Spätkeltische und frührömische Funde im Bereich der Gracarca am Klopeiner See (Unterkärnten) Paul GLEIRSCHER Izvleček Gracarca je hrib s tremi vrhovi na jugovzhodnem bregu Klopinjskega jezera na Spodnjem Koroškem, nad katerim se dviga za okroglo 200 m. Poselitvenozgodovinsko sta bila s srednjim vrhom, Gracarco v ožjem pomenu, občasno povezana Sentjurij na vzhodu in Dreiseenblick na zahodu. Obsežna visokosrednjeveška terasiranja (v zvezi z gradom na Šentjuriju) so v veliki meri uničila ostanke železnodobnega naselja. Pri sondažnih izkopavanjih so bili zato odkriti le skromni sledovi zgradb: ostanki hiš, zgrajenih iz lesenih soh na kamnitih podstavkih in iz plohov, ilovnat pod in poznokeltsko-zgodnjerimski vodni zbiralnik. Najdbe - pri najbolj dragocenih, ki so jih odkrili roparski iskalci, najdišče ni popolnoma zanesljivo - segajo v čas od 9. do 1. st. pr. Kr. (Ha B3 - LT D2). Eno grobišče je bilo na južni strani, nad Grabaljo vasjo. Takoj v začetku rimske dobe seje prebivalstvo verjetno predvsem iz gospodarskih razlogov (cesta, kamnolom lehnjaka, glinokopi) preselilo na območja severno od tod do Drave. Abstract Gracarca is a hill with three peaks on the southeastern shore of Klopeiner Lake in Lower Carinthia, above which it rises ca. 200 meters. The central peak, Gracarca proper, was periodically related in terms of settlement to Sentjurij on the east and Dreiseenblick on the west. The extensive high mediaeval terraces (related to the castle at Sentjurij) destroyed the remains of the Iron Age settlement to a great extent. Thus only modest traces of buildings were discovered in test excavations: remains of houses built of horizontal planks and vertical logs on stone foundations, a loamy floor, and late Celtic - early Roman cistern for water. The finds extend from the 9th to the 1st centuries BC (Ha B3 - LT D2). The richest finds were discovered by treasure hunters and their provenience is not entirely secure. One cemetery was on the southern side, above Grabelsdorf. At the beginning of the Roman period, the inhabitants moved to the region north of this towards the course of the Drava River, primarily for economic reasons (a road, a tufa quarry, clay pits). Der Gracarastock, wie man geneigt wäre zu sagen, ist ein dreiteiliger, heute dicht bewaldeter Mittelgebirgsstock am südöstlichen Ufer des Klopeiner Sees (Abb. /), den er um rund 200 m überragt.' Er setzt sich aus dem Dreiseenblick im Westen, der Gracarca in der Mitte und dem Georgiberg im Osten zusammen. Das Areal des Gracarcastockes, der aus weichem tertiärem Konglomeratgestein aufgebaut ist, umfaßt bei einer West-Ost-Ausdehnung von etwa 2 km und einer maximalen Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 1 km insgesamt eine Fläche von beinahe 1,5 km2. Darin finden sich zahlreiche Halbhöhlen, angeblich auch Höhlen. Da im Wort Gracarca der slowenische Stamm grad=Burg steckt, schenkte ihr bereits Oswald Menghin 1927 bei seinen in weiten Teilen Österreichs betriebenen Feldforschungen Beachtung. Mangels von oberflächlich sichtbaren Wallspuren oder Bauresten auf der Gracarca verband er die 1 Zusammengefaßt bei P Gleirscher, Urzcitliche Siedlungsreste im Bereich der Gracarca am Klopeiner See in Unterkärnten. Gracarca-Bericht I, Carinthia 1 183, 1993, 33-93; hier auch Hinweise zum älteren Schrifttum; ders., Neues zum Gracarca-Friedhof über Grabelsdorf. Gracarca-Bericht 2, Carinthia I 18h, 1996, im Druck; ders., Ein hallstattzeitliches Haus und ein spätkeltischcs Wassersammelbccken auf der Gracarca sowie eine spatmittelalterliche Wchranlage am Georgiberg. Gracarca-Bericht 3, Carinthia I 187, 1997, im Druck; vgl. auch kurz ders.. Ergrabene Geschichte. Archäologie am Klopeiner See (St. Kanzian 1993); ders., Die Keltensiedlung auf der Gracarca. Eine archäologische Spurensuche um den Klopeiner See mit Ausblicken auf den Kärntner Kaum und bis ins Mittelalter (St. Kanzian 1996). - Grabungskurzberichte in Eundher. Österr. 31, 1992, 454 und 476 f.; ebd. 32, 1993, 713 sowie ebd. 33, 1994, 535 und 623. Abb. 1: Die Gracarca von Völkermarkt (Nordosten) aus gesehen, im Vordergrund der Draustausee. Im Osten (links) der Georgiberg, im Westen (rechts) der Dreiseenblick. SI. 1: Pogled na Gracarco ob Klopinjskem jezeru iz Velikovca (s severovzhoda). V ospredju dravsko umetno jezero. Vzhodni (levi) vrh je Šentjurij, zahodni (desni) Dreiseenblick. Namengebung mit den Überresten der mittelalterlichen Burg am östlich anschließenden Georgiberg (625 m ü. M.), die bereits zwischen 1060 und 1070 urkundlich erwähnt wird.2 Sie erhob sich auf einer etwa 70 m langen, 15-20 m breiten, steil abfallenden schmalen Rippe. Wallspuren an der Westseite, die gerne dieser Burg oder der Eisenzeit zugerechnet wurden, können frühestens im 15. Jahrhundert entstanden sein. Tonscherbenfunde vom Georgiberg datieren ins Hochmittelalter, in die Spätantike und in die gesamte Eisenzeit. Noch die heutigen Ortsnamen von Unterburg und Oberburg, am nordwestlichen bzw. am südöstlichen Fuße des Georgiberges gelegen, knüpfen an diese Burg an. Aus Unterburg wurde letzthin auch eine bronzene emailverzierte Scheibenfibel mit Kreuzigungsdarstellung bekannt. Sie ist der Phase Köttlach II, damit dem V. Jahrhundert, zuzuweisen. 3 Die westliche Erhebung des Gracarcastocks, der sog. Dreiseenblick (672 m ti. M.), ist eine im oberen Teil flache haubenförmige Kuppe mit steilen Abhängen.4 Die markante Terrassierung in ihrem obersten Bereich ließ Franz X. Kohla, den verdienten ehrenamtlichen Erforscher der Kärntner Burgenkunde, an eine Abschnittsbefestigung denken, die sich als reiner "Erdwall", ja als Terrassierungsmaßnahme, erwies. In mehreren Suchschnitten kamen zwar Tonscherben ans Licht, Spuren einer Feuerstelle oder eines Baues konnte Kohla am Dreiseenblick aber nicht dokumentieren. Es fällt auf, daß alle Funde vom Dreiseenblick der spätkeltischen Zeit zuzuweisen sind, dieses Areal also allein damals in die Gracarca-Siedlung einbezogen war. Am Südabhang der Gracarca wurden vom Fuße der Danielskirche (625 m ü. M.) schließlich mehrfach Grabfunde bekannt.5 Ein frühmittelalterliches Reitergrab enthielt unter anderem einen fränkischen Reitersporn und eine spätawarische wein-rankenverzierte Riemenzunge der Zeit um 730, die den Toten als "Anführer der Karantanen" (ban) ausweisen dürften. Möglicherweise sind dem eine spätantike Glasperle und etwas Keramik aus einem wenig erforschten Gräberfeld in der südwestlich vorgelagerten Senke anzuschließen/'Dort befand sich während der gesamten Eisenzeit der Friedhof der Gracarca-Bewohner, überlagert von einem "Gründergrab". Nach diesen einleitenden Bemerkungen zu Umfeld und Topographie wenden wir uns nun dem Forschungsstand auf der Gracarca (687 m ü. M.) selbst zu.7 Die Gracarca ist ein länglicher, von Nordost nach Südwest streichender Höhenrük-ken mit steilem, vielfach terrassiertem Nord- und schroffem Südabfall. Im westlichen Bereich ziehen zwei Arme nach Norden bzw. nach Süden. Als Kohla 1950, sechzigjährig, erstmals auf der Gracarca Begehungen durchführte, glaubte er zunächst, in den umfangreichen Terrassierungen ein verstürztes Wallsystem und aufgrund zahlreicher Lesefunde die größte spätkeltische Terrassensiedlung im Kärntner Raum erkennen zu können. Einer solchen Siedlung ordnete er auch mit Blick zum Forschungsstand am Magdalensberg im Umfeld Gleirscher (Anm. 1, Gracarcu-Ucricht 1) 35-37; R. Jernej, Gracarca, Georgiberg und Stein im Mittelalter, ebd. 95-106; dies., Zum Fundmaterial aus der Versuchsgrabung am Georgiberg im Jauntal im Jahre 1964, ebd. 107-119. 1 F. Glaser, Fine frühmittelalterliche Scheibenfibel mit Kruzifixdarstcllung aus der Gemeinde St. Kanzian, Carinthiu I 183, 1993, 205-207; Gleirscher (Anm. I, Gracarca-Bericht I) 37. - Zur Periodisierung der Köttlachcr Kultur kurz ders., in: Kärnten Archiv (Wien 1993) Blatt-Nr. 01007. 4 Gleirscher (Anm. I, Gracarca-Hericht 1)46 f. ^ Fhd. 48-53; 1 ■". Szameit, P. Stadler, Das frühmittelalterliche Grab von Grabelsdorf bei St. Kanzian am Klopcincrscc. Kärnten, Arcli. Aus fr. 77, 1993, 213-242; I Szameit, Zu Funden des S. Jahrhunderts aus Kärnten, Ada Histriac 2, 1994, 82. 84, Taf. 2: 5-13. h Zugehörige spätantikc und frühmittelalterliche Siedlungsfunde fehlen auf der Gracarca vorerst. Aus strategischen Gründen ein Castrum vermutet bei Jantsch, Milt. Anthr. (lex. 68, 1938, 379. Vereinzelte spätantikc Funde liegen mittlerweile vom Georgiberg und aus dem Bereich des Gräberfeldes über Grabelsdorf vor. 7 Gleirscher (Anm. I, Gracarca-Bcricht I) 38-46. entsprechender Amtshandlungen bzw. Funktionen mehrere mutmaßliche Felsmale zu:8dazu zählen der "Opferstein" oder "Fürstensitz" am Ostabhang der sog. Tempelkuppe, eine angeblich dreiteilige Wanne am Nordsporn sowie mehrere "heilige Höhlen" mit halbkreisförmigen Nischen am Südabhang. In allen Fällen handelt sich jedoch ohne jeden Zweifel um die Negativabdrücke eines mittelalterlichen bis rezenten Mühlsteinbruches. In den 50er und 60er Jahren führte Kohla in Form schaufelbreiter Suchgräben im gesamten Bereich der Gracarca zahlreiche Sondagen durch. Dabei waren ihm nur spärliche Beobachtungen zum Befund beschieden, die er so zusammenfaßt: "wurden nicht nur Feuerstellen mit tönernem Haushaltsgeschirr innerhalb ehemaliger dunkler, fettiger Wohnböden (mit Tierknochen, Holzkohlestückchen belegt), selten auch Bruchstücke hall-statt- und latenezeitlicher Metallgegenstände sowie Schlackenbrocken aufgedeckt, sondern - wie auf dem Katharinenkogel bei Tscherberg - auch Steine oder kleine Steingruppen als Eckstützen für Gebäude (im Abstand 2 x 3 m, 3 x 4 m oder 2,5 x 3 m) und niederes Trockenmauerwerk zur berg-seitigen Hangsicherung. Von der Keramik, weder jener älteren auf den höhcrgelegenen Terrassen, noch von den unteren, konnte bisher der geschlossene Scherbensatz für wenigstens ein Gefäß aus dem von Buchen- und Fichtenwurzeln dicht durchzogenen, meist nur bis zu 30 cm starken, steinigen Grund geborgen werden. Eine stratigraphi-sche Klarheit war bei aller Vorsicht, selbst an günstiger gelagerten Stellen, aus dem seltsamen Gemenge nicht zu erreichen." 1954 hob Kohla einen 50 cm hohen Graphit-ton-Kochtopf mit Kammstrichverzierung aus dem Bereich am oberen Nordabhang hervor, dessen Scherben er auf engstem Raum auflesen konnte, ohne ihm ein Gehniveau oder eine Herdstelle zuordnen zu können.9 Eine aus Flußsteinen zusammengefügte Feuerstelle der Hallstattkultur konnte er 1957 zusammen mit mehreren ringförmigen Webstuhlgewichten in nächster Nähe freilegen.10 Auch andernorts fanden sich zwar allenthalben verschiedenste Tbnscherben und mehrfach "in wirrem Durcheinander Steinsetzungen", allein kam nirgends ein intakter I lausgrundriß ans Licht. An einer Stelle am westlichen Nordabhang Abb. 2: Gracarca 1992, Sektor B2/36, Planum 2. Das oberste Schichtpaket (Humus und künstlich aufgebrachte leh-mig-sandige Erdschicht, die alle Terrassen gleichmäßig überdecken) ist abgehoben, der verlagerte Kulturschutt zeichnet sich dunkel ab. Zu erkennen ist außerdem ein Suchschnitt von Kohla. Sl. 2: Gracarca ob Klopinjskem jezeru 1992, sektor B2/36, planum 2. Zgornji plasti (humus in umetno nanesena ilovnato-peščena zemlja), ki enakomerno prekrivata vse terase, sta odstranjeni. Premaknjena kulturna ruševina je temnejše barve. Vidna je tudi sonda Kohle. war eine Trockenmauer talseitig teilweise dreilagig erhalten geblieben, auf der, wie Hüttenlehmbrocken zeigen, ein möglicherweise aus zwei Räumen von fast quadratischem Grundriß zusammengesetzter Blockbau aufgelegen hat. Eine zeitliche Zuordnung war über das einmal mehr völlig vermengte Fundgut nicht zu gewinnen.11 Daran knüpfen jene Beobachtungen an, die im Rahmen der 1992 vom Landesmuseum für Kärnten in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Verein 5000 Jahre Gracarca und der Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See wieder aufgenommenen systematischen Untersuchungen auf der Gracarca gewonnen werden konnten. Die Terras-sierung ist in ihrer heutigen Form demnach nicht antik, sondern hochmittelalterlich, was auch für andere vergleichbare Urzeitsiedlungen im Kärntner Raum gelten dürfte (Abb. 2). Es handelt sich dabei um eine aufwendig und systematisch betriebene Tcrrassierung, in die der urzeitliche Kulturschutt weitestgehend gleichsam als mittlere Ausglcichs-schicht eingebunden ist und die gegenüber den bestehenden urzeitlichen Terrassen offenbar beträchtlich versetzt ist. Während die (spät)keltischen Funde so am stärksten und weitgehendsten in Mit- K Ebd. 53-55, (>3 f.; vgl. ergänzend A. lluber, Keifnitz: Opfer-, Bier- oder Mühlstein?, Kärntner Landsmannschaft 1993/ 12, 12-17, '' Glcirseher (Anm. I, Gracarca-Berichi 1)40 f. 10 Ebd. 41. 11 Ebd. 43 f. Abb. 3: Gracarca 1993-1994, Sektor El-2. Planum 7 (links) und Konservierung (rechts). Am linken Bild sind das hangseitige westliche Ende des Baues zu erkennen, die daran anknüpfende Brandschicht sowie eine weitere Steinsetzung. Sl. 3: Gracarca ob Klopinjskem jezeru 1993-1994. sektor El-2, planum 7 (levo) in konservaeija (desno). Na levi sliki je mogoče prepoznati proti pobočju obrnjeni zahodni konec stavbe, do njega segajočo žganinsko plast in še en niz kamnov. leidenschaft gezogen wurden, blieben ältere Befunde wenigstens teilweise erhalten. So fanden sich im Vorfeld der Gipfelkuppe Überreste einer einst gut 80 cm tiefen grubenartigen Vertiefung und zweier wohl zugehöriger Pfostenlöcher, die der beginnenden Eisenzeit (Ha B3) zuzurechnen sind.1- Allein war auch deren Bodenniveau durch spätere, noch urzeitliche Planierungs-maßnahmen bereits abgetragen. Einer davon sind Spuren eines hangparallelen jüngerhallstatt-zcitlichcn Hauses mit einem brandgeröteten Lehmboden zuzurechnen, auf dem sich noch mehrere ringförmige, tönerne Webgewichte fanden.1' Bergseitig war der Boden auf weite Tfeile von einem kurvenförmigen schmalen Hol/.kohle-band begrenzt, Überreste einer flechtwerkartigcn Wandkonstruktion? Nordwärts war der Boden wegen späterer Terrassierungsmaßnahmen kaum meterbreit erhalten geblieben. Während einige größere Steine, die südlich parallel zum Lehmboden liegen, dieser Hausstruktur nicht mit letzter Sicherheit zugeordnet werden können, ergaben sich an einem ähnlichen Befund tiefer unten am Nordhang konkretere Daten zum hallstatt-zeitlichen Hausbau. Der gleichfalls infolge eines Brandes verziegelte Lehmboden wird im Süden im Abstand von ca. 3 m von größeren Steinen mit flacher Oberseite begleitet (Abb. .?).14 Zwei Steine im Westteil dienten als Auflage für die Pfosten der Eckkonstruktion. Ein im Feuer zerborstener Stein im Osten lag ursprünglich wohl auf den beiden südlich angrenzenden Steinen auf. Es handelt sich demnach um einen Ständerbau, dessen Pfosten durch die Unterlage großer Steine vor der Bodenfeuchtigkeit geschützt wurden, wie man es noch heute etwa an zahlreichen Käsen im Gailtal beobachten kann. Da trotz des Brandes keine Hinweise auf I'lecht- 12 Ebd. 64 f. 13 Ebd. (>8. 14 Grabung 1993; Sektor EI/81-82 (Gracarca-Bcricht 3) Abb. 4: Gracarca 1994, Sektor Gl. Der westliche Teil des Wassersammelbeckens im Bereich der Forstwegkurve. Am linken Bild sind der Wandverputz und das starke Gefälle des Felsens gut zu erkennen, am rechten der talseitige Fundamentvorsprung und die Eckkonstruktion. Sl. 4: Gracarca ob Klopinjskem jezeru 1994, sektor Gl. Zahodni del vodnega zbiralnika na območju ovinka gozdne ceste. Na levi sliki sta vidna stenski omet in močno padajoča skalna podlaga, na desni pa proti dolini obrnjeni razširjeni temelj in vogalna konstrukcija. werkwände (verziegelter Hüttenlehm) vorliegen, darf man an Bohlenwände denken. Das Dach mag mit Schindeln oder wahrscheinlicher mit Schilf gedeckt gewesen sein. Derlei Häuser sind im Alpenraum etwa auch in der Ostschweiz nachgewiesen worden.15 Damit zeigt sich, daß neben den von Kohla erfaßten Blockbauten mit Trockenmauersockeln während der Hallstattkultur auf der Gracarca auch Ständerbauten bekannt waren. Für die keltische oder spätkeltische Zeit liegen, wie angedeutet, gegen mancherlei Erwartung nur äußerst spärliche Befunde vor. Dazu zählt vielleicht eine aufwendige Tferrassierungsmaßnahme am Nordfuß der Gipfelkuppe.16 Man hatte aus dem Konglomeratgestein Schollen gebrochen und sie hier als Eckverstärkung der obersten Terrasse eingebracht. Die hochmittelalterliche Planierung ging so tief, daß sämtliche zugehörige Bondenniveaus dort befindlicher Bauten einmal mehr abrasiert worden sind, sich möglicherweise allein deren unterste Reste fanden: größere Steine und zwei in etwa korrespondierende rechteckige Ausnehmungen im Fels, in denen einst Holzpfosten verankert gewesen sein könnten. Eine rundliche Lehmtenne am nördlichen Arm der Gracarca lag schon in abschüssigem Gelände teils am Fels, teils auf einer Steinrollierung auf. In deren Unterbau kam hallstattzeitliches Fundgut zutage.17 Schlacken- und Luppenteile weisen auf einen Zusammenhang mit einer Schmie- 15 R. Steinhauscr-Zimmcrmann, Ein späthallstattzeitliches Haus auf dem Montlingerberg - Überlegungen zu einem Rekonstruktionsversuch, in: Archäologie in Gebirgen (Festschrift E. Vonbank), Sehr. d. Vorarlberger Landesmus., R. A, 5 (Bregenz 1992) 105-107. Gleirscher (Anm. 1, Gracarca-Bcricht 1)66-71. 17 Ebd. 61. de. Eine Untersuchung ergab für ein Luppenstück von der Gracarca einen Kohlenstoffgehalt zwischen 1,5 % und 1,8 %, was einem gerade noch schmiedbaren, sehr kohlenstoffreichen Stahl entspricht, wie man ihn vom Magdalensberg kennt. Dem lassen sich Schmiedewerkzeug und Eisenbarren unterschiedlicher Form anschließen, die ein differenziertes Schmiedehandwerk anzeigen. Bereits 1959 erschloß Kohla im mittleren Teil des Nordabhanges, dort wo heute die Forststraße um die Kurve führt, ein Wassersammelbecken mit Estrichboden.18 Dieses Wassersammelbecken konnte 1993, nach dem Bau der Forststraße, wieder lokalisiert und in der Folge weitgehend freigelegt werden (Abb. 4). Die talseitige "Dammmauer" des teilweise in den Felsen eingearbeiteten Bauwerks war 1,5 m stark (= 5 röm. Fuß) und hatte talseitig zusätzlich einen 15 cm (= 1/2 Fuß) breiten Fundamentvorsprung. Die nach Süden führenden Schenkel waren nur 1,2 m (= 4 Fuß) breit. Sie banden spitzwinkelig (70° bzw. 77,4°) an die talseitige Mauer an. Die bergseitige Begrenzung konnte wegen der Straßenführung bisher nicht erschlossen werden. Dennoch können die Baumaße einigermaßen abgeschätzt werden. Die lichte Weite an der Nordseite beträgt 15,45 m ( = 51 1/ 2 Fuß), die beiden Schenkel waren wohl rund 10 m lang. Daraus ergibt sich ein Volumen von 100 bis 150 m3 bzw. ein Fassungsvermögen von 100.000 bis 150.000 I, was einem ähnlichen Bauwerk am Magdalensberg gut entsprechen würde.'1' Die Nutzung des Objekts als Wassersammelbecken erhellt insbesondere aus dem Wandverputz, durchsetzt mit Ziegelmehl, das ihn wasserundurchlässig machte. Der Bau fällt durch die Mauertechnik völlig aus dem von der Gracarca und von anderen keltischen Siedlungen Bekannten heraus, läßt sich nur durch enge Kontakte zum römischen, hochqualitativ ausgestatteten Handelsemporium am Magdalensberg erklären. Nur dort konnte man auch die notwenigen Handwerker bekommen. Daß man in einem so wichtigen Punkt wie der Wasserversorgung eher neue Techniken übernahm denn etwa im Wohnbereich, wird aus dem Festhalten an traditionellen Strukturen verständlich. Was die Befunde zum Aufbau und damit zur Datierung der zahlreichen Terrassen anbelangt, so erkannte Kohla schon 1959, daß diese keinerlei fortifikatorischen Charakter hatten.20 Sie waren in mehreren Phasen zwischen der Eisenzeit und dem Hochmittelalter entstanden. Zum allergrößten Teil fehlen sogar Spuren einer hölzernen oder steinernen Setzung zum besseren Halt des Schüttmaterials. Die heute sichtbaren Geländeterrassen geben also keinen linearen Einblick in die Ausdehnung der urzeitlichen Siedlungen auf der Gracarca, erhielten im Hochmittelalter ihre heutige Form (vgl. Abb. 2). Der Datierungsrahmen der Siedlungsfunde auf der Gracarca erstreckt sich, wie Kohla bereits im wesentlichen erkannt hat, von der beginnenden Eisenzeit bis ans Ende der Latenezeit, also vom 9./8. Jahrhundert bis ca. 15 v. Chr., der Zeit der römischen Landnahme in Norikum.21 Dabei wird man eher an eine Kontinuität denn an dazwischen anzusetzende Siedlungsabbrüche zu denken haben, ohne daß dies funktionale bzw. damit verbundene qualitative Kontinuität implizieren würde. Die urzeitliche Besiedlung scheint auf Terrassen unterschiedlicher Größe locker über den gesamten Nordhang der Gracarca verstreut gewesen zu sein. Sie erreichte bereits während der Hallstattkultur eine gewisse Dichte. Die stärkste Besiedlung ist für die späte Keltenzeit (2./1. Jahrhundert v. Chr.) anzunehmen, als es auch reichlich Eisenverarbeitung gab und auch der westlich vorgelagerte Dreiseenblick in die Siedlung einbezogen war. Ein leidiges Kapitel der jüngeren Gracarca-Forschung stellt deren Heimsuchung durch Sondengänger dar, die offenbar während der 80er Jahre reichlich metallisches Fundgut fortgetragen haben.22 In verschiedenen Sammlungen im In- und Ausland dürften sich freilich auch Funde mit anderen Fundorten darunter gemischt haben, ohne daß zu bezweifeln wäre, daß ein Gutteil dieser Stücke tatsächlich von der Gracarca oder deren engerem Umfeld stammt, andere zumindest auch aus dem (Unter)Kärntner Raum. Ein reichhaltiges Fundspektrum dieser Art befindet sich, wie die Sammelaufnahmen beispielhaft zeigen sollen, in der Nähe von Stuttgart (Abb. 5) und soll vom Landesmuseum für Kärnten zurückgekauft werden. Das Siedlungsende und deren Struktur scheinen — bei ungleicher Vorbesiedlung — insbesondere mit den spärlichen Daten vom Maria Saaler Berg nördlich von Klagenfurt gut vergleichbar zu sein, wo sich damit freilich die Frage der Wallzu- IN Ebd. 4.1 f. - Sektor Gl und G2. ''' II. Vetters, Die Terriissenhiiuser, Das Gebäude südwestlich des lorums, Curinthia I 15(>, l()(>(), 3H6 ff. Entgegen anderen auch modernen Einschätzungen; Lit. dazu bei Gleirscher (Anm. I. Gracarca Bericht I) 45. 21 Ebd. 81-91. Ebd. 4(> mit Anm. 32. 2 Abb. V Keltische l'unde von der Graearea(?), Slg. Kapitzkc, Stuttgart. Gürtelteile (M. = 1:2), Herdgerät (M. = 1:4), Lanzenspitzen (M. 1:4) und große Küchenmesser (M. = 1:3). Sl. 5,- Keltske najdbe / Gracaree ob Klopinjskem jezeru (?). Zbirka Kapitzke, Stuttgart. Deli pasov (M. = 1:2), ognjiSčni pribor (M. ■ 1:4), sulične osti (M. = 1:4) in veliki kuhinjski noži (M. = 1:3). Ordnung verbindet.-23 Trotz eines unbestreitbaren Anteils an der Produktion des ferrum Noricum, einer beachtlichen Siedlungsgröße (bis zu 10 ha) und einer damit wohl zu verbindenden zentralörtlichen Funktion gibt es bislang auf der Gracarca keine Hinweise auf eine Befestigungsanlage. Auch griff man nur in einem Fall, beim Wassersammelbecken, wohl aus hygienischen Gründen auf römische Bautechnik zurück. Im Gegensatz zum römischen Handelsemporium auf dem Magda-lensberg liegen am Maria Saaler Berg und auf der Gracarca offenbar Siedlungen der einheimischen, stark keltisierten Bevölkerung vor uns, deren gegenseitiges Verhältnis und Rolle im keltischen Stammesgefüge weiter erhellt zu werden verdient. Schon für die frühe römische Kaiserzeit mangelt es nicht an Funden im nördlichen Vorfeld der Gracarca, hin zur Drau. Dies dürfte weniger als zwangsweise Umsiedlung denn vielmehr als Reaktion auf römische Wohnkultur und neuartige Erwerbsmöglichkeiten zu verstehen sein, etwa in bezug zur Römerstraße zwischen Virunum/Zollfeld und Celeia/Celje, zum Tuffsteinbruch in Peratschitzen oder zu einer Lehmgrube in Kleindorf I stehen. Der Kalktuffabbau ist zwar noch nicht durch Werkzeugfunde u. ä. m., indirekt aber durch die Verwendung entsprechender Bausteine - Quader und Keilsteine bei Gewölbekonstruktionen, Pfeilern und Grabbauten - seit augusteischer Zeit belegt. Grabfunde - Brandbestattungen in Urnen - kamen nahe der Straße Virunum-Iuenna-Celeia im Bereich Peratschitzen/Srejach mehrfach, zuerst 1905 beim Bau der "k.-k. priv. Südbahngesellschaft", ans Licht.24 Zu den Altfunden zählen neben einer eisernen Schere, einer bronzenen Gürtelschnalle und einer Urne zwei qualitätvolle Krüge (Lagynoi), von denen einer (Form 479) bei einem Bombenanschlag auf das Stadtmuseum Völkermarkt im Jahre 1979 verloren ging, der andere (Form 477) erhalten blieb. Beide Krüge datieren ins frühe 1. Jahrhundert n. Chr., sind etwas älter als ein ähnliches Stück, das zuletzt in einem Brandgrab im nahen Eberndorf25 ans Licht kam. Ende der 50er Jahre konnte ein Brandgrab auf einer zungenförmigen Hochterrasse knapp über den Kalktuffbrüchen von Peratschitzen26 näher untersucht werden. Unter den Streufunden im Umfeld finden sich auch spätkeltische Gefäßbruchstücke, darunter sog. Graphittonware. Die 0,6 m hohe rechteckige Grabgrube (1,05 x 1,4 m) war mit roh behauenen Tuffbrocken ohne die Verwendung von Mörtel ausgekleidet worden. Der Boden der Grabkammer war mit einer 15 cm starken asche- und kohlehältigen Schicht, den Rückständen des Scheiterhaufens, bedeckt. An der nördlichen Schmalseite der Grabkammer standen ein großer, mit einem Gittermuster verzierter Topf (H. 22 cm), der als Urne diente und neben dem Leichenbrand auch Trachtelemente und ein kleines eisernes Messer enthielt, sowie zu seinen Seiten je ein kleineres Gefäß, eines davon ein Becher. Sie zeigen Trank- und Speisebeigaben an, denen das kleine Messer zuzuordnen ist. Die erhaltenen Trachtelemente sind zwei bronzene Fibeln provinzial-römischer Machart (Typ der kräftig profilierten Fibel), ein einfacher bronzener Fingerring und ein bronzener offener tordierter Armreif mit Ringöse (Dm. 8 cm). Der Grabfund datiert damit in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. und ist einer durchschnittlich ausgestatteten Frau zuzuweisen. Dem ist ein einfacher marmorner Grabtitulus (40,9 x 51,5 cm) anzufügen, der 1988 beim Pflügen in Srejach27 beobachtet wurde. Die Bearbeitungsspuren von Spitz- und Flachmeißel sind noch gut zu erkennen. Die Inschrift mit den knapp 5 cm hohen Buchstaben lautet: Iuvenalis /et Bausu B(- - -) / H(- - -) ser(vi) v(ivi) f{ecerunt) sibi / et Ursula f(ilio) /an(noriim) XXV. Das heißt: Juvenalis und Bausu, Sklaven des B(.....) H(.....), ließen (das Grabmal) bei Lebzeiten für sich und für ihren Sohn Ursulus errichten, der im Alter von 25 Jahren starb. Der Name Juvenalis leitet sich von der Bezeichnung des jugendlichen Lebensalters ab und ist als Cognomen durchaus geläufig. Der Name seiner Gattin ist keltischen Ursprungs (kelt. Bauson [männl.] bzw. Bauso [weibl.]), die Endung auf -u bei keltischen Frauennamen sehr geläufig. Wessen Sklaven die beiden waren, ist wegen der starken Kürzung (B. 11.) nicht mehr zu entschlüsseln; man könnte rein spekulativ an die in Kärnten gut R. Egger, C. Prasehniker, Ausgrabungen auf dem Maria-Saaler Berge, Ctirinlliia I 126, 1936, 87-92; A. Ogris, Eine keltische Fundmünze vom Maria Saaler Berg, Carinlhia I 173, 1983, 111 f. - Möglicherweise sind dieser Siedlung die Grabfunde von Atschalas im Norden Klagenfurts zuzuweisen: H. Müller-Karpe, Zeugnisse der Hiurisker in Kärnten, Carinlhia I 141, 1951, 626, 634, Abb. 6: 1-6. ~4 F. Cilaser, Eine römische Grabinschrift aus Srejach (Jauntal), Carinlhia I 179, I9H9, 53 mit Anm. 9. 25 Ders., Archäologisches vom Hemmaberg und aus dem Jauntal, Carinlhia I 174, I9S4, 40 ff. 2(1 H. Dolenz, Zwei römerzcitlichc Gräberfunde aus dem Jauntalc in Kärnten, Carinlhia I 150, I960, 625 ff. 27 Glaser (Anm. 24) 51 ff. bezeugte Familie der Barbier denken. Der Sohn der beiden trägt einen Namen mit dem äußerst gebräuchlichen Wortstamm Urs-, d. h. Bär. Anlaß für die Errichtung des Grabmales war der frühe Tod des Sohnes. Aus den Bearbeitungsspuren des Grabtitulus läßt sich rekonstruieren, daß die Inschrift einst in einem einfachen, aus Bruchsteinen gemauerten Grabbau eingelassen war, der sich über einem Grab der oben beschriebenen Form befand. Zuletzt wurden römische Grabfunde der Zeit um 100 n. Chr. aus Kleindorf I bekannt,2K darunter ein Soldatenteller und eine einfache Urne mit profiliertem Rand. Ein qualitätvoller marmorner Frauenkopf mit einheimischer norischer Haube, einer sog. Modiusmütze, ist diesen Grabfunden zuzuordnen. Die beiden Friedhöfe in der Zone zwischen Gracarca bzw. Klopeiner See und Drau erbrachten insbesondere Funde aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Mit ihnen ist die frühe Siedlungsverlagerung von der Gracarca nach Norden gut zu belegen. Römische Münzen wurden nahe der Draubrücke bei St. Marxen, am "Römerweg" in Klopein (As des Nerva [96-98 n. Chr.]) und in Grabelsdorf (Domitian [81-96 n. Chr.]) aufgelesen.2gSie können siedlungsgeschichtlich nicht weiter ausgewertet werden. Isoliert bleiben derweil auch die römischen Marmorfragmente aus Grabelsdorf. Römische Funde, vor allem Fibeln, kamen auch reichlich am Steiner Berg ans Licht, wobei man an ein Heiligtum denken könnte. Aus Goritschach bei Möchling am Südwestfuß des Steiner Berges, schon in der Gemeinde Rückersdorf, kennt man Teile einer römischen villa(?) aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.30 Zu ihrer Ausstattung gehören Reste feiner Wandmalerei, Marmorverkleidung und eine Hypokaustenheizung. Wahrscheinlich sind die "Römersteine" in der Kirche von Stein mit den zu dieser villa gehörigen Grabbauten zu verbinden. An der südlichen Außenmauer dieser Kirche findet sich ein Seiten-pilaster von einer römischen Grabädikula, der mit einem Akanthusrankenmotiv verziert ist. In der Altarmensa des Seitenaltares, der den Grabschrein der Hildegard von Stein trägt, ist ein römischer Grabtitulus (1,0 x 0,73 m) aus dem 2./3. Jahrhundert vermauert:31 Pusio / C(ai) Valen/tini Fla/ viser(vus) v(ivus) f{ecit) /s(ibi) [et Te]rtiae/c[on(iugi) pi]en{tissimae) et / Boniatae / socre. Das heißt: Pusio, der Sklave des Caius Valentinius Flavus hat (das Grabmal) zu Lebzeiten für sich und seine frömmste Gattin Tertia und die Schwiegermutter (richtig:socrn() Boniata errichtet. Alle Personen tragen lateinische Namen. Die Buchstaben der Inschrift werden von oben nach unten je Zeile immer kleiner, von 10 cm Höhe bis zu 4,3 cm Höhe. Die nachträgliche Ausmeißelung in der 5. und 6. Zeile diente zur Aufnahme der Reliquien im Altar. Vor der Kirche lagen in den 30er Jahren zwei Marmorquader, die ebenfalls als Grabspolien anzusehen sind. Zwei Glasfläschchen unter den Reliquien der hl. Hildegard gelten als römerzeitliche Balsamarien. Poznokeltske in zgodnjerimske najdbe na območju Gracarce ob Klopinjskem jezeru (Spodnja Koroška) Povzetek Hrib Gracarco na jugovzhodnem bregu Klopinjskcga jezera na Spodnjem Koroškem sestavljajo trije vrhovi (.v/. /): Scntjurij na vzhodu (625 m nm. v.). Gracarca na sredi (687 m ntn. v.) m Dreisecnblick na zahodu (672 nt nm. v.). Višinsko naselje se tako dviga nad jezerom za okoli 200 m, nad rikarsko visoko teraso na jugu pa za okoli 100 m. Vrli Gracarca ima obliko podolgovatega hrbta, ki se razprostira od severovzhoda proti jugozahodu ter ima strmo severno in južno pobočje. Na severnem so številne terase. Na zahodnem delu se vlečeta dva kraka proti severu oz. jugu. Zaradi korena#r«