e für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. M>. 5A. 8iNN8w3 ÄSI» 2ts. «sun». _______ R847, Das letzte Mal. (Aus der „Pannonia.") Wönn' mir den Rausch von deinen süßen Lippen! Schon naht die Nüchternheit trostlos und schaal; — Noch Einmal las;' vom Wonnekelch mich nippen! Es ist nur Einmal noch, das letzte Mal. O wend' nicht ab die thränenschwercn Augen! Verbirg' mir nicht den sü'sien > f.'uckten Strahl! Noch Einmal laß' mick Himmelsahnung saugen! Es ist nur Einmal noch, das letzte Mal. Glänzt doch uock in des Tages letzter Stunde Des Abcndrothes blutig Feuermal! Es flammt empor — des Tages Todeswunde — Noch Einmal glüht's und sprüht's, das letzte Mal. Und sah'st du schon des Lebens letzt? Stunde, Daö Auge starr, das Antlitz bleich und fahl? — Da bebt ein Seufzer aus dem stummen Munde Noch Einmal sehnsuchtsheiß — das letzte Mal. - Und wenn der Staub zum Staube kehret wieder. Der Sarg umschließt den Pilger eng und schmal; Da rollt mit dumpfem Ton die Scholle nieder, Noch Einmal dröhnt's und stöhnt's, das letzte Mal. D'rum las,' den Traum noch Einmal mich umfangen! Den Traum voll weher Lust, voll süßer Qual, Voll Seligkeit, voll Vangen und Verlangen — Es ist nur Einmal noch, das letzte Mal! Posner. Meisebilder eines Touristen. Von Alexander Skoffiz. Zwei wenig besuchte Grotten in Krain. «^ er Gedanke, dasjenige zu sehen, was sich unter uns befindet, dasjenige, was von der Erdrinde, auf der wir wandeln, verhüllt ist, welch' einen besonderen Reiz übt er nicht auf den immerwahrenden Forschungsgeist des Menschen? Wie begierig wird nicht jede Gelegenheit ergriffen, wenn sie sich barbieret, in die Eingeweide unseres Planeten zu drmgen, und wie begierig wird nicht solch' eine Gelegenheit nach Möglichkeit benützt? Denn obwohl überall durch die unermeßlichen Raume des Weltalls eine weise Allmacht wirkt und schafft, so werden doch die sichtbaren Wirkungen unergründbarer Ursachen weniger beachtet, wenn sie der alltaglichen Anschauung, preisgegeben sind. Man bewundert zwar die Mannigfaltigkeiten der Erdoberfläche mit ihren Miriaden von Bildungen, und das Auge schweift staunend über des Himmels unzählbare Welten, doch sind dieß Gegenstände, welche durch sich immer wiederholende Anschauung der Mehrzahl gleichgültig geworden sind, und nur Wenige forschen nach der tiefern Wesenheit von Dingen, welche man von Kindheit an blo',; nach den äußeren Umri,1en zu betrachten gewohnt ist. Sieht man aber etwas Unmögliches, so wird die Betrachtung angeregt, man fühlt ein desto größeres Interesse daran, je größer in diesem die Abweichung vom Alltäglichen wahrnehmbar ist. Gleichgültig lassen daher den gewöhnlichen Menschen die wunderbarsten Schöpfungen der äußern Erde und er verbindet immer mit dem Anblicke derselben bloß die Wahrnehmung der dem Geiste eingeprägten äußern Gestalt. Nicht so verhält es sich mit den Bildungen, welche innerhalb der Erde, und daher der täglichen Anschauung entrückt, sich befinden. Dieser Ursache möge man das große Interesse zuschreiben, mit welchem Grotten von Allen bei sich darbietender Gelegenheit besucht werden, diesem Umstände die Bewunderung , mit welcher man die Formationen der Unterwelt anstaunt; daher endlich mag jene ängstliche Gemüchs-stimmung kommen, die man im Bereiche einer solch' ungewöhnlichen und aus diesem Gruude übernatürlich scheinenden Umgebung fühlt. Bei solch' einer Gelegenheit wird der menschliche Geist geschärft, man wird hingerissen von der Anschauung der Wirkungen zur Erforschung der Ursachen; man erkennt weise und mächtige Naturkräfte, welche, im Chaos ste-rig wirken; man ahnt den Zusammenhang des Weltalls in seinen Aromen von einer einzigen, unergründbaren Urkraft gelenkt. Die Wirkungen sind wahrnehmbar, daher bekannt, die Ursache ist uud wird für den schwachen, menschlichen Verstand auch eine Hypothese bleiben. Krain! das in uarnrhistorischer Hinsicht so bevorzngte Krain, ist reich an schönen Grotten, deren schönste, die bei Adelsberg, eine Weltberühmthcir erlangt hat und jährlich von Tausenden fremder Reisenden besucht wird. Minder bekannt sind die übrigen Grotten des Landes, welche, wenn auch nicht so großartig in ihrer Ausdehnung, wenn auch nicht so reich an schönen und phantastischen Formationen, als jene, doch ganz gewiß der Beachtung nicht unwerth sind, besonders zwei, welche ich besuchte uud nach Kräften durchforschte, deren eine bei Laas und die andere bei Gottschee. (Fortsetzung folgt.) — 202 - Gin Schattenspiel. Criminalgeschichte von Wilhelm Klinger. (Schluß.) Ermordet fand man aber am nächsten Morgen die schöne, junge (sie zählte erst 23 Jahre) Edelfrau'. Mit einem Rasiermesser war ihr nach vorhergemachtem, mißlungenen Versuche, sie mit der Schlüsselschnur zu erdrosseln, der Hals abgeschnitten. Gräsilich war es wohl, das; der Mörder nach vollbrachter That an dem Toiletr-Tisch der Ermordeten form-lich Toilette gemacht hatte: er hatte sich in ihrem Wasch.-bccken die blutigen Hände abgewaschen, sich mit ihren Kämmen seine Frisur geordnet und dabei sich ihrer Pomade, Odeurs und Teint-Puders bedient, und das alles nach einem verzweilfelten Kampfe mit seinem Opfer. Ueber den Mörder konnte kein Zweifel seyn: es war Klaus, der mittelst eines Dietrichs die von innen verschlossene Thüre des Schlafgemaches aufgesperrt hatte. Die Kammerfrau der Edeldame, welche nie die Nacht über im Zimmer ihrer Gebieterin verweilen durfte, hatte ihr Schlafgemach auf einem Gange, ziemlrch weit ab vom Zimmer der Herrin, wo sie nichts, was dort vorging, hören konnte; auch wollte man wissen, die gute Kammerfrau habe es nicht verschmäht, allabendlich vor dem Schlafengehen der Flasche ein wenig zuzusprechen. Die übrige nicht zahlreiche Dienerschaft aber schlief Parterre, und ohne den mindesten Argwohn hatte gegen 5 Uhr der Hausmeister dem Mörder das Hausthor geöffnet, da Klaus die gräßliche Unverschämtheit gehabt hatte, ihm das Packet mit den Banknoten, so wie das geraubte Gold zu zeigen, mit der Angabe, er solle es im Auftrage der gnädigen Frau auf die Post tragen. Erst Mittags, gegen 11 Uhr, als der Arzt kam die Edeldame zu besuchen und alles Anpochen an das, durch Klaus wieder verschlossene Schlafzimmer nichts fruchtete, wurde, als man endlich die Thüre sprengte, der schaudervolle Mord entdeckt. — Alle Nachforschungen nach dem Mörder aber blieben fruchtlos, obgleich der verzweifelnde Vater der Gemordeten einen Preis von 500 Thalern für den aussetzte, der den Mörder lebendig den Gerichten überliefern würde. Das Volk hatte sich nach entdecktem Morde in das Haus gedrängt, die blutige Leiche derselben zu sehen; es befand sich unter den Eindringlingen ein junger Maler, der mit Grausen, in das sich aber ein gewisses künstlerisches Entzücken mischte, das schöne Haupt betrachtete, in dessen edlen Zügen Stolz, Verachtung und Todeskampf seltsam gepaart erschienen; er entwarf schnell eine Skizze, die er später ausführte und davon mehrere Copien um bedeutenden Preis verkaufte. Diesem Maler erging es seltsam! Mit dem größten Talente für's Porträtfach, konnte er es nie dahin bringen, in irgend einer Stadt Mode zu werden; die jämmerlichsten Sudler, wenn sie sich nur halbwegs ein Air zu geben wußten , machten ihr Glück, er aber mußte fast darben. Unwillig und voll Verzweiflung fertigte er sich ein sogenanntes chinesisches Schattenspiel und Feuerwerk an: damit und mit den eben anbekommenen Geistererscheimmgen reisete er in Deutsch- land herum und wurde binnen wenigen Jahren ein reicher Mann. — Es war etwa um das Jahr 1803, als er in Pyrmont während der Saison in einem neben dem Cur-hause gemietheten Saale seine Vorstellungen gab; besonders waren es seine Geistererscheinungen, die sehr gefielen, da er die Gläser dazu selbst mit allem Aufwande seiner Kunst gemalt hatte. Am Abend, wo er seine letzte Vorstellung gab, wollte er, wie er es überall zu thun pflegte, am Schluß der Vorstellung seinem Publikum noch sein Bestes sehen lassen, was ihm in dieser An gelungen, und das war nichts anderes, als das meisterhaft gemalte Haupt der schönen, zu Schleswig ermordeten Edeldame. Der Saal war gedrängt voll, Niemand wußte Etwas von der Ueberraschung; als nun das Haupt auf dem dunklen Grunde erschien, erscholl ein allgemeiner Ausruf der Bewunderung, zugleich aber auch ein dumpfer Schreckensschrei, dem ein harter Fall folgte. Entsetzt schrie die Versammlung nach Licht und als plötzlich alle verdeckenden Schirme von den Lampen sielen, gewahrte man einen wohlbekannten Badegast, den Baron von C*, ohnmächtig an den Boden hingestreckt. Der Maler hatte seine Bühne verlassen und war in den Saal geeilt, um zu sehen, was es gäbe; als er aber den Ohnmächtigen erblickte, erschrack er heftig, verlangte dann, schnell gefaßt, daß man augenblicklich die Wache hole, indem er sein Leben zum Pfande setze, daß der angebliche Baron C^ Niemand anderer sey, als Klaus, der ehemalige Kammerdiener der in Schleswig vor einigen Jahren ermordeten, schönen Edelfran. — Es verhielt sich wirklich so! Klaus wurde schwer gefesselt und unter starker Bedeckung auf einem Wagen bis nach Schleswig geführt, wo er seine That bald gestand und nach wenigen Monaten unter dem Beile des Henkers verblutete. — Er starb als ein trotziger, verstockter Verbrecher. Feuilleton. Die Karte der österreichischen Monarchie in illyrischer Sprache. — Die »Gegenwart" meldet: Vor Kurzem ist in der k. k. priv. typographischen Anstalt des Franz Naffelsberger erschienen die Karte der österreichischen Monarchie, in illyrischer Sprache herausgegeben von Carl Seljar (Seljan). Dieses Werk kann sich unter Andern jener Verdienste rühmen, daß es die erste il lyrische Karte über die österreichische Monarchie ist, und daß darin die slavischen Ortsnamen, so wie jene der anderen Idiome, gehörig berücksichtiget und genau angegeben worden sind. Zur größeren Brauchbarkeit dieser Karte hat der Verfasser ein alphabetisches Verzeichnis; derjenigen Ortsnamen beigegeben, deren slavische Benennung von der in anderer Sprache vorkommenden bedeutend abweicht. Umfassender noch, als bei anderen Karten dieser Art, sind in dieser Karte die türkischen Gränzprovinzen behandelt, was den Werth der Karte nur erhöhen dürfte. Die typographische Ausführung dieser Karte ist, so weit es möglich ist, eine genaue und correcte. Der Preis für alle 4 Blätter ist 2 fi. C. M.; immerhin ein nicht unmäßiger. Gin Pesther Vagabnnd, — sagt die «Panno-nia," der seit Jahren mir den Vögeln in der Luft unter einem Dache wohnte, gleich den genäschigen Katzen aus fremden Schüsseln schmauste, zur Körperbedeckung oft nicht mehr als seine eigene Haut hatte, erhielt unlängst ganz un- 203 erwartet von einem seiner Verwandten, dem sein trauriger Zustand geschildert wurde, das für einen Armen gewis; ansehnliche Geschenk von 200 fi. nebst einem eleganten Attila. Das Geld legte er sogleich sicher an, indem "er es in der Spielbank deponirte; sodann mochte ihm doch klargeworden seyn, dasi die Spielhölle ihren einmal gemachten Fang nicht wieder auslaßt, weßhalb er ganz resolut der Donau zueilte. Ein theilnehmender l'^l»i^ folgte ihm auf dem Fuße nach, der, als dieser die Schwimmprobe antreten wollte, ihn beim Kragen zurückhielt und mit folgenden Worten ansprach: »826-I-Klst dnräwM) du willst deinem qualvollen Leben durch die Fluten ein Ende machen, ek liien! ich will keine Ver-anlassung geben, dich zur Inconsequenz, was dem männlichen Charakter zuwiderläuft, verleitet zu haben; stürze dich hinein in den wässerigen Strudel des jenseitigen Lebens, doch die Wassernymphen werden dich auch ohne Attila mit offenen Armen empfangen; du hast ihn so eben bekommen, er ist noch neu, überlasse ihn mir, I^wä«, als ein freundschaftliches Vermächtnis;." Die Worte des Freundes machten einen solchen Eindruck auf den Lebensmüden, daß er seinen Attila mit prüfendem Auge besah, rechcsumschwenkte, in eine Gasse einbog und verschwand. — Nach einer halben Stunde fand man ihn in Hemdärmeln--------an derSpielbank sitzen. Papierkorb des Amüsanten. Nicht immer bestätiget sich das Sprichwort: »Das Glück kommt im Schlaf," meint die »Theaterzeitung," dieß hat auch wieder erst kürzlich ein Herr in Wien erfahren, der vor dem k'önigl. ungarischen Gardepalais eingeschlafen. Es wurden ihm nämlich während seines Sommernachts-Traumes folgende Sachen abgenommen: Eine goldene Uhr, ein Schnupftuch, in dem sich eine Otter befand, und ein spanisches Rohr. Der Dieb scheint Philosoph gewesen zu seyn, denn wahrscheinlich dachte er: Zu was braucht der Mann eine Uhr? erwacht er und findet sie nicht, so wird er ohnedem wissen, wie viel es geschlagen har. Die Otter könnte ihm nur, während er schläft, einen giftigen Biß beibringen; besser, ich nehme sie mit dem Schnupftuch, in dem dieß unsaubere Thier gelegen, er könnte sonst von dem Tuch eine Entzündung an der Nase erhalten, und der Stock, was soll ihm der ferner nützen, wenn ich mich mit seinen Sachen entfernt habe, er ist ja ohnedies; ein geschlagener Mann. Man zeigte einem Bauer auf der Landkarte, wieweit der Prinz Coburg im letzten Türkenkriege in der Wallache! schon vorgedrungen war: »Nun," sagte der Bauer, »das ist eben nicht gar viel; der Fleck kann ja kaum halb so groß seyn, als meine Wiese." Interessantes Avertissement. Der für das Vergnügen des Publikums stets besorgte Coliseums-Inhaber. Herr I. B- Withalm. hat aus Gratz sein dortiges unifor-«iiteö Coliseums« Musikcorps, bestehend aus 11 Individuen. > nach Laibach mitgebracht, und veranstaltet morgen im Marienfaale t,5 Coliseums die erste Tanz-Reunion mit den Coliseums-Musikern. Dinstag am 29. Juni folgt die zweite, am 1- Juli die dritte Production, wobei z^ bemerken, daß er, namentlich am 29- Juni, die «alte Zeit» mit der Musit aus dem vorigen Jahrhundert, erecutirt durch 7 Musiker mit gepuderten Haarzöpfen und im alten Costume, uns vorführt, die auf den allerältesten steierischen National-Musikinstrumenten, als auf dem Cym-ba l (auch H a ck b re t t genannt) und auf der steierischen Schwefelpfeife, sich hören lassen werden. Die Neuheit dieses Musik-Corps für Laibach, so wie selbst die Neuheit seiner originellen Produktionen (namentlich die Erecutirung von Tanzstücken aus dem vorigen Jahrhundert,) dürfte ein zahlreiches und gewähltes Publikum, wie wir es schon immer im Marien - Saale zu )2 Klafter. Die Vogenstellunqen der Fayade sind im byzantinischen Style gehalten. Der Ständer, die Säulen, Kapitaler, Ornamente sind sammt« lich von Gußeisen, aus der rühmlichst bekannten Eisenfabrik zu Blansko in Mähren (dem Fürsten Salm-Reiferscheid«Raitz angehörig). Die äußern Bogenstellungen wiederholen sich im Innern des Gebäudes mit Fenstern von gefärbtem Glase, zwischen welchen nach der ganzen Läng« und Höhe die schönste Vlumenflora im Winter sowohl, als im Sommer zum Verkaufe ausgestellt ist. — Wie bekannt, würde es in einem eisernen Hause zur Winterszeit zu kalt, im Sommer zu warm sevn. und bei Hochgewittern würde man bei so vielen Eisenbestandtheilen Besorgnisse hegen- Die Bauconstruction dieses Gebäudes jedoch ist der Art» daß zwi« fchen beiden Wänden eine. Luftschichte als schlechter Wärmeleiter vorhanden ist. und da zudem noch dieser Raum selbst im Winter mittelst erwärmter Luft geheizt wird. so sind die inneren Salonräume wieder vor der äußeren kalten Temperatur geschützt, Vei der großen Masse von Glas, als isolirender Körper und Nichtleiter der Electricitat, womit die innern und äußern Bogenstellungen bekleidet sind, schwindet auch die Gefahr bei einem möglicher Weise das Gebäude treffenden Blitzstrahle. Sämmtliche Eisenbestandtheile, mit einem Vroncefarbenanstriche versehen, haben ein Gewicht von ciro» 1500 Centnern, und die Kosten betragen, mit Inbegriff der Stiegengeländer «., circa 20.000 st- — Der Guß der Eisenbestandtheile ist äußerst gelungen, schön und rein; die Ecksaulen. wovon jede 36 Centner wiegt, stehen als wahre Kolosse der Fortschritte in der Technik des Eisengusses da. — Ueber einen reichverzierten gußeisernen Balcon aus oberwähnter Fabrik gelangt man zu der Blumenausstellung. Herr Withilm gab deßhalb dem Gebäude den Namen „Blumenburg..'» — Unter diesem Valcon wird man die unterhalb befindlichen, üppig ausgestatteten und decorirten zwölf Vertaufsgewölbe trockenen Fußes besuchen können. Oberhalb des Salongebäudes präsentirt sich dem Auge wohl« gefällig als Dach eine Terrasse von Asphalt, auf welcher man unter türfischen Zelten speisen» Erfrischungen aller Art zu sich nehmen und eine freie» reizende Aussicht genießen kann. — Das Gebäude befindet sich zunächst der Carl-Franzens-Kettenbrücke, folglich auf dem günstigsten Punct der Stadt, und wird bis zur Vollendung ciie» 100.000 fl. C. M. kosten, dagegen aber auch 6000 fl. jährliche Zinsen tragen. Auflösung des Räthsels in Nr. 4V: Sonnenschein. W O U Z O T ch M V ß der im Jahre 1846 dem Museum in Laibach verehrten Geschenke. (Fortsetzung.) Nr. 52. Vom Herrn Matthäus Köstner, ju-bil. Pfarrvica'r von Waltendorf: — ein lebender Proteus aus der 1'6lanl!c5..jam3, vom heurigen Fange. Derselbe ist zur wissenschaftlichen Untersuchung nach Wien an den Herrn Hofrath Ritter von Schreibers gesendet worden. Bei dieser Gelegenheit wird bemerkt: Im Verzeichnisse der im Jahre 28't5 eingegangenen Museal - Geschenke sey, als von den verschiedenen Fundorten des Proteus in Krain die Nede war, auch erwähnet worden, daß sich die erste Spur der Veröffentlichung seines Vorkommens in Krain inValvasors»EhredesHerzogthumsKrain< IV- Vuch, S- 597» finde. (Sieh' dieses Vcrzeichniß, Nr. 93 und 95, in der Beilage zum Illyr. Blatte vom 5. Mai 18W, Nr. 36.) —Weil diesen vermutheten Fund« ort von Proteen bisher Niemand besucht hat, so verfügte sich der Herr Cu« sios Freyer am tz. November 18^6 dahin. Die von Valvasor bezeichnete Stelle, pol- liiUvrrnu, liegt 2 Stunden hinter Oberlaibach. Man lenkt 204 in der Nähe des Hauses pci- >I!xi n» Iä,«1ii von der Idrianer Straße rechts ab, und gelangt an den kleinen, oft trocken liegenden Bach Lciln , welcher ob dein Graben links von einer Sägemühle unter ^eluvx.-,, im Berge vuUvi äliemiilill, am Orte^Li'I^intvül'in (l'eim Lindwurm) entspringt, undsscl', nachdem er in Oberlaiback sogar Mühlen treibt, in die Laibach ergießt. Die Mündung, aus welcher er hervorgeht, ist zufallig vcrstürzt- Die zerklüfteten Felsmassen sind nicht ohne Gefahr, und selbst auch mit Gefahr sehr schwer zu entfernen, um in die zur Zeit Valvasors zugänglich gewesene Höhle eindringen zu köm,en. Der Sägemüller pflegt das sich daraus drängende Wasser mittelst einer Wehre zu schwellen, und zuzwci Mal des Tages abzulassen, um den geringen Zufluß nach Grforderniß zu erhalten- Von dem Valvasor'schcn natürlichen und regelmäßig sich ergebenden Anschwellen und Wiedcr-verschwinden des Wassers weiß der im Orte ansässige Tägemüller nun nichts, und hat nie in seinem Weiher einen Proteus gesehen, was wohl auch von der mit Steinmassen versperrten Höhlung herkommen mag; doch versprach er, künftig,darauf sehr aufmerksam zu seyn. Der Valvasor'sche Fundort des Proteus, der der älteste wäre, kann darum vor der Hand noch nicht einregistrirt werden. — Wohl aber hat ein anderer Landmann angegeben, daß derlei I^n^Ilixe (Scklänachen), wie Herr Freyer ihm den Proteus beschrieb, bei anhaltender »Nässe nächst Oberlaibach v' (^'(^üi-jovlni llüü ob der St. Pauluskirche öfters gesehen werden. Demnach wäre diese Tchlucht als ein neuer Fundort des Proteus in Krain eben nicht unwahrscheinlich; doch soll noch abqe-wartet werden < bis man von dort einen Proteus wirklich eingebracht haben wird. Nachträglich zu den, im Illyr. Blatte Nr. 36, vom 5- Mai v- I,, angegebenen Fundorten des Proteus - Vorkommens in Krain wird noch angegeben, das,, nach einer Mittheilung des Herrn Zörrer, auch in der Quelle v' 3led.-»k bei Laas im Jahre 1826 nach starkem Regenguß ein großer Proteus zum Vorschein kam und gefangen wurde. Ein da« -^ selbst gefangener und eingesendeter Proteus würde sehr willkommen seyn. Nr. 53. Vom Herrn Hauptmann Joseph Ap-pel, im k. k. Iägerbataillon Nr. 4, zu Spalato: — ein Dlm, ?rot6U8 9no„m6>l8, nach Fitzinger in Wien U^pa^tt^on ^nrr»r»6 genannt, 10^" lang, I" leibesdick im Diameter, mit '/^" breiter Schnauze, nach Statt gehab.-tem starken Regenwetter an der Quelle des Baches (xt)ri2^i25 bei 8i^n in Dalmatien mit noch einem andern Exemplare aufgefischt. Das grössere Eremplar verehrte der HerrHauptmann dem Lnibachcr Museum, welches er beim Durchmärsche des tz. Iägerbatallions von Pilsen durch Laibach nach Dalmatien kennen und schätzen gelernt hat. Vielen Dank für diese, im höchsten Grade interessante Gabe < womit nicht nur allen Vaterlandsfreunben die süße Freude verschafft wurde, aus einem neuen Beispiele zu wissen, daß das Krain schmückende Landesmuseum auch in weiter Ferne selbst von Menschen, welche diesem Ländchen ganz fremd sind, geschätzt werde, sondern der Herr Hauptmann hat auck das Verdienst, die Naturgeschichte des so räthselhaften Proteus mit der nun verläßlich en K en n tn i ß bereichert zu haben, daß dieses Tbierchen auch anderswo, als in dem, an unterirdischen Höhlen sehr reichen Krain, wo man es bisher ausschließlich geglaubt hat, gefunden werde- Das Curatorium ergreift diese Gelegenheit, alle vaterländischen Freunde der Naturgeschichte, wie solches schon zum wiederholten Male im Verzeichnisse der Mxsealgeschenke vom Jahre 1845, zur Zahl 93, im Illyr. Blatte vom 5. Mai 18^6, Nr. 36 geschehen ist, neuerdings auf das dringendste aufzufordern, überall im Lande, wo diese Olme vorkommen, dieselben sorgfältigst aufzusuchen, und die größten, sammt den in ihrer'Nähe befindlichen kleinsten dieser Thierchen einzufangen, dann aber gut verwahrt, lebend oder todt, an Herrn Freyer einzusenden, auf daß man, wenn es möglich ist, endlich das Problem löse, ob sie lebendige Junge zur Welt bringen oder Eier legen. Wer ein trächtiges Proteus-Weibchen, lebend odertodt, welches fteie Eier, oder wie immer gebil- dete Junge im Leibe hat, und als solches bei der anatomischen Untersuchung befunden werden wird, der Erste ungesäumt eingesendet haben wird, erhält als Honorar dafür Fiinf « nd zwanzig Gulden in Zwanzigern; — und wer darnach ein zweites, ein drittes und ferneres Exemplar trächtiger Proteus.-Weibchen von gleicher Beschaffenheit einsendet, erhält für jedes derselben zn zehn Gulden in Zwanzigern. — Möchte dieses doch bald Jemanden gelingen! Nr. 54. Vom Herrn Joseph Begcl, Local-kaplan zu Streine, gelegenheitlich einer andern Einzahlung auch für das Museum zwei Gulden Conv. Münze, welche sogleich an den Musealfond abgeführet wurden. Nr 55. Vom Herrn Friedr. Conrad Schweitzer, Literat und Natur Historiker in Trieft: eine sehr schätzbare Sendung exotischer Conchylien, als: a) Einschalige: 1) Hi'^nnauta ^l'A«; — 2) 1l»Iiml!8 vi>id6«c6N5; — 3) lililimus n'Lrelict»; — 4) 'l'nrlio muriclUll»; — 5) 'l'm'ri-tellH i'Ll'kIil'll; — 6) 8c»!m'iÄ oninmuill«; — 7) HIono-tloula (?) viU'i6n'9ta HI>l8«i ^.ll!ine«n8i»; —- 8) Ulinodan- tll (?)lill'a^I>l8. ^»1). — 9)U0N0l!0lU»rlliN-»0Nl8;10)^a- ticn inai-nclnLl!«'« viii-.»!!)»; — 11) Aei-ila vm-tzicnloi-; — 12) IXLi'ilinll i'Ltu«»; — 13) I>'«riUila ati-9 Mi8.I.9I1.; — 14) IV6l-ilmli k'imlii'ln; — 15) 0i'6pill»Ia lni-meaw; — 16) Oopilwlil lulc»; — 17) <Ü0im« »l-«niU,i8; — >8) 5o-ini8 c»pit»n6U5; — I 9) 6oul,8 UÜ68; — 20) 0om,8 8trl2-W8- abgeschlissen; — 21) (^pi-aya /Vinuilu»; — 22) Ovnla ovilni'lni»; — 23) ^»Ipui-nus ^il)!i08,i8; — 24) Oliv» lüa^ tul», drei Varianten; — 25) Volut» 8<.-»pI>»; — 26) Mai--lrillßllil apioina; ^- 27) km-pm-a kudnlpln-, — 28) I'ur-p!il-llN6l-it0i'li68(?) — 29)lt,i'ci'li>illl ai-iwlmoicist.; — 30) It,i-cinula lwrric!«; — 31) It,i«inulu milieulu; — 32) kiemula Hlaru8; — 33) 1'6l'6l)ra Ail. — 34. do. ni'nrs)la8ci!Ul»; — 35) I,ainp>i8ia 8i,(^illc.ta, i»l!l!l8; — 36) 1')r,llÄ a9n»lio,,lIatÄ Mi^mi ^i^. 736, großes Exemplar! — 37) p^l-lllll I>l6lanK6NÄ; — 38) 'l'lil-kinvll» einölt-lit'6l-g,' — 39) 8ll-0li>lm8 (3»llu8; — 40)8l,l)llld„8 Iiiiogws pullu»; — 41) ?t6lt)e6la I^»m!)l8; — 42) ?»wll» x»lcll-Wi9no; 43) rl»l6lla O!'l88ip0n«n8i8; — 44) II»li<)tl8 Iri», Prachtstück. — ^Muscheln: 45) Onio MÄr^ai-llil'kl-; — 46) IIn'ld ni!0tieu8; — 47) IInio comp, 688ulu8; — 48) ^nc>-lwnla ro86», ^>l!l8. l^llli. aus Neuholland; — 49) Hn«1^tlIIu8l)itl6N8; — 53) Olircli'lm oo8t»t,im; — 54) Voml8 ,-,,^08», pull»; — 55) Vsnu» ^»llinn; — 56) Venus r6lic,il»t» (?) pulla; — 57) 0)/U,6r6a pyeü-ng^; ___ 58) ^l-6N6 oo^lonicg; — 59) 8o!6n l-^l)»6U8; — 60) 8crol)!<:ul»,-ia piperatl». — Ferner ein Seeigel — und eine weiße Falten-Koralle. Sämmtliche Ttücke wörtlich nach der Vestimmuna des Herrn Custos Freyer. Vielen Dank dem Herrn Geschenkgeber für diese herrliche Gabe» (Fortsetzung folgt) Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.