'^N 53. »84V Taibachep Zeitung. Vamstag den 4. Uuli. I I I 8 r i e n. Äm Allerhöchsten Geburtsfeste Sr. Majestät deS Kaisers sind heuer zur bessern Substistenz für die k. k. Mililärmannschaft der betreffendtn Garnisonen nachstehende Geschenke eingegangen und dem Willen der Geber gemäß verwendet worden. Durch das k. k. Kreisamt in AbelSberg 25 fl.: vom Hrn. Anton Ritter von Fichtenau, Herrschaftsbesitzer, 40 Maß Wein; vom Hrn. Ios,ph Ritter von Fichlenau, Herrschaftsbesitzer, ao Maß,- von derHerrschaflsinha« dung Rupertshof L0 M.; vom Hrn. Felix Baron Schweiger, Herrschaflsinhaber, 80 M.; vom Hin. Franz Germ, Inhaber des Gutes Weinhof, 50 M-i von der Stadtgemeinde Neustadll llZ'/ü Pfund Rindfleisch und 28 Pfund l2 Loth Reis. „_ Zur besseren Subsistenz der Erziehungsknaben deö In° fanlerie» Regiments Prinz Hohenlohe - Langenburg Mr. H?, im Fasching und an andern Feiertagen «r» legte: Hr. Gustav Heimann, Handelsmann, 20 ss.; Hr. vl-. Wurzbach, Hof- und Gerichlsabuocat, lost.; Hr. Graf Wolfgang von Lichtenberg 5 st.; Hr. Baron Leopold von Lichtenberg 5 fl.j Hr. Baron An» ton von ZoiS l0 st.; Hr. Simon Heimann, Handelsmann, 20 fl; Se. fürstlichen Gnaden der Herr Fürstbischof in Laibach to fi.; Hr. NilolauS Recher, Handelsmann 10 fi.; Frau Gräfinn Therese von Auersperg 5 fl.; Hr. Andrea« Malitsch, Realitätenbesitzer, 5 fl.; Hr. Joseph Graf von Aueisperg l0 fi. . Frau Baroninn Mari» von Schweiger 5 si.; Hr. Joseph Wagn«r, k. k. Gubernialrath , Y fl.; Hr. Adam Hohn, HandtlSmann, a fl.; Hr. Kranz, Fa» vriksdirector, 5 fl..- Hr. Seunig, Handelsmann, 5 fl.j Hr. Waron von Schweiger, k. k. Oberstlieutenant, 5 fl.; Hr. Joseph Mayer. Apotheker, 5 fl.; Hr. Zheöko, RtaUtäten-Besiher. 5 ss.. H^ Mathias KlobuS, Realitäten. Besitzer, 50 ss.. H^ Johann Podgraischeg, Hausbesitzer. 3 st. — Endlich ertheilte Herr Anton Partout, Professor der italienisch,n Sprache und Literatur am hi.slgen k. k. Lpceum, auch in diesem Semester dreimal lin de» Woche den ausgezeichnetesten Zöglingen des Regimentekkahen-Er-ziehungshauses unentgeltlich Unterricht in d,t französischen Sprache. — DaS k. k. Militär lObercom' mando für Krain und Kärnten stalltt den edelmlithi-gen Gebern den Dank des hohen k. k. illyr. inner-ö'sterr. Generalcommando im Namen der Velheilten mit dem Bemerken hiemit ab, daß diese patriotischen Gaben gemäß hoher Generalcommando ' Verordnung vom l?. d. M., l^N. 2233 und 2628, auch zur Kenntniß der hohen Militär-Hosstelle gebracht wor. den sind. — Vom k. e. Militär «Obercommando für Krain und Kärnten. DaS Curatcollegial c Capitel in Neustadt! hat unterm 26. Juni d. I. die von seinem Patronat« abhängig« Pfarr St. Michael bei Neustadt!, dem Localkaplane zu St. Georg bei Auersperg, Michael Albrecht, Verliehen. TarviS, am 30. Juni. In der Nacht vom 23. auf den 29. Juni zwischen l2 und l Uhr, hat den Mailänder Courier - Eilwagen Nr. i»3Z «in großer Unglücksfall getroffen. Außer TarviS, am Goggauerberge, brach nämlich die Radsverrk,tte, und der rollende Wagen schleuderte daS linke Pferd mit solcher Gewalt an die Felsenwand, daß es ihm dlsD Seite bis zu den Eingeweiden aufriß. Der Wagen stürzte, der Conducteur würd, an zwei Stellen, der neben ihm sitzende Reisende, welcher auf ersteren fiel, an einer Stelle, der im Wagen sitzende Marine-Of« sizier am Arme und Kopf«, und seine Gattinn im Gesichte und an der Hand, theils schwer, theils leicht beschädigt: nur die ?jährlg? Tochter des letzleren, und der Postillon welcher beim Sturze dee Wagens auf die entgegengesetzte Seite absprang, blieben ohne Schaden. Die Beschädigten wurden an Ort und Stelle beim Goggauer Schmid unterbracht, woselbst sie nun ärztlich behandelt wetden. Trie st, 18. Juni. Heute lief da» Dampfboot Mahmudieh, von Spra kommend, mit 53 Passa- 210 gleren in unserm Hafen es" Z>>e Berichte aus Alexandria vom 6. d. brisen <'n Betreff der politischen Angelegenheiten nH" Neues. Die Pest wa» merklich im Abnehm". — ^us Athen vom l2. wird geschrieben, txlß sich ein Regierungsschiff segel. fertig mache, umd/e bayerischen Soldaten nach Trieft zu fähren uni hi«r Pferde für den königlichen Mar-stall einiÄlchiffen. — Der Minister Zographos ist seines Amtes enthoben, und an seine Stelle Hr. Lhnstiois ernannt worden. — Die französische und englische Flotte, so w vom 2. December 1827 dalirt sind. Der Heldenkönig aus unserer großen Zeit ist geschieden un» zu seiner Ruhe, an der Seite der Heißbe« weinten und Unvergeßlichen, eingegangen. Ich bitt« Gott, den Lenker der Herzen, daß er die Liebe des Volks, die Friedrich Wilhelm III. in den Tagen der Gefahr getragen, ihm sein Alter erheitert und die Bitterkeit deö Todes versüßt hat, auf Mich, sei« nen Sohn und Nachfolger, übergehen lasse, der Ich mit Gott entschlossen bin, in den Wegen des Vaters zu wandeln. Mein Volk bete mit Mir um Erhal« umg des segenreichen Friedens, des theuern Kleinods, das er uns im Schweiße seines Angesichts errungen vnd mit treuen Vaterhanden gepflegt hat: — das wciß Ich — sollte dieß Kleinod je gefährdet werden — was H. wird einsehen, daß Ich den Anfang Meines Regiments durch keinen schöneren Act, als die Veröffentlichung demselben bezeichnen kann. Sansfouci, den 17. Iunius igc»0. lgez.) Friedrich Wilhelm. II. Mein letzter Wille. Meine Zeit mit Unruhe, Meine Hoffnung ,'n Gott! An Deinem Se« gen, Herr, ist alles gelegen! Verleihe Me ihn auch jetzt zu diesem Geschäfte. Wenn dieser Mein letzt« Wille Meinen innigst geliebt,n Kindern, Meine» theuern Auguste und übrigen lieben Angehörigen zu Gesicht kommen wird, bin Ich nicht mehr unter ih. nen und gehöre zu den Abgeschiedenen. Mögen sie bann bei dem Anblick der ihnen wohlbekannten Inschrift: — Gedenke der Abgeschiedenen, — auch Meiner liebevoll gedenken! Gott wolle Mir ein barmherziger und gnädiger Richter seyn, und Meinen Geist auf» nehmen, den Ich in seine Hände befehle. Ja, Va-ler, in Dein« Hände empfehle Ich Meinen Geist l In einem Jenseits wirst du Uns alle wieder vereinen; möchtest Du Uns liessen, in deiner Gnade, wül-dig finden, um Christi deines lieben Sohnes Unsers Heilandes willen, Amen. Schwere und harte Prüfungen habe ich nach Gottes weisem Nathschluß zu bestehen gehabt, sowohl in Meinen persönlichen Verhältnissen (insbesondere, als Er Mir vor l? Jahren das entriß, was Mir daS Liebste und Theuerste war) a!S durch die Ereignisse, die Mein geliebtes Vate?2 land so schwer trafen. Dagegen aber hat Mich Gott — ewiger Dank sey Ihm dafür! — auch herrliche, frohe und wohlthuende Ereignisse erleben lassen. Unter die ersten rechne Ich vor allen die glorreich beendeten Kämpfe in den Jahren 2312, t« und 55, denen das Vaterland selne Restauration verdankt. Unter die letztein, die frohen und wohlthuenden, aber rechne ich besonders die herzliche Liebe und Anhänglichkeit und das Wohlgclingen Meiner geliebten Kinder, so wie die besondere unerwartete Schickung GotteS, Mir noch in Meinem fünften Decennium ein» Lebensgefährtinn zugeführt zu haben, die Ich «IS ein Muster treuer und zärtlicher Anhänglichkeit öffentlich anzuerkennen Mich für verpflichtet hall». Meinen wahren, aufrichtigen letzten Dank Allen, die dem Staat und Mir mit Einsicht und Treue g«; dient haben. Meinen wahren, aufrichtigen und letz' ten Dank Allen, die mit Liebe, Treue und durch ihre persönliche Anhänglichkeit mir ergeben waren. Ich vergebe allen Meinen Feinden, auch denen, d!« durch hämische Reden, Schriften oder durch absichtlich verunstaltete Darstellungen das Vertrauen Mci-neS Volks, Meines größten Schatzes — doch Gottlob 'nur selten m!t Erfolg — Mir zu entziehen bestrebt gewesen sind. Berlin 1. December «827. (g/z.) Friedrich W ilh elm. III. Auf Dich. meinen lieben Fritz, geht die Bürde der Negictungsgeschäfte mir der ganzen Schwere ihter Verantwortlichkeit über. Durch di« Stellung, die Ich Dir in Beziehung auf diese angewiesen hatte, bist Du mehr als mancher andere Thronfolger darauf rorbereuct worden. An Dir ist es nun, M Melne gerechten Hoffnungen und dle Erwartungen des Vaterlandes zu erfüllen — wenigstens danach zu streben. Deine Grundsätze und Gesinnungen Pnd Mir Bürge, daß Du ein Vater deiner Unterthanen seyn wirst. Hüte Dich jedoch vor der so allgemein um sich greifenden Neuerungssucht, hüte Dich vor' ünpraclischcn Theorien, d^ren , so unzählig^ M^iNi' Umschwünge sind, hüte Dich ab befördern; vor allen aber möge Preußen, Rußland und! Oesterreich sich nie svon- ein-linder trennen; ihr' Zusammenhairin ist^als der Schlußstein der großen europäischen Allianz zu b«^-trachten. — Meine innig geliebten Kinder berechtig gen Mich alle zu der Erwartung, daß ihr stetes Streben dahin gerichtet seyn wird, sich durch einen nützlichen, thätigen, sitdtich reinen und gottesfürchli-''gen Wandel auszuzeichnen; denn nur dieser bringt Segen, und ncch in Meinen letzten Stunden soll dieser Gedankt Mir Trost gewähren. Gott behübe und beschütze bas theure Vaterland! Gott reHüte und beschuhe unserHauSjehtzUnd immerdar! Er segne Dich, Mein lieber Sohn und deine Regierung, und verleihe Dir Kraft und Einsicht dazu, und gcbe Dir gewissenhafte, lrcue Räche und Diener und gehorsame Unterthanen. Amen! Berlin, den 1. December ILL'?, (gez.) Friedrich Wilhelm. Frankreich. ' Paris, 48. Juni. Ueber dle Discvssiön übel Algier in der Sitzung der Pairskammer vom 16, Juni, sagt das Journal dcs Debals, sie seh lebhafter und interessanter gewesen, als am Tagt vorher, „Cine groß« Anzahl Redner wurden gehört! die HH, Mtlilhou, Graf o'Harcourl, Marquis de Laplace, Graf Mole nahmen nach einander das Worr. Hr, Mcrilhou gab linteressante Bemerkungen über di< gegenwärtige und künftige Lage unsrer Colonie i'r Afrika, üder die glänzenden Absichten, die Frank, reich mit Recht auf dieses Land, das eg nicht met), verlassen wird, gründen kann. Wenn w?r sag^n, daß Graf, v. Harcoun eine sehr geistreiche Nede'ge, hallen, welche die Aufmerksamkeit der Kammer d^ sonders fesseltt, sagen wir Niemand etwas ^eurs. Wenn er auch nicht zu der kleinen Zahl geHort, die in'der Kammer der Colonle feindlich sind, hat ,r doch fast Alles, was seit zehn Jahren in Afrika geschehen, ohne Schonung getadelt, keinen Plan der Besetzung des Landeö, der bisher ergriffen worden ist, hät er gebiLi^t. Freilich kann man über solche Fta« M'lticht tadelnd sprechen, doch schwer ist es, einen Rath zu geben. Auch hat daS Hr. v. Harcourt nicht gethan; denn es heißt doch nicht rathen, wenn man sagt, was alle Welt schon weiß, daß das größte Uebel unsrer Besitzung in Afrika der Mangel an Sicherheit ist. Der General de Sparre allein von allen Rednern hat einiges Mißtrauen über die Zukunft der Colonie blicken lassen. Marquis be Laplace verband mit unbestreitbar richtigen und scharfsinnigen Ansichten über unsre gegenwärtige Lage in Afrika und die Ursachen, die unsre letzten Unglücks-fälle heibeigesührt haben, auch einige Anklagen gegen die Verwaltung vom 6. Sept. und 15. April, die nur w'enig begründet waren^ Dem Cabinet vom ss. Sept. warf er öor, durch seine Unentschlvssenheit dle erste Expedition nach Consiantine compromiltlrt, dem vom 15. April, den Vertrag an'der Tafnä unterzeichnet zu haben. Hr. v. Mole wies diesen doppelten Vorwurf siegreich im Namen jener beiden Mi« nisterlen, deren Chef er war, zurück. Er hat die Erpe» dilion von Constantine weder'angeordnet noch verbo» ten, sondern nur ermächtigt; er hat sich in den Gränzen seines constilutionellen Rechts, seiner Pflichten, seiner natürlichen Verantwortlichkeit gehalten. Indem eS den Vertrag der Tafna unterzeichnete, war das Cabinet vom l5. April weder unvorsichtig, noch betrogen; es wich nur der Nothwendigkeit, der Regent» ^ schafl Frieden zu geben und Abd-ClKader zu cnt» waffncn, um den Erfolg einer zweiten Expedition nach Konstantine zu sichern. Dcch hat es sich nie eingebildet, daß der Emir aufrichtig" sly; vder der Friede dauern werbe, dcr nach seinen Grundlagen ! nur ein Waffenstillstand seyn'konnte und sollte. Am , SchÜuß erklärte noch Hr. v. Mole, baß das Cabinet - vom 15. April aufmerksam tie Plane Abd-El-Kaders verfolgte, und ,eine Expedition beschlossen hatte, um die wachsende Macht - des Emks zu demmln. Der Rücktritt dee Cabinets hat dicft" Plan nicht zur Ausführung kommen lassen- — Die Kammer stimm« 5 te fiu den Erebit- mit einer Mehrheit von 96 Stim« , men Mett 4AN/l,ss. (Ällg. ZHl. . ' ^ chcut'e hat^erMimPer deS^In^ in Beglei« ! ' tung des Directors dcr schöntn Künisle'd'se'verschied«« , nen Gsgenstän^e b'csichtlgt, welche verftttigt^iVUlden, - lim zur Versetzung'der Ulberiesse d,s'5raifire N^'po- - leon nach Paris zu' dienen. Ter Sarg' ist tt' 8brM 212 eines antiken Sarkophags und so umfangreich, baß man im Stande seyn wirb, die verschiedenen Sarge, worein der Leichnam des Kaisers in St. Helena gelegt wurde, darin einzuschließen. Der äußere Sarg besteht aus massivem Ebenholz, mit Erzbeschlägen. Nur der Name des Kaisers Napoleon ward nut. goldenen Buchstaben auf dem Deckel eingelegt; auf den Seiten sieht man ebenfalls «in N von vergolde« t«m Erz eingelegt. Dieser Sarg schließt einen an« tern bleiernen «in, der mit vergoldeten eingestochenen. Zierrathen versehen ist. Auf dem Deckel dieses Sargs liest man folgende Inschrift« ebenfalls einge» graben: Ninpereur et I^ai Mart 5 8t. Helene I,e V. Mai Der letztere Sarg wird, so wi< die Reste des Kai: fers darin niedergelegt sind, vernietet werden. Das kaiserlich« Sargtuch ist von violettem Sammt mit goldenen Bienen übersäet» mit HermeUn ausgeschlagen, und von «iney, glänzenden Goldstickerei umge« ben, worln man die Chiffre deS KaiscrS liest. Die Ecken sind mit «inem Adler geziert, mit Sternen und Lorbern umgeben, darüber die Kaiserkrone. Di« Mitte des Sargtuchs ist mit einem Kreuz von Silberbrocat gebiert. Man hat auch zwei silberne Urnen vorbereitet, worin riöthigenfallS diejenigen vn« .ßchlosscn werden, sollen, in welchen das Herz und die Eingeweide des Kaisers nach seinem Tode niedergelegt wurden. Eine besonder« Kiste enihalt die pricsterli-ch»n Zierrathen, und alles Nöthig« zur Feier des Todtenamls sowohl in St. Helene, als an Vord der Bell« Poule. (Monit.) Spanien. Ueber die am Ht. Iunl erfolgte Abreise der Honiginnen von Madrid nach Saragossa enthält ein Schreiben^.au.« Madrid vom abgedachten T^ge folgend« nähere Ungaben: Heute um 5 Uhr ist di5 Regentinn, die Königinn Isavelle, die Infan-tinn, d^ Herzoginn de la Victoria in einem und d«ms«lben ^Qagen nach Alcala, von der königlichen Gard« und e»->em Truppencorps von 8 — 9000 Mann eöcortirt, ^gereist. Die ganz? Straße bis Saragossa wird von w«hr als 4o,oo0Mann gedeckt. Die Reiseroute ist noch ^Icht Uentlich bekannt, doch ,««iß man, baß Ihre Majestäten acht Tage brauchen .sterben, um. nach Saragossa zu kommen. Die Marquise von Santa Cruz (Camarera mayor der Königinn Isadellt), die, «inzige Person, welche sie von ihnr Geburt an gepflegt hat (da ln5 Königinn Chri- stine sie 'nur auf, Augenblicke und oft nur elnmal, des Tages sah), begleitet ihre Majestäten nicht, obgleich sie sich sehr «emliht hat, die Erlaubniß dazu zu erhalten^ Man betrachtete sie als das Organ der Iovellanos bei der Regentinn. Die Gräfinn Torre-jon, Ehrendame, vertraute und unzertrennliche Freun« dinn Christinens seit ihrer Ankunft in Spanien, Hal aus dem Munde ihrer Gebieterinn noch nicht ersah» ren, daß sie Madrid verläßt. Das ist Christinen« Charakter,, die in der Thal kalt gegen Jedermann ist. Nur zwei Azafates sind zum Dienst der Mut« ter und ihrer beiden Töchter bestimmt. Hr. Cabo« «Wz, „Lehrer der Königinn Isabclle., den man alS Schlüssel, Millelpunct und Haupt der Partei der AfraocesadoS kennt, begleitet die Majestäten ebensowenig; nicht -einmal der Beichtvater Christinens, Hr. Gonzalez, Vetter deS Hrn. Munoz, und einflußreiches Mitglied der Camarilla, hat die Erlaubniß erhallen können, die Reise mitzumachen. Die einzigen Personen der Camarilla, welch« der Regentinn folgen werben, sind Hr. Gaviria, Schatzmeister des Palla« stes und der Bruder d' gend sepn wird. Beide fürchten eineMililä'lbictatur» der sie um so abgeneigter sind, da sie voraussehen, daß sie in die Hände der Aycuchos fallen muß, so bekannt in Amerika und Europa. Don Fernando Munoz, feine Schwester (Hofdame der Königinn) und sein jüngerer Bruder befinden sich bereits in Bordeaux. Nachrichten aus Madrid vom t3. Iunl zu« folge, waren die beiden Königinnen am 12. AdenoK glücklich in Torija (nördlich von Guadalarara) angelangt. General Concha, der sie biS dahin geleitet ha«« 213 halle, «a« gegm Balmaseba «ach ^st wn d -«angen. Letzterer war keineswegs, w.e d.e lel gr.. ^ttch.Dep.sch. gemeldet hatte, von d«m V.c.tomg ! n Navarra geschlagen und aufger.eb.n worden sondern stand fortwährend in d.n Gebugen zw.sch.n Vurges Val'adolid und Aranba. - Cabrera war mit 7 biS «000 Mann in der Näh. von Puycecda angelangt. w° man M. ^ den Fall «me« A.. ariffs. zu.inem kräftigen Widerstand rüstete. (Oest. V ) Bordeaux. 17. Juni. Von Balmase°a weiß man noch nichtö Gewisses. Das Gerücht «on «inen, Ocsechte i'v'schen dem Obersten Lara und Valmaseda erhält sichi ""ch der Odlist Piqutro soll mit den Vleblllen handgemein geworden seyn. Im Augenblicke des Abgangs der Post von Bayonne hieß es daselbst, der Vicekönig von Navarra habe dcn 6a« tecilla völlig geschlagen, und kaum 500 seiner Leu" hatten sich durch die Flucht gerettet. Ich brauche nicht zu sagen, wi« sehr dies. Neuigkeit der Bestall» gung bedarf. Das von Valmaseda niedergebrannt« Nava de Noa ist der Geburtsort dieses Unmenschen, der in seiner Wulh seine eigenen Mitbürger 5N den Bettelstab blingr. Von Roa flüchteten die unglücklichen Einwohner, mehr als 100U an der Zahl, Ob^ dach suchend, nach dem 5 Stund,n entfernten Alan-da. Es ist nur zu gtwiß. daß Balm,istba alle Ma-rotistell, die in seine Hände fallen, Officier« wi« Soldaten, ohne Gnade erschießen lä'ßtj baüselbe Los «rfuhren Conducieurs und Postillone der aufgefangen «en Diligence«. — Im Innern dauert die Unsicher-ltil fort. Ein» Bande Carlisten 5^6« sich am 3. d. bei Lote (unfern von Daimiel in der Ma ncha) von wo ein Dutzend ihrer Neiler die Mühle von Tuda-celta überfiel. Unterwegs tödteten sie mit Säbelhieben einen Miliciano und «inen Bauer. Einem Boten des Alcalden von Daimlcl »isfcn sie di. Au-gen aus und hingen ihn an einem Baume auf. Bei Ttruel legte «ine Rotte am gleichen Tage die Land» Häuser um die Stadt in Brand und schleppte Men-' schen und Heerden mit sich fort. — Im Augenblick tvo ich diese Zeilen schließen will, erhalte iH einen Brief aus Voucg-Madame vow t4. zur Einsicht, »vorin vetsichert wird, Cabrera sey am 6. krank und in einer Sänfte getragen mit sieben Bataillons zu 2«rga angekommen, die Besatzung sey 6000 Nanu star?, zahlreiche Muudvorräthe langten täglich auf Maullhieren an u. s. w. Der neue Constitutional de Barcelona, den ich zugleich erhall,, erwähnt da-«eg«n Cabrera's mit keiner Sylde, sondern spricht von Vorbereitungen zur Flucht. Unciingkeit und Memerei unter dnden Documente absandte. S«lbe trafen zugleich mit der Unglückspost in Plsth ein, und obwohl die General-Agentschaft mit Gewißheit rechnen konnte, daß die zwei Häuser die sie, im Sinne ihrer Instruktionen keineswegs verpflichtet gewesen wäre, anzunehmen, verbrannt seyen, fertigte sie dennoch die Versichcrungs-Instru» mente aus, und sandte selbe an die betreffenden Parteien, die keine Hoffnung hegten, irgend etwas zu erhallen, und dennoch ihren vollen Schadenersatz empsiengen. — Eine Anstalt, die auf eine so edle Weise ihre Verbindlichkeiten erfüllt, wie es b«i der Niuinone ^i-ilNica ck 3icurl5 in Trieft ber Fall ist. verdient den reichsten Segen des Himmels, der ihr auch gewiß ^urch die allgemeine Theilnahme des Publikums zu Theil werden wird. Ich verbleibe ::. »." die hiessen Realitäten-Vesitzer ailf die qrosien Vortkeil« dieser Anstatt aufmerksam ma'cke» H> '"»sse» . "ls man sich durch die liier angeführten Vegimstigui'ae,, dil-Uebcrzeiiqmi«,' von der Wohlthätigkeit und Rechtlichkcit dclftlben vcrschaf, je» kann. Sim. Nadamlenzky. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.