Schrtstleidmg: «attzansgassc Nr. ß. Bl ■ ar « I Kx. II • n« «nntt:n»iia ton Kutottau >M G»Ml- I,MR. lajl m« II—If Btt um »«»rn IH4I itttMxgrtii. niUBrtlafc •»»■ >-«*- aiä« baftOttUI l»ll« M|3I|II cttnrt >ts i^rraaltstta «ntÄtB U ia NBl«(f »rPat. ft-It«» ♦tKujroi nttfarr Vtl EDtftiHitlryjrt <>«!«• w>M. »to.^eattv iDiW tri2*üu Icke» «mu: «VinW. Jh. M.xm SrniaUiniQ: »tathaosgaff« Wt. ?» »iinrul 9h. « »ryijj »'B«unt)trn tut4 »I, fort S*t3«ca ! »»wnnisims ...ein .... U « 40 •>: -1 i.^rt. ... K IV*» .»in «tut >M vvmcci» »i;»i i f'lnrtcttatetf . . t 1» PalUtürts . . . . * >.«» «aauXt«« . . . x, Jlit« frtvtra 11 H* rr> titlWfrt WRKat8ii«t'W:Mt«c irttfs tt» } Cilli, Samstag den 26. Jänner 1918. Nr. 4 Anfnigr der Abgeordneten N. Marckhl, 3. W. Dobernig, Josef A. Graf Barbo und Genossen an Se. Exzellenz den Herrn Ministerpräsidenten betreffend die Haltung der Regierung gegenüber den südslawischen Bestrebungen und der zu ihrer Verwirklichung betriebenen Agitation. Seitdem sich die fühlende slowenische Politik auf die staatsrechtliche Erklärung vom 30. Mai 1917 und die darin gegen den Bestand der Monarchie und die Interessen des Deutschtums im Süden ge-richteten Bestrebungen eingerich'et hat, begann die slowenische Presse, voran die klerikalen Zeitungen .Stoven«", .Slovenski Gospodar", „Straza* und der liberale .SlooenSli Narod" eine Agigation, durch die einerseits in den breiten slowenischen Be-völkerungSschichten gegen die in den südlichen Teilen wohnenden Deutschen und anderseits für die als Minimalprogramm hingestellten staatsrechtlichen, in Wirklichkeit staa'S- und monarchieseindlichen Bestre-bungen Stimmung gemacht werden soll. Diese von allen Greifen der slowenischen Intelligenz betriebene Agitation wird ungeachtet dessen, daß sie das Maß de< Erträglichen und Zulässigen weit überschreitet, von der Regierung nicht nur geduldet, sondern in-direkt sogar gefördert, indem sie — zum Beispiel — unter dem Beisein der Vertreter der politischen Behörde gefaßte, der staatsrechtlichen Erklärung zustimmende Beschlüsse der Bezirksausschüsse ohne Widerspruch duldet. Bei dieser Agitation handelt eS sich darum, die breiten BcvölkerungSfchichten, die sich, wofür zahlreiche Kundgibuugcn als dem Hin-terlande und den Schützengräben vorliegen, gegenüber »en verderblichen, um^ürzler-schen Treibereien derzeit noch ablehnend veihalten, für die politischen JieU der slowenischen Führerschaft zu gewinnen. In diese empörende Verhetzung werden nicht nur die wirtschaftlichen Angelegenheiten hineingezogen, um die schon durch viele Jahrhunderte währenden gegeuseitigen Wirtschaftsbeziehungen — wohl zum Schade» beider Teile — zu stören, sondern e? wird auch »ersucht, in gewissenlosester Weise gegen ein-zelne Stände und BerusStlaffen, inSbesonders gegen den deutschen Beamtenstand unverhüllt zu Miß-trauen und Haß auszureizen. An dieser Verhetzung beteiligt sich auch unter anderem offen die Mehrheit der südslawischen Eisen-dahner in einer Weise, die schon vor dem »liege schwere Bedenken ausgelöst hat und bei KliegSbeginn die Verhetzung zahlreicher agitatorischer Elemente aus diesem Kieise in Stationen, in denen die Be» tätigunfl ihrer Gesinnung mit unmittelbaren Gesah-ren für die Kriegsführung nicht mehr verbunden war, als geboten erscheinen lieg. Bon welchem Geiste diese Elemente beseelt sind, ergibt sich aus den v»rschiedenen, iu ihren Fach-blittnn erschienenen politischen Aussähen und wohl auch aus der in der in Marburg a. d. Drau am 8. und 9. Dezember 1917 stattgehabten Bersamm-lung südslawischer Eisenbahner gefaßten Entschließung. Sie lautet: „Die Vertreter der Mehrheit der südslawischen Eisenbahner aller Kategorien, versammelt in Marburg am 9. Dezember 1917, begrüßen feierlich die Deklaration vom 30. Mai 1917 und stimmen derselben unbedingt in vollem Umfange bei. Der südslawische Klnb hat uns allen auS dem Her-zen gefotf' • ite fr diese für unS historische Er-kläruva . ,?l hatte. Nur dann, wenn sich die-' i i:. der £t!lacafion verzeichnete minimalste Pro- gramm in vollem Umfange erfüllt, werden die Eisenbahner in der Tat auf unserem Boden ihrem richtigen Zwecke, nämlich der Hebung der wirtschaft-lichen und kulturellen Kraft der südslawisch« u Na-tion, dienen. Wir brauchen nicht zu bewe sen, daß gerade die Eisenbahnen mit ihrem größtenteils deut» scheu, Dienstpersonal die g'ößte Gefahr für unseren völkischen und wirtschaftlichen Bestand bilden. veS-halb fordern wir den südslawischen Klub aus, daß er um keinen Preis und unter kein.'r Bedingung von diesen so klar gezeichnetem Wege in die schö-nere Zukunft der südslawischen Nation abweicht. Wir und mit uns die gesamte südslawisch« Nation stehen fest und unerschütterlich hinter dem südslawischen Klub. O, daß doch kald für die südslawischen Eisenbahner die Strahlen der goldenen Freiheit aufleuchten mögen." Den wahren Sinn dieser Entschließung und ihren von Haß gegen das Deutschtum ersüllten Geist des näheren zu eiläutern, wäre übeiflüssig. Er bleibt wohl kaum hinter jenem zurück, der in den Hetzartikeln der erwähnten Presse seine Orgien feiert. Kennzeichnend für daS Verderbliche dieser Verhetzung ist der Umstand, daß selbst ein Mitglied deS f. f. Strafanstaltspersonals von Capo d'Jstria, das sich derzeit in Marburg befindet,' Unterschriften für die staatsrechtliche Erklärung vom 30. Mai 1917 sammelt. Ueber diese Erscheinunzen dars man sich nicht, wundern, denn sie sind gedeckt durch die schirmen-den Fittiche der parlamentarischen Vertretung der Südslawen, der slowenischen Geistlichkeit mit dem Bischos von Laibach Dr. Je sich als eine unerhörte Drohung darstellt und der-n Gefährlichkeit leicht in ihrer Wirkung auf die Slim» muiig eines Teiles der Armee und auf das feiud-liche Ausland zum AuSdlvck kommen kann, nicht zurückgewiesen. Geradezu kennzeichnend für die Art und Weise, wie daS Volk verhetzt und aufgewiegelt wird, .st das Vorgehen bezw. die Versammlungstätlgkeit d?« Abg. Dr. Korosec, welcher in maßloser AuSnützung seiner priesterlichtn Stellung in Jungsrauenversamm-lungen, in welchen unter anderen vorgetäuscht wird, daß eS dann, wenn alle Südslawen in einem Reich« vereinigt würde», billigere Waren geben werde, Frauen und Mädchen in die südslawische Bewegui.g hineinzuziehen versucht. F-ir die von den BolkSauj-wiegle»» veranstalteten Sammlungen von Unter» schristm sür den südslawischen Staat werden auch die Mädchen von 10 Jahren an herangezogen. Auch wird in den «wähnten Versammlungen in empörendster Weise Stimmung gegen das Deutsche Reich und «nsere Bündn'Spolitik gemacht. Wenn wir des Bischofs Dr. Jeglitsch Crwäh-nuna tun. so geschieht eS deshalb, weil sich dieser kirchliche Würdenträger in vollster Berkennunz ter ihm als katholischen Priester und als österreichischen Kirchenfürsten im allgemeinen und insbesondere auch dem deutschen Teile seiner Diözesanangehörigen ge-genüber obliegenden Pflichten, nicht nur den erwähn« ten staatsfeindlichen Bestrebungen anzefchlofsen, son» dern auch in einer zum Widerspruch herausfordern-den Weife mit feinem von einseitig nationalem Geiste erfüllten Klerus in den Dienst einer agref-siven Agitation gestellt hat. Wenn dieser Kirchen-fürst schon seinerzeit durch eine die gebotene Scham-hastigkeit sich hinwegsetzende uud den IZiangel jeg» lichen Empfindens sür die das in dieser Richtung Zulässige und Schickliche bekundende Behandlung de« heiklen sexuellen Themas höchst unttedsameS Aufsehen erregt hat, so sordert sein gegenwärtiges Ver-halten, dem der Eutschuldigungsgrund mangelnd«? universeller Eignung zu seinem Hohen Amte nicht zukommen kann, zur schärssteu Zurückweisung her-aus. Wenn er sich dazu versteigt, zu betonen, daß eS „ohne die Befreiung der österreichischen Slowc-nen, Kroaten und Serben aus der deutschen und ungarischen Unabhängigkeit keinen Frieden nnd kein» Gcrechtigteit geben könne", so kennzeichnet die« zur Genüge die Anschauungen dieses Mannes, der dem politischen und nationalen Kamps den Vorrang vor den christlichen Grundsätzen von der Friedensliebe, Duldsamkeit und Nächstenliebe einräumt. Auch für ihn und seine Untersangen muß eine Grenze gezo-gen sein, soll nicht den Deutschen in diesem Staate der Glaube an die Autorität d?s Staates und an Seitt: 2 Deutsche Wacht Nummer 4 e-.t Untanstbarkeit der katholischen Einrichtungen der-loren gehe». Erster?« ist aber auch schon deßhalb zu befürchten, weil alles dies unter der Aegide e,»e« k. k. österreichischen Ministers, des Dr. Ivan Witter von Zolger geschieht, der unbestritten ermaßen L»ler Bedachtnahm: auf seine nationale Zugehörig-feit in den Rat der Krone berufen umrde. ES fei ferne von uns, seinem nationalen Denke« und Fühlen nahetreten zu wollen. Allein, eS ist nicht an-gig und muß zu begründeten Zweifel« an der Un-Parteilichkeit und dem StaatSgeisie seiner Amtsführung Anlaß geben, wenn er seiner Gesinnung in der Weife Ausdruck gibt, wie e» au« einer Mit-teilung erhellt, die in verschiedenen Blättern die N»«de gemacht hat und die seither, trotzdem hiezu genügend Gelegenheit geboten war, nicht widerlegt morde» ist. Sie lautet.Die .Slovenska Mattca" in L.»ibach, ein literarischer Verein, der für seine Mit-glieder alljährlich Schriften meist schöngeistigen In-halte« herausgibt, hat im Jahre 1914 unter «»deren Büchern den Roman „Golpodin Franje" ver-legt. Dessen Verfasser, der pensionierte Hauplmann-Rechnnngsführer Franz Mafelj. genannt Podlim-barSki. ist vor kurzem gestorben. Diefer Roman wurde von der Staat»an«altschast Laidach nach SriegSeuSbruch wegen Verbrechens des Hochverrate« und wegen Vergehen» der Aufwiegelung beichlag» nahmt. Da» Landesgericht Laibach hat die Beschlags nähme bestätigt und in den ©iilnbea unter anderen aufgeführt: Der Roman hat eine ausgesprochene politische Tendenz. Darin wird ausführlich geschil» Srrt, daß die Offupation LoSnieo« und der Herze-gowina durch die Monarchie dem Lande alle« eher al« Segen und dir Bevölkerung in ein noch große-r S Elend gebracht habe. Anschaulich wird durch offenbar falsche, erdichtete Tatsachen die krasse Korruption der Zivil- und Militärbehörden geschildert und dtt einheimische Bevölkerung gegen diese Be-HSrden aufzureizen gesucht. Insonderheit »erde« die angebliche Bedrückung des serbischen Teile« der Be-»Slkerung hervorgehoben und revolutionäre Bewe-g»ngen dcr Serben in Bosnien und der Herzegowina mit einer Reihe sympathischer Bemerkungen gutgeheißen. Dadurch wird aber auf die LoSreißung dir annektierte« Länder Eingearbeitet" — Wegen dir Herausgabe des Romans wurde der Verein „Slovenska Matiea" nach Kriegsbeginn behördlich aufgelöst und sein nicht unbeträchtliches Vermögen unter ^wangSverwallung gestellt. Nach dem Zusam-mentritt de« ReichsrateS hat die Regierung die Ver-fiigung zurückgezogen und das Vermögen dem ehe-maligen Vorstand unter Erieitung einer Verwarnung zurückgestellt. Nun wird unter dcn Slowenen für jene« „verfolgten" Verein gesammelt. Jeder wahre Slowene wird aufgefordert, fein Schustern beizu-tr»z<«, »der Matka zum Nutzen und Podlinibarski »ur Ehre." Dieser Aufforderung hat als einer der ersten mit einer Spende von 100 K entiprechen Herr Dr. Ivan Ritter von Zolger, k. k. österreichi-scher — Minister." Hier handelt e« sich nicht um müßigen Klatsch, denn slowenische Blätter selbst begrüßen diese aus-ftlllge Spende. Aber ganz abgesehen von dieser für einen ister-reichischen Minister höchst eigenartigen Betätigung zur Ehre des Verfasser» eines von der zuständigen Behörde als hochverräterisch stigmatisteiten Roma-r.e«, sehen sich die Gefertigten in pflichtgemäßer Wahrung der von ihr vertretenen Interessen de« deutschen Volkes in Oesterreich veranlaßt, aus da« Unhaltbare in der Stellung diese« Minister« hin-zuweisen. Wie soll die StaatSautvrität gewahrt und ui.berührt bleiben, wenn einerseits die politische Führerschaft der Slowenen sich gegenüber dem Staate in der schärfste« Opposition befindet, gegen den Bestand der Monarchie und die Interessen deS staatSerhaltenben deutschen Elemente« gerichtete, von unnatürlichen Machtgelüsten eingegebene politische Z'kle »?rfolgt und unter Ausnützung der ihr durch eine ungehemmte Preßagitation und durch die flo-wenifche Geistlichkeit zur Verfügung stehenden Macht-elnflusse« eine die innere Ruhe gefährdende Hetz' tätigfeit entwickelt, anderseits aber eine Persönlich-reit unter Bedachinahme auf ihre Zugehörigkeit zur erwähnten Nation mit einem Ministcrposten betraut ist, die durch ihre äußerliche Passivität nicht nur ^'l'es verhalten zu billigen scheint, sandern sich in der erwähnten Weise und bei der Auswahl ihrer sämtlichen Organe eine Gesinnung bekundet hat, die da« allergrößte Mißtrauen autlösen und nähren «nß. Wie sehr diese« Mißtrauen begründet ist, be-«eisen verschiedene, seit dem Amtsantritte diese« Minister« in der Oeffentlichkeit besprochene Regie rungSakle, die sich über die berechtigte» Wünsche der Deutschen de« Süden« hinwegsetzen, ja sich direkt gegen deren Interessen richten und auf die Einfluß-nähme diese« Minister« zurückgesührt werden. Die von der deutschen parlamentarischen Ver tretung vorgebrachten Vorstellungen und Beschwerden bliebe« unberücksichtigt, wozu wohl auch beitrage» mag, daß ihre in pflichtgemäßer Wahrung der J»> teressen ihrer Wählerschaft unternommenen Abwehr-maßnahmen von der nationalen Gegnerschaft in heuchlerischer Umkehrung der Tatsachen al« Denn»-ziatione» und all Ausfluß nationaler Verhetzung, Bedrückung und dergleichen hingestellt und von den nicht genügend eingeweihten zuständigen Stellen als solche aufgefaßt werden. Die slowenische Führerschast versteht e«, wie ihr ganze« Verhalten und ihre verschiedenen im hohen Hause eingebrachten Anfragen, insbesondere jene vom 7. Juli 1917 beweisen, ausgezeichnet, einerseits ohne Scheu vor Verdächtigungen nnd Ver-unglimpsunzen jeglicher Art Vorkommnisse, die sich i« der Person ihrer nationale« Agitatoren zutrugen und al« Reaktionserscheinungen einer schrankenlosen nationalen Hctziätigkeit erklärlich und begreiflich sind, dahin auszunützen um das slowenische Volk al« unterdrückt und verfolgt hinzustellen und der von ihr vorgebrachten Beschwerden unter Au«nützung de» loyrlen Verhaltens der breiten Schichten der slowe-nischen Bevölkerung einen willkommenen Hintergrund zu geben. Anderseits versteht sie e« unter Duldung der Regierung diese Verhetzung der breiten Volks-schichien womöglich noch im verstärkten Maße fort-zuireiben und die erwähnten Reaktionserscheinungen unter Irreführung der maßgebenden Kreise über die wahre» Endziele ihrer Politik sür ihre Zwecke auS-{»nützen. Dem sollen wohl auch die über ihr« Beschwer-den eingesetzten Ministerialkommissionen insoserne dienen, al« sie ihre Erhebungen nur aus die den Gegenstand der Beschwerden bildenden Vorkommnisse beschränken, nicht aber auch aus jene Tätigkeit noch unmittelbar vor und nach Kriegsbeginn Bedacht nehmen sollen, die ebeft infolge der gegen den eige-nen Siaat und seine Vertretung nach außen bekun-beten illoyalen Stimmung die tiefste Empörung und Erregung beim loyalen Teile der Bevölkerung aus-gelöst hat. Wir begnügen uns auf die Eharakterisicrung dieser Tätigkeit in einem im „Slowenen Narod-vor kurzem veröffentlichten Rundschreiben de« La«-deShanpimannes von Krain, Dr. Sustersic, vom Juli 1914 zu verweisen. Diese« Schreiben lautet: „Es besteht kein Zweifel, daß die verbrecherische gioßserbiiche Verschwörung auch aus slowenischem Gebiete am Werke ist und da» treue slowenische Volk seinem Glauben und Oesterreich zu entfremden veisucht. In diesem Sinne sind verschiedene Blätter tälig, die die Entchristlichung des slowenischen Vol. keS und dessen Vergiftung mit dem großferbischen Rationalismus bezwecken. E» handelt sich um eine Verschwörung gegen den Bestand deS katholischen slowenischen Volkes! Wir wenden uns an alle un-sere Vertrauensmänner mit der dringende» Bitte, dieser Angelegenheit die größte Aufmerksamkeit zu widmen und über alle», was sie ersah«», unverzüglich dem Sekretariat« der slowenischen Volkspartei in Laibach zu berichten. Insbesondere sind Mitteilungen über folgende Punkte erwünscht: 1. Ist in Ihrem Orte irgend eine Erscheinung im Sinne de» Großserbentums zu bemerken? 2. Werden in Ihrem Orte schlechte Blätter verbreitet? Von wem? 3. Wer ist in Ihrem Orte Bezieher einer schlechten Zei-tung als «Slvvenski Narod", „Dan", ,Nas Glas", „SlovenSki Dom", „lltiteljski tovaris' usw. ? Wir ersuchen um sofortige Beantwortung dieser Fragen, damit die Parteileitung rechtzeitig alle erforderlichen Schutzmaßnahmen treffen kann." Eine derart gekennzeichnete staatsfeindliche Tä-tigkeit — wie eS geschieht — in das Kleid bloßer national-kultureller und wirischasllicher Bestrebungen zu hüllen und die Gesinnung des loyalen Teiles der Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen, um dadurch die wahren Ziele jener Bewegung, die nur den Vorläuser der gegenwärtigen bildete, zu »er schleiern, ist die Kunst, die der slowenischen Führer-schaft in hohem Maße eigen ist und der die Regie-rung in ihre» bisherigen Verhalten gegenüber allen gegenwärtigen Erscheinungen nicht im geringsten Rechnung getragen hat, wie es ja auch der Regie-rung entgangen zu seiq scheint, daß sich die parla-mentarische südslawische Vertretung mit dcr tschechi« sehen Führerschaft in dem Bestreben, die Stellung der Monarchie durch invere Wirre« und durch Störung der im Huge befindlichen Verhandlungen zur Herbeiführung eines Friedens mit Rußland zu erschweren und ihre durch de« blutigen Abwehrkampr bedingte Zwanglage für «mstürzleriiche Machtbestr«-bunge« auszunützen, offen verbunden hat. Daß diese Lage eine unerträgliche ist, bedarf keiner wei-lere« Erörterung. Indem sich die Gefertigte« ihre weitere Stellungnahme zu der passive«, ja entgegenkommenden Haltung der Regierung gegenüber der die Interesse» der Monarchie nnd de« deutschen BolkStume« in Oesterreich schwer beeinträchtigende» südslawischen Opposition vorbehalten, richte« sie an Se. Exzc! lenz den Herrn Ministerpräsidenten folgende Anfrage. 1. Hat Se. Exzellenz von der die Jntereffen deü Staates und die innere Ruhe gefährdenden, ge-gen das südländische Deutschtum gerichteten, den Rahmen der geltende« Gesetze weit überschreitenden Verhetzung der ohnehin schon unter den Ernäh. rungssorgen schwer leidenden Bevölkerung Kenntnis? 2. Was gedenkt Se. Exzellenz zu verfügen, um dieser Verhetzung unverzüglich Einhalt zu tu» ? 3. Wie findet Se. Exzellenz in Anbetracht der geschilderte« Verhältnisse die Stellung detf unter Bedachtnahme aus seine nationale Zugehörigkeit in daS gegenwärtige Kabinett aufgenommenen Mini-sters Dr. Ivan Ritter von Zolger mit den Pflich-ten einer unparteiische«, die Interesse« be« Staates und der in ihm vereinigten Völker gleichmäßig wah renden Regierung vereinbarlich? Wien, am 22. Jänner 19it. Rede Drö Abg. Marckhl gegen die llaulgsetniilichen Bestrebungen der Südslawen gehalten im Xbgeordnetenhause am 22. Jänner 1918. Hohe« Hau«! Die alpenländische Vereinigung deutschnationaler Abgeordneter hat der von dem Abgeordnete« Kollegen Dr. Waldner heute hier im hohen Hause abgegebene« Erklärung ihrem vollen Inhalte nach zugestimmt nnd e» sreut mich, hier feststellen zu können, daß hinsichtlich der politische» und nationalen Bedürfnisse und Notwendigkeiten der von un» vertretene« Wählerkreise und Gebiete und hinsichtlich der Abwehr gegen alle auf ihre nationa len Rechte gerichteten Angriffe nicht nur unter den deutschnationalen Abgeordneten der Alpenländer, sondern auch unter der Gesamtheit der deutschnati«-nalen Vertretung die vollste Einmütigkeit herrscht. Ich habe die ?hre, im Rahmen der vom Kollezen Dr. Waldner heute abgegebenen Gesamterkläruug im Namen der alpenländische» Vereinigung solge«de Erklärung abzugeben: ..Ueberzeugt, daß da« deutsche Volk i« Oesterreich nicht nur durch die geschichtliche Entwicklung, sondern auch durch die ihm gemeinsam mit den üb» rigen Völkern des Donaurelche» bestimmte kulturelle und wirtschaftliche Sendung mit der Monarchie zu einer Schicksalgemeinschasi verbunden ist, lehnen wir alle Bestrebungen, die sich üb« diete natürliche Be-stimmung, über die Einheit und Bestandwöglichkeit de» Staate« sowie über die Leben«interesse« des deutschen Volke« hinwegsetzen und die weiter« in vtl-liger Verneinung der au« der staatliche» Völker-gemeinschast erwachenden Pflichte», die Souveränt-tät de« eigenen Volke» an die Stelle jener de« Staate« setze« wollen, ebenso ab, wie wir uns gegen die an dem Bündnis mit dem Deutschen Reiche rüttelnden Treibereien verwahren. Die alpenländische« Deutschen erblicken in der südslawischen staatsrechtliche« Forderung eine Bedrohung der wirtschaftlichen Lebensbedingungen des ge samten Deutschvolkes in Oesterreich, insbesondere sei-ne« Rechtes aus ungehinderte Benutzung de« Adn«-und Donauweges und aus A «gestaltung seiner wirtschaftlichen Beziehungen zu den Balkangebieten und dem serneren Oiient. Sie erblicke« darin aber auch da« li'eureben nach nationaler und wirtschaftlicher Entrechtung und Unterjochung des südländischen Deutschtum»'. Wir gönnen unter Wahrung deS den Deutschen Oesterreichs veriröge ihrer kulturelle« und wirtschaft-lichen Leistungsfähigkeit sowie der von ihnen einst und jetzt gebrachten ungeheuren Opfern a« Gut und Blut zukommenden Einflusses aus die innere Füh rung und äußere Vertretung deS Staate« jedem Volke jene Entwicklang, die durch seine Bedürfnisse und durch die Rücksichtnahme auf die Interesse» de« Staatsganzen und der übrigen Völker bedingt ist, Nummer 4 Deutsche Wacht $utt Z nehmen aber diese Entwicklungsmöglichkeit auch für das deutsch« Volk in Anspruch. Wir werden daher, ausgehend von diesem Grundgedanke» und von dem Gebote, daß kein Gliied unserer BolkSgemcinschast und keine Scholle unseres Bodens preisgegeben werden darf, alle sich darüber hinwegsetzende» Bestrebungen und jeden von we« und in welcher Form immer unternommenen Ver-such, sie in ihrer Gänze oder auch nur teilweise zu verwirklichen, bis zum äußersten bekämpfen. Sie mit Hilfe der äußeren Feinde unter Ausnützvng der durch blutigen Abwebrkampf bedingten Zwangslage erpressen zu wollen, erklären wir als ein mit dem Begriffe der Bolksehre unvcreiubarlicheS Untersangen." Indem ich dem hohen Haufe diese Erklärung der alpenländische» Bereinigung zur Kenntnis bringe, möchte ich doch diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne nicht auch gegen die unerhörte Verhetzung der Bevölkerung Stellung zu nehmen, die in unverantwortlicher Weise von den Einpeitschern dcr süd-slawischen staatsrechtlichen Bestrebungen sowohl im Laien- als auch im Priesterkleide, in dcr Presse und in den Versammlungen gctricbcn wird. Ich lege l>ier mit aller Entschiedenheit Protest ein gegen diese unerhörte Art dcr Verfechtung von politischen Forderungen, die sich nach unserer festen Ueberzeugung, aber auch »ach den Anschauungen der Regierung, wie wir heute aus der Erklärung deS Herrn Mini-sterplüsidenten cnlnommcn haben — die füdjlawi-fchen Bestrebungen sind in dieser Richtung ganz gleich den tschechischen Bestrebungen — gegen den Bestand der Monarchie richten und aus die volle nationale und wirtschaftliche Entrechtung deS süd-ländischen Deutschtums abzielen. Ich lege hier über Erfuchcn dcr deutschen G?meinwesen des Unterlandes lebhaften Protest ein dagegen, daß man die ohnehin schon von Nahrungs- und ErnährungSforgcn ge« quillt Bevölkerung unter verschiedenen falschen Vor-spicgclungcn in diese stoaiSzerstvrende Bewegung hin-einzent und gegen ihre deutschen Mitbewohner in maßloser Weise zu Mißtrauen und Haß aufre-zt. Ich lege endlich ent chieden Protest dagegen ein, daß man, wie es geschehen ist, in unverantwortlicher Weise Kinder von 10 Jahren an und Staat«a»ge stell e i:i diese staatsfeindliche Bewegung hiucinlockt und für sie die kirchlichen Machtmittel und die Ver-trauen« leligktit der Bevölkerung gegenübcr den priefterlicheii Beratern in unerhörter Weife ausnützt. In jedem rechtlich Denkenden muß eS Enipö» rung auslösen, wenn er sieht, wie man im Norden und im Süden die durch diesen blutigen Abwehr« kämpf bedingte Gcbundenheit und Zwangslage deS Staate« zur Verwirklichung selbstsüchtige«-, dem Gedanken der Völkergemeinschaft, dem Staatsgedankeu strikte widersprcchendc Ziele, in der rücksichtSlofestc» und gewissenlosesten Weis« auszunützen sucht. Ich k^'nn eS aber — das soll hier gesagt sein —- nicht glauben, daß die ruhig und rechtlich t«u-sende deutsche Arbeiterschaft sich eine solche Zwange-läge zunutze machen will, um Bestrebnngen zu un-ktrstützcn, die nach unserer vollen Ueberzeugung in ihren Endsolgen den Ruin f,trabe jener Glieder dcs deutschen Volkes zur Folge haben müßten, die ihr »ach ihren Verhältnissen am nächsten stehen. HoheS Haus! Bedenken wir doch alle, daß wir diefc» Kampf nicht sür uns führen, daß wir diesen Kampf sür unsere Kinder und «indcSkindcr. daß wir diesen Kampf führen für die Zukunft un-sereS Volkes und unsere» Staates. Gewiß hat man e« bedauerlicherweise »crabsäumt, in den Ernäh-rungsfragcn aus einer sicheren Basis derart Vor-!»rg« zu treffen, daß eS dem einzelnen ohne Unter-schied «»özlicht wird, ohn« einseitige, übermäßige und unerträgliche Verkürzung einzelner Gebiete und Schichten der Bevölkerung durchzuhalten, bi« un» der von allen ersehnte Friede die Hoffnung aus eine bessere Zukunft eröffnet. Die stiefmütterliche Behandlung, die man in der Verforgungsfrag« gerade «ei-nem Heimatland, dem Land Steiermark, zuteil wer-dcn ließ, hat unserm stärksten Wi «rfpruch auSge-lost. Wen» hier und anderwärts schon di« Herab« fetz»»g der Mehlration eine beunruhigende Bewe-gung ausgelöst hat, die nunmehr gefährlichen polili-fchen Strömungen Tür und Tor geöffnet hat, so kann man daran ermessen, auf eine wie hzrtc Probe die Geduld der Bevölkerung in zahlreichen Gedielen der Steiermark gestellt wurde, indem man ihr durch Wochen und Wochen kein Mehl und kein Brot, keine Kohle, kein Petroleum, keinen Zucker und fon-stige LebenSmittel verabreicht hat. Meine Herren! Worauf sind die Klagen über mangelnte Versorgung mit Mehl zurückzuführen? Meines Erachten« einzig und allein auf den Um-stand, daß die Regierung ihren gesamten Lcrsor» gungtplan auf ganz falsche Grundlagen gestellt hat. (Zustimmung.) Wcr, wie wir, ia der Lage war, diesen Grundlagen nachzugehen nnd sie auf ihre Berechtigung zu Prisen, der ist zu ganz merkwürdi-gen Ergebnissen gekommen. Um dies darzutu«, genügt eS, ganz kurz auf einzelne Daten zu verweisen. Nach diesem Berfor-gun^Splan wurde angenommen, daß daS Land Steiermark, welches ein Sechstel der Anbaufläche de« Landes Böhmen besitzt, für 6*00 Waggon Brotgetreide aus eigenem Lande aufkommen soll, während daS Land Böhmen, das doch viel besser bewirtschaf-tet ist und eine» viel besseren Bodi» auszuweisen hat, sür elwas mehr al« das Dreifache aufzukom-men hätte. Aber noch viel drastischer ist der Vergleich, der nach diesem Versorgungsplan zwischen der Produk-tionSfähigkeit de« Landes Steiermark und jener des Kronlande« Böhmen angenommen wurde. Es wäre danach die ProduktionSkraft in Steiermark im Ver-gleich zu den letzten zehn FriedcnSjahren im Jahre 1917 auf nur 81'8 Prozent Herabgefunken. Und was glauben Sie, wie weit nach dcm Lerforgungs-plane, auf dem die Regierung die ganze Versorgung aufgebaut hat, die Produktionssähigkeit des Landes Böhmen herabgesunkcn sein soll? Auf 37 4 Pro-zenl! (Hört! Hört!) Nun, eS ist ja erklärlich, wie derartige Daten zustande kommen. Wenn man wei« ter den Durchschnitt der Ernteertebniffe »ergleicht, so kommt man darauf, daß dieser Bersorgungk-plan das Ernteergebnis In Steiermark mit 10 2 Meterzentner pro Hektar angenommen hat, in Böhmen aber nur mit 8-4 Meterzentner. (Abg. Heine: I« deutschen Gebiete Böhmens aber mit ll Meterzentner!) Im deutschen Gebiets natürlich mit 11 Meterzentner. Da ist die Ursache dessen zu suchen, daß dieser Versorgungsplan sofort, wie er in Wirklichkeit hätte treten sollen, Versage» mußte. Da muß man sich denn doch fragen: Wieso konnte die Regierung der-artige Daten Über die Ernteergebnisse und die An-baustatistik ruhig hinnehmen und auf ihnen sogar den ganzen VersorgungSpIan aufbauen? Run. ich babe schon gesagt, das Land Steiermark solltenach diesem Versorgungplan sür 6800W,ggon Brotgetreide aufkom. men. und im vorigen Jahre, wo noch altes Getreide vor-Handen war, konnte man ans dem Lande Sleier-mark trotz der schärfsten Requisitionen nur 2000 Waggon? . . . (Rufe: Nicht einmal!), nicht einmal 2000 Waggon« herausbringen! So sieht es mit diesem Versorgungsplan aus. Diese Art seiner Auf-stellung mußte natürlich zu einem vollkommenen Schisfdruch führen. Der Herr Ernährungsminister hat in den letzten Tagen über Drängen der Arbeiterschaft eine Verordnung erlassen, wonach die Selbstversorger mit den Verbrauchcrn gleichgestellt werden sollen. Ja, meine Herren, theoretisch wäre dicS vielleicht begrün« det, aber man hat bei uns, im Gegensatz« zum tfchechischen Teile Böhmen«, wo man anscheinend nicht den Mut und nicht die Kraft hat, zu holen, was dort zu holen ist. den Landmann ja ich»» vollkommen ausgezogen . . . (Zwischenrufe) Wissen S'e, wohin es schon geführt hat, daß man ihn mit Requisitionen über Requisitionen ge-quält hat? Es ist fo weit gekommen, daß von der Landbevölkerung, von der wnst fo ruhigen Land-bevölkerung ein Beamter, der eine solche Kommis-sion geleitet hat, erschlagen worden ist (Zwischen, rus) Wenn an» diesen in der Verordnung ausge-stcllien Grundsatz, baß der Selbstversorger mit de« Verbraucher gleichzustellen sei, allgemein und streng durchführt, dann fürchte ich sehr, daß da« eine recht unangenehme Folge haben wird, nämlich die, daß die Landwirte nicht mehr das lriste» werden und nicht mehr werden leisten können, »a« sie heute leiste» solle«. Die weitere Folge davon wird fein, daß gerade wieder jene Schichten »u V.vilkerung darunter zu leiden haben, die vielleicht nicht in ge-nügender Voraussicht, in nicht genügender Beurteilung dieser Folgen diese Forderung gestellt haben. Theoretisch, sage ich, wäre ja dieser Grundsatz rich-tig, allein, wenn Sie ihn streng d. hfahren, wird er voraussichtlich zu diesen Konscq u.t führen. Es ist begreiflich, daß dera Verhältnisse den allergrößten Unwillen und £ mut auslösen mußten und ausgelöst haben. Die - - davon, daß man einen solche» Versorgung«^ n welchem Steiermark, was die Aufbringn^ » dcm Lande anbelangt, so übermäßig gut b.e r^ar, aufge-stellt hat und durchführen wollte, r . .alürlich die, daß man fort und fort mit den ijicn Requisitionen vorgegangen ist. Es war zwecklos, c« hat viel Geld gekostet und hat di nung in der Bevölkerung total verdorben. Jf - n We Regierung den ernsten Appell: • « t sl- penlinder, die ja fo ungeheure Opfer gebracht habe«, nicht weiter fo leiden, bedrücke» Sie sie nicht fo weiter, wie dies bisher gcjchchm ist. inibesondere was Steiermark anbelangt, sonst müßte dort auch iu jenen Schichten der Btoolkciunji, die bisher alle Unbilden und Entbehrungen de« Kriege» «tragen habcn, bi« Geduld ein Cnde nehmen. (So ist ce?) Einen Appell richte ich uoch an die Regierung uud daS ist der: sie möge ihre Pflicht tun i» der Rich« tung, daß die opferwillige und duldsame Bevöike« rung deS Unterlandes nicht auch noch durch IU Ausschriitungen einer schrankenlosen, unveranlwort« lichen nationalen Agitation beunruhigt und drarg-foltert werde. (Zustimmung.) Sie hat zu leiden ge« nug, «an vcrfchonc sie mit dicfcu Dranzsalicrungen und Beunruhigung«». Die Pflicht d«r R«gi«ru»g ist cS, derartig«» zu vcrhlndcrn und derartigen uner-Hirten Verhetzungen endlich einmal ei» Ende zu be« reite». Mit diesem Appell schließe ich. Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Zur Abrngmittrlsrage im Vrrsorgungsbrnrke (Tilli Stadt. In der am 13. Jänner 101« stottgefundenen Gemeindcauifchußfitzung crstattcte dcr Bürgermeister einen ausführlichen Bericht über dic Lebensrnittel» frage für die kommende Zeit, um d«r Bevölkerung ein klares Bild über die btstehenden Verhältnisse zu geben. Diese fordern es, entsprechend vorzusorgcn, damit späterhin der Mangel nicht noch empfindlicher au den Einzelnen herantrete, als eS jetzt schon der Fall ist. Der Bürgermeister bat die Mitglieder des GemeinderateS, feinen Bericht, dcr in erst« Linie für die Leffentlichkcit bestimmt ist zur Kenntnis zu nehmen, in die Bevölkerung zu tragen und unter der B«»ölk«ruug fo weit wie möglich aufklärend zu wirken. Der Bürgermeister befaßte sich mit den wichtigsten Artikeln, wtlch« für die Versorgung der B«völk«rung in erster Linie iu Betracht kommen, dieS ist Mehl, Fleisch. Milch, Zucker, Gemüse, Kshlc usw. Was die Mehlvcrforgung betrifft, fo wieS er daraus hin, daß die Stadt Cilli schon seit langer Zeit namhaft gekürzt ist, daß sie nicht in jencm Maß« Mehl zugewiesen erhielt, wie es nach dcn Vorschriften dcr Zentralen zur Versorgung dcr cinzclncn Personen in Vorfchreibuug gebracht war. Schon seit oem Jahre 1916 hab« die Mehlzuweisung ein« wesentliche Verkürzung ersah«». Die Bevjl-kerung habe sich anfangs statt mit 1'40 Kg mit 1 Kg Mchl zufrieden geben müssen. Der Notschrei der Bevölkerung sei in dicker Richtung fcinerzcit an die Ohrcn des Ernährungsminister« gedrungen, der im Juli vergangen«» JahrrS auch di« Stadt Eilli besucht halte. Der Ernährungsminister v«r-sprach damals, daß eine Kürzung der Mehlquoi« von der neuen Ernte an nicht mehr Platz greiien werde und daß vom September 1917 an dic volle Quote von 1*40 Kg werde zur Verfügung gestellt werden. Tatsächlich wurden dann einige Wochen hindurch im Monat« Oktober die vollen Mehl-mengen zugewiesen, es wurde jedoch daS Versprechen nur durch wenige Wochen gehalten und die Kürzung mußt« abermals auf 1 Kg erfolgt». Auch wurde schon vorher daS versprechen gegeben, daß bei einer cvcntncll eintretenden Kürzung ein entsprechend«! Ersatz für die gekürzte Mehlmcnge in Rollgerftc, Gri«S, Brein, Teigwartn u. dgl. werde zugeführt werden, fodaß dcr Bevölkerung die ganze Mehl-karte in Ersatzmitteln eingelöst werd«. Kaum war das Versprrch«» gegeben, war cS anch schon in Nicht« zerronnen. ES mußte sich di« Bevölkerung abermals die Kürzung aus 1 Kg. gefallen lasse«, ja sogar mit einer wöchentlichen Mrhlquot« von 75, Dkg mußt« sie sich begnügen. Schließlich wir« di, Bevölkerung in der Weihnacht?- und Silvester, woche vollkommen ohne Mehl gewesen, wenn nicht im Einvernehmen mit der Stadlmühlc entsprechende Vorräte herbeigeschafft worden wären, die da« Stadtamt in die Lag« vcrfctz'en, dcr Bevölkerung in dcn letzten 2 Wochen dcs Jahre« die gekürzt« Mehlmenge zuzuweisen. Nun sei seitens d«s Er« >iährung«amteS eine Kürzung der wöchentlichen Mchlmcng« v?riff,nt!icht worden, nach welcher die Mehlkarte auf 1150 Gramm herabgesetzt wird. Wenn man diese Mitteilung so liest, so müßt« sür die Bevölkerung eine goldene Zeit hereinbrechen, da ihr (dc. Bevölkerung) nach dieser nercn B«{'--t'"j nicht mehr 750 Gramm, sondern 1100 Gr«. ; >- Serie 4 Deutsche Wacht Nummer 4 zeteilt werden müßte. denn dieS bedeute für un« nicht tijie Herabsetzung, sondern eint Erhöhung der Mehlquotr. Ja Wirklichkeit aber werden wir nicht mch? bekommen, sondern wahrscheinlich statt 71>0 Gramm 500 Gramm. Der Bürgermeister verwie« barotsf, daß der WirtfchaflSbezirk Cilli Stadt r'ind '^6.000 Personen, darunter 7000 Schwerarbeiter «t» Brotkarten beteile, fodaß zur Versorgung derselben bei der oberwähnten Kürzung mindesten! 8 Waggon« notwendig seien. Tatsächlich oder de« kzmme der Wirtschasisdezirk 2-5 Waggons, so d-ifc eS einer großen Technik bedarf, um den Bedürfnissen der Bevölkerung zu entsprechen, was nur dadurch möglich war. daß man die Schwerarbeiter in der entsprechenden Anzahl ver« kürzte. Der Bürgermeister gab seiner Hoffnung AuS-druck, daß die Herabsetzung der Mehlquote auf 500 Gramm pro Woche nicht durchgeführt werden wird, da t« ja an anderen Bedarfsartikeln vollkommen mingle. i'Ht Rücksicht daraus, daß alle Zubußen kehlen, daß für die Kinder, die entsprechend genährt werden müsse«, keine Lebensrnittel vorhanden seien und daß auch für die Kranken nicht gesorgt ist, wäre der Bevölkerung bei einer Zuweisung von einem halben Kilogramm sür l Woche ein Weiter-IcbcM einfach unmöglich. Ein zweiter Bedarfsartikel, der von besonderem Wert für die Bevölkerung ist, sind die Kartoffeln. Dcr Bürgermeister teilt« mit, daß für die Stadt Eikli unter Bestimmung einer Kopfquote von 80 Jtg für ein VerpflegSjahr eine Menge von 60 Waggon« beansprucht worden ist, daß dann die Quote auf Ti Kg Kartoffeln, d.t. I1/» Kg in der Woche, herabgesetzt worden ist, was einem Erfordernisse von 5? Waggons entspricht. Tatsächlich wurden der Siadt Cilli am Papier etwa? über 40 Waggons zugewiesen und «an war der Meinung, daß die Kartoffeln c>c« Bezirke» »er Etadt werden zugeführt werden. Der Bürgermeister war selbst bei der KriegSgetreide-VerkehrSanstalt und hat dort feine Erfahrungen in der Kartoffelfrage mitgeteilt mit dem, daß auch im Vorjahre eine ziemlich große Anzahl von Waggons zugewiesen wurde, wovsn nur ungefähr 18 Waggons der Stadt Cilli tatsächlich zur Verfügung standen. Daraus erkläre sich, daß der Bürgermeister nicht in »?r Lage war. der Bevölkerung die versprochenen Kartoffeln zu verschaffen. Er habe bei der Verkehrs anstalt auch ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht nnd darauf hingewiesen, daß er eS nicht ruhig hin-nehmen werde, bezw. sich nicht „frozzela" lassen werde, wenn eine ähnl che Versorgung mit Kartoffeln auch Heuer Platz greifen sollt«. Der Vertreter der Der-kehrSanstalt habe ihm hieraus versichert, daß er vollständig beruhigt sein könne. Von den 40 Waggons wurden nun tatsächlich ungefähr 20 geliefert, davon 8 Waggo» polnische Kartoffeln. Bemerkenswert ist die Art der Bewirtschaftung der Kartoffeln. Die heimischen Kartoffeln werden verftbrt, fremde Kar-«zffeln werden in faulem Zustande zugeführt. Die Bevölkerung hat auch diese mangels anderer Artikel willig angenommen und war froh, wenigstens Kar-toffeln dekommen zu daben. Eine weitere Zufuhr wurde vollkommen unterbunden. Die Versendung ron Kartoffeln wurde wegen der Frostgefahr voll-kommen untersagt. Wir stehen somit auch in diesem Belange auf dem gleichen Standpunkte wie im vor-jähre; et wurde alle» versprochen, aber die Ein-lösung deS Versprechens blieb auS. Wenn die Be-vdlkerung keine Kartoffeln besitzt, kann sie auf Mehl nicht verzichte». Wenn die Kürzung in einem Falle erfolgt, fo kann sie die Kürzung im andern Falle nicht vertragen, die Herabsetzung der einen Quote ssllte daher die Erhöhung der anderen Quoie zur Folge haben. Ein weiterer Uebelstand besteht in der Ver-ssrgung mit Milch. Im FrShjahre des vergangenen JahreS wurde eS dcm Stadiamte im Zusammen-wirken mit der Benrkehaupimannfchafi möglich g?«acht, daß durch Requisition in der weiteren Umgebung eine Menge von 2000 Liter Milch täglich hereingebracht wurde. Ein großer Teil davon ging in die Spiläler. ES war aber doch möglich, von der übriggebliebenen Milch der Bevölkerung so viel zuzuführen, daß sämtlich« Kranken und kleinen Kinder versorgt und außerdem auch noch ein Teil den Privathaushaltungen zugeführt werden konnte. Schlechtes und mangelndes Futter bewiikten eine bedeutende Verminderung der requirierten Milchmenge, sodaß schließlich im September nur mehr 8"0 Liter Milch aufgebracht wurden. Es mußten infolgedessen zuerst die Privathaushaltungen, schließlich auch die Kranken und zum Teil auch kleine Kinder t>on dcr Milchversorgurig ausgeschlossen werden. Derzeit ist überhaupt von einer Milchversorgung fast keine Rede. Der Zustand, wie er derzeit ist, wird in der Folge noch schlechter, »eil an Futter ei« ganz un» geheuerer Mangel ist; die Hcumahd war schlecht, di« Grummetmahd noch schlechter, dazu kamen noch die Wetterundilden, Rege« und Nässe, wodurch die Weide unmöglich gemacht wurde. Mangel an Futter bedeutet ein Herabsinken der Milchmenge, hat aber auch zur Forge, daß die Landleute die Kühe ab-geben müssen, wodurch gleichfall« weniger Milch aufgebracht werden kann. Die Zufuhr der Milch wurde bisher auch dadurch gefördert, daß allen Bauern, welche Milchkühe beiaßen und den Nach» wei« lieferten, daß sie Milch der Etadtbevölkerung zuführen, Kleie zugewiesen wurde. Zu diesem Zwecke wurde zuerst wöchentlich, später vierzehntägig Kleie angesprochen und diese in erster Linie an dieM>lch-kieseranien verteilt, so daß ein ganz geringer Teil sür Schweine zur Verfügung stand. Die bäuerlich« Bevölkerung trug der Kletezuweudung Rechnung und brachte ziemlich viel Milch in die Stadt. Nun aber gelangt keine Kleie mehr zur Verteilung und trotz aUen Nachdrucke« konnte die Futtermiitelstelle nicht mehr dazu bewogen werden, entsprechende Mengen von Kleie zuzuweisen. ES wird vielmehr die Kleie dem Mehle zugeführt, zum Teil aber als Futter für Pferde verwendet. Welche Folgen diese Kleieeinstelluug nach sich ziehen wird, ist begreiflich. Die Wirtschaft«-besitzer, welche noch Kühe besitzen, werden dies« nicht mehr füttern können und die Kühe werden auch infolgedeffen keine Milch abgeben können. Dic Landleute werden auch kein Interesse mehr haben, die kleine Menge von Milch, dic sie noch gerinnen, in die Stadt zu liefern, weil die Gegemeistung durch Kleie nicht mehr erfolgen kann. Infolgedessen müssen wir einer vollkommenen Einstellung der M-lchzusuhr entgegensehen. Im Zusammenhange mit der Futternot geht auch di« Flrischnot Wi« bereit« hervorgehoben, sind die Viehbesitzer außerstande, sich Futter zu ver-schaffen und daher gezwungen, daS Vieh abzugeben. Es ist zu befürchten, daß >« Frühjahr wenig Fleisch vorhanden sein wird. Denn das überflüssige Vieh wird bereit« jetzt an den Mann gebracht und später wird 'nur dasjenige Vieh zur Verfügung stehen, welches zwangsweise abgenommen wird. Et ist somit die Fleifchnot unausbleiblich. Die Stadt-gemeinde Till, ist daher daran gegangen, soviel wie möglich Vieh einzukaufen und durch Eiupökelung deS Fleifche« für die Zukunft vorzulorge«. Die« ist ein Unternehmen, welche« vielleicht fehlschlagen kann. Man hofft jedoch, daß hiedurch genügende Mengen eingepökelten oder geselchten Fleische« angehäuft werden, um der Bevölkerung zu einer Zeit, wo die größte Flei'chnol herrschen wird, damit au«belfen zu können. E« wird nicht bloß Rindfleisch einge-pökelt, sondern auch Schweinefleisch eingelegt, sodaß die Stadtgemeinde auch über eine entsprechende Menge von Schweinefleisch verfügen wird Der Bürgermeister gab seiner Hoffnuug Ausdruck, daß damit zur Zeit der höchsten Not daS Auslangen gesunken werden wird und weist darauf hin, daß diese Vorkehrungen seilen« der Stadtgemeinde ge-macht worden sind, eine Unterstützung feiten« der Regierung in der Weise erfolgt, daß unverzinsliche Staatskredite in Aussicht gestellt worden sind. Seitens der Stadtgemeinde sei ein solcher Kredit auch ange-sprachen worden, bisher sei jedoch die Erledigung diese« Ansuchen« noch auSgedlieben. Sodann wendet sich der Bürgermeister der Fett-not zu. Wie bei allen anderen Bedarfsartikeln, fo stellt er auch bei diesem einen ganz empfindlichen Mangel fest. Er weist zuerst aus die Rationierung mit 5 Dkg pro Woche und Kops und stellt schließlich fest, daß diese Menge nunmehr aus 3 Dkg in der Woche herabgesetzt worden sei, eine Menge, mi: der mau nicht weiß, waS man ansangen soll. Der Mittel-stand und die ganz arme Bevölkerung weiß nicht, waS hernehmen, um leben zu können. Da« Sladtamt war bestrebt, noch zur rechten Zeit Gemüse zu verschaffen und hat zum Zwecke de« Ankaufes einen Einkäufer bestellt. Um teueres Geld feien Kürbisse und Rüben gekauft und eine qroße Menge Kraut verangabt worden; es war unmöglich, daS »raut hereinzubringen. Bekanntlich ist in der Umgebung eine große Zahl von Batte'ien untergebracht. Da auch diesen Batterien nicht die ent-sprechenden Lebensmittel zugeführt wurden, trachteten sie, sich dieselben im Handeinkauf zu beschaffen, kauften auch das von der Stadt beangabte Kraut, so daß dieser nun nur noch eine kleine Menge Kraut zur Verfügung steht. <53 fehlt jedoch dcr Bevölkerung auch die cntsprcchcnde Mehl- und Fettmenge zur Zu-bereitung dcs Gemüse«, srwie die wichtigsten Leben«-mitte!. Unter solchen Umständen erscheint es wohl ganz undurchführbar, daß die Mkhlquot« noch weiter gekürzt werde, da kein Ersatz dafür geschaffen werden kann. Ebenso schlecht steht e« mtt der Versorgung dir Bevölkerung ans de« Gebiete der Beleuchtung und Beheizung. Der Bürgermeister erinnert daran, daß seinerzeit daS Gaswerk eingestellt werden mußte, da nicht di« entsprechende Menge von Ga«kohle ein-getroffen ist. Durch Sparsamkeit während der So«-mermonate konnte man die GaSkohlenvorräte soweit anhäusen. daß da« Ga«werk wenigstens über die Wintermonate in Betrieb gesetzt werden konnte. Bei eine« sparsamen Gasverbrauch« (15 Sudik«eter monatlich, brzw. 30 Kubikmeter im Jänner) wird e« möglich fein, noch einigeMonate durchzuhalten. Der Bürgermeister spricht der Bevölkerung wärmste« Lob au« sür die Befolgung dcr bez. Anordnungen dafür, daß sie die vorgeschriebene Berbranchsmenge bi« ans wenige Ausnahmen eingehalten hat. Es fei zwar begreiflich, daß man auch mit 20 Kubikmeter nich; da« AuSlangeii finden könne, da mau für den Kocher allein l5 Kubikmeter brauche. Trotzdem aber mahnte der Bürgermeister zur Sparsamkeit mit dem Hinweise darauf, daß e« besser sei, wenigsten« übn eine kleine BerbrauchSmenge zu verfügen, als wieder eine vollkommene GaSnot eintreten zu lassen. Ein Ersatz der Beleuchtung durch Petroleum ist ebensall« unmöglich, da die Zuweisungen von Petroleum zu gering seien ; die monatliche Zuweisung an Petroleum beträgt 1950 Liter, an welcher Menge die Aemter und die Bevorzugten beteiligt sind, so daß für die übrigen Verbraucher kaum l Liter monatlich verbleibt. Seit November wurde der Stadt Cilli uitr die Hälfte der zugewiesene,, Menge zugeführt. Die bisherige Verteilung von Petroleum an die Bevölkerung war nur durch eine große Sparsamkeit während der Sommermonate möglich: nun aber seien die letzten Vorräte aufze-braucht. Wenn nicht baldigst Zuschübe erfolgen w.rden, so wird e« auch hier eine ausgesprochen c Petroleumnot geben. Ebenso schlecht oder uoch schlechter steht e« mit der Beheizung. Im Monate November trat die Kohlensperre ein. Die Verteilung der Kohle besorgte ansang« da« Ackerbauministerium; vermutlich infolge der vielen Beschwerden wurde dieselbe an Unterstellen und zwar in Steiermark an die LandeSkohlenkom-Mission verwiesen. Diese hat der Stadt Cilli 86 Waggons für Haus- und Küchenbrände, 6-6 Wag gon sür die Aemter, 1°2 für die Schulen, 7 Wag. goiz. für die Approvisionierung und 1 Waggon für die übrigen Betriebe, fomit rund 50 Waggon und zwar 25 ans Buchberg, daS übrige aus Wölla:: zugewiesen. Die ersten Tage wurde die Kohle tat-sächlich zugeführt, wir bekamen Kohle von 3 Seiten ; schließlich aber nur von Wöllan. Von Buchberg kam keine Kohle. Auf Anfrage wurde geantwortet, daß die Zufuhr mangels Fuhrwerke unmöglich fei, die Stadt möge sich solches felbst beschaffen. Nach vielen Bemühungen gelang es schließlich, ein Fuhr-werk aufzutreiben, welches täglich 22 Meterzentner zuführe» konnte. Mit großer Bereitwilligkeit stellte sohin nach eingetretener bezüglicher Möglichkeit bie Artillerie RetablieruugSstation in Cilli der Stadt gemeinde Pferde und Wagen bei, mit welchen täglich 00 bi« 70 Zentner in die Stadt geschafft werden können. E« gebühre dieser militärischen Anstalt der besondere Dank der Stadt für daS Entgegenkommen Der Bürgermeister weist an einem Beispiele nach, daß mit der zugewiesenen Kohle der Bedarf der Stadt auch nicht annähernd gedeckt werden kann, obwohl in der Bevölkernng noch der Glaube verbreitet zu sein scheine, daß Kohle übermäßig vor Handen sei. So wird der Stadt unter dem Titel Approvisioniernng, das sind Bäckereien. Gasthos. küchen u. dergl. 7 Waggon monatlich zugewiesen, obwohl der Bedarf der Bäckereien allein, mit Rück sicht auf eine bestehende Verfügung, daß solche welche Militärbrot backen, aus dem Zivilbedar, gedeckt iverden müssen, 15 Waggon beträgt. Eine bezügliche Bitte des Bürgermeister« an die Lande« konimiffion sei dahin deantwortet worden, daß Schiebungen in den anderen Kontingenten vorge nommen werden können, wobei der Bürgermeister darauf verweist, daß auch in anderen Koutigenten die Kohlcnzuweifung eine so geringe sei, daß eine Schiebung überhaupt nicht erfolgt ist. Schließlich Mlärte dic LandeS-Kohlenkommisswn, daß der Bezirk Cilli nicht beffer beliefert werden könne als andere. Weiters verweist der Bürgermeister darauf, daß der Zucker derzeit noch in einer Menge zuge-wiesen werde, daß nur mit Müh und Not 75 Deka-gramm auf den Kopf in der Stadt und in der Umgebung«gemeinde zugewiesen werden können, daß jedoch in dieser Richtung auch eine weitere Kürzung zu befürchten sei, zumal wegen der großen Dieb- ffhurmn 4 Destpche Macht Sertt 5 stehle aus den Bahntransporten, welch« aus Rech» nung der Approvifioni«runz gehen und für welche Ersatz nicht beschafst wird. Der gegebene Ueberblick über die VersorgungS. Verhältnisse sei somit kein rosiger. Es hab« jedoch d bitz Herr Statihaltereikonzipist Dr. Ernst Mayer-liofcr mit Fräulein Ge-te Kadiunig, Tochter des Bürgermeisters und DistriktSarzteS Herrn Dokior Adolf Kadiunig, getraut. DaS neuvermählte Paar tret ein« Reise nach Deutschland an. Die Fleischausweiskarten für die Stadt im Sinne der Kundmachung vom 14. Dezember 1917 sinv am 28, L9. und 30. Jänner in den Stunden von 9 bis 12 Uhr varmittag» und von ■'! bis 5» Uhr nachmitiagv beim Ctadtamte abzuholen. Die Reihen-folge wird folgend bestimnit: Nr. der Brotkarte ^neu) 1 bi« 300 am 28. Iinner von 9 bis 12 Uhr vormittag«, 301 bi« 650 am 28. Jänner von 3 bis f» Uhr nachmittags, 651 bi» 950 am 29. Jänner von 9 bis 12 Uhr vormittags, 951 bis 1300 am 29. Jänner von 3 bis 5 Uhr nachmittags, 1301 bii 1600 am 30. Jänner von 9 bis 12 Uhr vor» mittags, 1601 biS 1930 am 3g. Jänner von 3 bis 5 Uhr nachmittags. Eine Bergwerksbahn in Untersteier- mark. Die f. f. Berg und Hüttenvcrwaltung in Cilli hat um di« Baubewilligung einer schmallpurigen, 4 5 Kilometer langen vergwcrk«bahn zwischen Buch-berg und der Station Sachsenfeld angesucht. Strecken-begehung am 29. und 30. d. Die Schulgebäude in Cilli. Di« Abgc- ordneten Marckhl und Genossen brachten beim Lande«. verleidlgung«minister und beim Uaterricht«minister über die städtisch»» Schulgebäude in Cilli eine Anfrage ein. In der Anfrage wird u. a. «»«geführt: Die Anfrage über die dringende Notwendigkeit der Freigabe der städtischen Schulgebäude für Zwecke de« Unterrichte« blieb unbeantwortet und alle vom Bürgermeister von Cilli und dem Unterfertigten unternommenen Schritte blieben ersolglo«. Mit 15 Dezember 1917 wurde da« m Sommer 1915 mit Begristerung gegen den Welsche» und kämpfte daselbst mit kurzen Unterbrechungen bis zum 4 September 1917, an welchem Tage er als Sturmkompagniekommandant durch ein grausame« Schicksal ferner Familie, deren einziger Sohn er war, entrissen wurde. Gefunden wurden mehrere Geldbeträge. Die Verlustträger können gegen Nachweis de« Eigentumes diese Beträge beim Stadtamte Cilli beheben. Versetzungen bei der Südbahn. ver. setzt wurden der R«»ident Etelan Beloglaver von Mar-b»rg Kärntnerbabnhof nach Marburg Haupibahnbof; di« Assistenten Wilhelm Stroblik von Rcifnig Freien nach «lamm Schottwien, Hugo Miksch van Pragerhof nach Graz, Atbin Weber von Windischfeistritz nach Marburg und der provisorische Assistent Friedrich Perme von Donawitz nach Tdesen. Für den Witwen- und Waisenfond des 87. Ins. Reg. spendeten: Mehrere Unter-offiziere de» 87. Jnf.-Reg. in dankdarer Erinnerung an ihren beliebten Kommandanten Hauptmann ^chmidl, welcher den Heldentod gefunden, anstelle eine« KranzeS den Betrag von 20 K, die Familie Skrabl anstatt eines KranzeS für die verstorbene Frau Siraub 6 K. Soldatenbegräbnisse. I» den letzten Ta-gen wurden nachjolgendr Soldaten, welche in den hiesigen Spitälern gestorben sind, am städtischen HcldenFriedhofe beerdigt: am 24. d.: Ins. Vinzenz Tadina, JR. 87, Trainsoldat Johann Pospifil, Jnf.-Reg. 3. Oberlehrer Kolletnig 1°. A»S Windisch feistritz wurde geschriebene Nicht unerwartet dennoch erschütternd kam die Trauernachricht vou d-m Hin-scheiden deS allbekannten, beliebte» Odcrlchrtrs an der UmgebungSschule, des Herrn Franz Kollctnig, welcher am 19 d. in Graz noch ei.,er fchivcnn Operation im Alier von 52 Jahren feine müden Augen sür immer schloß. Der Verewigte mar in Marburg geboren und wirkte 23 Jahre hier als Schulmann. Oberlehrer Kollktnig hing mit ganzem Herzen an seinem Berufe, au der Jugend Sein rrichc« Wissen und Köine-i, sein klarer duichdrin- zender Verstand, sein inniges Gemüt und sein« wertvollen Erfahrungen befähigten ihn, feinen Schülern nicht nur ein tüchtiger Lehrer, sondern auch ein väter-licher, ein fürsorglicher Erzieher und Berater zu sein. Auch seinen trauernden Kollegen und Killeginnen wird der Entschlafene unvergeßlich bleiben. Wa» er sür richtig erkannte, an dem hielt er fest, ohne ju wanken und blieb seinen Grundsätzen treu in allen Stürmen de« Leben». Sein reichhaltiges Wissen, die Liebe zur Natur, zur Poesie und zu seinem an>e-stammten Volke waren ihm stets ein Quell n«uer reiner Freude. Die Liebe zu seinem Volke, die «r offen und ehrlich trotz seine» AnstellungSverhällaffsel bekannte, brachte ihn im Jahre 1908 in den Ge« meinderat und reiste in ihm die Anregung zur Grün-dung der hiesigen deutschen Schule. Sein Leiden trug er wie ein Held, klag!«» und ruhig sah er dem unvermeidlich kommenden mit Ergebung entgegen. Kolletnig war eine Zierde der Lehrerschaft; er war auch Leiter der gewerblichen Fortbildungsschule, Ob-mann des VerfchönerungisereineS, Direktorstellver» treter deS Wechselseitigen Borschußkafsevereiiet und gehörte lange Zeit dem Turnrate an. Mögen alle, die ihn kannten, ihm ein treues Gedenken bewahren. Das Ergebnis der Zeichnung auf di« 7. Kriegsanleihe beträgt in Steiermark rund 302 Millionen Kronen, übersteigt daher jene« der 6. KriegSanIeihe um nahezu 30 Millionen. Die Leich-nungen d-r Sparkassen erreichten diesmal dic auber» ordentlich höh« Summe von 135 Millionen. Zu d«m au»ge;eichncten Erfolg« hat die unermüdliche Werd«» täiigkeit des stetriichen Lehrerbunde« sehr viel beige-tragen, welcher auber einer Hauplwerbtstelle in Graz a» allen Schulen de« Lande« Sammelstellen errichtet und dadurch di« Propaganda bi« in die e»ilegendst«n Gemeinden de« Lande« getragen hat. Ein Verband der deutschnationalen Parteien. Die Borstände der sechs deutschnatio-naLn Parteien des Abgeordnetenhauses beschlossen einstimmig, sich zu einem Verbände zusammenzu-schließen, der den Namen führt: „Verband der deutsch-nationalen Parteien im österreichische» Abgeordneten» Hause." vie BcrdaudSleitung liegt in den Händen eines 25 gliederigen AuSschufsc», in welche» die Deutsche Agrarpauei 7, die Deutschradikalen 6, dir Deuischnationalen 5, die Deutschnationale Vereini-gung 4, daS Deutsche Zentrum 2, die Deutsch« Arbeiterpartei ein Mitglied entsendet. Die Parteiob-männer sind als solche Mitglieder de« Ausschusses. Zum Obmanne wurde einstimmig durch Zuruf Abg. Waldner, zu Obmannstrllverlretern Wolf und Syl-vester gewählt. ES wurde sogleich in die Aussprache über dic politische und praktische Lage eingegangen und beschlossen, durch dcn Odmanu tm Namen de» neuen verbände» eine Erklärung abgeben zu lassen. Der neugcgründete Verband zählt 94 Mitglieder. Mit Ausnahme der Abgeordneten Heilinger und Redlich sind alle Abgeordneten de» früheren Natio-nalverbandeS in dem neuen Verband« vereinigt. Das verhalten der Tschechen im Welt-Kriege. Die tschechischen Abgeordneten haben in einer Ansrage behauptet, daß die deutsche Anfragt betreffend daS Verhal'en dcr Tschechen im Weltkriege unter anderem eine wörtliche Abschrift dcr Anklage» fchrift gegen Dr. Kramarsch und Genoffen sei und daß daher jetzt erst die Juristen und die Oeffent' lichkeit Gelegenheit haben werben, die gcgen Dr. Kramarsch und Genossen erhobenen Beschuldigungen auf ihre Stichhäliigieit zu prüfen. Diese Behauptung der tschechischen Abgeordneten entspricht aber durch-au» nicht ven Tatsachen, denn der Anklageschrift gegen Doktor Krama-fch wurde sür die deutsche An» frage auch nicht eine Zeile entnommen. Die deutschen Abgeordneten haben überhaupt vermieden, in ihrer Darstellung de« Verhalten» der Tschechen im Kriege auch die Tätigkeit der t>chrch>fchcn Abgeordneten zu behandeln. Darüber wird die Bevölkerung noch bei einer anderen Gcleg-nheit aufgeklärt werden. Sie sahen ihre Aufgabe le kglich darin, entgegen den zahlreichen t'chechischcn Behauptungen, das) die Tschechen im Kiiege ihre Pslichi gegenüber dcm Vater-'andc voll ni d ganz erfüllt hätten, an der Hand u»wlderlegl>cher Dokumente die historische Wahrheit über du« Verhalte» der Tschechen im allgemeinen rein sachlich uud objektiv festzustellen. Du« war um 10 leichter möglich, als man in der Lage war, vor allem die Tschechen und ijire befreundeten Stellen selbst zu Wo:te kommen zu lassen. Die Anfrag^steller haben auS allen Kreisen ver Bevölkerung »«gemein zahlreichc ZuslimmungSkundgebunge» und Anfragen erhalte«, so daß sich dic Deutsch»atw»ale Geschäfts-iclle Wie», 8. Bez., FuhrmaunSgafse >8a. entschloß, die Ansrage in küizefter Zeit in ihrem V-rlagc in Vuchsorm erichcincn zu lassen. Der Preis wird 7 betragen. Da die Auslage b'schrankt ist. Ctite ii Deutsche Wacht ttawmr. 4 empfiehlt sich die BorauSbestellnnz bei obigem Ver-läge. DaS Werk wird nur gegen Voreinsendung deS Betrages oder Nachnahme »»gesandt. Der breitesten Oeffentlichkeit wird so Gelegenheit geboten, daS Ler-hallen der Tschechen im Weltkriege einwandfrei ken» neu zu lernen. Schautiühnc. Wir missen noch die beiden Aufführungen „Großstadtluft" und der „DunklePunkt" erwähnen, ehe wir auf den „Blaufuchs' }» sprechen kommen. Ueber die beiden ersten Lustspiele ist, was deren Stellung in der Bühnenliteratur und -Geschichte anlangt, nicht? Neues zu sagen. „Groß-stadtlufl" schaut «uf eine gute Vergangenheit zurück und wirkt trotz einiger Vcraltungen doch im großen Ganzen durch alle und ältere Spisse und E, sindung. DaS (Stück wurde gut und flott gespielt, wobei be-soliderer Erwähnung die Herren GünSberp, Kainz, 9tafch und Alexander, die Damen Börken, Wolf. Korn und Sarolta verdienen. .Der dunkle Punkt" wurde bereits im vorigen Jahre auf unserer Bühne gegeben, sodaß sich eine eingehendere Besprechung dieses Stücks? erübrigt. Erwähnenswert ist das gute und eindrucksvolle Spiel Karl Hainz, der in ernste-ren Rollen mehr zn fesseln weiß, als in leichteren und der sich immer mehr nnd mehr zu einem tüch-tigen Künstler entwickelt. Seine zwei Auftritte waren die besten Eindrücke deS Abends. Gut im Spiel war Spielleiter Naich, besonders im letzten Akte, in dem er auch Gelegenheit hatte, ernste Töne an« zuschlagen und tiefere Wirkung zu erzielen. Sehr gnt war Hardmulh in der Rolle des adelSstolzen Dummkopfes, dem schließlich selber ein dunkler Punkt in die Familie — man kann nicht sagen: hineinschneit, sondern muß sagen: hineinrußt. Die übrigen Mitspieler waren ebenso gut bei der Sache, dah es eine befriedigende, abgerundete Vorstellung gab. — Das Ereignis der bisherigen Spielzeit bil-dete der am vergangenen Mittwoch gegebene „Blau-such?". Zur Beurteilung des Stückes genügt es, zu sagen, daß eS ein echt ungarisches Stück fei. Der Verfasser verwendet einen einzigen, guten Ein-fall von — Alexander DumaS und reitet auf die-fem Einfallt durch alle drei Akte hindurch. ES wär« also »in trauriges Stück, wenn es der Ver-fafser — Dichter kann man in keinem Falle sagen — eS nicht verstünde, durch mehr oder minder geist-reiche Wendungen im Zwiegespräche, etwa auch durch einige Geschmacklosigkeiten, die j« dir größere» Menge immer mehr behagen, die Sache flüssiger und genießbarer zu machen. Also immerhin ein „amüsantes' Elück, dem man nichis SiülicheS nachsagen kann, das mehr durch seine freie Unsittlichkeit wirken will und — wirkt. Aber es ging eben sooft über die Bretter, daß sich daS Urteil abstumpft, spielt ja in Wien die Konstantin darin. Und bei uns in Cilli Fredda Borken. Borken hat der Con-stantin sicherlich so Manche« abgelauscht, ja sie spielt stellenweise Betonungen so, daß man sich sagen muß, sie hat dic Constantin in dieser Rolle eigentlich selber studiert, in der Roll, gesehen und gelernt. DaS ist gewiß kein Vorwurf, im Gegenteil, wer lernen will, ist der Achtung wert und G. u. V. Bl. Nr. l, werden nachstehende Höchstpreise für Dürrobst und Pflaumen-(Zwetschken)muS kundgemacht: Erzeugerpreise: Beim Verkaufe von Dörrobst oder Pflaumen (Zwetschken)muS durch den Erzeuger dürfen die nachstehenden Höchstpreise nicht überschritten werden: I. Dörräpfel und zwar; sür Bohiäpsel, Apfelspalten (Apselschnitzel, Mondspalley) und Apfelklötzen........S 400.— 2. Dörrbirnen und zwar: a) für große Dörrbirnen, ganz oder geteilt ..........K 400-— b) sür mittelgroße Dörrbirnen, ganz (Birnklötzeri) oder geteilt . 300 — c) für kleine Dörrbirnen (Birnklötzen) ganze Früchte.......„ 200 — d) für gedörrte Waldbirnen, daS sind gedörrte Holzbirnen....... 150-— 3. Dörrpflaumen «Zwetschken) nnd zwar: a) sür Original wäre, daS sind nicht be-schädigle Früchle (ohne Rücksicht auf dic Stückzahl).......K 200 — b) sür Vackware, das sind beschädigte Früchte.......... ISO — 4. Pflaumen (Jroctschkenjmus für Pflaumen (Zwetschken)mus (Lcquar, Powldl) und zwar für gut gekochte, kern- nud brandfreie, auS frischen Zwetschken hergestellte Ware . . K 270 — Die vorstehenden Höchstpreise verstehe» sich für 10» lig netto gut getrocknete, haltbare Ware uud zwar für Dörräpsel, Dörbirne» und Dörr« pflaumen ausschließlich der Ve> Packung, sür Pflau-menmiis einschließlich dcr Ve>Packung. Sie schließen dic Kosten der Zufuhren bis zur nächst erreichbaren Eisenbahn- oder SchifsSstation, zum nächsterreichbaren Pvstamte, oder wenn die Be-sörderung mittels Bahn, Schiff oder Post au»ge-schloffen oder unwirtschaftlich wäre, zum sonstigen Bestimmungsorte und weiterS die Kosten der Ver-ladung, bezw. der Aufgabe zur Post oder bei Lie> ferung unmiitelbar zum Bestimmungsorte der Ent-ladung in sich. Kleinhandelspreise. Beim Verkaufe von Dörrobst oder Pflaumen-^Zivetschkcn)muS im Kleinhandel, daS ist bei der unmittelbar n Abgabe an den Selbstverbraucher, dürfen die nachstehenden Höchstpreise nicht über-schritten werden: t. Dörrapfel und zwar : sür Bohräpfel, Apselspalte» (Apfelfchnitz«l,Mondscheiben) undApsrl -klötzen..........ff 560 2. Dörrbirnen und zwar: a) für große Dörrbirnen, ganz oder geteilt .VflO b) für mittelgroße Dörrbirnen, ganz fLirnklötzen) oder geteilt . . . . H 4«) c) für kleine Dörrbirnen (Birnklötzen) ganze Früchte ........ 3 40 d) für gedörrte Waldbirnen, das sind ge- dörrte Holzbirnen......... 2 75 3. Dörrpflaumen (Zwetschken) und zwar: a) fi>r Originalware, das sind nicht be-schädigte Früchte (ohne Rücksicht auf die Stückzahl).......Ä 312 b) für Backwarc .........„ ? 56 c) für doppelte etuvierte (überhitzte^ Dörr pflaumen (in Kisten).....„ 4-04 4. Pflaumen (gwetschken)mus und zwar: für Pflsllmtn-(LweIschten)mu» (Lequar, Powidl) und zwar sür gut o.ekochle, kern- und brandfreie, auS frischen Zwetschken hergestellte Ware K ^. «8 Diese Preise verstehen sich für je 1 kg gut getrocknete, hallbare Ware inländischer oder aus-kindischer Herkunft. Zuwiderhandelnde werden strenge bestraf. Die Kleinhandelspreise gelte» ohne Rücksicht aus die Herkunft der Ware, also insbesondere auch für Dörrzwetichken und ZwttschlenmuS bosnischer und serbischer Provenienz. Die Ausbringung deS Dörrobstes geht noch immer äußerst schleppend und in ungenügendem Ausmaße vor sick, vielfach wer-den teils in Unkenntnis, teils in bewußter Ueber-tretung der Vorschrift des § 4, Absatz 1 nnd 2 der Verordnung vom 1. September 1917, R.-G.-Bl. Nr. die erzeugte Döerobstmcnge nicht an die Bevollmächtigten des DörrobstsyndlkateS, sondern im Wege des Schleichhandels angesetzt. Der in der oben angeführten Verordnung festgesetzte Anzeige- und Aubottcrmin (lS. November) ist bcreils verstrichen. Um aber die Ausbringung dieses für die Volk»-ernährung überaus wichtigen LebenSmittels tunlichst zu 'steigern, wird dcr AMieserungslermin bis zum 30. Jänner 1918 erstreckt, wobei gegen jene Er-zeuger, die de» Anbotstermin verstreich«« ließen, einstweilen von einer Bestrafung noch Umgang ge-nommen werden. Hiegegen wird gegen jene Erzeu-ger, die auch di.sen Termin verstreichen lassen, mit unnachsichl sicher Strenge vorgegangen werden. Stadtamt Cilli, am 17. Jänuer 1917. Dcr Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. Zum Wiederaufbau von Görz 5% igre Anteilscheine des gemeinnützigenWotinungs-fürsorgevereines Graz u. Görz zu 50, 100 und 150 Kronen. Verkaufestelle : K. k. priv. steierm. Eskompte-Bank Graz. Wohnungsiursorgeverein, Graz Auersperggasse 14. Absolvierte Gewerbeschsileriu, gelernte Schneiderin, bittet in einem Gemisehtwarengeschäft als Lehrmädchen unterzukommen. Auskunft bei Frau Staudinger, Wiener-Hutsalon. Visitkarten Vereinsbuchdruckerei Celeja. ^ II Kl Nclirit all 111^ Musikinstrumentenmacher ' ser Wilhelmstrasse Nr. 14 ■ Cilli ■ Kaiser Wilhelmstrasse Nr. 14 Reichhaltig«« Lager in Holinen, (»harren. Zithern, ! >>!»,». Mund- n. " v lonika*. Vidlinkiisten und dergleichen 1~ oldklang-Lauten P fli sämtliche Musikinstrumente. Beste Violin- ! /.itheisüten 4 Settisdte Macht ötitt 7 ZI 1103/16 Kundmachung. Die Fleischauswreiskarten för die Stadt im Sinne der Kundmachung vom 14. Dezember 1917 (ZI. 903/18) eiud am 28., 29. und 30. Jänner in den Stunden von 9 — 12 Uhr vormittags und von 3—6 Uhr nachmittag* beim Stadtamte abzuholen. Die Reihenfolge wird folgend bestimmt: Nr. der Brotkarte (neu) 1-»300 am 28. Jänner von 9 — 12 Uhr vormittag 301-650 am 28. . , 3-5 <55!--950 am 29. . . 9-12 951— 1300 am 29. , , 3—5 1301-1600 am 30. . . 9-12 1601—1930 am 30. . . 3-5 nachmittag vormittag nachmittag vormittag nachmittag Stadtamt Cilli, am 20. Jänner 1918. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. Deutschösterreichs ° ° o öcschdftsroeiser 1918 (Dcutschösterreichs fldrcssbuch) 3. Jahrgang mit Kalender, Vormerkblättern und nützlichen Aufsätzen für den täglichen Gebrauch, ein finschrlftenmerk deutscharischer selbständiger Handel-und Gewerbetreibender Oesterreichs. Preis: 6 Kronen und Postgebühr. Erscheint in den nächsten Wochen. — Wir bitten olle Volksgenossen, Vereine und Körperschaften schon heute Vorausbestellungen auf dieses für völkische Belang? hochwichtige Jahrbuch mittelst Postkarte zu senden an dic Verwaltung desselben: Wien Z, Obere Bahngasse Nr. 22. F\rucfasört£ti Vereinsbuchdruckerei ------Celera" lirtm tu mastiften Preve, ViUU Aur Beachtung! eehre mich, meinen sehr geehrten Kunden die Mit-teilnng zu tnachen, daß ich den Betrieb meiner Bau- und Aunstschlosserei und der :: lpasser!eitungs.insta!lation :: wieder aufgenommen habe, alle vorkommenden Neuarbeiten, Reparaturen u.s.w. gewissenhaft und gut ausgeführt werden und bitte mich bei Bedarf mit recht zahlreichen Aufträgen gütigst zu beehren. Fernsprecher Nr. 10/vill ::: Hochachtungsvoll Anton Kossar Bau- und Kunstschlosserei, beh. konz. U)asserleitungs-)nstallateur Cilli, Aaiser-lDilhelm-Strcche Nr. 4?. Hausverkauf Htrtnaangasse 11, vier Wohuuugen mit je drei parkettierten Zimmern samt Zngehör, drei Balköne, Wasserleitung, elektrische Beleuchtung, Gemüsegarten. Vermittler ausge-•dtUuen. Kleiner Besitz samt Fährnissen in der Umgebung von Cilli zu kaufen gesucht. Zuschriften mit Preisangabe und näherer Beschreibung des Besitzes erbeten unter .Bar 23532" an die Verwaltung d. BI. ür die liebevollen Beweise warmer Teilnahme an dem so schmerzlich betroffenen Verlulte danke ich im eigenen und im Flamen der familienangehörigen recht herzlich. Maria Stefanie üretfeha. Cilli, im Jänner 1018. - • •• i . , ... - . . ' , * ji'' Militärverpflegsmagazin in Marburg. ■ ♦♦♦ ■ Strohaufschliessung. Das ist das Kochen des gehäckselten Strohes mit Lauge, wodurch der Nährwert desselben dem des Heues ziemlich gleichgestellt wird. Für diese Art der Verarbeitung werden Industrien, auch land wirtschaft-liehe Betriebe gesacht. Bewerber können die näheren Weisungen bei obiger Anstalt Eisen-strassc 16 in der Zeit von 8—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr nachmittags einholen. Verwaltungskommission des k. u. k. Militärverpflegsmuffazins iu Marburg. Aufforderung der Militärtaxpflichtigen zur Meldung. Auf Giund des Gesetzes vom 10. Februar 1907, R.-G.-B1. Nr. «W, bähen sich alle Militärtaxpflicbtigeu bis zum Erlöschen ihrer Milit&rtax-(iflicht alljährlich im Monat Jänner bei jener Gemeint« zu melden, ia welcher sie am l. Jänner dieses Jahres ihren Wohnsitz haben. Die wegen eines 1600 K nicht Obersteigenden Einkommens oder aus anderen Gründen zu gewärtigend« oder in Vorjahre eingetretene Befreiung von der Personaleinkommensteuer oder von der Dienstersatztaxe enthebt nicht von der Verpflichtung zur Meldung. Dio Meldung kann entweder schriftlich oder mündlich geschehen. Schriftliche Meldungen haben durch Einsendung zweier ia allen Rubriken mit leserlicher Schrift vollständig und wahrheitsgetreu ausgefällter Meldeformulare an die Gemeinde zu erfolgen. Meldeformulare sind bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft und bei der Gemeindevorstehung unentgeltlich erhältlich. Die Einsendung der Meldungen geniesst in den im Beichsrate vertretenen Königreichen und Ländern die Portofreiheit. Die Meldeformulare sind derart eingerichtet, dass sie, zusammengefaltet und »dressiert, ohne Verwendung eines besonderen Umschlages der Post tibergeben werden können. Mündliche Meldungen werden von der Gemeinde in beide Meldeformulare eingetragen. Meldungen, welche durch eine Mittelsperson erstattet werden, enthebe» den Meldepflichtigen nicht von der Verantwortung für die Erfüllung der ihm obliegenden Verpflichtung. Meldepflichtige. welche die vorgeschriebene Meldung nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Punkten unvollständig erstatten, können mit Geldstrafe bis 50 K belegt werden. Militärlaxpflichtige, welche sich iu ihren Meldungen wissentlich Verschweiguniren oder unwahrer Angaben schuldig machen, verfallen — insofern die Handlung nicht den Tatbestand einer nach dem allgemeinen Strafgesetze zu ahndenden strafbaren Handlung begründet — in Geldstrafen bis 500 K, bei Vorhandensein besonders erschwerender Umstände bis lOOO K. Die verhängten Gel istiafon werden im Falle ihrer Uneinbringlichkeit in Arreststrafen verwandelt Ueberdies steht es im Falle nicht rechtzeitig oder unvollständig erstatteter Meldung der politischen Behörde frei, auf Grund der bekanntes oder von Amts wegen zu erhebenden Daten die Veranlagung der Militär-taxe ohneweiters vorzunehmen. Stadtamt Cilli, am 9. Dezember 1917. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich t. Jaboruegg. Seite 8 Hjeuifche zZSkchi '«BWJIII 4 Glashandlung J. Weiners Nachfolger sacht einen Lehrling Anbote an D. Bakus ch, Cilli. Wohnung 2—3 Zimmer, Köche und Zubehör, wird von ruhigen Mieter zum ehesten Bezöge gesucht. Anträge an die Verwaltung d. BI. 23&08 Altpapier alte Bücher, Akten, Papierabfalle etc. Knochen kauft zu höchsten Preisen die Eiukaufstelle der Knochen-Zentrale Neugasse 8. Stndentenkostplatz ist zu vergeben. Anschrift in der Verwaltung d. BI. P Rosshaare Borsten u. Schweinshaare kauft zu besten Preisen Ignaz Schimenz Bürstenmacher Knitter-Wilhelm-Strasse Nr. 8. 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Um rocht zahlreichen geneigten Besuch bittet achtungsvoll mg % • zR Hdolf Steljer Herren- und Damenfriseur, Cilli, Hauptplah llr. 20 DU p <£■ «f Gasthaus „Zur Kahnfahrt" in Sawodiia E i—ii o* Sonntag den 27. Jänner :KONZERT: der Tamburaschenkapelle. Beginn 3 Clr nachm. Eintritt frei. — Hiezu ladet höflichst ein Der Gastwirt FRANZ KNES. A it ö n> c t s über bic im ftiibt. Schlachthaus« in der Woche vom 1-1. bis 20. Jänner 1918 vorgenommenen Schlachtung«:! sowie die Menge nnd Gattung des eingesuhrien Fleisches. Name des Fleischers d!» m »»>»?» eiiis, II L K - "0 -3 II) u « B » •S L es ie