Samstag den 6. Nnli 1833. Museill - Machricht. 'Aerr Custos Freyer, wird in den zwei Monaten Juli und, August naturhistorische Excursionen in Krain machen, deßhalb bleibt künftig das Landts-Mu-seum bis auf weitere Anzeige durch dieses Blatt, vcr« schlössen. Ich ergreife diese Gelegenheit, um die hochwürdige Geistlichkeit, die Bezirks-Obrigkeiten, Gütcrbe« sitzer, Oberrichter und sämmtliche Vaterlands-Freund« zu bitten, wenn Herr Freyer in ihre Umgebungen kömmt, ihm bestens an die Hand gehen, und in seinen Forschungen unterstützen zu wollen. Laibach den 29. Juni 1833. Franz Graf v. H o ch e n w a r t. r ^ GinVMmtubcrvenNnibnchrr NV^-Ltteit. (Aus cll,cm.Nncfc ans Wie,, <,n Hrn. M"') > Freund! Ihren Acrger ob Pan Maciek'ß^. freilich wenig jungfräulicher mai^n «peecli^hegen 5 unser HL<Ü finde ich natürlich genug,- und schreibe cs" mehr meiner Entfernung vom Schauplatze, als meinem Scharfsinne zu, daß ich des «mächtigen" Redners .eigentliche Absicht vielleicht besser begriffen hübe, als Ihr dort. - ,, Vor Allem, sehen Sie denn nicht, daß, tze.rMge-hcucr belesene Mann, Ä !a Duperron^ein .Sophist 3 aen.) — Da er also auf dem Wcge zu uns ist, so dürfen ,Sie ihm den Uebertritt nur leicht, wo nicht gar angenehm machen, und so scin allerdings vielseitiges Talent vollends für die gute Sache gewinnen. Zu die-l/em Zwecke rathe ich Itmen, vor Allem Ihre Spen-"dirhosen anzuziehen, und unserm Verlornen Sohne in der Vieuna ^'.ivei-n^-ein politzischcs Diner zu geben, .^ wobei vor Allem weder sein Liebling, der vielgewandte Doctor-Dichter P., noch weniger aber eine Xa^-» fehlen darf, wie sie des „lieben Preschern" Gourmand.- Sonett verlangt: Uud es ist für Sie nicht ohne Höhcrc Bedeutung, 108 daß Ihr w eine weit schönere Figur auf einer pou/lLlizkna kawa^macht, als ein ,3l.t, oder gar nur ein kleines ll». Selbst di: ästhetischen Genies A und Dr. P. dürften solchem Eindrucke kaum widerstehen. Den Pan Macick selbst aber miissen Sie überdieß auf den schönen, polonisircnden Rhinesmus in i'nungHinl (vom trocknen deutschen Stiege) aufmerksam machen, einen Rhinesmus, den^ uns sogar dic Kroaten, die sonst nichts der Art kennen, nach, machen. <^a na, (^ ii^.!— Ist einmalj so sein Herz und Geist im Einklänge, so werden Sie sich wundern, wie unser ^1125. ^-1. !'llÄ'ip!5ccnä seinen aberwitzigen Vormann, d. h. sich selbst widerlegen wird. — ^ Die nachfolgenden Bemerkungen über so eben besagten Vormann sind nur Fragmente eines Skeletts, das unser ncucr Cicero aus seinem eigenen Vorrat!) ergänzen, und mit allen Reizen seiner unwiderstehlichen Beredsamkeit bekleiden, ja schmucken wird. 3i§.. Das dem angehenden böhmischen Dichter C. so verschwenderisch gespendete Lob wird durch die gleich Hintennach nöthig befundene vielfache, gegründete Berichtigung, mehr aber noch durch dessen eigenen cyclopischen Styl und Logik sattsam widerlegt. Seit wann machen deutsch geschriebene Grammatiken einen Gegenstand slawischer Lectüre aus? Und hat nicht, bei allem unsern, schon früher von C.'s Cameraden Palacky mit demselben feinen Scherze beklagten Utberstuße an Grammatiken, gerade Hr. ^t. selbst noch Stoff genug zu einer sehr interessanten Nachlese gesunden? Wir prophezeien ihm mit Zuver^ sicht, will er anders selbst unser Sch meliert werden, daß er dort, luo er po»t und opien^ln l " gefunden, auch noch «n von seinem Vormann »^ so schiver vermißtes pia^^i-ltuin simplüx^in ei- ^ ner Schlucht Karantcunens cncoeckenj und so sei- nem nicht bloß un-, sondern sclbstant.i« patriotischen Vormann in Krain eine aus den russischen und polnischen Chroniken langst bekannte, aber von uns nicht genug beobachtete, von unsern übrigen Stammverwandten aber aus Neid wie- ^ der venuschte Microslauia nachweisen wird. ,-> §. Daß wir wenige^ zahlreich sind, als andere-Stämme-,, sollttHman uns nicht zum Vorwurfe machen. Athen,. Rom und Florenz waren im Beginne nicht größer als wir; aber sie dach. ten mit Recht: kex «ris, si l-ecl^ f«cie5. 82- Nicht wir, aber unser Convenit wird in seinem ^ wälschen estru^einen materialistischen Vor>nann !,elixe nur fleißig fortfahren, uns Guces, immer Besseres zu bringen; was den echc (nicht bei Kotz ebue oder C la ur e n^Gebildeten gefallen kann, wird ^i auch dem Volke dauernd gefallen und frommen/ Uno so beide ihnen danken können. , Kaiser Claudius^mag zwar im Leben, beson- ^ ders mit Weibern, ziemlich blödsinnig gewesen 'seyn; aber glich er von Seite der Studien nach 8 uetc, n. (^ I u n ä i u 40 -. ;>, inccpä nequ^ inkliclincws, nec incloctüä, . Auch daß unser Duperron von allen Gegnern des edlen TrissinoAich gerade den in jeder ^ Hinsicht unedelsten Firenzuola, würdigen Spießgesellen des ehr-und gewissenlosen Pictro Aretino, zum Patron gewählt, können wir nur wie die Unterschrift mit ^1., wo nicht für cm absichtliches, doch fiir ein von dcr gerechten Nemesis veranlaßtes Omen zu Ihren Gunsten Huschen. Tiraboschi, noch mehr aber der vollkommen competcntc Apostolo Zeno lassen dem Lombarden Trissino voll Gerecht lig'cit widerfahren. Ihm, dem von vier Toscanern nur halb besiegten Lombarden, verdankt cs unser Gegner mit, daß er uv« nicht mehr ^„a, naxiunc nicht n^tione, und j nicht i schreibt. Daß Trissino's ganze Reform richt durchgedrungen, (so sehr sie auch im Geiste dcr italienischen Orthographie war, sobald diese das etymologische Princip cem dcr Aussprache aufzuopfern beschlossen hatte,) daran war außer dcr Macht der Gewohnheit, die, als moraliscke >!5 in<:rliiic! jeder Neuerung widerstrebt,, groß-lentheiis Trissino's eigne Unbeständigkeit Schuld; was Alles in Zeno'6 Foncanini des weitern zu ersehen. T^Z guten (>. Versicherungen von der Altbö'l'. men ^ll(^-Kritik sind— Träume. Die Geschichte und die Thatsachen zeugen, daß hierin die.böhmischen Jünger nicht über ihre fränkischen Meister waren; was nach Matth. 10, 2»!^lur in dcr Oldimng ist. ^ ,, Müsscn wir auch ^I.'s Chicane gegen unsre Benennung der teutonischen Methode, d. h. seine Insinuationen über'das lat. cn, pl>, <,l>, (er thue dagegen nur einen Blick "Ins indische Alphabet), so wie alle seine übrigcn durchaus stichten Einfälle über die classische Aussprache Griechenlands und Noms, als 2 mal« ii.lui-ni^ic) 26 nic-Iiuz intolmallcium, vor der Hand zurückweisen; >'o gebühn in dieser Hinsicht dem U l-philas unter allen Süd.Deutschen eine rühmliche Ausnahme. Er war, wie fünfhundert Jahre später in demselben Lande unser h. Cyrill, kein Teutonist, sondern fand es ganz in der Ordnung, daß die Schrift wenigst so yiel Zei-chln haben solle, als die Sprache Laule. — Aber auch die heutigen Tcutonisten, IohnsO<, . Adelung n. :c. erkennen den Grundsatz an, ^ und bedauern nur, ihn nun.nicht mchr auf ein- mal ganz befolgen zu können; suchen sich ihm jedoch immer mehr zu nähern. Oder haben etwa die teutonischen Alphabete endlich ausgegohren? — Und glaubt C. wirklich etwa wenigstens so zuschreiben, wie die mährischen Brüderleins sogenannten Classiker, schrieben? — ^>r. ^l. weiß so gut, wie wir, daß Petrarca, Dante, Boccaccio nicht so schrieben (orlhographirten), wie wir sie nun lesen. Die böhmischen, polnischen und wohl selbst die russischen Classiker werden doch nicht hciklicher seyn, als Dante Petrarca und Boccaccio, wenn sie nur, wie diese, auch in besserer Schreibung (Orthographie) auf die Nachwelt kommen? . Hr. ls. hält die Erfindung neuer Buchstaben fü«? so leicht, wie etwa die von Chiffern. Aber -eben diese Ansicht der Sache beweiset zur genüge, daß er sich, seiner selbstzufriedenen 25er. sicherung ungeachtet, noch immer nicht „genug« mit Grammatik beschäftigt hat; oder wenigst nicht mit Erfolg (nee oninia pa55un,>i8 c>m> NL5). Er versuche es nur,' „der Palmzweig hängt noch in der Mitte", rufen wir ihm mit seinem P. Marcus zu; er wird dann bald genug sehen, daß es keineswegs so leicht ist, tadellose Buchstaben für Millionen zu erfinden, wie etwa diplomatische oder telegraphische Noch-Chisscrn für ein Paar.oder auch ein Paar Dutzend Beamte, die ganz andere Ab- und Rücksichten haben» —. — — — — — — 3i^i cznlviz swic Hr. ^1.) ^Unbegreiflich, und der ernstesten Nüge verfallen^ aber ist Hrn. ^1. mehr als allweibische Indis-cretion, mit der er von brieflichen' oder sonsti-^ gen vertraulichen Aeußerungen Dritter ohne Er-mächtigung öffentlichen (vielleicht gar einseitigen, unredlichen) Gebrauch macht. Oder wäre dieß auch ein Bestandtheil seiner Bildung? Cicero, Philipp 2, 4. und Le ssing im 57. anliqu. Briefe nennen es ganz anders. Wir wollen ihn für heute nur mit Horaz warrte-'n: , , — — — — — —» — <üomini«82 tu,c«re e»vel,o. Ueber die große Entdeckung, daß Kopitar nicht an den Gebrauch des ö und ö gedacht, kann dieser nur lachen. Er sagt es deutlich und oft ge. nug, daß er folgerecht, wie später Grimm, Ton- ll0 zeichen nicht auch als L ci u t zeichen gebrauchen wollte und konnte. h. Wir freuen uns darauf, wie Hr. ^1. in der kro-Nede dem »gutmüthigen« E. ein anti^ physisch, aber doch echt cechisch-keilbedrohtes und verringeltes, daher symmetrisch-schönes Feuerwerk anzünden wird: Und dem gleich ausgezeichneten gelehrten Polen Kucharski: Und seinem würdigen Liebling Dr. Pri-^chern: Bei Letzterm wenigstens, wo nicht früher, dürfte Hr. ^1. doch merken, daß die Nömer das i (mit dem Puncte) nicht so gern schrieben, w.e sein Vormann. !. Ein anderer Beleg von Hrn. ^1. ungenügenden grammalischen Studien ist seine vermeinte Entdeckung, daß z!>, ll> und xll einfache, nur durch den Hauchlaut afficirte Sauselaute seyn , Hr. ^l. hätte bei tieferem Forschen wohl selbst gefunden, daß sie vielmehr cngverschmolzene Liquesctrun-gen von einfachen Sausclauten und-i sind, wenn er, statt sich ins englischc3li zu verschauen, das neugriechische c7/c<^ für Schach, oder auch nur die ähnlichen, nur etwas feinern, polnischen Liqucscirun-gcn c, :" x siuoirt halte !, Hr. ^1. nennt unsre Schreibung unausführbar, ungeachtet sie b'reics von Ihnen und Dainko, also in zwei Weisen, wirklich ausgeführt iA. — Er helfe sie vervollkommnen, (wie dieß dem gliechisckcn Alphabet durch Palamedes, Simonides ltT^zu Theil geworden) gslcllltiii«, clc>m«nlla, «^u!il»lic»^ und zivar, wenn er will, mitdoppel« ter Rücksicht auf unsern solemnen sowohl,.^ als den colloquialen Bedarf: — aber er frage nicht, will er anders für sachkundig gelten , wie viel Zeichen wir am Ende, inzum-lna 5l,,n,n3l-iini bedürfen werden. Der Ung^r K i s^glaubt für alle Sprachen mit 39 Zeichen auszulangen. Aber selbst wenn wir diese Summe verdoppeln müßten, ist nicht auch sie (78 Zeichen) noch immer ein wahres Nichts, nicht elwa nur Legen die bisherigen Alpbabete zusammen (10 — 2l2000Ieichen), sondern schon gegen die tausend Lescr?g>w und ihre Ausnahmen, und wieder Aus-uahmen von Ausnahmen, mittels deren man bisher den Mängeln der einzelnen Alphabete zu Hülse zu kommen suchte? (Hr. ^1. mag dicst tau send Regeln in jeder bessern englischen oder. französischen Grammatik, z. V. in S h e r i d a l^' WaillyAid selbst in seinem eigenen Patron, 1 dem Di-. Bauer von K y ri ^nachzählen, ^ wenn er uns mißtraut. E^ wild derer chcr ^ mehr als weniger finden.) —Kurz, nach un se -rer Methode lernt (wie einst in Athen) dcr gewöhnlichste Kopf in dcchstcnü 8 Tagen ordentlich lesen auf sein Lcdenlang ; nach eurer braucht er, wie der englische Grammatiker Shcridan selbst klagt, die Arbeit vieler Jahre (lliL'.-nt <^uli-e5 tlill lal^oui' ut" inlNl)' ^021-5). — Wir können nicht glauben daß Hr. ^1. denke, wie jener gemeine Schulmeister, dcr die Prügel.Mc^ thoo.' nicht wollte abkommen lassen, damit er seine empfangenen Prügel doch auch weiter geben könnte! Solche Motive wären uns an ^,.'s Kriegs« Cameradcn, die übrigens in unsern Augen seiner gar nicht werth sind, wo nicht lächerlich, so doch gleichgültig : aber zum Beweise , wie viel uns an dcr Eroberung seines Talentes gelegen ist, wollen wir selbst diesem allfülligen Schmerz die Aussicht einer andern Ressource eröffnen; jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß er davon keinen wirklichen Gebrauch mache; sie soll nur seinen Schmerz cÜL^ialicic' heilen. Es wa'rc cie deö jungen Herrn v. Philippides in Aristophancs Wolken, die Schläge, da sie nicht wei 1 e>r gegeben werden sollen, dahin zurückzugeben, woher man sie empfangen. Hr. ^1. kennt^ die Allegorien zu Homer und Dante, an die die Dichter selbst nie gedacht.' wir erklären aber ganz offen, daß uns die allegorische Deutung cbigen Trostes noch lieber seyn soll, als, dcr hinzugefügten Bedingung ungeachtet, die literale. .Um edoch von der allgeme in enAlphabetlAnge-legenheit— (deren Vcrlrctcc>L e ibnitz, Vutt- > ner, Volney, der einen cigcncn jährlichen Preis dazu, gestiftet, Gilchrist, und ganz »1 cuerlichst Hrn. Edwards inVirmingh a m, dcr in allem 52 Zeichen auf musikalischer S cala für a l le Sprachen hinreichend fand zc. lc. ?c. er hoffentlich doch so viel wird gelten lassen, als seine, ' wenn auch sonst wie immer berühmten oder odscu-ren Autoritäten ^ el ak 0 w sky, Ku ch a r 5 k i, Murk 0 und selbst vi-. Hcinrich Ba u er von Kyritz) — insbesondere auf die slawische, und noch specieller auf unsre slowenische zurückzukommen/ 4ll so wissen wir wokc auch, so gut wie Herr ^., daß dieSchriftsprache n in der Regel nicht alle Nuancen der Lande sspra ch e bezeichnen, (schon deßwegen nicht, weil die ersten Schreiber, die für ihre Nachfolger den Ton angeben, natürlich nur ihreLocal- und Haus - Mundart ,n Schrift fassen).' auch ist dieß nicht leicht, (wie eben unser Streit bezeugt,) und zum Glück ins Unendliche eben nicht unumgänglich nöchig: aber dessen ungeachtet ist die Sprache nur glücklich zu preisen, und (wenn Neid erlaubt ist,) zu beneiden, deren Alphabet reich genug ist, um im Erforderungsfalle z. B. für dic Komödie, Sa-tpre lc. auch alle ihre Nuancen darzustellen. Man sagt oder glaubt, daß das indische Sans-klic-Alphabet dieß leiste; auch vom griechischen darf man es annehmen; nichl so vom lateinischen, dessen classische Grammatiker bereits vielfältig über Mangel an Zeichen klagen, und daher z. B. Quintilian, so wie der unserm Hrn. ^ mit Recht viel geltenoe K. L. Schneide r^5on . des ihm, Hrn. ^., so verächtlichen Kaiser Claudius Vermehrung günstig urcheilt (n<^ mutii Nn-(^lauc^i,^ — ; Schade, daß Kaiser Claudius Hermehrung nicht durchging). Daß den teu toll i sch e n Erben der Römer dcr Geist der Buch-staben ein Geheimniß geblieben , wissen wir alle, nur der »ausgezeichnete böhmische Schriftsteller C.« nicht. —Die Schreibung der neueuropäischen Sprachen wird und muß auch so lange fortschwanken, und nach Grimm's Ausdruck aus dem Argen, worin sie seit 1UU0 Ia^« ren liegt, nicht herauskommen, als man bei der Beschnörkelung, oder noch schlimmer gar bei der bisherigen Combination mehrerer Zeichen für einen Laut verharren will, und sichnichtzur Ver -mehru ng des übrigens schonen lateinisch-europäischen Alphabets mit einigen ganz neuen, d?n alten an Einfachheit und Schönheit amilogeil Buchstaben entschließt. 5. Der Hauptgrund aber, warum namentlich wir occidentalische Slawen auf ein vollständigeres Alphabet einfacher Zeichen dringen, und uns selbst ungefügere, aber einfache Zeichen lieber scpn NNisscn, als die schönsten combinirten (beschnö'r-kelte können gar nicht schon seyn,) ist der, — weil unsere orientalischen Brüder bereits solche (einfach?) haben: und wir ihren übermüthigen, aber nicht ungerechten Sn'kasmen nicht anders, als durch ein ähnliches, noch schöneres Alphabet von lauter einfachen Zeichen, siegreich begegnen können. Aus dem so eben Gesagten kann Hr. ^s. zugleich ersehen, daß wir nicht ein halbes Dutzend ABC-Grundsa'tze, (derenUngrund ?r übrigens zwar zu be-weisen angekündigt, aber in der ma>ck:il sneccll selbst, ziemlich weiberbast, vor lauter anderm, fremden Detail aus dem Gesicht verloren hat,) sondern, wie sich's geziemt, nur einen Grundsatz haben, und zwar den aller echten Buchstabenschrift: So viel Laute, wenigstens so viel einc fache Zeichen. (Mr sagen: wenigstens eben so viel j weil uns auch noch einige bequeme cam^cvi, non lic^t, duvi? aber die Polen sind eben so wenig Jupiters, als Hr. M*** ein l)«5 ist,) müßten Ihnen vielmehr gegen ^1. bcistehcn. . Ader indem wir c>uf einem eigenen Zeichen für den Halbvocal bestehen muffen, wollen wir weder sagen, daß man es gerade mit ö bezeichnen, (das L war vielmehr für ui oder lii gemeint, «nd ^ oder 8 für den Halbvocal,) noch weniger daß man es so häufig schrciden sollte, wie Hr. M"' vielleicht zu mundartlich für den Anfang that: nur aKu,5U5 non l,ullil u,5uni; auch da «zt ln^>clll8 ii. rol>u5, und zwar nach dem vom Hrn. ^l. so wichtig empfohlenen Unterschiede der solemnen und der colloquialen Sprache. Und eln eigner, bloß diesen Laut bezeichnender Buchstab ist nothwendig, um Wörter, wie i)L5, ILu», ^s,müi^ l,Ll^l. und Tausende dergleichen, der so gut als allgemeinen klinischen Ausspra. cht gemäß schreiben zu können; Wörter, in denen sich der im Auslande heute Verlorne, cyrillische Halbvocal im Inlande bis auf diesen Tag nur noch bei uns lebendig erhalten hat, während ihn andere Mundarten längst in die volleren Vocale a, e, <>, oder gar in Diphthonge erschlafft haben; unftr 935 lautet z. V. böhmisch 9«ä, lies päß, ruffisch pj"ä, polnisch s)i«l>, serb. p^5. Am Schluffe glaubt Hr. ^1.. der überhaupt in Recht und Pflicht schlecht beschlagen ist, uns sogar unsern Vertheidigungsplan vorschreiben zu dürfen. Genug, daß er uns nie jenseits der Gränzen des strengen Kriegsrcchtes und der Ehre finden soll; alles Uebcige dürfen und werden wir, unbeirrt durch seine Fanfaronadcn, wie durch seine rhetorischen Comvlimente, nach unserm Wlffcnund Gewissen beschließen, nach Umständen Versäumtes nachholen :c. :c. Ader das erklären wir schon heute, daß, sollte Hr. ^1. auch nach diesen unfern vorlaufigen, offenen und billigen Erkläre gen, nicht zur ^.„a lnj.5 zurückkehren, wir Nicht ferner mit ihm streiten wollen; eingedenk des echt - göihe'schen Spruchs des weisen I.eci IIou 8«iu jii'u rol'lc), c^iol!«!, Lli!N «^'rear« L«vto ^,ut vincu, nut vin^ui', «einher ega ma^ulai'. K. —««----- ^^1x^0^ Katurhistorische Mcrkwurvigkeiten. D i c Chinchilla. Die Chinchilla, deren Pelzwerk man längst schon kennt, ist hinsichtlich ihrer Lebensart noch wenig be« kannc. Es ist eine Arc Feldracce, deren Haare lang, dicht, seidenartig, ein wenig gekräuselt, auf dem Rük-ken mit etwas Aschgrau vermischt und am Bauche noch etwas dunkelfarbiger sind. Die Chinchilla ist ungefähr 9 Zoll lang, den Schweif ungerechnet, der die Hälfte des Körpers mißt, mit langen und buschigen Haaren behängen und gewöhnlich nach dem Nucken zu empor-, gekrümmt ist, doch nicht so sehr wie der des Einhö'rn-chcns. Die Vovderfäffe sind länger als die hintern, wodurch das Thier im Stande ist, eine sitzende Stellung anzunehmen und sich auf seinrn Hinterpfoten aufrecht zu halten. Mit den gelenksamen, aber' kurzen Zehen seiner Vorderfüffe kann es seine Nahrung fassen, und nach dem Munde führen. Es lebt in einer Art unterirdischem Vau in den Prairien der nördlichen Provinzen von Chili, nährt sich von den Zwiebelgewächsen, die dort im Uebcrflusse wachsen, und wirft zweimal des Jahres fünf oder sechs Junge. Es ist so leicht zähmbar und' harmlos, daß man es' mit der Hand greifen kann, ohne daß es beißt oder zu entkommen sucht. Schiebt man es in den Busen, so bleibt es darin so ruhig sitzen, wie in seinem Bau. Da es äußerst reinlich ist, so kann man es. liebkosen , ohne sich zu beschmu^en oder den Händen jenen eckelhaften .Geruch mitzutheilen, der den meisten Rattenarten eigen ist. Die alten Peruaner, die mehr Ge^ werbfleiß besaßen, als oie gegenwärtig lebenden, wußten aus dem seidenartigen Haar dcr Chinchilla allerhand Decken und brauchbare Stoffe zu weben. Man findet diese Thiere in der größten Menge in der Umgegend von Coquimbo und Eopiago, Die Jäger haben eigens darauf abgerichtete* Hunde, welche die Conchilla fangen, ohne ihr Fell zu beschädigen. Das Fleisch, das sehr zart ist. wird gegessen, und die Bälge werden nach St. Iago und Valparaiso und von da nach Europa versendet. Urvacteur: F-r. Vau. Welnrich. V?NeLcr: Mnaj Al. CMcr ü. Ulelnmaur.