/ Ar. 31. Donnerstag am 18. ilprts 1878. III. Jahrgang. Cillier Zeitung. pränumerstions koäingungon. Für «illi: Mit (tonnt | Einzelne Nummern 7 kr. Erscheint jeden DonnrrKag und Sonntag Morgens. Inserate werben angenommen in der 4rtx6it» >!» ib«0. 1 ---* Permitttungsversuche. Sollte e« sich bewahrheiten, daß Bi«marck Schritte zur Verständigung in London und Wien dahin gemacht habe, um die Mächte zu veran-lassen, folgende« al« Grundlage zur Erörterung am Congresse anzunehmen, al«: die Abtretung Bessarabien« an Rußland gegen die Eompensirung Rumänien» mit der Dobrndscha, Erweiterung de« rusiischen Gebiete« in Asien mit Inbegriff von Erzerum, Ausschließung der -yecuniären KriegSent-schädigung, welche gänzlich der Regelung zwischen Rußland und der Türkei vorbehalten bleiben müsse, von jeder Di«cussion. dann hat er sich wohl eine vergebliche Mühe gesckiassen. Obgleich dadurch dem Congresse da« Recht zugesprochen würde, jene Gebiet«veräuderungen zu modisiciren, welche durch den Vertrag von St. Stefano in der europäischen Türkei herbeigeführt wurden, so werden die Signatarmächte und am allerwenigsten Oesterreich und England auf diese Borschläge eingehen, Europa beharrt auf der unbedingten Vorlage der russisch-türkischen Frieden«präli-minarien zur Prüfung und allfälliger. Modisizirnng. E« ist aber doch gut, daß der deutsche Reichskanzler die Hand zu Vermittlungen und seinen etwaigen Einfluß auf die eine oder andere der interessirten Mächte angebothen hat, weil durch ihn, den Leiter eine« den orientalischen Ver« Wicklungen ferner stehenden, daher weniger de. fangenen Staate«, möglicherweise am leichtesten eine Verständigung erzielt werden könnte. Er wird sich gewieß nicht dmch sein erste« vergebliche« Mühen von einem weiterem zurückschrecken lassen, sondern alle« versuchen, um sowohl zwischen Oesterreich und Rußland eine Verständigung herbeizuführen, al« auch da« für England wünfchenSwerthe Pfand-stück herauszufinden. Daß er aber bei einem viel-leicht doch eintretenden activen Vorgehen Oester-reich« und England« gegen Rußland die Partei deS letzteren ergreife, ist gar nicht denkbar, Deutschland wäre durch Frankreich leicht lahm zu legen und auf Italien könnte e« sich in diesem Falle nicht verlassen, da für dessen ruhige« Ver-halten durch die Blockirung der italienischen Häfen mittelst einer vereinigten österreich-englischen Flotte Vorsorge getroffen würde; übrigen« ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland nicht gar so groß, al« daß Bi«mark eine Allianz der beiden Mächte wagen dürste. E« wäre ungerecht, zu wähnen, daß Bi«mark nicht wissen sollte, Oesterreich sei für Deutschland ein besserer Bunde«genosse al« Rußland; denn Oesterreich-Ungarn steht heute wieder gefcstiget da, und e« ist gewieß nicht so leicht, die Grund-festen diese« Staate« derart zu erschüttern, wie sich dieß die „St. Petersburger Zeitung* denkt. Diese« Blatt erlaubt sich neuester Zeit recht geringfügig von der österreichisch - ungarischen Monarchie zu sprechen. Es nennt dieselbe sogar nur einen bloßen geographischen Begriff, dessen Verschwinden man schon im Interesse der Karto-graphen wünschen müsse. Nun, Rußland möge e« immerhin versuchen, diesen Begriff verschwinden zu machen, die Aufgabe dürfte demselben denn doch bedeutend schwer werden. Ist e« ihm ja eben auch durch die unerschütterliche Haltung diese« geographischen Begriffe« plötzlich schwer geworden, seine im letzten Kriege erzielten Erfolg» nach eigenem Gutdünken verwirklichen und ausbeuten zu können! Weil nun Oesterreich und England den russischen Anforderungen fest entgegen traten, über-dieß da« letztere dem Panflavi«mu« auf der Balkanhalbinsel da« Griechenthum entgegensetzte und selbst die Pforte für feine Politik wieder ge-wann, so blieb Rußland nicht« andere« übrig, al« Deutschland um die Vermittlung in dem obschwe» benden Streite zu ersuchen, wa« übrigen« England auch that. Bi«mark griff zu und hat bereit« seine ersten Versuche gemacht. Inzwischen aber treibt Ruß« land seine Gewaltpolitik in der Türkei gegen Freund und Feind weiter, wa« eigentlich gar nicht zu bedauern ist, weil e« sich dadurch immer mehr Feinde schafft. Wäre nun auch Bi«mark der beste Freund Rußland«, er müßte durch die perfide russische Politik endlich dessen erbitterster Gegner werden, ». z. derart, daß er seine Vermittlung zu einer allgemeinen europäischen Eoalition gegen den nordischen Koloß auf tönernen Füßen anwenden würde. In Kürze wird sich wohl zeigen, welche Er-folge der Vermittler zu verwirklichen vermochte oder aber ob er, empört über Rußland« Machi-nationen, selbst dessen Feind geworden sei. Politische Rundschau. Eilli. 17. April. Ueber den Stand der Verhandlungen zwischen Wien und St. Peter«burg wird noch immer ein tiefe« Geheimniß beobachtet. Die russischen Truppenanhäusungen in Rumänien dauern fort, und auch England setzt seine Rüstungen energisch weiter. Feuilleton. „Sie soss Bonne werden." Novelle von Harrtet. (Schlub.) „Damit war genug gesagt; noch an dem Tage, wo mein Verlobter starb, suchte ich die Musiklehrerin, welche schon einige Wochen krank darniederlag, aus — und sah auch da« Kind meine« Verlobten. Felicita« Mutter, da« vor Wochen noch so schöne, blühende Mädchen, war ein Bild de« Jammer«, die Schmach nagte an dem Herzen der stolzen Spanierin, die der Leidenschaft ihrer Nation erlag. — >l« sie starb, ließ ich ihr arme« Kind auferziehen. —* Adelheid hielt inne, Waldemar fühlte, wie die sonst so gleichmäßige Ruhe dieser Frau unter der Macht der Erinnerung schwand, er eilte auf sie zu und faßte ihre Hand: „Vergeben Sie der Todten, wa« sie ver-schuldet, und geben Sie mir für ihre Tochter Ihren Segen!' .Ich habe schon längst mit Allem abgeschlossen, wa« über de« Mauern von Liebenstein vorgeht; da draußen in der Welt," Adelheid deutete mit der Hand in die Ferne/ existirt für mich nicht« wehr, da« mir Freude noch Leid machen könnte. — O! wa« hat die Welt mir je geboten? Nicht« al« Schmerz, Kamps und bittere Enttäuschungen l Ich war müde, ach so müde, al« sich die Pforte von Liebenstein hinter »ir schloß. Aber später gab e« oft Momente, in denen ich dem dumpfen Gefühl der Verzweiflung nah« war. Du bist eingeschlossen! — Doch jetzt ist e« ruhig, still — aber auch todt und leer in mir geworden, so leer, daß ich nicht« sehnlicher wünsche al« der, dem ich mein Leben geweiht, möge mir bald den ewigen Frieden geben. — Genug der Worte, Felicita« soll glücklich, recht glücklich werden!" Die Aebtessin war plötzlich wieder die starre, strenge Frau, ohne Empfindung, ohne Leben, ruhig und leidenschastlo«; sie hatte nur einen Moment Waldemar in ihr Innere«, in da« Ge-heimniß eine« unglücklichen Fraueuleben« blicken lassen. „Leb wohl!* klang e« eintönig von ihren Lippen an sein Ohr, und dann, ohne sich noch um-zuwenden, schritt sie au« dem Oratorium hinauf in ihre einsame Kapelle, um von Maria mit dem Woltenhimmel voll Engel«köpschen sich Trost und Frieden zu holen! Und doch hatte sie diesen schönen Gefährten der Seele auch die«mal in Liebenstein nicht ge« funden I XI. Weiß und dicht lag der Schnee über der ganzen Landschaft ausgebreitet, und die Linden vor dem Meierhofe streckten kahl und traurig ihre entlaubten Zweige in den dämmernden Winter» abend empor. Ein eisiger Nordwind pfiff um die Mauern de« Gebäude«, so daß die armen Böglein im eng-sten Beisammensein unter dem Borsprunge de« Gebäude« recht fror; die große blaue Familien-stube war heute hell erleuchtet, denn e« war der vierundzwanzigste Dezember, an dem die Pächterw ihre verhciralheten Kinder au« der Stadt zur WeihnachtSbescheerung erwartete. In dem Park de« Schlosse« Drachenfel« sah e« wol öde und schmucklo« au«, ohne Blumenfüllt de« Frühling«. Ach! der mürrische Wintermanu hat sie mit seinem rauhen Athem vernichtet! Versiegt ist der helle Wasserstrahl au« dem Rachen des Meerbewohaer«, dessen schuppigen Rücken völlig Ei« und Schnee deckt; und doch bleibt er bei all dem Leid, da« über ihn verhängt wird, stumm, da ihm sein Schöpfer die Sprache versagte I Auch in der kleinen Grotte ist e« still und traurig. Die Palme hat ihr Dasein an«geträumt, sie starb an dem hoffnungslosen Traum de« Süden«. Wie hätte sie auch rauhen Stürmen Trotz bieten können, dievom ewigen Sonnenschein verwöhnte. Doch fort mit den düsteren Tode«gedanken de« Baume«! Drinnen im Schloß weilt ja da« Glück! Raoul drückte sein Gesichtchen an die Fensterscheiben Abg. Freiherr ». Hackelberg (für) beantragte, in § 42 da« Wort „LanbeSzwecke" zu streichen und den Pharagraph nochmal« an den Ausschuß zur Erwägung zurückzuweisen. Der Antrag wurde abgelehnt und die Debatte abgebrochen. Der Handelsminister Ritter v. Ehlumecly beantwortete die Interpellation de« Abg. R. v. ProSkowetz. Abg. Fux und Genossen inter-pellirten den EultuSmin ster wegen der vom Bischof von Linz verfügten Exkommunikation de« altkatholischen Pfarrer« Kürzinger in Ried. Sitzung vom 12. April. Abg. R. t>. Obentraut richtete an den Ovmann de« Wrhrgefetz-Ausschusses Freiherrn v. E i ch h o f f die Inter-pellation, warum bisher wegen der Regierung?-vorlagt, in welcher verlangt wird, daß die §. §. 11 und 12 dc« Wehrgesetzes vom 5. Dezember 1868 noch durch ein Jahr in Wirksamkeit bleiben sollen, noch keine Sitzung abgehalten wurde. Frei« Herr v. E i ch h o f f beantwortete diese Interpel-lation unter Beifall sofort, und bemerkte, daß er jederzeit bereit sei, den Ausschuß zusammeiizubc-rufen, fall» von einem Mitglied» de» Ausschusses oder von Seite de« hohen Hause« der Antrag hiezu gestellt werden sollte. Hieraus wurde zur Fortsetzung der Special-berathung de« §. 42 de« Gesetzentwürfe« über die Personal-Einkommensteuer geschritten und nach dem Schlußworte de« Referenten Dr. Beer bei der Abstimmung mit 113 gegen 93 Stimmen be-schlössen, alle Anträge an den Ausschuß zu leiten. Kleine Chronik. Cilli, 17. April. (Evangelischer Gottesdienst.) Am Ostermontag den 22. April wird um 10 Uhr Vormittag« in der hiesigen evangelischen Kirche da» Osterfest durch einen Gottesdienst mit Eom-munion gefeiert werden. lSterbefall.) Am 15. April ist in Tüchern der Gutsbesitzer Herr Adolf Schreiter Ritter von Schwarzenfeld gestorben. (Erzherzog Johann - Denkmal.) Die Arbeiten für die Vollendung der Marmor-teraffen, welche den Unterbau de« Erzherzog Johann-Denkmale» bilden, haben begonnen. Von den BronzoaSreliefS der acht Wasserspeier, welche für die Einführung der Wasserleitung nothwendig sind und daher schon in nächster Zeit eing»s»tzt werden müssen, istauS der k. k. Kunst-Erzg ießerei in Wien bereit« die erste Sendung in Graz an-gekommen. (Kirchenglocke aus Gußstahl.) In der Bessemcrhtttte der Bethlehem Iron Eompam? ist »ine Kirchenglocke im Gewichte von 58 Pfund gegossen worden. Ihr Ton soll rein und ange-nehm sei«. E« dürfte die« die erste au« Bessemer« stahl verfertigte Glocke sein. Wie tröstlich für Bessemtr, da« seine Erfindung, die bi«her nur donnernden Tod in die von persönlichem Ehr-geiz in den Kamps getriebenen Scharren trug, nunmehr auch mit frommen Klang zur An-dacht ruft! (Bekanntgabe.) Da» Promenadeconcert der Neohauser- und Eillier-Musicktapellen findet einer Mittheilung zufoige nicht am Ostersonntag sondern erst am Ostermontag von 11 bi» 12 Uhr „.mittag« statt. (Verunglückt) Freitag .'lachmittog» be-schäftigie sich der an der Fallsucht leidende Tischler Michael P e c n i k mil Fischfang nächst der Wogleina-Wasserwehre oberhalb de» Gast-Hause« zur grünen Wiese. Bei dieser Gelegenheit bekam er einen epileptischen Anfall, stürzte in den Fluß und ertrank. Seine Reiche warse noch am nämlichen Tage au« dem Wasser gezozen. plötzlicher Tod.) Am 8. d. M. ist der Grundbesitzer Franz P a ch e r in Römerbad beim Holzfällen plötzlich zusammengestürzt uns so-gleich todt geblieben. Der Genannte ist einem Schlaganfallt erlegen. (Unglücksfall.) Am G. d. M. ist die zweijährige Tochter der Taglöhnerin Aloisia Elementschitz zu Kapellen ia einem unbe-wachten Augenblicke in eine Hau«pfütze gefallen und in derselben ertrunken. (Vlatternepidemie.) Die Schule St. U r b a n i im Bez. Pcllau mußte wegen der ausgedehnteren Blatterriepidemie über Antrag de« k. k. BezirkSarzteS einstiveileu geschlossen werden. ! Brandlegung.) In der Scheune de« Postmeister« R. Zistler am Rann bei Pettau wurde kürzlich Feuer gelegt und verbrannte der Dachstuhl diese« Gebäude« sammt allen Borräthen. Der Schaden ist ein erheblicher, doch war der Besitzer versichert. der erste diesjährige Markt schon am 16. April statt. (Das Vermögen eines Industriellen.) Der verstorbene Eommerzienrach B o rs i g hu, wie ein Berliner Blatt berechnet, 4lXX) Lokomotiven gebaut und an jeder 5009, später 3000 Thaler verdient. Wenn man den Durch-schnittsoerditast mit 2500 Thaler annimmt, so gibt die» ein Vermögen von 10 Mill. Thalern oder 30 Millionen Mark. Das Vermögen, da» in Weiken, Effecten und Landgütern steckt, wird auf 50 bi« 60 Millionen Mark veranschlagt. # (Theater) Am Samstag den 13. d. M. fand unter der Direktion de« Herrn. I. Böhm in dieser Saison die letzte Vorstellung, und zwar zum Vortheile de» fachkundigen Regisseur» Herrn E. H o f b a u e r statt. Da« Theater war zwar nur müßig besucht, doch die wenig Erschienenen wurden durch eine gerundete Leistung zufrieden ge-stellt, Herr Hosbauer gab den alten, sich noch ju« gtndlich geberdenden und für galante Abenteuer eingenommenen Eommerzienrath Saldau so wirklich und wahr, wie er nicht besser gebracht werden kann; der Beneftciant war so zu sagen an diesem Abende der TrKzer de» ganzen Stücke«. Richt minder müssen auch Frl. Gruber (Beate) nnd Frl. Ncumann (Arabella) ihrer guten Darstellun-gen wegen heivorgehoden werden. Herr Mayer al» Carl von Erlach entwickelte ein recht leb-hafte» Spiel; übrigens ist zu constatiren, daß die Agilität diese» Schauspieler» sich zu seinem Vor-theile bedeuten» gebessert hat. Die übrigen Mit-wirkenden, darunter Herr Linde al« der in die Geheimnisse seines Herr» tief eingeweihte Diener Anton, hatten zur Vervollständigung de» Ensemble ihr Beste» geleistet. Schließlich kann nicht uuer> wähnt bleiben, daß die Direktion des Herrn Böhm sich hier aller Anerkennung erfreuen durfte, da er wirklich eine sehr anständige Gesellschaft besaß, daher er nun trachten soll, sich durch ein generöses lies und innig Waldemar» Mutter, als sie am Arm ihre» Sohne» die Treppe emporstieg, wo ihr Raoul entgegen sprang, der nun nicht mehr scheu und furchtsam, wie sonst war. „Ach Großmama! mein Schwesterchen ist doch gar so herzig l" rief er ihr entgegen. Und da stand die alte Dame in dem dunkel gehaltenen Zimmer, wo die Kleine, in einem ganz mit blauer Seide au»gestatteten Sorbe lag. Bei ihrem Eintritt erhob sich etwa« dunkle«, da» zu Füßen de« Korbes lag, e» war Hkktor, welchen Raoul als treuen Wächter bei dem Schwesterchen angestellt hatte. Der Knabe sah ängstlich zu der alten Gräsiu empor. Wird sie nicht schelten und seine über« große Zärtlichkeit al« „dummen Einfall' be-zeichnen? O! Nicht» von all' dem, die Großmama beugte sich zu dem schlummernden Kinde nieder und küßte es auf die Stirne! Wa« zog da nicht olle« durch ihre Seele! Jetzt erst war da« Glück voll und ganz in Drachenfel« eingezogen, und wir h»ben, dem Hinimel sei Dank, nicht umsonst gehofft! Die Liebe hatte. wenn auch spät, von diesem kalten Frauenherzen Besitz genomütcn. Vorgehen wieder eine solche zu verschaffen, wa» | ihm sonst im entgegengesetzten Falle leicht miß-glücken könnte. l Wohlthätigkeit» - Akademie.) Am Palmsonntagc veranstaltete der Regisseur Herr I. R ö d e r im hiesigen Stadtthcater eine Wohlthü-tigkeit» Akademie. Das sehr gut gewählte Programm bekundete die bewährte Umsicht eine« gewiegten Regisseur»; denn alle«, wa« auf den hierüber in Umlauf gesetzten Plakaten versprochen wurde, ist treulich gehalten worden, wovon der bei jeder ein-zelntn Nummer nicht endenwollende stürmische Beifall de« zahlreichen Publikum« und der oftma-Hcrvorruf, welcher alle Mitwirkende» auszeichnete, da» eclatantkste Zeugniß lieferten. Die Besprechung der bezüglichen Programm Nummern ist keine leichte, weil eben schwer unterschieden werden kann, welch, die beste gewesen, da die schon hier bckaiu.ten Künstler alle» aufbothen, um hinter den vorziig-lichen Leistungen de« aus Gefälligkeit mitwirkenden Gastes, Fräulein Julie D a l e n a nicht zurück-zubleiben. Der eminente Vortrag der Arien aus den Opern „Lucia" nnd ,Traviata" sowie der zwei Lieder, vo>i denen da» erste ein französische» war, ließ wohl entnehmen, daß da» genannte, mit einer so herrlichen Sti» mc begabte Fräulein ein Liebling de« Grazer Publikum« sein muß. Sehr übtrraschtrn auch die von Frau R ö d e r-K ropp vorgetragenen Gesang» - Pieren : Scene und Arie aus der Oper „Freischütz" und zwei Lieder. Die geschulte Sängerin und dramatischt Künstlerin war hiebei nicht zu verkennen. Heitere und an-wüthende Leistungen lieferten Fräulein Sachs6 mit der Soloscene „Jettchen am Fenster" und Fräulein K a l i t t o mit der Soloscene „Der Strauß." Wie am Beginn der Borstellung die huinoristische Vorlesung de» Herrn Maye r. „Die Eivilehe in Ungarn" bei den Zuhörern eine heitere Stimmung zu erzeugen wußte, so war der ernste Vortrag des Hern Robert „Der Strikt der Schmiede" wirklich vorzüglich und von packender Wirkung, nicht minder gut aber auch Herrn B l u m'« Deklamation de« Gedichtes „Die Kraniche des Ibikus". Allgemeine Heiterkeit rief die humoristische Vorlesung im jüdischen Jargon, „Wilhelm Teil" des Herrn R ö d e r hervo r, der als Veranstalter dieses Theaterabend« sich durch den ihm »nd seinem liebenswürdigen Gaste noch zum Schlüsse zu Theil gewordenen rauschenden Beifall die Ueber' zeugung verschaffen konnte, daß da« Publikum mit dem gebothenen Kunstgenüsse dnrchau« zufrieden gestellt worden war »n? seine Worte de» Danke« und der Anempfehlung für die Zukunft vollkommen würdigte. Möge er den allgemein laut gewor-denen Wunsch, Fräulein Dalena vor ihrem Abgange in da» k. k. Hofoperntheater in Wien noch ein-mal in unserem Sladttheater begrüssen und höre» zu können, in Erfüllung bringen. (WohllhätigkeitS Vorstellung ) Am 22. April findet in den Localitäten der Bier-Halle in Tüffer eine Theatervorstellung der dortigen Dilletanten zum Besten des Armen-fonde» statt. Gegeben werden: „Sie hat ihr Herz entdeckt," Lustspiel in 1 Act von W. Müller von Königswinter. »Dobro jutro,' und „Ein Schwiegervater für Alles," Schwank in einem Auf-zuge von Erik Neßl. Hierauf folgt ein Tanz-kränzchen. (Allgemeiner Beamten - Verein.) Die Xlll. ordentliche Generalversammlung diese« Vereine» findet am 18. Mai d. I. im großen Saale der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien statt. Diejenigen Mitglieder, weiche sich an der Versammlung entweder persönlich betheiligeu oder aber durch Vollmacht bei derselben ver« treten lassen wollt», haben die» wegen AuSserti-gung der Eintritts- (Legitimation»-) Karten der Centralleitung des Vereines bekannt zu geben. Die letztere ist auch bei den österreichisch-ungari-schen Eisenbahn-Unternehmungen und bei 'der Donau-Dampfschifffahrts Gesellschaft um Bewilli-gung von Fahrpreisermäßigungen für die auSl wärtigen, zur Generalversammlung nach Wien reisenden Bereiosmitglttdtr eingeschritten. Der RechenschastS-Bericht und die Bilanz pro 1877 werden acht Tage vor der Generalversammlung ausgefolgt werden. Aus dem Gerichtssaale. Hauptverhandlungen vom 24. bi» 27. April 1878. M i t t w och 24. Krainz Johinn, Dieb» tahl; ffopötc Karl und Genossen, Diebstahl; Lettnik Bartlmä, Diebstahl; Tschokl Franz. Be-trug; Petek Josef, schwere körpl. Beschädigung; öket Maria, Diebstahl. Donnerstag 25. Fauland Johann, Beruntreuung; Hergouth Johann, Beruntreuung; Kolar Jgnaz, öffentl. Gewaltthätigkeit; Krumpak Johann, schwere körpl. Beschädigung; Wengust Franz, schwere örpl. Beschädigung; LiSek Fosef, Diebstahl. Samstag 27. Lampret Peter, Fritz Peter »nd Josef, Diebstahl; Jäger Martin und Anton. Diebstahl; Supanc Mathias, Diebstahl; Novak Josef, Diebstahl; kvllar Eva, Diebstahl; A->iö Franz und Pleterski Josef, Diebstahl; Malec Bartlmä und Pogocnik Jakob, Diebstahl. Landwirtschaft, Handel,Industrie. (Werth der Straßenerde.) Straßen- erde ist da» Product der Zermalmung von Gestein durch die Wagenräder und enthält außerdem or-ganische Stoffe au» den Exkrementen der Thiere und auö den Pflanze», die am Rande der Straße wachsen. In neuerer Zelt wurde Straßenerde im Eanton Bern in der Schweiz untersucht. Dieselbe enthielt 114 Percent GypS, 1*13 Pcrctnt phoS-phorsauren Kalk. 1'79 Percent lösliche Kieselsäure, 0.051 Percent Chloralkalien, 7.20 Percent orga-nische Substanz und 0'2 Percent Stickstoff. Die Zusammensetzung der Straßenerve wird allerdings nicht überall dieselbe sein, sondern besonders nach dem Steinmaterial, welches zur Beschlagung der Straße benutzt wurde, wechseln; jedenfalls eignet sich aber die Straßenerde trefflich zur Bereitung von Dünger, namentlich von Eompost für Wiesen, und gibt in der That die günstigsten Resultate, besonders dann, wenn man ihr noch ein wenig Holzasche zusetzt. Man benutzt in der Schweiz die Straßenerde sehr sorgfältig für landwirthschaft-liche Zwecke, und eine einfache Berechnung zeigt, daß in derselben allerdings eine Quellt fließt, aus welcher wir unsere Felder mit bedeutenden Mengen der wichtigsten Düngstoffe versehen könnt«. Gourie der Wiener Jörse vom 17. April 1878. Goldrente...........73.10 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 61.55 „ „in Silber . 65.20 1860er Staats-Anlehenslose .... 111.25 Bankaktien........... 795.— Creditaetien...........213.50 London............121.70 Silber ............106.40 Napvleond'or.......... 9.73'/, k. f. Münzducate»........ 5.75 100 Reichsmark.........59.95 Mit 1. Mai 1878 beginnt ein neues Abon-nemenl auf die wöchentlich zweimal erscheinende „Mier Zeitung" und zwar kostet dieselbe: Für Cilli mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 30. Mai d. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung." Kleine Anzeigten. J;«Je In die«« Rubrik eingeschaltete Annonra bi« zu 3 Zeilen Raun wird mit 15 kr. berechnet. Auskünfte werden in der Expedition dieses Blattes bereitwilligst und anentgeltlieh ertheilt. Cln complettea Bohlenzeug, gut erhalten, ist *• billig zu verkaufen. Zu sehen L d. Exp. d. BL 158 Telegrafie- Unterricht und Damen ertheilt ein k. k. Telegrafen - Offiml. Auskunft in der Adrnin. d. BI. ist) STADT - THEATER IN CILLL Vor-Anzeige. Von heute an beginnt der Billeten-Verkauf für das am Oster-Montag beginnende Ensemble-Gastspiel der ersten Bühnenkünstler von den beiden Theatern in Graz am hiesigen Stadt-Theater uml kann die gefertigte Direction, was die Wahl der renommirten Novitäten für dieses Gastspiel betrifft, sowie durch die anerkannt tüchtigen Leistungen der Grazer Gäste, dem hochverehrten kunstsinnigen Publicum CiHi s und Umgebung die genussreichsten Abende verbürgen. Die Preise der Plätze sind für dieses Ensemble-Gastspiel wie folgt: Parterre - Logen ä 4 fl., Gallerie - Logen a 3 fl., Sessel- oder Sperrsitze 80 kr., Num-merirter .Sitz 60 kr. Alles Weitere bringt der grosse Anschlagzettel. Hochachtungsvoll Jtlfilf# Mtiih in. *'•* Director! kaust in grösseren Posten und ersucht um bemusterte Preise die Samenhandlung zur blauen Kugel 489 B. Hulllnu, Agraiu. Zu verkaufen ein gebrauchter Eiskasten für 2 Fässer sammt Speisenkühler. Preis 30 fl. Martin Urschko, 3 TischlermeuUr in Cilli. Theatergajsse. 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Gäste durch Verabreichung vorzüglicher sowohl kalter als warmer Küche und gut abgelagertem Kronenbier, guter Dessert-Weine und ausgezeichnetem Kaffee mit Schmetten, vollkommen zufrieden zu stellen. Auch werden Gesellschafts-Jausen und -Abendmale auf Bestellung übernommen. Für gute und solide Bedienung ist bestens Sorge getragen. Hochachtungsvollst a Mathias Laurenöiö. Z. 115 Bau-Lizitation. 177 | HIIIIIIHIHHUlIHHHMf j h : Die hexten K.AiMi- und \ f ::Firniss-Farbeni? zum sogleichen Anstrich geeignet sind zu den billigsten Preisen nur bei :\ Josef Costa in Cilli : zu haben ~ " : - Mahlerfarben in irässter iraiL i ♦WHHMHHIHIIHIHHH" Wegen Herstellung der von der Wien-Triester-hauptstrasse in Unter Kötting über Dirnbüchl nach Lubecno führenden Bezirks-strasw H. Klasse wird die öffentliche Minuendo-Lizitationsverhandlung auf Mittwoch den 8. Mal d. J. von 10 bis 12 Uhr Vormittag in der Kanzlei der Bezirksvertretung Burgplatz Nr. 23 zu Cilli, wo auch Plan. Kostenüberschlag u. Banbedingnisse zur Einsicht aufliegen, mit dem Anhange anberaumt, dass bei dieser Verhandlung auch schriftliche Offert» unter den vorgeschriebenen Bedingungen angenommen werden, und jeder Lizitant vor Beginn der l.izitation ein Vadium mit 10% vom Ausrufspreise pr. 4426 zu erlegen hat! Unternehmer werden hiezu eingeladen. Bezirksausschuß Cilli, am 15. April 1878. WM« KMMmWM Mit Bescheid des k. k. Bezirksgerichtes Cilli vom 6. April 1878, Z. 4405, wurde die Tagsatzung zur freiwilligen Versteigerung der dem Herrn Josef Svet gehörigen Realitäten in Dreschendorf Nr. 9 — bestehend aus mehr als 47 Joch Grundstücken, darunter zumeist aus Wiesen und Aeckern und überdies aus einem äusserst ergiebigen und schön gelegenen Weingarten zu Kasase — in 20 Parzellengruppen auf den 2. Mai eventuell auch 3. Mai 1878 an Ort und Stelle angeordnet. Die Licitations - Bedingnisse können bei Gericht oder in der Kanzlei des Herrn I)r. Josef Sernec in Cilli eingesehen werden. __17- J Ein Schlosser-Lehrling wird in Schönstein bei Schlossermoister Graschina aufgenommen. WALLAND & PELLEs Specerei- und Delicatessen-Handlnng empfiehlt zu den herannahenden Osterfeiertagen besonders vorzüglich: Cirazvr Nrhlnkfn. Veronmer- und inagi»rl»ehe Salami. 171 .feinste% AI/h'h- Himl.m h malz reinste Schweinefette und Paprika-Speck; frische Südfrüchte, als: Malaga-Traoben, Krachmandeln, Datteln, Feigen. Rosinen, Ziweben. Weinbeeren, sfisae Mandeln. Piguoli und wäl-Usebe Nüsse, ferner; candirte Arancinl, Cedrl, bosnische Powidl und Mohnsamen. Napol. Maccaroni und Wiener Mehlspeisen, geschält«' Erbsen und Stockeraner Linsen. a".'. gl>r: Emmenthaler-, Parmesan-, Tansenberger-, Kornberger- und Kidnmer-KaMe: alle Gattungen Kaffee'«, steirische Boateillen-Weine, Champagner, feinste Thees, echten Jamaica-Unm, etc. etc. za den billigsten Preisen. Aas AeueAe in Sonnenschirmen für Frühjahr und Sommer. 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