Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schrif Heilung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis} Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.—, für das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Din 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen Rückporto heilege-n. Poštnina plačana v gotovini. Preis Dkl 2' Mari bo rer Leitung Italienische Flottenkonzentration in der Levante Vräsident Roosevelt nicht nur für die Lokalisierung des Krieges, sondern für Terrainsondierung zu einem allgemeinen Frieden Washington, 4. Mai. (Avala) Havas meldet: Der hiesige griechische Gesandte Diamantopolu» besuchte gestern den stellvertretenden Staatssekretär des Aeußern Sumner Welles. Wie in Erfah-run gebracht werden konnte, galt dieser Besuch den Besprechungen über die allgemeine Lage im Mittelländischen Meere und ganz besonders der Konzentration italienischer Seestreitkräfte in den Gewäs sem des Dodekanesos. N e w y o r k, 4. Mai. (Avala) Reuter de richtet: Der Washingtoner Berichterstatter der »Daily News« geht in einem Bericht von der Annahme aus, daß Präsident Roosevelt die Ausbreitung des Krie- ges auf das Mittelmeer zu verhindern trachte. Der Berichterstatter ist der Ansicht, daß sich Präsident Roosevelt hiebei nicht nur für die Lokalisierung des Krieges beschränken wolle. Es seien Anzeichen dafür vorhanden, daß Roosevelt seine Sondierungen in Italien, beim Vatikan und in anderen neutralen Ländern fort- setzen werde, um die Aussichten für die Verhandlungen zum Abschluß eines allgemeinen Friedens zu vergrößern. In maß, geblichen Washingtoner Kreisen werde die Ansicht ausgesprochen,, daß eine Friedensaktion einzusetzen hätte, bevor der ganze europäische Kontinent in den Krieg verwickelt werde. Die neue Kriegslage im Norden Der Widerhall in der Welt / Geplante Evakuierung norwegischer Xruppenverbänöe Englischer Rückzug bei Gtenkjer Stockholm, 4. Mai. (Avala) Havas berichtet: Das norwegische Oberkommando der im Trondelag operierenden Gruppen hat seine Absicht bekannt gegeben, mit den deutschen Kommandostel-len Waffenstillstandsverhandlungen zu beginnen. Die schwedischen Rundfunksender, die diese Nachricht veröffentlichten, heben in ihren Kommentaren hervor, daß die Lage der Norweger nach dem Abzug der Briten und Franzosen aus diesem mittelnorwegischen Raume unhaltbar geworden sei. Die Fortsetzung des norwegischen Widerstandes unter diesen ver änderten Verhältnissen würde zum vollständigen Zusammenbruch führen und auch nichts nützen. Stockholm, 4. Mai, (Avala) Havas meldet: Die Nachricht, derzufolge König Baakon und die Regierung Nygaardsvold «ach Schweden übergegangen seien, wird v°n den schwedischen offiziellen Stellen dementiert. London, 4. Mai. (Avala) Reuter berichtet: Wie gestern abends in zuverlässigen Kreisen verlautet, hat General Pe-guef den Evakuierungsplan von Andals-«es nicht nur für die britischen, sondern auch für die norwegischen Truppen ausgearbeitet. Der Plan sieht die Evakuierung jener norwegischer Verbände vor, von denen das norwegische Oberkommando überzeugt ist, daß sie anderswo erfolgreicher eingesetzt werden könnten als in der Umgebung von Andalsnes. Für die Evakuierung dieser Truppen sind bereits die erforderlichen Instruktionen erJ teilt worden, doch weiß man noch nicht zuverlässig, wie groß deren Anzahl ist. N c w y o r ik, 4. Mai. (Avala) Das Deutsche N a c h ri c h t e n b ü r o teilt mit: Der amerikanische Kriegsbericht erstatter De a t h ließ am Freitag seinen Blättern einen Bericht aus Norwegen zugehen. In diesem Bericht heißt es, daß er auf Grund der nunmehrigen Positionen in Erfahrung gebracht habe, daß die Englän der ihre ungenügend ausgerüsteten Truppen nur deshalb nach Norwegen entsendet hätten, um König Haakon in seinem Widerstand gegen die deutschen Truppen zu bestärken. Die amerikanische Öffentlichkeit widme der Lage in Norwegen nach dem Rückzug der Engländer aus Namsos große Aufmerksamkeit. Der Militärfachmann der »New York Pos t«, F1 e a g e r, schreibt, daß die vortreffliche Ausbildung der .deutschen Truppen den entscheidenden Faktor in den Operationen in Norwegen geliefert habe. Nur so könne man die Erklärung für die Tatsache finden, daß die deutschen Trupen den zahlenmäßig überlegenen Gegner zu beherrschen vermochten. London, 4. Mai. (Avala). Reuter berichtet: Eine Abteilung englischer Trup pen, die bei Stenkjer kämpfte, ist zum Rückzug genötigt worden. Diese Abtei- lung kämpfte eine ganze Woche hindurch unter schwierigsten Verhältnissen. Den im Schnee stehenden englisch. Soldaten war es unmöglich, ihre Gewehre handzuhaben, während gleichzeitig die deutschen Flieger unablässig ihre Feuer auf sie richteten. Rom, 4. Mai. (Avala) Stefani mteldet: Die italienischen Zeitungen widmen ihre Titelseiten der Entwicklung in Norwegen, wie sie sich nach der Niederlage der englisch-französischen Truppen gestaltet. Die Blätter verweisen auf die Räumung des Abschnittes von Namsos, wobei festgestellt wird, daß die Alliierten zu diesem Rückzug infolge des furchtbaren deutschen Druckes genötigt waren. Die italienische Presse ist sich einig darüber, daß in Hinkunft als Angriffsbasis für neue Angriffe von der See aus und in der Luft Mittelnorwegen dienen werde. Der Militär fachmann des »Messaggero« meint, daß die Auflassung der Position südlich Trond hjems für die Alliierten schicksalshaft sei. Das Blatt stellt fest, daß die Engländer und die Franzosen diese Positionen kampf los überlassen und nicht einmal den Versuch einer Rettung des Prestige unternommen hätten. Der Mißerfolg der Alliier ten sei umso größer, weil ihnen vortreffliche Positionen zur Verfügung gestanden hätten, die sie nicht zu halten wußten. Der Aktion der deutschen Truppen müsse indessen alle Anerkennung zuteil werden. Auch für die Firmung billigst! }0S. IANK0 Uhrmacher — Juwelier MARIBOR, Jurčičeva 8 Goldeinkauf zu Höchstpreisen! Enttänsdiung ln Schweden Sremtrtt Kommentare der Ichwedilche» Breite zur neuen Sage im Norden / Das Scho in England / Die Reaktion de« Rückzuges der Alliierten auf die Reulralen London, 4. Mai. (Avala). Reuter berichtet: Die heutigen Londoner Morgen blätter befassen sich eingehendst mit der Reaktion des Rückzuges der Alliierten aus Norwegen auf die Neutralen. Hiebei konstatieren die Blätter mit Befriedigung, daß die Kommentare der amerikanischen ««d auch der spanischen Blätter freund-Schaftlich günstig gehalten seien. Demgegenüber wird auf die erbitterten Kommen tare der schwedischen Presse hingewiesen. Die »Daily Mail« fordert in einem Aufsatz die Bildung eines engeren Kriegskabinett'S. »News Chronicle« Setzt sich für neue Sicherheitsmaßnahmen 'n Südosteuropa ein. Der »Daily H e-1 d« erklärt in einem neuen Angriff auf “bamberlain, daß in Südnorwegen etwas getan werden müßte, um das Provisorium Qes Mißerfolges allen Neutralen vor Au- gen zu führen. Es sei dringlich notwendig, den Neutralen überzeugendere Beweise über die Stärke der Alliierten zu liefern. Die »T i m e s« polemisiert mit den scharfen Kritiken der schwedischen Presse und unterstreicht hiebei, daß Deutschland als Angreifer über große taktische Vorteile verfüge. So unfreundlich die Haltung zahlreicher neutraler Länder den Westmächten gegenüber auch sein möge, müsse man insbesondere in Schweden wissen, daß die Neutralen nur so lange sich auf Selbstverteidigung einrichten, bis sie der Angriffsgefahr ausgesetzt seien, obwohl die Alliierten bereit seien, ihnen Hilfe zu leisten. Es sei klar, daß diese Hilfe viel wirksamer wäre, wenn einver-nehmljch Vorbereitungen zwischen Neutralen und Alliierten erfolgen würden. Auch der Teilerfolg der Deutschen in Nor wegen würde sich nicht voll auswirken, wenn Schweden von allem Anfang an sich den Alliierten zur Verfügung gestellt hätte. Die schwedischen Luftstützpunkte wären für die Verteidigung Norwegens von großer Bedeutung gewesen. Dadurch wären die alliierten Truppen auch vör den Angriffen der deutschen Bomber bewahrt geblieben. Der »Daily Telegraph« •schreibt, daß man die Erbitterung und Enttäuschung in Schweden im Zusammen hange mit der Lage in Norwegen verständlich finden müsse. Die schwedische Presse appelliere jetzt an die Neutralen, sich auf sich selbst zu verlassen, sie vergesse jedoch die Tatsache, daß Skandinavien dem Feind nicht auf Gnade und Ungnade ausgeliefert wäre, wenn die skandinavischen Länder in der gegenseitigen Hilfeleistung einig gewesen wären. Das Blatt gibt der Meinung Ausdruck, daß die englische Öffentlichkeit die Kommentare und Ansichten des neutralen Aus landes zu würdigen wisse. Die größte Aufmerksamkeit müsse jedoch in diesem für die Alliierten so ungünstigen Augenblick den amerikanischen Kommentaren zugewendet werden. Dasselbe gelte auch für die spanische Presse. Arita über die Außenpolitik Japans T o ik i o, 4. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro teilt mit: Außenminister Arita gab vor Vertretern der japanischen Presse eine Erklärung ab, in der er u. a. sagte: »Eines,der Hauptziele der japanischen Außenpolitk ist die Beendigung des Konfliktes mit China. Die Fi-nalisierung dieses Krieges. darf jedoch keinesfalls zu Mißverständnissen mit dritten Mächten führen. Japan wünscht aus diesem Grunde seine Beziehungen zur Sowjetunion und zu den Vereinigten Staaten zu regeln. Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten sind zwar nicht die besten, doch ist die Regierung darauf bedacht, daß sie nicht etwa verschlechtert werden.« Am Schlüsse seiner Ausführungen bemerkte Arita, daß Japan die neue chinesische Regierung in Nanking voll unterstützen werde in dem Bestreben diese Regierung soweit als möglich von den Einflüssen Tschungkings zu befreien. Ausbau des Bahnnnetzes in Polen. Warschau, 4. Mai. (Avala) DNB meldet: Der Eisenbahnverkehr auf der Strecke Warschau—Nagilsk wird am 6. Mai aufgenommen werden. Mit der Verkehrseröffnung auf diesem Telle der nach Norden führenden Bahn wird die Verbindung zwischen Warschau und Danzig wieder aufgenommen werden. Börse Zürich, 4. Mai. Devisen: Beograd 10, Paris 8.785, London 15.51, Newyork 446, Brüssel 75, Mailand 22.50, Amsterdam 236.775, Berlin 178.75, Stockholm 106, Sofia 5.50, Budapest 9.50 Ware,- Athen 3.10 Ware, Bukarest 2.37 Ware, Istanbul 3.12 Ware, Helsinki 8.50 Ware, Buenos Aires 102. Unterstützet die flntituberkulosenliga! Wachsende Spannung im Mittelmeerbecken Atollen empfinde! die Tore von (Gibraltar imb Suez als imerirägllcv / Mafia und ASerandria in voller Berefifchaft Die Aufgabe Italiens im Güöosien / Reue Warfe Angriffe der fiafiemWen Vrefie R o m, 4. Mai. Die italienische Presse setzt die Kampagne gegen England im Zusammenhänge mit der Lage im Mittelmeer nach wie vor fort. So schreibt die Turiner »S t a m p a«, Italien könne schon deshalb nicht länger neutral bleiben, weil es dadurch den Anschein geben würde, als ob es auf seine Stellung als Großmacht verzichtet oder vergessen hätte. Zwei wichtige Verkehrsprobleme müssen gelöst werden: Gibraltar und Suez. Die englischen Maßnahmen in Gibraltar und in Suez seien für den Handel Italiens unerträglich. Das römische Imperium sei heute auf Gnad'e oder Ungnade den Engländern ausgeliefert. Italien müsse die freie Zufahrt zu den Weltmeeren besitzen. Dies sei unmöglich, solange die Tore des Mittelmeeres und sogar der Zugang zu den italienischen Kolonien versperrt seien Italien sei überzeugt, daß dieser ungerech te Zustand noch im Verlaufe dieses Krieges beseitigt werden würde. R o m, 4. Mai. Der »Corriere Pada n o«, das Blatt des Marschalls B a 1-b o, veröffentlicht einen scharfen Angriff gegen England, und zwar im Zusammenhänge mit der Nachricht, daß England und Frankreich beträchtliche Verstärkungen nach Ägypten, Syrien und Palästina entsendet hätten. »Das ist ein Zeichen«, schreibt das Blatt, »daß die Westmächte die Sperre des Mittelmeer's nur noch verstärkt haben. Die italienischen Handelsschiffe sind täglich Behinderungen durch die englischen Behörden ausgesetzt. Das ist ein unhaltsam-er Zustand, da Italien als Großmacht im Mittelmeerraum seine Lebensinteressen besitzt und es nicht dulden kann, in diesem Raume beleidigenden Schikanen ausgesetzt zu werden. Je mehr die Engländer im Mittelmeer den Bogen spannen, desto ungeduldiger wird das italienische Volk den Tag erwarten, an dem es die Fesseln sprengen wird, in denen es sich jetzt befindet.« Malta, 4. Mai. Reuter berichtet: Die Behörden haben auf ganz Malta die vollständige Verdunkelung angeordnet. Malta ist in Bereitschaftszustand versetzt worden. Auch Alexandria, das noch ein stärkerer Seestützpunkt England sgeworden ist, herrscht große Bereit Schaftstätigkeit. Die auf der Küste postierte Flugabwehr ist in voller Bereitschaft. Auch die Küstenbatterien wurden auf kriegsmäßigen Mannschaftsstand gebracht. Alle Urlaube sind widerrufen bzw. gesperrt. Auch die Wüstensicherung wurde bis zur Grenze Lybiens aufgestellt. Vor Alexandria stehen zahlreiche Geschwader der englischen und der französischen Flotte. Paris, 4. Mai. Wie der »Temps« aus Rom berichtet, wird in dortigen diplomatischen Kreisen das jugoslawisch-italienische Verhältnis eingehends diskutiert. Von besonderem Interesse seien für die italienische Diplomatie die jugoslawischrussischen Wirtschaftsverhandlungen, die von der italienischen Presse mit Ausnahme des Blattes »Italia« gebilligt wurden. Ebenso werden auch die jugoslawischbulgarischen Beziehungen in Rom diskutiert. Besonders das »Giornale d’Italia« veröffentlicht in der letzten Zeit längere Berichte über die Frage der jugoslawischbulgarischen Beziehungen. Ein Bericht des Sofioter Korrespondenten des genann ten Blattes rief sogar Sensation hervor-Auch das Blatt Cianos, der »Telegrafo«, veröffentlicht lange Aufsätze aus Beograd. Die italienische Presse zeigt ein überaus starkes Interesse an den Dingen im europäischen Südosten. Aus dieser In-teressenahme ist zu ersehen, daß Italiens Presse die Aufgabe hat, die Balkanstaaten davor zu warnen, sich in die Netze Englands und Frankreichs zu verfangen- Rudi Harasos von den Alliierten geräumt EngWche Truppen befinden sich nur noch bei Narvik / Chamberlain Eft Gegenstand heftiger Angriffe fei« der Opposition B e r ln n, 4. Mai. DNB berichtet: Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht erließ gestern die nachstehende Mitteilung: Die englischen Truppen haben sich aus dem Raum von Andalsnes zurückgezogen. Auch die Stadt Andalsnes ist in deutschen Händen. Die Befriedung Norwegens macht rasche Fortschritte. Die Demobilisierung der norwegischen Truppen in Westnorwegen wird fortgesetzt. Den deut sehen Truppen leisten nur mehr zersprengte norwegische Abteilungen, die über die allgemeine Lage nicht unterrichtet sind, ihren Widerstand. Nördlich von Trondhjem ruht der Gegner. Nördlich und südwestlich von Narvik drängt sich der Feind allmählich an die deutschen Stellungen heran. Die bisherigen Angriffe wurden von den deutschen Truppen abgewiesen. Deutsche Seestreitkräfte setzten die Verfolgung feindlicher Tauchboote erfolg reich fort, wobei im Skagerrak zwei feind liehe Tauchboote vernichtet wurden. Wie bereits in einer Sondermeldung; durchgegeben wurde, ist es deutschen Luftstreitkräften am 1. Mai gelungen, ein feindliches Geschwader zu zersprengen. Bomben mittleren Kalibers trafen nach zuverlässigen Ermittlungen einen englischen Flugzeugträger und einen Zerstörer wahrscheinlich aber auch einen zweiten Flugzeugträger. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschlossen. Gestern griffen unsere Luftstreitkräfte erneut die feindlichen Seestreitkräfte an. Ein Kreuzer wurde durch zwei Bombentreffer schwer beschädigt. Auf einem anderen Kreuzer konnte die Wirkung der Bomben infolge einer sich einschiebenden Nebelwand nicht genau beobachtet werden. Ein Transportschiff wurde durch Bombenwürfe versenkt. Eng lische Flugzeuge versuchten vergebliche Bombenangriffe auf Flugstützpunkte in Norwegen und Dänemark. London, 4. Mai. Reuter berichtet: Das Kriegsministerium erließ gestern abends die nachstehende Mitteilung: Im Einklang mit dem allgemeinen Rück zugsplan aus der unmittelbaren Nähe Trondhjems sind die alliierten Truppen gestern in Namsos wieder an Bord gegangen. Die Räumung von Namsos und die neuerliche Einschiffung erfolgten mit vollem Erfolg und ohne jegliche Verluste. Bei Narvik hat der Feind gestern Gegenangriffe unternommen, die abgewiesen wurden. Der Gegner ließ vor unseren Stellungen zahlreiche Tote zurück. Es wurden auch mehrere Gefangene gemacht Stockholm, 4. Mai. Wie der Berichterstatter der United Press aus diplomatischen Kreisen erfährt, haben die englischen und die französischen Truppen Namsos bereits geräumt. Die Franzosen sind bereits am vorigen Mittwoch abgezogen, die Engländer indessen verließen Namsos in der vorigen Nacht. Deutsche Patrouillen dringen jetzt widerstandslos in das vom Gegner geräumte Gebiet ein. In diplomatischen Kreisen wird darauf aufmerksam gemacht, daß Mittel- und Südnorwegen auf diese Weise vollkommen den Deutschen überlassen seien. Die kleinen norwegischen Verbände werden dem übermächtigen Gegner kaum mehr Widerstand leisten können. Sie werden sich zurückziehen oder einfach ergeben müssen. Dies dürfte für die sechste norwegische Division schicksalhaft werden, da sie als einzige regelrecht zu mobilisieren vermochte. Ganz Norwegen hat nur 30.000 Mann unter den Waffen. Die Ausrüstung ist jedoch unzureichend. London, 4. Mai. Die konservativen Abgeordneten Duff-Cooper, Höre Belisha und Amery hatten gestern eine Zusammenkunft, in der sie sich mit der in Norwegen entstandenen Lage -befaßten. Es handelt sich insgesamt um eine Gruppe von 15 Abgeordneten, die mit der Kriegführung des Kabinetts Chamberlain unzufrieden sind. Chamberlain ist jedoch nicht nur den Angriffen dieser Gruppe ausgesetzt, auch die Oppositionsführer Attlee, Sinclair und Lloyd George sind Gegner der bisherigen Kriegspolitik des Kabinetts In unterrichteten Kreisen glaubt man, daß der Rückzug der Alliierten nicht nur in England, sondern auch in Frankreich ernste Folgen zeitigen werde, da der französische Ministerpräsident Reynaud nur auf Grund der Zusage energischester Maßnahmen das Vertrauen erhielt. Der Beschluß, die alliierten Truppen aus Nor wegen zurückzuziehen, ist am vorigen Samstag einvernehmlich mit den Franzosen in der neunten Sitzung des Obersten Kriegsrates der Alliierten gefaßt worden. Ilolienifch-amenfanifcher Meinungsaustausch ITALIENS BOTSCHAFTER FÜRST COLONNA VON PRÄSIDENT ROOSEVELT EMPFANGEN. — DIE AUSSPRACHE DES AMERIKANISCHEN BOTSCHAFTERS PHILIPPS MIT MUSSOLINI UND CIANO. Rom, 4. Mai. Bezeichnend für die Haltung Italiens im Zusammenhänge mit dem jüngsten italo-ainerikanischen Meinungsaustausch ist die Tatsache, daß die italienische Presse die Aussprache Philipps-Mussolini sowie die Unterredung des Außenministers Graf Ciäno mit dem genannten amerikanischen Botschafter nicht einmal registriert. Wie man in Rom erklärt, .ist die Haltung Italiens unverändert geblieben. Diese Haltung wird von Virginio Gayda im »Giornale d’ 11 a 1 i a« präzisiert, und zwar wie folgt: »Italien ist nicht neutral, denn Italien ist der Verbündete des Deutschen Reiches und als solcher hat es seine Interessen zu verteidigen. Italien kann in diesem Konflikt nicht auf der Seite stehen.« Noch deutlicher äußerte sich in einer Ansprache an 600 cremonesische Landarbeiter, die nach Deutschland abreisten, der bekannte Faschistenführer Farinacci: »Italien kann nicht auf seinen Lorbeeren schlafen. Das alte Rom verlor seine Macht erst dann, als es durch den Geist des Pazifismus eingelullt worden war. Das ist einer R o m, 4. Mai. Wie aus Washington berichtet wird, empfing Präsident Roosevelt am 2. d. den italienischen Botschafter Prinz C o 1 o n n a in Anwesenheit des stellvertretenden Staatssekretärs Sumner Weites. Ueber den Inhalt der Aussprache, die nach der Unterredung Mussolinis mit dem hiesigen amerikanischen Botschafters Philipps erfolgt war, wird in Washington wie auch in Rom strengstes Stillschweigen bewahrt. London, 4. Mai. Dem Washingtoner Berichterstatter der »Times« zufolge ist die Vorsprache des italienischen Botschaf ters Prinz Colonna bei Roosevelt und Sumner Weites auf Anordnung der italienischen Regierung erfolgt. Sumner Weites hat in einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärt, daß den amerikanischen Staatsbürgern in Italien keineswegs der Rat erteilt worden sei, Italien zu verlassen. Bezüglich der Aussprache Mussolini —Philipps erklärte Sumner Weites, daß es sich hiebei lediglich um einen allgemeinen Gedankenaustausch gehandelt habe: der Gründe, daß wir nicht Pazifisten sein können. Wir werden deshalb, wenn die Stunde schlägt, alle aufspringen und dem Rufe des Duce gehorchen, der uns zum sicheren Siege führen wird.« Der Generalsekretär der faschistischen Partei, Muti, sagte bei dieser Gelegenheit u. a.: »Ich fühle mich glücklich, unter Cremoneser Feldarbeitern in dem Moment zu weilen, wo sie nach dem befreundeten Deutschen Reiche arbreisen, mit dem wir heute, wo es einen schweren- Existenzkampf führt, vollkommen solidarisch sind. Das italienische Volk, kompakt wie ein Granitblock, erwartet ungeduldig die Befehle des Duce.« 8. K. H. Prinzregent Paul auf der ungarischen Kunstausstellung in Beograd Beograd, 4. Mai. 8. K. H. Prinzregent Paul besuchte gestern die Ausstellung zeitgenössischer ungarischer Malerei im Kunstpavillon des Vereines Cvijeta Zuzoric aus dem Kalimegdan. Hitler unter 6000 deutschen Offiziersanwärtern Berlin, 4. Mai. (Avala.) DNB berich tet: Reichskanzler Hitler weilte gestern unter 6000 Offiziersanwärtern im Sportpalast. Der Führer sprach von ihren Abgaben an der Front im Kampfe um Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes. Am Schlüsse begrüßte den Kanzler im Namen der Anwesenden Generalfeldmarschall Gö ring mit dem deutschen Gruß. Papen zur Berichterstattung nach Berlin Ankara, 4. Mai. Reuter berichtet: Der deutsche Botschafter Franz v. Pa-p e n ist gestern zur Berichterstattung nach Berlin abgereist. Mussert mit »verschränkten Händen« Amsterdam, 4. Mai. Große Erregung löste eine Erklärung aus, die der bekannte holländische Faschistenführer Ing-Mussert für den amerikanischen Rund funk gegeben hatte. Ing. Mussert erklärte nämlich, er würde einem deutschen Angriff auf Holland mit »verschränkten Händen« gegenüberstehen. In gewissen holländischen Kreisen wird diese Erklärung Musserts als Hochverrat bezeichnet, wobei es nicht an Angriffen gegen die Re-gierung fehlte, die derartige Erklärungen durchgelassen habe. Wie es jedoch heißt, wollte die Regierung gegen Mussert und die holländischen Nationalsozialisten deshalb nicht einschreiten, weil sie dieser Bewegung durch die eventuelle Auflösung der legalen Verbände noch größeren Auftrieb ermöglichen würde. In der illegalen Opposition würde sich nämlich die Bekämpfung des Nationalsozialismus noch schwieriger gestalten. * Bel Appetitlosigkeit und Darmverstopfung bewirkt ein Glas natürliches »Franz-Josefa-Bitterwasser prompte Be lebung der darniederliegenden Verdauung und Reinigung des Darmkanals. Reg- S. br 15.485/35 Das Mittelmeer im Brennpunkte des Weltinteresses Der Kampf um das Mittelmeer ist schon alten Datums ln dem Moment, wo Englands Regierung die bekannte Ordre erließ, derzufol-ge englische Handelsschiffe die Mittel-meerwege zu meiden und die Route um das Kap der Guten Hoffnung zu wählen haben, richteten sich alle Blicke auf das Mittelmeer. Englische Flugzeuge benützen seit gestern nicht mehr italienische Zwischenlandehäfen... Chamberlain selbst hat in seiner am 2. d, M. im Unterhaus gehaltenen Rede auf die Umdisponierung von Teilen der Home Fleet in den östlichen Teil des Mittelmeeres hingewiesen. Dadurch ist die Spannung mit besonderer Berücksichtigung der Kriegslage im Norden in ein neues Kraftfeld der europäischen Politik verlegt worden: in das MittelländischeMeer. Ob man von einem neuen Kraftfeld im verbalen Sinne sprechen kann, ist allerdings schwer zu sagen, denn der Kampf Um das Mittelländische Meer ist schon sehr alten Datums. Das Mittelländische Meer ist nämlich der »Wasserrücken«, auf dem sich die mannigfaltigsten Wasserstraßen kreuzen. Industrieprodukte des Westens und Rohstoffe aus den tropischen Ländern kreuzen sich auf diesen Seewegen, die für manche Staaten nachgerade vitales Interesse bedeuten. Das Mittelländische Meer — eine im wahren Sinne des Wortes »historische See« — war schon in ältesten Zeiten mit seinem Inselreiohtum die klassische Schule der Seeschiffahrt für die westlichen Nationen. Um jedoch die Bedeutung des Mittelländischen Meeres nur einigermassen zu erkennen, genügt ein Hinweis: von 35 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern an den Gestaden des Mittelländischen Meeres befinden sich 24 direkt am Ufer °der in der unmittelbaren Nähe desselben. Im Altertum führten die Handelsstraßen über Karthago, Antiochila und Alex and r i a, die als Hauptstädte in voller Blüte waren. Später, im Mittelalter, Waren vor allem Konstantinopel' Und Venedig die großen Handelsplätze, zu denen sich in der Neuzeit auch Marseille gesellte. Die dritte Periode der großen handelspolitischen Bedeutung des Mittelländischen Meeres datiert seit 1869, als der S u e z-K anal feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde. Hierdurch wurde der Wasserweg zwischen dem Atlantik und dem Indischen Ozean verkürzt. Mit der Errichtung des Suez-Kanals wurde in der Tat ein neues Kapitel der Geschichte des Mittelländischen Meeres - aufgeschlagen. Bis zu diesem Zeitpunkt mußten die Schiffe von Hamburg nach Bombay um das Kap der Guten Hoffnung 11.220 Seemeilen zurücklegen, von Marseille bis Bombay 10.560 Meilen. Durch die Eröffnung des Suez-Kanals wurde der Wasserweg von Hamburg bis Bombay auf 6420 und von Marseille nach Bombay auf 4368 Seemeilen abgekürzt. In einem - ähnlichen Verhältnis steht selbstverständlich auch der Wasserweg von England nach Indien. Als größtes Kolonialimperium nimmt Großbritannien -an der Seefahrt im Mittelmeer den ersten Platz ein. Die Seefahrt nach Indien wird durch maritime Stützpunkte in Gibraltar, Malta, auf Cypern und in Aegypten gesichert. Vor dem Weltkrieg stand Deutsch fand mit seinem .Schiffahrtsverkehr an der zweiten Stelle, die nach dem Kriege an Italien abgetreten wurde. Durch die Schaffung von . Italien isc h-0 s t a f r i k a und ganz besonders durch die Einverleibung Abessiniens wurde auch Italien zu einer großen Kolonialmacht. Der Wasserweg nach Indien und nach Austra-fien, stellt für Großbritannien ein vitales Interesse dar. Es gab in längst verstrichenen Zeitläuften wohl Perioden, in denen der Wasserweg durch das Mittelländische Meer mit Seeräubertum und Romantik ver knüpft war. Auch vor der Errichtung des Suez-Kanals wickelte sich der Handelsverkehr mit den Ländern des Indischen Dzeans und des Fernen Ostens über das Mittelländische Meer ab, obzwar es damals eigentlich ein abgeschlossener See war. Der einstige Reichtum Aegyptens läßt sich sehr leicht auf die Tatsache zurückführen, daß Ägypten gemeinsam mit den moslimischen Ländern des Nahen Ostens alle Handelsfäden in ihren Händen hielt. Das war bis zum Jah- re 1497 so, als der Portugiese V a s c o de Gama an der afrikanischen Küste die Wasserstraße fand, die um das Kap der Guten Hoffnung führt. Diese Entdeckung war für die Schiffahrt jener Zeit von epochaler Bedeutung. Nicht nur die Rücksichten auf die Gefahren und Schwie rigkeiten waren es, die den Weg über trockenes Land bei Suez erschwerten, auch die Transportfinanzierung spielte hie bei eine große Rolle, da der Seeweg, obwohl er doppelt so lang war, billiger zu 'Stehen kam. Der östliche Teil des Mittelmeeres und das Rote Meer hörten auf Sackgassen für Handelsschiffe zu sein, nachdem der Suez-Kanal sich mit den Meeresfluten ge- London, 4. Mai. »Evening Standard« meldet aus Moskau, daß die jugoslawisch russischen Wirtschaftsverhandlungen derart günstig fortschreiten, daß es bereits in einer Woche zur Unterschrift des Abkommens kommen könnte. Den Hauptgegenstand der Verhandlungen sollen rus EINE SENSATIONELLE ERKLÄRUNG IN ANSPIELUNG AUF DIE LAGE S o f i a, 4. Mai. Die Sobranje hat in ihrer gestrfigen Vollsitzung das bulgarischsowjetrussische Wirtschaftsabkommen einstimmig genehmigt. In der Debatte erhob sich der Abg. Janev als Hauptredner, indem er eine nachgerade sensationelle Erklärung abgab. Janöv verwies in seiner Erklärung auf die in der jüngsten Zeit vertieften Beziehungen zwischen Mos kau und Sofia sowie auf die gemeinsamen Interessen der beiden Länder. Janev stellte sodann fest: »Unsere Politik ist in jeder Hinsicht festgelegt durch die Tatsache, daß Bulga rien und Sowjetrußland als neutrale Staaten die engsten Wechselbeziehungen unterhalten. Diese Politik hat sich in der letzten Zeit als ein wertvoller Beitrag zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens auf dem Balkan erwiesen. Die Neutralität ist jedoch in der letzten Zeit ein fiktiver Begriff geworden. Darüber sind wir durch den bisherigen Verlauf des Krie ges unterrichtet worden. Wir müssen des füllt hatte. Die Entfernung zwischen Europa und dem Fernen Osten wurde um zwei bis drei Wochen der Schiffsreise ver kürzt. Selbstverständlich wurde damit auch der Wettstreit um die Kontrolle von Suez zwischen den imperialen Mächten immer heftiger. Die Westmächte müssen Italiens vitales Interesse am Mittelmeer nach wie vor anerkennen, ganz besonders aber nach der Schaffung von Italienisch - Ostafrika. Im gentleman ag reemen t, das am 16. April 1938 zwischen Italien und England zum Abschluß gebracht worden ist, heißt es, daß das Mittelländische Meer lebenswichtige Wasserstraßen Englands aufweise und daß es außerdem der Lebensraum Italiens sei. In der letzten Zeit wurde Italiens Recht auf diesen Lebensraum in einer ganz bestimmten Ausschließlichkeit betont, die in London als im Widerspruch zum gentleman agreement ausgedeutet wird. Italien betrachtet demnach das Mit- sische Lieferungen von Petroleum für Jugoslawien bilden. London, 4. Mai. »Daily Telegraph« veröffentlicht eine Unterredung, die sein Berichterstatter in Moskau mit einem Mit glied der jugoslawischen Delegation gehabt hat. Der Vertreter Jugoslawiens er- DER SOBRANJE — EINE DEUTLICHE IN TÜRKISCH-THRAZIEN halb damit rechnen, daß wir jeden Augen blick überfallen werden können. Ich spreche daher die Ueberzeugung aus, daß uns die Sowjetunion nicht nur politisch, sondern auch militärisch beistehen würde für B e r 1 i n, 4. Mai. DNB. Zum Beginn des neunten Monates des europäischen Krieges ziehen die deutschen Zeitungen die Bilanz des bisherigen Verlaufes und gelangen zu der Ueberzeugung, daß bereits wichtige Entscheidungen erzielt worden seien. Nach sieben Monaten Kriegführung seien die Alliierten zu der Ueberzeugung wandte Italien sein Augenmerk vor allem dem Ausbau seiner Flotte zu und vermochte sich so in die Reihe der ersten Seemächte der Welt zu stellen. Für die Alliierten ist es jetzt vollkommen klar, daß sie absolute Herren des Mittelmeerraumes nur in dem Falile sein ' können, wenn Italien auf ihrer Seite steht. Im entgegengesetzten Falle könnte das ' Mittelmeer Schauplatz von Flotten-, Luft-und Landkämpfen werden, die für den Ausgang des Krieges schicksalshaft wer->den könnten. Der Ernst der Lage im Raume des Mittelländischen Meeres ist nicht zu verkennen. Man denke nur an die Türkei, die vollkommen auf der Seite Englands und Frankreichs steht und nur auf das 'Stichwort wartet. General W e y g and steht mit seiner Armee irgendwo in Syrien, Aegypten ist ebenfalls Basis der E n g 1 ä n d e r, ebenso Cypern, Haifa, Port Said, Malta und Gibraltar. Die wichtigsten itadiemi sehen Stützpunkte ■'sind der Dodekanesos, Pantelleria, Tripolis, Cagliari, Trapami, Messina, Syracus, Tarent, Brindisi, Bengasi, Tobruk, Genua Spezia, Gaeta und Neapel. F r ank-r e i c h s Stützpunkte im Mitteimeer sind Marseille, Toulon, Ajaccio, Mers el Ke-'bir, Oran, Algier, Biserta und Sfax. Es ist augenblicklich schwer, die stichhältigsten Gründe für die jüngsten Schiffahrtsmaßnahmen Englands ausfindig zu machen. Sicher ist nur, daß England im Hinblick auf die Kürze des1 Seeweges über Suez ein großes Opfer auf sich genommen hat, wenn seine Schiffe von nun an um das Kap der Guten Hoffnung fahren müssen, als ob Suez gar nicht existieren würde. Die Weft blickt- gespannt ins Mittetmeer- gelangt, daß Deutschland weder militärisch noch wirtschaftlich zu besiegen sei. Aus diesem Grunde hätten sie im achten Monat versucht, den Krieg auf Norwegen zu erweitern. Das Ergebnis war eine totale Wendung der strategischen Lage zugunsten Deutschlands. In London und in (Fortsetzung auf Seite 4) poerJa: ^FRANKREICH ' Marseiile { "//f * juoo- V / WlA WIEN ^ &■’ rZ.65 vtte'ez Valencii' Mhon F3lm3 v.,,,,-® oibrahar Biserlac Neipel* Trapani tMAROKKo'ALGERlEN>TUNlS.£M:,v Ol-, N DodekaneXJ G3Š223'* ITALIENISCH Ostüfzpunkfe VW SPANISCH • E23 FRA NZffS/SCH'fX « BRITISCH Jlc " Bengaui {ÄGYPTEN .. telländische Meer als seine ausschließliche Interessensphäre. Aus diesem Grunde beckem. Günstiger Verlauf der Moskauer Verhandlungen Der zngosiawifch-mMHe Wirtschaftsvertrag dürfte schon in einer Woche abgeschlossen werden GowjetrWand wird Bulgarien im Angriffsfalle verteidigen Zn den neunten Monat des europäischen Krieges EINE BILANZ DER DEUTSCHEN PRESSE. — DIE GEGENWÄRTIGE LAGE UND DIE ERWARTUNGEN IN DEUTSCHLAND. klärte dem englischen Berichterstatter, daß die Verhandlungen einen sehr günstigen Verlauf nehmen, daß sie aber trotzdem noch eine Woche beanspruchen- dürften. Die Verhandlungen würden bezüglich des Abschlusses eines Handels-, Schifffahrtsverkehrs- und des .Clearingvertrages geführt. den Fall, daß wir angegriffen werden soll ten. Wir können uns deshalb darauf verlassen, daß unsere Unabhängigkeit gesichert bleibt.« Die Ausführungen Janevs wurden von der ganzen Sobranje mit frenetischem Bei fall gebilligt. In Beobachterkreisen glaubt man annehmen zu dürfen, daß die Darlegungen Janevs eine Anspielung auf die Möglichkeit eines türkischen Einbruches aus der Richtung von Adrianopel sind. Nur Türkisch-Thrazien wird als eventuelles Aufmarschgebiet in der Richtung aus dem Nahen Osten bezeichnet. oft Tage AM MONTAG UND FREITAG BIS AUF WEITERES KEINE VIEH- UND SCHWEI ; ZCCHLACHTUNGEN — IM GASTGEWERBE KEINE FLEISCHGERICHTE AN LIESEN TAGEN — jUNGKÄLBER UND TRÄCHTIGE KÜHE DÜRFEN ÜBERHAUPT NICHT GESCHLACHTET WERDEN Die starke Vieh- und Fleischausfuhr, vornehmlich nach Deutschland, die seit Kriegsausbruch allenthalben zu beobach ten ist, brachte es mit sich, daß die reichen Vieh- und Schweinebestände in Jugoslawien allmählich gelichtet werden. Um eine Fleischknappheit in unserem Staate zu verhindern und für den Nachwuchs zu sorgen, wurde jetzt eine Verordnung ausgearbeitet, die entsprechende Maßnahmen verfügt und vor allem die Schlachtungen etwas einschränkt. Die Verordnung wird in den nächsten Tagen im Amtsblatt-erscheinen. Nach den neuen Bestimmungen dürfen in ganz Jugoslawien an Montagen u. Freitagen Vieh, Kälber und Schweine nicht geschlachtet werden, ausgenommen die für den Export bestimmten Tiere, die auch an diesen Tagen geschlachtet wer- •den können. Der Montag und der Freitag sind als fleischlose Tage anzusehen, an welchen frisches Rind-, Kalb, und Schwei nefleisch nicht verkauft werden darf. Im Gastgewerbe darf an diesen beiden Wochentagen kein Fleischgericht zubereitet werden. Ferner wird verfügt, daß Jungschweine im Alter unter sechs Monaten nur zweimal in der Woche, Donnerstag und Sonntag, geschlachtet und verkauft werden dürfen, ebenso dürfen Jungschweine nur an diesen Tagen in den Gasthäusern zubereitet werden. Kälber unter einem Jahr sowie auch trächtiges Vieh darf bis auf weiteres überhaupt nicht geschlachtet werden. Zuwiderhandelnde haben strenge Strafen zu gewärtigen, bis zu 50.000 Dinar Geldbuße-und bis zu 30 Tagen Arrest. Mondor, Samstag, den 4. Mai bestehenden Linie bis Maribor geführt werden. Die neue Fernsprechlinie Maribor—Bachern müßte für Sommerfrischler auch die eintreffenden Telegramme dem Postamt im Postlerheim durchgeben. Die Berghütten sowie die Wochenendkolonien am Bachern würden dann in kürzester Zeit mit dem Postamt ihre Verbindung erhalten. Eine dritte Forderung der Öffentlichkeit bezieht sich auf die Automat!- ere VoWechMmfft WH NEUE POSTÄMTER IN DER UMGEBUNG VON MARIBOR UNBEDINGT ERFORDERLICH. — DIE TELEPHON VERBINDUNG MIT DEM BACHERN UNERLÄSSLICH. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß in den letzten Jahren unser Postwesen gewisse Fortschritte zu verzeichnen hat, die von der Öffentlichkeit mit Genugtuung begrüßt wurden. Es sei u. a. nur darauf 'verwiesen, daß- es endlich gelungen ist, die Postverwaltung zu veranlassen, das Marilborer Fernsprechnetz zu erweitern und jetzt einige Kilometer neuer Kabeln in den Hauptstraßen in besondere Betonkanälen zu verlegen, so daß einige Hundert neue Telephonabonnenten werden Fernsprechanschluß erhalten können. Vor einem Monat erhielten wir auch die schon vor Jahren versprochenen Kraftwagen, die die Paketpost zustellen u. die Verbindung der Postämter in der Stadt und in Studen ci, mit dem Bahnhof bewerkstelligen. Damit‘-ist jedoch noch nicht alles getan und unser Postwesen wird1 sobald als möglich noch weiter ausgebaut werden müssen, weil der allgemeine Fortschritt Nordslaweniens und insbesondere der Staatsgrenze dies gebieterisch erheischt. So darf mit der Errichtung neuer P O'S t ä-in-t-e r in der Umgebung von Paris würde man alles mögliche geben, wenn dies anders sein könnte. Der Blitzschlag Deutschlands,in Norwegen hat den von den Engländern provozierten Krieg zu,einer großen Gefahr für England selbst gemacht. England wird Norwegen entigül tig den Deutschen überlassen müssen oder‘aber wird es sich dazu entschließen, müssen, seine Kriegsflotte trotz der bewiesenen Ueberlegenheit der deutschen Luftwaffe zu opfern. Aehnlich sei auch die Niederlage der 'Alinerten auf wirtschaftlichem Gebiet.; Enghand — so stellt die deutsche Presse in ihrer Bilanz fest — ist von jeglicher Einfuhr aus Skandinavien und aus dem Baltikum-;abgeschabten. Hitler habe mach, demtKriege, in Polen den Westmächten? neuerdingsKdemFfieden angeboten. Eng-1, land und Frankreich hätten jedoch das! Angebot, abgelehnt ' und den Kampf gefordert, dcmSsthr auch-erhalten -haben. Inj Deutschlandf —«sö?Die Ausfuhr von Eiern, welche für die Ge-rieranlagen in Deutschland bestimmt sind, begonnen. Es wurde bereits gemeldet, daß die Eierausfuhr nach Deutschland schon auf normale Weise vor sich geht und daß in kürzester Zeit der Export von für die Kühlanlagen in Deutschland bestimmten Eier beginnen wird. Wie man nunmehr er. fährt, hat dieser letztere Export bereits begonnen. Die Reichsstelle für Eier hat auch schon die neuen Preise für die nach Deutschland importierten Eier festgesetzt. Diese Preise sind um 84 Dinar niedriger als die aus der vergangenen Woche. Die Preissenkung erstreckt sich auf alle Sorten von Konsumeiern und Eiern für die Gefrieranlagen. Für die Konsumware sind die neuen Preise wie folgt, festgesetzt worden (in Klammern sind die Preise aus der vergangenen Woche angegeben: Klasse D 1036 (1120), C 1176 (1260), B 1246 (1330) A 1316 (400) und F 1386 (1470) Dinar. Die Preise der für die Gefrieranlagen bestimmten Eier sind um je 56 Dinar höher. Intensivierte Wirtschaft in RumÄnienöl Der Verband der rumänischen Petroleumindustrie hat dem Petroleumgeneralkommissar Ghero Netta eine Denkschrift überreicht. Es werden Maßnahmen vorge-schlage, die einer 26 bis 30 %igen Produktionserhöhung dienen. Danach soll die Erforschung und die Ausbeutung von Erdölvorkommen erleichtert und den Petroleumsgesellschaften die Materialbeschaffung aus dem Ausland freigestellt werden, da die einheimische Industrie um 30 bis 100 % teurer liefere als das Ausland. Ferner wird eine Reduzierung der staatlichen Abgaben und die Vereinfachung der vom Staat für die Beförderung, den Export und die Versorgung der Inlanddepots eingeführten Formalitäten verlangt, die äußerst umständlich und zeitraubend seien. Auch auf die Notwendigkeit einer rascheren Liquidierung der Zah Jungen aus dem Ausland durch die rumänische Nationalbank wird*als dringendr erforderlich bezeichnet. X Mariborer Stechviehmarkt vom 3. d. Zugeführt wurden 156 Schweine, wovon 105 verkauft wurden. Es notierten: 5 bis 6 Wochen alte Jungschweine 130—155, 7 bis 9 Wochen 140—160, 3 bis 4 Monate 240—285, 5 bis 7 Monate 380—450, 8 bis 10 Monate 485—600, einjährige 830 bis 900 Dinar pro Stück; das Kilo Lebendgewicht 8 bis 10 und Schlachtgewicht 12 bis 15 Dinar. X Die Webereien erhalten fortan die Baumwollgarne von den inländischen ,-Spinnereien nur auf Grund eines Zutei- lungsscheines der Garnzuteilungsstelle, die im Schöße des Textilindustrieverbandes in Beograd ins Leben gerufen worden ist. Die jetzt erfolgten Zuteilungen gelten nur für die Monate Mai und Juni, soweit die entsprechenden Anmeldungen bereits vorgenommen worden sind. Gleichzeitig wurde der Preis für Vigognegarne festgesetzt und beträgt 29 bzw. 33.25 Din pro Kilo. X Da in der Frage der Schwarzkohlen-und der Kokseinfuhr aus Böhmen-Mähren Schwierigkeiten im Wege stehen, wurden entsprechende Besprechungen mit den Prager Stellen eingeleitet. Es wird damit gerechnet, daß die Schwierigkeiten schon in kürzester Zeit behoben sein werden. X Bestätigte Ausgleiche: Franz č a n-č a 1 a, Kaufmann in Maribor, Glavni trg, Quote 50%, zahlbar in sechs dreimonatigen Raten, sowie Anton Sajovic, Rollfuhrunternehmer in Petrovče bei Celje, Quote 40%, zahlbar in zehn Monatsraten. X Pflaumenkerne werden nach einer Mitteilung von amtlicher Beograder Stelle zur Erzeugung von Filtern für Gasmasken nicht mehr angekauft. X Sinkende rumänische Getreideausfuhr. Im Monat März d. J. belief sich die Getreideausfuhr Rumäniens auf 100.019 Tonnen gegenüber 152.926 Tonnen im März 1939. Die wichtigsten Abnehmer des rumänischen Getreides waren Italien mit 41.020, Deutschland mit 26.950 und England mit 10.485 Tonnen. X Preßburger Donaumesse 1940 wurde für die Zeit vom 1. bis 8. September anberaumt. Für die Durchführung der Messe sowie zur Vorbereitung der Beschickung auswärtiger Messen durch die slowakische Wirtschaft wird vom slowakischen Wirtschaftsministerium eine eigene Komission bestellt werden. X Frankreich beschlagnahmt norwegische und dänische Guthaben in Syrien— Libanon. Die französischen Mandatsbehör den legten Beschlag auf alle Guthaben norwegischer und dänischer Firmen im Mandatsgebiet Syrien-Libanon. Zahlungen an norwegische und dänische Lieferanten müssen seitens der syro.libanoni-schen Bevölkerung an die dortige Landes bank geleistet werden, die sie ihrerseits einem gesperrten Sonderkonto gutbringt. X Neue griechische Schiffahrtsgesellschaft. Unter dem Namen »Frachtschiffahrt Aikatherini AG« wurde mit dem Sitz in Piräus eine neue Gesellschaft z. Durchführung von Seetransporten durch eigens oder geewharterte Schiffe und aller Reedereitätigkeiten sowie für Steinkohlen-handel usw. gegründet. X Keine belgischen Ausfuhrlizenzen für ‘Roheisen mehr. Die belgische Regierung hat bis auf weiteres die Ausstellung von Exportlizenzen für Roheisen eingestellt. Der Mangel an Gießereiroheisen in Belgien hat diese Maßnahme notwendig gemacht. Die Inlandspreise in der Höhe von 900 bis 925 bfr. werden als zu niedrig bezeichnet, um die Produzenten von Gie-ßereiroheisn anzuregen. Von dem belgischen Ausfuhrverbot wird insbesondere Frankreich betroffen. X Keine norwegischen Heringe mehr für Frankreich. Die deutsche Aktion in Dänemark und Norwegen hat den Franzosen wirtschaftliche Schwierigkeiten be reitet. Das gilt nicht zuletzt auch für das Gebiet der Fischwirtschaft, da viele norwegische Heringe nach Frankreich ex-fportiert zu werden pflegten. X Indiumgewinnung in Rußland, ln rtien letzten Jahren sind in Rußland wissenschaftliche Forschungsarbeiten über «Indium — eines der seltsamsten Elemente, das nur in verschwindend geringen «Mengen auftritt aufgenommen worden. ffm Kaukasus, in Nordkirgisien, in Kasachstan, im Fernen Osten, in Tadschikistan und anderen Gegenden sind Zinklager u. Zink- und Bleivorkommen entdeckt worden, die Indium enthalten. Die Forschungs arbeiten ergaben, daß die kaukasischen, mittelasiatischen und fernöstlichen Zinkerze zu den an Indium reichsten Erzen der Welt gehören. In Moskau und Kiew ist in den wissenschaftlichen Institutionen für seltene Metalle die Technologie der Herstellung eines Indiumkonzentrats aus Abfällen der Zinkproduktion ausgearbeitet worden. Kuli ur-Cfir Das Berliner Milharmomfche Orchester WIE DAS ORCHESTER GEGRÜNDET UND WIE AUS EINER ROLLSCHUHBAHN DIE PHILHARMONIE WURDE. Das Berliner Philharmonische Orchester gastiert am 7. Mai in Preßburg, am 8. in Budapest, am 11. und 12. in Bukarest, am 14.. 15. und 16. in Sofia, am 18. und 20. Mai in Beograd und am 21. Mai in Zagreb. Unter dep europäischen Orchestern ist das Philharmonische Orchester in Berlin nicht nur eines von den wenigen, die Weltruf haben, sondern vor allem auch eines, das ganz unabhängig von der Bindung an ein Theater, ganz auf sich gestellt als reines Konzert-Orchester sich zu überragender Höhe entwickelt hat. Seine Geschichte geht auf über 50 Jahre zurück und ist aufs engste mit der Geschichte' Berlins als Musikstadt verbunden. Seine bedeutende Stellung errang das. Orchester, seit Hans von Bülow an seine Spitze trat. In energischer Disziplinierung, in musikalischer und geistiger Erziehung gab er ihm die Basis, auf der es sich weiter entfalten konnte. Bülows scharfer Intellekt und seine ausßergewöhnliche Führerbegabung leiteten das Orchester zur Erfassung aller Stilarten der Musik an, von den klassischen Meistern bis herauf zur Neuzeit. Unter Bülow gewannen die Musiker eine damals noch ungeahnte, unvergleichliche Universalität des Repertoires. Sie verdanken ihm die vorbildliche Ensembledisziplin und zugleich die größte Elastizität, die Fähigkeit, der Interpretation ihres Meisters bis in die feinsten Unterschiede der Zeichengebung zu folgen. War Bülow im Grunde der erste moderne Dirigent, der das erste musikalische Kunstwerk aus seinem Charakter-und Gemiihtsgehalt, aus seinem Stil heraus interpretierte, so waren die Philharmoniker das erste moderne Konzert-Orchester, das in diesem Sinne erzogen und für seine führende Stellung im europäischen Musikleben fähiggemacht wurde. — Nach Bülow kam das Orchester vorübergehend in die Hände anderer bedeutender Dirigenten jener Zeit. So teilen Sich im Winter 1894-95 der damals 30-jährige Richard Strauß und Gustav Mahler in die Leitung. Aber schon drei Jahre später ging Richard Strauß zur Königlichen Oper. Sein Nachfolger wurde Arthur Nikisch, dessen Art in gewissem Gegensatz zu derjenigen Hans von Bülows stand. Nikisch bis dahin und auch weiterhin Dirigent des berühmten Gewandhausorchesters in Leipzig, war in erster Linie Gefühlsmensch, ein Musikant aus feinstem Instinkt, ein.Künstler des größten Empfindens für die Psyche der Musik, für Stufungen des Klanges. Unter seiner Leitung erreichte das Or- vereinigt. Denn das Entscheidende, Große in Furtwänglers Interpretation-gleichviel ob er Beethoven, Bruckner, Mozart, Schubert oder ein Werk der heutigen Generation dirigiert — ist die tiefe geistige und gefühlsmäßige Erfassung des Kunstwerkes. Er wird in diesem Sinne der nach-schöpferschen, synthetischen Darstellung und Gestaltung der Musik als der führende deutsche Dirigent gefeiert. Das Berliner Philharmonische Orchester ist durch ihn zu einem Orchester geworden, das in seiner Eigenart und künstlerischen Zusarn mensetzung nur ganz wenige seinesgleichen in der Welt besitzt. Hier ist zwischen Dirigenten und Orchester eine Einheit geschaffen, die beide zu einem untrennbaren Begriff gemacht hat. Gleich dem großen Virtuosen bereist das Orchester auch während des Krieges Deutschland um die ihm wirtschaftlich freund- ben Jahr erhielt dieses erste autonome Orchester Deutschlands auch seinen Namen: Berliner Philharmonisches Orche- ster. Diese Geschichte wäre nun aber nicht vollständig, wollte man nicht auch die Berliner Philharmonie darin erwähnen, die weltberühmte Stätte, in der die Ber- liner Philharmoniker unter Furtwängler noch heute wirken. Als jene 51 Mann sich damals selbständig machten, fehlte es an einem geeigneten Konzertsaal. Ein findiger Unternehmer wußte Rat. Er erwarb einen großen Saal, den »Central Skating Rink« in dem man bis dahin dem schönen Sport des Rollschuhlaufens gehuldigt hatte. Die nötigen Umbauten waren bald erledigt. Und schon am 17. Oktober 1882 ■konnte ln dem neuen Raum, dem man den Namen »Philharmonie« gegeben hatte, das erste Konzert der »Philharmoniker« stattfinden. TWEvwsky hat Sompmfieber ZU SEINEM 100. GEBURTSTAG AM 7. MAI $940. — Von Franz Heinrich P o h l. schaftlich verbundenen neutralen Länder, schreitet der Komponist zum Dirigenten Januar 1888. — Die Mitglieder des berühmten Leipziger Gewandhausorchesters haben ihre Plätze eingenommen und ‘stimmen die Instrumente. Hin und wieder blickt ein Musiker zum Künstlerzimmer hinüber oder macht eine Bemerkung zu seinem Nachbarn. Heute ist ein Ereignis besonderer Art .zu erwarten: Die Generalprobe eines Konzertes mit russischen Wer ken, dirigiert vom Tonschöpfer selbst: Peter Iljitsch Tschaikowsky. Da öffnet schon der alte krumme Orchesterdiener die Kün-stterzimmertür und, von dem würdevollen Kapellmeister Prof. Reinecke geführt, Forscht man nun nach dem Ursprung pult, ein schlanker, spitzbärtiger Mann, dieses internationalen anerkannten, be- dessen prachtvoll gewölbte Stirn aufrühmten Orchesters ,so erhält man, merkwürdige Auskunft. Im Grunde genommen verdankt es seine Entstehung und seinen Aufstieg nämlich — einem höchst prosaischen Streit. Bis zum Jahre 1882 gab es in Berlin ein Orchester, das ein schlesischer Musikus namens Benjamin Bilse leitete. Bilse war ein geschäftstüchtiger Mann. Er plante für den Sommer 1882 eine Kon fällt. Prof. Reinecke spricht ein paar Begrii-,'ßungsworte und übergibt Tschaikowsky seinen Taktstock. Die Streicher klopfen mit ihren Bogen auf die Pulte, die anderen Musiker klatschen in die Hände — ein freundlicher Empfang. Aber was ist das? Verwundert blicken die Künstler den Dirigenten an. Er hat wohl Lampenfieber, zertreise nach Warschau, wollte aber das! dieser durch seine neuartige, melodienrei ehester eine edle Klangfülle, Klangsinn- üchkeit, wie kaum zuvor, gewann es eine bezaubernde Geschmeidigkeit in der Wiedergabe differenziertesten psychischen _Ausdrucks. Das bedeutet unter anderem auch daß jeder einzelne Musiker, vor allem aber die Führer der Instrumentengrup Pen sich individualisieren mußten, wenn das Gesamtorchester einer derartigen Differenziertheit fähig sein sollte. Und noch etwas anderes gab Nikisch, vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten seiner Tätigkeit, dem Orchester: seinen international gefestigten Ruf. Fr führte seine Musiker in fast allen europäischen Ländern wiederholt zu nachhaltigen Triumphen. Oie Folge war, daß die namhaftesten Dirigenten Europas in Berlin mit den Philharmonikern Gastkonzerte gaben, daß also eine höchst lebendige Wechselwirkung entstand, in der das Orchester eine einzigartige Virtuosität und Vielfalt der Aus-drucksmöglichkeit erlangt. Nach dem Tode von Nikisch f 1922) wurde Wilhelm Furtwängler an die Spitze der Kapelle berufen, wiederum eine Neuartige Persönlichkeit, wiederum eine ausgesprochene Führcrnatur, die in sich Manches Wesentliche ihrer Vorgänger Risiko nicht übernehmen. Das sollten vielmehr seine Musikanten tun. Diese weigerten sich nun aber, einen für sie bedenklichen Kontrakt zu unterschreiben — der Krach war da. Bilse verzichtete auf ihn und machte sich selbständig. Die Führung der damals 51 Mann stanken Kapelle übernahm der zweite Hornist, dem ein zweiter Geiger und zweiter Fagottist zur Seite standen. Noch im selben Jahr veranstaltete die wackere Truppe in Berlin eine Reihe erfolgreicher Konzerte. Im sel- che Musik berühmt gewordene Russe? Feuerrot ist er im Gesicht, auf der Stirn steht ihm der Schweiß, die Augen irren umher, und der Tatktstock zittert in der schlanken, gepflegten Hand. Mit heiserer Stimme stottert er ein paar -unverständliche Worte hervor und gibt dann das Zeichen zum Beginn. Die Künstler haben schon unter den berühmtesten Dirigenten der Welt gespielt und machen ihre Sache ausgezeichnet, auch wenn sie am Dirigenten so wenig Unterstützung haben wie an Dichter und DolkSMrer ZU BJÖRNSONS 30. TODESTAG AM 26. APRIL. — Von Fritz Alfred Z i m m e r. Ibsen und B j ö r n s o n, um die sich durch Vermählung ihrer Kinder auch ein blutverwandtschaftliches Band schlang, sind die beiden großen neuen Dichtergestalten Norwegens gewesen. Sie waren beide streitbare Wegkünder mit dem gemeinsamen Ziele der geistigen Befreiung des Menschen. Björnsons, der unverwüstliche Le-bensbejaher, war mit dem schönen Schwung seines Herzens auch ein bedeutender Volksredner, Journalist und Agitator für seines Vaterlandes politische Selbständigkeit und die Hebung des nor- weil dieselbe Ehrung für den Dichter Kielland verweigert wurde. Björnsons Gedichte, deren bešte nach dem Vorbilde der Lieder und Sagen seines Volkes geschaffen sind, leben in seiner norwegischen Heimat. Seine Meisterdramen (er hat außer ihnen auch ein paar ileichtere Unterhaltungsstücke geschrieben) gehen heute noch über die europäischen Bühnen. Von ihnen sind zu nennen: das Präludium »Zwischen den Schlachten«, das prächtige nordische Frau enbild »Leonarda« und das Alterlustspiel »Wenn der junge Wein blüht«, vor allem wegischen Bauernstandes. Björnstjerne aber »über die Kraft« (-sein Fauststück) Björnson: das bedeutet Bärenstern Bärensohn. Stark und hochgewachsen wie ein Eichenstamm seiner Heimat, stand er wie ein alter Bauernkönig und Wikingsproß vom Nordmeer im Leben, mit einer blonden Löwenmähne ums Haupt und immer wieder in leidenschaftlichen und manchmal auch eigensinnigen Kämpfen entbrannt. Ob Björnson als Redakteur oder freier Schriftsteller, als Theaterdirektor dtier still dichtender Urlauber in Kristiania oder Bergen, in Kopenhagen oder Hamburg, in München oder Rom, auf seinem- Gute in Gudbrandsdal oder in Paris lebte, immer war er, warm und wacker, edel und gütig, der Anwalt seines Volkes, der starke Hüter hoher Ideale und.der stolze Prophet der siegreichen Macht des Gedankens. Für seinen untadeligen Charakter - greifend. Herrlich sind auch des Dichters zeugt z. B. die Tatsache, daß er das ihm i Briefe an seine Tochter Bergliot. Wer den vom norwegischen Storthing (Landtag) | nordischen Menschen und seine herbe verliehene Dichtergehalt, 1800 Kronen, in j Schönheit kennen lernen will, muß bei für ihn nicht leichter Zeit verschmähte, j Björnson' in die Schule gehen. und »Laboremus« (sein »Ibsenstück«) zwei große Kunstwerke, die sich an die Seite der großen Dramen der Weltliteratur stellen. Das Drama »Der König« aber ist eine geniale Taientpro.be, ein ungestümes, wundervoll kühnes Dichterbekennt-nis, ohnegleich in aller Literatur. Die Romane »Auf Gottes Wegen« — »Mary« — »Es flaggen Stadt und Hafen« sind ebenfalls bedeutend, aber doch mehr zeitgebunden. Wichtiger sind Björnsons Novellen. Sie haben ihre unverlierbare Stellung im Weltschrifttum. Meisterwerke seine »Bauernnovellen«, »Synnöve Sol-bakken«, »Arne«, »Thrond« und »Ein fröh lieber Bursch«. Aber auch einige andere Björnsonsche Erzählungen: »Staub«, »Äbsaloms Haar« und die kleine wunderfeine »Müllers Hände« lesen sich tief er- Tschaikowsky. Aufmunternd blicken sie zu ihm herauf, lächeln ihm zu — und er wird ruhiger, sicherer. Sein Körper strafft sich, die Augen leuchten — .plötzlich hat er sich und das Orchester in der Gewalt. Als nach dem ersten Satz der zum Vortrag kommenden Suite eine Pause ein-tritt, klatschen die Zuhörer begeistert. Glücklich lächelnd verbeugte sich Tschaikowsky. Als der Komponist damals das Gewand hausorchester dirigierte, konnte er erst auf eine einjährige Kapellmeistertätigkeit zurückblicken. 47 Jahre alt war er, afe ,er — wie er selbst gesteht — nach »schweren inneren Kämpfen« seine »krankhafte Schüchternheit« überwand u. erstmalig (in St. Petersburg) die Leitung eines Orchesters-übernahm. Diese Schüchternheit mußte er bei jedem neuen Orchester überwinden und glaubte trotz aller Triumphe, die er erntete, höchstens ein »durchschnittlicher Kapellmeister« zu sein. ,U ebergroße Zurückhaltung, Bescheidenheit, krankhafte Empfindlichkeit und eine niemals zu enttäuschende Gutmütigkeit '.kennzeichnen das Wesen dieses großen Russen. Tschaikowsky mußte lange und unter, manchen Entbehrungen auf seine Anerken ’nung warten. Sein Vater, der in Wofkinsk, Tschaikowskys Geburtsort, Bergdirektor war, verlor seine Stellung, zog nach St. Petersburg und verarmte. Peter, der 'schon als Kind eine staunenswerte musikalische Begabung gezeigt hatte, arbeitete nach Verlassen der Schule im Finanzministerium und konnte sich nur nebenbei der geliebten Musik widmen. — Schließlich fand er eine Stellung als Lehrer an einem Moskauer Konservatorium. 37 Jahre war er alt, als er endlich von beruflichen Bedingungen frei wurde und sich ohne Sorgen seinem Schaffen widmen konnte: Eine musikbegeisterte Dame setzte ihm eine jährliche Rente von 6000 Rubeln aus! Etwas sonderlich muß diese Natascha von Meck gewesen sein, die neun Jahre älter als Tschaikowsky, und Mutter von elf Kindern war, denn sie verweigerte Tschaikowsky jede persönliche Begegnung, gestattete nur, ihr zu schreiben. Tatsächlich hat der Komponist 'bis zu seinem Tode niemals ein Wort mit seiner Gönnerin gewechselt — ein merkwürdiges Verhältnis, das ihn noch quälte und belastete, als er schon lange keine Unterstützung mehr von Frau Meck erhielt und auch nicht mehr benötigte. Glück mit Frauen war Tschaikowsky überhaupt nicht beschieden. Die berühmte Sängerin Desiree Artet, die er leidenschaftlich liebte, heiratete plötzlich einen anderen Mann, obgleich sie ihm ihre Hand versprochen hatte. Im reifen Alter nahm Tschaikowsky endlich eine junge Klavierstudentin zur Frau, die ihn mit ihrer Liebe verfolgte. Aber nach ganz kurzer Zeit zerbrach schon diese von dem Komponisten nur aus Gutmütigkeit und Mitleid geschlossene Ehe. Seine ganze Liebe galt nur seiner Schwester, .seinen Brüdern und den Freunden, die den Weg zu seinem Herzen gefunden hatten. Wie groß seine Treue und Anhänglichkeit war, kann man beispielsweise daraus ersehen, daß er eine unüberwindliche Abneigung gegen Berlin hatte, nur aus dem Grunde, weil dort sein Freund Kotek jung verstorben war! Zahlreiche Reisen machte Tschaikowsky ins Ausland, besonders nach Deutschland, wo man ihm, dem schwärmerischen Verehrer Mozarts und Beethovens, das größte Verständnis entgegenbrachte. Oft „ZeSeMLm" gegen „Čakovec" erfaßte ihn aber schon beim Ueberschrei-ten. der Grenze ein quälendes Heimweh. Am wohisten fühlte sich Tschaikowsky in seinem Häuschen in der Nähe des zwischen Moskau und St. Petersburg gelegenen Landstädtchens Klin. Er haßte die Großstadt und liebte das weite, eintönige russische Land und die russischen Bauern mit ihren schönen, alten Volksliedern. Mögen auch westliche und deutsche Einflüsse: groß gewesen: sein — aus seinem Volkstum strömten ihm Melodien zu, die auch uns gefangen nehmen. Vom Höhepunkt eines alle Gebiete der Musik umfassenden Schaffens wurde Tschaikowsky durch einen schnellen Tod abberufen. An der Cholera, die schon dem 14jährigen Knaben die Mutter geraubt hat te, starb er am 6. November 1893 in St. Petersburg, wenige Tage, nachdem er die Uraufführung der »Pathetique« • geleitet hatte. rnm TschMowsky-Biogmphie Die Tschaikowsky-Feiern in der ganzen Welt haben uns die melodische und rhythmische Urkraft der Musik dieses Tonmeisters wieder einmal unter Beweis gestellt. Tschaikowsky schlägt .die Menschen immer wieder in seinen Bann. Von Anfang an stand auch die Persönlichkeit des großen russischen Tondichters im Mittelpunkt des Interesses und ein umfangreiches Tschaikowsky - Schrifttum zeugt von den Spuren, die sein Schaffen für die Mit- und Nachwelt hinterlassen hat. Einen besonderen Platz in diesem TschaikowskyfSchrifttum darf wohl die neue Tschaikowsky-Biographie von N i-colai von de Pals (Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam. — Geb. RM 3.30) beanspruchen. Sie ist in der von Dr. habil. Herbert Gerigk herausgegebenen Reihe »Unsterbliche Tonkunst« erschienen und zeugt auch für die Bedeutung dieser Buchreihe, die den Leser zum Menschen und seinem Werk führt und somit zugleich eine Einführung mit einer Gesamtdarstellung verbindet. Diese Biographie kann den Anspruch erheben, als das Tschaikowsky-Bild unserer Zeit zu gelten, denn zum ersten Mal verarbeitet sie den gesamten Stoff, vor allem auch die bisher unerschlossenen neuen russischen Forschungen. Das allein schon gibt eine biographische Grundlage, die dem handlichen, mit Bildern und Notenbeispielen reich versehenen Bändchen ein besonderes Gewicht verleiht. Mehr noch aber ist es die sachliche Überlegenheit, der weite Atem der Darstellung und die künstlerische Kraft der Wesens- und Werkschilderung, die dieses Buch so anziehend und wertvoll machen. Da lernt man einen der interessantesten Künstler des 19. Jh. von Grund auf kennen, da spricht seine Persönlichkeit und seine Zeit zu uns, da erschließt sich aber vor allem ein musikalisches Werk von einer Schönheit und Reichhaltigkeit, die immer wieder in Erstaunen setzt und beglückt. Es ist das besondere Verdienst des Autors, den psychischen Zusammenhängen im Leben und Schaffen des Tonsetzers nachgegangen zu sein, ebenso aber auf seine zu Unrecht vergessenen oder vernachlässigten Werke mit Nachdruck hingewiesen zu haben. '-P Der tschechische Schriftsteller Jan Hudec gestorben. Der bekannte Schriftsteller und Uebersetzer Jan Hudec ist, wie aus Prag berichtet wird, im Alter von 84 Jahren gestorben. Jan Hudec hat sich mit seinen Nachdichtungen aus d. serbischen, kroatischen und slowenischen (Cankar, Das Aergernis in St. Florianstal) in der Li teratur große Verdienste für die tschechisch-jugoslawischen kulturellen Wechselbeziehungen erworben. '-F Italienische Tee-Anbauversuche. In Zusammenarbeit mit dem italienischen Landwirtschaftsministerium hat das Forschungsinstitut der Universität Pavia unter Leitung von Professor Polacci in zehnjähriger Arbeit die Akklimatisation des Teestrauches an das Klima Oberitaliens 'erreicht. Der Forscher arbeitete auf das Ziel hin, die Tee,pflanzen auch gegen den härtesten oberitalienischen Winter widerstandsfähig zu machen. Die erste größere Ernte von den Versuchsfeldern des Institutes in Pavia wurde in Probepackungen an die leitenden Männer des Staates sowie an interessierte Wirtschaftskreise zur Mit raschen Schritten nähert sich die lokale Fußballmeisterschaft ihrem Abschluß. Ausständig sind insgesamt drei Spiele, von denen zwei für den morgigen Sonntag angesetzt sind. Im »železn.ičar«-Stadion wird sich uns der Gruppensieger 1940, der vielgenannten SK. Čakovec vorstellen, der am morgigen Sonntag sein letztes Punktespiel in der Meisterschaft von Slowenien absolvieren wird. Den Gegner gibt der SK. Železničar ab, der sich nach einer schönen Erfolgsserie einen namhaften Vorsprung zu sichern verstand. Das Treffen der beiden bestplacierten Mannschaften des Mariborer Spiel kreises wird daher einem besonderen Interesse begegnen, zumal man auch einen spannenden Kampf erwarten darf. Im Vorspiel treten die Jungmannen des SSK. Maribor und des SK. železničar an, die das entscheidende Meisterschaftsspiel ihrer Punktekonkurrenz unter Dach bringen werden. Das Hauptspiel beginnt um 15.30, während das Vorspiel um 14 Uhr seinen Anfang nimmt. die »Drava« aus Ptuj, die »Slavija« aus Pobrežje und der SK. Slovan aus Guštanj teilnehmen werden. Die heimischen Farben wird ein kombiniertes Team der Eisenbahner vertreten. : Das Meisterschaftsspiel »Mura«— »Kapid« wurde laut Mitteilung des Slowenischen Fußballverbandes vom 5. auf den 19. Mai verschoben. : Bei den Banatsmeisterschaften i«1 klassischen Ringkampf trug Niki Cokan den Sieg im Weltergewicht davon, während sich Jos. šavrič den zweiten Preis holte. Cokan und šavrič gehören dem Bäcker-Sportklub an. : Maribors Boxer nach Ljubljana. Die Boxerriege des Bäcker-Sportklubs absolviert am 18. d. einen Wettkampf in Ljubljana. Maribors Farben werden vertreten štrukelj, Švajger sowie die Brüder Meglič. : In Celje wird am morgigen Sonntag die Entscheidung in der Frage des zweiten Ligakandidaten der dortigen Gruppe fallen. »Celje« und »Olymp« werden um die winkende Tropäe kämpfen. : In Ljubljana gastiert am Sonntag die Varaždiner »Slavija«, die das Ligaspiel gegen den SK Ljubljana nachzutragen hat. : Kroatiens Fußballjunioren wurden im ersten Länderkampf gegen Ungarn mit 4 : 2 (3 : 1) geschlagen. : Der Athletikverband des Königreiche» Jugoslawien hält am 12. Mai in Zagreb seine Jahreshauptversammlung ab. : Das Zagreber Motorradrennen, das für den 5. d. angekündigt war, wurde abgesagt. : Der Verband der slowenischen Motor Sportklubs, der heute, Samstag, in Ljubljana hätte seine Tagung abhalten sollen, hat dieselbe auf einen späteren Termin vertagt. : Joe Jacobs, Schmelings amerikanischer Manager, ist in Newyork gestorben : Olypmia-Absage bestätigt. Das IOK hat auf Grund des Beschlusses des Finnischen Olympischen Komitees, die Olympischen Spiele 1940 in diesem Jahre nicht in Helsinki zu veranstalten, entschieden, daß die 12. Olympiade nicht durchgeführt wird. Dadurch ist endgültig der Schlußstrich unter die für das Jahr 1940 vorgesehenen Spiele gezogen worden. : Fußball vor Schwimmen. In Dänemark hat eine sehr aufschlußreiche Abstimmung über den populärsten Sportler des Landes stattgefunden. Die Mehrzahl der Stimmen erhielt jedoch nicht die vielfache Weltrekordschwimmerin Ragnhild Hveger, sondern der dänische Fußballspieler Kaj Hanson von Boldkubben Kopenhagen, der 45 v. H. der Stimmen auf sich vereinigte. An die zweite Stelle kam mit 26 v. H. Dänemarks internationaler Mittelstürmer Pauli Jörgensen, der schon ein halbes Hundert Spiele in der dänischen Nationalmannschaft ausgetragen hat und noch immer international aktiv ist, obgleich er nicht mehr der Jüngste ist. Erst an dritter Stelle der Abstimmung erscheint Ragnhild Hveger, die 16 v. H-der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigte. OE,KE_________________________________________________________________ ■ '"Z. Der Schiedsrichter wie ihn der Spieler sieht. Gedenke! der Antituberkulosen -Liga! Sonne ml Muskeln! FRÜHLINGSSPORT BLEIBT DIE SCHÖNSTE GYMNASTIK. — DER SPORT ALS LEBENSNOTWENDIGKEIT. Frühling und Sport gehören zusammen. Von alters her hatten die Menschen, sobald der Winter Abschied nahm, das Bedürfnis, mitten in den Frühling hineinzulaufen und vor der Freude die ganze Welt zu umarmen. Auf diesen ursprünglichsten Gefühlen beruht letztenendes die Geburt des Sports. Nichts ist schöner als ein Waldlauf in den Frühling, und in jedem Jahre sind es mehr Menschen, die das beglückende Erlebnis eines solchen Laufes .entdecken. Und die gesundeste und befreiendste Bewegung aller Gymnastik ist und bleibt die große Gebärde, mit der sich der Mensch auf die Zehen hebt, der Sonne entgegen und weit die Arme ausbreitet im Gefühl der Befreiung von Winterslasten im Glück über Licht und Sonne, Wärme und Frühling. Heute ist uns allen der Sport zur Lebensnotwendigkeit geworden. Nicht nur der Jugend, die sich jetzt allenthalben fröhlich auf den Sportplätzen tummelt, 'sondern auch Männer und Frauen bekennen sich freudig zu Sport und Gymnastik, weil sie wissen, daß sie dadurch jung u. schaffensfroh bleiben. Und selbst alte Menschen haben es am eigenen Körper erfahren, daß bis in das hohe Alter hinein regelmäßige Leibesübungen ihnen manche Altersbeschwerden ersparen und sie rüstig und lebensfroh erhalten. Wir brauchen den Sport, brauchen die gesunde körperliche Bewegung zum Leben. Nicht jeder hat heute Zeit dazu, einmal oder zweimal in der Woche auf den Sportplatz zu gehen, um dort zu laufen, zu springen. und allerlei Rasenspiele zu Premiere auf der Aschenbahn Der Sportklub »železnica r« bringt morgen, Sonntag, das erste leichtathletische Meeting in diesem Jahre zur Austragung, an dem sich die bekanntesten Athleten unserer Stadt beteiligen werden. Die Kämpfe, die um 9 Uhr im »Železničar« Stadion vor sich gehen, versprechen angesichts der schönen Trainingserfolge einiger Akteure einen besonders spannenden Verlauf, sodaß man auch mit einigen lokalen Bestleistungen rechnen darf. Eröffnungsrennen der „Gdelweißler" Am morgigen Sonntag bringt der Radfahrklub »Edelweiß 1900« auf der Strek-ke Sv. Miklavž,—Ptuj—Sv. Miklavž ein Straßenrennen zur Durchführung, mit dem zugleich die diesjährige Radrennsal->son eröffnet wird. Start und Ziel des Rennens, dessen Wendepunkt beim Kilometerstein 22 vorgesehen ist, befinden sich beim Gasthof Wruß in Sv. Miklavž. Verbunden mit dem Rennen veranstaltet der Klub auch eine gemeinsame Ausfahrt nach Sv. Miklavž und zwar erfolgt die Abfahrt der Radler um 13 Uhr vom Klub- Beurteilung abgegeben. Qualitativ steht der italienische Tee nach Berichten der Fachpresse Italiens neben aen guten japanischen Teesorten. Mit einer dem Bedarf entsprechenden Tee-Ernte vom eigenen Boden dürfte in einigen Jahren zu rechnen sein. treiben — jeder aber, und wohnte er auch im kleinsten Dachstübchen inmitten der Stadt, hat die Möglichkeit, früh am Morgen weit sein Fenster aufzumachen und den Tag bei frischer Luft mit ein paar kräftigen gymnastischen Übungen zu beginnen. Zehn Minuten oder eine Viertelstunde, die man an jedem Morgen für die Gesund heit opfert, sind wahrlich nicht zu viel. Und man spürt sehr rasch, wieviel Frische und Spannkraft sie uns für den ganzen Tag mitgeben. Wer Kinder hat, sollte ganz besonders täglich mit ihnen zusammen Gymnastik treiben. Für viele wird sich vielleicht auch zu anderen Tageszeiten dafür eine Möglichkeit bieten. Wer etwa ein Gärtchen am Haus hat, der kann hier im leichten Luftkittel oder Badeanzug die schönsten Gymnastikstunden haben. Vor allem aber sollte das Wochenende stets dazu benutzt werden, um wirklich einmal dem Körper Gelegenheit zu freier Ausarbeitung zu geben. Überall draußen in Wald und Feld oder am Wasser, wo man seinen Lagerplatz aufschlägt, können auch fröhliche , Wettläufe, Springen und alle möglichen Lauf- und Ballspiele veranstaltet werden. Am besten natürlich •immer im Badeanzug oder möglichst luftiger Kleidung. Wer sich so an Frühlingsund Sommertagen viele Stunden lang im Freien getummelt hat, der spürt bald, wieviel Erholung und neue Schaffenskraft ein einziger Sonntag im Freien schenken kann. heim Hotel »Zamorec«, während die Nicht Tadler den fahrplanmäßigen Autobus um 13 Uhr ab Hauptplatz benützen. Die Rückkehr ist für 19 Uhr vorgesehen. Die jugoslawische Fußballmeisterschaft Am 2. d. setzten nun endlich die Finalkämpfe der jugoslawischen Fußballmeisterschaft ein, an der die sechs besten Mannschaften im Staate beteiligt sind. Ausgetragen wurden zwei Spiele, während das dritte wegen des Länderkampfes in Budapest vertagt werden mußte. Die Tabelle der Finalrunde gestaltete sich nach den ersten Spielen wie folgt: Jugoslavija 1 1 0 0 5:3 2 BSK 1 0 1 0 1:1 1 Hajduk 1 0 1 0 1:1 1 HAŠK 1 0 0 1 3:5 0 Gradjanski 0 0 0 0 0:0 0 Slavija 0 0 0 0 0:0 0 Die nächste Runde folgt bereits am morgigen Sonntag. U. a. treten als Gegner auch BSK und »Gradjanski« auf. : SK Rapid (Fußballsektion). Das morgige Gastspiel in Murska Sobota entfällt, da es vom Verband auf den 19. d. verschoben wurde. Die nominierten Spieler werden darauf dringend aufmerksam gemacht. Anstatt dessen findet Sonntag ab 10 Uhr ein Trainingsspiel für sämtliche Spieler am »Rapid«-Sportplatz statt. : Pfingsttumier »železničars«. Der Sportklub »železničar« bereitet ein Pfingst-Fußballturnier vor, an dem auch ouena; Sind Sie glücklich? KLEINE EHEPLAUDEREI »OHNE WASSERSTRAHL« Von Anna Maria Lornberg. »Sind Sie denn glücklich in Ihrer Ehe?« fragte ich eine Bekannte, die ich lange nicht gesehen hatte und sie sich inzwischen verheiratet hatte. Sie wiegte den Kopf, »ja und nein. Ein Glück, daß wir die Kinder haben, sonst wäre die Sache bestimmt schon schief gegangen. Es ist natürlich nicht alles so, wie es sein sollte...« Ein tiefsinniger Ausspruch. Jedenfalls also kein »reines Glück«. Warum? Ich wußte es nicht. Den Mann kannte ich nicht. Ich kannte nur die Frau, von früher her. Sie gehörte schon vor ihrer Heirat zu den Menschen, die außerordentlich von der eigenen Tüchtigkeit überzeugt sind. Sie sprach immer von sich selbst (sie hatte es auch heute wieder getan). Und ich überlegte, ob sie vielleicht, so wie sie früher nie nach uns anderen gefragt hatte, nie nach unseren Erlebnissen, unserem Wohlergehen, wie sie stets nur in der Begeisterung über sich selbst gelebt hatte — ob sie dies nun in der Ehe fortsetzt? Den Mann mit seinen Berufssorgen und -Freuden und seinen Liebhabereien und Interessen allein läßt und Wieder nur ihr eigenes, so wichtiges Leben lebt? Es ist uns bestimmt schon allen so ergangen. Irgendwo im Bekanntenkreise ist eine Ehe brüchig. Die tieferen Gründe kennt man nicht. Wohl aber kennt man ein wenig die Menschen, und man glaubt zu sehen, wie sich Eigenheiten und Charaktereigenschaften zu Klippen entwik-keln, an denen eine Ehe scheitern kann. Es gibt Frauen, denen die scharfe Kritik zur zweiten Natur geworden ist. Und so, wie sie bereit sind, bei Ihrer Umgebung, bei Fremden alles Tun und Lassen Und alte reinen Aeußerlichkeiten stets abfällig zu bekritteln, so stehen sie selbstverständlich auch dem eigenen Manne ewig kritisierend gegenüber. Das beginnt bei seiner Krawatte und endet bei seiner Vorliebe für Fußballspiele oder Wagneropern oder für seinen Skatabend. Dabei braucht sich die abfällige Kritik gar nicht einmal in Worten äußern, auch ein spöttischer Blick oder ein ironisches Kopfnicken drückt ja so oft liebevoll eigene Meinung aus. Ob sich der Mann behag-dabei fühlt? Wahrscheinlich nicht. Nichts ist im Leben, sei es in der Ehe, sei es im Beruf oder bei Freunden schlimmer, als mit Menschen zu tun zu haben, die »grundsätzlich dagegen« sind. Sie sind nämlich gegen alles, was es auch sei und wovon auch gerade die Rede ist. Sie pflegen jeden unternehmungsfrohen Plan, jeden kühnen, raschen Entschluß mit einem »Wenn« oder »Aber« umzulegen. Auch Frauen besitzen leider manchmal diese unerfreuliche Eigenschaft. Ob es sich dabei um eine Reihe oder eine Berufswahl, um Fragen der Wohnungseinrichtung oder neuer Beziehungen zu anderen Menschen handelt — sie werden dem Manne, wenn er mit solchen Vorschlägen kommt, immer sofort beweisen, daß er Unrecht hat, daß sein Vorschlag nichts taugt, daß der Plan aussichtslos ist. Ein Verfahren, das feinfühligen Menschen gegenüber wie ein kalter Wasserstrahl wirken kann. Die Ehe soll ein starkes Miteinandergehen sein, nicht aber ein Zustand, bei dem einer der beiden Partner sich vollständig aufgibt. Frauen, die »zu gut«, im Grunde genommen zu schwach sind, fallen oft in diesen Fehler. Ganz besonders dann, wenn der Ehepartner ein willensstarker Charakter ist, der sich stark in den Vordergrund zu rücken weiß. Das darf aber nicht so weit führen, daß sich eine Frau auf ein unwürdiges Niveau herunterdrücken läßt. Wenn ein jähzorniger oder launenhafter Mann seine Frau anschnauzt als wäre sie der dümmste Lehrling, den die Sonne bescheint und die Frau nimmt dieses Verhalten widerspruchslos hin, dann braucht sie sich nicht zu wundern, wenn ihre Meinung bald überhaupt nichts mehr gilt und sehr oft nicht nur der Mann, sondern auch die Kinder einfach über sie hinweggehen. Dies sind meistens auch die gleichen Frauen, die ein wahres Aschenputteldasein führen, das sie sich selbst geschaf- fen haben und über das sie dann nie meh' hinauskommen. Sie bedienen Mann und Kinder von allen Seiten, opfern ihre letz te Kraft, ohne ja auch nur die geringste Forderung für sich selbst zu stellen. Das ist dann nicht mehr allein treu sorgende Mütterlichkeit, sondern unverzeihliche Selbstaufgabe, die schließlich kein besseres Los mehr verdient. »Sind Sie glücklich in Ihrer Ehe?« Man sollte allen Frauen diese Frage stellen. Und jede Frau sollte für sich diese Frage aufrichtig beantworten und einmal nach den Gründen suchen, wenn sie negativ beantwortet werden muß. Es ist falsch, die Schuld für ein unharmonisches Zusammenleben immer nur bei dem anderen Teil zu suchen. Jeder sollte bei sich Sorgen Sie für regelmäßigen Stuhlgang, versuchen Sie Leopillen, welche schon nach 5 — 6 Stunden zu leichter und angenehmer Darmentleerung verhelfen, Ann. reg. unter Sp. Nr. 969 vom 28. X. 1938 Leo Pillen Ac0dt Das Abführmittel Darmol wird oft nachgeahmt, - Achten Sie daher beim Einkauf, dah jede Tablette das eingeprägteWort Darmol unddieT-Kerbe trägt. - Verlangen Sie ausdrücklich Oä.fCS.Seßr.7006/36 Darmol bekommen Sie in allen Apotheken, selbst beginnen und sich einmal versuchen vorzustellen, wie das wäre, wenn man, in der Haut des anderen, sozusagen »mit sich selbst verheiratet« wäre. Vielleicht würde uns da doch manchmal recht unbehaglich zumute werden ... Das sportliche Kleid Zur Belebung der stets beliebten šport-1 liehen Kleider tragen viele gestreifte oder, karierte Stoffe wesentlich bei, deren Muster die verschiedensten Schnittaufteilungen erlauben. Breite Seidenbänder oder Ledergürtel in den vielfältigsten Ausführungen bilden häufig neben Knöpfen den einzigen Schmuck. m Beyer-Modell K 38167 (für 84 und 92 cm Oberweite). Die Weite am Rock und Blusenteil ist durch nach innen genähte Biesen eingehalten. Erforderlich: etwa 2.45 m Stoff, 80 cm breit. Beyer-Modell K 38163 (für 84, 92 und 100 cm Oberweite). Ein schneidermäßig einfaches und im Stoffverb rauch sparsames Modell, das aber doch den modischen Anspruch erfüllt. Erforderlich: etwa 2.85 Meter Stoff von 80 cm Breite. Beyer-Modell K 38181 (für 88, 96, 104 und 112 cm Oberweite). Sportkleid mit schlank' machender Nahtführung. Die Kragenecken können auch umgeschlagen getragen werden. Erforderlich: etwa 2.75 Meter Stoff, 80 cm breit. K38167 Wie bewahrt man Spargel auf? Spargel darf nicht zu lange im Wasser liegen, denn dadurch verliert er fast alle Kraft und auch den Nährwert. Viele Händ lfir verfahren so, daß sie einfach die Spargelstanden. in das Wasser werfen und sie darin tagelang liegenlassen, bis sie zu Markte fahren. Wer den Spargel ein oder zwei Tage aufbewahren will, lege ihn an einem schattigen Ort tief in die Erde. Auf diese Weise halten sich die Spargelstangen frisch. Um nun Spargel einzulegen, kaufe die Hausfrau nur tadellose und fleckenlose Stangen. Am besten eignen sich zum Einmachen recht gleichartige dad mittelstarke Stangen. Man putzt sie sauber, schneidet sie gleichlang, so daß sie in die dazu genommenen Gläser pas-Sen. Nun werden die Spargelteile sauber gewaschen. Danach legt man sie in kochendes Wasser, läßt den Spargel einmal aufkochen, kühlt ihn mit kaltem Wasser ab, pack} ihn in die Gefäße und verschließt dicht. Über diese gießt man kaltes Wasser. Am Verschluß hat ein strohhalmbreiter freier Raum zu sein. Die Behandlung des Bruchspargels ist dieselbe. Zuletzt sei noch bemerkt, daß die oft achtlos weggeworfenen Spargelschalen in den Wintermonaten eine gut zu verwendende Würze für Suppen geben. Man trocknet die Schalen, indem man sie auf einen Bogen Papier legt und diesen dem Bratofen anvertraut. Sind die Schalen trocken, bindet man kleine Bündchen davon und bewahrt sie luftig und trocken auf. Blank. Warum schmerzen Füße? Die neue Schuhmode verlangt gründliche • Fußpflege Schmerzende Füße machen uns das Le ben schwer. Besonders Hausfrauen, die den ganzen Tag auf den Beinen sind, wis sen ein Lied davon zu singen. Aber sie wissen auch, wie wohltuend es ist, wenn man die ermüdeten Füße in ein warmes Fußbad steckt und danach sorgfältig pflegt. Je mehr unsere Füße leisten müssen, umso besser müssen wir sie pflegen Im Frühjahr und Sommer wird, gerade für die Frauen, noch ein zweiter Umstand hinzukommen, der es notwendig macht besonders auf die Füße zu achten: die neue Schuhmode. Die durchbrochene leichte Sandalette mit Holzsohle wird in den nächsten Monaten im Mittelpunkt der sommerlichen Schuhmode stehen. Bei der strumpflosen Mode ist der Fuß noch mehr als sonst den Einflüssen von Staub und Unreinigkeiten ausgesetzt, die die Haut angreifen. Dann ist das tägliche Fußbad unumgänglich notwendig. Aber wir können auch sonst unseren Füßen keine größere Wohltat erweisen, als sie so oft als möglich in ein warmes Fußbad zu stecken. Umso wichtiger ist es, die Füße oft zu baden und sorgfältig danach die harte Hornhaut zu entfernen, die sich ganz besonders durch die kommende offene Schuhmode leicht bildet. Das weiß jeder, der im Sommer am Strand oder im Garten viel in offenen Sandalen gelaufen ist. Beim Fußbad müssen besondere Fußübel selbstverständlich durch geeignete Behandlung berücksichtigt werden. Wer an kalten Füßen leidet, stellt zwei Fußwannen bereit, eine kleine Wanne mit hei ßem, eine zweite mit kaltem Wasser, und gibt am besten etwas Salz zur Kräftigung hinein. Die Füße werden erst ins heiße, dann ins kalte Wasser gesteckt, dies wiederholt man in ständigem Wechsel 5—10 Minuten lang. Kaltes Wasser bildet den Schluß, dann werden die Füße kräftig trocken gerieben. Bei Schweißfüßen ist das tägliche kalte Fußbad unentbehrlich, das einen Zusatz von Ammoniak, Salz und Borax erhält. Die Füße werden tüchtig gebürstet, getrocknet und eingepudert — auch zwischen den Zehen. Die Strümpfe sind täglich zu wechseln. Bei dicken Ballen helfen besonders heiße Fußbäder, desgleichen bei Hühneraugen. Im letzteren Falle setzt man dem Wasser etwas Salizyl zu. Während des Badens versuchen, die harten Stellen vorsichtig abzuschaben. Nach dem Trocknen wird auf die harten Stellen noch besonders etwas Saliziylkollodium gepinselt. Wer rasch an ermüdenden Füßen leidet, sollte täglich abends ein Fußbad, am besten mit Zusatz von Salz machen, das die Füße außerordentlich kräftigt. Danach ist es ratsam, die Füße hochzulegen, damit sie von der Anstrengung des Tages ausruhen können. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß das häufige Fuß bad besonders geeignet ist, die Strümpfe zu schonen. Denn das Gewerbe d. Strum-fes an der Fußsohle wird durch harte Hornhaut, die beim Gehen gegen den Faden scheuert, erheblich angegriffen. Häufiges Waschen sowohl der Füße wie auch der Strümpfe gibt dem Strumpf eine umso längere Lebensdauer. Tricks mit Fett Fett macht die meisten Speisen wohlschmeckender. Das ist eine Tatsache, die man aber geschickt verwerten muß, will man nicht die Gesundheit oder den Fetttopf zu sehr beschädigen. Nehmen wir einmal an, wir machen Bratkartoffeln. Dann kann das so geschehen, daß wir krümelige, mehlige Kartoffeln in das eben zerlassene Fett geben, die Masse eine Weile unter Rühren in der Pfanne lassen und dann ein unbekömmli-ches, mit Fett durchtränktes Gericht erhalten, das niemandem schmecken will. Wir können es aber auch anders machen, indem wir die Scheiben der Kartoffeln schneiden, sie schnell mit kaltem Wasser übergießen, abschwenken und sie dann in wenig aber kochend heißes Fett geben, worin wir sie rösten lassen. Dann, ehe wir sie aus der Pfanne nehmen, geben wir noch etwas Fett dazu, so daß sie recht lecker, braun und knusprig glänzen, wenn sie aufgetragen werden. Auf diese Weise bereitet, sind die Kartoffeln sparsam mit Fett, wohlschmeckend und doch bekömmlich zubereitet. Da haben wir Fleisch zum Schmoren oder braten. Es weist einige Fettstreifen auf, die wir trennen, würflig schneiden und zum Anbraten verwenden. Wie ist es nun mit dem Gemüse? — Wir haben es gedämpft oder in Wasser gekocht, schön. Wenn wir aber nun einfach lieblos ein Stück Fett daranrühren, so bleibt der Geschmack fade und flau. Nehmen wir aber statt dessen eine kleine Scheibe geräucherten Speck, schneiden sie in Würfel, braten sie recht braun aus und gießen dies an das Gemüse, das uns durch kräftigen, leckeren Geschmack danken wird. W®€hm$ehe täundiehau Das erste ptietoiraphierte Molekül Me Wunöerieifiuntz des LLederMllroslops / Der LichHrahl ist 6wß mie I^rsenwürmer / Dem Grektwnensirahi m nichrs u fein / Mehrere hundert Jahre lang hat sich die Wissenschaft bemüht, das Mikroskop zu verbessern. Als Robert Koch zum ersten Mal einen Krankheitserreger, den Milzbrandbazillus, im Objektfeld seines Mikro skopes sah, schien dieses Instrument mit seiner vielhundertfachen Vergrößerung schon ein Wunder an Leistung zu sein. Doch genügte es bald nicht mehr; es gab kleinere Bakterien, die man sichtbar machen wollte .Immer feiner wurde der. Linsenschliff, immer sorgfältiger wurden die Glassorten zusammengemischt. Aber schließlich entdeckte der große Optiker Ernst Abbe in Jena, daß es eine Grenze gibt, jenseits deren alle Kunst des Linsenschliffs -und alle raffinierte Technik nichts mehr nützt. Es ist nämlich der Licht strahl, der die Gegenstände abbildet, und die Lichtwelle hat eine bestimmte, meßbare Größe, sie beträgt einige zehntausendstel Millimeter. Um Bilder von Dingen zu malen, die kleiner sind als eine Lichtwelle, dazu ist der Lichtstrahl ein zu grober Pinsel. Eine ganze Welt schien damit dem menschlichen Auge verschlossen zu sein und verschlossen zu bleiben. Der Zwerg Elektron schafft das unmöglich Scheinende. Die Hilfe und damit eine völlige Umwälzung der Mikroskop-Technik kam aus der Welt des Allerkleinsten selbst. Tausendmal (kleiner als selbst ein Atom ist nämlich das Elektron.. In luftleeren Räu men können sich bei Auftreten elektrischer Entladungen regelrechte Elektronenstrahlen bilden, an denen der Darmstädter Physiker H. Busch vor etwa 15 Jahren entdeckte, daß sie sich ganz ähnlich verhalten wie Lichtstrahlen. Bringt man in ihre Nähe einen Elektromagneten, so werden sie abgebeugt wie ein Lichtstrahl durch eine Gaslinse. Diese Tatsache brach te zwei junge deutsche Physiker, M. Knoll und E. Ruska, schließlich auf den Gedanken, daß man ja durch eine sinnvolle Kombination von »elektromagnetischen , Linsen« ganz ähnlich wie beim gewöhnlichen Mikroskop Vergrößerungen erzielen könnte, wobei dann eben der abzubildende Gegenstand von den Elektronenstrahlen durchschossen werden müßte. Die Schwierigkeit, die darin bestand, daß Elektronenstrahlen dem Auge ebenso wenig sichtbar sind wie ultraviolettes Licht, ließ sich dadurch umgehen, daß man das vergrößerte Bild auf einen fluoreszierenden Schirm, ähnlich wie bei der Röntgendurchleuchtung, oder auf eine photographische Platte warf. Nach diesen Grundsätzen wurde im Jahre 1934 im Hochspannungslaboratorium der Berliner Technischen Hochschule das erste Elektronenmikroskop gebaut, mit dem sich auch gleich sehr hohe Vergrößerungen erreichen ließen. Bakterien platzen und Zellen verdampfen. Nun entstehen aber Elektronenstrahlen normalerweise nur im luftleeren Raum, bzw. sie entfalten nur dort alle ihre wertvollen Eigenschaften. Der Mikroskop-Körper des Elektronenmikroskops mußte also luftleer gepumpt werden. Das bekam zunächst allen organischen Untersuchungs-Objekten sehr schlecht. Zellen, Bakterien usw. trockneten sofort ein oder wurden auch von der Gewalt der Elektronen zerrissen. Es hat dann ziemlich lange ge-! dauerst bis auch diese Schwierigkeit als überwunden gelten konnte. Mit besonderen Kühlvorrichtungen und durch Pendeln des Elektronenstrahls — wobei dieser immer nur kurze Augenblicke ein und denselben Punkt traf — gelang es F. Krause schließlich, die ersten Aufnahmen von lebenden. Bakterien und von Zellen zu machen. Gleichzeitig verbesserte der Erfinder E, Ruska zusammen mit v. Borries den Apparat ebenfalls, und im Jahre 1938 wurden in der Berliner medizinischen Gesellschaft zum ersten Mal photographische Aufnahmen vorgeführt, die Einblick in eine neue, bisher unbekannte Welt gaben. ein oroöer Binfel / Bakterien, Werden wir baid Atome sehen I Bakterien als Riesen im Zwergenreich. Gewaltige Untiere erschienen auf der Projektionsleinwand, umgeben von anderen Riesen, die daneben zwerghaft erschienen. Und diese Riesen entpuppten sich als Bakterien, die man im alten Licht-Mikroskop wegen ihrer Kleinheit gerade noch eben sehen konnte. Aber das Elektro nen-Mikroskop zeigte noch mehr. Manche Bakterien haben Organe, mit denen sie sich bewegen können. Ihr Inneres ist weit komplizierter, als man wohl ursprünglich annahm. Einzelne leben sogar in einer son derbaren Hülle, einer Art fester Kapsel, die ihnen wohl zum Schutz dient. Ungeheuerlich waren die Vergrößerungszahlen, die bei diesen Aufnahmen genannt wurden. Sie lagen zwischen 20 u. 60.000. Das Auflösungsvermögen des neuen Mikroskops wurde bald auf das lOfache der besten Licfitmikroskope gesteigert. Das erste Molekül wird sichtbar. Nun konnte man es wohl wagen, auch in die Welt der Moleküle einzudringen, Manfred v. Ardenne — der sich ebenfalls mehrere Jahre mit der Verbesserung des Elektronenmikroskops beschäftigte — hat das Verdienst, die erste photographische Aufnahme von Molekülen hergestellt zu haben. Zunächst bemühte er sich darum, die Bildschärfe zu verbessern. Zu diesem Zweck wurden Blenden hergestellt, wie sie ja auch das Lichtmikroskop verwendet. Nur mußten natürlich diese Elektro-nenmikroskopblenden viel feiner sein. Sie erhielten einen Durchmesser von 1/1000 Millimeter. Dann mußte darauf geachtet werden, daß das Instrument möglichst unempfindlich wurde gegen mechanische Erschütterungen. Schließlich kam es auch noch darauf an, besonders geeignete photographische Platten zu finden. Es gelang, alle diese Fragen zu klären, und nun stiegen die Vergrößerungsmöglichkeiten mit Hilfe optischer Nachvergrößerungen ins Ungeahnte. Selbst 500.000fa-che Vergrößerung ist heute möglich. Mit j&MkStkiik Vornan von Mara Mäganöer 25 Urheberrechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag vorm. E. Unverricht, Bad Sachse/Südharz »So eine rabenschwarze Seele, mein ich werdn S’ doch net haben, daß Sie die Chriftlfrau net mögen! Die mag do a jeds Kind! So a guts Leut! Aber freili, wenn Sie nicht wollen, ciann werde ich jemanden anderen bitten.« Wenn Rosa hochdeutsch sprach, war es aus mit ihr. »Halt, Rosa!« rief ihr Günther nach, als sie gekränkt das Zimmer verlassen wollte. »Was is?« »Also, vielleicht geht es doch zu machen. Geben Sie mir einmal die genaue Adresse! Wir haben vor, dieser Tage einen größeren Ausflug zu machen. Viel, leicht kann ich die Miß doch überlisten.« »Ja, leicht könnens des. Die kennt sich doch net aus bei uns da herin. Und scheen is im Chiemgau drunten. Sie kennen ja sagen, daß sie ihr die Fraueninsel zeigen möchten, net?« »Die Fraueninsei? Jetzt mitten im Winter? Nein, das macht sich schlecht, Rosa!« »Nachher fahr’n S’ halt erst nach Berch tesgaden. Und nacher aufm Rückweg holen Sie’s!« »Herrlich! Auf die Idee wäre ich nicht gekommen!« »Ja mei! Manchmal sein die Dümmern die G’scheitern im Leben!« »Sie haben recht, Rosa! Und ich zeige der Miß das schöne Berchtesgaden und fahre auf dem Rückweg zufällig an dem Gutshof, in dem Frau Schramm liegt, vorüber. Vielleicht geben Sie mir einen Brief mit. Das macht sich besser. Dann hab’ ich sozusagen einen Grund.« »Jawoll! Den Brief schreib i glei, wenns sei muß!« »Es eilt nicht, vor Sonntag fahren wir ja nicht.« »So lang noch? Heut is erst Mittwoch.« »Nun, vielleicht geht es schon am Sams stal. Mal sehen, Rosa!« »Also, Herr Graf! Sie sein a feiner Mann. Des hab i scho allweil gsagt. Und dafür koch ich Ihnen heut Ihre Lieblingsspeis’. Weil i mi net anschaun laß.« »Was ist denn meine Lieblingsspeise, Rosa?« neckte Prellwitz. »Die Lieblingsspeis’ für alle Leut is allweil noch a G’selchtes mit Sauerkraut und Knödl. Semmelknödl! Nur prima! Da we-den S’ schauen!« Prellwitz lachte noch, als Rosas buntes Kattunkleid schon längst hinter der Tür verschwunden war. G’selchtes mit Knödeln, gerade das ver trug er am wenigsten. Aber man mußte der Rosa wohl die Freude lassen. Eine treue alte Seele war sie doch. Und die Sache mit Christi? Ach, schön würde es sein, wenn Christi erst wieder hier war. Wen ihr warmes Lachen wieder durch das Haus klang. Da ging die Tür auf, und Miß Mabel erschien in einem verführerischen altrosa Morgenkleid aus schwerer Seide. »Oh, du sein guter Laune, Günther?« Nein, die gute Laune war nun wieder weggeweht. Aber Günther lächelte trotzdem verbindlich. »Wenn so viel Schönheit zur Tür hereinkommt, muß man doch froh werden!« sagte er, ihre Hand an die Lippen führend. »Gefallen ich dir? Es sein ein Modell!« »Prachtvoll! Und nun wollen wir unsere erste Autofahrt einmal zusammenstel len! Wenn es dir recht ist, fahren wir am Samstag.« »0 yes! Ich freue mir! Wohin fahren wir?« »Ich möchte dir einmal Berchtesgaden und auf der Rückfahrt den Chiemsee zeigen.« »0 yes! Berchtesgaden sein schön. Kön nen du Skier laufen?« Daran hatte Günther nicht gedacht. Er hatte überhaupt keinen längeren Aufenthalt vorgesehen. Der Zweck und Sinn die ser ersten Autofahrt war ja, Christi wieder heimzubringen, »Nein, Mabel, ich kann nicht skilaufen«, log er tapfer. »Oh, dann sein Berchtesgaden langweilig. Dan wir fahren nach Garmisch-Partenkirchen.« Günther erschrak. Die Reisepläne durften keinesfalls durchkreuzt werden. Er begann Miß Mabel das schöne Berchtesgadener Land in den leuchtendsten Farben zu schildern und erklärte ihr, d'aß er am Dienstag spätestens wieder in München sein mußte. Für eine so kurze Zeit hätte das Skilaufen ohnehin keinen Sinn. Mabel war enttäuscht. Sie hatte sich ei nen längeren Aufenthalt im Gebirge vorgestellt. Einen Ausflug, bei dem man elegante Sportkostüme zeigen konnte und abends im großen Kleid Günther vor Augen führen,-was für eine schöne Frau sie war. Aber schließlich erklärte sich Mabel mit allem einverstanden. Auf den Verdacht, daß hinter allem Christi stecken könnte, konnte sie ja nicht kommen, sonst hätte sie ihren Tee wohl mit etwas weniger Ruhe getrunken. Günther aber war von den Gedanken an Christi so erfüllt, daß er viele zerstreute Antworten gab. Immer wieder mußte er sich ausmalen, was Christi wohl für ein Gesicht machen würde. Ob sie noch ernstlich böse war? Und wie sich dieses Wiedersehen gestalten würde? Rosa hatte den Brief geschrieben, und diesem Rüstzeug gelang es Ardenne zum ersten Mal, Moleküle zu photographieren, und zwar verwendete er dazu den Blutfarbstoff der Weinbergschnecke, deren Moleküle zu den größten gehörten. Deutlich sieht man bei 75.000facher Vergrößerung die fast kugelförmigen kleinsten Teilchen. Das Wichtigste an diesen ersten Aufnahmen ist aber nicht, daß sie neue Erkenntnisse bringen, sondern daß sie überhaupt zum ersten Mal etwas zeigen, was man bisher für vollkommen unsichtbar hielt. Grundsätzlich ist damit die Frage beantwortet, ob man die kleinsten Materieteilchen je wird sehen können. — Man kann sie sehen! Heuere Rudi im Zirkus, „Nun, Rudi, was hast du denn im Zirkus gesehen?“ „Viel, Mutti! Das Schönste waren furchtbar grosse Tiere.“ „Was für Tiere waren es denn'?“ „Ich weiss ihre Namen nie d mehl'-doch sagst du manchmal zu Vati, dass er sie aus den kleinen Mücken macht. Vara Nöjen. * » Die Bazillen Frau Bruckmann kommt mit ihrem 10" jährigen Sohn zum Arzt und jammert über den furchtbaren Haarausfall, den der Junge habe. Der Arzt untersucht peinlichst und meint: »Scheint von Bazillen zu kommen.« »Nicht wahr, Herr Doktor?« säuselt Frau Brauckmann. »Das habe ich mir gleich gedacht. Erst gestern habe ich noch ein paar bei ihm gefunden.« Eines Tages erreichte ein würitem-bergisches Dorf von dem zuständigen Oberamt die folgende Aufforderung: „Es wird um umgehende Mitteilung ersucht, ob der Fritz Otto Müller u. der Otto Fritz Müller identisch sind“, was natürlich die höchste gemeinde-amtliche Regsamkeit verursachte, denn bereits am übernächsten Tage traf folgende Antwort bei dem Oberamt ein: Fritz Otto Müller und Otto Fritz Müller sind beide dem Trunke ergeben, ob sie obendrein noch identisch sind, ist hierzulande nicht bekannt“. Prellwitz steckte ihn zu sich. Er sollte die Brücke sein, die ihn zu Christi führte. * Strahlend fiel die Wintersonne auf den glitzernden Schnee. Es waren die letzten Februartage. In der Luft lag trotz des Schnees ein erstes Grüßen vom kommenden Frühling, Gar so lange würde die freundlichste aller Jahreszeiten nicht mehr auf sich warten lassen. Und wenn def Herr Winter in seinem dicken Schneepelz auch noch so grimmig tat, die Sonne lachte ihn aus. Es war nach dem Mittagessen. Christi war müde. Vielleicht war der Wein zu stark gewesen und sie hatte, um ihren Durst zu löschen, viel davon getrunken. Es war eine schöne Müdigkeit. Wenn 516 jetzt die Augen zumachte, dann schlief sie sicher gleich. Da wurde die Tür ungestüm aufgeris-sen. Zdenko stand in hohen Stiefeln und kurzer Pelzjoppe in ihrem Rahmen. »Also, Frau Christi, der Schlitten steht vor der Tür! Die Sonne scheint herrlich und der Herr Doktor hat nichts dagegen, daß Sie heute Ihren ersten Ausflug machen.« Christi schrak aus ihren Träumen aut, in die sie gerade hinüberdämmern wollte- »Ausfahren! In die Sonne! Wunderbar!« Die Müdigkeit war im Augenblick fortgeweht. »Herrlich! Ich freue mich so. Es ist lieb von Ihnen, daß Sie an mich gedacht ha-benl« Schon kamen die Mädchen mit Decken und einem warmen Pelzmantel für Christi. Zdenko ließ es sich diesmal von niemand nehmen, sie selbst hinauszutragen. Als sie hinaustraten, blendete die Sonne Christi so sehr, daß sie meinte, das strahlende Licht nicht ertragen zu können. Dann atmete sie erst einmal tief und lang. Sie trank diese Frische wie etwas Köstliches, lang und heiß Entbehrtes. Oh, wie gut das tat und wie blau der Himmel war! Petroleumflotte und Krieg Beide Kriegsgegner sind bestrebt, die feindlichen Petroleumzufuhren zu unterbinden Der heutige Krieg wird »m it Petroleum u m Petroleum« geführt. Die Alliierten suchen Deutschland von der Naphthaeinfuhr abzuschneiden, bei den Deutschen Petroleummangel hervorzurufen und somit die Schlagkraft der deutschen Waffen lahmzulegen. Die Deutschen wiederum führen einen erbitterten Kampf mit ihrer Luftwaffe und' ihren Tauchbooten gegen die Petroleumflotte der Alliierten, um auch diesen die Zufuhr dieses im heutigen Kriege so unumgänglich notwendigen Brennstoffes zu unterbinden. England mußte nach den Statistiken aus dem Jahre 1938, also kurz vor Kriegsausbruch, 12,109.000 Tonnen Naphta einführen. Der Naphtaverbrauch Frankreichs ist um rund 4 Millionen Tonnen kleiner. Es handelt sich also um rund 20 Millionen Tonnen, welche die Alliierten fast ausschließlich aus den überseeländern beziehen müssen. Das meiste Petroleum,. nämlich mehr als ein Viertel öder 5 Millionen Tonnen, liefern die Vereinigten Staaten von Amerika. Gleich danach folgen Niederländisch-Indien mit 4 Millionen Tonnen, Irak mit 3.5 Millionen Tonnen und Iran, Britisch-Indien, Rumänien und Peru mit kleineren Mengen. Zwei Drittel dieses. Petroleumtransportes gehen durch den Suez-Kanal und nur ein Drittel über den Atlantischen Ozean. Die Petroleumversorgung der Alliierten ist somit absolut von der Herrschaft der Alliierten in den Weltmeeren abhängig. Wenn der Krieg also auch im Mittelmeer entfacht würde, bekäme damit die Petroleumversorgung der Westmächte einen Schlag, den sie nur mit dem großen Kostenaufwand einer Umsegelung Afrikas wettmachen könnten. Zu Beginn des Krieges zählte die Gesamttonnage der Petroleumtanker 11 Millionen 437.000 Tonnen; davon hatten die Engländer 3,246.000 Tonnen, während Frankreich nur 318.000 Tonnen besaß. Die Verbündeten verfügten somit über 3 Millionen 582.000 Tonnen oder über ein Drittel der Welttonnage. Außerdem steht ihnen ein großer Teil der Flotte von USA (rund 3 Millionen Tonnen), der norwegischen Fiotte (rund 2 Millionen) und der niederländischen wie auch der Flotte von Panama (beides je 1.5 Millionen Tonnen) zur Verfügung. Auf diesen Petroleumschiffen können die Alliierten nach französischen Berechnungen rund 40 Millionen Tonnen Petroleum ins Mutterland schaffen. Dies alles aber ist nur unter der Voraussetzung möglich, daß den Alliierten der größte Teil der neutralen Petroleum-dampfer zur Verfügung steht. Der Kampf Deutschlands ist deshalb auf Versenkung englischer Tanker und auf das Verhindern neutraler Petroleumtransporte nach England, bzw. Frankreich gerichtet. Viel- Organisierung Ser Verpflegung im modemen Kriege Um Kriege führen und sie siegreich beenden zu können, ist eine weitreichende Vorbereitung und Organisation nicht nur der lebenden Streitkräfte, sondern auch des Materials notwendig. In früheren Zeiten war das Wesentlichste, um ein Heer schlagkräftig zu erhalten, es gut zu verpflegen. Schlachten waren selten. Der Munitionsverbrauch mit heutigem Maßstab gemessen geradezu gering. Der Nachschub stand also ganz im Dienste der Verpflegung. König Friedrich II., dessen Kriegführung auf die Verpflegung aus vorher errichteten Magazinen aufgebaut war, meinte einmal, es sei schwerer die Armee vor dem Hunger als vor ihrem Feind zu schützen. Die Pläne des Feldherrn waren und sind stets mit den Fragen der Proviantierung innig verkettet. Die offensive Tendenz der Kriegführung des großen Königs war des öfteren besorgt um die Sicherheit der »Verbindungen«. Eine Offensive, tief in des Feindes Land getragen, konnte auch ohne eine verlorene Schlacht zum Scheitern kommen ... Napoleon machte sich von der Verpflegung unabhängiger, weil er, soweit es überhaupt möglich war, vom Lande selbst lebte. Im Winter 1812 aber scheiterte dieses Verfahren im russischen Feldzug. Ein halbes Jahrhundert später ermöglichte die Entwicklung der Eisenbahnen bereits planmäßige Organisation des Nachschubs für die immer größer werdenden Truppenmassen. Moltke schrieb 1870: »Im Feld Ist keine Verpflegung zu teuer, außer einer schlechten!« Bei den heutigen Millionenheeren muß schon im Frieden die Lebensmittelversorgung für den Krieg vorbereitet, ausgearbeitet und organisiert werden. Landwirtschaft und Industrie müssen sich dem Programm der- zentral geleiteten Kriegswirtschaft fügen. Ein Durchhalten ist nur durch straffes Zusammenfassen aller zu Gebote stehenden Mittel möglich. Die Organisation der Lebensmittelversorgung hat drei wichtige Aufgaben zu lösen: Bestimmung der Menge, Verteilung der Rationen — Leitung der kriegswirtschaftlichen Produktion — und Vorsorge für entsprechende Reservevorräte. Für die Bestimmung der Ration ist es maßgebend, ob sie ein Soldat oder ein Mitglied der Zivilbevölkerung genießen soll. Aber auch bei der letzten Gruppe muß berücksichtigt werden, ob es sich um stark in Anspruch genommene Schwerarbeiter, Kranke, um stillende Mütter, Säug 'inge oder Greise handelt. Die Kriegswirtschaft- wird nach einem einheitlich geleiteten Plan geführt, damit die errechneten Lebensmittel in ihrer Gänze zur Verfügung gestellt werden können. Den Landwirten wird man vorsehreiben, mit welchen Früchten sie ihre Felder zu bebauen haben, wie die Tierzucht fortzusetzen ist, damit nicht etwa eine unnötige Überproduktion nicht erwünschter Lebensmittel erreicht wird, in anderen aber ein Mängel eintritt. Die dritte große Aufgabe, der Kriegswirtschaft liegt darin, genügende Reserven anzuhäufen, um im entsprechenden Zeitpunkt über genügende Vorräte zu ver fügen. Die Aufstapelung großer Mengen von Lebensmitteln ist nicht nur deshalb nötig, weil man auf den Außenhandel nicht rechnen kann, sondern auch, weil daran zu denken ist, daß die Ernte nicht immer entsprechen wird, — weder quantitativ, noch qualitiv. Die voraussichtliche Dauer des Krieges und die Autarkie des betreffenden Landes bestimmen die Größe der zu sammelnden Lebensmltt elvorräte. Die Kriegswirtschaft kann ihren schweren Aufgaben nur dann restlos, entsprechen, wenn ihr von seiten der Bevölkerung Entgegenkommen und Opferbereitschaft geboten wird. Falls sich die Regierung gezwungen sieht, Lebenmittelkarten einzuführen, so bedeutet diese Maßnahme noch keine Knappheit — sie ist nur ein Zeichen der aktiv geleiteten Kriegswirtschaft. Nur durch solche Sparsamkeitsmaßnahmen kann die restlose Verpflegung der Soldaten und der Bevölkerung des kriegführenden Staates durchgeführt werden. Heute haben aber nicht nur die krieg-führenden, sondern auch die neutralen Staaten die täglichen Verpflegisquanten der Soldaten und Bürger bereits gedrosselt, denn sparen ist notwendiger denn je. M i 1 es Wissen Sie muIU, daß in unmittelbarer Nähe Maribors das zweitstärkste in Europa und stärkste natürliche Kohlensäurebad Jugoslawiens liegt? SLATINA RADENCI heilt mit Erfolg Herz, Nieren, Nerven, Leber, Galle, Magen, sexuelle Störungen und innersekretorische Drüsen. Geöffnet ab 12. Mai// Vorsaison: Mai, Juni, 10 Tage 700.— bis 850— - Din. Alles inbegriffen: Pension, Arzt, Bäder, Taxen. — Zeitgemäßer Komfort, fließendes Wasser, Kurmusik, Dancing, Kaffehaus, Tonkino, Tennis usw. Ausführliche Prospekte und Auskünfte bei »PUTNIK« """ der Verwallung von SIAT/WA RADENCI Ab Maribor gute Autobusverbindung bis zur Kuranstalt. 3417 die imU Ueti HmilwW eit MldtUkilch RÖMISCHER KAUFMANN ERLEBT EHEKATASTROPHE Eine ergötzliche Scheidungskomödie ist dieser Tage in Italien viel belacht worden. Eine anstrengende Geschäftsreise nach Turin war erfolgreich verlaufen und nun kehrte ein ehrenswertef Kaufmann nach Rom zurück und warf sich in die Arme seiner sehnsuchtsvoll wartenden geliebten I Gattin. Er verfrachtete nach der schlech-! ten Angewohnheit vieler Männer seinen ! Reisekoffer auf ein Bett und überließ es "seiner Frau, ihn auszupacken. Das tat sie auch in großer Eile, denn sie war neugierig darauf, ob in dem Koffer nicht ein schönes Wiedersehensgeschenk für sie verborgen war. Nebenan im Wohnzimmer saß derweil der Ehegemahl und labte sich I an einer feinen Portion Makkaroni. Er legte aber die Gabel weg, als im Schlafzimmer ein fürchterliches Geschrei anhub. Ehe er die Ursache der Aufregung erfahren konnte, flog ihm schon eine Par-! fümflasche an den Kopf und dann folgte | als zweiter Volltreffer ein ziemlich stabi- leicht ist darin auch einer der Gründe des skandinavischen Unternehmens zu suchen. Die Liste der bereits versunkenen englischen und französischen Transportschiffe ist freilich verschieden, wenn sie die deutsche Heeresleitung oder Churchill veröffentlicht. Nach deutschen Schätzungen haben die Engländer bis jetzt 300.000 Tonnen, die Franzosen aber 140.000 Tonnen von Transportschiffen verloren. Die Engländer dagegen geben nur 89.000 Tonnen zu, die Franzosen aber nur ein einziges Schiff. Nach diesen Angaben beliefen sich die Gesamtverluste der Westmächte auf 109.000 Tonnen (3%), die der Neutralen auf 50.000 Tonnen (1.4%). Diesen Verlusten suchen die Westmächte mit dem Konvoysystem und besonders mit dem Ausbau einer großen Petroleumflotte entgegenzutreten. Auch hier hat jener den Vorteil, der schneller und entschlossener handelt und zupackt. ler Puderkasten. Im Anschluß daran kam die wütende Gemahlin persönlich zum Vorschein ■ und überhäufte ihn mit so schrecklichen Schimpfworten, daß ihm die Haare zu Berge standen. Es war ja auch allerhand: der Koffer war mit hauchzarter lila und rosarot gefärbter Wäsche und mit all den Toilettenutensilien gefüllt, die man meistens bei jungen und eleganten Damen antrifft. Der arme Mann kühlte seine Wunden mit klarem Wasser und verteidigte sieh, so gut es ging gegen die Wortkanonade, die von seiner aufs äußerste erregten Frau ohne Pause fortgesetzt wurde. Er schwur die heiligsten Eide, aber sie wurden als nichtswürdige Lügen zurückgewiesen und schließlich raste Madame zum Rechtsanwalt und reichte in unversöhnlichem Zorn die Scheidung ein. Was sollte der so schwer verdächtigte Ehemann tun? Er überzeugte sich davon, daß sein Koffer einen leichten Fliedergeruch aushauchte, daß er mit seidener und 'spitzenbesetzter Damenwäsche angefüllt war, schüttelte ■ mehrfach sein schmerzendes Haupt, packte schließlich die Sachen zusammen und ging zu einem Freund, der bei der Polizei als Kommissar in Amt und Würden war. Nun kam Dampf hinter diesen mysteriösen Vorfall. Und bald war die junge Dame gefunden, der der Koffer gehörte. Sie wohnte erst seit einigen Stunden in einem römischen Hotel, aber sie hatte doch schon erheblich viel gewettert, als sie in ihrem Koffer nichts von ihren eigenen schönen Besitztümern fand, sondern nur ein paar löcherige Männersocken, einen Rasierapparat und einen flanellen Schlafanzug, und das waren Din ge, die einem robusten Mann gehörten u. mit denen sie beim besten Willen nichts anfangen konnte. Bald war auch am Hauptbahnhof von Rom der Gepäckträger gefunden worden, der bei der Ankunft des Turiner Schnellzuges die. beiden Koffer vertauscht hatte. Sic waren beide ziemlich neu und ähnelten sich wie ein Ei dem anderen. Jetzt sitzt die reuevoll zerknirschte Gattin neben ihrem Mann und legt ihm alle halbe Stunde eine Wattepaakung mit linderndem Balsam auf den Kopf, damit die Beulen und die beiden blauen Flek-ken möglichst bald von der Stirne des so überaus gebliebten Mannes verschwinden. Muscheln anstatt Fensterscheiben. Muscheln als Ersatz für Fensterglas kennt man wohl in keinem anderen Lande als in Neu-Manila auf den Philippinnen. Die hierfür verwendete Muschel ist sehr flach. Die Ecken werden abgeschnitten, sodaß Platten im Durchmesser von sechs Zentimeter übrig bleiben, die dann in Holzrahmen gesteckt werden. — Die Muscheln sind natürlich mehr durchscheinend als durchsichtig, und sie lassen ein weiches, opalfarbiges Licht durch, das in diesem Lande der brennenden Sonne bedeutend angenehmer ist als das Licht, das durch klare Glasfenster fällt. vroncheiM einst mb jetzt Die wechselreiche ©efchlchte dieses größten VerkehrSplatzes Norönorwegens Dro n-t h c ! m, die drittgrößte norwegische Stadt, ist als-einer der Haupthäfen der skandinavischen Westküste und als Ausgangspunkt der Merakerbahn nach Schweden von größter wirtschaftlicher u. strategischer Bedeutung. Sie wurde 997 gegründet und gehört zu den ältesten Städten des Nordens. Schon ihr Name blickt auf eine wechselreiche Geschichte zurück, wechselte von Kaupangr, Thrond-heimer, Nidaros zu Throndhjem, bis der norwegische Storting beschloß, daß sie vom Jahre 1930 ab weiter den alten Namen Nidaros führen sollte. Die Einwohner die in dem unerfreulichen norwegischen Sprachenstreit auf der Seite, der Reichssprache stehen, lehnten sich aber dagegen auf und unternahmen jeden erdenklichen Schritt, um den alten Namen, der von den Anhängern der Landessprache befürwortet wurde, nicht wieder aufkommen zu lassen. Als es ihnen auch versagt wurde, ihren Rundfunksender »Drontheim« zu nennen, gaben sie ihm aus. Trotz den Namen »Tyhott«, nach dem Platz, auf dem dter Sender errichtet wurde. Schließlich mußte der Storting seine Entschließung rückgängig machen und aus Nidaros wurde Drontheim. Es wird viele gegeben haben, die eine solche lebhafte, fortgeschrittene und moderne Stadt aut dem 63. Breitengrad im Angesicht der zu den Fjordufern hinabstürzenden Bergwände nicht vermutet haben. Es ist die Bedeutung, die Drontheim Es ist an sich durchaus keine ungewöhnliche Erscheinung, daß Filmgesellschaften in die Berge fahren, um Außenaufnahmen zu drehen. Das Filmvolk der Tobis aber — 85 Köpfe stark, das sich in dem kleinen idyllischen Bergdorf Sölden im Oetztal niederließ, hat sich eine besondere Aufgabe gestellt. Unter Hans Steinhoffs Leitung (der der Regisseur des Robert-Koch-Films war) will es einen ganzen Film von A bis Z an Ort und' Stelle drehen: »Die Geierwally«. Die Geierwally (von Heidemarie Ha-theyer gespielt) ist die stolze Tochter eines eigensinnigen Oefztaler Bergbauern (dargestellt von Eduard Köck), ein »Teu feismädel«, hart und herb wie die Berge, zwischen denen es aufgewachsen ist, mit starkem Herzen und kräftigen Armen. Aber der alte Vater will sie an einen Schwächling von Mann verheiraten. Der Konflikt ist da. Denn die Geierwally liebt einen anderen, einen verwegenen Jäger, den Bärenjosef (Sepp Rist). Der Vater jagt die ungehorsame Tochter aus dem Haus. Und damit beginnt ein dramatisches Geschehen, das von Stolz, Eifersucht und Liebe beherrscht ist. Eine einfache, klare Handlung, durch nichts kompliziert, hart in der Art, wie die Konflikte entstehen und sich weiten. Aber so sind die Menschen der Berge: kompro mißlos, unbeugsam, hart wie die Berge. Ein Film, der sich zweifellos auch zwischen leichthin erstellten Bauten im Filmatelier drehen ließe. Warum aber zog Hans Steinhoff mit seiner Künstlerschar hinauf in die Berge, um sich hier monatelang gegen alle Unbilden der Natur, gegen Klima, Witterung , Krankheit und Tücken jeglicher Art zu behaupten? Seit viereinhalb Monaten nämlich ist die Dreh arbeit in den Oetztaler Alpen im Gange. Und in diesen viereinhalb Monaten sind sich Schauspieler und Bergbauern, Produktionsstab und Bevölkerung innerlich so nahe gekommen, daß sie sich gegenseitig wie gute Freunde verstehen und nun gemeinsam daran gegangen sind, einem erdgebundenen Film ein lebenswahres Gepräge zu geben. Das war des Spiel lei'ers Absicht, als er sich entschloß, den Film ohne eine einzige Atelierszene zu 1 als der größte Verkehrsplatz des nördli-1 chen Norwegens mit seinen 55.000 Ein- i wohnern inmehat. In großer Schleife zieht sich der Nidelv durch die -Stadt und bildet bei seinem Eintritt in den Drontheim-Fjord den Hafen, den alle an der nördlichen norwegischen Küste verkehrenden 'Tourdampfer anlaufen. Auf Holzpfählen errichtete Speicher erzählen von dem nordischen Handelscharakter, dessen Herrscher einst-die deutschen Hanseaten waren. Zwei’ im 16. Jahrhundert errichtete Festungswerke, die befestigte Mönchsinsel u. das Fort Kristiansten, schützten in den vergangenen Jahrhunderten den Hafen u. die -Stadt, haben aber heute ihre. Bedeutung völlig verloren. Wie ein steinernes Schiff ragt die Mönchsinsel — .Munkholmen — aus dem .Fjord auf.- Einige Jahrzehnte nach der Begründung der Stadt wurde auf dem Eiland ■das erste norwegische Kloster errichtet, das später zu einer Befestigung ausgebaut wurde und zeitweise als Strafgefängnis diente. Ein Rundgang durch die dunklen Kerkerzellen ruft das Schicksal Feder Griffenfelds wach, eines Deutschen, der ^eigentlich Schumacher- hieß und im dänischen Staatsdienst bis zum Reichskanzler .emporgestiegen war. Er hatte eine segens reiche Wirksamkeit entfaltet, war geadelt und mit den höchsten Orden ausgezeichnet, aber im Jahre 1676 des Landesverrates beschuldigt und -zum Tode verurteilt worden. Auf dem Schafott wurde er drehen. Es soll ein Bildwerk werden, das das bergbäuerliche Leben und die aus der Einsamkeit des Daseins sich ergebenden Konftiktsmöglichkciten milieu-echt bis ins Kleinste aufzeichnen will. Dabei soll die gigantische Gebirgswelt nur Rahmen, nur Hintergrund bleiben. Auf die Menschen und ihre Schicksale kam es den Filmschaf fenden an. Und diese Menschen sollen nach dem Willen des Spielleiters so lebensecht, urwüchsig und berghaft-stark in Erscheinung treten, wie man sie etwa aus den Bildwerken von Egger-Lienz, Hol der, Thoma oder Schönherr kennt. Ohne Juhu-Stimmung und Enziakitsch. Ein Vor haben, das niemals glücken könnte, wenn man die als Komparserie mitspielenden Gebirgler in einem Filmatelier unter die Scheinwerfer und vor die Filmkamera stellen würde. Nur hier, auf ihrem Boden, in ihrem Dorf und auf ihren Bergen können sie sie selbst mit allen ihren kantigknorrigen Eigenheiten sein. Hans Steinhoff hat daher nicht im entferntesten versucht, die Eingeborene etwa schauspielerisch schulen zu wollen, im Gegenteil, er und seine Darsteller haben den Bergbau. ern ihre Lebensgewohnheiten, die Art zu reden, zu denken und zu handeln abgeguckt. Außerdem haben dreiviertel aller Schauspieler dieses Films (viele stammen von der Erlbühne und von der Tegern-seer Schultes-Truppe) überhaupt noch nicht vor einer Filmkamera gestanden. Ganz Sölden spielt in diesem Film mit. Es gibt kaum noch ein Haus oder einen' Hof, der nicht Filmschauplatz gewesen wäre. In den Bauernstuben, in Scheunen, auf Wiesen und Aeckern, in den Steilwän den der Berge und auf Felsgraten hat die Kamera gestanden, geführt von einem Meister, der schon im Himalaja, in Borneo, in Japan (»Tochter des Samurai«), in den Fanck- und Trenker-Filmen gedreht hat: Richard Angst. * Die Tobis Film AG. hat auch während der Kriegsmonate ihre Produktion unvermindert fortgestzt, so daß sie 50 Filme für 1939-40 als Angebot zur Verfügung stehen hat. Davon sind 21 bereits angelau fen, 13 Filme fertiggestellt, während der zu lebenslänglichem Kerker begnadigt u, nach vierjähriger Gefangenschaft im Ko-penhagener Kastell nach der Mönchsinsel gebracht, wo er 18 Jahre gefangen blieb. Das Fort Kristiansten thront mächtig über den Dächern Drontheims und schaut mit Statiken Wehrmauern weit auf den Fjord hinaus. Es hatte aber nur noch an den norwegischen Freiheifs-tagen oder an der) Tagen, an denen die Stadt Königsbesuch erhielt, ein paar Salutschüsse über das Wasser zu senden. Drontheim besitzt zwei außergewöhnlich sehenswerte Bauwerke, den Dom und aas Stiftshaus. In dem Dom, der über dem Grab König Olavs des Heiligen errichtet wurde, spiegelt sich die ganze Geschichte des norwegischen Volkes. Es ist ein Nationalheiligtum der Norweger und war einst die größte Kirche Skandinaviens. —r Nach verschiedenen Bränden und trostloser Vernachlässigung wurde er im vergangenen Jahrhundert gründlich wieder-'hergestellt. Das 1775 erbaute Stiftshaus gilt für das größte und schönste Holzhaus Skandinaviens. Es ist ein gewaltiges, leuchtend weiß angestrichenes Gebäude rn.it langen, freundlichen Fensterreihen, das der norwegischen Königsfamilie gehört. Auf dem Marktplatz steht auf hoher Säule das Denkmal des Gründers der Stadt, auf einer freien Anhöhe liegt die einzige Technische Hochschule Norwegens. H. U. H. Rest in den laufenden Monaten fertiggestellt werden wird. Von 10 Filmen, die zurzeit in Arbeit sind, werden der neue Hans Albers-Film »Trenk, der Pandur«, der große Varieteefilm »Die drei Codonas« und der Hans Steinhoff-Film »Die Geier-Wally« die Auf nahmen noch in diesem Monat beenden. Von den weiteren Produktionen seien schließlich noch der zweite Karl Ludwig-Diehi-Film »Der letzte Appell«, der Musik film Paul Linkes »Frau Luna« und ein un ter der Regie von Gustav Uczicky entstehender Paula Wessely-Film genannt, deren Vorbereitungen soweit gediehen sind, daß täglich mit ihrem Drehbeginn zu rechnen ist. Die (ginfamen Eine Stimme aus den Leserkreisen Graue Wolken lagern wie eine düstere Decke vor der Sonne, so dieselbe verhüllend, und der Landschaft ein ödes, trostloses Bild verleihend. Menschen mit müden mißmutigen Gesichtern bewegen sich durch die Straßen und hasten fremd und fühllos aneinander vorüber. Wenn man so jedes einzelne Menschen kind verfolgen und in die Seele eines'jeden blicken könnte, wieviele ungekannte Not und unbekanntes Weh, aber auch wieviel ungeahntes Laster würde man da noch kennenlernen. Doch wohl niemand hat ein Interesse daran, den Spuren und Geheimnissen fremder Leute nachzuforschen, da ein jeder mit sich selbst mehr als genug zu tragen hat. Es ist ja Krise ... Bei trübem Herbstund Winterwetter scheint es, als würde sich die Krise nicht nur im Menschengetriebe, sondern sogar in jedem Lufthauch bemerkbar machen und wie ein Alpdruck auf das ganze Weltall legen. Und wahrlich, es kann auch die Atmosphäre nicht unberührt bleiben von der zerstörenden Macht derselben, denn sie herrscht nicht nur im Geld- und Wirtschaftsleben, sondern auch im sozialen und humanen Emp finden der Menschheit, langsam aber sicher Seele und Geist des lebendigen Men sehen zersetzend — und macht aus ihm einen Automaten. Der moderne Mann kennt kein anderes Bestreben als Geld zu verdienen und sinn los das Leben zu genießen, die Frau aber, erniedrigt zur Puppe, hat all ihr Tun und Lassen darauf gerichtet, diesem Mann zu gefallen und ihm als Objekt des Genusses zu dienen. Alle edleren Gefühle werden dadurch getötet und selbst das höchste und hehrste Gefühl, die Mutterliebe, is fast im Aussterben begriffen. Diese, die Allgemeinheit bildende Menschheit lebt im heutigen Sinn des Wortes; sie lebt dem Augenblicke und frägt nicht nach dem Morgen. Aus Krise, trüben Sorgen und düsteren Wolken flüchtet sie in hellerleuchtete Vergnügungssäle, nervenaufreizende Spielhöllen, berauschende Weinlokale und mystische Liebesstätten. Sie liebt den Rausch und hat das Opium, welches sie braucht; für sie ist das Leben kein Problem. Aber, es gibt noch eine Kategorie von Menschen. Das ist die Vorkriegsgeneration in mittleren Jahren und die von diesen Konservativen erzogenen Jungen, die alle sich in der jetzigen Welt nicht zu-rechtfinden können. Das sind die Unverstandenen, die mitten im Weltgetümmel lebenden Einsamen. Für sie ist das Leben eine Qual; das warmfühlende Herz möchte voll und treu lieben und geliebt werden, findet aber nur Berechnung und Lüge. Die noch vorhandenen Ideale von har monischer Ehe und Familienleben erweisen sich als Luftschlösser und müssen zerfallen, das Vertrauen in reine Freundschaft wird bitter enttäuscht und ein ehrlicher Angestellter wird verleumdet und mit schnödem Undank belohnt Unzählige Einzelne empfinden ihr echtes Menschtum als ein großes Unglück u-möchten es abschütteln wie ein lästiges Reptil. Doch Natur bleibt Natur und ist nicht mit Gewalt zu ändern. Nach heftigen inneren und äußeren Kämpfen, wo der Mensch vergeblich sein natürliches Recht fordert, nach verzweifeltem langen Sträuben wird das Herz müde, langsam mürbe und endlich — stille. Es zieht sich schließ lieh von jeder Gemeinschaft zurück. Was sind die Hagestolze? — Die menschenscheuen Sonderlinge? — Was die schrullenhaften alten Fräuleins? — Und die verlassenen, wortkargen, verwitweten oder geschiedenen Frauen?? — Meist das wertvollste Menschenmaterial, prächtige Familienväter, treue Kameraden, die besten Hausfrauen, Gattinnen und gewissenhafte Mütter. Sie atie können zu ihrer Bestimmung nicht kommen, da sie keine Gelegenheit haben, ihren pas senden Partner kennen zu lernen. Leichtsinnige, die sich am Tanzboden finden, werden sich ebenso leicht wieder trennen und neuerlich binden — sie machen daraus einen Sport. Aber die tiefen andauernden Charaktere, die so unendlich viel zu geben haben und sich nach einer gleichgesinnten Seele sehnen, bleiben getrennt und einsam, weil sie keine Anknüpfungspunkte, keinen gemeinsamen Boden haben. Eine tiefe Kluft, das moder ne Leben, liegt zwischen ihnen. Doch muß man wirklich hüben und dru ben verschmachten? Kann man da keine Brücken bauen? Sollten die vielen verstreuten Einsamen, die duft- und fruchtlos in ihren oft auch goldenen Kerkern verblühen und verwelken, um schließlich allen Ueberschuß der Gefühle einem Hünd chen oder Kater zu widmen, nicht auch eine Welt für sich bilden? Es gibt so viele mögliche und unmögliche Vereine — warum sollte nicht auch ein Klub der Tiefgründigen bestehen können? Sollte man nicht vor allem den einfachsten Weg der Annäherung der Verständigung, das Inserieren in Tagesblättern, wählen und diesen ausgiebig benützen? Eine Zeitung ist der beste Vermittler, denn sie kommt in die entferntesten Orte des Landes und in die Hand zumindest jedes intelligenten Menschen. Im Aus land, besonders jetzt in Deutschland, is* die Sitte, auf diesem Wege einen passenden Lebensgefährten zu suchen, sehr verbreitet. Es wird damit kein Unfug getrieben und ist auch keine Schande, wie man hierzulande noch oft denkt. Und bringt, da sie auf der Basis tiefen Herzensbedürt nisses und realer Vernunft aufgebaut, oft größeres Glück, als so manche auf großer Leidenschaft gegründete Ehe. Hinter den trüben Wolken ist ständig die Sonne versteckt, die einmal hervorbrechen muß. So sei denn das Hoffen ein Leitstern in unserem Leben und: das Gute suchen, sehen und ergreifen, Lebenspflicht. Es ist nie zu spät dazu, denn Seelengemeinschaft brauchen nicht nur die Jungen, sondern ganz besonders die Alten. Beograd, im April. Angela štagljar-Paar. Wm-Stke Von unserem Fa.-Mitarbeiter Behördlich erlaubter Ausverkauf GROSSER ABVERKAUF VON MANUFAKTURWAREN WEGEN ÜBERSIEDLUNG l Wir verkaufen alles um 10 bis 20 Prozent billiger vom ohnehin bekannt billigen Verkaufspreis! EILT DESHALB ALLE IN DAS TSCNECMsSSME NtotiAZIN, MARLBOR Verlangen Sie noch heute Prospekte und unverbindliche Offerte Mariborska tiskarna d. d. Maribor, Kopališka ulica 6 ♦ Telephon 25-67, 25-68, 25-65 letzt Gelegenheit und nimmermehr da 6000 Stück neue Sensen verschiedener Längen und Typen sowie eine große Menge zweiteiliger Patent-Bischof-Leitem ausverkauft werden, u. zw. um 50% billiger als zum Fabrikspreis vor zwei Jahren. Ueberzeugen Sie sich davon bei einem Besuch bei der Firma Justin Gustinčič. 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