus für die Aeamtenwohuuugcn. Dieses neue Laudcsspital geruhte Se. Majestät am 7. Mai 1895 kurz vor der Abfahrt zu besichtige», nachdem Se. Majestät das „Barackenspital" als erstes Object unmittelbar nach der Ankunft in Augenschein gcnuinmcu halte, iu bcidcu in der aucrkeuucudstcu Weife das Allerhöchste Wohlgefallen ausdrückend. Die öffentliche Armenpflege lag im Mittelaltcr ganz iu den Händen der Kirche. Das Patent Kaiser Ferdinands I. vom 15. October 1552 machte den ersten Versuch, für dieselbe die private und municipale Mitwirkung heranzuziehen. Durch dieses Pateut wurden die Städte uud Commuucu verpflichtet, ihre Armeu zu crhalteu und fremde arbeitsfähige Bettler zu bestrafcu. Die Armenpflege, die dann auch bei uns in Kram durch die Einführung der Pfarrarmeuinstitute (1784) eine festere Organisation gefuudeu halte, welche sich im großen uud ganzen bis znr Activicruug des Gemciudegesetzcs vom Jahre 1849 als zweckmäßig bewährte, gicng gerade hundert Jahre nach Emführung der 48 Nadics. Die Wohlthätigkeit in Main Pfarrarmeninstitnte in die Hände der Gemeinden über. Der kraini-sche Landtag schuf im Jahre 1882 das Gesetz, betreffend die Aufhebung dcrPfarrarmeninstitutc und die Übergabe ihres Vcrmügcus in die Verwaltung dcr Gemeinden und zugleich, oder besser gesagt in erster Linie, das Gesetz, betreffend die öffentliche Armenpflege dcr Gemeinden. Als Berichterstatter des Landesausschusses für die beiden Gesetzentwürfe fuugicrtc dcr auch heute dem Landcsansschnssc angehörige Abgeordnete Dr. Adolf Schaffcr, dessen umfangreicher Mu-tivcubcricht zu dem lctztgcuauntcu Gesetze sich durch stnpcndc Gründlichkeit in Anffindnng und Darlegung des zur Grundlage dcr Ausführungen dienenden kolossalen Matcriales sowie durch gcistuollc, von den höchsten ethischen Principien getragene und dabei objectiv billige Verwertung desselben auszeichnet und in den Annalen dcr Landtags-verhandlungen von bleibender Bedeutung erscheint. Über den Stand dcr Armcnvcrsorguug iu Kraiu zur Zeit, als diese Gesetze in Berathung uud Beschlußfassung kamen, gibt uns eben der citierte Bericht Dr. Schaffers ein anschauliches, alle Verhältnisse cinbeziehendes Bild. Wir wollen dasselbe zugleich als anthen-tische Vervollständigung unserer geschichtlichen Reminiscenzen hier einfügen. Besonders organisiert und über eigene bedeutende Mittel verfügend stellte sich demnach das Armcnwcsen iu dcr Landeshauptstadt Laibach dar, dessen Verwallul'g zur Zeit durch die Instruction für die Armcniustitutscommission vom 7. März 1866 geregelt erschien. Das in der Vcrwaltnng der Stadt befindliche Armenvermögen — fährt der Bericht fort — beträgt derzeit, abgesehen von zahl- -reichen Stiftungen, circa 217.000 Gulden; die Interessen dieses Capitales bilden nebst freiwilligen Beiträgen (Sparcasse 2700 Gulden uud Private) die HaupteinuahmsPlellcu des Armenfonds; verausgabt wird dcr größte Theil des Ertrages (1880: circa 12.400 Gulden) in Form von Armcnvfründen (täglich 5 kr. bis 13 kr.) an monatlich durchschnittlich ^40 Arme: von dcr Stadtcassc wird jedoch alljährlich zur Deckung des schlicßlichen Abganges in den dosten dcr Armenpflege ein namhafter Zuschuss geleistet. Die Stadt verfügt weiters über ein Armenhans, iu dem ungefähr 100 Psrüudncr Wohnung und im Kraut-heitsfalle auch Verpflegung genießen, ncbstdem übcr einige zu Armen-zwccken ihr legierte Häuser, in dcncu ebenfalls Armc unentgeltliche Nuterkuuft finden. Unter den in dcr Armenversorgnug dcr Stadt stehenden Personen gehören fast sieben Zehnte! dem weiblichen Geschlechte an. unter den Herrschern aus dem Hanse Haböbnrg. 49 Außer dem für Armenzwecke iin allgemeinen gewidmeten Vermögen imd den Armenstiftungcn ist in der Stadt Laibach noch ein besonderes Bürgcrvermögen vorhanden, das nur znr Unterstützung verarmter Bürger bestimmt ist; dies wird in Form von Bürger-Pfründen mit täglich 29 kr., beziehungsweise Z0 kr. vertheilt, wofür z. B. im Jahre 1880 ein Betrag von rnnd <>840 Gnlden verausgabt wurde. Die Überwachung des Bürgervermögcus, das aus dem sogenannten Vürgerspitaisgcbäudc (Ecke der Spitalsgassc und Schulallce),') dalln — nebst einzelnen besonderen Bürgerstiftungcn — aus sonstigem Vermögen, dermal im runden Betrage von 50.000 Gulden, besteht, wird von einem ^.omit^ von sechs Mitgliedern geübt, die der Gemcinde-rath aus den immatricnlierten Bürgern wählt; die Verleihung der Vürgerpsründcn erfolgt über Vorschlag des Comites durch die Armcn-inslitutscommissiou; die Cassegcbarnng führt die Ttadteasse. Im Vezirke Adclsbcrg befinden sich neben den Pfarrarmcn-instituten sieben besondere Armcnstiflungcn nnd zwar in der Gemeinde Adclsberg eine Kalister'schc von 20.000 Gulden, ferner zusammen für die Gemeinden, bezichnngswcisc Fractioncu Slauina, St. Peter nnd Dorn ebenfalls eine Kalistcr'schc Stiftnng Per 40.000 Gulden, für die letztgenannte Fraction nberdics die Nnpnik'sche Stiftung von 10.000 Gulden; endlich gibt es in den Gemeinden Hreno^ wiz, Dornegg und Prem noch einige kleinere Stiftungen von 100 bis 550 Gulden. Au Anstalten besteht im Markte Adclsberg ein Gcmcindc-jpital mit 12 Betten, das znr Aufnahme plötzlich ertränkter Einheimischer und Fremder dieut; auch werden aus dem Spitalsfonds erwerbsunfähige Arme monatlich unterstützt. Im Bezirke Gottschcc befindet sich in Gnadcndorf bei Gottschee ein sogenanntes Bczirksspital mit 12 Betten. Nebst den vorhandenen Pfarrarmcninstltntcn besteht in der Stadt Gottschec ein von der Gemeindevertretung verwaltetes, für die ganze Pfarre bestimmtes Armcn-mstitnt mit jährlich verfügbaren Zinsen von 452 Gulden. Im Bezirke Gurkfcld bestehen anßcr den Pfarrarmcniustituten an Armcnzwcckcu gewidmeten Anstalten oder Stiftungen nur die Graf Anton Aucrspcrg'sche Spitalspfründen-Versorgungsanstalt in Gurtfcld. ') Nach dem Erdbeben von 18!)'> demoliert und nls Monumentalbau mit einen, Aufwandc »10» 40<).<«X> Onlden ncn erbaut — rinc der uorzilglichsteli Zierden des neuen Laibach. 4 50 Radics. Die Wohlthätigkeit in Kram Im Bezirke Kramburg bestehen Armenhäuser in Krainbnrg. Lack und Ncnmarktl. In Krainbnrg haben im Armenhausc, das thcilweije auch als Spital beuützt wird, acht Personen Wohnung, und verfügt die Austalt über ein Vermögen von 1400 Gulden; daneben besteht in Kramburg cm Pfrimduerfouds von circa I0.7l)0 Gulden, wovon derzeit 34 Pfründncr mit Unterstützungen von 1 fl. 50 kr. l»id 1 fl. bctheilt werden. Im Lacker Armeuhausc haben KlArmc die Wohnung^ nebstbci existiert ein städtischer Armcnfonds mit dem Nominalvcrmögen vou 1900 (dulden. Im Ncumarltler Armeuhausc erl,alteu die ^rts-armen gleichfalls nur die Wohnung; ein besonderer Fonds neben dem Pfarranneniustitnte existiert hier nicht. Über dcu Bezirk Umgebuug Laibach liegen vorläufig keine näheren Angaben vor, doch dürften besondere Anstalten oder Fuuds zu Armen-zwecken außer den Pfarrarmeninstitutcn kanm bestehen. Dasselbe gilt vom BczirkeLittai, wobci jedoch zn erwähnen wäre, dafs in Sagor ein privates Wcrkebruderladcspital mit 12 Betten existiert. Im Bezirke Loitsch finden sich Armeustiftungcn in Idria, Unter-idria, Godovi^ nnd Zirkuiz, nbcr deren Capitalsbeträgc aber keine Angaben vorliegen; mchcrdem wären ein Gcmeindcuothsvital mit einigen Betten nud ein Werkjpital mit 14 Betten, beide in Idria, hervorzuheben. Im Bezirke Nadmannsdors bestehen kleine Armenhäuser in Kropp und Nadmannsdorf, Gcmcindcarmcnstiftnngcn nur in Steinbüchcl ul,d zwar die Wilhelm Thomann'schc mit 5000 Gnldcn nnd die Dr. Lovro Tomau'fchc mit .^000 dulden Capital. Im Bezirke Nudolfswerth ist in der Stadt Nudolfswerth ein städtisches Nothspital mit 7 Betten, sonst außer den Pfarrarmcninsti-tntcn aber keine specielle Armcnstiftnng vorhanden. Im Bezirke Stein bestehen das Siechen Hans der Glavar'schcn Stiftung in Commcnda mit einem Belegraum für 40 Sieche und das Pfri'mdnerhaus in Stein für 37 Pfründuer; überdies brslelien lieben den Pfarrarmcninstitutcn besondere, jedoch ebenfalls sämmtlich iu geistlicher Verwaltung befindliche Armenfonds in den Gemeinden Egg, Kraxen, Nau und St. Martin, wouon namentlich letzterer mit einem Zinscnertrag vou circa 7W Guldeu hervorzuheben ist. Im Bezirke Tschcrncmbl sind anßer dem Pfarrarmcninstitnte keine besonderen Stiftnngcn oder Fonds für Armenzwcckc und auch keine ähnlichcu Austalten zn verzeichnen. unter dett Herrschern aus dcm Hause Haliöl)^. 51 Als Anstalten, die mit dcr Armenpflege in Berbindnng stehen, ul»d an dcucli mehr odcr weniger alle Theile des Landes participieren, müssen noch — abgesehen vom allgemeinen öffentlichen Krankenhause in Laibach li'ammt ciner Filiale 341 Betten) und der Irren« anstatt in Laibach (sammt dcr Filiale in Etudcnz l5<) Netten) — das Elisabcth-Kiuderspital mit 20 Betten, das Sicchenhaus zum heil. Josef mit 80 Betten, ferner das Lichtenthurn'schc Mädchcnwaiscn-haus und das provisorische Kuabcnwaiscnhaus, eudlich das Waisenhaus dcs Viuccntiusvercines, sänuntlich in Laibach, genannt werden. AuS zahlreichen statistischen Daten, die sich auf das Armenwesen beziehen, hebt dcr Berichterstatter die Zahl von 1744 bresthafteu In^ diviouen hervor, darunter 725 Irre, 243 Cretins, 418 Taubstumme und 358 Blinde. Nach den in dem Motivenbcrichtc zum Gesetzentwürfe, betreffend die Aufhebung der Pfarrarmeninstitute, angeführten Daten belief sich das Stammvcrmögen von 143 Pfarrarmeniustituteu in sieben politischen Bezirken Krams (von vier Bezirken lagen keine Daten vor) auf rund 323/.>L0 Gnlden, einschließlich dcr mit den Daten noch aus-stäudigcn vier Bezirke auf mindestens 400.000 Guldeu. Im Anschlüsse an diese Aufzählung dcr Hnmanitätsaustalten in Kram im Jahre 1882 möge hier gleich aus dem Berichte dcs k. k. Landcsrcgierungsrathcs und Sanitätsrefcrenteu fiir Kram, Dr. Franz Iupance, angeführt jcin, was in den letzten Dcccnnien im Lande Kram au wichtigeren Wolilfahrtscmrichtuna.cn, beziehuugsweise an Heil- und Humanitätsanstaltcn neu geschaffen wurde. Hierher sind zu rechnen in der Landeshauptstadt Laibach der Neubau (1887) dcs Kaiserin Elisabeth-Kmdcrspitales (circa 50.000 Gulden Baukosten), der Neubau dcs im großen Stile durchgeführten städtifchcn Epidcmiespitalcs, mit welchem auch cine Desinfectionsanstalt verbmiden ist (erbaut 1887 mit ciuem Kostcnaufwande von rund 50.000 Gulden), dann der schon erwähnte Nenbau dcs allgemeinen öffentlichen Landcsspitales (mit einem Koftenaufwaude von circa 750.000 Gulden), außerdem die Vergrößerung dcr Landcsirrenanstalt durch Zubau zweier Flngelgcbä'ude. Im übrigen Lande wurde m der Stadt Nl>dolfswcrth (Candia) unter Beihilfe dcr krainischcn Landschaft uud namentlich anch dcr krainischeu Sparcassc cm Spital dcr bariuhcrzigeu Brüder errichtet; das Spitalsgebände ist (mit einem Kostcnanfwande von 15)0,000 Gulden) bereits nahezu fertiggestellt und wird demnächst bezogen werden löüücl'. 4* 52 Nadus. Die WohltlMiMt ill Krm>! I»i Gurkfeld hat der um diese Stadt sowie um sein Vaterland Kram überhaupt hochvcl diente, unvergeßliche Mäcen, der große Wohlthäter der Armen und emineltte Schulfreund Martin Hotschcvar, Ncichsraths- und Laudtagsabgeordnetcr, mit einem Auswande von .'>0.000 Gulden eiu Spital für arme sieche Bürger errichtet in dem historisch denkwürdigen Hause, in welchem der be-rühmte krainische Historiograph Freiherr von Valvasor die letzten Tage seines Lcbens zubrachte. Die ihrem edelgesinnten Gatten in Übung der christlichen Nächstenliebe stets würdig zur Seite stehende große Wohlthäterin Gnrkfclds nicht allein, sondern weit über dessen Grenzen hinaus für das ganze Land. Frau Iosefinc Hotschcuar. welche von Sr. Majestät in Anbetracht ihres eminent patriotischen Wirkens mit den, goldenen Verdiensllrcuzc mit der Krone ausgezeichnet wurde, hat der Stadt Gurkfeld neuerdings ein munificentcs Geschenk zu humanitärem Zwecke gemacht, indem die hochherzige Dame 30.000 Gulden unter dcr Vediuguug widmete, dass die Gemeinde anlässlich des 50jährigen Regicrungsjubiläums des allgclicbten Monarchen ein öffentliches Spital erbaue. In die jüngste Zeit, in die letzten zwei Dccennien, fällt aber auch die Errichtung dcr in Laibach bestehenden Waisenhäuser und Sicchenanstaltcn. Von den ersteren wären besonders das Collegium „Marianum" (circa 200.000 Gulden Baukosten), dann das Dienst-botenasyl „Iosefinum", um dessen mächtige Förderung sich Frau Olga Baronin Hein unvergängliche Verdienste erworben und dem die hohe Dame durch Veranstaltung von brillanten Wohlthätig-kcitsvorstcllnngcn durch Dilettanten im landschaftlichen Theater ansehnliche Summen zugeführt), und das Frciin von Lichtcnthurn-schc Institut, ein Mädchcnwaiscnhans, zu erwähnen, bei dem 1^96 ein großer Zubau erfolgte, von den Siechcnanstaltcn das umfangreiche Sicchcnhaus der barmherzigen Schwestern für circa 250 Sieche. Außerdem hat die krainischc Sparcassc, wie schon erwähnt, den Betrag von 500.0^0 Gulden für ein großes Siechcnhaus in Laibach votiert, und wird dcr Bau desselben (für circa 200 Sieche) demnächst in Angriff genommen werden. In der Stadt Gottschee wurde im Jahre 18W eiu Waisenhaus mit einem Aufwandc von N0.000 Gulden erbaut. Mit dem Baue eines ') Frau Ioscfine Hotschcvar hat auch diesem Institute wiedeiholt <>l die Tausende gespendet, so jüngst erst wieder anlässlich des Allerhöchsten Re, gicilingtzjuliilänms die Snimne lion 20.0W Gulden. unter dcn Herrschen, aus dem Hause Habsbuig. 53 Blinden- und Tanbstummcninstitulcs für Krain, für welchen Zweck die erforderlichen Mittel bereits vollauf vorhanden sind, dürfte in kürzester Zeit begonnen werden. Im Jahre 1893 hat sich nntcr dem Vorsitze des k. k. Landes-regiernngsrathcs Iuscf Merk ein Verein gebildet zur Gründung eines Nettuugs- und Erzichungsinstitutcs in Laibach, um die verwahrloste männliche Jugend auf religiös-sittlicher Grundlage zu erziehen. Zur Beschaffung der Mittel wurde uuter anderem eine Lotterie veranstaltet; dem eminent humanitären Zwecke ist auch der beste Fortgang im Absätze der Lottcriclusc zu wünscheil. Außer deu in unsercn Ausführungen angegebenen bereits votierten und ausgesprochenen humanitären Stiftungen, Gründungen und Widmungen anlässlich des beglückenden Gcdächtnistagcs der selten langen und die patriotischen Herzen aller Völker Österreich-Ungarns gleich hoch erfreuenden 50jährigen Regierung unseres allgelicbten Kaisers und Königs steht noch eine Neihe derartiger Äußerungen loyaler Humanität im Sinne des gefeierten Monarchen in unserem Lande seitens der allzeit getrcnen Bevölkerung bevor, uuter anderem durch Initiative des Bürgermeisters vou Laibach. Ivan Hribar, die Begründung, beziehungsweise Erbauung ciucs neuen großen Armenhauses in Laibach, eines durch deu Bürgermeister von Oberlaibach. Icluv^ck, projeetielten Spitales daselbst u. a. m. Die Früchte dieser Stiftungen werden deu armen Bedrängten noch in dcn fernsten Zeiten tüudcn, wie Krams wohlthätige Bewohner diesen hohen Frcudcntag durch Übnug der christlichen Nächstenliebe in würdigster Weise begangen haben. So wird ein kleiner Theil jener großen Dankesschuld abgetragen gegenüber dem edelsten nud besten, dem gütigsten Herrscher, welcher währcud seiner langen Negiernugszcit im Vereine mit Ihrer Majestät der Kaiserin u»d Königin auch hierlauds stets als erster Helfer m der Noth erschienen, fo anch. für immer dcntniürdig. in den Tagen der schrecklichen Erdbebenkatastrophe, in welchen Se. Majestät nicht nur als erster in ausgiebigster Weise Hilfe zu spenden geruhte, sondern zugleich die einschneidendsten Hilssactioncn des Staates eröffnete und der Allgemeinheit das leuchtcudslc Beispiel ward im Wohlthnu für die so hart bciroffei'.c Bevölkerung von Laibach uud auf dem flachen Lande! 54 Raoics. Di« Wohlthätigleit in Klain Wolzltlzätigltritsanftaltrlt und humanitäre Vereine in Laibach 1U<<)U. Name V o r st a n b 1. Landeswohlthätinlcitsanstalten*): KrainischeLandschaft.Landesansschnss: a) zkranleühans ^ Landeshauptmann Otto Detela, l») Irrenanstalt l LandesanLschussbesiibei: kais. Nath I. e) <^ebäranstalt e) im Kloster d.UrsnlineN'Convcnts Oberin Maria Theresia Heidrich. «) des Deutschen Schnlvercmes (Ziehe diesen.) l!ins<. Nech!«' VeteranenÜorfts Ma«,-l^onc. !ti!l1uua"ve°rein"" 20. «^,i.ra,^a^,,«!v.. Max Pleter^nil, l. l. ,luvu,in^.^»i (j,reu;er Vrrri,,) G>,mN,Pr°f. Stellv.: ?. Arbeiterlranlcnvcr^ ^ol,, Bona<'. Vnch^ Jot), l^uliic, l, l. Fach- e!» lnndermeister. schuldircclor. 3. Vactcrversora,unas- Ios. Äon^ar, Väckrr 8, Kruiirrn . UiUrrst,- Dr. äricb. Ke,sdllchrr. lierei» master. und PrrsorluiNsts^ l, l. ^nndeSrcss-üiatli <. 4, ^rist,. ,°c, E.fo»- I°s. Weni«. "">''" '^ ^^PrivN"'"'^ bal>neiucr«!N n. vledllieirlnd.train. V.a ,«us Tr^lm. Verein f, «Iridrim. Sftar^isjc Privatier. ^ 6. vi^tvo /,n i»»l. ^ol,,M>lrnit, laisRath. Verein f.Hchulimach.! porondo/.iK'Ilul'uil- ! l!«v iu u<'»'»k n» o, 2. o>>rl,«i!i «tr». Consumvflrln Gozn»t,l. t. ^andesren kavnü! .^uwli (,Vllr Rath. Stellv.: Maltl,. Schüler «. SchUI^ Zit eirrN.v.Casacaval lininn an drn t. l, china, l. l.5,a»ptm. i.M. aew, ^chschulen) 25>. v«l»achor S.udrn VincenzHUbschmann.l.l. 7. I>r»««»x^l-ll!lb<, And. «um«, f. l. Vcz,' ^m« unbVollslUche .^anplm. i. N Stellv.: „,i»!<,'^ Il.n». Schulinsvcctor, Aunust Drrlsr, Prov. vn,l» ^iir den Äan Küchrnvorft.: ^rauciil^a eiüls l^chUl^l-Con- Hoffmann, "'"°^ ^,. . 3«, ,, I.»d>MU«ko ll«. ^oh. Plibci^el. 8. ElisahetI, - Kinder» Ios.^uclmann.Vanquicr lavxk« Konsum« Wttalverein u. Präsident d« train, (I.^aibacher Eparcassl'. Arbeiter - Consum- 9. Evangel. Frauen Hans Iacqucmar, ev, ucrein uerrin Pf rrcr, Vorstelicrin: Z?, ,^»er"°Vorsch!?ö' d. Deutschen Schul- vertr: Ntnt^'uclmann. °°Z,^ Prr?H d "°^lnes lrain. Vorschuss- 11, ssrrilv. ^rurrwrl,r ^"»z Toberlet. Stell' m-rmic) 3n,^ch"m.l''NuN "' Marien - Vrubrr- Anton Klein, Äuch^ TrH SchriM,:«"! lsZl.eam!cn ssran^ Franz Kandare. Z«, ^«^^^. F^en^ Cölestine Ech,ffer, filltznn3verein " Hilfsuerein Stell«.: Flora Nxdesch. i< ».„<„,,,>. , ^. , lnnla ^^udrlck, '" Patriot ?ande«- Emmer. Mayer. Vnnq». KW»! nderl,.wc,1,r' > «'"^ 'tummi- Hilfsusrein f.Krain Tlelll,.: a. Murnil. ,a«s. """"" ^ NatIi,Tl,^r,»esi!l'acher "^..''.<, t'orein sVandleuted ?„ « n^ !. ll^ »^. ^ .V ^ral - ^«sesl'lliiml»!!, ^^ ^»«»tolinks,,,<,.ll„r ^^Nu'-Dr A Pf^rer nc,,!r»^v.,(Schrift- Stellv,- ^,. Nutar, l, l. Advoca't. Ämlsdiirctoi! stc»eruntrrstützu»a>. Professor. Dr. Josef Supftan. "ereln 17. Krai„,^ndesfeun. ^^«"i«ct°r "ranz i.,.!.«,vn„ l.nl,I. lat. Stellu.: And. Z°« we>,rverband Dobcrlet. .^^,^^ (Unterstich. .„ejc, ^anon. i». itrain, i,'el,relvere Radictz, Die Wohlihätigleit in Krain u. s. w. Name Vorstand Name Vorstand 35. „N»<1>8^" lli>«ku Iol,. Hriliar, Burner- 44, Verein z Hcrslellunn ^ .fef Vuckniann, o'roh- p^clporuo <1rll«!v<> mrister, slelv,: Üol>. von Ärveitrrwoh- IMdl,!t,Va»quiei,Spllr° (2chillernnisrs!Ul),- I Murnil, lais. Natl). „unaen ! cassrp'äs, Sirllv.-Anlon verein) i ! Nillrr «on l^nviboldi. 2«!, Spar-u Är. »st.rr Monarchic ln ^. ^^„, ^^ ^.^^^ z ^.^^ ^.^^ ^ ^ ' stilhuni, dttifllner Director, I!?, EVllr,!,Tl!s ssrai z Sarl Schul« dc>r l, t. vlrri» ^eI)N'rl'i!d»!lnsllnst. 3", .,Südni.ill".^wcil,° Dr I. I. Binder, l, f, l7, Vl'rc<» zur Unter- Franz Huoao, l. l. vrn'w ^ail'nch drs Pro^ssor, stMuna dilrttisser, Dlrrctor. PrleineS in Graz. Schillrrinncn d. l, l,! 2!». Unt!'rs!i'!l/M!,Ml'7r>!! Vorll,: varnt, Stcilu,: ü > ^ f. c,,tlass»ue Straf- ^<, Pajl, l, l. Olirrln» <»- Vcirin znv U»t«, Dr. Rudolf Iunovwicz. l mluflrr, l. l 40, Verein der Manien Olssa Baronin Ober Ncalschnle ! ^rofesil'r, d, lliristl, Vicbe d Hei«, Etellv.: Fain,!, ! lieilViii^enzv.PauI Pona»ar, ^^ „Wcijies jlrrnz", Otto T'rtela, Vandrs- !,._,, ^, ^ ..,.„,. Zweisil'ereiiN'aibach !,auptma»n. Stellv.! , 4>. Vrrr,n z, Orbauuna sserd M«l,r. lai, N, der list, Gesellschaft Io!,,M»rn!l,raI,. , ^dnllschcilNnabsn.- Stellv,: Dr, Fr Kers- u, Hiiadchenwiiisen^ bacher, And, ^amri'.', ^'" Wohltliatiatntsuer- Ott« Planinc. lMises in Oottschl'«: Canonic, ei» der Buchdrucker > >n Krain 42. Verein zur ncgen Karl Hxdingrr. Official seltia,Unteis!>ltziin,i i. P. GleUv,- I. Tejtal, ^>- ^>ll žl>vllw» ^ Siidliahndedienft. w Iwllp-irn» >1r»«t- ^ <^, ^crein , Gvimdnna ^os Mrrf, l. l, Vandeö' „nd 1ln!e>s!üdunas- ! eines RettnnnZ n, reaievnünsrall!, Steill',! uerein fiir Manrcr ! Erzir!,unll«i»stitut, ! IoI,,Plai!!ar. und ,^imm,rleute) , Ioh. l>Iii!, Domherr u. i Dompimrer, , l, Hl!st,»chdr,!l