Mt«g»vrris« Jät Hsterreich-Ungarn ' «V k kii jfir Amerika: ganzjährig D. 2- — ’nr bas übrige Ausland ganzjährig K 6 50 Brieie ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Ir. 20. am 4. und 19. Erscheint mit einer illustrierte« Beilage „Wandermappe" eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung de» Hottscheer Aottn m Gottschee Sir. 121. Berichte sind zu senden an die Schrtstlettung de» K-ttscheer B-te« in Gottschee. Kottschee, am 19. Oktober 1917. Anzeige» Qnjerate, werden nach Tarif berechnet und von derBer-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich: Postsparkassen-Konto syir. 842.285. Jahrgang XIV. Il-ßoot) Englands Tod Der gegenwärtige Stand des Krieges und die Zustände in den Lntenteländern wären an sich geeignet, die Hoffnung zu sieben, daß in nicht ferner Zeit die europäische Katastrophe ihr Ende finden werde. Bestehen 5och bei unseren Gegnern bereits viele Grunde, sich in die wirkliche Lage hinetnzufinben und im Friedensschluß die Rettung aus derselben zu suchen. Noch vor ein paar Wochen trug man sich denn auch mit der Hoffnung, daß noch vor Beginn des Jahres 1918 der allgemeine Friede seinen Einzug halten werde. Auf diese Hoffnungsblütenträume fiel jedoch alsbald wieder ein kalter Reif. Die Mittelmächte waren zu einem Verständigungs-frieden bereit, der der jetzigen barbarischen Zerstörung von Menschen-leben,' Wirtschastswerlen und sittlichen Errungenschaften für alle Zukunft ein Ziel setzen sollte. Die Vielverbandsmächte aber schlugen m die zum Frieden gebotene Hand nicht ein. Es kann also der Degen jetzt noch nicht gesenkt, sondern es muß weiter gekämpft, es muß durch Verschulden unserer Gegner das furchtbare Gemetzel fortgesetzt werden. Wie lange noch? „Wir warten ab", sagte jungst der deutsche Reichskanzler; „wir können warten. Die Zeit laust für uns. Bis unsere Feinde einsehen, daß sie ihre Forderungen zurückstellen müssen, so lange müssen die Kanonen ihre Arbeit tun und die U-Boote. Unser Friede wird doch kommen. Allem Anscheine nach müssen wir noch so lange warten, als die hartnäckigen Eng-ländet noch in der Lage sein werden, den Krieg wetterzusuhren. Und wie lange wird das noch dauern? Wahrscheinlich noch so lange, bis der Kriegswille Großbritanniens durch die Erfolge des U-Boot-Krieges gebrochen sein wird. Hindenburg hat gesagt, der Krieg ist für uns gewonnen, wenn wir den feindlichen Angriffen standhalten, bis der U-Boot-Krieg seine Wirkung getan hat. Ist das vielleicht ein ^ntum des großen Feldherrn oder wird der Krieg trotzdem noch e>n oder mehrere Jahre dauern? Keineswegs. Wir wissen War daß der WM des U-Böot-Krieges immer noch verschieden eingeschatzt wird. Manche halten geglaubt, daß er nach gewissen Annahmen schon tm verflossenen August die Entscheidung.hätte herbeisühren sollen, «ndere wieder bezweifeln überhaupt die Frieden erzwingende Bedeutung des U-Boot-Krieges, n Umftönben ift eS öon besonderem Interesse, zu erfahren, wie gewiegte Männer des Faches über die Wirkungen des U-Boot-Krieges denken. Der k. u. k. Linienschiffsleutnant slavik, der als Fachschriststeller und als Vortragender und Werber siir den österreichischen Flottenverein bestens bekannt ist, hielt am 5. Oktober in Graz einen Vortrag über den U-Boot-Krieg und erläuterte zunächst dessen Ursprung, den der gewaltige Druck Englands zur See gegenüber den Mittelmächten hervorgerufen habe. Als es sich nach zweijährigem Landkriege zeigte, daß der enMche Kriegswllle trotz der großen, gewaltigen Waffenerfolge der Mittelmächte nicht gebrochen werden könne, solange nicht auch der Lebensnerv Englands empfindlich getroffen werde, war man gezwungen gegen England jene Maßregeln zu ergreifen, die cs selbst zur gänzlichen Absperrung der Mittelmächte anwendet. So schmiedete die englische Seesperre schließlich eine scharfe Waffe gegen sich selbst. Die Folgen, die der verschärfte U-Boot-Krieg bisher zeigt, sind am deutlichsten aus den großen Schiffsverlusten unsererGegner ersichtlich. Von den 28 Millionen Tonnen (bis Janner 1918), mit« gerechnet auch die Neubauten, wurden bisher nicht weniger als 11 Millionen versenkt oder auf andere Weise ausgeschaltet. Was den Gegnern bis Ende Dezember 1917 an Tonnage noch übrig bleiben wird, angenommen 18 Millionen Tonnen, wird aber: lerne*fall« hinreichen, um den Krieg mit- auch nur einiger Aussicht fort, etzen zu können. „Wir befinden uns", sagte der Vortragend^ „also bereits unmittelbar an der Grenze, wo sich der U-Boot-Krieg empfindlich fühlbar machen muß." Daran werden auch die Maßnahmen unserer Gegner nichts zu ändern vermögen, trotz der gegenteiligen und immer wiederholten Ausführungen der englischen Staatsmänner. Was sich diese von den Neubauten als Ausgleich für Versenkungen versprechen, sind Übertreibungen; denn anstatt des Drei-Millionen-Tonnensatzes an Neubauten werden sie bis Ende Dezember nicht mehr als eine Million erreichen können. Nicht besser steht es mit der vielgepriesenen Hilft Amerikas. Von den acht Millionen Tonnen amerikanischen Schiffsraumes sind zunächst vier Millionen deshalb in Abzug zu bringen, wen sich diese auf die Flußschiffahrt erstrecken. So wenig wir imstande sind, un ere Donauschiffe usw. auf hoher See zu verwenden, ebensowenig ist dies jenseits des großen Wassers der Fall. Einen and«m m Abzug zu bringenden Faktor bilden die amerikanischen Kustenschiffe und so ist es erklärlich, warum Amerika selbst die 2500-Tonnen-Schiffe für den Transport schon mit Beschlag belegt Eine Besserung der Lage bei unseren Gegnern könnte nur die Auflassung des Balkankriegsschauplatzes und des morgenländischen Kriegsschauplatzes sowie die Jnstichlasiuug Italiens herbeiführen — Faktoren mit denen jedoch aus verschiedenen Gründen nicht zu rechnen sein wird. Slavik kommt zu dem Ergebnisse: Die U-Poote bringen den Mittelmächten den Endsieg. Spätestens im Frühjahre 1918 wird England zum Nachgeben gezwungen 'ettL In ähnlicher Weise haben sich kürzlich auch Kapitän zur See a. D. D. v. Kühlwetter, dann Präsident der Deutschen OzemvReebera Dr. Alfred Lohmann und andere Fachmänner geäußert. Auch sie kommen nicht etwa auf Grund phantastischer Zahlen, ftvdern m aanz nüchterner Berechnung, zu dem gleichen Ergebnis. Es lautet: Spätestens am 1 März werden, selbst bet äwaS geringer werdender U-Boot-Beute und stärkerem feindlichen Schiffbau, unsere Feinde so fühlbaren Mangel an Schiffraum leiden und infolgedessen zu einer solchen Einschränkung der Versorgung, sei es der Kriegs« führung, sei es des eigenen Landes mit Lebensmitteln, gezwungen sein, daß sie von einer Weiterführung des Krieges abstehen muffen. Das Ergebnis wird also sein, daß die Feinde dann werden um Frieden bitten'müssen, vorausgesetzt natürlich, daß wir die Nerven behalten werden. Auch ein Büchlein, das soeben Leonhard Steinwäger unter dein Titel „U-Boot, Englands Tod!" in München erscheinen ließ, spricht sich in diesem Sinne aus. Daß die Engländer selbst von den U-Booten das Schlimmste befürchten, beweisen die riesigen Menschenopfer, die sie soeben wieder in Flandern gebracht. Sie möchten sich der U-Bootbasis dortselbst bemächtigen, sie fühlen es, daß die U-Boote für sie eine Frage auf Leben und Tod bedeuten. Nur deshalb machen sie in Flandern die ungeheuren Anstrengungen und opfern Hunderttausende, weil sie sich sonst niedergerungen glauben. Wären sie nicht jetzt schon in drängender Not, so könnten sie die ihnen für das- nächste Frühjahr versprochene Hilfe der Amerikaner in Ruhe abwarten. Sie wissen aber nur zu gut, daß sie den durch die U-Boote geschaffenen Zustand nicht mehr sechs bis acht Monate werden ertragen können. Ihre furchtbaren Anstürme in Flandern beweisen am klarsten die Unerträglichkeit einer noch mehr als sechs oder acht Monate dauernden U-Bvvlnvl für England. Der bayrische Kriegsminister v. Hellingrath erklärte am 12. Oktober, das Feldheer biete die volle Gewähr, daß wir die Wirkungen des U-Boot-Krieges abwarten können, wenn eine einige Heimat hinter ihm stehe. — Die U-Boote werden dafür sorgen, daß der Krieg nicht ins Endlose hinausgezogen wird. Zum Glockenabschied. Nun sind sie alle fort unser« lieben Glocken in Gottschee, alle bis auf eine, die uns verblieben ist. Eingerückt sind sie, Die Glocken, die zum heiligen Christ Den Frieden der Erde verkündet, Die jauchzend im Dämmer der Osternacht Das himmlische Feuer entzündet, — Die unermüdlich des Ewigen Ehr' Gesungen an allen Tagen, Mil deren Herzen in gleichem Takt Auch unsere Pulse geschlagen. Der grausame Krieg, der so manches Glück, So manches Leben gebrochen, Hat unerbittlich den Glocken bei uns Das Todesurteil gesprochen. Die festlichen Töne, die himmelan sonst Geschwebt auf metallenen Schwingen, Sie sollten, verlassend die heilige Statt, Zum letztenmal noch erklingen. Laut hüben die Glocken ihr Schwanenlied an, Ein Lied so schmerzlicher Trauer, Daß selbst die härtest gepanzerte Brust Durchrieselt' ein Todesschauer. Jed' Haupt neigt' in schweigender Ehrfurcht sich, Jed' Auge füllte sich mit Tränen, Bis aus dem hundertstimmigen Chor Sich löste ein sanfteres Tönen: „Wir gehen fort, doch wir kehren zurück, Wenn endlich ein Gottesfrieden Der armen Menschheit ein neues Glück, Ein neuer Segen beschicken. Die Engel, die einst in der Taufe uns Die Gnade des Himmels gegeben, Sie halten auch ferner im Turme Wacht Und werden euch schützend umschweben. Sie hüten die Statt, wo jahrhundertelang Den Namen des Herrn wir gepriesen Und euch mit mahnender Stimme den Weg Des ewigen Heiles gewiesen. Und kehren wir wieder, soll heller denn je Das Lob des Höchsten erklingen, Sollt ihr in dankbarem Jubel hinauf Zum Throne des Ew'gen euch schwingen." Obige Strophen sind dem Gedichte „Der Glocken Schwanen-gesang" von A. Jüngst entnommen (mit einzelnen kleinen Abände-rungen). Auch unsere Glocken haben vor dem Scheiden noch ihren Schwanengesang angestimmt, und als die große Glocke im'Turme zerschlagen wurde, da gingen ihre herzzerreißenden Töne uns durch Matk und Bein und schnitten Uns ins Herz. Durch 202 Jahre hatte sie mit ihrem vollen, männlich-starken, warmen Klänge an allen Sonn- und Feiertagen, jeden Tag um 7 Uhr früh und am Abend, sowie bei sonstigen festlichen Anlässen, bei Leichenbegängnissen usw. geläutet, im ganzen also seit dem Jahre 1715 mindestens 200,000 Mal. Ihr weihevoller Klang hatte eine heilige Gewalt über unser Herz. Schmerzliche Wehmutsgefühle bewegten uns, als wir sie, in vier Stücke zerschlagen, auf dem Erdboden neben dem Turme liegen sahen. War es uns doch zu Mute, als ob ein Stück Ortsgeschichte, eine zweihundertjährige Vergangenheit mit ihr zerschlagen worden wäre. Noch um sieben Jahre älter war das Zügenglöcklein, das aus dem Jahre 1708 stammte. Es hatte einen schrillen, jammernden Ton, der das Gemüt fast peinlich ergriff — eine wimmernde Toten-glockel Es mögen seit den mittlerweile vergangenen 209 Jahren wohl gegen 5000 Menschen gewesen sein, deren Ableben die Glocke in dem langen Zeiträume kundgetän. Unseren Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und Urahnen, im ganzen den Angehörigen von etwa 30 Geschlechterfolgen, hat sie geläutet, als sie die müden Augen geschlossen hatten. Dahingeschiedenen weiht man Worte pietätvoller Erinnerung und so wollen wir heute auch unseren „eingerückten" lieben alten Glocken einen kurzen Nachruf widmend Im Jahre 1684 ist die Stadt Gottschec, die damals fast ausschließlich aus Holzhäusern bestand — es mögen deren damals etwa 80 gewesen sein —, vollständig abgebrannt. Auch die Glocken der Kirche zerschmolzen in der heftigen Feuersglut. Wahrscheinlich hatte ein heftiger Südwind brennende Schindeln auf den Turm der Pfarrkirche am Friedhofe getragen. Die Kirche hatte nun keine Glocken mehr. Damals gab es weder eine Feuerversicherung noch ein Kreditinstitut, bei dem man hätte Geld aufnehmen können. Die kleine Stadt war durch den Brand offenbar ganz verarmt. Manche Bürger waren, wie es scheint, nicht einmal in der Lage, ihre Häuser wieder neu aufbauen zu können; wenigstens tieft man in den alten (bisher noch nicht veröffentlichten) Protokollen des Stadlrichteramtes aus dem Ausgange des 17. Jahrhunderts von „Öoniffen" in der Stabt Gottschee (1693 „Perzsche Ednuß", 1694 ein Haus „neben der Frauen Maria von Pernburg ödten ligundt", 1697 „neben des Gore Schleimer Vnd Mathias Puzel Ödnus ligunt"). Mehrere Gottscheer wanderten im Jahre 1685 sogar in die Fremde. Valvasor erzählt (XI, Seite 728): „Anno 1685, den 18. May, sind etliche Gottscheer mit Sack und Pack, Weib und Kinder hier durch die Stadt Laybach in Österreich gezogen, weil daselbst viel Grundstücke öde gelegen und solches aus Mangel des Land-Volcks. Daher man diese Leute begehrt und ihnen gewisse Örter angewiesen hat." Da nun die kleine Stadt, die damals kaum 400 Einwohner gezählt haben mochte, durch den großen Brand verarmt war und es zu jener Zeit auch keine Kredithilfe gab. mußte offenbar .erst Kreuzer auf Kreuzer zusammenqelegt werden, bevor man in die Lage kam, neue Glocken anzukaufen. Erst 24 Jahre nach dem Stadtbrande konnte demnach die Zügenglocke (1708) und erst nach 31 Jahren (1715) die große Glocke angeschafft werden. Die große Glocke wog 1008 kg und hatte folgende Inschrift: 1. 0. b. Trinitas, voce rnea ad Dm. clamavi et exaudivit me, libera, salva nos, vivifica nos. II. A fulgure et tempestate li-bera nos Domine. S. Bartolomee, ora pro nobis. Die aus dem Jahre 1708 stammende Zügenglocke, die älteste Glocke unserer Stadtpfarrkirche, wog 112 kg. Abgenommen wurden ferner auch die Sanktusglocke aus dem Dachreiter der Pfarrkirche — sie stammte aus dem Jahre 1903 (Einweihung der neuen Stadtpfarrkirche) —, die kleine Glocke aus der Franziskuskapelle aus dem Jahre 1869 mit 50 cm Durchmesser unb die größere von den beiden Glocken der Friedhofskapelle. Letztere hatte 71 cm Durchmesser, stammte ans dem Jahre 1726 und hatte die Inschrift:, Casparus Franchi me fudit anno 1726. A fulgure et tempestate libera nos Domine. Die kleinere der beiden Glocken der Friedhosskapelle mit 58 cm Durchmesser und 105 kg Gewicht verbleibt. Sie ist um die Mitte des 15. Jahrhunderts zur »eit der Cillier Grasen (etwa im Jahre 1450) gegossen worden und würde wahrscheinlich vom Schlosse Friedrichstein (Schloßkapelle) herabgebrächt (1791?) Diese Glocke trägt ein Medaillon,„ darstellend beiderseits einen Ritter zu Pferde, . der einen Fußgänger durchbohrt. . „,r * Von der Corpus Christi-Kirche wurde, deren einzige Glocke, die 253 kg Gewicht hatte, genommen. Sie wurde im Jahre 1912 gegossen (Samassa in Laibach) und war eine Spende der Frau Anna Verderber aus Gnadendorf. Gottschee. Die Glocke trug das Bildnis der Heil. Anna. Im Jahre 1911 ist bekanntlich die Corpus Christi-Kirche abgebrannt, wobei auch die Glocken den Flammen zum Opfer fielen. Als ein Glücksfall ist es zu betrachten, daß uns die „Zwölfer n" (Mittagsglocke) erhalten bleibt, was wir den eifrigen Bemühungen unseres hochw. Herrn Dechanten und Sladtpfarrers Ferd. Erker zu verdanken haben. Sie ist im Jahre 1844 gegossen worden und wiegt 560 kg. Sie ist gegenwärtig die einzige Glocke unserer Pfarrkirche: ( . Unsere Glocken haben ihr Gott geweihtes Erz nunmehr dein Kaiser und dem Vaterlande gegeben, das sie als Geschütze schützen und schirmen werden helfen. Lange, lange Jahre hatten sie segnend gewaltet, nun mußten sie fort als letztes Aufgebot I Vielleicht werden die neuen Glocken, die wir nach Jahren bekommen werden, aus der Beute des großen Heldenkampfes gegossen werden. Von des Heldenkampfes Beute Schaffen wir uns neu Geläute, Wenn mit Gott der Sieg gelingt; , Aus Geschützen und Geschossen Wird manch Glockenspiel gegossen ' i Und der Jubelruf erklingt: ' . - Auf die Türme hebt die Glocken, Daß sie laut durchs Land frohlocken: „Volk und Heimat sind befreit! , Gott, dem Herrn, sei. Dank und Ehre, - r> Der mit unserem braven Heere . War wie zu der Väter Zeit.": Aus Stabt und Land. Hottschee. (Auszeichnung.) Dem Oberbezirksarzt Herrn Dr. Karl Böhm'in Gotlschee wurde das Kriegskreuz Mr Zivil-Verdienste zweiter Klasse verliehen. - — (Belobende Anerkennung.) Sr. Hochwürden dem Herrn P. Dr. Ansgar Hönigmann, Provinzial in Graz, wurde für seine während der Kriegszeit aus dem Gebiete der freiwilligen Sanitätspflege geleisteten vorzüglichen, uneigennützigen, patriotischen Dienste die belobende Anerkennung des Militärkommandos im Namen des allerhöchsten Dienstes ausgesprochen. ■' — (Die belobende Anerkennung) des Militärkommandos Graz wurde dem Landsturmoberleulnant Herrn Franz Hauff anläßlich seines Abgehens auf; einen anderen Dienstposten, für die mehr als einjährige vorzügliche Dienstleistung beim Militärkommando Graz ausgesprochen. . — (Kriegsauszeichnung.) Dem Leutnant in der Res. Herrn I. Braune, FJB 24, wurde die allerhöchste belobende Anerkennung m. d. Schw. bekanntgegeben. — (Militärisches.) Der Landsturmoberleutnant Herr F. Scheschark (AOrt Graz — LdstBez. Nr. 3) wurde zum Oberleutnant im Berh. der Evidenz ernannt. — (Militärisches.) Der Franziskanerordenspriester der krainischen Ordensprovinz Herr Josef Kraker wurde aus der. Evi- denz der Ersatzreserve der Landwehr zum Feldkuraten in der Reserve des Heeres ernannt. — (Kriegsauszeichnung.) Herrn Rudolf Köstner, Res.-Rechn.-Untervsfizier 1. Klasse, im Zivilverhältnis Kaufmann in Hohenau, Niederösterreich, der bereits im Besitze des Silbernen Verdienstkreuzes m. d. Kr. ist, wurde in Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung vor dem Feinde das Eiserne Verdienstkreuz m. d. Kr. a. B. d. TM. verliehen. — (Ein Caproni abgeschossen.) Wir haben neulich mitgeteilt, daß es Herrn Oberleutnant Otto Hermann, der Kommandant einer Abwehrbattcrie ist, gelungen ist, einen Volltreffer aus einen italienischen Caproni zu erzielen. Wie uns nachträglich mitgeteilt wird, befanden sich in dem großen italienischen Flugzeuge ein Hauptmann, zwei Leutnante und zwei Piloten, die mit dem in Brand geschossenen Flugapparat tot abstürzlen. Der Caproni wurde aus einer Höhe von mehr als 3000 Metern hermuergeschossen. Der schöne Erfolg löste in der- Batterie großen Jubel aus. — (Sammlung für das Rekonvaleszentenheim. In den letztvergangenen Tagen wurden in den Ortschaften Rieg und Hinterberg Lebensmittel für das hiesige Rekonvaleszentenheim des Roten Kreuzes gesammelt. Die Sammlung leitete Herr David Steiger. Die Bewohner der genannten Ortschaften spendeten opferwillig in Betätigung echt patriotischen Sinnes unentgeltlich mehrere hundert Kilo Lebensmittel (eine Fuhre Kraut, Obst usw.), wofür hiemit der herzlichste Dank ausgesprochen wird. — (Grüße aus dem Felde.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Die innigsten Grüße senden allen Lesern des „Boten" Fl. Stalzer, TelMGK 1, IR 17; Franz Pesdirz, Philipp Kinkopf, St. Flor. Hemden, Hosen, Blusen, Wäsche alles rein, anders dars's bei uns nicht sein. Korp. Georg Gramer. Wie diese Reinigung bewerkstelligt wird, zeigte eine beigegebene Bleistiftzeichnung. — (Grüße aus der Front.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Im Felde, 21. 9.1917. Geehrte Schriftleitung I Viele herzliche Grüße an alle Leser des „Gottscheer Bolen", besonders an die. Gottscheer Mädchen, erlauben sich nachstehende Telephonqten vom russischen Kriegsschauplätze zu senden mir der Bitte um kostenlose Zusendung des Blattes. Engelbert Svetlin, k. u. k. Korps-Telegr.-Abt. Nr. 8, Feldpost 509; Leopold Sbaschnig aus Rieg, Rudolf Hutter aus Unterdeutschau. — (Remuneration.) Der Landesausschuß hat den Lehrkräften für weibliche Handarbeiten an den Volksschulen eine Remuneration von 1 K für die Lehrstunde bewilligt. — (Vom Wetter.) Am 5. Oktober ging die Temperatur sprunghaft herunter. Im Anschluß daran entlud sich hieraus am nächsten Tage ein Gewitter, dem eine stürmische Luftbewegung voranging. Es folgte eine herbstliche Kühle. Der Landregen, der sich einstellte, kam erwünscht, denn infolge der Dürre war da und dort im Ländchen bereits Mangel an Trinkwasser eingetreten. Am 7. Oktober war der Kamm des Friedrichsteiner Höhenzuges und ms-besondere der Burger Nock und der Eisbühel beschneit. Doch oer-schwand der Schnee bald wieder. Von der Wiener Metereologischen Zentrale ist der Vierteljahrsbericht mit tröstlichen Versicherungen herausgegeben worden für alle jene, die mit Holz und Kohle schlecht versorgt sind; es steht nämlich milde Witterung bis in den Dezember zu erwarten. — Die reichlichen Niederschläge füllten nicht nur unsere Tiefquellen, sondern waren auch namentlich für den Herbstanbau von wohltuender Wirkung. — Seit dem Witterungsumschlag am 5. Oktober herrschte hier meist regnerisches oder trübes Wetter. Der heftige Sturm am 11, Oktober beschädigte mehrere Dachungen und knickte auf dem Johann Stampfl-Platze einen alten Kastanienbaum. Die schirokkale Witterung hielt auch an den folgenden Tagen an. Am 14. Oktober gingen bei heftigem Südwestwinde starke Regengüsse nieder, ab und zu von Blitz und Donner begleitet. Der Landregen hielt auch weiter an, so daß eine Überschwemmung befürchtet wurde, die jedoch nicht eintrat. — (Die Wäschesammlung) für die Soldaten im Felde wurde hier am 16. Oktober von der Schuljugend unter Leitung von Lehrpersonen durchgeführt und es war das Ergebnis ein befriedigendes. — (EmpsangStage.) Die bisherigen Empfangslage des k. k. Landespräsidenten am Dienstag und Freitag wurden auf Milt-woch und Samstag von 10 Uhr vormittags- bis halb 1 Uhr nachmittags verlegt. — (Berichtigung.) Wir erhalten vom herzoglichen Forstamte in Goltschee nachstehende Zuschrift: Geehrte Schriftleitung I Mit Beziehung auf die in der Nummer 18 des „Gottscheer Boten" veröffentlichte Notiz: „Göttenitz, Das Himbeersammeln" ersuchen wir um nachstehende Berichtigung : Tatsache ist, daß in den Revieren Masern und Karlshütten jedermann, der darum ansuchte, die Erlaubnis zum Sammeln von Himbeeren erhielt, und zwar für den Hausgebrauch unentgeltlich und für den gewerbsmäßigen Weiter-verkauf gegen Bezahlung eines kleinen Geldbetrages oder Ablieferung einer geringen Menge Himbeeren; sowie weiters, daß Waldgras der Bevölkerung, welche solches haben wollte, ohne Beschränkung gegen Zahlung kleiner Beträge zum Abmähen überlassen und daß das übrig gebliebene Gras dem Militär angetragen wurde, welches aber wegen Wassermangels, zu großer Entfernung u. bgl^ nur wenig abgenommen hat. — (Naturproduktensammlung im Gerichtsbezirke Gotische e.) Die Schulleitungen des Gerichtsbezirkes Gottschee werden freundlichst ersucht, dem Ob manne des Sammelausschusses, Gymnasialdirektor Dr. Franz Riedl, zwecks Berichterstattung an die Hauptsammelstelle in Wien ehestens bekannt geben zu wollen, in welchem Umfange die Sammlung von ihnen durchgeführt werden konnte. — (Die Kriegsfahrt der Glocken.) Die Verteidigung des von allen Seiten angegriffenen Vaterlandes fordert auch unsere Kirchenglocken als Opfer. Gewiß ist das ein schweres Opfer für das christliche Volk. Aber ein heiliger Gedanke, auch für unsere Heimatgenossen im Felde, ist es, daß dieselben Glocken, die uns einst zur Kirche riefen, nun mithelfen, daß der Feind in unser Land nicht einbrechen kann. Unter dem Titel „Die Kriegsfahrt der Glok-ken" schreibt Dr. Lorenz Krapp (im Felde) in der Zeitschrift „Monika" : Die einst zum Beten gerufen im Morgenrot, Wandern hinaus jetzt in Schlachten und donnernden Tod, Daß nicht verloren die kämpfenden Brüder sterben, Daß nicht den Türmen und Domen drohet Verderben, Daß uns nicht Horden entweihen das göttliche Haus, Daß sie nicht löschen die heiligen Lampen aus, Daß man den heiligen Leib unsres Herrn nicht versehre Und nicht zertrümm're das Heiligste uns'rer Altäre. Einst wenn die Donner des brausenden Krieges verklungen, Kehrt ihr zurück mit dem Heer, das uns Frieden errungen, Ruft ihr aufs neue herunter von mächtigen Türmen Preis unfern Gott, der uns treulich erhielt in den Stürmen, Seid ihr aufs neue des ewigen Wortes Boten, Singt unfern Kindern zur Andacht und segnet die Toten. Glocken der Türme, seid schweigend zum Opfer gebracht! Betend mit euch geht ein kämpfendes Volk in die Schlacht. — (Höchstpreis für Frischkraut.) Nach der Verordnung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 14. Oktober 1917 darf im Kleinhandel für ein Kilogramm Frischkraut kein höherer Preis gefordert und bezahlt werden als 56 Heller. Übertretungen dieser Verordnung werden mit Geldstrafen bis zu 20.000 K ober mit Arrest bis zu sechs Monaten geahndet. — (Generelle Enthebungen von Landwirten.) Das k. k. Ministerium für Landesverteidigung hat verfügt, daß die bis 30. September, bezw. 31. Oktober vom Landsturmdienste enthobenen Landwirte generell noch weiter bis 31. Oktober, bezw. 30. November enthoben werden. — (Regelung des Verkehrs mit Schlachtschweinen.) Durch die Verordnung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 30. September 1917, Z. 29.009, sind alle in Krain befindlichen Schlachtschweine mit 30. September l. I. unter Sperre gelegt und werden für die Krainische Landesstelle für Viehverwertung angefordert. Den Züchtern und Schweinehältern wird somit verboten, die Schweine an Verbraucher oder an sonst wen abzugeben oder in einer den eigenen Gebrauch übersteigenden Menge selbst zu schlachten. Zuchtschweine sind von diesen Verfügungen ausgenommen. Jed.er Züchter von Schlachtschweinen kann für den Bedarf der ständigen Mitglieder seines Haushaltes je ngch der Zahl, der zu verköstigenden Personen ein oder mehrere Schlachtschweine für sich behalten und schlachten, so daß für eine Person beiläufig 30 bis 35 kg an Lebendgewicht der zu schlachtenden Schweine entfallen. Für Kinder unter 14 Jahren ist die Hälfte des obigen Quantums zu, berechnen. Bei größeren Wirtschaftsbetrieben ist anläßlich der Feststellung der zu belassenden Schlachtschweine auch auf die zeitweilig verköstigten Arbeiter entsprechend Rücksicht zu nehmen. Wenn der Züchter die ihm zum Hausgebrauche belassenen Schweine oder einzelne derselben nicht schlachtet, darf er sie nicht anderweitig verkaufen, sondern muß auch diese der mit alleinigem Änkaussrecht ausgestatteten Krainischen Landesstelle für Viehverwertung abliefern, welche die abgegebenen Schlachtschweine nach ben jeweils in Geltung siehenben Höchstpreisen bezahlen wirb. Der Gemeindevorsteher, bezw. ber von ihm bestellte Vertreter (Ortsvorsteher, Gemeinberat, Ausschußmann) und der von der Landesstelle für Viehverwertung bestellte örtlich zuständige Vertrauensmann, bezw. Bevollmächtigte hatten gemeinsam in jeder Gemeinde spätestens bis 15. Oktober I. I. bei jedem einzelnen Züchter die Anzahl der zu verköstigenden Personen zu erheben, alle Schweine aufzunehmen und dabei festzustellen, wie viele Schweine jeder Insasse nach Abschlag der für den Hausbedarf zurückzubehal-tenden Schweine an die Krainische Landesstelle für Viehverwertung abzuliefern hat. Die Wahl des Zeitpunktes der Abgabe innerhalb der Frist von Oktober bis Ende März wird dem Ermessen des Züchters überlassen. Der beabsichtigte Abgabetermin ist dem Bevollmächtigten der Landesstelle acht Tage früher bekanntzugeben. Die politischen Bezirksbehörden werden ermächtigt, auf Grund dieser Aufnahmen und der gestellten Anträge die Anzahl der zur Abgabe gelangenden Schweine endgültig zu bestimmen und sie von den einzelnen Besitzern anzufordern. Übertretungen dieser Verordnung werden von den politischen Behörden mit Geldstrafen bis zu 5000 Kr, bezw. 10.000 K oder zu drei, bezw. sechs Monaten Arrest bestraft, — (Für Roßkastanien unb Eicheln) würbe behörblich ber Erntezwang eingeführt. Die Lanbes-Futtermittelstelle ober bereit Beauftragte zahlen für ben Meterzentner Roßkastanien 30 K, für ben Meterzentner Eicheln 70 K. — (Regelung des Verbrauches von Kohle.) Durch die Verordnung des k. k. Landespräsidenten in Krain vom 9. Oktober 1917, Z. 28.519, ist zunächst eine Regelung des Verbrauches von Kohle, Koks, Briketts unb sonstigen Brennstoffen im Polizeiragone Laibach vorgesehen. Ein Anspruch aus ben Bezug einer bestimmten Menge, Gattung ober Sorte besteht nicht. Die Kohlenkarten und Bezugscheine gelten nur für den Polizeirayon Laibach. Auf ben Bezug von Kohlenkarten, bie Kartenabschnitte für bie einzelnen Wochen enthalten, hat nur jener Haushalt Anspruch, bessen Vorrat 200 kg Steinkohle ober 250 kg Braunkohle ober 5 Kubikmeter Brennholz nicht übersteigt. Die Regelung bes Verbrauches von Kohle, Koks unb Briketts in Krain, mit Ausnahme des Polizeirayons von Laibach, wird den politischen Behörden erster Instanz (Bezirkshauptmannschaften) übertragen. Übertretungen ber Kohlen-verbranchsverorbnung werben mit Gelbstrafen bis zu 20.000 K ober mit Arreststrafen bis zu 6 Monaten geahnbet. (Übernahmspreise pro 1917/18.) Für bie nachbenannten im Jahre 1917 geernteten Getreidegattungen sind bei der Ablieferung an He KriegSgeireideverkehrsanstalt von dieser nachstehende Übernahmspreise zu entrichten: für folgenbe österreichische Produkte per 100 kg Weizen oder Spelz 40 K, Roggen 40, Gerste 37, Hafer 36, Mais 38, Hirse 40, Buchweizen (Heiden) 40, Speiseerbsen 80, Speisebohnen (Fisolen) 80, Linsen 120, Pferdebohnen 60, kultivierte Winterwicke 100, Sommerwicke 51, gesammelte Ünkranl-wicke (nicht in den Mühlen gewonnen) 35, Hinlergetreide 35, Maiskolben, gerebelt 15, Peluschken 70, Lupinen 70. — (Die Weinernte) übertrifft in beiden . , firner die kühnsten Erwartungen. Dem Wein ist Heuer als Ausfuhr-,»>ire nach Deutschland und dem neutralen Auslände eine hervor, raaende Rolle zugedacht, wodurch auch eine gewisse Wertverbefse-' runa unserer Valuta angestrebt wird. Deutschland deckt seinen Leeres- und Zivilbedarf an Mehr zum größten Teile aus Österreich. Nnaarn urit» hat für Neuweine, weiß und rot, Preise bis zu 6 und 7 K zuaestanden. Unter solchen Umständen ist der Einkauf der für den heimischen Bedarf in Betracht kommenden 'Ufem,e an Weinmost nadep brachgelegt. Die Weinhändler müssen seit' einigen Wochen mit ihren kurzen Vorräten von Altwein durch erhebliche Einschränkung Haushalten, was eine ziemliche Preissteigerung im Gefolge hat. da nun auch'alte, bessere Sorten für den allgemeinen, gewöhnlichen Ausschank herangezogen werden müssen, während Weinmost nicht oder nähezu nicht zu erreichen ist. — Mit Rücksicht auf die hohen Weinpreise — bei uns wird Wein gegenwärtig zu K 4'80 bis K5 20 pro Liter ausgeschenkt — wird bereits in mehreren Gast-Hausern auch Obstwein (Apfel, und Birnenmost) geschenkt, und zwar zum Preise von 2 K den Liter. Der Obstmost wird sich in den Gasthäusern allmählich um so mehr allgemein einbürgern, als auch das Bier immer mehr eine Seltenheitsware wird. (Beunruhigende Gerüchte über Beschlagnahme von Wäsche.) Seit dem Erscheinen der Ministerialverordnung vom 21. September, betreffend die Bekleidung der Bevölkerung, wurde mahrgenommen, daß in der ärmeren Bevölkerung das Gerücht . verbreitet wird, die. im privaten Besitze befindlichen Wäschestücke werden demnächst der Beschlagnahme verfallen. Das ist völlig erfunden. Die Leute, die dieses Gerücht verbreiten, versuchten die Wäschebesitzer zu veranlassen, ihnen die Wäsche schnell käuflich zu überlassen. Gegen diese Schwindler wird umso strenger vorgegangen werden, als ihrer Handlungsweise ausschließlich die Absicht zugrunde-liegt, die Waren aufzustapeln und im Schleichhandel weiter zu veräußern. . — Beschlagnahme von Kupfer und Kupferlegie-r u n g e n.) Eine Ministerialverordnung verfügt für Kriegszwecke die Inanspruchnahme folgender aus Kupfer oder Kupferlegierungen bestehender Gegenstände: a) Beschläge für Fuhrmannszwecke (Rosen, Scheiben, Kumetspitzen, Klesterhaken, Rösselköpfe, Ringe, Schnallen u.dgl.); d) Möbelbeschläge; c) Scharnierbänder; d) Rauchrohr-ringe und Rosetten; e) Pipen (Wandl-, Faß-, Wechsel- und Auslaufpipen), Faßspunde, Auslaufhähne, soweit sich die erwähnten Gegenstände im Besitze von Erzeugern oder Händlern oder in fremder Bewahrung für einen Erzeuger oder Händler befinden und noch nicht an anderen Gegenständen angebracht sind. Weiters werden in Anspruch genommen von an Fuhrmannszeugen bereits angebrachten Beschlägen aus Kupfer oder Kupferlegierungen die Rosen, Scheiben und sonstige leicht abnehmbare Teile, jedoch nur insoweit, als durch die Abnahme das Fuhrwerkzeug nicht unbrauchbar wird. — (Der Verkehr mit Wein aus Istrien.) Der Einkauf von Wein (alt oder neu) in Istrien sowie die Ausfuhr aus Istrien ohne die vorherige Genehmigung der Jstrianer Weinstelle in Triest (derzeit Statthaltereigebäude) ist verboten. Die Ausfuhr bis zu einem Liter ist frei. Die Einkaufs- und Ausfuhrbewilligungen werden von der Weinstelle gegen Erlag des Regiekostenbeitrages von 2 K pro Hektoliter und ebenso für jeden Bruchteil derselben ausgefolgt. Uebertretungen werden mit Strafen bis zum Betrage von 10.000 K, eventuell mit sechsmonatigem Arrest und mit der Beschlagnahme der Ware belegt. — (Inanspruchnahme von Zinnleitungen und der Zinnsiphonköpfe der Sodawasserflaschen.) Alle aus Zinn bestehenden Leitungen, Verbindungsstücke, Armaturen usw. von Bierdruckapparaten und Bierabfüllvorrichtungen bei Erzeugern und Händlern wie auch in Betriebsanlagen werden für Kriegszwecke in Anspruch genommen. Die Ablieferung dieser Gegenstände wird noch besonders angeordnet werden. Ferner werden alle sonstigen aus Zinn oder Zinnlegierungen bestehenden Leitungen und Armaturen sowie die Zinnsiphonköpfe der Sodawasserflaschen in Anspruch genommen. Die Ablieferung bleibt besonderer Verordnung vorbe- 25. Oktober 1917 v ------------- . .. 1W 1. Bezirk, Kriegsministerium, schriftlich anzuzeigen. Bei der Anzeige, von Leitungen ist deren Länge, Durchmesser und Wandstärke oder deren Gewicht, bei der Anzeige der übrigen Gegenstände deren An-zahl und ungefähres Gewicht anzugeben. Übertretungen werden mit Geldstrafen bis zu 20.000 K oder Arrest bis zu sechs Monaten geahndet. - — (Inanspruchnahme der Orgelpfeifen.) Eine Zu- schrift des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 28. September 1917, Z. 32.727, an die Ordinariate besagt u. a.: Die tn Anspruch genommenen Pfeifen dürfen vom Besitzer weder selbständig ausgebaut noch veräußert werden. Ihre Einziehung erfolgt vom 22 Oktober 1917 angefangen nach den Vorschriften der betreffenden Verordnung. Mit der Einziehung der Pfeifen werden von der Militärverwaltung Orgelmeister betraut, die hiezu durch besondere Aus-weise legitimiert werden. Die Entfernung der Pfeifen aus den Orgeln hat derart zu erfolgen, daß die weitere, wenn auch beschränkte Spielbarkeit gewahrt bleibt. Wird bei der Entfernung der Pfeifen Sachschaden verursacht, so ist der Besitzer berechtigt, die Behebung des Schadens durch die Militärverwaltung oder eine entsprechende Entschädigung zu begehren. Die Vergütung wird mit 15 K für ein Kilogramm Pfetsengewicht festgesetzt. Ausgenommen sind Orgelwerke, die einen besonderen künstlerischen oder historischen Wert besitzen. , — (Nach dem Weinsteuergesetz,) das der Fmanzmi-nister eingebracht hat, wird ein Mehrertrag von 98 Mill. Kronen erzielt werden. Die Steuersätze werden wie folgt geregelt werden: für den Hektoliter Obstwein und Obstmost 8 K, für Wein, Weinmost Met usw. 32 K. Der Haustrunk unterliegt nicht der Steuer. — (Bange machen gilt nicht!) Nach italienischen Zei-tungsmeldungen hat der Vielverband folgende Verstärkungen an die Alpenfront abgegeben: ein französisches Kolonialbataillon, Mannschaften, die sich besonders aus nordamerikanischen Negern zusammensetzen, ein französisches Feldjägerbataillon, französische Genietruppen, französische Jagdflieger, ferner schwerste englische Artillerie englische Zugwagen für den Etappendienst, englische Flugboote und Monitore. Dagegen werden die amerikanischen Hilfstruppen unter dem Kommando Roosevelts nicht rechtzeitig eintreffen, um an den bevorstehenden großen Kämpfen noch teilnehmen zu können. — Mögen sie nur kommen, sie werden auf Granit beißen. — (Der Verbandsvorstoß am Jsonzo.) Seit einiger Zeit gefallen sich die feindlichen Blätter, dunkle Andeutungen über die bevorstehenden gemeinsamen Anstrengungen der Verbandheere zu machen, die diesmal an der italienischen Front angesetzt werden sollen. Was weder an der östlichen Dampswalzenfront, noch in Flandern, noch in Mazedonien gelungen ist, soll diesmal am Jsonzo und an der Tiroler Front versucht werden. Der Verband ist wieder um eine Hoffnung reicher, die das betörte Volk dieser Raubvereinigung zu einem neuen Winterfeldzug aufstacheln soll! Es ist überflüssig, zu betonen, daß auch ein Unternehmen der angedrohten Art, falls es wirklich im Ernste versucht werden sollte, die Monarchie gerüstet finden wird. Hundertmal anqekündigte Verwirklichung der Einheitsfront schreckt uns nicht. — (Kein Friedensgewinsel!) Die edlen Absichten des Heiligen Vaters wollen von unseren Feinden nicht verstanden werden,, unsere großmütig hingestreckte Friedenshand wird höhnisch zurückgewiesen, unsere versöhnlichen Worte begegnen Haß und Herausforderung. Der bayrische Ministerpräsident Graf Hertling hat vollkommen recht, wenn er sagt, man solle dem Friedensgerede jetzt lieber ein Ende machen. Denn das Winseln um den Frieden ist nur Wasser auf die Mühle unserer Feinde. Wenn uns der Feind nicht mit Waffen zu besiegen vermag, so verhelfen wir ihm durch das ewige ungeschickte Friedensgerede, das in den Ententeländern wie eine Friedensbettelei aufgefaßt wird, zu Vorteilen diplomatischer Natur. Anstatt daß der Friede durch die unzeitgemäßen Friedensredereien und Friedenszänkereien beschleunigt wird, wird er im Gegenteil öerzögert und der Krieg in die Länge gezogen. Die klugen Engländer machen ihre Sache äußerst pfiffig. Wenn ein Zugeständnis ihnen gesichert erscheint, wird sofort ein nächstes verlangt. Auf diese Weise möchte die Entente unsere großen militärischen Erfolge zerpflücken und noch vor dem Beginn der Friedens-Verhandlungen so viele Zugeständnisse als Vorschuß herauslocken, daß ihre Forderungen ohne Gegenforderungen bleiben. Das ist das Spiel der Entente mit dem Frieden. „Gebe der Himmel," schreibt Altgraf Erich Salm, „daß es weder Diplomaten noch sonstigen Mießmachern gelingen möge, das zu verderben, was Habsburgs und Hohenzollerns, was unseres braven Kriegers Schwert so herrlich geschaffen hat." In seinem Gedichte „Diplomatenarbeit" mahnt Altgraf Salm: Ihr aber, Freunde, merkt, zum Friedenswimmern Steigt nimmermehr der stolze Krieg herab. Wo Friede sein soll, muß er siegreich schimmern! Für Friedensbettler wohnt er nur im Grab. — (Schlechte Aussichten für den Frieden.) Die Entente will von Friedensverhandlungen nichts wissen, sie will den Krieg mit dem Schwerte beenden. Die Antwort der Vielverbandpresse auf die Friedensvorschläge Österreich-Ungarns und des Deutschen Reiches und die Reden der englischen und französischen Staatsmänner sind von Haß und unbegreiflicher Verblendung über die tatsächliche Kriegslage diktiert. Immer wieder wird dort dem armen Volke vorgeredet, nur noch einet kleinen Anstrengung bedürfe es und die Mittelmächte lägen zerschmettert am Boden. Dabei ist offenbar die Hoffnung auf die Hilfe Wilsons die geheime Triebfeder dieser selbstsicheren Haltung. Es ist, als wenn Dämonen Besitz ergriffen hätten von der Ententepresse, da diese sich nicht genug tun kamt in den unglaublichsten Forderungen. Während Gras Czernin sich bemühte, dem Feinde eine goldene Brücke zur Umkehr von dem Unglückswege zu bauen, bringt es ein Churchill fertig, ins Kriegshorn zu stoßen und den Ententevölkern abermals blauen Dunst vorzumachen mit hem bevorstehenden Endsiege. Man versieht in England und in Frankreich offenbar die friedensfreundliche Gesinnung der regierenden Männer in den beiden Kaiserreichen nicht richtig einzuschätzen. Man deutet als Schwäche, was der Ausdruck der Menschlichkeit ist. Der bayrische Ministerpräsident, Graf Hert-ling hat demnach vollkommen recht, wenn er betont, daß es gut sei, nicht allzuviel vom Frieden zu sprechen. „Noch ist die Zeit der Prüfung nicht vorüber," sagte Kaiser Wilhelm am 12. Oktober in Sofia. „Der Hochmut und der Frevelsinn unserer Feinde ist noch nicht gebrochen. Noch können sie sich nicht entschließen, von ihren Eroberungsplänen abzustehen und dem Blutvergießen ein Ende zu machen. Wir halten gemeinsam mit unseren, von gleicher Feindestücke bedrohten österreichisch-ungarischen und türkischen Verbündeten unerschütterlich stand, bis mit Gottes Hilft durch den Frieden die hohen Güter gesichert sind, für deren Verteidigung wir in den Krieg zogen." — (Freigabe von Weinmostsend ungen auf der Südbahn st recke bis Marburg.) Über Einschreiten der Arbeitsstelle der ReichsratSabgeorbneten Steiermarks hat das Eisenbahnmini-sterium dieser Vereinigung mitgeteilt, daß Sendungen von Wein-most in Gebinden auch auf den Südbahnlinien bis Marburg von nun an freigegeben sind; im Verkehre mit Marburg und südlich davon sind derlei Sendungen nur mit Bewilligung der Feldtransportleitung 9 zulässig. — (U-Boot-Wirkungen.) Der englische Nahrungsmitteldirektor Happ sagt im ,/National Food Journal", die Hungersnot werde vielleicht doch schließlich als Schiedsrichter'den Ausgang des Weltkrieges bestimmen. Noch eindeutiger äußert sich „Daily Telegraph", der ausführt: Eine gerechte Entrüstung ergriff uns, wenn wir die Erfolge des Unterseebootkrieges überblickten, denn obwohl die Zahl der versenkten Schiffe in den letzten Wochen etwas zurückgegangen ist, darf daraus nicht geschlossen werden, daß die Gefahr beseitigt ist.... Tatsache ist, daß die Handelsflotte jetzt schon 584 Schiffe (von 1500) noch amtlichen Meldungen verloren hat. Dieser Verlust, dürste vor Jahresschluß auf 700 anwachsen, wozu noch 300n kleinere Schiffe kommen. Dies bedeutet zwar nicht die Hungersnot, aber dennoch die Androhung sich vergrößernder schlimmster Entbehrung. In der von vielen viel zu hoch bemessenen amerikanischen Hilfe wird man sich wahrscheinlich täuschen, denn man vergißt, daß Amerika eine unvergleichlich längere Küstenstrecke zu überwachen hat und daher nicht imstande sein kann, Schiffe für den Streifdienst zum Schutze gegen die U-Boote abzugeben. Die „Tribune" in New-Aork bringt (13. Oktober) eine Sondermeldung ihres Londoner Mitarbeiters, worin es heißt: Die Lage des Tauchbootkrieges kann nicht schwarz genug gemalt werden. Es ist unmöglich, ihren Ernst zu übertreiben. Die „New-Iork-Times" schreibt, mehrere Offiziere der britischen Marinereserve hätten sich dahin ausgesprochen, daß die durch die deutschen U-Boote geschaffene Lage als sehr ernst bezeichnet werden müsse. Nach der Meinung der britischen Offiziere gebe es nur ein Mittel gegen die U-Boot-Gefahr, nämlich die Zerstörung der U-Boot-Stützpnnkte in Zeebrügge und in Kiel. — Damit erklären englische Sachverständige klipp und klar die Ohnmacht unserer Feinde gegenüber den U-Booten. Wenn wirklich die Zerstörung von Zeebrügge und Kiel die einzige Rettung ist, dann werden die Engländer rettungslos das Spiel verlieren. Das Ende der jüngsten Flandernschlacht stellt sich als eine Niederlage der Engländer dar. Dabei dürfte es sich auch hauptsächlich um die deutschen Unterseebootstützpunkte gehandelt haben. Die Engländer schreiben darüber zwar nichts. Der englische Hochmut bringt es nicht zustande zuzugestehen, daß es ans die U-Aoot-Stützpankte abgesehen war, denn das wäre das Einbekenntnis von der immer beängstigender werdenden Wirksamkeit des Tauchbootkrieges, die mcrrt krampfhaft, aber vergeblich zu verbergen trachtet. — (Militärisch fest, wirtschaftlich günstig.) Nach der Auffassung der diplomatischen Kreise sind durch die letzten Erklärungen Lloyd Georges, Asquiths und Ribots die Friedensbemühungen der Mittelmächte, zu einem vorläufigen Abschluß gekommen. Die äußersten Grenzen der Friedensangebote der Mittelmächte . sind vom Verbände abgelehnt worden und so ist, wie öie\ „Reichspost" schreibt, die von Czernin vorausgesehene Lage eingetreten, daß eine kleine Gruppe weniger Mächtiger gegen die Stimmung der Massen, die den Frieden verlangen, unser Friedensangebot abgelehnt hat. Es ist nun abzuwarten, bis diese wenigen von der Volksstimmung hinweggefegt werden. Wir stehen militärisch fest und auch wirtschaftlich darf man unsere Lage nur als günstig auffassen. Der jetzige Stand der Verpflegungsfrage bedeutet auch den Höhepunkt unserer Kriegsopfer und wir besitzen volle Bürgschaft der Staatsämter, daß unter die gegenwärtige Einschränkung der Lebensführung der Bevölkerung in keinem Falle mehr herunter« gegangen zu werden braucht. Durch die Ablehnung unserer Friedens* Vorschläge sind an und für sich jene Umstände eingetreten, unter denen Ezernin von der Revision unserer Kriegsziele sprach. — (Der deutsche Kaiser über den •Endsieg.) Der Kriegsberichterstatter des „Lokalanzeigers", der sich in Rumänien befindet, hatte Gelegenheit, den deutschen Kaiser .bei der Tafel zu sprechen. Der Kaiser sagte u. a.: Herr Painleve will wieder Elsaß-Lothringen. Schön. Er kann sich's ja holen. Beim Gespräche Mer das verstorbene rumänische Königspaar sagte der Kaiser, Rumänien wäre niemals in den Krieg gezogen worden, wenn König Carol länger am Leben geblieben wäre. Schließlich, kam der Kaiser auf die Ernährung zu sprechen und sagte: Es ist des Deutschen unwürdig, reichlich zu leben, während die Besten sich emfchränfen. Was wir an Nahrungsmitteln besitzen, ist ein gemeinsames Gut, das bei gerechter Verwaltung wohl ausreicht, um uns durch unbeschränkte Zeit genügend zu ernähren, und was uns die Möglichkeit verbürgt, den Endsieg mit Ruhe zu erwarten. — (Frankreichs Not.) Der Berichterstatter der „New-Aork Tribune", der kürzlich von der Westfront zurückgekehrt ist,, entwirft über die militärischen Zustände Frankreichs ein fehr trübes Bild. „Die Lage ist herzzerreißend. Frankreich ist am Ende seiner Reserven. T cvjber der gehen oder stehen kann, muß zur Front zurück. Bei vier 'Hfaiinentent des berühmten 20. Korps, des Elitekorps der Armee, bilden die Neunzehnjährigen einen großen Teil des Bestandes.' Frankreich betrauert bisher zwei Millionen Gefallene. Wir Mttrn vielleicht bisEnde September 1917 noch durch halten , erklärte mir ein höherer Offizier, aber nicht länger. Die Sache ist einfach bie daß wir keine Menschen mehr haben. Wir haben unsere letzten Reserven aufgebracht. Wir haben keine Soldaten mehr,: um die Toten und Verwundeten zu ersetzen. Frankreich hat sich verblutet, dennoch kämpft immer noch. Aber nur in der Hoffnung, daß uns Amerika nicht im Stiche läßt. Amerika muß unsere gelichteten Reihen ausfüllen. Die Amerikaner dürfen auch nicht in kleinen Mengen kommen. — Trotz dieses großen Elends wollen die Machthaber Frankreichs noch immer nichts vom Frieden wissen. Mrtterdorf. (Gestörben) ist am 4. Oktober die 76jährige Inwohnerin Mariä Verderber in Rain 14; tagsdarauf der 80 Jahre alte Anton Kalčič aus Windischdorf. Nr. 2. Den Kriegsleiden erlegen ist in einem ungarischen Spitale der ledige Johann Michelitsch aus Windischdorf Nr. 15. Er war 26 Jahre alt. Sttkag. (Diamantene Hochzeit.) Am 5. Oktober 1857 traten 'derr Paul Krater, 22Vs Jahre alt, und Helene Höf-ferle, 154/2 Jahre alt, aus Neulag 25 vor den Altar, um den Bund fürs Leben zu schließen. Nach 60 Jahren erneuerte das greise Brautpaar am 7. Oktober 1917 das Treugelöbnis, in Freud und Leid einander treu beiznstehen. Die schöne Feier beschloß das hohe Lied „Großer Gott" in Gegenwart der ganzen Pfarre. _ (Heldentod.) Unser verdienter Herr Oberlehrer i. R. Anton Locker erhielt dieser Tage die erschütternde Nachricht, daß sein jüngster Sohn Josef — der Herr Oberlehrer hat drei Söhne ins Feld gesandt — den Heldentod erlitten hat. Kadett Storm schickte ihm folgenden Brief: , Geehrter Herr! Ich bin gezwungen, Ihnen die traurige Mitteilung zu machen, daß unser verehrter Komp.-Komdt., Herr Leutnant DsesL-ocker, am 27. d. M. durch ein Feldgeschoß tödlich verletzt wurde. Er verschied während des Transportes zum Hilfs-platze,' ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Der Herr Leutnant wurde am 28. d. M. in der Ortschaft Lom die Cavale am Hange bei der Brücke zur letzten Ruhe gebetet. Hochachtungsvoll R. Storm, Kadett. Feldpost 521, am 28. 9. 1917. — Herr Ser ) Locker war ein grundehrlicher, friedliebender und friedenstiftender Charakter. Schönste Erfolge als Schulmann waren von ihm zu sarren. Als Schulleiter war er zunächst in Verdreng angestellt und wurde in gleicher Eigenschaft später nach Göttenitz übersetzt. Am Beginn des Völkerkrieges meldete er sich freiwillig zum Streite fürs Vaterland. Nun hat er sein junges Herzblut — er stand im 24. Lebensjahre — hingegeben. Von allen, die ihn kannten, wird ihm ein treues Gedenken gewahrt. Er ruhe in Frieden. Anterwetzeuöach. (Todesfall.) Am 13. Oktober d. I. ist Andreas Krisch gestorben; er war im Jahre 1824 geboren und daher der älteste Mann der Pfarre Rieg. Weg. (Post.) Der Postverkehr findet seit 1. Oktober an allen ungeraden Monatstagen statt. Göttenitz. (Der hiesige Schneeberg) ist heuer ziemlich früh aus seinem Winterschlaf erwacht, denn am 7. d. M. schickte er uns schon seine weißen Flocken in das Tal herunter, die zwar bald wiederum verschwanden, auf der Steinwand aber war noch zwei Tage hindurch eine weiße Schneedecke weithin sichtbar. — (Ein orkanartiger Sturm) entwurzelte am 11. d. M. die große, mehrhundertjährige Linde neben der Pfarrkirche. Der Riesenbaum stürzte mit großem Gekrache um, schlug die in der Nähe stehende kleine Marienkapelle in Trümmer. Die Linde hätte jedoch, wenn sie gegen Osten oder Westen gefallen wäre, bedeutend größeren Schaden beim Pfarrhofe und der Pfarrkirche verursachen können. Der gewaltige Baum hat jedenfalls die Franzosen hier an der Straße vorüberziehen gesehen vor 100 Jahren, vielleicht hat gerade unter ihrem kühlen Schatten jene 37 Mann der Schultheiß bewirtet (laut Ausgabejournal um 2 fl. 30 kr.), wovon uns eine Pfarrchronik berichtet. Aus dem Umfange zu schließen, hatte der Baum ein Alter von 300 bis 400 Jahren erreicht, dürfte somit auch noch die.ehemalige Zugbrücke vor der Tabvrmäuer.in der Zeit der Türkeneinfälle bewundert haben. Sv manches Mütterlein hat sicherlich von diesem Baume den wohlschmeckenden Tee entlehnt, die Biene aber den süßen Nektar. Aber auch jetzt noch gibt der Baum gegen 12 Fuhren Brennholz armen Leuten, erweist sich somit setz! noch — (Den Tod fürs Vaterland) erlitt vor kurzem Herr Josef Locker, der für unsere Schule als definitiver Lehrer dekretiert war. Locker war hier hochgeachtet,- weshalb diese Nachricht allgemeines Bedauern hervorrief. Ehre seinem Andenken. — (Verschiedenes.) Vor kurzem kam hieher eine Halbkompanie eines ungarischen Infanterieregiments. Die Mannschaft war der Bevölkerung bei der Ernte sehr behilflich/ weshalb man deren Abmarsch, nach drei Tagen schon, allgemein' bedauerte. — Obst gibt es heuer hier in großer Menge. Äpfel, Birnen, besonders aber Zwetschken, wie seit langer Zeit nicht mehr. Anterdeutschau. (Der 3. Wallfahrtssonntag) bei unserer Maria Trost-Wallfahrtskirche ist Sonntag, am 28. Oktober. Gottesdienst ist in der Früh um 6 Uhr mit slowenischer und um 10 Uhr vormittags mit deutscher Predigt. Samstag nachmittags und abends und Sonntag in der Früh ist Gelegenheit, die Beichte zu verrichten. - Lievfeld. (Glockenabnahme.) Bei uns bleibt die kleine Glocke, die im Jahre 1866 gegossen worden war und 30 cm Durchmesser hat. Sie hat die Inschrift: Opus Alberti Samassa 1866. Die größte Glocke, die 92 cm Durchmesser hatte und 410 kg schwer war. sowie die mittlere Glocke mit 190 kg Gewicht waren schon früher abgenoMmmen worden. — In Grafenfeld wurde die bis kürzlich verbliebene kleine Glocke, die 84 kg schwer war, abgenommen. Sie hatte die Inschrift: Nr. 595 Opus Antonii Samassa Labaci 1845. Schon früher hatte die älteste und größte Glocke mit 350 kg einrücken müssen. Diese stammte aus dem Jahre 1717. Die ebenfalls schon im Vorjahre abgenommene mittlere Glocke, die 244 kg schwer war, war im Jahre 1792 in Laibach von Johann Jakob Samassa gegossen worden. Schwarzenbach. (Glockenopfer.) Wir mußten jetzt die einzige kleine Glocke aus dem Jahre 1870 für Kriegszwecke opfern. Bei ' der ersten Glockenabnahme waren bereits die beiden größeren Glocken mit 320 kg und 157 kg Gewicht dem Vaterlande hingegeben worden. Diese beiden größeren Glocken waren im Jahre 1866 gegossen worden. Seele. (Die Glocken „eingerückt".) Seele hatte bereits bei der ersten Glockenabnahme die beiden größeren Glocken, die eine mit 240 kg, die zweite mit 140 kg, abgeliefert. Es verbleibt auch weiterhin die kleine Glocke. Diese ist über 300 Jahre alt, hat 37 cm Durchmesser und wiegt 35 kg. Sie wurde um das Jahr 1585 von Mert Edlman in Laibach gegossen. — In Schalkendorf bleibt die aus dem Jahre 1649 stammende, 64 kg schwere Glocke mit der Inschrift: Gloria in excelsis Deo erhalten, nachdem schon früher die beiden größeren aus den Jahren 1881 und 1843 stammenden, 213 und 135 kg schweren Glocken für Kriegszwecke in Anspruch genommen worden waren. — In Zwischlern wurden beide Glocken abgenommen. Die größere 200 kg schwere stammte aus dem Jahre 1761 und hatte die Inschrift: Sancta Maria, ora pro nobis, Baltiser Schneider Labaci me fudit 1761. Die zweite aus dem Jahre 1783 stammende Glocke trug die Inschrift: A peste, farne et bello libera nos Dmne. Opus Joannis Reidt. Labaci 1783. — Die St. Anna-Kirche lieferte jetzt eine Glocke mit 211 kg Gewicht ab. Früher war bereits die große 520 kg schwere Glocke abgegeben worden. Moos. (Sterbefall.) Am 9. Oktober ist Josef Koschak gestorben. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xieindruckzeile oder ixen Raum l0 Heller, bei mehrmaliger Linschültttstg ’S' Heller. V« Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprözentige Ermäßigung gewährt. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Lin. schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Veste!, lungen von den in unserem Slatte angezeigten Zkrmen fich stets aus den ^Gottscheer Boten* zu beziehen. und Holzbildhauerarbeiten aller Art werden in elegantester Ausführung und prompt geliefert. Josef Dornig, Gottschee-Gnadendorf. Umin der Deutschen a. tiotucbee in Wien. Lih: I., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. IusammenKnnft: Jeden Donnerstag im Wereinslokale „Inm roten Zgel", 1., Alörechtspkrtz Ar. 2. Kaufe zu besten Preisen alle verfügbaren, dem Ausfuhrverbote nicht unterliegenden Waren der Lebensmittelbranche, wie: Kafelnüsse, Walnüsse, Kichekn, gedörrtes Höst jeder Art, Lindenvwte«, Kümmel, Wein, Mrauntwein usw., und nehme jedes Quantum. Schreiben Sie gleich ein Offert an Johann Nom in Lad Ischl, Oberosterreich. (Geb. Gottscheer aus Büchel.) Reichhaltiges Lager der besten un) billigsten Tabrräder und Hähmascbinen für Familie und Gewerbe. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. MIWWW 3obann lax $ Schn » Caibacb ttlienerstrasse Nr. 15. Sparkasse der Stadt Gottschee. Ausweis f. b. Wonat Sept. 1917. K 7,730.798-84 206.941-72 108.931*08 7,828.809-48 577.259-13 Kinkagen: Stand Ende August 1917 . Eingelegt von 164 Parteien Behoben von 137 Parteien Stand Ende Sept. 1917 Allgem. Reservefond Stand Ende 1916 Kimothekar-Darlchen: zugezählt . . rückgezahlt . . Stand Ende Sept. 1917 . ISechfel-DarkeHe«: Stand Ende Sept. 1917 Fällige Zinsenscheinr der österr. Kriegsanleihen werden als Barzahlung angenommen. Zinsfuß: für Kinkagen 472% ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 572 %, für Hypotheken in anderen Bezirken 53A%, für Wechsel 6V2 %>• am 30. September 1917. Die Direktion. 6.754-88 3,838.202-38 48.160'- Abonnieret den leset Boten! sein eigener Separatem! h Meine Lumax-Handnähahk näht I Steppstiche wie mit Nähmaschine. B Größte Erfindung, um Leder, zerrissenes Schuhwerk, Geschirre, Felle, Teppiche, Wagendeckxn, Zeltstoffe, Filz, Fahrradmkmtel, Säcke, Leinwand und alle ändern starken Stoffe selbst flicken zu können. Unentbehrlich für jedermann. Eine Wohltat für Hand-a werter, Landwirte ü. Soldaten. ( Ein Juwel für Sportsleute. Feste j Konstruktion, kinderleichte Hand-habung. „Garantie für Brauchbarkeit. 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