Ar. 55. Sonntag, den 10. Juki 1881. VL Jahrgang. (Cillier Zeituiig. Pränumerations-Bedingungen. Mit Post. Versendung: tiRtriMrii . . i.flo Holdiihii, . . . SM I«nmt A»»elu»« (kinjkliie Nummern 7 kr. friir Willi t Kotlilldi . . . —.55 ?«rik»j«hrt, . . 1.50 ... » Erscheint zeden Donnerstag nnk» Sonntag Morgens. lnsorsts veräen angenommen in 6c* 5j»ebition #ci ..(Mief .Hfilwij", H«. Nt. ( (8at»btatffr« eon tut* 14). liilMÜtl« I»Ier»te fit tie „titlicr .H'ilvM" «»! R Wo'lt in tti'«. uit> nUtn Wbcutc«»«* SUHt« Ist a»»li»e»I>. A»I. #it». t«4 >» «. Cpptlit na» ttottu * («tu» la wie». S. VISOct. jtiuag* - ii S«It»ch. ZU den Präger Krcesen. Die blutigen Ausschreitungen des tschechischen PidelS verschiedener Kaihegorie in Prag find nun allseitig genügend in ihrer ganzen Adscheulichkeit gewürdigt u»d gedraudmarkt worden. Ein Schrei der Entrüstnng ging duich die ganze gebildete Welt und unsere Vertreter sprachen würdig und ernst ihr verdammendes Urtheil. Es ist erklärlich, daß uns der Moment der Greuelthaten Zurückhaltung auferlegte, doch da — wenigstens für die nächsten Tage — unseren EtimmeSgenossen eine gleicht Gefahr nicht mehr droht, können wir so viel Ruhe gewinnen um der Entstehung jener Excesse unsere Ausmersamleit zuzuwenden, und sodann deren Folgen zu «raägen. Die» wollen wir nun auch mit Ernst, Ruh« und gebotener Mäßigung thun, wen» wir nn? auch bewußt sind, daß wir hiemit sowohl die tschechischen Parteiorgane, wie deren HilfStruppen »ie officidsen Blätter arg verstimmen werden, denn diese würden es gar so gerne sehe», daß die Acten Lder diese Vorgänge schon geschlossen werden. Es ist kaum mehr nöthig auf den frechen Trugversuch zurückzukommen, als ob von Seite der Deutschen auch nur im entferntesten tine Per-onlafsung zu den maßlosen Angriffen geboten worden wäre. Obgleich die Väter der Stadt Prag und die Koriphäeu der tschechischen Wissenschaft unter dem Schutze ihrer Flagge die perfide Wahr» heilsvtrdrehung einschmuggeln wollten, so hat sich doch kein Denkender hitdurch täuschen lassen, und dieser strafdart Versuch der Irreleitung der vfftnt» lichcn Meinung wurde bereits gebührend und schlagend von unseren liberalen Abgeordneten zurückgewiesen. Dagegen kann nicht oft genug betont werden, daß wer daS Vorgehen des Gros der tschechischen Führer in Wien und ihrer voranstür-wenden verhetzenden Avantgarde in tschechischen Blättern genau verfolgte, schon lange voraussehen mußte, daß das Raffinement, die stets gesteigerten Uebertreibungen in den Kreisen einer — in ihrer Unklarheit und Skandalsucht — leicht zu fanati-sirendtn Jugend eine immer wild« anwachsende Aufregung erzeugen werden. Nur zu leicht auch gelang gegenüber dem nicht scharf genug zusehenden Volke da« Taschenspielerstückchen ihm die Begrifft „böhmisch" und „tschechisch" zu vtrwtchscln. Bald stiegcn alle neuen Concessionen dem tschechisch«» Gerngroß berauschtnd zum Kopfe bis rr riesig und vrrheertnd dastand, und die grande nation der Tschtchen beeilte sich die Hauptstadt des Kronlande« Böhmen als tschechische Stadt förmlich zu procla. miren. Dieser Irrwahn ward durch die Lagt Prags mitten in tintr überwiegend von Tschechen bevölkert»» Umgebung, durch dtre» leichten Zufluß namentlich die unteren Bolksclafsen ihr Eontingent erhöhten, gesteigert. Dazu der von gewissenlosen Nationalen schamlos ausgeübte Terroriömu«, da mußt» es wohl dem Pödel bald mundgerecht werden, daß »I gewaltsam zurückzuweisende Uebtr-griffe fremder „mit Donner und Hölle" verfchmttr dtuischrr „LandtSvtrrätht," feien, von denen da« bedrohte tschechische Volk geschützt und befreit werden müsse. Wurde e« denn nicht ganz deutlich von all' den wühlenden tschechischen Blättern bei Anlaß der letzten Handelskammerwahlen gepredigt, daß deutsche Gesinnung in Böhmen gleichbedeutend sei mit — Gesinnungslosigkeit? Der Kreuzzug gegen deutsche Firmatafeln, deutsche Geschäftssprache, gegen Banknoten ohne tschechischen Text ward mit Fanatismus gepredigt. Den angehäuften Zündstoff, der selbst in rein deutschen Bezirkt» «injusühreridcn landesüdlichen zweiten Gerichtssprache, dc« Be> dürfnisfeS tinrr tschechische» Universität, der beab« sichiiglen AuSmerzung de« deutschen Element»« aus der Prager Handelskammer, fachten die un» angenehme Ueberraschung, daß da« JnSlebentreten des für die Lebensbedürfnisse de» tschechischen Volke« so unentbehrlichen Laviar« einer tschechischen Universität roch verschoben sei und der unerwar» tttr AuSfnll der Wahlen in die Prager Handel«« kanimcr, endlich der weist SprachenukaS des Bür« gtrmristtrS Stramlik zu heller Flamme an. Als nun noch nach den ersten VolkSansamm« lunzen die SicherhritSorgane »ine abwartende, ja passive, von den Irregeführten leicht ander« zu deutende Haltung beobachteten, al« endlich die Stadtvertrttung in ihrer perfiden Kundgebung da« natürliche berechtigte Auftreten d»r deutschen Stu« denten den bereit« aufgehetzten Massen al« Pro-vocation denuncirte, waren die Ausschreitungen unvermeidlich. Daß sich auch noch da« beliebte Zugmittel zu den gern geübten GewaHlttHaten eine« pccuniären Entgelte« für versäumt« Zeit gesellte, ist bereit« unleugbar festgestellt. Wir haben e« sonach bei der Prager Deut« schenhetz» nicht etwa mit dem Thatbestand einer Bolisdemonftration zu thun, daß ist mit ein«m spontanen Aufbäumen eine» erregten VolkSwilleoS, welcher zu blutigen Tumulten ausartet. Rein l Durchaus nicht! Wir constatiren im Gegentheil eine von langer Hand vorbereitet», künstlich und mit verw»rflichst»n Mittel» herbeigeführte und in dieser oder wenigsten« in ähnlicher Weife mit Vorbedacht beabsichtigte brutale Gen»altthat «inet reichlich mit Studentevpödel vermischten Volk«« Feuilleton. In den Hewittern der Zeit. Roman von SR«jr Vogler. (24. Fortsetzung.» Diese vornehme Haltung, dieser (eise Vor» wurs, der bei aller Scherzyaftigkeit in den letzte» Werten Luzia'« lag und dessen Berechtigung er nicht leugnen konnte — er hatte sich eben niemal« »nd besonder« in der letzte» Zeit zu der koketten, prunksüchtige» Schwester sehr hingezogen gefühlt — schien Willibald'« Gedanken noch mehr in Verwirrung zu bringen. — Darf ich fragen, begann er ausweichend «nd unwillkürlich in denselben Ton. welchen Luzia angeschlagen hatte, verfallend, ob Dir die gestrige Vorstellung im Schauspielhaus» gefallen hat? Er wagte dabei kaum die Blicke zu der Schwester emporzurichten. Seine Worte steigerten tie Verwunderung der Letztereu nur noch mehr, und ein übermüthige« Lächeln zog jetzt über ihr Antlitz: — Gefallen? . . . Sehr gut! . . . Da» Schauspielhaus war außerordentlich zahlreich de-sucht, man sah prächtige Toiletten, da« Stück hatte einen geistvollen, witzsprühenden Dialog . .. Willibald konnte die Worte Luzia'« nicht länger ertragen. Er unterbrach sie, an den „geist-vollen, witzsprühenden Dialog" anknüpfend . . . er sprach Die« und Jenes . . . sonderbare« Zeug, langsam und zerstreut. Die Ueberraschung der Schwester nahm immer mehr zu, und ihr Ueber» muth steigerte sich. DaS seltsame Auftreten Willi» bald'«, von welchem sie ein Gebahren ganz anderer Art gewöhnt, ergötzte sie, und sie warf dann und wann ein neckische» Wort zwischen die seinen, welche« ihre innere Befriedigung, den klaren, sanften Willibald zerstreut zu sehen, deutlich ver» rieth. Die Empfindungen Luzia'« entgingen Willibald auch nicht; ihr Ausdruck verdroß ihn, und er biß ärgerlich die Lippen zusammen. Er wollte vor Allem diesem Mädchen gegenüber nicht als ein etwa in ihrer Gegenwart außer Fassung geratender Schwächling, als ein blöder Träumer erscheinen, und mißmuthig rollte er da« kleine Papier, welche» uuter den Nippsachen auf Luzia'» Toilettentisch gelegen hatte, zwischen den Fingern hin und her. Mit verdrossenem Blick sah er dem Spiegel seiner Hand zu. Luzia meldete sich an dem Anblick der Un» sicherheil und Unentschossenheit, die de« Bruder» Seele gebunden hatten, so daß er keinen neuen Gedanken fand, um da» Gespräch wieder zu be» ginneu. Ihr fehlte e« nicht an solchen Gedanken . . . ein ganze« Heer von Schalkhaftigkeiten und Bo«-heilen webte durch ihre Sinne, und sie brauchte nur den Mund zu öffnen, um diese oder jene herauSschlüpsen und da« Gespräch beginnen zu lassen. Aber sie blieb stumm ... ein perfider Ausdruck log in ihren Zügen, der zu erkennen gab, wie schwer e« ihr wurde, nicht in lautem Gelächter ihrem innrrr« Vergnüge» Luft zu machen . . . Willibald starrt» regungslos da« Papier in seiner Hand an. Er hatte darauf ein« Ziffer ent-deckt, die er selbst geschrieben, und die ganz einer von jenen Summen entsprach, au« denen sich der gestohlene Betrag von zwölftausend Mark zusam» mensetzte. Da« Blut stieg glühendheiß in di« Schläfe: seine Gedanken wurden schärfer. — Wie kommst Du zu diesem Papier! fragte et plötzlich, Luzia mit strengem Blick an« sehend. Lächelnd streckte diese die Hand au« und ließ sich jene« Papier reiche». Sie betrachtete e« einen Augenblick. Es war ihr nicht mehr erinnerlich, wie e« in ihr Zimmer gelangt war, und sie konnte Willibald'« Frage nur al« einen sehr ungeschickten Versuch ansehen, da« Gespräch wieder zu eröffnen. — Sonderbare Frage! rief sie übermüthig au« . . . Welch' eine Aufmerksamkeit müß'.c ich jedem Stücklein Papier, da« irgendwie in meine Hände gelangt, widmen, um jederzeit zu wissen. Hefe zu btm sichtlichen Zwecke an de« blutigen Köpfen deutscher Studenten den Beweis zu er» bringen, daß Prag eine tschechische Stadt ist, iu der von nun an jede Aeußerung und Kundgebung de» ?eutschthum« unter gleicher Strafe verpönt bleiben müße! Politische Rundschau. Eilli. S. Juli. Frankreich, welche« vor 10 Iahren fiinf Milliarden an Deutschland bezahlen mußte, hat in der letzten Legislaturperiode die Steuern um 286 Millionen vermindert. Es wurden Staatsschulden im Betrage einer Milliarde getilgt, anderthalb Milliarden wurden den öffentlichen Arbeiten ge« widmet und da« Unterrichi«»Budget in dieser Zeit fast verdreifacht. In Deutschland dagegen ist da» Ergebniß wesentlich ander». Die Steuern wurden dort um 150 Millionen erhöht, denen 14 Millionen Stenernachlaß gegenüber stehen und für welche da« Geld erst durch eine neue Anleihe geschaffen werden muß. Neue Steuern stehen in Aussicht. Da« Unterricht«»Budget ist da« Stiefkind der jetzigen Mehrheit; e« ist fast ebenso geblieben, wie e» war. Dagegen ist da« Krieg«-Budget wesentlich erhöht worden, ohne die Dienstzeit herabzusetzen, trotzdem die Leitung der Politik so ausgezeichnet ist, daß sie ja sicher den Frieden erhält. Wie es bei un» aussieht, brauchen wir wohl nicht, weil e« wirklich schon langweilig wäre, zu erwähnen. Die Versöhnung hat sich ja auch auf das Deficit erstreckt und bestrebt sich nach dem Recepte Dr. Du-najewski'« kleine Schulden durch große zu decken. — Merkwürdig ist e», daß gerade die bösen Liberalen, welche in Frankreich am Ruder sind, so fabelhafte Erfolge erzielen. Bischof Stroßmoyer, erklärte dem Papste die Bedeutung de« steten Wachien« der slavischen Ein-flösse in Oesterreich, welche« die Kirche durch weitgehendste Concessionen begünstigen müsse. Stroß-moyer rieth dem Papste, die Einführung de« la« klinischen Ritu« aufzugeben, dagegen jeder slavischen Nationalität den ihr eigenthümlichen Ritu« zu belassen. Die Einheit, respektive Constituirung einer besonderen flavisch-katholischen Kirche sei auf anderem Gebiete leichter, al« aus demjenigen der Ritusfrage erreichbar. Die Einführung des la-teinischen Ritu« würde die meisten Slaven der russi-schen Kirche in die Arme treiben. Vom Papst wurden diese Erläuterungen sehr günstig aufgenommen. In Brüssel hat am &. d. eine große Volk«-demonstrativ» zu Gunsten der Ausdehnung de« allgemeinen Stimmrecht« stattgefunden. Wie aus Tunis gemeldet wird, hoben neue französische Truppen Ordre erhallen nach Sfox abzugehen, an dessen Zerstörung bereit« die schweren Geschütze der französischen Panzerschiffe arbeiten. Die englische Regierung ist entschlossen gegen jede französische Invasion in Tripolis zu protestiren. woher es gekommen l Run, dieses da. Du Neu-gieriger, ist vielleicht die Hülle eine« Haarnadel-Päckchen« gewesen l Und sie legte da» Papier nachdenklich auf den Tisch. Willibald aber nahm e« nochmal« in die Hand und wendete e« nach allen Seiten und sah e» mit prüfenden Blicken an. — Ah! Ich möchte Dich um etwa« bitten, Luzia I sagte er plötzlich lebhaft, indem er sich er» hob, aber de» Blick keinen Moment von ihr wandte. Darf ich Otinenneuen Schmuck sehen? Sin krampfhafte« Zucken ging bei dieser über-raschenden Frage durch alle Glieder Luzia'«. und sie wendete sich schnell etwa« zur Seite, um die Blässe, die augenblicklich auf ihre Wangen trat, nicht erkennen zu lassen. Wie? Er wußte e« ? E« war ihm bekannt, daß sie einen neuen Schmuck besaß? . . . Und sie hatte ihn doch niemal« ia seiner Gegenwart getragen, sie legte ihn nur an, weun sie sich in fremde Gesellschaft begab, wenn Niemand, der ihr oder ihrer Familie besonder» nahe stand, dabei war, oder wenn sie, nachlässig vornehm in die Equipage zurückgelehnt, Spazierfahrten durch die belebtesten Straßen unternahm, um ihn glänzen und schimmern zu lassen, um angestaunt und be-wundert zu werden! . . . Und Berlin ist doch eine so große Stadt, ihr Gewühl ist zu lebhaft, al« daß Jemand, der sie auf diesen Fahrte» er- Hochenegg, de» 9. Juli, (Orig.-Corr.)Der Leiter unserer Volksschule, Herr Oberlehrer Franz Kupnik, de-absichtiget den Turnunterricht seiner Schaler dahin ab-zuänd.rn, daß in Hinkvnst die sogenannten Frei- oder GelenkSübungen gleich dem Sinne der Vorschriften deS Exercier-Reglements für die k. k Fußtruppen de« Heeres, zur Durchführung gelangen. Mit in den Turn lehrplan werden ausgenommen: Wendungen auf der Stelle, die Ablichtung im Gliede, da» Marschiren bis inklusive der Topp lreihenformation. Diese Uebungen erweisen sich eben auch bei Schülern als sehr zweckmäßig und eS wäre daher sowohl für die Schuljugend selbst von großem Vortheil al» im Interesse der Wehrsähigteit unseres Staate» wünschenswerth, wenn die gute Idee unseres strebsamen Herrn Schulleiters vielseitig Räch, ahmuug finden würde, da hiedurch der Armrenachwuchs im Allgemeinen gefügiger gemacht und namentlich den mit der Rerrutenabrichtung betrauten Militärpersonen die schwierige Aufgab« wesentlich erleichtert würde. — Kürzlich entspann fich zwischen einem hier ansäbigen Gutsbesitzer, einem Drutschböbmen und einem hypernational«» Jung-slovenen ein Streit. Ersterer hatte nämlich geäußert: „Ich bin zwar ein Böhme, bin jedoch sroh, daß ich nicht böhmisch kann." Der Iungslovene fühlte sich verletzt und erwiderte: „Dies können nur Gassenbuben lagen." Der wegen Originalität der Ausdrucksweise bekannte Guts-besitzer trat dieser flegelhaften Bemerkung so energisch entgegen, daß. wie «S verlautet, die Angelegenheit g«-richtluh auSgetragen werden soll. Kleine Chronit. Silli. 9. Juli. (M aturitätSprüfung.) Gestern und vorgestern fand am hiesigen k. k. Odergymnasium die Maturitätsprüfung statt. Derselben unterzogen sich 7 Abiturienten, davon erhielt einer ein Zeugniß der Reise mit Auszeichnung »nd vier ein Zeugniß der Reife. Zwei wurden auf herunter und erlitt beim Falle derartige Lerletzunzen, daß der Tod bald erfolgte. Die Leiche wurde. erst zwei Tage später aufgefunden »nd dann auf dem Neukirchner Friedhof beerdigt. (Blitzschlag.) Gestern Abends entlud sich ei» heftiges Gewitter über Reukirchen. Sternstein, NeoHaus und Weitenstein. Der Blitz zündete ein LirthschaftSgebäud« in Neukirchcn, welches trotz de» strömenden Regen« vollständig abbrannte. — Die Veranlassung , ist so einfach wie wiglich! sagte er mit größter Bestimmlhcit. Weil ich au« dem Laden de« Juwelier« R. kam und dort selbst erfuhr, da« Du vor etwa sieben Wochen daselbst ein kostbare« Geschmeide gekauft hast! Ein festige« Zittern befiel . da« Mädchen, lind vor ihren Augen flimmerte eS in den seit« siiriften Farben. D«S Herz stand ihr einen Augen-blick laug fast still, und ihr Athem schien in der Vrasi zu ersterben, Sie sah Willibald an, wo« oder ihre Blicke sprachen, darüber vermochte ihr Hewußtseia weder zu wachen, noch ihr Wille eine Herrschaft zu üben. Ja, das Geschick ist niederträchtig, und eS fragt bei seinen Fügungen nicht darnach, od es Herzen bricht,, ob e« Glanz und Flimmer zerstört ... am wenigsten aber darnach, od es einer kokette» Heuchlerin die Maske vom Angesicht reißt... Willibald's Blick ruhte durchbohrend auf der schönen, üppigen Gistalt, und jetzt war es an ihm, mit einer Regung von Genugthuung zu sehen, wie ängstlich sich ihr Busen hob, und wie sie vergeben« eine Antwort zu siaben bemüht 1 war. — Und noch eine andere Veranlassung, Luzia! fuhr er mit schneivender Stimme fort. Weil ich weiß, daß ein Unschuldiger wegen eines angeblich von ihm verübten Diebstahls gefangen sitzt! (De« Schnattern« kein Ende!) Der Theologe Dr. Gregorec ia Marburg beehrt, uns auch in der letzten Nummer seines Blattes wieder mit einigen feiner bekannten ordinären Druck- und Schreibweise gemäßen Sätzen; wir r übergehen seine Dummheiten diesmal, da sie gar nichts neues bitten, und wir ja wohl noch Gele-genheil haben werden ihm flovenisch zu antworten. Offen gestanden dezreifen wir eS nicht, wie man; diesem ganz aus der Art geschlagenen Geistlichen nicht eine seinem hochehrbaren Stande würdigere Ausdrucksweise anbefichlt oder ist man diesem Menschen gegenüber machtlos? Und dann ander-, seil«, fühlt sich der Priesterstand Untersteiermark« ° nicht beleidigt durch da« Treiben diese« Manne«. | der leider da« gleiche Kleid mit ihm trägt? — Un« genirt sein Schnattern nicht wie wir bewiesen haben und beweisen werden, denn wir wissen e« recht gut, daß sich weder der Priesterstand noch sonst ein anständiger Mensch mit den Grundsätzen diese« Mannes identisiciren kann. Ariv.-Tetegr. d. „tzissier Zeitung." Wien, den 9. Juli. Morgen findet eine Wanderversammlung des „Deutschen Vereines" in ' PurkerSdorf statt. Berlin, den p. Juli, die „National-Zei-tung" regt die Errichtung eines deutschen Eon-sulale« in Prag zum Lchutze deutscher Staats-angehöriger an. London, den 9. Juli. Die Königin hielt eine Truppenrevu« in Windsor ad. — Der Eisen-, bahiunörder Lefroy wurde verhaftet. Pari«, den V. Juli. Heute starb der ehe-' malige SenatSpräsident Mattel. Oran, den 8. Juli. Bu Amena rückt gegen T«ll vor. General LouiS stellte ihm drei Colonnen gegenüber. Aus dem Gcrichtssaale. (Begnadigung.) Der Kaiser hat mit Entschließung vom 3. d. 17 Sträflingen der Karlau den R pischnegg; Theresia J-lenko, KindeSmord, Verth. Dr. Stepischnegg. Samstag 16. Jusi: Vors. LGR. Levizhnik: Josef Juritfch, Mord, Verth. Dr. Sajovitz; Vors. LGR. v. Schrey.: Amolia, Josef und Josefa Wesiak, Betrug, Verth. Dr. Sajovitz. Landwirtschaft,Handel,Industrie. Bereitung von Wraunheu. Auf einer Tour im Ampezzothale traf ich in einigen Scheunen Braunhcu an. Von den betref» senden Gtoßknechten ließ ich mir sagen, daß diese Art der Heubereitung dort zwar nicht gerade ge-btüuchlich ist, aber in vielen Jahren der Witterung wegen die einzig mögliche Weise zur Winterfutter« gewinnung sei. Hiedutch angeregt machte ich im September 1Ö79 mit einem Schober von einer Kubikklafter den ersten Versuch. Derselbe mißlang jedoch gänzlich. Der ganze Futterhauf« wurde bi« auf ein kleines Quantum schimmelig.; der Haufe war zu klein und das verwendete Futter, bei leichtem Regen eingebracht, zu feucht. Der zweite Versuch im vorigen Jahre dagegen mit Ära« trilten Schnittes, siel, wenn auch nicht vollkommen, doch immer sehr befriedigend aus. Ich hatte da« Gra», welches am Morgen gemäht worden war, am Abend des gleichen, nicht ganz sonnigen, als» nur schwach trocknenden Tages, zusammenführen lassen, und von diesem halb welken, halb trockenen Grase einen Schober mit 2 Klaftern im Geviert angelegt. Auf den Boden ließ ich eine Lage Stroh legen und daraus das Futter mit der Gabel fchichtenweife aufhäufen, während vier Mann dasselbe mit bloßen Füssen feststampften. DaS fchichtenweife Zulegen und daS Einstampfen wurden solange fortgesetzt bis der Hause 11 Schuh hoch war. Dann ließ ich darüber eine starke Lage Slroh geben und die-selbe gleichfalls eintreten. Damit war die ganze Procedur fertig. — Ich bemerke hiebei, daß das Stampfen derart fest fein muß, daß man in den Haufen mit der Faust nicht mehr eindringen kann. Auch soll daS Futter nicht mit nägelbeschlagenm Schuhen getreten werden. — Am nächste» Tage bereits trat die Selbsterhitzung des Haufens, wel-cher durch das Ausschwitzen des FeuchtigkeitSge-Haltes der Gräser förmlich naß wurde, ein. Diese Selbsterhitzung führt schlicßlich zum Trocknen de« Futter». Bi« zur Abkühlung des Haufen« vcr-gingen, soweit ich solche« von außen her überhaupt beobachten konnte, mehr al» zwei Monate. An den Außenseiten wurde mir da« Futter wieder schimmelig, und ich befürchtete schon, der ganze Vorralh sei abermals verdorben. Ende April jedoch, beim Ablecken und Auseinanderuehmen des H:u-fenS. welcher sich von 11 auf 8 Schuh gefetzt hatte und eine überaus compact« Masse bilvete, zeigte eS sich aber, daß aus allen Seiten nur bi« zu einem Fuß, das Futter schimmelig geworden, die inner« Masse aber vollkommen gelungen war. Düß das Futter außen herum schimmelig würd«, möchte ich dadurch erklären, daß der freiliegende Haufe an seinen Rändern eben nicht festgestampft werden konnte. Bei der nächsten Vornahme einer Braunheubereitung gedenke ich, entweder daS Futter in eine provisorische groß« Bretterform zu bringen, oder aber derart eintreten zu lassen, daß ich auf allen Außenseiten eine starke Lage Stroh mitstampfen lasse, damit nur diese Strohschichle schimmelig werden kann. — DaS Braunheu selbst ist schwarzbraun, und hat einen überaus starken würzigen Geruch, welcher zwischen Tabak und Eichorie lie Mitte hält. Es wird vom Vieh sehr gerne gefressen. Seine Vorzüge sind: Kostener« svarniß bei der Bereitung, Verwerthung von sauren uud harten Gräsern, welche durch die Selbsterhitzung milde werden und den gleich guten scharfen Geruch de» ganzen Haufens annehmen, die Möglichkeit mit einem scharfen starken spaten-sörmigen Messer daS Futter gleich kurz zu schnei» den, also als Häcksel vom Haufen nehmen zu können. Die Braunheuhaufen können in Scheunen oder im Freien angelegt werden, im letzteren Falle find sie mit einem provisorischen Bretterdache zu« zudecken. Die Größe dcS Haufens soll nicht unter 10 Schuh im Durchmesser betragen, sie soll aber auch 20 Schuh nicht übersteigen, weil in diesem Falle die Selbsterhitzung so stark werden könnte, daß sie in Selbstentzündung übergtht. Die Braunheubereitung möchte ich besonders empfehlen, wenn bei der Heuernte da« Wetter ungünstig ist, und bei einer drillen Mahd im September, wenn die kurzen Stunden ausgiebiger Sonnenwärme die Gewinnung des Trockenheues außergewöhnlich ver-theuern. Bor Allem möchte ich aber empfehlen weitere Versuche zu machen, so ganz ohne ist die Sache jedensall« nicht, und in futterreichen Iahren ri«kirt man keinen großen Werth, macht aber eine, wie ich denke, nutzbringende praktische Erfahrung. Nur durch eigene Versuche sammelt man eigene« positive« Wissen, und man sagt nicht umsonst probieren geht über studieren. —I.—z. ®«nz, den (J. Juli. (Orig.-Corr.) (Hopfen-stand) Tee ungleichartige Stand unserer Plantagen erschwert heut« noch ein Grsammturtheil, da besonders die tiefen seuchle» Lagen sich von den Schäden, die ihnen die häufigen ZKederschläge in der 2. Hälfte Juni verursach!««, noch nicht zur Gänze erholt haben. Dies« Garten haben bisher auch nur die Hälfte bis zwei Drittel der Stangenhöhe erreicht, während das Gros über die Stange hinau» und reich mit Seitentrieben versehen ist. Ungeziefer ist nicht viel vorhanden, jeden-falls nicht mehr, als alle Jahre zu beobachten war und wird die mehr entwickelte Pflanze, wenn die große Hitze der letzten » oder 4 Tage noch kurze Zeit anhält, auch bald zur Blütenbildung übergehen. Die Aussichten aus eine günstige Ernt« — wenn von solchen heute über-hauvt schon gesprochen werden darf — sind darum heute nicht schlecht zu nennen und werde ich mir er-lauden, Ihnen binnen Kürze mit weiteren Nachrichten näher zu lammen. Aus ftufcha und Daubau laute» die Nachrichten wesentlich ungünstiger, doch hat sich auch dort, unter dem Einflüsse der guten Witterung, die Pflanze in der allerletzten Zeit erholt. (Ausweis d r r s st erreich, - unga« rischen Bank vom 30. Juni.) Nolenum-lauf 310,006.220, Zunahme 2,169,260 fl, Metallschatz 171,380.663, Zunahme 444.972 fl. In Metall zahlbare Wechsel 24,094.271, Zu. nähme 125.162 fl. StaatSnoteu, die der Bank gehören 2,190.093, Abnahme 2.927.242 fl. Wechsel 128,730.697, Zunahme 6,124.430 fl. Lombard 21,076.100, Zunahme 1,306.900 fl. Eingelöste und börsenmäßig angekaufte Pfandbriefe 2,852.772, Abnahme 196.735 fl. Verzeichn iß d«r Spenden zur Ztnschaffung einer Stadtfahrspritze für die Lillier freiwillig« Feuerwehr: Ungenannt...............fl. 5.— P. P Lazarisien.............„ 1.— Herr Masor Potorni...........„ !.— „ Graf Seremage...........„ 5.— „ Baron de Trau?............5.— Sr. Excellenz Herr Baron Bourgiugnon . . . „ 10.— „Ein Cillirr Kind" ............. 25.— JCortli BritUh Insurance Company...... 30.— Weitere Beiträge übernimmt Herr Franz Pacchiasfo und werden selbe wie bisher in d«r „Cillirr Zeitung" dankend quittirl. Das Comite. Fremdeu- Verzeichnis vom e. bis 9. Juli. Hotel Erzherzog Johann: Dr Jilipp, k. k. Hvfcaplan Meran. — Dr. Zindler, k. k. LandcSschulinspecior Graz. — Kod«t, Hock" Kaufleute, Tschepper, Reis., s. Wien — Wagner. Mehlhändler s. Frau. Lewetz, Cassetier s. Frau Gleisdots, — Stuzin, Fabrikant Leoben- — de Rankow, RadulowitS, Pri-vatinnen Semlin. Hotel Elefant: Somlaki, königl. ung. Minist.--Secr. f. Fr. Budapest. — Banusu-, Edle von Markoviü, Privatinnen Fiume — König, Schmautz, Private «gram — Gräfin v. Jeldi, Privat Prag. — E. v. Malfatti, Privat Graz — Kautschit!ch, Privat Lichtenwald, Holet weißer O ch i: Mschnisch, l. I. Feldmarschallieutenant Aaram. — Dr. Gödel, Adv. Judenburg. — Gragl, Mühlenbauer, Hei-denftein. — Sanden, I. l. Bezirkshauptmannschast«-Seeretär Rann. — GaunerSdorfer, Engl, Oresnig, Weiner, Reisende, Poha», k. k. Beamter, s. Fr., s. Wien. Hotel goldener Lome: Mauschitz, Ingen. Uebelbach. — Strohmayer, Pferdehänd. Ungarn. — H. W Stalmach, Reis. Hamburg — Porjch, p. Lenk, Dibl, Potolar, k. k. Postbeamt«n Wien. Eingesendet. *) Geehrter Herr Redacteur! Herr Dr. A. Pruß, Advocat in Gonobitz, ver-öffentlicht in Rr. 27 der „Südsteirischen Post" eine Entgegnung auf die in Nr. 52 der „Cillier Zeitung" erschienene Correspondenz aus Gonobitz, mit der unverkennbaren Absicht, den Verfasser dieses Artikels mit „südsteirifchem" Geschütze zu vernichten. Allezeit entschlossen, mit offenem Bisir zu streiten, wenn ti die Ehre gilt, erkläre ich, die genannte Correspondenz über Ersuchen versaßt zu haben. Dieselbe wurde von einer hochachtbaren Persönlichkeit, den angesehensten Bürgern von Gonobitz zur Einsicht und Gegenzeichnung unter-breitet und der Redaction dieses geschätzten Blattes, mit 3:! Unterschriften versehen, zugesendet. Als ich den Ar-titel verfaßte, dachte ich nicht im Entfernteste» an die Person des Herrn Dr. Anton Pruß; auch von den Un-terzeichnern dachte Niemand an ihn. Wie Herr Dr. Piuß selbst zugibt, sind auch die aus die Autorschaft des in der „Lüdsleirischen Post" erschienenen Artikels bezügti-chen Andeutungen ganz und gar unzutreffend, wenn sie auf seine Person angewendet werden. Sollte er vielleicht dcn im Berichte vorkommenden Ausdruck „seinerzeit hier abgekrachtes Programm" für genügend erachtet haben, um sich betroffen fühlen zu dürfen? Herr Dr. Pruß hat sich also umsonst blamirt. Seine Entgegnung ist in den bekanntem Tone der „Südstcir. Post" geschrieben und strotzt natürlich von schimpflichen Anwürfen. Ich «r-klär« Herrn Dr. Pruß feierlichst, daß mir meine Nationalität verbietet, mich aus daSNiveau seiner Polemik zu begeben und ich fühle mich keineswegs berufen, ihm zu Liebe das Gebot einer nationalen Eigenart zu übertreten Ich müßte, um die« zu thun, die Forderungen d«S Ztnstan-des verletzen und dieser wird von uns Deutschen als ein unverbrüchliches Gesetz — selbst einem Mitarbeiter der „Südsteir. Post" gegenüber respectirt. Ich will die Ursachen der Leidenschaftlichkeit des Herrn Dr Pruß keiner näheren Untersuchung unterziehen. Vielleicht sühlt er den heimatlichen Boden unter seinen Füßen wanken. Mag aber seine Gereiztheit auch noch so begreiflich sein, sie beiechligte ihn nicht, die Gebote einer anständigen Polemik zu mißachten — selbst dann nicht, wenn er seine Entgegnung in der „Südsteir. Post" »scheinen ließ. Im Gegentheile, eS war feine erhöhte Verpflichtung, mir, als dem um so viele Jahre jüngeren Srandesgenossen in maßvoller und würdiger Weise entgegenzutreten. Herr Dr. Pruß wirst mir Mangel an Bildung vor : ich sor-der« Alle, die sich für seine nächste Reichsraths Candida-tur interessireu, aus. mein« Correspondenz in der „Cillier Zeitung" und seine Entgegnung in der „Südsteir. Post" zu lesen, und hernach zu entscheiden, wer von uns Bei-dcn mehr Bildung hat. Herr Dr. Pruß wendet auch den Unterzeichnern meines Berichtes, unter denen sich, wie die löbl- Redaktion bestätigen wird, thatsächlich 20 der vornehmsten und älteste» Bürger von Gonobitz befinden, einig« pervatisch« Zärtlichkeiten zu. Ich zweifle nicht daran, daß Herr Dr Pruß bei seiner nächsten Candida-tur an die sreundschastlichen Gefühle der hochachtbaren Wählerschaft von Gonobitz appelliren wird: vielleicht findet sich dann Jemand, der seine Entgegnung au» der Vergessmhti! hervorzieht. Ich erkläre zum Schlüsse, daß ich in dieser Cache zum ersten und letzten Male replicire. Ich sehe wol ein, daß ich diesem Gegner und d i e-s e r Kampsesweise gegenüber mit Argumenten nicht auf-käme: waium mir die Jnvective nicht gestattet ist, habe ich bereits Eingangs erwähnt. Genehmigen Sie K. C. G. Kummer, Advocaturs-Candidat in Gonobitz. N a ch s ch r i s t: Die „Südstcir. Post", deren zwei-felhafte Logik und noch zweifelhaftere Kenntniß der deutschen Sprache bekannt sind, gab dem Eingesendet de» Herrn Dr. Pruß ihr Lob al» Geleitschein mit. Sie vergaß jedoch, daß ihr Korrespondent, welcher sich er-dreistete, im Namen der Gonobitzer Bürger zu sprechen, eine Unwahrheit schrieb. Welchen Anklang seine Sude-leien fanden, zeigt die in unseren Händen befindliche Erklärung Daß derselbe auch die Gastfreundschaft schändete, haben wir bereits gtossirt. Daß wir dabei, gleich unserem Correspondentcn, nicht an Herrn Dr. Anton Pruß dachten, dessen namentlich daS Kleingewerbe zu captivire» bestrebte Gastsreundschaust uns hinlänglich bekannt ist, »vollen wir hiermit nochmals bezeugen. Die Redaction. *) Für Form und Inhalt ist die Redaktion nicht verantwortlich. Ein harte» Geschick ist üb« die treu«n vierfüßigr» Freund« des Menschen hereingebrochen. Auf drei Mo. nate sind ihre freien Bewegungen gehemmt. Sie sind vertnurrt an der Strippe zu lausen. Ich hatte oft Ge-legenheit zu bemerken, wie Hunde bei den öffentliche» Brunn«» nach Wasser fahndete». Könnt« daher nicht an letzteren, besonder« während der Hundstage «in kleine« Gefäß zur Stillung des Durstes angebracht werden? Ich glaub«, daß die? ein kleines Präservativ gegen di« Tollwuth wäre. Andererseits wäre «6 aber nur recht und billig, wenn die löblich« Stadtgemeinde, welch« durch Verdopplung der Hundesteuer den wachsamen Kläffern den Brodkorb höher zu hängen beabsichtigt, ihnen wenig-ftens wohlfeile Erfrischung zukommen ließ«. „Wenn Du nehmen willst, so gieb," lautet ei» alte» Sprüchwort. Ein Thiersrrund. Für Gesund« und Kranke! Im Frühjahre regt sich in jedem Organismus neues Leben und die Säft« circutir«n rascher. Auch deim Menschen ist die« der Fall, der Pul« schlägt rascher, der ganze Organismus ist erregt. Dabei treten oft allerlei krankhaft« Zustände auf, wi« Blutwallungen, Schwindel, Ohren-sausen, Blähungen, Verstopfungen, Hämor-rhoide», Leber- undMilzanlchwellunge», Gelbsucht, bösartige Ausichlüge, Flechte», gichtifche rheumatische Leiden k. Was ist di« Ursache hie von?— das Blut, —«4 ist nicht rein, nicht gesund, es ist oft zu dick, faserig, oder es enthält scharfe krankhafte Stoffe, die sich nun einen Ausweg suchen, Schleim und Galle haben sich mit anderen krankhaften Ausscheidungen im Innern anqehäun, und schlummern als Keim schwerer Kränksten im Körper. Es »Hut daher sehr noth, daß sowohl Kranke als Gesund« im Frühjahr« der Natur zu Hilfe kommen und durch eine rationell« BlutreiutgungS-Eur di« schlechten Stoffe und ver« dorbcncn Säfte aus dem Organismus entfernen. DaS kräftigste und bewährteste Mittel hieiu bleibt die von allen Aerzten der Welt als !>as beste BlutreinigungS-Mittel anertannt« „SariaparMa' und di« bequemste und wirksamste ^orm. dieselbe zu nehmen, der „verstärkte zusammengesetzte Sarsaparilla-Syrup von I. Herbabny, Apotheker zur Barmherzigkeit in Wien, VII., Kaiserstraße !>0". Dieser Syrup enthält alle wirtsamen ."estandiheile der Sarsoparilla und vieler gleich vorzüglicher Mittel in concentrirtem Zustande, und wirkt daber erstaunlich rasch mild, uud samerzlo« auflösend. Die mit der Sarsaparitta erzielten Erfolge sind weltbekannt, daher können wir auch I. Herbabny « verstärkten Sarsaparilla - Syrup, da er zugleich auch billig ist (I Flac. 85 kr.), nur wärmsten» empfehlen. Um ihn echt zu bekommen, ver.un^e man stets ausdrücklich I Hertabny'S veistärklen Sarsaparilla Syrup, nnd be-ziehe ihn entweder dicect vom Erzeuger oder auS dem De-pol in Cilli: I. Kupfers ckmid, Avotheker. gourfe der Wiener Pörfe vom 9. Juli 1881. Äoldrente...........93.90 Einheitlich« Staatsschuld in Rotea . 77.55 „ „in Silber . 78.60 1860er Staa'.s-Anlehcnslofe .... 133.15 Bankaktien........... 835.— Creditactien...............357.50 Sondon............116.95 Naxoleond'or.......... 9.29'/, f. (. Mtirizducaten........ 5.50 100 Reichsmark.........56.95 tzisenöakn- Zaörordnung. Richtung W i e n > T r i e st. Ankunft Absahrt TageS Eil'.ug................ 3.40 3 42 Nachm. Nacht-Eilzug................. 3.34 3.3« NachtS. Postzug.....................11.32 11.42 Mittag. Postzug.....................11.42 11.47 Nachts. Gemischt«« Zug.............. 5.22 5.30 Nachm. Richtung Triest - Wien. Ankunft Abfahrt Tage» Eilzug................ 1.12 1.14 Nachm. Nacht-Eilzug.................12.24 12.26 Nacht». Postzug..................... 3.55 4.01 Früh. Postzug..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug.............. 9.11 9.19 Bor«. Secondärjug ab Cilli C Uhr Früh Ank. Laibach 9 Uhr 24 M, Vorm. ad Laidach 5 Uhr 45 M Abds. Ank. Cilli S Uhr 4 M. AbdS. Kundmachung. Durch die weite«» Erhebung,n in Verblutung mit der Obduktion des EadaverS ist der Bervacht der Wuthkronkheit an dem zugelaufenen fremden Hunde, mit wechlem gestern mehrere einheimsiche Hunde in Berührung kamen »ad von ihm gebiffen wurden, begründet. (56 werte» demnach auf Grundlage de« Biehseuchen-Ge-setze« vom 29. Februar 1880, Nr. 3ü RGB. und de» Statthallerei-Srlasse« vom 5. März 188 t L. 3575 folgende Schutzmaßregeln im Nachhange jur gestrigen Kundmachung unv bei theilweiser Abänderung derselben angeordnet: 1. Alle Hunde, welche von dem wuthverdüch-tizen Hunde, dieser war rolhbraun, stockhaarig, mit gestutzten Ohren und gestutztem Schweife (Pintscher-Race), gebissen wurden oder sonst mit ihm in Berührung kamen, sind der Tödtung ver« sollen, daher die Besitzer derselben, insoserne sie jtcnmnig davon haben, strenge verpflichtet sind, ««verzuglich die Anzeige onher ,u machen. 2. Da« freie Herumlaufen der Hunde ist unbedingt verboten und dauert diese» Verbot durch Z Monate fort. Während dieser Zeit muffen die Hunde entweder im Hause wolvecwahrt gehalten oter an der Leine geführt werden ; antere Hunde, und gilt die» da» gleiche von dcn mit Maulkör-den versehenen, werden von dem Wasenmeister eingesungen und können dem Eigenthümer, wenn sich derselbe meldet, erst »ach thierärztlicher Constatt-rang, daß ein Verdacht der Wuthkrankheit nicht besieht, nach dießamtlicher Bewilligung und gegen trichtung der Einsang- und Veipflegsgebühien und der Beschaukosten zurückgegeben werden. Weun sich der Eigenthümer de» gefangenen Hunde« inner-halb 2 Tag« nicht meldet, so wird der Hund ohne weiter« vertilgt. 3. Wer an einem ihm gehörigen oder seiner Ausficht anvertrauten Hunde auch nur Erscheinun-ge» wahrnimmt» welche dcn Verdacht einer Wuth-krankheit erregen, ist verpflichtet, hievon sogleich ömllich die Anzeige ju erstatten und indessen da« Thier von Orten, wo die Gefahr der Ansteckung für andere Hunde besteht, ferne zu halten. Hundebesitzer, welche diese Anordnung außer Ächt lassen, werden unnachsichtlich zur Verant-wortung gezogen, eventuell dem Gerichte zur kom« Peltnlen Amtshandlung angezeigt werden. Stadtamt Cilli, zugleich politische Behörde sür den Stadtbeziik, am 6. Juli 1881. Der Bürgermeister: 351—1 Dr. N e ck e r in a n u. Zwei Claviere billig zu verkaufen. Näheres Expedition. 500 Gulden •411 —13 zahle ich dem, der beim Gebrauch von Rüsler'» Zahn-IIiiiiiInRiurr 4 Fl&aohe 36 kr. jemals wieder Zahnschmerzen bekommt, oder aus dem Muml« riecht. Wllh. Rftaler'M Krffr, \V'i«n, I. lteglerungs-gaase 4. Nur echt tu Cilli bei J. Kupferachmid, Apotheker. Avis«. Balsam, aremat. Salicyl-MuQäwasser •O kr., ScMmeita Salicjl-Zahnpulver EW SO kr., -M0 MitfüfftfArHrAr Toitettenrtffirl. «kl»« stch borito durch ih,e v»r,II,I«ch« Wiituill rinn tt-►rutrntim R»f nnnben h«b«n, «>»sler im Ausschank. Rother Karlowitzer der Liter zu l.s kr., a. weisner Saurltaoher Tlaohwein, der Liter zu 40 kr. Hochachtungsvoll _Therme Ruhn. Zwei möblirte Zimmer mit separatem Eingang sind zu vermiethen //nwpf- filttl-t tos. Im Hause Kr. 154 Spitalgasse ist eine Wohnung 357—3 bestellend aus zwei Zimmern. Selchküche, einem gros-M'ii Keller, Tom 1. September, zu vermiethen. Mit der Wohnung ist zugleich ein Holz- und Hadernhandel verbunden, der seit Jabren daselbst betrieben wird. Anfrage: Kcngassu 180. Parterre rechts. Gegen ein freiwillige« Dou-cenr besorgt der Gefertigte d. Leichenwaschen, Anziehen, Wachen, Aufbahren und alles Einschlägige. Josef Pollak, Brunngasse Nr. 71. Eröffnnngs-Anzeige. Ich Kndesgefertigter mache die höfliche Anzeige, das» ich mein mit grösster Eleganz ausgestattetes und Friieur-G escliaft n in Mt au t»t 1*1 nt * im Wolfsehen Hause mit heutigem Tage eröffne, und zwar mit der Versicherung der solidesten Bedienung in; d stelle gleichzeitig an ein hochgeehrtes Publicum die ergebenste Bitte, mich in meinem Unternehmen gütigst unterstützen zu wo'len. Hochachtungsvoll Johann Zwcrenz. Cilli, am 23. Juni 1881. 31C—7 A. 163Öir~ Kundmachung Anläßlich der am 5. d. M. in der Stadt Cilli erfolgten Tödtung eines wulhverdüchtigen Hundes hab« ich bei dem Umstände al« die Pro-venienz diese« HuodiS noch nicht sichergestellt ist, sowie mit Rücksicht darauf daß der wegen AZulh-verdacht vertilgte Hund schon außer der Stadt mehrere Hunde gebissen haben kann, im Bereiche der Gemeinte Umgebung Cilli im Sinne de« § 35 des Gesetze« vom 29. Februar 1880 die Hunde-contumac für die Dauer von 3 Monaten an-geordnet. ES müssen daher während diese« Zeiträume« alle Hunde in der genannten Gemeinde entweder on die Aette gelegt oder an der Seine geführt werden. Frei herumlaufende Hunde werden eingefangen und nach Umstünden vertilgt. Wer sich eine derartige Außerachtlassung dieser Anordnung zu schulden kommen läßt, macht sich zu folge tz 45 de« obzitirten Gesetze« eine« Ver-gehen« schuldig und kann deshalb von Seite des Gerichtes mit Arreststrafen bis zu einem Jahre oder an Geld bis 1000 fl. bestraft werden. Ä. k Bezirkshau ptmannfchaftCilli am y. Juli 1881. Ttr k. k. Statthaltcreiralh und Bezirks hauptmanii. 360—1 Vom Ochsen wird, begehret hier! Ein Stacklein Fleisch, doch nicht Manier! 354—1 IC M. Dachziegeln, gut gebrannte, beste Qualität, sowie auch Hohl-, Mauer-und Pflasterziegeln, empfiehlt zur geneigten Abnahme Ergebelist fmurnlnt- CoWfifA, Ziegelei-Beaitser, Cilli. Ein Steinröthcl 3-8-1 ist ans dem Hause Hauptplati Kr. 2 entflogen. Abzugeben dortselbst im 2. Stocke gegen Belohnung. Ursula Lang 304-12 empfiehlt ihre Mübelhaudlung in der Herrengaaae Hr. 126 einem gütigen Zuspruche. da in derselben alle Gattungen Möbel um! Bettfournlturen sich in stets groeaer Auswahl um Lager befinde.i. Ein armer Studierender der VII., Classe, mit guten Zeugnissen versehen» wünscht während der Ferienzeit Standen (Instruction) zu ertheilen. (Anzufragen im Hause des Herrn Coesitr» Herren ga ix.) Zwei Wohnungen, die eine gegenseitig, 3 Zimmer, diu andere hofseitig, 3 Zimmer, beide mit Küche und sonstigem Zugehör. sind zu vermiethen. Herrengaase Kr. 12. 336—2 Weht ff arfett- Verstatt f. Am Ursula-Berge ist ein gut ertraglihigci Wdncertea über 2 Joch Rebengrund, zugehörige Winzerei, sammt Allen und sammt heuriger Pechsung wegen Alters, schwäche freiwillig zu verkaufen. Preis fl. 1500 nnz kann die Hälfte liefen bleiben. Zu erfragen beim Eigen„ thümer Georg Suppanz vulgo Meier in Popovüt oder in Seile bei St. Georgen. 337_ Vorschnss-Vercln in Cilli. Geschäfts-Ueb ersieht für die ersten 3 Monate der Manipulation. (April bis Jnni 1881.) Eingang. fl. kr. Auagang, fl. kr. 6000 ■ 367 68 „ Geschäfts-An theile...... 1100 - » die Drucksachen....... 343 65 1 218 - An Darlehen an 95 Mitglieder . . . 15716 40 An Zinsen für Darlehen ..... 372 09 „ Spareinlagen........ 90 — 1 » Spareinlagen........ 8605 — „ VVrwaltungs-Aualag'-n .... 58 40 „ rückgezahlten Darlehen .... 1620 — 80 75 81 40 7 — Cassarest am 30. Juni 1881 .... 1382 61 Summa . 17996 49 Summa . 17996 49 Der Zinsfus» ' •/. Spareinlagen können von Jedermann gemacht werden. Darlehen (Vorschösse) dürfen jedoch nur an Mitglieder des Vereine» abgegeben werden. Wer die Mitgliedschaft zu erlangen wünscht, muss mindestens einen Geschäftsantheil im Betrage von 10 fl (auf einmal oder in zwei Raten zu zahlen) lösen. Amtatag: Jeden Dlenatag, Vormittags von 9 bis 12 Uhr. „Wiener Versiclierungs-Gesellschaft" IN WIEN. Die „Wiener Veralchernnga-Geaellaohaft" wurde von der „Ersten Ungarischen Allgemeinen Assecuranc-Gesellschaft", welche nunmehr ihre Operationen in Cisleithsnien vollständig einzustellen beschlossen hat, mit einem volleingezahlten Actiencapitale von vier Millionen Gulden österr. Währ, und ausserdem einer Special- und Prämien-Reserve von 400.000 dulden Osterr. Währ., daher mit einein Gewährleistnngs-Fonde von: Golden 41300,000 österr. Währ. in's Leben gerufen und beginnt am 1. Juli 1. J. ihre Thätigkeit. Die „Wiener Veraiohernnge-Geaellaohaft" übernimmt Versicherungen: a) gegen Feueraoh&den, entstanden durch Blitzschlag, Explesion oder andere Ursachen; bi gegen Hagelaah&den; c) gegen die Gefahren dea Gtkter-Transportea zu Wasser und zu Lande. Die „Wiener Vereicherunga-Geaellaohaft" versichert ferner gratis im ersten «fahre auf die Dauer von 6 Jahren, Wohnh&uaor und landwlrthaehaftl. Gebinde; es beginnt somit die Prämienzahlung bei derartigen Versicherungen erst im zweit«« Jahre, in 5 Jahresraten eingetheilt. Die vorkommenden Schäden aller Art werden sogleich erhoben und die Bezahlung sofort veranlasst. Augkünftc werden bereitwilligst ertheilt. — Frojfrumme gratis verabfolgt und Ver« alelicruugH-Ant I Affo entgegengenommen bei den bisherigen Herren Agenten der „I. Ungar. Allg. Assecuranz-Gesellschaft," sowie bei den neuen Vertretern der „Wiener Versicherungs-Gesellschaft." Der Vi>i-\viiltuiig8riith i Reichsgraf Frauz Sickingen-Hohenbuig. Präsident; Paul y. Schöller, Vice-Pr4sident; Julius Parier-Rev. Richard Ritter von Dotzauer, Michael Dumba, Moritz Faber„ Friedrich von Harkäniv. Josef Neuwirth. Alois Oliva, Friedrich Sness. Der VorHtiiii(f : Heinrich von Lrvay, Wilhelm Orinody, Doctor August Weeber, Friedrich Benesch General-Director, Friedrieh Frank, Director. Der KeviNloiiM-Auaschuaii: Moriz L Ritter v. Borkenau, Hermann Flesch, Laurenz Gstettner. &enernt- turnt»rhnst in t»«« G. Micori, Herrengasse 10. Druck und Verlag von Johann Rakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Besozxi.