Po81nins plsösns v gotovini. Nr. S. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 6. (21.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Bauernpartei. Aezngspreise: Jugoslawen: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Dm. D.-Oesterreick: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din. Amerika: 2-50 Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Donnerstag, den 10. Jänner 1924. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Ein Anschlag auf den Götzjaal in Maribor. Die Cillier Zeitung schreibt hierüber: Wie bekannt, sand in Maribor am 23. Dezember v. I. ans dem Domplatze unter freiem Himmel eine von sämtlichen slowenischen Parteien und insbe¬ sondere der jugoslawischen nationalistischen Verei¬ nigung Oljuna «unberufene Manifestation statt, wobei seitens verschiedener Redner erklärt wurde, man werde es mit allen Mitteln zu verhindern trachten, daß in Hinkunft in Maribor nach eine deutsche Unterhaltung staltfinden könne. Die deutsch-wirtschaftliche Partei für Slowenien Hal mit Rücksicht auf diese Versammlung an die ver¬ antwortlichen Organe und Behörden ein Memo- randum abgeheu lassen, worin gegen die Abhal¬ tung dieser Manifestationen, die die Sicherheit des Eigentums und der Person der Bewohner deutscher Nationalität schwerstens zu gefährden in der Lage sind, protestiert wird. Dec Mar¬ burger Männergesangoerein hat seil Jahrzehnten am Silvesterabend eine Liedertafel abgehalten und hat auch für Heuer die Abhaltung derselben im großen Saale der Brauerei Götz geplant. Die Abhaltung der Liedertafel wurde ursprüng¬ lich von der Poli, ei untersagt. In Anbetracht der ruhig verlaufenen Manifestation am 23. v. M. hat jedoch das Polizeikommissariat sein Verbot widerrufen und die Veranstaltung ausdrücklich bewilligt. Wer nun geglaubt hat, daß die Feier werde statlfinden können, hat nicht den Erfolgen Rechnung getragen, die die Reden des 23. De¬ zember und die nachsichtige Behandlung der An¬ gehörigen der Oijnna seilens der staatlichen Be¬ hörden hervocgerufen haben in den Kreisen, die mit allen Mitteln das deutsche Element in Mari¬ bor bekämpfen. Am Montag, den 31. Dezember, um dreiviertel zwei Uhr früh wurden die Bewohner der Grazer-Vorstadl durch eine mächtige Deto¬ nation aus dem Schlafe geweckt. Wie am nach¬ folgenden Morgen bekannt wurde, haben sich bisher unbekannte Täter in den Hofraum der Brauerei Götz eingcschlichen und in den Raum, der sich zwischen den Saaltüren au der Hinteren Front des Gebäudes, in welchem sich der große Saal befindet, Bomben gelegt und zur Explosion gebracht. Die Wirkung war auch in diesem Falle riesig stark. Durch den Luftdruck wurden die Tür¬ stöcke herausgerissen und dessen Teile zirka 20 Meter weit in den Saal bis zum Orchesterraum geschleudert. Sämtliche Scheiben an der ganzen Hinterfront des Gebäudes wurden vernichtet, das Mauerwerk erlitt starke Sprünge. Der Material¬ schaden ist sehr bedeutend. Von den Tätern hat die Polizei bisher keine Spur, nur wurde bisher festgestellt, daß die Täter Shimmy-Schuhe ge¬ tragen haben und mittels Nachschlüssels durch das Tor in der ehemaligen Goethestraße einge¬ drungen sind, eine Scheibe der Türe ausgeschnitten und die Bombe in den oberwähnten Raum gelegt haben. In diesem Falle handelt es sich um -inen Anschlag derselben Art, wie er seiner- .zeit bei Dr. Orosel zur Durchführung gebracht wurde. In deutschen Bevölkerungskreisen Mari¬ bors ist man der übereinstimmenden Meinung, daß die grundlosen Manifestationen gegen die deutsche Bevölkerung, die seitens der Behörden geduldet werden, Anlaß geben, um das deutsche Element in Maribor auf jedwede Art zu bekämpfen. Erst vor kurzem sind die Einberuser der Orjunaver- sammlung in Slovenska Bistrica, bei welcher Veranstaltung, trotzdem sie behördlich verboten war, Leute zu Krüppeln gemacht wurden, mit je — 150 Dinar Geldstrafe bestraft worden. Aus Belgrad wird berichtet: Der Abgeordnete Franz Schauer hat den Bombenwurf in Mar¬ burg zum Anlaß genommen, an der Spitze einer aus deutschen Marburgern bestehenden Abordnung beim neuen Marburger Obergespan Dr. Ploj gegen den auf friedliebende und loyale deutsche Staatsbürger verübten Anschlag zu protestieren und die Einleitung einer strengen Untersuchung zur Ermittlung des Verbrechers zu erlangen. Ab¬ geordneter Schauer wies auf die schweren Schäden hin, die dem staatlichen Ansehen im Auslande durch solche eines gordneten Staatswesens un¬ würdige Sicherheitszustäude erwachsen müssen. Obergespan Dr. Ploj erwiderte, daß er den Vorfall lebhaft bedauere und erklärte, daß er aus eigenem Antriebe bereits eine strenge Untersuchung ein¬ geleitet und über das Vorkommnis dem Innen¬ minister einen ausführlichen Bericht erstattet habe. Wie wir weiter erfahren, hat der Klub der deutschen Abgeordneten beschlossen, den Bombenwurf iu Marburg zum Gegenstände einer Anfrage in der Vollsitzung des Parlamentes zu machen. Gemischter Salat von 1923. Kurz vor dem großen Novemberschnee zogen drei biedere Bürger aus M. . . . von Gottschee nach Hause. Unweit von Obermösel weideten einige Pferde, welche anscheinend unseren, dres Wanderern besonders gefielen. Doch halt, nicht die Pferde, sondern der schöne Schweif eines Hengstes erregte in ihnen Wohlgefallen. Denn darin waren alle drei einig, wie schöne Bürsten sich aus diesen Haaren machen ließen; außerdem würden solche selbsterzeugte Bürsten neben der Arbeit, die doch nur ein Zeitvertreib in den langen Winterabenden wäre, nichts kosten. Ja, hätte man diesen Schweif! Und hier bot sich eine so günstige Gelegenheit. Doch, drei Mann, ein Ge¬ danke, ein Griff und ein Schnitt und — die drei Bürstenfabrikanteu waren im Besitze des buschigen Schwanzes. Während der Hengst mit traurigem Gefühle den Verlust seiner schönsten Zierde be¬ klagte, zogen unsere drei Helden hochbeglückt, selbstverständlich im lebhaftesten Gespräch über Bürstenerzeugung, weiter. „Doch mit des Ge¬ schickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten und das Unglück schreitet schnell." Der Besitzer ah von weitem, wie die drei sein Pferd um¬ standen, vermutete Unheil, wovon er sich sofort überzeugte. Hüben wie drüben schnelles Handeln. Als die drei Wanderer zu „Micheleisch Sond- grubn" kamen,' erschraken sie nicht wenig, als der Besitzer des geschändeten Pferdes hoch zu Rad herbei gesaust kam und wie ein Mann des Gesetzes die Drei ansuhr. Diese waren zwar nicht wenig erbost über solche Zumutung, doch zuguter Letzt fiel doch einem das Herz in die Tasche; ein Griff und der fragliche Schweif wurde mit saurer Miene, dem Besitzer überreicht. Da diffe zwar unschöne Tat nur in einem unbedachten Moment und aus übertriebenem Sparsamkeitssinu geschah, hatte der Besitzer doch auch ein Einsehen und in seiner Gutmütigkeit wollte er- die drei, welche sonst unbescholtene, anständige Leute sind, nicht unglücklich machen. Denn diese Geschichte wäre ihnen teuer zu siehen gekommen. Als die Rinse mit der Kulpa wetteiferte, benützte ein Bär aus dem Reiche RadiL diese Gelegenheit und ließ sich durch die hoch an¬ geschwollene Kulpa herüber ins Gottscheerische tragen, was die Kulpa in aller Gemütlichkeit besorgte. Der Bär machte einen Abstecher in das Revier eines eifrigen Nimrodes. Als dieser von dem außergewöhnlichen Besuch ersuhr, wollte er es nicht unterlassen, seinen Gast in gebührender Weise zu begrüßen. Rasch nahm er seinen Drilling und ging dem Bären nach. Als er ihn sichtete, drückte er ab, aber Pech! In aller Eile hatte der Weidmann sein Gewehr mit Kugeln zu laden vergessen und mit Hasenschrott konnte er diesem Gast nicht beikommen. Meister Petz war durch solch eine Begrüßung wenig erbaut, fand es doch nicht gemütlich und trottete schnell weiter. Als vor Advent zwei Menschenkinder sich die Hände zum Leben reichten, gaben sie noch zuvor DE" Hottschcer, gedenket der hungrigen Kinder Deutschlands! -MU Leite . eine Abschiedsfeier (Kranzleischbiiiden). Als dieses Fest den Höhepunkt erreichte, trat ein Redner auf, beglückwünschte das Brautpaar in herzlicher Weise und betonte, daß alle Teilnehmer des Festes zur leichteren Fahrt in den Hafen der Ehe auch ein Schelflein beisteuern mögen. Er selbst wollte mit dem besten Beispiel vorangehen, griff in die Tasche, aber o Schrecken! Die Brief¬ tasche, die etliche Tausender, Rechnungen und sonstigen Papiere enthielt, war und blieb ver¬ schwunden. Gewiß eine unschöne Tat, wenn man leinen Kameraden bestiehlt. Es ist zwar Verdacht vorhanden, doch das Geld konnte man noch nicht zustande bringen. Ein Gries aus Wien. Wir haben hier einen Gmtfcheerverein, Der ist so gesellig, so lustig und fein. Wir treffen uns einmal des Monats nur zwar, Ein bißchen wenig ist es, nicht wahr? Doch wenn wir uns treffen, dann ist es so heiter, Wir bleiben dann sitzen und kommen nicht weiter. Das komust, weil die Stunden vergehn im Nu, Es geht aber wirklich auch lustig zu. Es wird musiziert, getanzt und gelacht Und manches witzige Scherzlem gemacht. Und diese fidele Gvllscheerschar Tut nun veranstalten jedes Jahr Einen Kirtag in Saus und Braus, Wie es so üblich bei uns zu Haus. Und rlle, die's Heimailändchen hab'»! gerne, Die kommen herbei von Nah und Ferne. Sogar eine flotte Vereinskapelle Ist mit einem guten Programm zur Stelle. Die alten Herren kommen angerückl Und sind von dem lustigen Feste entzückt. Die Müller, die Tanten und die Cousinen Die plaudern und lachen und summen wie Bienen. Die Jugend dem Tanze huldigen lut, Natürlich das ist für's junge Blut! Wenn dann die Ziehharmonika spielt, Sich jeder, ach, so heimatlich sühli. Der dort sitzt bei dem Gläschen Wein, Wird sicher der Herr Professor sein. Mir scheint, der strenge Herr Oberlehrer Ist gar ein eifriger Walzeiverehrer, Der Kaufmann von der Sechsschimmelgassen Von einem Tänzchen kann er nicht lassen. Der. langen Doktor, schaut ihn nur an, Wie er un Takte sich drehen kann. Die Stimmung ist gut und keiner ist fad. Die Losung heißt: „Heut wird durchgedrahl!" Die Burschen sind lustig und aufgeräumt, Bei Mädels der Frohsinn überschäumt. Die älteren Herren sind sehr guter Laune, Die Damen nicht halten ihr Zünglein im Zaume. Drum rufen wir alle: „Hipp! Hipp! Hurra!" Es lebe der 10. Februar! Atilly Kutter. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Personalnachrichten.) Der Lehrer an der Schöffleiner Schule Herr Hans Weber wurde mil 1. Jänner in den dauernden Ruhestand versetzt. Die allseits beliebte Lehrerin in der deutschen Klasse der Lienfelder Schule, Frau Ofak- Erker Marie, die Ende Dezember aus dem Schuldienste trat, ist am 3. Jänner mit ihrem Manne ins Dollarland abgereist. — (V o m L e h r e r v e r e ine.) Am Z. d. M. hielt der deutsche Lehrerverein Gvttschee seine Hauptversammlung im Volksschulgebäude der Stadt ab. Der Obmann erstattete Bericht über seine Teilnahme am Lehrerkongreffe in Ljubljana und über verschiedene Standesangelegenheiten. Nach Prüfung der Kassabücher wurde zur Neuwahl des Ausschusses geschritten, wobei der frühere Ausschuß einstimmig wieder gewählt wurde. Meh- Gottscheer Zeitung — Nr. 2. rere pädagogische Streitfragen gelangten noch zur Diskussion, woranf die Versammlung um halb 12 Uhr vormittags vom Vorsitzenden ge¬ schlossen wurde. — (Sterbefälle.) Am 5. Jänner 1924 starb nech längerem, schwerem Leiden und ver¬ sehen mit den heil Sterbesakramenten Frau Me¬ lanie Margareta Morocutti, die Gattin des Hausbesitzers und Friseurs Morocutti in KoLevje Nr. 138. Sie stand im 65. Lebensjahre. An ihrer Bahre trauerte ihr tiefgebeugter Gatte. Sie ruhe in Frieden. — Am 7. Jänner holte sich aber der unerbittliche Sensenmann ganz un¬ erwartet den Schuhmachermeister und Invaliden Herrn Johann Sobetz. Tagsüber ging er noch herum, obwohl er sich etwas unwohl fühlte, besuchte nachmittags noch seine Freunde, nm Abend nach halb 9 Uhr war er gestorben. Erst 29 Jahre alt mußte er ins Grab sinken und eine vollstän¬ dig unversorgte Familie zurücklassen. Er starb an einer Verwundung, die er im Jahre 1914 in Galizien am linken Oberschenkel erlitten hatte. Nach langwierigem Leiden wurde er zunächst im Spitale zu Kandia mehrmals operiert, dann später im Landesspitale in Ljubljana. Doch,alle diese Eingriffe hatten nicht den erhofften Erfolg und so mußte das Bein ganz aus dem Gelenke ge- « LoMclmr Wenlkr« M Jadr >Y24. Preis 10 Dinar, mit Postzusendung 11 Dinar, für das Ausland 11 50 Din, Amerika 50 Cent. Inhalt: Kalendarium. Zum Geleite. ..Mutter- schmerz"'. Von Gusti Lobe-Bernik. „Bürgermeister Alois Loy"" (nut Bild). Bon Josef Eppich. „Die Burg Friedrich- stein ui Geschichte und Sage". Von Schulrat Josef Obergföll. „Die Stadt Gottschee vor 250 Jahren" (mit Bild). „Der Hinterwäldler." Von Robert Braune. „An ein Mädchen". Von Dr. Ernst Faber. „Kitzen Haishle"". Bon Schulleiter Fritz Högler. „Ebner Bild"". Von Jakob Fritz. „Das Mütterlein". Von Karl Rom. „Ein Jagd¬ ausflug nach Morobitz". Von Robert Ganslmaqer. „Peterl und das Christkind". Von Lehrerin Rosa Meditz. „Tanzabend". Von Dr. Ernst Faber. „Eine,Rilterstat" auf dem Mösler Kirchtag im Jahre 1606". Von P. Jonke. „Traue nicht". „Dar oltä Schneidarjur". Von Jakob Fritz. „Der Pferdetausch". Von Rob. Braune. „Pfarrer Nikolaus Preil". Von Pfarrer Josef Eppich. „Aus den Tagen der Cholera vom Jahre 1855 in der Pfarrge- meinde'Nesseltal"". Von Pfarrer August Schauer. „Die zehn Küchen- und Speisengebote". „Das Schulwesen des Gottscheerlandes einst und jetzt". Von Jofef Perz. „Heiteres und Ernstes ans Amerika". Von Konrad Perz in Chicago. „Der Gottscheer Vogelschutzverein" «mit Bild). Von Josef Dornig. „Schule und Haus". Von Oherlehrer Hans Loser. Wirtschaftliche Übersicht. Märkte in Krain. Anzeigen. nominell werden. Als gebrochener Mann kam er vor ungefähr drei Monaten wieder nach Hause. Die Beteiligung am Leichenbegängnis war groß, seine Freunde-Sänger sangen vor dem Hause und am offenen Grabe, und der Genoffenschafts¬ obmann nahm im Namen seiner Freunde und Kollegen in rührenden Worten Abschied von ihm. Die Erde sei ihm leicht. — (Die Ergänzungswahl) in die Per- sonaleinkommensteuer-Bemeffungskommiffion findet Sonntag den 20. Jänner von 7 bis 1 Uhr nach¬ mittags in den Amtsräumen des Steuerrefcrates (Schloßgebäude, 2. Stock) statt. Wir machen darauf besonders aufmerksam. Eine rege Beteiligung an der Wahl liegt im Interesse der Besteuerten. — (Der Tanzabend „Rote Nacht"),' mit dem die Privatbeamten und Angestellten den Reigen der heurigen Faschingsunterhaltungen er¬ öffnen, findet am 12. Jänner um 8 Uhr abends im Hotel „Stadt Triest" statt. Die Tanzmusik besorgt eine Abteilung der Militärkapelle der Drau- divistvn. Eintrittsqebühr per Person 12 Dinar, Familien 25 Dinar. Die Einladungskarte gilt gleichzeitig als Eintrittskarte, weshalb sie mit¬ zubringen ist. — (Ein neuer Friseur.) Donnerstag den 10. Jänner hat Herr Heinrich Putre aus Livold ans dem Hauptplatze in Kočevje eine neue, Jahrgang VI. modernst eingerichtete Rasier- und Frisierstube eröffnet. — (Für die hungernden Kinder) in Deutschland haben die Merleinsrauther und Ge- haker OctSinsassen unter sich den ansehnlichen Betrag von 650 Dinar aufgebracht, die durch Fr. Maria Breyvogel der Verwaltung unseres Blattes überwiesen wurden. — Die Hasenfelder Mädchen Lisi Willreich, Leni Putre, Maria Kump und Sophie Samide sammelten zu gleichem Zwecke unter den Hasenfeldern und Schwarzenbachern Ins ssen und lieferten unserer Verwaltung 330'5 Dinar ab. — Die Grafenfelder Mädchen Mitzi Knaus, Pauli Siegmund und Helene Lampeter brachten durch ihre Sammlung unter ihren Orts¬ bewohnern 405 Dinar auf und sandten sie unserer Verwaltung. Mögen diese Beispiele von Opfer¬ willigkeit und Mildtätigkeit überall im Gottscheer Ländchen Nachahmung finden. Wegen Raum¬ mangels und großer Druckkosten können wir die Spender nicht namhaft anführen und veröffent¬ lichen deshalb nur die Summen der nbgelieferten Beträge. Den eifrigen Sammlern und edlen Spen¬ dern im Namen der hungernden Kinder besten Dank. — (Einziehung der 10 Dinarnoten.) Wie aus Beograd gemeldet wird, hat das Finanz¬ ministerium mit der Einziehung der Bankuoten von 10 Diuar der 1919 er Emission bereits be¬ gonnen und beschlossen den Termin der Einziehung bis 10. Juli 1924 zu verlängern. Nach dem 10. Juli werden keine weiteren Anmeldungen be¬ rücksichtigt. — (Erhöhung der Eisenbahntarife in Österreich.) Mit 1. Jänner 1924 treten in Österreich neue erhöhte Eisenbahntarife in Kraft. Die Erhöhung ist progressiv, nach Zugsgattung und Entfernung steigend, und beträgt im Durch¬ schnitt 25 Prozent. Die Fahrpreise bei Eilzügen erhöhen sich um 27 bis 55 Prozent. Der Zuschlag für Eilzüge beträgt ungefähr 35 Prozent. Als Neuerung ist zu vermerken, daß von nun an auch Retourkarten zu niedrigeren Tarifsätzen ausgegeben werden. — (Die Bierbrauerei „Union" in Ljubljana wieder unter S e qu e ster.) Aus Ljubljana wird gemeldet: Da die Adriatische Bank die Mehrzahl der Aktien der Bierbrauerei „Union" an Ausländer verkaufte und dieses Un¬ ternehmen somit wieder in fremde Hände gelangte, Hal die Regierung über die Bierbrauerei Sequester verhängt und zum Sequester den Kommissär Anton Bega ernannt. — (Errichtung einer Eisenbahndirek¬ tion in Laibach.) Wie man aus Belgrad meldet, wird die Errichtung einer besonderen Eisen¬ bahndirektion in Laibach geplant. Damit wird die Zähl der Eisenbahndirektionen im SHS-Staate auf fünf erhöht. — (Geldanweisungen nach Amerika.) Unsere Regierung schloß mit der Regierung der Vereinigten Staaten ein Abkommen, laut dem aus Südslawien Geldanweisungen einzelner Per¬ sonen bis zum Höchstbetrage von 100 Dollar gestattet werden. Die Überweisungen besorgt die Postsparkasse. — (Geldbriefe nach dem Ausland.) Wie man aus Belgrad meldet, wird mit erstem Jänner 1924 der Geldverkehr bis zu 500 Din in Geldbriefen nach folgenden Staaten ausgenom¬ men werden: Österreich, Ungarn, Italien, Schweiz, Deutschland, Frankreich, Tschechoslowakei, Belgien und Rumänien. Aus dem Auslande können un¬ begrenzte Summen in Geldbriefen nach Jugo¬ slawien gesandt werden. — (Auszahlung der Vorschüsse an Staatsbeamte.) Aus Belgrad wird berichtet: Die Regierung hat über Vorschlag des Finanz¬ ministers endgiltig beschlossen, den Beamten die Vorschüsse mit 1. Jänner auszubezahlen. Jene, Jahrgang V i. Gvltscheer Zeitung — Nr. 1. Leite 3. die ein jährliches Gehal! von mehr als 5000 Din beziehen, erhalten einen Vorschuß von 2000 Din, jene mit einem Gehalte von unter 5000 Din jedoch einen solchen von 1000 Din. — (Gotische er Vogelschutzverein.) Infolge eingetretener Hindernisse findet die grün¬ dende Versammlung nicht Samstag den 12. Jänner sondern erst S a m s t n g d e n 19. Iä n n er stall. — (Erfroren.) I. Putte, Besitzer in Horn- berg, begab sich am Silvestertage nach Reintal, machte sich spät abends auf den Heimweg und verirrte sich im Walde. Kaum dreißig Meier vor seinem Hause eniferni, wurde er am Neujahrs¬ morgen erfroren aufgefunden. Die angestellten Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. — (Eine seltene Auszeichnung für den Dichter Ottokar Kern stock.) Wie aus Rom berichtet wird, hat der Papst dem südstci- rischen stramm deutschen Dichterpfarrer Dr. Ottokar Kernstück auf der Festenburg, dessen 75. Geburts¬ tag vergangenen Sommer in Deutschland und Östereich vielfach gefeiert wurde, die seltene Aus¬ zeichnung des violetten Barettes verliehen. — (Kochsalz als Brand wundheil¬ mittel.) Da diese Speisewürze immer zur Hand ist, sollte sie sofort zur Anwendung kommen, wenn die Haut durch Berührung mit heißem Eisen oder mit Dampf verletzt ist. Die Anwendung ist sehr einfach. Man befeuchtet einfach die ver¬ brannte Stelle mit etwas Wasser und bedeckt sie dicht mit seingestoßenem Salz, worauf der Schmerz sehr bald verschwindet und jede Blasenbildung verhütet wird. — (Neue jugoslawische Briefmarken.) Das Post- und Telegraphenministerium in Belgrad hat bei der Firma Bruckmann in München neue Briefmarken in folgenden Mengen bestellt: 10 Para 2 Millionen, 20 Para 20 Millionen, 50 Para 6 Millionen, 1 Dinar 280 Millionen, 2 Dinar 80 Millionen, 4 Dinar 20 Millionen, 5 Dinar 6 Millionen, 10 Dinar 10 Millionen, 20 Dinar 6 Millionen, zusammen 420 Millionen Stück. Die Marken sind bis zum 25. März 1924 ab¬ zuliefern. — (Heimische Industrie.) Die be¬ kannte heimische Firma Hrovat und Komp, in Ljubljana hat deren Leinöl- und Firnisfabrik bei Berücksichtigung sämtlicher Erfahrungen moderner Technik derart vervollkommnet, daß die Erzeugungs¬ kapazität bei ununterbrochenem Betrieb 20.000 kß Leinölfirnis per Tag beträgt. Die Erzeugnisse dieses Industrie-Unternehmens sind wegen der erstklassigen Qualität, welche jene ausländischer Provenienz übertrifft, weit und breit bekannt und beliebt. Beweis dessen, daß das verhältnismäßig junge Unternehmen es verstanden hat, sich das Vertrauen und die Zufriedenheit eines riesigen Kundenkreises zu erwerben. In Anbetracht der Kapazität der Fabrik Hrovat u. Komp, ist jed¬ weder Import von Leinölfirnis aus dem Aus¬ land überflüssig geworden, denn die Fabrik ist faktisch in der Lage, den Gesamtbedarf Jugo¬ slawiens an Leinölfirnis zu decken. Außer erst¬ klassigem Leinölfirnis erzeugt die Fabrik noch Litographen- und Buchdruckerfirnis sowie auch Lackleinöl, welche Artikel ebenfalls, was Qualität anbelangt unübertroffen dastehen. Genanntes, rein slowenisches und durch erfahrene Fachleute gelei- tetes Unternehmen arbeitet ausschließlich mit ein¬ heimischem Kapital und kann, der bisherigen Ent¬ wicklung nach schließend, einer glänzenden Zukunft mit Zuversicht entgegen sehen. — (Die Auswanderung nach Nord¬ amerika.) Die zur Auswanderung nach Nord¬ amerika zulässige Quote für Jugoslawien hat nun ihre Höchstzahl erreicht. Im ganzen wurden 6426 Pässe ausgestellt. Alle Behörden erhielten den Auftrag, genau zu registrieren, ob alle Per¬ sonen, welche den Paß beansprucht haben, auch tatsächlich das Land verließen. Die Pässe be¬ halten ihre Giltigkeit bis Jänner 1924. Die die Auswanderungsbedingungen regelnden Verordnun¬ gen sür die Jahre 1924 und 1925 werden erst später bekannt gegeben. Reisepässe zu kurzem Aufenthalt (höchstens 6 Monate) in Nordamerika werden nur in solchen Fällen ausgestellt, wo es sich um Geschäfts- oder Familienangelegenheiten handelt, die nachweisbar keinen Aufschub dulden. — (Amerika will 2 Millionen hun¬ gernde deutsche Kinder ernähren.) Aus Chicago wird gemeldet: General-Major Henry T. Allen, welcher die amerikanischen Truppen am Rhein kommanoicrte, kündigte hier bei seiner Ankunft von Washington an, daß Pläne gemacht werden, zwei Millionen deutsche Kinder während des Winters von den Mitgliedern der „American Socieiy of Friends" zu ernähren. General Allen hat den Vorsitz des amerikanischen Komitees über- nommen,, welches eine Kampagne einleiten wird, die Kinder des früheren Feindeslandes während des Winters zu ernähren. Handelssekretär Hoover und viele in den Vereinigten Staaten hochan- gesehene Personen sind mit dem Plan einver¬ standen und werden nach besten Kräften mithelfen, ihn zur Ausführung zu bringen. — (Einige Daten aus dem militä¬ rischen Europa.) Nach der neuesten Statistik hat Frankreich 832.000 Mann unter den Waffen, die Tschechoslowakei 200.000, Polen 350.000, Jugoslawien 176.000, Belgien 120.000, die bal¬ tischen Randstaaren 60.000 und Deutschland 100.0000. Auf je 1000 Einwohner stehen unter den Waffen: in Frankreich 21, in Belgien 16, in Jugoslawien 15, in der Tschechoslowakei 15, in Polen 13, in Rumänien 12, in Lettland 12, in Litauen 4, in Deutschland dagegen weniger als 2. — (Vom Eis blockierte Häfen.) Der Schiffsverkehr auf der Ostsee ist infolge des an¬ haltenden Frostes immer schwieriger. Das Packeis beginnt die Küsten und Häfen bedrohlich zu um¬ lagern. Die meisten Häfen sind so stark vereist, daß der Schiffsverkehr zwischen Schweden und Dänemark vor der Einstellung ist. — (Große Überschwemmungen und Stürme in Frankreich.) Aus allen Teilen Frankreichs wird Hochwasser gemeldet. Die Marne ist in stetem Steigen begriffen und ebenso die Seine, die bereits einen Wasserstand von 5.Z4 Meter erreicht hat. Auch aus dem Süden Frank¬ reichs liegen Meldungen über ein starkes An¬ schwellen der Flüsse vor. Die Telephonverbin¬ dung mit dem Süden ist seit gestern unterbrochen. Paris kann mit Marseille und der Riviera tele¬ phonisch nicht verkehren. — (Eine seltene Ohrenoperatiön.) Nach einer Neuyorker Mitteilung wurde dort einem jungen Mädchen namens Helene Jean- Turner ein Weizenkorn aus dem Ohr entfernt. Das Weizenkoru hatte im Ohr gekeimt und die Wurzeln waren in den inneren Gehörgang und in den Knochen eingedrungen, weshalb ein Teil des Knochens operativ entfernt werden mußte. Das Mädchen befindet sich bereits aus dem Wege der Besserung. — (Was jede Hausmutter wissen soll.) Wer sich vor dem Schlafengehen gründlich wäscht oder badet, spart viel an Wäsche. Wenn man das fette (auch rußige) Geschirr, einschließlich der Eßbestecke, Teller und dergl. gleich nach dem Gebrauch mit Papier gut abwischt, braucht man kaum halb so viel heißes Wasser zum Abwaschen und die Küchenlücher bleiben länger rein als sonst. Trüb gewordene Wasserflaschen werden mit zer¬ kleinerten Eischalen und wenig Wasser gut durch¬ geschüttelt und daun mit viel Wasser rein gespült. Der Schmutzkübel wird mit Zeitungspapier, welches ost gewechselt werden muß, blank gerieben; auch die Herdplatte kann mit Zeitungspapier geputzt werden. Nasse Schuhe werden nach dem Trocknen nicht bockig sein, wenn sie so lange mit Zeitungs¬ papier, welches alle paar Stunden gewechselt werden muß, ausgestopft werden, bis sie trocken sind; auch die Form hält sich auf diese Weise. Die Kleider und Schuhe, welche man zum AuS- gehen an Hal, soll man gleich nach dem Heim¬ kommen mit dem Hauskleid und Hausschuhen vertauschen, wenn man sie lange schön haben will. Verschwitzte Wäsche, auch Strümpfe, müssen gleich nach dem Ausziehen ins Wasser gesteckt werden, damit der Schweiß nicht eintrocknet. — Spodnji Log. (Todesfall.) Am 28. De¬ zember v. I. schloß unser pflichtgetreuer, all¬ beliebter Mesner Adolf Verderber in seinem 29. Lebensjahre nach langem, schmerzvollem Leiden seine Augen zum ewigen Schlafe. Der Verbli¬ chene war ein äußerst fähiger Kopf und tat sehr viel zum Wohle seiner Mitmenschen. Ohne Lehr¬ meister, nur aus sich selbst heraus, erlernte er das Tischlerhandwerk und leistete in demselben Meister¬ stücke. Auch war er sehr belesen und widmete sich mit großem Eifer der Bienenzucht, wo er sehr schöne Erfolge aufzuweisen hatte. Möge ihm nach den schweren Leiden, die er im Diesseits erdulden mußte, ein Jenseits voller Freuden be- schieden sein! Den schwergeprüften Hinterbliebenen, deren Stolz und Liebling er war, unser innig¬ stes Beileid! — (Ha ns kauf.) Herr Gemeindevorsteher Johann Ruppe hat das Haus in Spodnji Log Nr. 4 von seinem Neffen in Amerika käuflich erworben. Der neue Besitzer hat das Haus derart restaurieren lassen, daß es der Ortschaft zur Zierde gereicht. Ju demselben betreibt Genannter ein Kaufmanns- und Wirtsgeschäft. Hrrek. (Christ bäum feier.) Am 25. De¬ zember feierten die Schulkinder der hiesigen Dorf¬ schule zum erstenmale gemeinsames Weihnachts¬ fest. Im Schulzimmer wurde von den Kindern ein Weihnachtsspiel ausgeführt, das auf die Zuschauer allgemeine Bewunderung hervorrief. Auch die Gedichte, die vorgetragen wurden, zeigten, daß auch unsere Landkinder sehr empfänglich sind für das Schönx. Keines stockte, klar und deutlich löste jedes seine Aufgabe. Das Weihnachtsliedchen verschönte die Aufführung und manches Auge der gespannt lauschenden Zuhörer wurde naß ob VolleinZe^Mes Hktienlispilal K 12,600.000. 8iclierkeil8t-üek- lagen cs K 2,000.000. ütle^lcsnlilirsnlc koösvjs verrinn Bareinlagen ru 01 (Ae Kenten- uncl lnvaliclen8teuer raklt clie Dank), Umlagen gegen Künäi- ,0 gung koksn, kaukt be8len8 Dollar uncl Valu¬ ten aller 8tsaten uncl bekamt 8icli mit 8ämtliclien kankoperationLN. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 2. Jahrgang VI. der inneren Rührung, mit der jeder dem Spiele folgte. Bei erleuchtetem Christbaume folgte nun die Bescherung der Kinder mit Schreibgegenstän« den, Backwerk, einigen Tafeln und Strümpfen. All das wurde aus den Spenden, gesammelt in den Heimatsdörsern und in Kočevje, beglichen. Auf diesem Wege sei deshalb sowohl den edlen Spendern im Orte wie auch jenen in Koöevje, die durch ihren Beitrag den Kindern eine große Freude bereiteten, der wärmste Dank ausgesprochen. Lrni potok. (Glocken weihe.) Sonntag den 13. Jänner findet hier die Weihe der neuen Glocken statt. KoLevska Weka. (O m br o m e tri s cher Be¬ richt) für die Monate November und Dezember 1923. Im Monate November waren: Volle Sonnentage 5, teilweise Sonne 5. bewölkt 20, Regen 18, Schnee 6. Neuschnee fiel 122'5 cm, höchster Schnee am 23. 84 cm, Niederschlags- menge 467'1 mm, höchste Temperatur am 13. 18° L, tiefste Temperatur am 20. 4'2° L, Tem¬ peraturmittel -j- 6'12° L. Im Dezember: volle Sonnentage 7, teilweise 7, bewölkte 17, Regentage 7, Schneetage 5, Neuschnee 23 cm, höchster Schnee 10 cm am 20., Niederschlagsmenge 177'9 mm, höchste Tem¬ peratur -j- 6'8° L am 19., tiefste Temperatur — 18° L am 31., Temperaturmittel — 1'5° L. Jahresbericht: Volle Sonnentage 114, teil¬ weise 138, bewölkte Tage 113, Niederschlags¬ tage: Regen 95, Schnee 24, Neuschnee 179'5 cm, höchster Schnee 84 cm am 23. November, Nie¬ derschlagsmenge 1480'8 mm, höchste Temperatur 32'4° L am 10. August, tiefte Temp. — 18° L am 31. Dezember, Jahresmittel -j-8'44°L. LoLine. (Wir Losch in er) haben nun ein schmuckes Kirchlein, seitdem es mit Mösler Ze¬ mentziegeln eingedeckc ist. Wieviel Geld unsere braven Amerikaner dazu spendeten, wie groß der Erlös der aus dem Kirchenanteile verkauften Eichen und was sonst noch beigesteuert wurde, wissen wir. Was aber die Ziegel und das Eindccken kostet, wieviel Geld noch erübrigt wurde und wie es verwaltet wird, möchten wir nun auch erfahren, weshalb jetzt nach Jahresschluß bald Rechnung gelegt werden möge. Ein Loschiner. Polga vas. (Sterbefall.) Am 1. Jänner starb plötzlich die Auszüglerin Frau Josefa Wolf aus Grafenfeld 6. Stara cerkev. (Volksbewegung.) Im abgelaufenen Jahre sind 14 Paare getraut wor¬ den; Geburten gab es 46, gestorben sind 35 Personen. Nach Amerika ausgewandert sind 16. — (N a i ff e i s e n k a s se.) Ab Neujahr werden die Spareinlagen mit 6°/o verzinst, während nir Darlehen 7V2°/o verlangt werden. Die Dar¬ lehenszinsen sind im Laufe des Monates Jänner zu entrichten. Jerschiedenes. — Neuartige Magenoperativn durch einen Wiener Chirurgen in Amerika. Aus New Jork wird geschrieben: Die Blätter melden in sensa¬ tioneller Aufmachung von einer bemerkenswerten Operation, die der Wiener Universitätsprofessor Dr. Hans Finsterer in Buffalo vornahm. Doktor Finsterer nahm einem männlichen Patienten den Magen heraus, ohne ihn zu chloroformieren. Die Opernration dauerte 2 Stunden. Der Wiener Chirurg erklärte den Reportern, daß durch eine besondere Behandlung die Magennerven vollkom¬ men unempfindlich gemacht werden, so daß die Verwendung von Betäubungsmitteln sich erübrigt. — Im Segelboot nach Amerika. Ein junger Franzose namens Allain Gerbault ist in einem Segelboot nach Amerika unterwegs. Ec hat mit zwei englischen Jachtbesitzern gewettet, daß er ohne fremde Hilfe über den Ozean segeln werde. Es scheint nach den bisher eingetroffenen Nach¬ richten, daß er Aussicht hat, dieses tollkühne Un¬ ternehmen durchzuführen. Allain Gerbault ist im Mai von Nizza in einem zehn Meter langen Boote abgesegelt und traf am 6. Juni in Gib¬ raltar ein, wo er sich mit neuen Lebensmitteln versah. Nach einigen Tagen setzte er seine Reise fort. Jetzt hat ihn, am 5. September, mitten im Meere, 200 Kilometer vom Leuchtturme von Nan¬ tucket, der griechische Dampfer „Byron" ange- trvffen, von dem er einige Vorräte erhalten hat. — Bei einer Schönheitskonkurrenz in Turin wurden nur alte Damen zugelassen. Den ersten Preis erhielt eine 96jährige Dame. Eine 73jäh- rige Schönheit konnte noch prächtiges tiefschwar¬ zes Haar aufweisen. — Kohlen im Mond. Einer der hervor¬ ragendsten Gelehrten New Jorks, derselbe, der bereits vor einiger Zeit große Kohlenlager in den arabischen Gebieten entdeckt hat, die eine norwe¬ gische Expedition auch in der Tat in der Höhe des 80. nördlichen Breitengrades feststellte, hat auf Grund seiner.neuen Berechnungen erklärt, daß der Mond ein wunderbares und unerschöpfliches Kohlenlager darstelle. — Aus Cetinje. Der Lehrer Miroslav Niki-' cevic hat eine Räuberbande organisiert, die die ganze Umgebung unsicher machte. Die Gendar¬ merie nahm die Verfolgung auf und es gelang ihr; die Räuberbande nach einem heftigen Kampf zu besiegen. Mehrere Mitglieder und der An¬ führer wurden erschossen. — Mit 75 Jahren sieben Mal verheiratet. Eine 75jährige Londonerin hat ihren siebenten Gatten glücklich heimgefüht. Mrs. Jane Robe- con Williams heiratete den 38jährigen Frederick Sidney Whall. Sie stammt aus einer langle¬ bigen Familie; ihr Vater, ein Gastwirt, wurde 100 Jahre alt. Auch sie selbst ist noch so rüstig, daß sie mit einem ähnlich hohen Alter rechnen kann und ein Beweis ihrer Jugendlichkeit ist es, daß sie zum siebenten Mal einen Mann erwählte. Dieser Glückliche, ein Tischler, ist sehr stolz darauf, daß er „unter Beckys Dutzenden von Bewunderern" auserkoren worden ist. Die „junge" Frau bekannte Berichterstattern, daß sie das einsame Leben als Witwe nicht habe ertragen können. „Es ist wider die menschliche Natur, allein zu sein", sagte sie. „Deshalb habe ich mich wieder zur Heirat ent¬ schlossen, und ich weiß„ daß meine sechs Seligen mir das nicht übel nehmen werden." Dabei blickte sie auf die sechs alten Trauringe, die ihre Finger zierten, und zeigte voll Stolz den siebenten neuen Trauring,, den sie an den Mittelfinger gesteckt hatte. Keltere Ecke. Der alte Fritz und die Bettler Eine wenig bekannte Anekdote von Friedrich dem Großen wird in „Über Land und Meer" erzählt. Als der König einmal in Berlin spazieren ging, sah er einen Bettler sitzen, der sich von Ungeziefer reinigte. „Brav, mein Sohn, daß du sauber bist", sagte er anerkennend und schenkte ihm einen Taler. Ein anderer Bettler hatte die Szene beobachtet und wollte auch etwas bekommen. Er eilte also fix voraus und begann das Rei¬ nigungsgeschäft. Der König blieb bei ihm stehen und fragte leutselig: „Was macht « da?" „Ich suche Läuse, Majestät." „Na", meint der König, der den Trick durchschaute, „da geh er mal ein Stück zurück. Da hat eben einer eine ganze Menge weggeworfen/' Achtung! Achtung! Jekegramm! Donnerstag den 10. d. M. Eröffnung des neuen, modernst eingerichteten Ariseur- und Aaseursatons am Hauptplatze neben der Kirche in Kočevje. Verfertigung aller in dieses Fach einschlägigen Haar- arbeiten, sowie auch Ondulationen. Um zahlreichen Zuspruch bittet Keinrich Untre Friseur. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernpartei". Buchdruckerei ssoies Pavlwek m Gotlschec Von tiefem Schmerze gebeugt geben wir die traurige Nachricht, daß unsere un- vergeßliche, gute Mutter, Schwester und Schwregermulter, Frau Auszüglerin in Hrakenfekd Ar. 6 am 1. Jänner 1924 um halb 1 Uhr nach¬ mittags im 72. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abberufen wurde. Grafenseld, im Jänner 1924. Kranz Wokf, Sohn. Juki und Witzi (in Amerika), Töchter. Maria Wolf, Schwie¬ gertochter. Maria Ituppe, Schwester. llsllrlänalger -- RuMkkailf * w-gen Auflassung des Geschäftes. — Der Warenverkauf erfolgt lief unter dem Selbstkostenpreise. Niemand versäume diese günstige Gelegenheit, sich mit Wäsche, Kleidern, Strümpfen, Hüten, Schneider¬ zugehör und noch vielem anderen Nützlichen rechtzeitig zu versorgen. Aür Landkaulleute noch besonderer Nachlaß! Jegina Hurzanski Modesalon in Koöevje Aöschredsgrüße! Nqch Amerika abgerefft sind am 8. Jänner 1924 der 19 jährige Besitzerssohn Rudolf Stalzer aus Alt¬ friesach 11 und Hans Kump aus Lichlenbach 8. Da es ihnen nicht mehr möglich war, von jedem Einzelnen Abschied zu nehmen, sagen sie allen Verwandten, Freunden und Bekannten ein herzliches „Lebet wohl", besonders allen Fciesachern und Lichtenbachern. Hludolf Stalzer Kans Kump. " seueiMbrball « wird am 13. Immer d. I. in den Gastlokalitäten des Herrn Matthias Siegmund in Stara cerkev statlfinden, wozu jedermann eingeladen wird. . Das Wehrkommando. und alle anderen Pelzselle kauft jedes Quantum und daz Jahr hindurch D.Zdravic, Leder- und Pelzwarengeschäst, Ljubljana, Sv. Florjana ulica 9. 10—2 Manufaktur- und Lederware aller Art, beste Qualität, billigste Preise bei der Aa. „Danica", Majzelj L UajSelj Ljubljana, HurjaSki trg l. 6—6 8M88K likl M Kocövjk Einlagenstand am 1. Jänner 1923: Din 9,401.731'53. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Renlensteuer) 6 o/o. Zinsfuß für Hypotheken 8 o/o. Zinsfuß für Wechsel 12 o/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.