239. »^ —->» Donnerftag den is. Mai 1834. Gesterre i th. ^4m 5. Mai ruurde in Innsbruck die auf Be« fehl und Kosten Sr. t. k. Majestät vom Hrn. Pro» fessor Sch aller angefertigte Marmorstatue des Andreas Edlen von Hofer, im Jahr »809 Oder« commandant desTyroler Landsturms, feierlich cnt. hüllt und inaugurirt. Dicse far Tyrol höchst bedeutsame Feierlichkeit wurde auf würdige und cnt» sprechende Art vollzogen. Am 5. Mai, um g Uhr Früh, versammelten sich in der Hofkirchc zum hci-Ügen Kreuz, wo das Denkmahl aufgestellt lst, sämmtliche Eivil» und Militärbehörden an den ih« nen eigens angewiesenen Plätzen. Sodann, hielt dcr Herr Prälat von Wildon eme Predigt, deren Gegenstand die verhänglußoollen Ereignisse des Jahres 1L09, und die Thaten Andreas Hofcr'K waren, durch welche er auf selbe einwirkte. Dann hielt der Herr Fürstbischof von Brixen, unter Assistenz der hohen Geistlichkeit, das Requiem. Mozart's Meisterwerk wurde von mehr als 2ao Musikern, dem Innsbruckcr Musikoereine angchö« rend, auügeführt. Nach beendigtem Requiem ging der Herr Fürstbischof mit dem sämmtlichen (Zlerus zum Monument, weihete es und segnete es ein. In der Kirche selbst, in der Nähe des Presbyte« riums, waren vier schwarze Stühle vorhanden, für die nächsten Verwandten dcö verewigten Ho» fer bestimmt, von denen jedoch nur dessen zwei Schwiegersöhne und einige entferntere Verwandte anwesend waren. In der Kirche paradirtcn die Innsbruckcr Schützen, worunter einige, roth gc« kleidete, aus dem Passcyerthale. Dieß war die einfache aber rührende Feier eines Mannes, der unter den Patrioten Oesterreich's einen auö.gezcich. neten Rang einnimmt. Innsbruck bcfitzt nunmehr durch die Huld seines angebeteten Kaisers ein neues Denkmahl der Kunst, das kein Eingl« borner ohne Begeisterung, kein Fremder chnc Bewunderung des Künstlers und dcs Gegenstandes seiner Kunst, betrachten wird. Als ein allerdings merkwürdiges Zusammentreffen muß dcr Datum der Inauguration dieser Statue beobachtet werden. Der 5. Mai, an welchem sie erfolgte, war zugleich der Sterbetag des Mannes, auf dessen Befehl der Batellandsjreund Hofcr erschossen wurce. (Wanderer.) Nombarvisch. venctianisches Königreich. Es ist davon die Rede, Dampfwagcn in dcr Lombardei) einzurichten, jedoch ohne Eisenbahnen, welche bei dcr, tischgleichen Flache des Landes weniger nöthig, scheinen., Di ,54 daß die Regierung die nöthigen Maßregeln ergrei« fen wird, um diese Fremden zurückzuweisen, und die Ankunft anderer Vagabunden zu verhindern." Die Genfer Regierung ist natürlich mit ihm cinuer» standen. Wie das Genfer Journal meldet, hat sie dem Posten von Meurin 0lc bestimmten Be< fehle.ertheilt, alle ohne re'ai Gerücht um, daß die Regentschaft von Spanien die Scheine der Sortcs anerkannt habe, und selbe mit drei v. H. verzinsen werde. (B. v. T.) Die Hofzeitung vom 20. April enthält in ihrem ämtllcden Theile folgenden Artikel: „Sl. kaiserl. Majestät der Herzog von Braganza, Re« gcnt von Portugal, im Namen I. allergetreuesten Majestät der Königinn Dona Maria da Glori«, hat als Gesandten in außerordentlicher Mission bei der Königinn, unsrer Souverainum, den Staats« rath Don Alexander Thomas de Moraes Sarmi-ento abgeschickt, welcher die Ehre hatte, I. M. der Königinn«Regcntinn sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen, und I. M. geruhte im Na-men ihrer erlauchten Tochter, Dons Isabella II. »55 öu befehle»', daß Hr. Gvarisse Perez de Easiro sich unverzüglich nach Lissabon als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister bei I« Allergelreuesten Majestät begebe." Die Madrider Hofzeitl>ng vom 25. April enthält, zwei neue Berichte, de3 Briga-diers Sanjuancna und des Generals Rodil, übes«de>, Verfolg der gegen Don lZarlos gerichtete» Opera, tionen; ersterer ist aus Lardosa vom 18. und letzterer aus Guarda vom 19. April datirt. Man ersieht darauö, daß sich der Infant zum zweiten Ma» le in Gefahr, gefangen zu werden, befunden habe, daß er sich nach der Gegend von Santarem ge» flüchtet, daß dcr Rest seines Gepäckes in die Hände Rsdils gefallen ist, mehrere seiner Anhänger ge« blieben und 19 gefangen worden sind. — Dieselben Berichte melden, daß der Platz Almeida sich nach Abzug des Gouverneurs und der Miguelistischen Besatzung für Dona Mana'erklärt habeB 'Es war dort bereits im Namen des Herzogs von Braganza, «in neuer Gouverneur, Antonio de Souza d'Arau« is Valdcz, insiallirt worden, welcher am 16. eine Preclamation erlassen halte. Die Truppen Dom Miguels räumten das rechte UfM des Douro und zogen sich gegen Eoimbra, nicht oihne eine starke Desertion zu erleiden. Madrid, 2^. April. Der bekannte Pastor ist zum Commandanten der Truppen von Guipus« coa ernannt. Diese, von dcn Einwohnern dieser Provinz schon lange gewünschte Ernennung wird sehr günstigen Einfluß haben. General Llauder hat die Bande des Earniccr zerstört, die mit 3ooo Mann in Niedercatalonien eingefallen war. Nach einem blutigen Gefechte blieben mehr als tausend Zakticnisten auf dem Kampfplätze. Die «Zarlisten slnd bestürzt. Die Aushebung der Stadtmilizen auf allen Puncten von Spanien, und dcr thätige Theil, den sie an Verfolgung der Faktionisten nehmen, raubt ihnen alle Hoffnung. Die Sentinelle des Pyrenees vom 26, April meldet: General Quesada ist mit »5oo Mann in Villafranca eingerückt, wo er sich mitButron uno Paster vereinigt hat, um Zumalacarrcguy zu über. rumpeln, dcr täglich an Starke gewinnt. Verschiedene Gerüchte sind über dieses plötzliche Erscheinen O.uesada's zu Villafranca in Umlauf. Man sagte selbst, daß derselbe von den Earlistcn bei Burunda geschlagen worden sei, und dabei ziemlich piele Gefangene und 3 Kanonen verloren b"be. (W. Z.) Der Indicate« r von Bordeaux vem 26. April enthält folgendes Schreiben auS Ba-y 0 nne vom 26. gedachten Monates: «Die Ma » driver Hofzeitung vom 19. Apnl berichtet, dah der Gucrillero El Locho in der Manch a gänzlich geschlagen worden ist, und verschiedene andere Earlistischc Guerillas in andern Provinzen dasselbe Schicksal erfahren haben. Ferner enthält sie ein Decret, welches die Schließung eines Klosters zu Orduna, die Vcrtheilung der darin be» findlichen Ornate, Gefäße u. s. w. an ärmere Kir« chcn und die Versteigerung dcr dazu gehörigen lie« gendcn Gründe verordnet. — Wir haben so eben die Anzeige erhalten, daß zwischen Zumalacarre« guy und den Truppen der Königinn unter der An« führung Quesada's ein Treffen vorgefallen ist, wor« in Letzterer 5oo Mann an Getödteten, Verwund?» ten und Gefangenen verloren hat. Diese Nach» richt bedarf aber der Bestätigung. Es soll jedoch anderer Seils gewiß seyn, dah die in den vier in« slirgirlen Provinzen befindlichen Earlisten das größte Mißvergnügen äußern, und unverhohlen er« klären, ihre Sache sei verloren. (Ocsi. B.) V 0 r t u g a I. Der" Hkvzog von Terceira macht mit dem vcn ihm befehligten Eo'rps sehr-'glückliche Fortschritte. Sein Hauptcfvartier befand sich, beim Abgänge der Nachrichten,-Hu Villa »Neal, mit^mcm rechten Flügel gegen Lamego nnd dem linkeMegen Mu^a. Die Wcinbezirke gingen nachgerade alle über, und, Nachrichten von sehr glaubwürdiger Hand zufolge, haben sich die dortigen Mitglieder dcr Weingesellschaft von ÄHorto der KöyigMn unterworfen, unb die für Don Pedro zurücküMaltc-nen Abgaben oder sonstigen Summen dlM Herzog von Terccira über« liefert. Englands und Frankreichs Gesandten ma. chcn nocb imm.er Versuche, zwischen beiden Brü. dcrn irgend eine Ucbercinkunft zu bewerkstelligen. (Allg. Z.) Die neuesten durch die Fregatte (Zastor in Plymouth eingegangenen Nachrk'otcn aus L i ssi « bon reichen bis zum 17. ?lpril und melden, dzß es dem Herzoge von Terccira (Villasior) gelungen ist, den General Eartozo aus Amarante zu ver^ treiben und sich des Ortes Negoa zu bemächtigen. Earoozo, welchem der Umstand, daß sich die Behörden van Almeida für Dona Maria erklärt hat. ten, unbekannt war, hat sich in dcr Niäüung nach diesem festen Plahc zurückgezogen. Ein Scdvci, ben aus Plymouth vom 28. Ap?M'U!)"MndH i55< meldet: «Ich bin so eben vom Sund zurück, wo ich den iZastor, (Zapitän Lord I. Hay, welcher von Lissabon kam, gesprochen habe. Die beiden kriegführenden Heere befanden sich bei scmer Abfahrt noch in denselben Positionen. Napier war nach Lissabon zurückgekehrt, um Verstärkung zu holen. Der lZa-stor hatte zu Vigo angelegt, wo die Nach« ' richt von dem Einmärsche Rodils in Portugal an« -gelangt war. Ich habe auch erfahren, daß der (Zanopus von 74 Kanonen die.'Weisung crhalccn habe, unverzüglich mit einer'Waffenladung für i2,,ooo Mann. abzusegeln.« (Oesi. B.) Großbritannien. Dem Standard zufolge ist die Königinn Willens, im Laufe dieses Sommers eine Reise zum Besuche ihrer Verwandten nach Tcutschland zu Unternehmen. — Der Standard sprichtauch von einer Ministerialvcränderung, die nach beendigter Session im Werke, sei, in Folge deren der Herzog von Wellington, Sir R. Pcel und einige andere ausgezeichnete Männer von der konservativ-partel mit den HH. Stanley, Spring «Rice und Lord. Brougham inö Cadine.t.t, t,re.tcn würden« (Oest. B.) Oricchenlanv. 5 O Nach Berichten sus Nauplia in-französisch-c'n Blattern hat der König Otto auf d?n Antrag des Neaentschaftgrathes den rühmlichst bekannten, viel« jährten Wohlthäter Griechenlands, Hrn. Eynard, als Zeichen der Dankbarkeit für die dem Lande geleisteten Dienste und gebrachten Opfer, das Groß» kreuz des Ordens vom Erlöser, nebst^inem, eigenhändigen, äußerst ^vollen Handschreiben über., sandt.'. ' "'. . (Salzd. Z.) ' Briefe aus Nauplia Wclden, daß Griechenland allmälslig auf. der Bahn der europäischen 6i« vilisation fortschreitet. Die meiste Schwierigkeit wacht die Aufbringung eines n-ationalen Heeres; Hock wird auch darin der neu ernannte Kriegsinini» ficr Lcsuire die größte Thätigkeit entfalten. Noch siark darnieder liegt der Vollsunterricht und das Medicinalwcsen Griechenlands. Eden so werden die Bruchstücke zu einem CiviLGesehbuche zusam. niengetragen; ^das pcinliche'Gcsetzduch sammt der Gerichtsordnung ist so. eben fertig geworden; unl> bereits dem Drucke übergeben. Es ist grüßten» theils den französischen Nachgebildet. Der Handel rvird erst danU wahrhaft austcben, wenn mehrere H'au.fttftrassc5 Griechenland durchschneiden, unl» 'se^c«Gn'ncrcs mehr mit den Seeplätzen in Vcrbin» ^«ng setzen werden., N e g v p t e n. Die von dem Pascha neu eröffnete polytechnic sche Scbulc ward nach den Pallast dcs Ismail-Pa« schazu Bulak verlegt. Die Zahl der Zöglinge, wcl-che daselbst zugelassen, werden, betragt einstweilen zweihundert..— Zu gleicher Zeit hat man ein an« leres Bauwerk von Wichtigkeit vor, das, wenn e5 gelingt. Epoche in der Geschichte Aegyptcns machen wird. Man will nämlich an der Spitze des Delta, an dem Puncte, den ibie Franzosen Ventre c!e l^ V^cclle nennen, ein Schleuhenwerk anlegen^ um sich zum Herrn des Stromes wahrend seiner perio» bischen Ueberschwemmung zu machen. Man wird dadurch nach Gutdünken die Gewässer mehr oder wenige^ steigen lassen können. Schon an eben der Stelle hatte N