poštnina platana v gotovini. Ar. 12. Erscheint jeden 1.^ 10. und 20. K- 8. (23.) Ia'-rtzanK. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oesterreicd: ganzjährig 6 Schill-, halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1— Dinar Dienstag, den 20. April 1926. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Stephan Nadic Glück und vorläufiges Ende. Zu den gegenwärtig am meisten genannten Politikern Jugosawiens zählt der Obmann der kroatischen Bauernpartei, Stephan RadiL. Auf ihn setzten nicht nur die Kroaten, sondern auch viele andere im Reiche ihre Hoffnungen. Verstand er es ja als guter Redner, die Massen an sich zu ziehen und es ihnen glaubhaft zu machen, daß alles besser würde, wenn ihm einmal die Gele- genheit geboten würde, in der Regierung zu sitzen. Sein Wunsch ist erfüllt worden, denn seine Partei bestimmte seit drei Vierteljahren die Geschicke des Staates im Vereine mit den Radikalen und er selbst wurde Unterrichtsminister. Hat er nun die in ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt oder zumindest geeignete Schritte zu ihrer Verwirklichung unter¬ nommen? Wenige dürften heute diese Frage be¬ jahen. Tin eigenes Licht warf es auf ihn, daß er, um sich und seine Leute regierungsfähig zu ma¬ chen, ohne jede Kündigung die Freundschaft mit verbündeten Parteien unterbrach und in der Re¬ gierung von den vorher oft überlaut betonten Grundsätzen nichts mehr merken ließ. Daß er es trotzdem zustande brachte, in der Zeitung und in Versammlungen öffentlich Verhältnisse zu geißeln, die er in Belgrad passieren ließ, hat seinem Rufe nicht genützt. Und gar erst sein Abkanzeln aller, die ihm nicht zu Gesichte stehen. In derber, unparlamen¬ tarischer Weise fiel er über seine Ministerkollegen, über Abgeordnete und Parteien her, erteilte selbst dem Papste Lektionen und fand an allen, nur an sich nicht — Makel über Makel. Dem gegen- Die Niagarafälle. Von Konrad Perz, Brooklyn. (Schluß.) Doch der mächtige Canadianfall rauschte und rauchte! Weithin konnte man es hören und sehen und unwillkürlich erinnerte ich mich an Schillers Gedicht „Der Taucher": Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp', zu tauchen in diesen Schlund?- Auch hier stürzen sich Menschen in tollkühner Weise in einem Fasse hinuntrr in die Fälle. Manchen glückte es, doch viele zahlten mit dem Leben. Infolge der Kälte konnte ich jedoch einen der schönsten Besichtigungsplätze nicht besuchen, die cave of the winds (Windshöhle). Auf dem früher erwähnten Goat Island beginnt ein natürlicher Gang, der uns in die Tiefe hinter den Fällen zu einer großen Höhle bringt, von der aus man über trat alles, was er als Unterrichtsminister Rechtes anordnete, stark in den Hintergrund. Daß sich die Zahl seiner Gegner deshalb mehrte und ihm solche selbst in der eigenen Partei erstanden, ist leicht erklärlich, und wenn ihm jetzt das Unterrichtsministerium abgenommen und er politisch zu Fall gebracht wurde, ist dies zumeist auf sein Konto zu schreiben. Neuwahlen der Ortsgruppen -er Gottscheer Bauernpartei. Die letzte Hauptversammlung der Gottscheer Bauernpartei hat gezeigt, wie groß das Interesse unserer Bevölkerung an unserer Organisation ist, sie hat aber auch weiter gezeigt, daß ein inniges Zusammenarbeiten sämtlicher Gemeinden die erste Bedingung für ein gedeihliches Arbeiten bildet. Um nun mit den Gemeinden in besserer Fühlung zu stehen, ist es erforderlich, daß die seinerzeit gewählten Ausschüsse der Ortsgruppen wiederum neu gewählt werden. Zu diesem Zwecke wird die Hauptparteileitung an die seinerzeit gewählten Obleute oder auch an einzelne Vertrauensmänner mit der Bitte hcrantreten, die Neuwahlen in den betreffenden Orten durchzuführen. Unsere Leute werden daher nach Erhalt des angekündigten Schreibens ersucht, unserer Bitte Folge zu leisten und sich sofort an die Wiederbelebung der Orts¬ gruppen heranzumachen. Niemand scheue die da¬ mit verbundenen Mühen, geht es sich doch um eine Aufgabe, die sowohl in politischer, als auch in wirtschaftlicher Hinsicht für unsere gesamte Bevölkerung von höchster Wichtigkeit ist. Der frühere Obmann bezw. Vertrauensmann möge vorerst in seinem Gebiete die Mitglieder neu durch das fallende Wasser sehen kann, das sich durch den Sonnenschein plötzlich in vielfärbige, riesige Regenbogen verwandelt hat. Das belgische Königspaar besuchte den Niagarafall im Jahre 1919 und konnte sich an der Schönheit nicht ge¬ nug wundern. Über das tiefe Tal des Niagaraflusses sind drei Seile gespannt, an denen sich in einem riesigen Korbe manchmal bis zu 60 Personen auf einmal auf die andere Seite bringen lassen. Well, ich für meinen Teil stehe lieber mit wenigstens einem Fuße auf festem Boden. Noch ein anderes Wunder komrten wirschen: Aus einem Felsen quellt Wasser heraus, das so schwefelreich ist, daß es beim Anzünden mit hell¬ blauer (?) Farbe brennt. Diese Quelle, die bis auf ein kleines Loch zugemauert ist, wurde von den Indianern jahrhundertelang als Heiligtum verehrt. Hier auf kanadischem Boden befinden sich auch herrliche Parkanlagen, die schönste, bekannteste und größte ist der Königin Victoriapark. werben und ihre Namen in ein Verzeichnis ein¬ tragen und auch sogleich den Jahresbeitrag von 1 Din einheben, wobei Spenden selbstverständlich gerne angenommen werden. Ein Verzeichnis der Mitglieder und des eingezahlten Jahresbeitrages behält die Ortsgruppe, Abschriften mögen sogleich an Herrn Alois Kresse eingesendet werden und dies aus mehrfachen Gründen. Die Hauptleitung muß vorerst über die Mitgliederanzahl genau informiert sein, ebenso auch über die eingezahlten Beträge, um so ein klares Bild über den Mit¬ gliederumfang zu erhalten. Weiters braucht die Hauptleitung dieses Verzeichnis aus dem Grunde, weil die Gottscheer Bauernpartei nur für ihre Mitglieder Hausterbewilligungen beschaffen und kostenlos Darlehensgesuche durchführen wird. Ist das Mitgliedsverzeichnis festgestellt, so möge von dem Obmanne oder dem VenrauenS- manne die Hauptversammlung der Ortsgruppe behufs Neuwahl einberufen werden, die jedoch drei Tage vorher bei der Bezirkshauptmannschaft angemeldet werden muß. Bei der Hauptversamm- lung ist sodann der Ausschuß zu wählen, der aus dem Obmanne, dessen Stellvertreter, dem Schriftführer, dessen Stellvertreter und dem Kassier sowie dessen Stellvertreter besteht. Außerdem werden in den Ausschuß auch mehrere Beiräte gewählt, deren Anzahl sich nach der Größe der Ortsgruppe richtet. Angezeigt wäre es in dieser Frage, daß jede Ortschaft ihr Beiratsmitglied erhält, damit auf diese Weise die Verbindung sämtlicher Ortschaften hergestellt wird. Nach er- folgter Wahl ist das Wahlergebnis binnen 48 Stunden der Bezirkshauptmannschaft anzuzeigen. Sind einmal alle Ortsgruppen neu gewählt, so wird in den Wirkungskreis derselben die Ent- Zu beiden Seiten der Straße gibt es kleine stores (Geschäfte), in denen man Souvenirs kaufen kann. Sehr beliebt find als Andenken gegerbte Hirschlederstücke mit dem Bildnisse eines Indianer¬ häuptlings im Kriegsschmucke, oder eines hübschen Jndianermädchens. Auch mocassins (Indianische Sandalen aus Wildleder) werden gerne gekauft. Trotz der unverschämt hohen Preise gibt es hier im Sommer soviele Touristen, daß sie sich an¬ stellen müssen, um ihr Geld loszuwerden. Ein wenig entfernt von den Füllen, wo das Tal etwas enger wird, sind zwei riesige Eisen- bahnbrücken. Nahe dabei stro die Whirlpool RapidS- jene gefährlichen Stro »schnellen, in de¬ nen der bekannte englische Kapitän und Kanal¬ schwimmer Webb im Jahre 1883 ertrank. Das Wasser fließt hier mit einer Geschwindigkeit von über 30 Meilen in der Stunde. Einen gar mächtigen Eindruck erwecken die vielen Scheinwerfer, wenn sie durch die dunkle Seite 2. scheidung und Beratung wichtiger Fragen, als der Hausiererfrage, Landwirtschaftsfrage usw. fallen. Damit nun das Werk fortgesetzt werde, frisch auf zu gemeinsamer Arbeit. Zur Geschichte der Gottscheer Stadt¬ pfarrkirche. Vom 1- Schulrat Josef Obergföll. (Fortsetzung.) Der Name Gvttschee kommt in dieser Urkunde geschichtlich zum erstenmale vor und dürfte wahr¬ scheinlich als Gegendname aufzufassen sein (so wie Göttenitz, Pölan usw.). Mit dem Fort¬ schritte der Kolonisation mag die ursprüngliche kleine St. Bartholomäus-Kapelle in „Mooswald" nicht mehr genügt haben und es dürfte, sei es an derselben, sei es an einer anderen Stelle eine größere St. Bartholomäus-Kirche erbaut worden sein. Es ist dies die alte Kirche auf dem Fried- Hofe. Für die Talbewohner war sie damals die neue Kirche, weshalb man die wahrscheinlich schon früher bestandene Kirche in Mitterdorf die „alte" Kirche und darnach auch das Dorf „Altkirchen" genannt haben mag. Diese Kirche würbe gewissermaßen der Mittel¬ punkt des Gottscheerländchens. Um sie herum sammelte sich die größte deutsche Ansiedlung in Gottschee; der hl. Bartholomäus, der Kirchen¬ patron, wurde sodann auch seit Erhebung Gott- schces zum Range einer Stadt (1471) zum Schutz, patron dieser Stadt, sein Bildnis wurde in das Stadtwappen ausgenommen. Im Jahre 1386 (28. Oktober) ernannte Gräfin Agnes von Ortenburg ihren Bruder, Bischof Albrecht von Trient, und ihren Vetter, Grafen Friedrich von Ortenburg, als Mandatare zur Auszahlung einer jährlichen Summe von 30 Mark Pfennig aus Anlaß einer von ihr im St. Bartholomäus-Gotteshause zu Gottschee für ihr und ihres Vorfahren Seelenheil gemachten Stiftung (ewiges Licht). Es ist das die älteste bisher be¬ kannt gewordene kirchliche Stiftung in Gottschee. Im Jahre 1469 fiel Weih-Beg, der türkische Pascha von Bosnien, in Krain ein (erster Tür- keneinsall). Eine seiner Raubhorden steckte den Markt Goltschee samt der Kirche in Brand. Es ist fraglich, ob bei den damaligen Wirren (Türkeneinfällen) die Pfarrkirche damals sofort wieder aufgebaut worden ist, zumal die Bürger und die Bauern der Umgebung an der Befestigung des 1471 zum Range einer Stadt erhobenen Ortes Gottschee arbeiten mußten. Sollte dies trotzdem geschehen sein, so wurde die Kirche bei dem völlig unerwarteten und daher umso verheerenderen Türkeneinfalle im Jahre 1491 wahrscheinlich neuerdings zerstört. Geschichtlich steht fest, daß im Jahre 1498 der Hochaltar der Pfarrkirche vom Bischöfe von Modrusch am Nacht ihre Lichter in 24 Farben auf die Ge- wässer werfen. Die dazu nötige Elektrizität wird von den Fällen selbst geliefert und damit kommen wir zur industriellen Ausnützung der Niagarafälle. Während man in Österreich erst seit Kriegsende zu einem fachgemäßen Ausbau der Wasserkräfte schreitet, wird hier eine verständige Ausbeutung schon seit Jahrzehnten betrieben. Vier riesige Elek¬ trizitätswerke (visitors are welcome — Besucher sind willkommen!) erzeugen 700.000 PS und versorgen die Bedürfnisse, von fast drei Millionen Menschen. Ein fünftes noch größeres Elektrizi¬ tätswerk ist im Bau begriffen. Nachdem ich diese Sehenswürdigkeiten in mei¬ ner Eile — ich bin nach amerikanischer Weise immer in höchster Eile — gleichsam hatte ver¬ schlingen müssen, ging es auf der Upper Steel Arch Bridge, einer herrlichen Brücke, wieder zurück nach Buffalo, worauf ich meinen Ausflug nach Brooklyn fortsetzte. Gottscheer Zeitung — Nr. 12 zweiten Adventsonntage auf Ersuchen des Kardi¬ nals und Patriarchen von Aquileja konsekriert worden ist. Als nämlich im Jahre 1872 die alte Pfarrkirche (am Friedhöfe) abgetragen wurde, fand man in der Mensa des Hochaltars eine weiße Kapsel aus Gips, in welcher ein Streifen Papier lag mit folgender wegen teilweiser Durch¬ löcherung des Papiers nicht mehr vollkommen lesbarer Aufschrift: „. . . Lkn8topkoru8 dei et 3po8tolic3e 8edi8 Arstia epi8copU8 Uodrumo- rum et Lordmorum cor>8ecrsvit Koc sltsre snno domini 1498, die vero 83crikic3tioni8, quse kuit 8ecuncka (clominics:) 3dventu8 ciomini 83>vstori8 (83nct38 ?) reIi 5 ° „ iiA AM Koesvjii ar— Knö-ni- kio. Amtstaae ieden Montag und Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. > Einlagenstand am 1. Jänner 1926: . Din 19,117.539 23. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 5 °/o. s Zinsfuß für Hypotheken 8 °/o. Zinsfuß für Wechsel 12»/o. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags. Werket für das KeimatökaM Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Carl Erker, Kočevje. Ruckdruckerei Josef Pavlicek in Kočevje. Haus oder Aesth zu kaufen gesucht in Kočevje oder nächster Umgebung, Preis ca. 50.000 Din. 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