5. KamstaZ den 2. Februar 1828. Mecip e ein braves Weib zu bekommen. >"srstein schlimmes Ding. di« Eh«, Und wieder ein sehr gutes Ding; Wenn ich so manches Pärchen sehe, Das schwer trägt an dem goldnen Rinss? Da graut nur, und mein Köpfchen spricht: Vermähr dich nicht! Doch» wenn ich and're Zwey erblicke, Die eigentlich nur Eines sind; Und als ein Mahrmahl von dem Glücke, Daß sie sich frcu'n, ein liebes Km!5, Laut spricht mir dann das Herz ln,L».ib, Nimm dir ein Weibs Dt« Mädchen hab' ich Mir betrachtet^ Nicht, wie sie scheinen, wie sic sind, Da fand ich denn genau beachtet Oft Satansllau'n am Engelskind; D'rum, der mein Lied das Stäbchen bricht^ Die nehmet nicht! Ich will Tritericn Euch ncnnen> Ihr dürft auf die Erfahrung bau'n,— Wie ihr bey Mädchen könn't erkennen, Ob sie auch tauglich sind zu trau'n; — Die ich ein Mal als gut beschreib', Erwahl't zum Weib! Die Euch bci'm ersten Seh'n schon Vlick, Erwiedert, feurig und verUcbt, Und die verstohlnen Händcdrilclc, W«n noch so sanft, zurück Euch gibt, Ei,» Plumche» Euch am Wcae bricht! Die nehmet nicht'. Hoch die, wenn ihr sie fest firiret, Die Augen senket, schamcntglüht, Und wenn ihr leise sie berühret. Das Händchen zitternd Euch entzieht, Der ist Gefühl nicht Zeitvertreib. D>e nchm't MN Wcib! Die Liebe für die Kinder heuchelt, lind jedes unsanft von sich rückt, - Das ihr, wenn sie geputzt ist, schmeichelt, Weil's ihr die Krause sonst zerdruckt; DeV eckelt vor dcr Mutterpssicht,- D ie nehmet nicht! Doch, die dem Knaben, der La eben Gespielt, und fiel am Vachetzdamm, Zu Hülfe eilt; ihn aufzuheben Mit wcisjcm Fuf; in schwarzeir Schlamm, , Dcr pocht cw' Muttcrherz im Leib, Die' nehm'e zum Weib! Die einem ncucn Haubcnschnitte Und eincttl neuen ModetleiV Nachgaffen fann auf zwanzig Schritte, Und die es trägt, besieht mit Neid, Di« stets von allen Wässern' riecht, Die nehmet nicht! Doch Jene, die nicht stolz verschmähet Des vatcrländ'schcn Flciszis Frucht, Die nicht mit fremden Stoff sich blähet, In Reinlichkeit die Mode sucht, Nicht macht zum AushanZschild den Lcib, Die nchm't zum Wcib ! D>« all« neu'sten Werlc lenuet, Pci Lichte liest die halbe Nacht; Zu allen Vücherhiindlcrn rennet, ^ Ob den» die Post nichts Neu's gebracht, l Auch selbst verfaß.tt manch' Gedicht, k Di» nehme« nicht! ^ Doch welche all di« KtinzIlangbüchtein h Ve?schr»b'ner Köpfe nicht goutut, ^. Nnr manchmal ss ein leruig Sprüchlein ss Pon Glcim und Wieland »«cltirt, ^ Den Meister liest zum Zeitoe»lreib, t^ D>« nehm'« zum Weib4 k' ^ Di« Morgens »exn Uhr noch im Nette ^ Sich dehnt, und da den Kaffth trinkt, ^ Nachher a« ihrer loilett« l Zwei Ttimden durchsieht, putzt und schmückt, ss Dann Fleckchen zupft, und Hsar« sticht, k Dl« nehmet nicht! L Doch die man. wenn's auch fchney« und regnet, » Mit einem Mrbchen unt,l'm Arm, e Des Morgens auf dem Markt begegnet, U Wohl mitten in der Wägd« Gchwarm, ff Die selbst auch locht zxm Zeitvertreib, t Me nehm'l zum «V«'h! ^ D,e ledes neu, Liebchen singet» l Das im Theater erst erschien, l Im Eccossaii so zierlich springef, » Als war'sie Dup srtS Schülerinn, l e Kühn nber Kunst und Künstler spricht» » Dle nehmet „ichti r D«ch die, was sich für Hausfrau'n schickem, ß Ganz aus dem Fundament versteht: k Wi» man ein feines Strümpfchen stricket, t Wi» man ein Hemd recht zierlich näht, ^ War' auch »icht leicht.beim Tanz ihr Lnb, ^ D^e nehm't zum Weib? t Ich weist di« Eigenfchaftc» alle, r Veifammen findet man sie schwer^ r D'run« geh't vorsichtig in die Zalle; U Und findet ihr lein Mädchen mehr, » Das ganz b.'siehet im Gericht, k Nermahl't E„ch nicht,! ^ Kein Mittelweg ist in der Ehe: f' Entweder hebt da« Weibchen Euch l Hinauf z^r höchsten Himmel»höhe, ^ Wo nicht — stürzt ihr in's Höllenreich; k 2cn Gott un> Teufel hatjm ^ib t ZuKleich das Weib i k Eastüllif Abenteuer eines deutschen Gssiciers in Spanien. Als Napoleon seine Waffen gegen Spanien kehrte, um die weit umfassenden Plane, die sein Geist entwor- fen hatte, auch auszuführen j erschienen allgemeine Aufboth« an die verbündeten Nationen, und Deutschlands Fürsten mußten als Mitglieder des Rheinbundes, lh« Contingente, zu seinem Heere nach Spanien stellen. Julius v«n Felslng hatte eben seine Studieybeendigt. Die unabhängige Lage, in die er durch den Tob stines Vaters verseht wurb«, lockttn chn an, b(j dem pllge-meinen Ausgebothe dem Ruft der Ehre zu folgen. Seine Fantasie mahlte ihm.den Kriegsstand mit den buntesten Farben gus^ er träumte schon im voraus von den Heldenthaten, die er verüben, von den Ehrenzeichen, d>'e feine Brust schmücken würden. Sein Oheim, der einstweilen Valersstelle vertreten hatte, billigte feinen Ent, schluß, weil ee wohl voraus sehen mußte, baß alle Vorstellungen bei dem einmahl aufgeregten Gemüthe seines Neffen sruck)tlos seyn würben. Alles was er jedoch für seinen Neffen thun konnte, wurde nicht außer Acht gelassen, und nur den Bemühungen seine« Oheims hatt« eS Julius zu verbaniey, ,da,s er Me Lieu.tenantsstelle ' Aei den eejtenben Jägern erhielt. Der Augenblick der Trennung erschien, wo Julius seine Heimath verlassen und im fernen Lande ftinew Glücke nachgehe« sollte. Mit wahr« Riihrung entließ ihn sein Oheim, und auch von Seite Julius, war der 'Abschied nicht minder herzlich. Die ersten Tage der Reift vermochten wohl bie trüben Wolken von Julius Stirne ^icht zu verscheuchen, aber endlich, theils durch hie 'Annehmlichkeit und Neuigkeit der Gegenden, die man durchpaßiren mußte, ^heils durch die frohe Laune seiner Kameraden ermuntert, kehrte nach und nach seine alte Fröhlichkeit wiede.r. Unter glänzenden Ho,fyungen durch' zog Julius Frankreichs Fluren, und langte ohne weitere Beschwerde mit ftinen Gefährten in Spanien an, wa er sogleich dem Armeekorps unter Dupont zugetheilt wurde. Mittlerweile hatten auch die Spanier ihre Rüstun^ gen vollendet. Zahlreiche Guerillas neckten D« Franzo. sen aufallen Seiten, schnitten ihnen Zufuhr und Lebcus' mittel ab, hoben alle Perbindungen zwischen den eu> zelnen Armeekorps der Franzosen auf, und thaten ihnen den empfindlichsten Schaden. Wurden sie von ei' nem starkern Feinde angefallen, so zerstoben sie wie der Sturmwind auseinandtr und sammelten sich wieder auf einem andern Orte, bereit die empfangene Scharte durch «inen glücklichern Handstreich auszuwetzen. Endlich hatte Duponts Armee die Quadiana überschritten; aber auch die Spanier warm unter Castanos und Reding in Masse aufgestanden, und stellten sich den vordringenden Feinden bey Vay-len entgegen; und siche, di« ersten Soldaten der Welt wurden von einem Haufen zusammen.-gerotteter Hirten und Bauern geschlagen. Duponts Corps ward von dem Feinde umringt, theils verspre»^t, theils gefangen genommen. Gleiches Schicksal erfuhr auchIulius j von henSch^ircn berFlichenden fortgerissen, getrennt von seinen Gefährten, sah er sich mein Gehölz getrieben, das an einem Fuße eines fchwarien Felsengebirges lag. Hier in einer beynahe unwegsamen Wald? schlucht suchte er Schutz vor den Nachfetzenden. All-mählig brach auch die Nacht herein, und machte seine schreckliche Lage nun noch schguervollcr. Die Stille des Waldes wurde nur durch das Gekrächze der Nachtvögel und das Rauschen in den Wipfeln der Bäume unterbrochen, als Flüchtling an einen» ihm ganz unbekannten Orte, war seine Lage keineswe-ges beneidenswerch. Endlich konnte ex aus Mattigkeit nicht mehr weiter, und entschloß sich/ um sich nicht in das stark bethaute Gras zu legenj, emen Baum zu er? klimmen, und dort die Nacht zuzubringen. Bei dem ersten Morgenstrahl gebachte ex die Gegend sogleich zu verlassen und sich bis zum nächsten französischen Posten durchzuschlagen. Während solche Gebanken sein Inner« stes beschäftigten, trat der Mond in sanftel Hlarheit hinter den Wolken hervor, versilberte das nächtliche Dun-kel, und erleuchtete die einsame Gegend, wo sich Julius befand. Auch in sein Inneres schien der milde Glanz des Mondes einen Lichtstrahl geworfen zu haben, un.b eS war ihm, als spräche eine innere Stimme M ihm: Des Herrn Wege sind dunkel, aber sie führen alle ;um Heile! Da sank sein Vlick von dem mit zahllosen Sternen durchwehten Saphirbogen, zur Erde nieder, und er gewahrte, daß einige Schritte von ihm ein kjeiner Abhang vorrage, an dessen Spitze ein dichtbelaubter Ujm-baum stand. Dort sprach er, will ich diese Nacht zubringen, denAsten will ich mich a«vertxauen, dix ehrwürdig hcrabgesenkt, gleichsan, von einer guten Gottheit mir zum Aufenthalte angewiesen worden , sie sollen mich vor aller Gefahr schützen. Somit getröstet, gestärkt im Innern , bestieg er den Vaum, Nicht lange weilte er jn den Asten des Nlmbaumes / Über seine Lage nachdenkend, wie has ganze Gebäude stmer Hoffnungen, seiner Plane, plötzlich zusammen ge, stintzet, und er anstatt einen ^ehrenvollen Tob auf dem Schlachtfelde zu finden, gerade von der Schaar der Fluchtenden habe mitgerissen werden müssen, als er in der Ferne Schellenklang von Maulthleren vernahm. Zwischen dem Schellengeläute ließen sich mehrere Menschenstimmen vernehme^, und zu setner nicht geringen Verwunderung kam, der Zug immer näher, bis er end-uch, in einer kleinen Entfernung von ihm Halt machte. Dt« Vorsicht geboth ihm, sich möglichst ruhig zu verhalten, im mindesten kein Geräusch zu verursachen, umsei-. mn Aufenthalt nicht zu verrathen und sich neuen Ge. fahren auszusetzen. Unfern vom Baume wurde ein Feuer gemacht, die Maulthiere abgepackt, Kessel hervorgesucht, und der mitgebrachte Mund-Vorrath ausgetheilt. Dje Strapatzen des Tages waren das Gespräch der in einem dichten Kreis um das Feuer Herumsitzenden, und Julius merkte aus den folgenden Gesprächen daß er eine Bande Schleichhändler vor sich hatte. Der Wein, den sie in einer großen Kürbisstasche fleißig die Runde ma"chen ließen, stimmte sie bald zur Fröhlichkeit, und in kurzem wieberhallte die Gegend von ihren Trinkliedern. Doch das plötzliche Geschrey eines von der Bande ausgestellten Postens machte dem Saufgelage ein schnelles Ende. In einem Augenblicke hatten sich alle aufgerafft, und zu den Waffen gegriffen, denn das Rossegestampf, welches bie Thalschlucht immer hörbarer heraus kam, ließ sie nichts Gutes vermuthen. Die heransprengende Rei-terschaar, war nichts anders als eine Guerilla, welche auf die Nachricht von dem Durchziehen einer Bande, derselben nachsetzte. Bald kam es zwischen beyden Partheyen zum Gefechte. Die Schleichhändler, ihr Schicksal ahnend, vertheidigten sich wie die Löwen, mußten aber der Ucbcrzahl der Guerilla weichen. Viele wurden niedergehauen^ der Nest gefangen genommen, und nur wenigen gelang es sich durchzuschlagen. Nach und nach verscholl der Lä,rm, es herrschte die vsrige Grabesstille, die nur cinigemahl durch das Ächzen und das Todes-röcheln einiger Sterbenden unterbrochen wurde, denn mn leicht Verwundete würben mitgeschleppt. AllMH-l>g sing der Morgen zu grauen an, und so wie er