Erscheint Abonnement fill Laib»! Zimtag und Freitag. ganzjährig 5 fl. — kr) gleillltion: halbjährig 2 „ 5» ,. Otadt, N, Markt Nr. ,2«, 3. St. vierteljährig > „ 25 „ Expedition: ülann H»us Mal 6 kr,, 2 Mal 8 kr„ 3 Mal I» kr. Insertion«. stempel jede« Mal 2» kr. «tinzelne Exemplare tosten 5 Nkr ZcWrift für vatcrliindischc Interessen. Verlag und Druck von Verantwortlicher Rebalteul: I . Vlasnik. (Manuskripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Radics. i. Jahrgang. Lai b ach am 7. November 1865. ^ 89. Die „Laibacher Zeitung" hat eine Abwehr gegen unfern Aufsatz in Nr. 87 gebracht, die sowohl dem Inhalte nach unbedeutend, als auch der Kürze von wenigen Zeilen wegen wohl keine weitere Beachtung verdient. Wenn wir dennoch darauf zurückkommen, so geschieht es nur, weil wir mit Vergnügen die Gelegen» heit ergreifen, uns mit der „Laibacher Zeitung" über einige Punkte aus­einander zu setzen. ' - Gerne nehmen wir Akt vom Geständnisse der „Laibacher Zeitung", daß ihr Weg nicht der unsere ist. Aber erstaunt müssen wir fragen, wie kommt unsere Collegin dazu, sich als Patronesse der „slovenischen Na­tion" zu geriren? Gewiß ist Consequenz die Vorbedingung jeder politi­schen Wirksamkeit! Wo hat die „Laibacher Zeitung« bisher ihre zarte Sorgfalt für die Erhaltung unserer Nationalität geltend gemacht? Sind nicht Cultur und Freiheit so oftmals höher gestellt worden als Nationa­lität? Wurde jemals die Vesorgniß laut, daß in der „deutschen Cultur" unsere Nationalität aufgehen könnte? Wurden Mittel vorgeschlagen, In ­stitute unterstützt, welche die Hebung des Nationalgefühls, die Erhaltung unserer Nation und deren Bildung im nationalen Geiste zum Zwecke haben? Oder hat die „Laibacher Zeitung" vielleicht gar die Einführung der slovenischen Sprache in Schule und Amt, die unabweisliche Vorbedingung der allgemeinen Volksbildung und der constitutionellen Freiheit, befürwortet? Wie kommt es also, daß man gerade nur dem Gespenst „Panslavismus" gegenüber für unsere Nationalität so besorgt ist? Wir fragen ruhig und leidenschaftslos. Möge uns die „Laibacher Zeitung" ebenso mit Beweisen entgegentreten. Denn jenes offizielle Vornehmthun: „auf die weiteren Auslassungen des' „I'rißlav« gehen wir nicht ein" — ist kein Beweis und entbindet von keinem Beweise. Die Zeiten sind längst entschwunden, wo die Berufung auf blaues Blut alle andern Argumente zum Schweigen brachte. Die Logik der Thatsachen beherrscht die Welt, und Thaten besiegen die Phrasen. Auch der „Pa­triotismus" kann als Phrase gemißbraucht werden, und er wird es leider nur zu oft. Als der Kaiser „die Bahn frei gemacht", als er selbst die Völker aufgefordert hat, ihre Wünsche zu formuliren und Ihm vorzulegen, da hoffte auch Er auf den Patriotismus aller Stämme seines weiten Reiches. Aber das ist kein Patriotismus, was nicht zu Thaten reift, und nicht zum Handeln begeistert! Das ist kein Patriotismus, wenn man nur mangelt und kritisirt, und die fruchtbarsten Unternehmungen mit ätzen­der Lauge im Keime zu ersticken droht! Und auch das ist kein Patrio­tismus, wenn man seinen Blick nur nach Außen, und nicht hinein in's Herz des Volkes, seine Nöthen und Wünsche, Hoffnungen und Befürch­tungen richtet! Der wahre Patriotismus spricht in Thaten, nicht in Worten! Ein solcher Patriotismus thut uns noth, soll Oesterreich aus seiner schwierigen Krisis verjüngt auferstehen! Wenn endlich der Ton unseres Blattes der „Laibacher Zeitung" mißfällt— so werden wir uns über dieses Unglück noch zu trösten wissen. Wir haben leinen Grund, die Pillen zu verzuckern, in welchen wir die bittere Wahrheit reichen. Wo man aber mit vergifteten Waffen gegen uns kämpft, müssen wir — aus Rücksichten der Selbsterhaltung — auch etwas tiefer einschneiden. Dabei sind wir uns bewußt, nie in jene Ge­meinheit verfallen zu sein, welche die Polemik selbst der sogenannten größ­ten Blätter auszeichnet, und welche sich z. V. in den Worten spiegelt, welche die von der „Laibacher Zeitung" so oft citirte „Presse" dieser Tage der „Constit. österr. Zeitung" zurief: „Die Oesterreichische wird gutthun, ihre Nase erst putzen zu lernen, bevor sie dieselbe rümpft". Eine nene Partei. Wenn es unter den Deutschen in Oesterreich Fragmente gibt, die überzeugt sind, daß das Oktoberdiplom in seinen Tendenzen und mit jenem Kommentar, den es am 20. September 1665 erhalten, gegen irgend eine Nationalität in Oestereich ««gerecht ist, ober wenn es konstitutionell ge­sinnte Männer unter denselben gibt, die überzeugt sind, daß Oesterreich mit der Sistirung des Februarpatentes den Grundsätzen der Freiheit ent­sagt hat, und daß wir folglich keinen Grund haben uns hierüber zu freuen so ist es ein trauriges Verdienst jener deutschthümelnden Agitatoren, die feit dem Jahre 1861 die frivolste Ungerechtigkeit gegen alle andern Na­tionalitäten auf ihre Fahne geschrieben, und unter Oesterreich nur sich selbst und dasjenige verstanden haben, was sich in dem unvollständigen Reichs­rathe zusammenhalten ließ, um Oesterreich, seine Hilfsquellen und die mo» mentene Gewalt nach Thunlichkeit für sich auszubeuten. Diese Agitatoren im Parlament und in der Journalistik begiengen das Verbrechen an der deutschen Nationalität in Oesterreich, daß sie die Februarregierung und ihr Statut dem Volke als eine konstitutionelle Perle hinstellten, die zu er« halten eine Lebensaufgabe der Völker sei, und obwohl sie Schmerling zum Schlüsse seiner politischen Thatigkeit überzeugte, daß sein Konstitution«!!«» Mus eine reine Komödie ist, die nur so lange dargestellt wird, so lange die Akteurs derselben nicht überdrüssig sind, bemühen sie sich nunmehr auf Kosten der deutschen Nationalität die Komödie weiter fortzusetzen. Obwohl wir jede politische Ueberzeugung achten, und die Verirrungen derjenigen, die eine bessere Ueberzeugung dem blinden Nachbeten hintansetzen, höchstens nur beklagen dürfen, haben wir für jene demoralisirten und demoralisiren­den Elemente, denen das Februarpatent nicht als ein konstitutioneller, libera­ler Moment unserer politischen Existenz, fondern nur als ein Mittel zur Erhaltung der nationalen und politischen Abhängigkeit aller andern öster­reichischen Völker, lieb und theuer war, nichts als die tiefste Verachtung zur Antwort. Die Achtung vor dem politischen Gegner hört dort auf, wo dieser mit Hintansetzung aller Volks- und Staatsinteressen mit dem unversöhnlichen Feinde der Völker mit dem Absolutismus zu Paktiren fähig ist, weil ihm die wahrhaft konstitutionelle Form die Mittel benimmt, seine lang gewohnte politische und nationale Ueberhebung zur Geltung zu brin­gen; das ist nicht mehr politische Ueberzeugung, das ist eine ganz gemeine Herrschsucht, die ohne Gewaltstreiche nicht leben kann, die so lange' sie re-girt, ihren Konstitutionalismus und ihre politische Zufriedenheit mit Aus­nahmszustllnden und Kerkern illuminirt, und wenn sie nicht regilt, den völligen Absolutismus zu Hilfe ruft. Eine solche Partei scheint gegenwärtig in Oesterreich im Werden zu sein und sie rekrutirt sich aus den Koryphäen des bestandenen Reichsrathes und jenen „Säulen" der Monarchie, die unter drei, vier Regierungssy» steinen immer Minister und Präsidenten bleiben und die man aus ihren Stellungen förmlich expediren und befördern muß, um sich ihrer zu ent­ledigen. An publicistischen Organen fehlt es dieser würdigen Partei gleichfalls nicht, wir haben erst unlängst unfern Lesern die Ieremiaden der „Ost-deutschen Post" und der „Neuen freien Presse" vorgefühlt, und die Thränen dieser Blätter um die hinsiechende Größe der Bureaukratie und ihre Pflanzschule verzeichnet. Seit dieser Zeit erhalten die Bestre­bungen dieser Inkommensurablen bestimmtere Formen, und nachdem die Februarverfassung die an ihrer eigenen Einseitigkeit und an ihren gewalti­gen konstitutionellen Schwächen zu Grunde ging, nicht wieder zu beleben ist, die angestrengten Versuche zu Allianzen bald mit diesem bald mit je< nem Elemente scheiterten und keine Aussicht auf Wiedererlangung der ver­lorenen Herrlichkeit gewähren, sieht man sich nach andern kräftigeren Mit­teln, nach andern Verbündeten um. Nachdem man durch einige Zeit bös­willig unfern Freiheitsbestrebungen vorgeworfen hatte, daß sie den Abso­lutismus herausfordern, genirt man sich heute gar nicht mehr, den Abso­lutismus gegen uns und für die «Zentralisation anzurufen. Und wird sich auch zu dieser Miserabilität das deutsche Volk in Oesterreich gebrau­chen lassen? Wir haben immer behauptet, daß die centralistischen Wiener Blätter auf eigene Faust Politik treiben und wahrhaftig hätten sie eine freiheitliche politische Partei hinter sich, sie wären nie so tief gesunken, als dies seit dem 20. September 1865 geschah. Man bemühte sich eine Autonomisten-Partei zu gründen, die dem deutschen Charakter am meisten zusagen würde, es mißlang; man verlegte sich auf das Zusammentrommeln der Februar-Partei und registrirte mit Pietät, was ein kleines Grazer und ein noch kleineres Brünner Blatt als Echo überlieferte, und siehe da, der Boden ist äußerst fruchtbar, man spricht von Vach-Schmerling-Lichtenfels-Lasser'scher Quadruppel-Allianz, und als Echo fragt der Herold des föderalistisch°ce,­tralistisch-großdeutschen Großösterreichers Giskra in Brunn: „Sollen wir den Absolutismus als letzten Hoffnuugsanker begrüßen?" Haltet fest zur Bureaukratie, gibt man aus Wien zur Antwort, und der „Hoffnungsan­ker" kann nicht ausbleiben. Es fordert eine große Kenntniß österreichischer Zustände, um es zu glauben, daß eine solche Kotterie ungestraft auf den Namen des deutschen Volkes sündigen darf, daß sie als Stimme der Deutschen aus Oesterreich mit Schmerlingschen und Bachschen Ideen Pak­tiren kann, nicht um die Freiheit, sondern um die Centralisation und ihre demoralisirende Präponderanz zu retten. Eine solche „Partei" darf freilich ihre Unterstützung nicht im Volke suchen und sie wird dort auch nie Sympathien finden. Die Wiener Clique hat langst jeden Deutschen prostribirt, der ehrlich liberal und verträg­lich für die politische und nationale Gleichberechtigung gesprochen. Das­selbe Schauspiel wiederholt sich auch gegenwärtig mit Schuselka, der in der Wiener Droschke, die sich „Presse" nennt, sogar als „Czeche"!!! verzeich­net ist. Deshalb lamentirt dieses Völklein unausgesetzt über die „Gemüth­lichkeit", Desorganisation und andere gute Eigenschaften des deutschen Ele­mentes, die gewiß kein Privilegium irgend einer Nationalität, sondern eine natürliche Folge jenes demoralisirenden Einflusses ist, den diese Kotterie ohne Programm, diese Führer ohne Partei, diese Politiker ohne Politischen Takt, und diese „Liberalen" in der Haut der Absolutisten auf das deutsche Volk ausüben. Das Volk wird nicht „gemüthlich", nicht „lau" sein, wenn es erst ein volksthümliches, seinen Interessen und seinen Beziehun­gen zu den andern Nationalitäten in Oesterreich entsprechendes Programm gesehen haben wird, das ihm die verkannten Führer Zang, Kuranda, Gis» kra, Berger und wie sie alle heißen noch immer schuldig geblieben sind, (Pol.) 36« und der Harmonie mit andern Völkerschaften des Landes und Anstreben Politische Nevue. der wirklichen Gleichberechtigung der Ruthenen mit anderen Landesein, Se. Majestät hat den Landeschef im Herzogthume Bukowina Rudolf wohnern, an denen die Ruthenen unverbrüchlich festzuhalten gesonnen sind. Grafen Amadei dieses Dienstpostens in Gnaden enthoben und in den Das Ministerium für Handel und Volkswirthschaft ordnet an, daß zeitlichen Ruhestand versetzt, dann den Statthaltereirath und Kreisvorsteher das Centralkomitö zur Pariser Weltausstellung seinen Sitz in Wien habe in Krakau Franz Ritter Myrbach v. Rheinfeld zum Landeschef im Her­' es wird den Titel: „K. k. österreichisches Centralkomite für die Agrikul­zogthume Bukowina mit dem Range und Charakter eines Hofrathes tur-, Kunst- und Industrie-Ausstellung zu Paris" führen und allein er­ernannt. mächtigt sein, in Sachen dieser Ausstellung mit der kaiserl. Ausstellungs­Die „Tagespost" halt nach einer sehr verläßlichen Quelle gegen kommission in Paris in Verbindung zu treten. Diesem CentrallonM unser Dementi, über die Entstehung des slovenischen Programms, ihr „Mär­unterstehen die in den Angelegenheiten dieser Ausstellung in den Kronlän­chen" aufrecht. Wi r halten, auf die am meisten verläßliche Quelle gestützt, dern zu bestellenden Filialkomites. Die Ernennung der Mitglieder diese« unsere Behauptung ebenfalls aufrecht und „erlauben uns" die „chrenwerthe" Komitäs ist wie bekannt bereits erfolgt. Erzh. Karl Ludwig ist Protektor Tagespost „höflichst zu ersuchen" sie möge „die Gnade haben" sich „ge< dieser (wie aller künftigen Welt-Ausstellungen) und Graf Wickenburg fälligst erinnern zu wollen" an jene von ihr ebenso straff aufrechtgehaltene Präsident dieser Ausstellung. Behauptung über die Zusammenkunft steilischer und krainischer Abgeordne­Aus St. Petersburg meldet der Telegraph: Ein kaiserliches ten in Cilli — woran, wie die Folge lehrte, kein wahres Wort war, Decret vom 26. Oktober ordnet eine Retrutirung in beiden Zonen des wie wir es gleich zu Anfang behauptet hatten! Reiches an; dieselbe wird vom 15. Jänner bis 15. Februar 1866 statt» Schüfetka ist von seiner Kandidatur für den niederösterreichischen finden und werden vier Mann von tausend Seelen abgestellt. Landtag zurückgetreten — und die centralistischen Blätter glauben damit Die Bildung des neuen Kabinets in England ist bereits zu Stande einen Sieg erfochten zu haben, da sie wie eine Maierhofsrüde über ihn gekommen. Russell übernimmt den Vorsitz, Clarendon das Aeußere, „den Föderalisten" hergefallen waren. Daß die centralistischen Organe Gladstone bleibt Finanzminister und Führer des Unterhauses. Man er»: gegen den Föderalismus Schusella's Front machten, tonnte man ihnen, wartet, Russell werde ein Gesetz über parlamentarische Reform und Re­wenn sie ehrliche Parteigänger wären, noch verzeihen, daß sie sich aber so­form der irischen Kirche einbringen. weit vergessen und Schuselka's stets patriotische Haltung in der „Re­Das Nesumö der in Form eines Schreibens an den Marschall form" einen „absonderlichen schwarzgelben Chauvinismus" nennen— wie es Mac-Mahon gerichteten Broschüre des Kaisers Napoleon über Algerien der Wiener-Correspondent der Grazer „Tagespost" vom 5. d. M. zu sagt: „Nach dem, was vorausgegangen, würde ich es vorziehen, die Ta» thun beliebt — das geht wohl über den Spaß, und verdient eine derbe pferteit der Araber nutzbar zu machen, als ihre Armuth auszupressen, die' Zurechtweisung. Für den Prager „Narod" ist Dr. Schuselka eine in der Colonisten reich und wohlhabend zu machen, als mit großen Kosten fremde deutschen Journalistik seltene Erscheinung. „Narod" bewundert den Muth Auswanderer hereinzuziehen, unsere Soldaten in gesunden Stellungen dieses Mannes, der dem „Wiener Patriotismus, dem gemachten Deutsch­zu erhalten, als sie dem verzehrenden Klima der Wüste auszusetzen. thume" entgegentrat, und bemerkt im Anschlüsse an die Schilderung der Wenn wir dieses Programm durchführen, werden wir, fo hoffe ich, die Opposition, die sich allseitig gegen diese Wahl erhob: „Wir werden uns Beruhigung der Leidenschaften erreiche«, und die Befriedigung der Interes-, dieses Verhalten (natürlich Wiens) als einen Beweis hiefür notiren, daß fen Algeriens wird alsdann für uns keine Last mehr sein. Aber ein^ Wien nichts gelernt und auf nichts vergessen hat, daß es in der wichtig­neues Element der Macht werden die im Zaume gehaltenen und versöhnt sten Zeit bewies, daß es keinen Ausgleich verlange und den bisherigen ten Araber unö das Beste an Soldaten sie liefern können, Stand um jeden Preis in seinem und des gemachten Deutschthums Inter­ liefern, was und die Colonie, durch die Entwicklung ihrer Vodenreichthümer blühend esse, zum Schaden des Reiches, der einzelnen Völker und Königreiche er­geworden, wird eine vorzugsweise der Metropole zu Statten kommende» halten wolle." Handelsbewegung hervorbringen." V ^ Aus der Wahlrede des Dr. Schufella auf die wir schon neulich hinbeuteten, tragen wir nachfolgenden Passus nach: „Die „Presse" schreibt Der Abgeordnete Crainer , ein Führer der Fortschrittspartei in meinen Wählern vor, daß sie mich interpelliren, ob ich für die Landtage Baiern, bis vor einigen Monaten noch zum Vorstand des Nationalvereins, und mich im Ja-Falle auf- und davonjagen. Nun denn, ich bin für die gehörend, hat sich nicht nur vom Nationalverein, sondern auch von der bai-' Landtage und sage, die Landtage haben beschließende Kraft. Ich bin Fö­tischen Fortschrittspartei losgesagt. Anlaß hierzu bot eine Rede, die Crai­ deralist, aber den Föderalismus verstehe ich so: Einen gemeinsamen Zweck ner in Fürth hielt; in derselben sprach er von „hochmüthigen Norddeut' mit gemeinsamen Mitteln und Kräften verfolgen. Wir können und wer« schen"> erwähnte der preußischen Kammermajorität in der wegwerfendste^ den nicht Völkern, welche Jahrhunderte lang selbstständige Nationen wa­Weise und schloß sich der vor einigen Wochen in Darmstadt begründeten ren, historisch bedeutende Reiche bilden, ihre Freiheit und Autonomie neh­deutschen Volkspartei an. Der Gesinnungswechsel mag berechtigt sein, men. Wir Deutsche protestiren dagegen, die Henkersknechte der andern jedenfalls ist er zu plötzlich, um nicht sehr zu befremden. Völker zu sein. Wenn Oesterreich nicht ein frei geeinigter Staat sein Das Journal „Etoile belge" entnimmt einem Privatbriefe folgende kann, wenn fünf bis sechs Nationen erst ausgerottet werden müssen, um Mittheilung aus Merico: Es fei eine verzweigte Verschwörung, Mexico Oesterreich möglich zu machen, so möge es lieber zerfallen, aber es wird den Vereinigten Staaten einzuverleiben, in der Hauptstadt entdeckt worden;, nicht zerfallen, denn der rechte Weg zur Einigung ist ihm von Sr. Ma­hochgestellte Persönlichkeiten seien compromittirt; es heißt 500 Verhaftung jestät vorgezeichnet worden." gen feien vorgenommen worden. Der Kaiser habe die Hauptstadt verlassen Se. Majestät der Kaiser soll sich, wie mair hört, schon Ende dieses und lasse die französischen Behörden frei schalten. ^ Monats nach Pest begeben, Mitte December jedoch wieder nach Wien Der von dem Centralrathe einberufene Congreß der amerikanischen zurückkehren und erst nach Neujahr zugleich mit I . M. der Kaiserin und Fenier ist am 16. v. M. in Philadelphia zusammengetreten; etwa 600, den kaiserlichen Kindern einen längeren Aufenthalt in der ungarischen Delegirte hatten sich eingefunden. John O'Mahoney, zum Vorsitzenden Hauptstadt nehmen. Von Seite der ungarischen Magnaten werden große erwählt, erklärte als den ersten Zweck des Congresses die Errichtung sinan» Vorbereitungen getroffen, um bei der Anwesenheit des Monarchen in Pest zieller und militärischer Bureaur im Verhältnisse zu der steigenden Mit­ mit großem Glänze aufzutreten. gliederzahl, welche sich in den letzten acht Monaten um das Vierfache Die Eröffnung des kroatischen Landtages findet also doch am vermehrt habe, während die Zweigvereine um 50 Procent zugenommen 12. d. M . Statt, da an des Herrn von Ma^urani ö Stelle der neue hätten. England, sagte der Redner, sei überzeugt, daß die fenische Be­Hofkanzler in, der Person des Herrn Feldmarschalllieutenant Baron wegung eine Wirklichkeit sei. Die vorgerückten Posten freilich seien ge­Kusse viö bereits ernannt ist, und so kein Hinderniß mehr obwaltet. fallen, aber die Schlachtlinie sei ungebrochen, der Fortgang der.» guten Ueber den Civil - Aolatus in Dalmatien, Hofrath Dojmi, wird ge­Sache unbehindert. Staatsschuldscheine seien fertig und würden der Con­schrieben: dessen Ernennung werde wenigstens keine Partei zu der Klage vention vorgelegt werden, welche sie der Öffentlichkeit übergeben soll. veranlassen, daß ihre Gegner begünstigt worden seien, da er bei allen Die amerikanischen Mitglieder der Brüderschaft würden in ein militärisches Fraktionen im Lande im gleichen Grade unbeliebt ist; die italienischen Ganzes organisirt werden, um zur Unterstützung der Brüder in Irland, Bourgeois sind ihm ebenso gram, wie die Slaven des „Nationale" und bereit zu stehen. selbst die Schmerlingianer ^, I«, Lapenna werfen Herrn von Dojmi eine zu große Solidarität mit der absolutistischen Schule Bachs vor, in welcher Aus der Handels« und Gewerbekammer. er seine Carriere gemacht. Bei einer solchen Stellung zu allen im Land­ tage vertretenen Partei-Fraktionen wird es Herrn Dojmi Wohl schwer (Sitzung am I.November 1885. Vorsitzender: Pläfidenten-Stessvertreter; anwesend IS Mitglieder). , . ' ­ werden, als Regierungskommissär sich zu behaupten. Der Staatsminister Belcred i hat der „Gaz. Nar." zufolge den Aus der vom Kanzellisten der Kammer Herrn Podkraiße l ver­ Rath Possinger in Lemberg nach Wien berufen, behufs der Vernehmung lesenen feit der letzten Sitzung eingelaufenen Correfpondenz heben wir der Ansicht desselben über die Organisation Galiziens und die bevorstehen­hervor: den Brief des neuen Herrn Handelsministers Ercellenz Baron den Landtagsvorlagen. Herr Possinger war Statthaltcrei-Präsidialsecretär Wüllerstorf f (von uns bereits in Nr. 83 unseres Blattes mitgetheilt); unter Goluchowski und sodann Secretär im Staatsministerium zur Zeit ferner: den Erlaß des hohen Handelsministeriums, betreffend die Aus­ des Ministeriums Goluchowski. dehnung des Termins für die 10 fl. B.-N. (rothen Druckes) — für Par­ Die luthenischen Landtagsabgeordneten arbeiteten vor einigen teien bis Ende November, für Kassen bis Ende Dezember dieses Jahres —'; Tagen in einer Conferenz, welche sie zu Lemberg unter dem Vorsitze des ferner: die Zuschrift des Comitäs für die in Graz (im Herbst 1866) Metropoliten Litwinowicz hielten, ein neues Program m aus, das sie stattfindende Industrieausstellung; ferner: den Erlaß des hohen Landes­in ihrem hervorragendsten ParteieOrgane „Slowo" veröffentlichten. Dieses präsidiums, enthaltend die Abweisung des Gesuches wegen Sistirung der Programm zeigt, daß die Ruthenen, die Theilung Galiziens in ein russi­Steuererekutionen, und den Erlaß des hohen Handelsministeriums, betref­sches Königreich Galizien und Lodomerien (Ostgalizien) und ein polnisches fend die Wahl eines Comics zur Betheiligung an der Pariser Welt­Königreich Klein-Polen mit Zator und Oswiecim (Westgalizien) — mit ausstellung im Jahre 1867. seltener Consequenz verfolgen. Das Programm bestimmt: Die Unter­Zu der letztern Mittheilung beantragt Herr Kammerrath Horal: stützung einer gedeihlichen Entwicklung der Monarchie auf Grund des es fei zur Tagesordnung überzugehen, da er nicht einsehe, weshalb man föderalistischen Systems; unverbrüchliche Treue und Anhänglichkeit an die diese Sache über's Knie brechen sollte, ja es werde sehr zu bedenken fein, kaiserliche Dynastie; Hebung und Kräftigung der ruthenischen Nationalität ob man sich überhaupt von Seite der Kammer, die dann eine 10 °/<> Um­auf rein nationaler Basis; Hebung des materiellen Wohlstandes des gan» lage machen müßte, an dieser Ausstellung werde betheiligen wollen. Er zen Kronlandes auf Grund gerechter Principe, und ohne einer einzelnen sieht in einer allfälligen Betheiligung eine brückende Last. Horat's Altt Bollsclasse ein besonderes Uebergewicht einzuräumen; gerechte Vertheilung trag: Uebergehen zur Tagesordnung, wird angenommen. aller Pflichten bezüglich des Militärdienstes, der Steuern und aller übri­ Auf den oben citirten Brief des neuen Herrn Handelsministers hat gen Lasten; Befreiung von den aus den Zeiten der Leibeigenschaft herrüh­der Präsident der Kammer Herr L. Luckmann bereits geantwortet und renden Obliegenheiten bezüglich der Dienstbarkeit; Herstellung des Frieden« lautet die Antwort wie folgt: ' " 3N7 „Euere Excellenz! Das hochverehrte Schreiben dbo. 9. Oktober 1865, Z. 1603, womit Euere Excellenz die Ernennung zum Minister für Handel und Volkswirthschaft, sowie die Uebernahme der Geschäftsleitung dieses hohen k. k. Ministeriums bekannt zu geben geruht haben, hat die hochachtungsvollst unterzeichnete Handels- und Gcwerbekammer dankbarst zur Wissenschaft genommen. Die für den Gesammtstaat hochwichtigen Handels- und Gewerbs'Interessen, die Interessen der heimatlichen In ­dustrie, welche lange Zeit einer obersten Leitung entbehren mußten, erhiel­ten ihre eigentliche Vertretung wieder. Wenn auch der Wunsch des ge­sammten Handels- und Gewerbestandes in Oesterreich nach Besetzung des Postens eines Handelsministers sehr groß und dringend war, welcher ins­besondere durch die Handelskammern den Ausdruck fand, so ist der Dank hiefür ein um so größerer, indem die kaiserliche Huld und Gnade an die Spitze dieses hohen k. k. Ministeriums einen Mann gestellt, in dessen bisheriges erfolgreiches Wirken und in seine ausgebreiteten Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiete des Handels und der Industrie die freu­digsten Erwartungen gesetzt sind. Die vielen und großen Fragen in handelspolitischer Beziehung, welche gegenwärtig noch ihrer Erledigung harren, und welche auch das Interesse des Kronlandes Krain wesentlich berühren, lassen demnach mit Grund erwarten, daß dieselben im öffent­lichen Interesse und im Sinne des allgemeinen Fortschrittes gelöst und dadurch der Wohlstand des Volkes dauernd begründet werde. Die hoch­achtungsvollst unterzeichnete Handels- und Gewerbekammer, welche die großen Schwierigkeiten, mit welchen die Belebung des so sehr darnieder­liegenden Handels, sowie der gesammten Industrie in Oesterreich, ver» lninden ist, nicht verkennt, gibt sich der angenehmen Hoffnung hin, daß die große Aufgabe gelöst werde, sobald die hochwichtigen Handels- und Gewerbs - Interessen unserer Monarchie allerseits thatkräftig unterstützt, und dem allgemeinen Streben keinerlei Hindernisse in den Weg gelegt werden. Indem die hochachtungsvollst unterzeichnete Handels- und Ge­werbekammer die Versicherung beifügt, daß sie jederzeit bereit sein werde, dcm Streben Euerer Ercellenz ihrerseits die größtmöglichste Unterstützung zu gewähren, benutzt dieselbe diese Gelegenheit und zeichnet sich mit dem Ausdrucke vorzüglichster Hochachtung Euer Ercellenz ergebenste Handels­nnd Gewerbetammer für Krain. Laibach, am 14. Oktober 1865". Zu dieser Beantwortung, die vom Herrn Präsidenten eigenmächtig u»d ohne Rücksprache mit der Kammer geschah, bemerkt Herr Kammer­räch Vtühleisen, daß er diesen Vorgang sehr sonderbar finde und daß ex nicht wünsche, solches möchte sich öfters wiederholen; Herr Kammerrath Hörak sagt: es ist dieser autokratische Vorgang sehr zu bedauern und eben in diesem Falle, denn vieles, was besonders hätte betont werden müssen, sei nicht erwähnt; „ich wünsche und hoffe, daß so etwas künftig­hin nicht mehr geschieht, weder von, Seite des Herrn Präsidenten noch de.s Herrn Vicepräsidenten, und ich will, daß diese meine Aeußerung zu Protokoll gebracht wird". — Geschieht! Nun kommt der erste Punkt der Tagesordnung zur Besprechung: die Zuschrift der hohen Landesregierung, womit dieselbe bezüglich der Er­lassung einer Vorschrift über die Aufbewahrung, über den Verkauf und den Transport des Spiritus, um die Aeußerung ersucht. Hiezu bemerkt Herr Kammerrath Lasnik, daß es eigentümlich sei, wie gewisse Herren jetzt vorgehen, um alles zu erschweren; er verweist darauf, wie das Pul­ver, Stroh, Heu und andere am leichtesten entzündbare Stoffe noch einer viel größeren Sorgfalt unterzogen werden müßten und betont, daß ja jeder Geschäftsmann, der mit solchen Stoffen zu thun habe, selbst im eigensten Interesse die größte Sorgfalt übe — ; wenn man gegen den Spiritus-, Händler, fo strenge vorgehen wolle, so solle man auch jeden Bauer wegen smes Heues und Strohes, und jeden Schusterbuben wegen des Vitriols, den er in Händen hat, in gleicher Weise maßregeln. „Wir müssen unsere hohen Steuern entrichten und man bereitet uns in unfern Geschäften im­mer größere Schwierigkeiten". Die Herren Kammerräthe Holz er und Mühleisen unterstützen Herrn Lasnik und Herr Kammerrath Holzer betont besonders, daß in Betreff der Aufbewahrung des Spiritus bereits genaue Vorschriften bestehen; Herr Kammerrath Pleiwei s stellt den Antrag, daß zur Abfassung einer Antwort ein Comito gewählt werde, zieht aber diesen Antrag zurück, nachdem Herr Kammerrath Holz er es wiederholt, daß ja genügende Vorschriften bereits bestehen und daß eine bloße Verweisung auf dieselben als Antwort genüge, worauf schließlich bestimmt wird, daß die Herren Holz er, Winkler und Lasnik ein diesbezügliches Schriftstück verfassen sollten. '" Der zweite Punkt der Tagesordnung: über die künftige Verwal­tung des Handlungsschulfondes, gibt Anlaß zu einer langen Debatte. Herr Kammerrath Pleiwei s will wissen, wer der Handelskammer die Angelegenheit übertragen, wer das Recht dazu gehabt hat, worauf der Herr Vorsitzende und Herr Kammerrath Holz er die Aufklärung geben, daß ja ein Beschluß der Kammer selbst in der Sache vorliege. Herr Kammerrath Pleiwei s möchte gerne die Wirksamkeit der Kammer' in dieser Sache wissen. Herr Kammerrath Hölzer sagt: ich begreife nicht, wie Herr Pleiweis die Sache anregt, da er felbst beantragt hat, dem Herrn Karinger das Absolutorium zu erthellen. Nachdem sich meh­rere Stimmen für Vertagung erheben und besonders Herr Kammerrath Supan staunt, wie über einen Gegenstand, der ein tait aciooruvli, so viel, gesprochen werde, beantragt auch Herr Kammerrath Horak den ^ebergana. zur Tagesordnung, unter Aufrechthaltung des ersten von der Kammer in dieser Angelegenheit ergangenen Beschlusses: Herr Kammer» rath Holzer solle das Haudelsgremium zur endlichen Ordnung der Sache einberufen — was denn auch ausgeführt werden solle! Es wird sohin zur Tagesordnung übergegangen und der Vortrag des Herrn Kammer-Präsidenten, in Betreff der, Feststellung der Kainmerumlage für das Jahr 1866, vorgelesen. Herr Kammerrath H,orak kann sein Erstaunen darüber nicht unterdrücken, wie der Herr Präsident dazu kommt, neue Posten ins Präliminare einzustellen, die das Comits gestrichen, so z. B. den Posten Kr die Publikation der Sitzungsprotokolle in der „Laibacher Zeitung", '«wenn die Herren Redakteure nicht aus Patriotismus selbst Hieher kom­men und sich so die Aufzeichnungen verschaffen, wie es überall geschieht, s« sollen sie keine bekommen" — „ich bedauere — sagt er weiter — daß der Herr Präsident fortwährend vorstreckt; die Handelskammer ist fchon so genug unpopulär im Lande, und dann noch Erhöhungen der Umlage, wohin kommen wir". Herr Kammerrath Pleiwei s spricht sich in glei­ chem Sinne aus und betont, wie nach Bekanntwerden der Streichungen im Präliminare des Comitos, die Handels- und Gewerbsleute frohlock» ten — „nun sollen wir wieder erhöhen?" Herr Kammerrath Supa n beantragt schließlich, daß das Comite die Sache nochmals durchberathe — wird angenommen. Nun folgt die Wahl des neuen Handelskammersekretärs und wird durch 14 von 15 Stimmen Herr Dr. Lovro Tom an, Advokat, Land­ tags- und Reichsrathsabgeordneter, ernannt; von den beiden andern Com- Petenten, Herr Wilhelm Urbas und Herr Karl Hoikar (in Laas), er­ hielt nur der erstere eine Stimme. Es wurde beschlossen, im Dekrete an Herrn Dr. Toman folgende Punkte festzusetzen: 1. halbjährige gegenseitige Kündigung; 2. Bezug des Gehaltes und Kanzlcipauschales monatlich posti­ cipando; 3. Amtsantritt mit 1. November d. I. ; 4. Aufstellung eines Substituten (nach vorausgegangener Anzeige an die Kammer und Billigung durch dieselbe) für jeden Fall der Abwesenheit, und 5. Trennung der Kanzleien als Advokat und Sekretär; unter Einem solle dem neuen Se­ kretär recht warm die Förderung der Handels- und Gewerbe-Interessen des Landes ans Herz gelegt werden. Nach Erschöpfung der Tagesordnung wird ein schriftlicher Antrag des Herrn Kammerrath V. C. Supa n verlesen. Er lautet: „Löbliche Handels- und Gewerbekammer! I n Folge der bestimmten Tagesordnung, daß alle Separat-Anträge schriftlich vorgebracht werden mögen, überweise ich zwei schriftliche Anträge. Es ist der löbl. Kammer bekannt, daß Herr Alois Prasnikar in Stein die Concefsion zur Traci» rung der Laibach-Villacher Bahn *) erhalten hat. Gedachter Herr Eon» cessionär wünscht sogleich jetzt ein General-Nivellement für diese Strecke vorzunehmen, wozu der Kostenaufwand sich nach Aussage der betreffen­ de« Herren Ingenieure auf circa 15 bis 1800 Gulden belaufen dürfte. Die löbliche Handels« und Gewerbekammer, als Vertreterin der materiellen Interessen des Landes, ist vor Allem dazu berufen und auch verpflichtet, dem Herrn Concessionär Alois PraZnikar nach aller Möglichkeit hilfreich die Hand zu bieten, wofür sich auch bereits der hohe Landtag, respektive der hohe Landesausschuß ausgesprochen hat. Nach den mir schriftlich vom Herrn Concessionär gemachten Mittheilungen haben sich bereits auch einige ansehnliche Privatpersonen zu Beiträgen für die Nivellementskosten er° klärt. Diesem allen nach stelle ich, ohne mich in das Weitere einzulassen, folgende zwei Anträge: 1. die löbliche Handels-und Gewerbekammer möge sich unverzüglich mit dem hohen Landesausschusse und mit dem Herrn Concessionär Prasnikar in Verbindung fetzen, auf welche Art und Weise, nämlich an welche Corporationen und Private sich für die Einbringung der Nivellementskosten zu wenden wäre, und 2. die löbliche Kammer möge zur diesbezüglichen Verhandlung mit dem hohen Landesausschusse und ebenso mit dem Herrn Concessionär den heute gewählten Herrn Sekretär beauftragen. Laibach, am 3. November 1865/ V. C. Supan in. z>.". Herr Kammerrath Horak unterstützt den Antrag und hofft, daß die Herren Baron Zois und Dr. Toman den Gegenstand im Landtage warm befürworten werden. Herr Kammerrath Mallitsch unterstützt den Antrag und glaubt, daß ein Aufruf an die Patrioten angezeigt wäre; Herr Kammerrath Müh leisen unterstützt den Antrag, indem er die hohe Be­ deutung dieser Bahnlinie für den Weltverkehr hervorhebt und sagt, die Handelskammer solle alles Mögliche znr Realisirnng desselben thun. Nachdem Herr Kammerrath Supa n nochmals kurz die Wichtigkeit des Gegenstandes beleuchtet und seine Freude über die Unterstützung der Herren Vorredner ausgedrückt, erfolgt die einstimmige Annahme des Antrages. Schluß der Sitzung 7 7^ Uhr Abends. Lokales uud Vrovinziales. — Die Eröffnung des Kiuderspitals findet Sonntag am -19. d. M,, als am Namenstage Allerhöchst Ihrer Majestät unserer ge» liebten Kaiserin Elisabeth, in feierlicher Weise statt. Die Feier beginnt mit einer heiligen Messe um 11 Uhr im Dome, darauf begeben sich der Verwaltungsrath, die Schutzdamen, Gründer uud Wohlthater des In ­stitutes in das Spitalsgeblliide, wo der Herr Obmann Bürgermeister Dr. Costa die Eröffnungsrede halten und der Herr Verwaltungsrath Hochw. Canonikus Dr. Poklukar die ritualmäßige Weihe vornehmen wird. Am Abende wird ein großes Festconcert zum Besten des Spital» fondes gegeben. Das Programm hiezu, das wir demnächst mittheilen werden, verspricht des Schönen recht viel, da sowohl die Mitwirkung der Musikkapelle des k. k. Infanterie-Regiments Baron Gerstner als auch de« Männerchores der OitavuicÄ, zugesichert ist. Eine als vorzügliche Detla­matiice bekannte Dame hat eine slovenische Deklamation, und Herr Penn den Vortrag eines felbstverfaßten deutschen Prologs zugesagt, an den sich ein passendes Tableau schließen wird. Durch die Bemühungen der un» eimüdlichen Frau Anna Pessiat geb. v. Schmerling wird uns auch das Vergnügen, einen Damenchor zu hören, geboten werden. — Programm der am 11. November um 5'/, Uhr Abends im Museal-Locale des „Vereins der Aerzte in Krain zu Laibach" stattfinden» den wissenschaftlichen Versammlung. — ^) Innere Vereinsangele­genheiten: «,) Festrede zur Eröffnung des pathologisch-anatomischen Museums des „Vereins der Aerzte in Krain zu Laibach", gesprochen von Dr. M. Gauster; d) Secundararzt F. Zepuder erstaltet den Bericht über den gegenwärtigen Stand des Museums. L) Wissenschaftliche Vorträge: a) Zahnarzt Engländer: zahnärztliche Demonstrationen^ b) Prof. Dr. Valenta : Mittheilungen aus der gynäkologischen Praxis; o) klinischer Assistent Dr. Gregoriö: Fall von geheiltem'I'rlsinu» neonatorum. — Das Handelsministerium hat dem Herrn Georg Czimeg, Han­delsmann in Graz, und dem Herrn Oswald Prodnik, Oekonom zu Ra» öah, auf die Erfindung einer Säe-Maschine zur Stufensaat von Mais ') Wie wir von bestmüerrichteter Seite hören, soll im hohen Handelsministerium die Anschauung vorwalten, daß diese Bahnlinie vor alle» vrojeltirten Link» zunächst zur Ausführung kommen müsse. Gott gebe e«! Anw. d. Red. 3«8 und Runkelrüben im Dreieckverband ein ausschließendes Privilegium für die Dauer eines Jahres ertheilt. — Vor einer Zeit enthielten die Blätter die Nachricht, daß die Negierung einen Preis auf das Zustandebringen eines neuen telegraphischen Apparates gesetzt habe, welcher die „Darstellung des Buchstabens unabhän­gig von der individuellen Disposition des Beamten macht." Die „Wiener Abendpost" bestätigt diese Nachricht und theilt mit, daß diese Preisaus» schreibung mit der Tendenz zusammenhänge, „daß in nicht ferner Zeit die Mögligkeit geboten sei, in allen Landessprachen Oesterreichs ungehindert telegrasiren zu können". Endlich! — Das Panorama der Witwe Liebich ist nur mehr kurze Zeit zu sehen. — Wir machen neuerdings auf Coronelli's Tanzunterricht im süd° slavischen Tolo (Spitalgasse Nr. 271, 2. St.) aufmerksam. — (^uLii i 80K0I. ) Samstag Abends begannen die geselligen Zusammenkünfte dieses Turnvereins unter sehr zahlreicher Theilnahme der Mitglieder. Das Programm bot humoristische Vorträge, dann Vocal­und Instrumental-Quartettproductionen und Chöre. Unter den erster« war von besonders zündender Wirkung ein Vortrag über den immer mehr in Schwung kommenden Dualismus, welcher — ohne die geringste poli­tische Anspielung — bloß die sozialen Verhältnisse humoristisch ausbeutete. Ordner des Abends war Herr Franz Ravnikar. — Zugleich wurde be­schlossen, am Silvester-Abende wieder ein größeres Fest zu arrangiren, und wurde zu diesem Vehufe ein Comit« von 8 8oKa1oi gewählt. — Der Vermögensstand der Natio«, betragt 17,423 st. 60 kr. (in Obligationen), 1075 fl. (in der Sparkasse) und 159 fl. 9 kr. (in Barem); Summe: 18,657 fl. 59 kr. , — Wi r machen das Publikum neuerdings auf die Wiener Lebens­und Nenten-Versicherungsgesellschaft des österreichischen Gresha m auf­merksam, die auch in unserer Stadt eine Commandite und zwar bei Herrn Andr6 Domeni g errichtet hat. — Morgen Mittwoch findet die Abschieds- und Benefice-Vorstellung unseres Tragöden Heinrich Penn statt. Gegeben wird das einaktige Lustspiel der Mentor und Schiller's Lied von der Glocke in der slovmischen Uebertragung von Koseski, letzteres unter gefälliger Mitwirkung einer Dame. Die Bilder zur Glocke werden ebenfalls in na­tionalem Sinne componirt zur Darstellung kommen; das Arrangement derselben übernahm unser akademische Maler Hr. v. Goldenstein. Zwischen den beiden Pieyen wird das Orchester eine Ouvertüre aus slovenischen Volks­liedern spielen. Nach solchem Programme steht den Theaterfreunden überhaupt und insbefonders unfern Patrioten ein außergewöhnlich genuß­reicher Abend bevor und hoffen wir, daß unser jugendliche Künstler für seine Bemühungen die gebührende Anerkennung finden werde! — I m Agramer-Nationaltheater gab man Heuer zum ersten Male am Allerseelentage Raupachs Müller und sein Kind in croatischer Übersetzung. — Die Agramer Ztg. schreibt: Der Georgi-Friedhof, namentlich' das Grab der Gefallenen, welches im Flammenmeer feierlich glänzte, war seit vielen Jahren nicht so zahlreich besucht, wie Heuer; selbst vor dem Friedhofe wogte eine ungeheure Menschenmenge. Gegen 7 Uhr erschienen, mit zwei Nationalfahnen an der Spitze, die Sänger und bald darauf erscholl der Trauerchor, den Opfern gewidmet! Erschütternd war diese nächtliche Scene. — Nach Absingung von drei Klageliedern verließen die Sänger, begleitet von zahlreichen Teilnehmern, die Stätte einer der traurigsten Erinnerungen; singend durchzogen sie die äußerst belebte Gasse und weit und breit fchallte das vaterländische Lied: „^08 NörvatsK,» uij« yropal«,!" (Noch ist Kroatien nicht verloren!) — (Mittheilungen des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie). Ein glücklicher Gedanke war es, diese Monatsschrift für Kunst und Industrie erscheinen zu lassen. (Sie erscheint am 15. eines jeden Monats und der Abonnementspreis pr. Jahr ist 3 fl. österr. Währ. Redakteur Dr. G. Thaa. Expedition von C. Gerold'« Sohn). Vor Allem vertritt das Museum den Standpunkt der Kunst. „Hebung des Geschmacks" ist der Zielpunkt der Anstalt. D a es Auf « gäbe des Museums ist, in eine rege Wechselbeziehung mit allen Theilen des Reiches und ihren Instituten zu treten, so wird es eine ganz besondere Sorge des Museums sein, diesen specifisch österreichischen Interessen gerecht zu werden, Mittheilungen entgegen zu nehmen und zu veröffentlichen, welche aus den verschiedenen Ländern des Reichs von ihren Instituten und Personen außerhalb Wien's dem Mu» seum zukommen. Dabei rechnet das Organ insbesondere auf die Theil ­nahme der Schulen und der Correfpondenten des Mu ­seums. Der Verlehr mit dem Auslande wird nicht übersehen, sondern rege unterhalten werden. — (Journalistik). Die Redaltion des Marburger Correfpon­denten ist aus den Händen des Herrn Seeliger in die des Herrn Franz Wiesthaler übergegangen. — Am 3. d. M . fand an der Grazer Universität die feierliche Immatriculation der neu eingetretenen Studenten statt. Bei diesem An» lasse hielt der Rector ma^uilicug Professor Dr. Oskar Schmidt eine längere Rede über die Lexnfreihei t in den verschiedenen Staaten und schloß mit der Bemerkung, daß die Lernfreiheit im besten Sinne erreicht werde, wenn jeder Einzelne an feine wissenschaftliche und Charakterbildung Hand anlege und sich nicht der Meinung hingebe, die Lernfreiheit bestehe darin, nichts oder möglichst wenig zu lernen; denn nur durch die freie, felbstständige Charakterbildung tonne sich der Einzelne davor bewahren, nichts weiter als ein Glied in den bureaulratischen Maschinen zu werden, denen man noch so nahe und häusig begegne. Theater. Morgen Mittwoch zum Vortheile des Herrn Heinrich Penn: Der Mentor, Lustspiel in 1 Alt, von Lembert, und: Das Lied von her Glocke, von Friedrich Schiller, ins Slovenische übertragen von I . Kofesli ; mit 4 lebenden Bildern, arrangirt von Herrn Kurz von Goldenstem: I. der Hochzeitszug, II. das Begräbniß, III. die Spin«, stube, IV . der Aufruhr. (Die Personen der Bilder im NationalcostUm). Sprechende Personen: Der Meister Heinrich Penn. Die Meisterin Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 8. November. 3. erek. Feilbietung der der Maria Troj« von Stroh«, wer gehörigen Realität; Schätzwerlh 5ö3 st. (ftädt. del. Vez. G. Laibach). — Tagsatzung in Sachen de« unbekannt wo befindlichen Josef Cerkvenil von Smolevo. (Bez. A. Seuoieö). — 3. erek. Feilbietung der der Anna Deielan gehöriae» Hubrealität» Schätzwerlh 63 st. (städt del. Bez. G. Neustadt!). . ' AM IN. November. 3. »rek. Feilbietung der dem Mathias Milane von Kirchdorf gehörigen Realität; Schätzwerlh 15125 st. (Vez. A. Planina). — 3. erek. Feilbietung der in der Johann Kovai'schen Verlaßmaffe aehöriaeu Realität; Schäßwerth 1300 st. (Vez. A. Littai). . '-««,>, « Verstorbene. Am t. November. Herr Daniel Althen, Schneidermeister, alt 59 Jahre, im Civilspital, an der Apoplme. Am 3, November. Markus Verhousek, Kaischler, alt 34 Jahre, im Civil» spital, an Erschöpfung der Kräfte. — Herr Lorenz Sämann, Realitätenbesltzer, alt 48 Jahre, in der Gradischa-Vorstadt Nr. 45, an der Lungensucht. Am 4. November. Ursula Verhouc, Taglöhnerswitwe, alt 8« Jahre, im Metallique« 5 ",„ Verlosung 1839 „ 1860 zu 500 st „ 1864 69.10 65.— 138— 64.40 75,30 69.20 65.10 «39.— 84.50 75.50 69.40 64.30 138— 83.90 75.20 «8.50 64.40 139. -84 — 75.40 «9.85 65 — 84.35 Como-Rentsckeine 42 li , »»«ti». . . G«ndentlastung«-Oblig. von Krain „ Steiermark National««»! , Kreditanstalt Wechsel auf London Silber 84°— 85.50 772.— 159.— 107.90 107,40 8g!— 87.— 773.— 159.20 108.10 107.60 18— 84. ­85.75 771. ­158.— 106.60 107.75 18.25 86 — 86.50 773.— 158.10 108.70 108. - 772.— 158.90 108.4« 107.50 Korrespondenz d<